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In the Line of Duty: (2) Holding the Line von Sally Reeve, Destiny

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Teil 6

Daniel schlief und Teal’cs Gesicht lag so sehr im Schatten, dass Jacks nichts über seinen Mund hinaus ausmachen konnte. Er schlief vielleicht oder meditierte oder keines von beiden. Aber er schwieg, genau wie Jack.

Es war Nacht und die Zelle war noch dunkler als zuvor, die Kälte und Nässe ließ ihn in seiner Jacke erschaudern. In dem Versuch sich weiter zu wärmen, stopfte er seine Hände in die Taschen und sein Herz machte einen Aussetzer, als seine Finger über etwas stolperten, was er bereits vollkommen vergessen hatte.

Jack nahm seine Hand aus der Tasche und zog Sams kaputte Kette heraus. Es schimmerte matt im fahlen Licht, aber er konnte sehen, wo sie zerbrochen war. Jemand hatte sie von ihrem Hals gerissen. Wahrscheinlich Sam. Er konnte sich vorstellen, dass sie es getan hatte, in dem Versuch einen Hinweis zu hinterlassen, als sie verstand, was mit ihr geschah. Er schloss seine Augen, als er daran dachte, wie sie ganz alleine von diesen Goa’uld Transportringen gefangen wurde. Er hätte dort sein müssen. Wenn sie ihn doch nur angerufen hätte, ihn genug vertraut hätte, um ihn zu sagen, was los war. Wenn er sie nur nicht so von sich gestoßen hätte, vielleicht hätte sie sich dann an ihn gewandt.

Aber seit der Nacht, in der sie zu ihm gekommen war, um ihm zu sagen, dass sie das SGC verlassen würde, hatten sie beide kaum zwei zivilisierte Worte miteinander gesprochen. Er hatte sie gemieden, um sie aus seinen Leben zu streichen, entschlossen den Schmerz zu lindern, indem er sich von ihr distanzierte, bevor sie ihn verließ. Doch jetzt, wo er hier in der Dunkelheit saß, erkannte er den Wahnsinn seines Plans. Seine Gefühle für sie waren keineswegs weniger geworden, sie waren sogar noch stärker, wenn das überhaupt noch möglich war. Sam erlitt die größte Qual, die er sich nur vorstellen konnte; sein eigener Schmerz war nichts dagegen. Was sie ertragen musste, gefangen zusammen mit diesem Monster in ihrem eigenen Körper, nicht in der Lage zu sprechen, sich zu bewegen oder zu lächeln. Es war wie der lebende Tod. Dieser Gedanke ließ seinen Magen umdrehen.

Er zwang seine Gedanken in eine andere Richtung und richtete seinen Blick zurück auf die Kette in seinen Händen und die Erinnerungen, die er immer damit verbinden würde. Diese Nacht. Diese wundervolle, dumme, perfekte Nacht. Er wusste jetzt, dass sie ein Fehler war – wem hatte er eigentlich was vorgemacht? Er hatte schon *damals* gewusst, dass es ein Fehler war, aber das hatte ihn nicht aufgehalten. Und er war froh. Was auch immer jetzt passieren mochte, er war froh, dass er ihr die wahre Tiefe seiner Gefühle zeigen konnte.

In diesem Moment murmelte Daniel etwas, etwas Unverständliches, geprägt vom Schlaf. Und das Geräusch zog Jacks Gedanken zurück zu seiner letzten wirklichen Unterhaltung mit Sam in dieser Nacht. Diese eine schreckliche Nacht, die so weit entfernt lag von dem letzten Mal, als sie sein Haus besucht hatte. Sie war angespannt gewesen und ihre Finger hatten nervös mit der Kette gespielt, als sie ihm versucht hatte zu erklären, warum sie gehen musste. Er hatte sich aufgeführt wie ein Idiot, sich geweigert zuzuhören, sich geweigert die Wahrheit zu akzeptieren, die von ihren Lippen gefallen waren. „Wir konnten noch nie damit umgehen“, hatte sie ihm gesagt und sie hatte recht gehabt, so wie sie es fast immer hatte. Sie hatten sich nie mit den Gefühlen auseinandergesetzt, die zwischen ihnen ungefragt gewachsen waren; sie hatten sie ignoriert, unterdrückt, verdrängt oder glattweg geleugnet. Und am Ende hatten ihre Gefühle ihren Verstand überholt und die Sache selbst in die Hand genommen – und sie hatten es zugelassen. Sie waren einfach nur zurückgetreten, zu müde, um noch länger dagegen anzukämpfen und hatten es sich erlaubt von der Intensität ihres Verlangens zusammen zu sein davon zu driften. Seit diesem Moment, in dem er dazu gezwungen gewesen war, ihr zu beichten, wie wichtig Sam Carter für ihn geworden war, war da diese erschreckende und hilflose Unvermeidlichkeit zwischen ihnen gewesen. Plötzlich knurrte er in die Dunkelheit: „Gottverdammte Armbänder. Gottverdammte Tok’ra.“

Er seufzte und fuhr mit einer Hand zu seinem Gesicht. Bei der Bewegung musste er leicht nach Luft schnappen. Er hatte keine Ahnung, welchen Schaden so ein Goa’uld-Handgerät anrichtete, aber es tat verdammt weh. Überall. 'Und das alles nur, um die Tok’ra zu schützen’, dachte er verbittert. 'Ich hoffe nur, dass sie es auch wert sind.’

„O’Neill.“ Es war Teal’c und seine Stimme erschrak ihn, als sie wie aus dem Nirgendwo kam.

Er versuchte sich wieder zu beruhigen. „Was?“

„Sie kommen.“

Mist. Er spürte einen Knoten in seinem Bauch, als seine Ohren den Geräuschen der Fußschritte lauschten, die sich ihrer Zelle näherten. Trotz des Schmerzes, der durch ihn fuhr, zwang sich Jack auf seine Füße. Er hatte immer noch etwas Stolz übrig.

Alarmiert blinzelnd setzte sich Daniel auf. „Sie kommen zurück?“, fragte er flüsternd und schaute mit solch einer Panik zu Jack auf, dass dieser dem Blick nicht standhalten konnte. Er hatte schon genug Probleme damit mit seiner eigenen aufsteigenden Panik zu kämpfen, da brauchte er nicht noch Daniels Mitleid.

Die Tür wurde aufgestoßen und ein Jaffa erschien, er sah sich schnell in der Zelle um. Als sein Blick auf Jack ruhte, hob er seine Hand und deutet auf ihn. „Du“, sagte er mit einem schweren Akzent. „Komm.“

„Oder was?“, fragte Jack und zwang eine Spur von Tapferkeit in seine Stimme, in der Hoffnung, dass es die Angst, die seine Beine erstarren ließ, vertrieb.

Der Jaffa richtete seine Stabwaffe mit einem geschwungenen Handgriff auf Daniel. „Oder er stirbt“, sagte er.

Jack zog eine Augenbraue hoch und zwang seine Beine dazu sich zu bewegen. „Okay“, sagte er und stopfte Sams Kette zurück in seine Tasche; er wollte sie nicht verlieren, weil er noch immer vorhatte, sie ihr zurückzugeben. Eines Tages. Als er in Reichweite des Jaffas kam, schubste ihn der Soldat nach vorne und durch den Flur. Mit einem gezwungenen Lächeln schaute er über seine Schulter zurück zu Daniel und Teal’c; es war nicht viel. Aber dann sprang Daniel auf seine Füße. „Vergiss nicht, Sam ist noch dort drinnen, Jack! Sie ist auch am Kämpfen!“

Er klammerte sich an diese Worte, als er durch die dunklen Korridore stolperte, auf den Weg zu seiner Folter und hielt sie wie ein Schild schützend vor seinen Körper. Sam war noch dort drinnen, sie kämpfte mit ihm an seiner Seite, wie sie es schon so oft getan hatte; er würde sie nicht in Stich lassen, er würde nicht nachgeben, solange sie noch kämpfte. Und dann berührte ein echtes Lächeln seine Lippen, als ihr Gesicht vor seinen Augen auftauchte. Nicht die grausamen und verärgerten Züge von Hakraa, sondern Sam mit ihrem Bereit–für–alles-Lächeln. Sie war noch immer am Kämpfen! Sie waren noch immer zusammen, sie hielten noch immer die Front und kämpften den Kampf. So, wie sie es immer getan hatten. Sein Lächeln wurde noch breiter, als er sich diesen Gedanken in sein Herzen einschloss, wo er hell gegen die Dunkelheit brannte, die ihn umgab.



*******************



In dem Moment, in dem Jack stolpernd in den Raum gestoßen wurde, bemerkte sie, dass sich etwas an ihm verändert hatte. Er sah noch immer angeschlagen und geplagt von Schmerzen aus, tiefe Augenringe zeichneten sich auf seinem Gesicht ab und sein Haar war noch immer durcheinander, aber seine Lippen waren zu einem leichten Lächeln verzogen. Und als der Jaffa den Raum verließ, schaute er sie direkt an. Zum ersten Mal seit drei Tagen hatte er seine dunklen Augen zu ihren aufgerichtet. „Carter, sag ihr nichts. Das ist ein Befehl.“

Sie war wie betäubt. Und dann erleichtert und überglücklich, alles auf einmal. Er wusste es! Er wusste, dass sie noch hier drinnen war, er verstand, was hier vor sich ging. Sie grinste. Sie grinste wahrhaftig, und wie Jack seine Augen aufriss, musste dieser Ausdruck auf ihrem Gesicht zu sehen gewesen sein. Wörter stolperten in ihrem Kopf übereinander, aber bevor sie auch nur eine Silbe über die Lippen bringen konnte, schlug Hakraa sie hart zurück.

'Du weißt, wo dein Platz ist!’, zischte sie stumm.

'Mein *Platz*’, schoss sie zurück, 'ist genau hier.’ Als sie sprach, konnte Sam eine neue Welle des Schmerzes spüren. Sie fühlte es wie eine Erinnerung an einen Schmerz und sie wusste, dass dies das Leiden des Symbionten war. Ihr Körper stieß es ab, benutzte jedes Werkzeug, welches es finden konnte, um den Eindringling zu bekämpfen. 'Du verlierst’, stichelte sie schweigend.

Hakraa ignorierte sie und ging auf Jack zu, der sie mit einer Vorsicht beobachtete, die schon fast an echter Angst grenzte. Sie hob ihre Hand und er zuckte zusammen, auf den Angriff wartend. Sam wurde von diesem Anblick zurückgestoßen und wünschte sich nur, dass sie ihren Blick abwenden konnte. Aber das Handgerät wurde nicht aktiviert. Stattdessen fühlte Sam, wie Finger, die einst ihr gehört hatten, über Jacks Kinn strichen. „Jack“, hauchte Hakraa sanft und leise. „Warum bist du nur so unkooperativ?“

„Schlangen bringen meinen dickköpfigen Charakter zum Vorschein.“

„Vielleicht sollte ich dann eine alternative Methode der Überzeugung versuchen?“, schlug Hakraa vor, ihre Finger spielten jetzt mit seinen Haaren. Sam erschauderte bei dem Gefühl, halb froh, dass sie ihm so nahe war, halb angeekelt, dass es nicht sie, sondern Hakraa war, die sein Gesicht streichelte. „Würdest du das mögen?“

Jack antwortete nicht, seine Miene so hart wie Stein.

„Sag mir, Samantha“, sagte Hakraa schließlich, als sie noch näher auf ihn zuging. „Genießt du es auch?“ Jack wich zurück, aber die Wand hinter ihm blockierte seine Flucht.

'Fahr zur Hölle!’, spuckte Sam stumm und versuchte sich nicht davon ablenken zu lassen, dass sie Jack schweren Atem gegen ihr Gesicht spüren konnte – was einst mal ihr Gesicht gewesen war. Sein gesamter Körper war erstarrt vor Spannung, als Hakraa damit fort fuhr seine Schläfen zu berühren. Und dann hob sie ihre andere Hand, schlang ihre Arme um seinen Nacken und brachte ihr Lippen an seine. Oh Gott, es war pure Folter. Das letzte Mal, als sie sich so nahe waren… Ihr Herz zerbrach fast unter dem Schmerz an die Erinnerungen. Sie hatte immer gehofft, dass eines Tages, wenn sich die Dinge wieder geändert hatten, sie dann diese Nacht wieder einfangen könnten. Aber nicht so, nicht durch diese Parodie der Zuneigung. Es machte sie ganz krank. Ein Geräusch kam von Jacks Lippen, würgend und verzweifelt, als er sie mit aufgerissenen Augen anstarrte. Und dann mit einem unverständlichen Schrei stieß er sie gewaltsam von sich weg, sodass sie nach hinten stolperte.

„Lass mich in Ruhe!“, zischte er und starrte sie an, als er nach Luft schnappte.

Sam spürte die Wut, die durchs Hakraas Geist schoss, als sie ihr Gleichgewicht wiedererlangte und ihr Mut sank bei den mörderischen Gedanken, die der Goa’uld durch ihren Körper sendete. Rücksichtslos schritt Hakraa auf Jack zu, angespannt bis zum äußersten. Ohne zum Stehen zu kommen, holte sie mit ihrer Faust aus und verpasste Jack einen Kinnhaken. Die Wucht hinter dem Schlag ließ Jacks Kopf zurück gegen die Steinwand prallen. Seine Knie wackelten und er ging zu Boden, eine zitternde Hand fuhr zu seiner blutenden Lippe.

„Fass mich nie wieder an“, sagte Hakraa und sprach zur Abwechslung mal mit ihrer eigenen Stimme. Aber ihre Wut war nur von kurzer Dauer und schon bald von einem grausamen Verständnis ersetzt. Seit drei Tagen hatte Hakraa ihn nun schon gefoltert, ihn auf ein vor Schmerzen zitterndes Bündel reduziert, aber sie hatte eine größere Reaktion durch eine simple Berührung von ihm erhalten. Sam spürte, wie ihr Herz sank, als sie erkannte, dass Hakraa jetzt seine Schwäche gesehen hatte und diese Schwäche war sie selbst.

Als Jack sich langsam wieder auf die Füße drückte, blinzelte er ein paar Mal, um wieder Ordnung in seinen Kopf zu bekommen. Hakraa kam wieder näher auf ihm zu. Diesmal gab sie ihm nicht Möglichkeit sie wegzustoßen und griff nach seinen Handgelenken und presste sie mit aller Kraft über seinen Kopf an die Wand. „Willst du mich nicht, Jack?“, fragte sie ihn mit einem langsamen, kalten Lächeln.

Jack ignorierte ihre Worte und schloss seine Augen. „Carter“, flüsterte er. „Kämpf weiter. Wir werden das besiegen.”

'Ja, Sir!’, antwortete sie, obwohl sie wusste, dass sie ihn nicht hören konnte, aber es war ihr egal.

Hakraa stand jetzt so nahe an ihm, dass sich ihr ganzer Körper gegen seinen presste und Sam konnte seinen Ekel in seinen angespannten Muskeln spüren. Aber nicht einmal zuckte er zurück, er tat nicht mehr als zu blinzeln, als Hakraa ihre Lippen zu seinen hob; Sam konnte sein Blut auf ihren Lippen schmecken, als Hakraa seinen ausgetrockneten Mund küsste.

„War es schön für dich?“, fragte er bitter, als sie sich zurückzog.
Hakraa ignorierte ihn und wandte sich von ihm ab, um ein paar Schritte zurückzugehen, damit Sam seine Reaktion auf den Goa’uld sehen konnte. „Du liebst diese Frau – Samantha Carter?“

Nach einem langen Schweigen kam seine knappe Antwort. „Das geht dich gar nichts an.“

Sam lächelte in sich hinein. Gute Antwort, Jack.

„Ich kann ihr wehtun, weißt du.“

'Den Teufel kannst du!’, stritt sie ab.

„Carter kann sehr gut auf sich selbst aufpassen“, war Jacks Antwort. „Sieht ganz so aus, als ob sie da drinnen einen ziemlichen Kampf angestiftet hat – oder warum sollten wir wohl sonst diese Spielchen spielen?“Jack ignorierte ihre Worte und schloss seine Augen. „Carter“, flüsterte er. „Kämpf weiter. Wir werden das besiegen.”

'Ja, Sir!’, antwortete sie, obwohl sie wusste, dass sie ihn nicht hören konnte, aber es war ihr egal.

Hakraa stand jetzt so nahe an ihm, dass sich ihr ganzer Körper gegen seinen presste und Sam konnte seinen Ekel in seinen angespannten Muskeln spüren. Aber nicht einmal zuckte er zurück, er tat nicht mehr als zu blinzeln, als Hakraa ihre Lippen zu seinen hob; Sam konnte sein Blut auf ihren Lippen schmecken, als Hakraa seinen ausgetrockneten Mund küsste.

„War es schön für dich?“, fragte er bitter, als sie sich zurückzog.
Hakraa ignorierte ihn und wandte sich von ihm ab, um ein paar Schritte zurückzugehen, damit Sam seine Reaktion auf den Goa’uld sehen konnte. „Du liebst diese Frau – Samantha Carter?“

Nach einem langen Schweigen kam seine knappe Antwort. „Das geht dich gar nichts an.“

Sam lächelte in sich hinein. Gute Antwort, Jack.

„Ich kann ihr wehtun, weißt du.“

'Den Teufel kannst du!’, stritt sie ab.

„Carter kann sehr gut auf sich selbst aufpassen“, war Jacks Antwort. „Sieht ganz so aus, als ob sie da drinnen einen ziemlichen Kampf angestiftet hat – oder warum sollten wir wohl sonst diese Spielchen spielen?“

Hakraa starrte ihn an. Jack lehnte fast schon lässig gegen der Wand, aber Sam kannte ihn zu gut und sie bemerkte die Hand, die auf der Wand lag, um ihn aufrecht zu halten. „Du denkst, du kennst sie“, sagte Hakraa schließlich. „Nicht wahr? Du denkst, du kennst die Frau, die du liebst.“ Jack antwortete ihr nicht, aber Sam sah, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten. „Dann lass mich dir mal ein paar Dinge über sie erzählen, die du noch nicht von ihr weißt.“

Ein krankes Gefühl von Unbehagen kroch in Sams Gedanken. ‚Was hast du vor?’, zischte sie.

'Es gibt schlimmere Wege als einen Mann mit Gewalt zu verletzten’, erinnerte Hakraa sie. 'Sag mir, was ich wissen muss und ich werde das hier beenden. Er wird nie deine Geheimnisse kennenlernen. Ich werde dich verlassen und gehen.’

Das überraschte sie; sie bot an zu verschwinden? Dann musste sie wirklich leiden, erkannte Sam. Etwas Optimismus leuchtete in ihr auf, aber ihre Antwort änderte sich nicht. 'Niemals.’

Hakraas Missfallen fuhr wie eine eisige Welle durch sie und Sam spürte, wie sich ihre Lippen zu einem grausamen Lächeln verzogen. „Hat sie dir jemals gesagt, dass sie froh ist, dass Charlie nicht mehr lebt?“, fragte Hakraa schließlich schon fast im Plauderton.

‚Was?!’ Sam Herz zog sich zusammen, als sie sah, wie ein kurzer Blitz von Schmerz über Jacks Gesicht huschte.

„Sie ist froh, dass er gestorben ist“, machte Hakraa weiter. „Weil du deshalb Sara verlassen hast – und deswegen kann sie dich jetzt haben. Wusstest du das?“

Jacks Kieferknochen arbeiteten und Sam konnte sehen, wie er mit sich kämpfte nicht zu antworten, aber am Ende konnte er es nicht mehr zurückhalten. „Scheißdreck“, sagte er schließlich.

„Wirklich?“, antwortete Hakraa. „Hat sie jemals mit dir darüber gesprochen?“

'Nein!’, protestierte Sam. 'Das ist was Persönliches.’

Jack antwortete nicht, sonder beobachtete sie nur mit Augen, die schon fast schwarz waren.

Hakraa änderte die Taktik. „Wusstest du, dass sie Angst hat, dass du sie mehr liebst, als sie dich? Dass sie Mitleid mit dir hat, wie du alleine immer älter wirst, und versucht vorzugeben, dass dein Leben nicht aus deinen Händen gleitet…“

Jack unterbrach sie mitten im Satz. „Das ist mir scheiß egal“, sagte er scharf. „Carter ist mein stellvertretender Offizier, was sie für mich empfindet, ist vollkommen irrelevant. Alles, was zählt, ist zu kämpfen. Und sie macht das verdammt gut.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Nicht wahr?“

Trotz der schrecklichen Lügen spürte Sam, wie sie grinsen musste, als sie den Frust des Goa’uld spürte. Jack gab nicht nach, er kaufte ihr nicht ein Stück davon ab. Genauso wenig wie sie. Jack musste es ebenfalls gespürt haben, denn plötzlich verzog sich seine blutende Lippe zu einem kleinen Lächeln. „Was willst du von mir? Willst du, dass ich ihr befehle dir von den Tok’ra zu erzählen?“ Sams inneres Lächeln wurde noch größer. „Nun, das werde ich nicht tun“, beendete er seinen Satz. „Das werde ich *niemals* tun. Niemals. Also, kannst du mich auch gleich töten, oder was zum Teufel du auch immer geplant hast, denn ich werde dir nicht dabei helfen Carter zum Reden zu bringen.“

Hakraa ging näher auf ihn zu, mit einem Lächeln auf ihren Lippen und mörderischen Absichten in ihrem Herzen. Sam wurde übel, als eine Welle von Panik durch ihren Kopf schoss. 'Tu es nicht!’, schrie sie plötzlich, verängstigt, dass es das jetzt gewesen war. Dass sie ihn jetzt an Ort und Stelle töten würde, vor ihren hilflosen Augen.

„Sag es mir“, sagte Hakraa mit hebender Hand. Sam spürte, wie Macht durch ihren Körper schoss, als das Handgerät zum Leben erwachte und Jack sich mit geschlossenen Augen gegen die Wand drückte.
„Erzähl ihr nichts“, sagte er mit einer Stimme, die davor zitterte seine Angst nicht zu zeigen. „Ein direkter Befehl, Major.“

Sie hatte ihn noch nie so verängstigt oder aufsässig gesehen. Seine Hände hatte er zu harten Fäusten an seiner Seite geballt, seine Atmung war stockend, kurz, als er auf den Schmerz wartete und dieser Anblick ließ Sams Herz fast überkochen vor Wut. 'Nicht’, warnte sie Hakraa, beeindruckt von der Macht ihrer Gedanken. 'Wenn du ihm noch einmal wehtun wirst, dann töte ich dich. Das ist ein Versprechen.’

„Ein edles Versprechen“, sagte Hakraa laut. „Der einzige Weg das hier zu beenden, ist mir zu sagen, was ich wissen will.“

'Niemals.’

Hakraa nickte. „Also gut“, sagte sie ruhig und der Energiestrahl schoss aus ihrer Hand. Jack rutschte augenblicklich auf seine Knie, als er gegen einen Schrei ankämpfte. Aber es dauerte nicht lange, bevor ein erstickender Schrei aus seinem Hals kam, seine Hände umklammerten hilflos seinen Kopf.

'NEIN!’, schrie Sam, als sie mit ansehen musste, wie er zusammenbrach und seine Laute hörte. 'Hör auf! Hör auf… bitte…’

„Sag es mir!“, drängte Hakraa und presste Jack weiter auf den Boden, als sie den Strahl, getrieben von ihrer Wut, nur noch verstärkte.

„Carter, nicht…“ Die Worte waren kaum ausgesprochen, fast nur ein Keuchen, aber Sam hörte sie so deutlich, als wären sie eine Kriegsglocke.

'Niemals’, sagte sie Hakraa unnachgiebig. Aber diesmal weigerte sie es dort enden zu lassen, stattdessen trat sie bewusst aus der sicheren Festung, die Jolinar gebaut hatte, heraus und schlug mit ihren Gedanken gegen die Goa’uld wild um sich. Vor ihr sah sie, wie ihre Hand zu zittern begann, als sie mit Hakraa um die Kontrolle kämpfte, aber der Goa’uld war zu stark, ihr Geist aber durch die Macht, die durch ihren Körper schoss nur noch verstärkt. Schnell folgte Sam diesen Strom zu ihrer Quelle. Und mit nichts weiter als purer Willenskraft, schaltete sie sie aus und das Handgerät verdunkelte sich augenblicklich. Jack schnappte zitternd nach Luft, als der Schmerz nachließ, er drückte sich auf seine Knie und Hände, aber weiter kam er nicht.

Hakraa hatte durch Sams plötzlichen Angriff das Gleichgewicht verloren, aber Sam jubelte. Jetzt verstand sie die Wahrheit. Dadurch, dass ihr Körper den Symbionten abstieß und Hakraa somit geschwächt wurde, war es jetzt ein Kampf mit denselben Kräften. Sie brauchte sich nicht länger hinter Jolinars Schutz zu verstecken, sie hatte die Macht ihren Körper und ihre Leben zurückzugewinnen.

'Ich habe dich gewarnt’, sagte sie kühl und spürte die Angst in Hakraa. 'Ich habe dir gesagt, du sollst verschwinden.’

'Noch hast du nicht gewonnen“, antwortete Hakraa ihr stumm. ‚Ich kann noch immer…’

„Kannst du?“, fragte Sam, die Freude endlich wieder ihre eigenen Worte auf ihren Lippen zu hören, machte sie fast schwindelig. Noch immer mit Hakraa um die Kontrolle kämpfend, hob sie die Hand vor ihr Gesicht und mit zitternden Fingern riss sie das Gerät von ihrer Hand.

Vor ihren Füßen auf dem Boden schaute Jack zu ihr aus. Seine Augen waren gefüllt mit Schmerz und sie wusste, dass er kaum bei Bewusstsein war, nur die feste Entschlossenheit nicht aufzugeben, hielt ihn von der Dunkelheit fern. Er blinzelte einmal, als er sah, wie das Handgerät auf den Boden fiel. „Carter?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber es lag so viel Hoffnung darin, dass sich Sams Kehle zuschnürte.

Noch immer um ihren Körper kämpfend, fiel Sam auf ihre Knie. „Ja, Sir“, sagte sie mit einem Lächeln. „Ich bin’s.“

Er nickte nur, als ihn die letzte Farbe in seinem Gesicht verließ und nach vorne auf den Boden fiel. Sam fing ihn gerade noch auf, bevor sein Gesicht aufprallte, aber als sie ihn in ihren Armen herumdrehte, sodass sein Kopf in ihrem Schoß lag, hörte sie ein leises Murmeln. „Ich wusste, dass du gewinnen würdest, Sam. Ich wusste…“ Und dann übermannte ihn die Dunkelheit, schnitt ihm das Wort ab.


weiter: Kapitel 7
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