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Die drei Türen von Daniel-chan

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Kapitel Bemerkung:

Inhalt: Was wird Jack tun? Und wird es etwas ändern?

Der letzte Tanz

"Ein egoistischer Wunsch, ganz recht...", murmelte Daniel. "Aber.... ich habe nichts mehr, was mich an diese Welt bindet, Jack... gar nichts mehr..."
"Daniel, bitte.... ich.... Was redest du für einen Unsinn? Ich.... wir sind doch deine Familie!"
"Tja, Jack... so einfach ist das aber nicht.... ich hab euch wirklich gerne, aber.... Weiss du wie es ist, in einer Menschenmenge zu stehen und trotzdem alleine zu sein?"
"Danny..."
Jack blinzelte nervös.
Kämpfte er etwa mit seinen Tränen?
Daniel lächelte.
"Du weinst ja...."
"Daniel... bitte...."
Er schüttelte den Kopf.
"Du wirst es nicht sagen, Jack, ich weiss es. Du wirst es nicht schwören, weil du es nicht ehrlich so meinst...."
Jack wollte etwas sagen, doch ein heftiges Donnergrollen hielt ihn ab.
Aus dem Nebel um sie herum formte sich die Gestalt eines Menschen.
Daniel wurde bleich und wich zurück.
Er erkannte ihn, den Todesengel.
"Du hättest wirklich auf den Alten hören sollen", raunte er. "Dein Körper hat sich gerade erst von der ersten Reise erholt... jetzt hast du dein letztes Bischen Kraft verbraucht, Daniel...."
"Daniel, wer ist das?"
Daniel antwortete nicht, er ging einfach weiter zurück, den Blick starr auf Shinigami gerichtet.
"Ich will dir doch nichts böses! Jeder wird irgendwann den letzten Tanz mit mir tanzen, Daniel. Jeder Mensch.... Ich führ dich fort in eine bessere Wirklichkeit, Daniel! Flieh, und du wirst frei sei und alles kämpfen wird vorbei sein!"
"NEIN! Nein... ich... ich will nicht!"
Wie ein Schatten huschte der Todesengel an Jack vorbei und stand jetzt genau vor Daniel, packte sein Handgelenk.
"Lass mich los!"
Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen kletterte eine dünne Eisschicht über seine Haut, hüllte seine Finger und Unterarm komplett ein.
"Lass den Jungen in Ruhe!" schrie der alte Mann.
"Nichts da! Er gehört mir! Der letzte Tanz gehört mir allein!"
Daniel versuchte verzweifelt sich loszureissen, aber der Griff um seinen Arm war unbarmherzig.
"Daniel!"
Jack wollte ihm helfen, doch er war nicht schnell genug.
"Du... hast hier gar nichts mehr verloren....", sagte der Todesengel und beschrieb mit seiner Hand einen Bogen.
Ein harter Schlag traf Jack und warf ihn zu Boden, doch noch bevor er aufkam, war er verschwunden.
"JACK!"
Shinigami wandte den Blick wieder Daniel zu.
"Wieso hast du solche Angst? Wovor fürchtest du dich?"
Daniel hielt inne.
"Du weisst gar nicht, was der Alte dir anbietet, oder? Aber was ich dir biete, weisst du ganz genau.... Du würdest deine Sha´Re wiedersehen können, deine Familie...."
Daniels angespannte Hand wurde schlaff in seinem Griff.
"Ja, Daniel, wenn du mit mir kommst, ist es endlich vorbei... dann musst du dich nicht mehr quälen... Ich will doch nur..."
"Halt den Mund!"
Ihre Blicken waren jetzt auf den alten Mann gerichtet.
"Daniel, lass dich nicht von ihm einlullen! Willst du denn so sehr sterben?!"
Der Todesengel lies seine Hand los und hing sein Gesicht mit den seinen ein.
"Daniel.... es tut nicht weh... ich will dich nur bei mir haben. Oder glaubst du, ich sperr dich ein? Wo ich dich hinbringe gibt es keinen Schmerz.... nur die Ewigkeit..."
"Keine Schmerzen?"
"Nein, nie wieder."

Jack blinzelte.
Was war passiert?
Er war wieder in seinem Quartier, lag quer auf dem Bett.
Hatte er geträumt?
Neben ihm lag Daniel, friedlich schlafend auf dem Rücken.
"Daniel?"
Jack streckte die Hand aus und berührte seine Wange.
Sie war eisig.
"Daniel?"
Jack richtete sich auf.
Seine Hand legte sich auf Daniels Schulter, er schüttelte ihn.
Daniel reagierte nicht.
"Hey, Daniel! Aufwachen du Schlafmütze!"
Wieder keine Reaktion.
Jack packte ihn jetzt und setzte Daniel auf.
Ihm fiel auf, wie flach Daniel atmete.
"Hey, du machst doch jetzt keinen Unsinn, oder?"

"Wir waren doch schon immer eng verbunden, oder? Wie oft hast du meinen Atem gespürt, meine Hände, die nach dir griffen? Am Rand des Abgrunds... das ist doch nichts neues für dich...."
Daniel senkte den Blick und überlegte.
"Komm mit mir..."
Die Hände wanderten auf seine Schultern, über seinen Rücken.
"NEIN!"
Ein harter Stoß traf sie von der Seite und er entlies Daniel aus seinem Griff.
Der alte Mann hatte sich zwischen sie gedrängt.
"Daniel! Ich dachte, du willst mein Angebot annehmen!"
"Was hast du ihm schon versprochen? Du hast ihm gar nichts angeboten!"
"Du hast tausende von Seelen die du bekommen kannst! Wieso Daniel? Er ist einer von wenigen, die bereit sind mit mir zu kommen!"
"Er gehört mir! Er hat schon immer mir gehört! Ich warte seit über zwanzig Jahren auf ihn!"
"Du hattest mehr als eine Chance!"
"HEY!" schrie Daniel. "Ich... ihr redet über mich wie über eine Ware! Ich gehöre niemandem, nur mir!"
Der Todesengel kicherte.
"Hast du dich nicht nach dem Sinn deines Lebens gefragt?"
Der alte Mann erschrak.
"Nun.... den kannst du vergebens suchen, Daniel, denn es gibt ihn nicht.... Dein Leben hatte nur den einen Sinn dich zu mir zu führen."
"Du hast die Wahl, Daniel. Jetzt entscheide dich!"
Shinigami kam wieder näher.
Er nahm Daniels Hand und legte den Arm um ihn.
"Bist du bereit für den letzten Tanz?"
"Der letzte Tanz...."

Jack bekam Panik.
Was sollte er tun?
Daniel hing leblos gegen seine Brust gelehnt in seinen Armen.
Sein Herzschlag wurde immer langsamer und schwächer.
Hilfe!
Er musste Hilfe holen!
Vorsichtig legte er Daniel auf die Matraze und lief zum Telefon.

"Daniel! Hör doch auf mich!"
"Wieso sollte er?"
"Weil sonst alles umsonst war!"
"Ooooh.... Daniel? Soll ich dir verraten, was er dir anbieten will?"
"Nein, du wirst ihm nichts sagen!"
"Hm.... Er will, dass du ein Wächter wirst..."
"Ein Wächter? Wächter worüber?"
"Über die Welten. Es gibt noch viel mehr Welten, noch viel mehr Türen. Aber die Wächter dürfen sich nicht einmischen in das, was dort geschieht. Nur wenn sie den Befehl dazu erhalten, dürfen sie handeln. Du müsstest also tatenlos zusehen, wenn ganze Völker vernichtet werden oder deine Freunde sterben...."
"Daniel, hör nicht auf ihn! Ich kann dich auch auf einen anderen Weg geleiten!"
"Ja, einen anderen Weg.... dein Schüler soll er werden? Du könntest deine Freunde niemals wiedersehen..... oder deine Familie... Oder willst du ihn zu einem Todesengel machen? Soll er etwa diesen Dienst verrichten?"
"Daniel, hör nicht auf ihn! Er will dich nur für sich selbst haben! Wenn er deine Seele bekommt, wird er stärker, deswegen will er dich!"
"Redest du da nicht eher von dir selbst? Je mehr dir folgen, desto mehr Einfluss kriegst du doch!"
"Daniel, komm zu mir!"
Daniel war verwirrt.
Die Beiden schrien durcheinander, doch eine richtige Antwort bekam er nicht.
Was sollte er tun?
In diesem Moment brach der Nebel über ihnen auf und ein blutroter Himmel wurde sichtbar.
"Was passiert da?"
"Dein Körper haucht gerade sein Leben aus", erklärte der Todesengel ruhig, den Blick auf den Himmel gerichtet.
"Was?"
"Daniel, wenn du dich nicht jetzt entscheidest, ist es für immer zu spät!"
"Ich... das Angebot ist sicher toll, aber... ich weiss nicht... ob ich das kann... irgendwas davon..."
"HA!" rief der Shinigami und breitete seine schwarzen Flügel aus.
"Du wirst es lernen, dafür bin ich ja bei dir. Jetzt komm!"
"Ich...."
"Daniel?"
Daniel wollte gerade etwas sagen, als der erste Regentropfen fiel.
Es regnete Blut auf sie herab.

Jack legte auf.
Das Sanitätsteam war unterwegs.
Er ging neben Daniel in die Knie und überpfrüfte seinen Puls.
Ein schwaches Flackern unter der kalten Haut.
Sein Gesicht wirkte wie Porzellan.
"Daniel... bitte.. ich... ich will nicht... Ich will dich nicht verliern...."
Jack nahm seine Hand, fühlte kaum noch den schwachen Puls.
Die langen Finger waren schneeweiss und kalt.
Und dann war das Flackern erloschen.
Jack hielt den Atem an.
Rasch legte er zwei Finger auf die Halsschlagader, doch der Puls war weg.
"Nein... Daniel.... Bitte! Ich... Geh nicht! Bleib da... bitte!"

Es war als würde die Farbe des Himmels regnen und zurück blieb ein stummes Schwarz.
"Lass es hinter dir, Daniel! Lass diese Welt zurück, die dich sowieso nie gewollt und akzeptiert hat!"
"Aber hast du diese Welt nicht geliebt? Hast du sie nicht verteidigt?"
"Hat dir die Welt das jemals gedankt? Immer nur neue Schmerzen hat es dir beschert!"
Die schwarzen Flecken wurden immer größer und die rote Flüssigkeit lief in Strömen über seine Haut.
Seine Augen schnellen nervös umher.
"Ich... ich...."

Plötzlich riss Daniel die Augen auf.
Jack traute sich nicht zu atmen.
Daniels Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei.

"Die Welt sucht vergebens den Sinn meines Lebens...", flüsterte Daniel, den Blick auf den Boden gerichtet. "Denn... ich gehör nur mir...."
Mit diesen Worten fiel er Shinigami um den Hals.
"Du gehörst nur mir...", erwiderte er und drückte ihn fest an sich.

Jack beugte sich über ihn, suchte seinen Blick, doch die blauen Augen nahmen ihn nicht wahr.
Und da sackte der kalte Körper unter ihm zusammen.
Die Augen rollten in ihren Höhlen nach oben, die Lider schlossen sich halb und ein letzter Rest Atemluft entwich seinen Lugen gleich dem Lebenshauch.
Ein einziger Blutstropfen trat über die leicht geöffneten Lippen und lief über die bleiche Haut.
Jack konnte es nicht glauben.
Daniel war tot.

Daniel schwebte.
Es war warm und so wunderbar ruhig hier.
Nichts hatte mehr eine Bedeutung.
Gar nichts.
Diese Wärme....
Es war... so schön.... so schön....
Er wollte für immer hier bleiben, in dieser vertrauten Wärme....
"Daniel?"
Er öffnete die Augen.
Sha´Re hatte sich über ihn gebeugt.
"Kommst du?"
"Ja."
Daniel hielt einen Moment inne.
"Hast du was?"
"Ich... weiss nicht... Ich glaube, ich.... es war als hätte ich etwas sehr trauriges erlebt, weisst du... aber ich erinnere mich nicht daran..."
"Etwas schreckliches?"
Daniel lächelte.
"Ich hab wohl nur schlecht geträumt."

Einige Monate später kam im SGC ein Kind zur Welt.
Ein gesunder, kleiner Junge.
Sein Name?
Daniel Carter.

GAME OVER

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