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Die drei Türen von Daniel-chan

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Verbotene Liebe

Am Ende des Ganges erblickte Daniel drei Türen.
Eine war aus tiefschwarzem Holz und völlig ohne Zierde mit einer schmiedeeisernen Klinke in der Form einer skelletierten Hand.
Die Zweite war aus Silber und mit den kreisförmig angeordneten Mondphasen verziert.
Die Dritte schließlich, war aus schimmernden farbigen Spiegelsteinen gemacht, die ein Mosaik bildeten.
In der Mitte war ein großer Rubin, den ein goldener Stern fasste.
Zwischen den Strahlen des Sterns waren acht Diamanten eingelassen.
Über der Türe war eine große in Stein gehauene Schweigerose zu sehen.
Daniel betrachtete alle drei Türen ausführlich.
Sein Herz klopfte wie wild, als er seine Hand auf die Türklinke der schwarzen Tür legte.
Plötzlich griff die Klinkenhand zu und hielt Daniel fest.
Er zog und zerrte, doch er kam nicht los.
Verzweifelt schlug er nach den kalten Fingern, die sich schmerzhaft in seine Haut bohrten.
"Lass los!" schrie er und stemmte sich gegen die Hand.
Daniel stürzte zu Boden, als sie plötzlich los lies.
Die Hand winkte spöttisch mahnend mit dem Zeigefinger und formte dann wieder die Türklinke.
"Du brauchst erst den Schlüssel!" flüsterte eine kalte Stimme.
Daniel wurde plötzlich kalt.
Er schlang seine Arme um sich, doch es wurde nicht besser.

Daniel hatte jedes Zeitgefühl verloren.
Er saß in seinem Büro, vor seinem Computer und starrte auf seine Hände, die schlaff in der Grundstellung auf der Tastatur lagen.
Er wollte doch den Bericht über ihre Mission nach Kheb schreiben.
Doch er hatte gerade mal einen Satz vollendet.
Er fühlte sich wie aus einem langen tiefen Schlaf erwacht.
Wie in Trance... dachte er.
Daniel atmete tief durch und fuhr endlich fort seinen Bericht zu schreiben.
Er tippte ihn einfach ab ohne darüber nachzudenken was er schrieb.
So machte er es immer.
Nur so wurde der Bericht sachlich und möglichst nicht kommentierend.
Irgendwann, fiel ihm ein fremdes Spiegelbild auf der Oberfläche seines Monitores auf.
Nicht plötzlich, sondern schleichend.
Es war wieder dieses Gefühl, wenn man morgens erwacht und glaubt gar nicht geschlafen zu haben, obwohl es volle acht Stunden waren.
Daniel erschrak nicht.
Langsam drehte er sich zu dem Mann um, der hinter ihm stand.
Es war der Fremde aus seinem Traum.
Er sah ihn kalt aus blauen Augen an.
"Was willst du hier?" fragte Daniel.
"Du suchst doch etwas", erwiderte der Fremde. "Ich könnte dir helfen es zu finden."
Daniel sah ihn lange nachdenklich an.
"Was ich suche kann mir keiner geben."
Er wollte sich wieder seiner Arbeit zuwenden, doch der Fremde hielt seine Schulter fest.
Seine Hand strahlte eisige Kälte ab.
"Du hast das Spiel begonnen, also führe es auch zu ende!" zischte er. "Das ist die Bedingung, Daniel!"
Die Art wie er seinen Namen aussprach gefiel Daniel gar nicht.
Es klang als hätte eine Schlange ihn ausgesprochen, kein Mensch.
Der Mann beugte sich zu ihm hinunter.
Die Kälte ging jetzt von seinem ganzen Körper aus.
Daniel konnte seinen Atem als Wolke entweichen sehen.
"Der erste Schlüssel befindet sich in dir selbst", flüsterte er und löste sich in kalten Nebel auf.

"Hey, alles in Ordnung?"
Daniel fuhr erschrocken zusammen.
Jack stand vor ihm, an der Stelle, an der der Fremde gerade noch gestanden hatte.
"Du zitterst ja...."
Daniel schüttelte den Kopf.
"Mir ist kalt. Das ist alles..."
"Kalt?"
Jack sah ihn ungläubig an und legte den Handrücken auf Daniels Wange.
"Du glühst ja richtig. Hast du Fieber, Daniel?"
Daniel schloss die Augen.
Diese sanfte Berührung...
Es tat so gut, so gut....
"Du solltest dich von Fraiser untersuchen lassen, Danny. Du siehst krank aus, so blass", sagte Jack und zog seine Hand wieder weg.
"Ja, vielleicht", antwortete er tonlos.
Ich bin nicht krank, dachte er. Nur einsam, Jack, nur so unendlich einsam....
Daniel stand auf und ging wortlos in sein Quartier, wo er sich auf sein Bett warf und die Stimme aus dem Kissen mit seinen Tränen nährte.

Als er seine Augen wieder öffnete, sah er einen kleinen Jungen neben sich sitzen.
Das Kind kam ihm bekannt vor, doch er konnte es nicht einordnen.
Daniel richtete sich auf und sah den Jungen schweigend an.
"Warum weinst du?" fragte das Kind.
Daniel wischte sich über die mit Salzresten verklebten Wangen.
"Weil ich alleine bin", erwiderte er.
Der Junge sah ihn kritisch an.
"Hast du keine Freunde?"
Daniel lächelte ihn an.
"Doch, schon... deswegen fühle ich mich nicht alleine."
"Warum dann?"
"Es gibt einen Menschen, den ich sehr mag, doch der mag mich nicht so wie ich es gern hätte..."
Der kleine Junge stand auf.
"Wer bist du eigentlich?" fragte Daniel.
"Das weißt du doch", erwiderte der Knabe ruhig.
Und da ging Daniel ein Licht auf.
Der Junge, der vor ihm stand, war er selbst.
Und da kamen ihm die Worte des Fremden wieder in den Sinn.
Der erste Schlüssel befindet sich in dir selbst....
"Kannst du mir vielleicht helfen? Ich suche einen...."
"Den Schlüssel?" unterbrach das Kind ihn. "Aber der ist doch hier!"
Er kletterte zu Daniel hoch und legte seine kleine Hand auf sein Brustbein.
Daniel zog scharf die Luft ein, als die kleinen Finger in seiner Brust verschwanden.
Ein Lichtblitz durchzuckte ihn und die Hand kam wieder hervor.
Der Junge hielt ihm einen goldenen Schlüssel hin.
"Jetzt kannst du die erste Tür öffnen", erwiderte der Junge freudestrahlend.
Daniel nahm den Schlüssel, kaum größer als sein kleiner Finger und betrachtete ihn.
"Aber erzähl keinem, dass du ihn hast", flüsterte der Junge verschwörerisch und schon war er verschwunden.
Wie aus einem Instinkt heraus sprang Daniel auf und lief zur Tür hinaus.
Er rannte durch die Gänge, sie waren menschenleer.
Und endlich tauchte die silberne Türe vor ihm auf.
Sie schimmerte matt im Licht der Neonröhren.
Daniels Herz schlug kräftig gegen sein Brustbein.
Seine Hand zitterte vor Aufregung, als er den Schlüssel in das Schlüsselloch steckte.
Doch er rührte sich keinen Millimeter!
Daniel rüttelte ihn energisch, versuchte ihn zu drehen, doch es half nichts.
Er wollte ihn wieder herausziehen, doch etwas stach ihn in die Finger.
Reflexartig zog er die Hand zurück und in diesem Augenblick drehte sich der kleine Schlüssel langsam und quietschend und das Schloss klickte laut.
Die Tür schwang auf und ein heftiger, erstickender Wind schlug ihm entgegen.
Als der Wind nachgelassen hatte, krochen silbrig weiße Nebelschwaden aus der Dunkelheit hinter der Türe auf ihn zu.
Wie seidene Schleier tanzten sie um ihn herum, krochen an ihm empor.
Es wurden immer mehr und mehr.
Sie schlangen sich um seine Beine, seine Arme und bald hüllten sie ihn völlig ein.
Daniel fühlte sie, als wäre er in einer Blase aus Wasser gefangen, doch er konnte atmen, wenn es auch schwer war.

Daniel stand in der Mitte eines hohen runden Raumes.
Er konnte nicht sagen wie er dort hingelangt war.
Die Erinnerung an den weißen Nebel war nur vage.
Er sah sich um.
Der Raum war aus weißem Stein gehauen, Säulen trugen die Kugeldecke, die Sternbilder zeigte.
Zwischen den Säulen gingen Korridore ab, doch sie lagen in völliger Dunkelheit.
Es gab keine Anzeichen von der Tür, durch die er gekommen sein musste.
Wo bin ich hier? dachte er.
"Soll ich etwa durch einen dieser Gänge laufen?"
"Das wäre eine Möglichkeit", sagte eine vertraute Stimme hinter ihm.
"Jack!" rief Daniel freudig überrascht.
Jack kam lächelnt auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.
Daniel fühlte Jacks Lippen auf seinen und lies sich fallen.
Alles drehte sich um ihn, alles wurde unwichtig.
Er zog Jack fester an sich und erwiderte den Kuss.
Nach Luft schnappend liesen sie wieder von einander.
"Jack, was.... wieso?"
"Hast du dir das nicht gewünscht?"
"Doch", antwortete Daniel und nickte keuchend. "Aber.... was.... was wird mit Sam...?"
Jack streichelte Daniels Gesicht, sah ihm tief in die Augen.
"Die ist mir doch völlig egal."
Abermals küssten sie sich leidenschaftlich.
Jack nahm Daniel auf die Arme.
Er bemerkte, dass sich der Raum um sie verändert hatte.
Sie waren nicht mehr in der schwach erleucheteten Halle, sondern in Jacks Haus, genauer gesagt in seinem Schlafzimmer.
Jack legte ihn sachte auf dem Bett ab.
"Bist du sicher, dass das richtig ist?" fragte Daniel und wollte wieder aufstehen, doch Jack drückte ihn auf die Matraze zurück.
"Absolut", erwiderte Jack und legte sich neben ihn.

Er wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, doch es schien ihm eine Ewigkeit.
Jack hatte seine Arme um ihn gelegt und hielt ihn sanft fest.
"Bist du glücklich hier?" fragte er.
Daniel nickte stumm, genoss den Augenblick.
"Wir könnten für immer hier bleiben...", fuhr Jack fort.
"Für immer? Geht das?"
"Natürlich, wenn du nur willst."
Daniel hob den Kopf von Jacks Brust und sah ihn skeptisch an.
"Wenn ich nur will?"
"Aber ja", erwiderte Jack und lächelte. "Niemand wird uns stören, Danny. Das hast du dir doch immer gewünscht, wir..."
Daniel löste sich von Jack und stand auf.
"Dies... ist ein Traum, richtig? Nur ein Traum...."
Jack legte seine Arme von hinten um ihn und schmiegte sich an ihn.
"Und wenn schon, Danny. Wir haben uns. Was brauchen wir die Realität? Realität ist relativ."
"Mag sein, Jack, aber...."
Daniel schob ihn von sich fort.
"Ich... ich will nicht immer nur in einem Traum leben, ich..."
"Daniel, ich liebe dich!" unterbrach ihn Jack. "Ich werde immer bei dir sein und dich beschützen! Niemand wird dir mehr weh tun!"
Daniel lächelte traurig.
"Das klingt alles sehr schön, Jack... Doch du bist nichts weiter als ein Produkt meines Unterbewusstseins. Du bist nicht real."
"Willst du in die Realität wie du es nennst zurück und weiterhin zusehen wie er sie liebt und dich nicht? Ich kann dir alles geben was du dir wünschst!"
"Ich weiß. Und ich weiß es wird nicht leicht, doch.... Das hier... es ist einfach nicht echt...."
Jack sah ihn traurig an, streckte verzweifelt die Hände nach ihm aus, doch sie verschwanden in der Bewegung.

"Daniel?"
Er blinzelte.
Sein Mund war schrecklich trocken und fühlte sich an als wäre er mit Sandpapier ausgekleidet.
Er lag auf der Krankenstation.
Jack hatte sich über ihn gebeugt und musterte ihn erwartungsvoll.
"Was ist passiert?" fragte Daniel mit rauher Stimme.
"Ich weiß nicht. Du hast fast drei Tage lang durchgeschlafen! Aber Fraiser sagt, du wärst nicht krank. Hattest du solch interessante Träume?"
Jack versuchte seine Sorge zu überspielen, doch es gelang ihm nicht wirklich.
Daniel biss sich auf die Zungenspitze um etwas Speichel in seinen Mund zu bekommen.
"Interessant ist nicht das richtige Wort..."
Janet kam und überzeugte sich von seiner Gesundheit.
Er hörte ihr kaum zu.
Mit seinen Gedanken war er wieder bei der runden Halle.
Er hatte die erste Tür aufgestoßen.
Was würde ihn als nächstes erwarten?






GAME OVER

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(weiter: Kapitel 4)
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