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Ja, ist denn heut schon Weihnachten? von Nike

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Vorwort

Die Idee zu dieser FF kommt von Sethos. *ganz lieb knuddel*
SG-3 wird anfangs noch von Colonel Makepeace geleitet, nach meinen Recherchen später dann von einem Major Lawrence. Nur falls sich jemand wundert. Ebenfalls ein *knuddel* geht an Arana für ihr schnelles Beta.
Ja, ist denn heut schon Weihnachten?


Es war einer jener Missionen, auf die SG-1 gerne verzichtet hätte und bei der schon im Vorfeld einiges schief lief. Erst kam Daniel viel zu spät - mehr als für ihn üblich. Dann vermutete Carter ganz richtig, dass das Tor sich deshalb nicht aktivieren ließe, weil eine der Energie liefernden Klemmen nicht korrekt angeschlossen war. Und als Teal'c dann auch noch seine Stabwaffe aus der Hand entglitt und krachend zu Boden fiel, wollte Colonel O’Neill am liebsten zu Hause bleiben.

Aber auf ihn hörte ja niemand.

Kaum auf dem Planeten angekommen, gab es erst einmal Sprachprobleme und wegen einer Nichtigkeit wurde das Team gefangen genommen. Nach zwei Tagen konnten sie mit Hilfe eines Verbündeten fliehen. Weit kamen sie jedoch nicht, denn auch Verbündete haben Feinde. Und so wurden sie erneut gefangen genommen, diesmal samt ihrem Fluchthelfer.

Eine Mission also, die nur so vor Klischees und Katastrophen strotzte.
Das vorläufige i-Pünktchen setzte SG-3 unter der Führung von Major Lawrence mit ihrem heldenhaften Einsatz, Colonel O’Neill und seine Leute im allerletzten Moment aus ihrer misslichen Lage zu befreien zu müssen.

Doch die Pechsträhne riss nicht ab und so lagen, beziehungsweise saßen die vier nun schon seit zwei Tagen auf der Krankenstation – genau am Heiligen Abend.
Weder Lawrence noch einer seiner Leute hatten auch nur einen Kratzer abbekommen.

Jack war sich gerade nicht sicher, was ihn am meisten wurmte. Dass er die Mission nicht schon vor ihrer Abreise abgebrochen hatte, dass die ganze Zeit eine Katastrophe die nächste jagte oder dass er und sein Team gleich zweimal von den selben Leuten gefangen genommen worden war.
Leg mich einmal rein – Schande über dich, leg mich zweimal rein – Schande über mich. Und dann musste auch noch ein anderes Team die Karre wieder aus dem Dreck fahren.

Der Colonel betrachtete seufzend seine lädierten Teamkollegen, die in den Betten neben seinem lagen. Zu seiner linken Seite Carter, zu seiner rechten Teal’c, daneben Daniel.

Carter konnte nach einem erbitterten, aber siegreichen Zweikampf eine üble Platzwunde nebst Gehirnerschütterung vorweisen, ihr Kopf wurde nach eigenen Angaben nur dank des dicken Verbandes zusammengehalten. Auf der Flucht mit SG-3 stolperte Daniel über eine Wurzel und brach sich den Knöchel und ein Pfeil war mal wieder daran Schuld, dass der Colonel den Arm - diesmal den linken - in einer Schlinge trug.
Selbst Teal’c war anfangs nicht nur aus Solidarität hier. Dr. Fraiser bestand darauf, ihn unter Beobachtung zu halten bis sie sicher war, dass Junior alleine zurecht kam. Und gerade heute wollte er seine Freunde nicht alleine lassen, er wusste, was es ihnen bedeutete.

Mitten in seinen trüben Gedanken öffnete sich plötzlich die Tür und General Hammond trat ein. Nach einer knappen Begrüßung deutete er auf Jacks Arm.
„Dr. Fraiser sagte mir, dass Sie Glück hatten.“
„Wie so oft, Sir.“

„Major Carter, was macht ihr Kopf?“
„Es fühlt sich an, als wäre ich mit einem Tel’tak zusammengestoßen, Sir.“

„Dr. Jackson...“
„Schläft nach der OP wieder, Sir.“

In diesem Moment war hinter dem General ein Kratzen und Rascheln zu hören. Er öffnete die Tür sperrangelweit, trat zu Seite und gleich darauf schob sich das abgesägte Ende einer Tanne in ihr Blickfeld. Ächzend zwang Walter, dessen Brille verdächtig schief saß und nur noch an einem Bügel hinter seinem linken Ohr hielt, den Rest des Baumes auch noch in das Zimmer.

„Sir, könnten Sie vielleicht so freundlich sein...“ Walter reckte seinem Vorgesetzten die Nase entgegen. „... meine Brille, bitte.“
Während Hammond fürsorglich die Brille zurecht rückte, tauschten Sam und Jack ungläubige Blicke. Teal’c zog eine Augenbraue hoch, von Daniel kam nur ein tiefes Seufzen.

Walter stellte sein etwas unhandliches Mitbringsel neben sich ab und begutachtete den Baum ausgiebig. Etwas größer als er selbst, gerade gewachsen und gut in Form stand die Tanne da, verbreitete einen angenehmen, harzigen Duft und wartete nur darauf geschmückt zu werden.

Ungeduldig schielte Walter um die Ecke nach draußen, den Baum nicht aus den Händen lassend. Nur ein kurzer Moment, da kam Siler mit einem Rolltisch aus Sams Labor an – beladen mit Schachteln voll mit bunten Kugeln, einer Lichterkette, Lametta und anderem weihnachtlichen Baumschmuck. Er warf einen entschuldigenden Blick zu Sam.

„Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, Ma’am. Den musste ich mir mal kurz ausleihen, sonst hätte ich das alles gar nicht transportieren können.“ Sam nickte vorsichtig, bereute es jedoch sofort.

Siler suchte schnell den Baumständer und während sich die drei Männer mit vereinten Kräften daran machten einen Platz für den Baum zu finden – Siler trug den Ständer, Walter den Baum und Hammond die Verantwortung – verfolgte Sam, ebenso wie Teal’c und der Colonel immer noch ungläubig, das Treiben auf der Krankenstation.

Als der Baum an seinem neuen Platz stand, wandte Walter sich an SG-1 und räusperte sich.
„Colonel O’Neill, ich soll Ihnen und Ihrem Team viele Grüße und Genesungswünsche von den Wachhabenden am Haupttor ausrichten.“ Sein Blick wanderte dabei zu Sam, Teal’c, dem schlafenden Daniel und wieder zurück zu Jack. „Dies hier ist die Spitze des Weihnachtsbaumes, der draußen vor dem Tor steht. Die Jungs wollten ihren riesigen Baum mit Ihnen teilen, damit Sie hier auch ein bisschen Weihnachten haben.“

Jack, Sam und Teal’c warfen sich sprachlose Blick zu.
Hammond hingegen strahlte vor Stolz auf seine Leute übers ganze Gesicht. Es war eine sehr schöne Geste von den drei Soldaten am Haupttor, die sich ausgerechnet heute und bei der Kälte sicher was Besseres vorstellen konnten, als Wache zu halten.

„Danke.“ Jack fand als erster seine Sprache wieder. „Dafür haben sich die Jungs aber mindestens eine Kanne heißen Kaffee und einen großen Teller Kekse verdient.“

Walter warf General Hammond einen fragenden Blick zu, erhielt ein Nicken und drückte Siler schnell den Karton mit der Lichterkette in die Hand.
Mit einem: „Ich kümmere mich sofort darum, Sir.“ verschwand er.

„Dann werde ich mich mal um den elektrischen Teil kümmern.“ Siler grinste, er wurde gerade das Gefühl nicht los, dass sein Kollege irgendwie erleichtert schien, die bunten Birnchen nicht selber anbringen zu müssen. Mit der Lichterkette bewaffnet machte er sich daran, dem Baum den ersten Schmuck zu verleihen.

Erneut öffnete sich die Tür. Diesmal war es Dr. Fraiser, die aber nicht nur nach ihren Patienten sehen wollte. Sie trug eine Karaffe und kam in Begleitung. Jemand balancierte vorsichtig ein Tablett mit Gläsern zur Tür herein.

„Cassie!“ Sam strahlte über das ganze Gesicht und sie war drauf und dran, die Decke zurückzuschlagen und sich auf die Kante ihres Bettes zu setzen, um das Mädchen besser in ihre Arme schließen zu können. Janets warnender Blick hielt sie jedoch zurück und Sam begnügte sich damit, sich vorsichtig in wenig aufzusetzen. Jack grinste nur und blieb sicherheitshalber brav liegen.

Janet stellte die Kanne auf einen kleinen, noch freien Tisch, erklärte kurz, mit einem Blick zu ihren Patienten „Weihnachtspunsch, die leichte Variante“, dann nahm sie ihrer Tochter das Tablett ab. Die stürzte sofort zu Sam, bremst kurz vorm Bett ab, um sie dann vorsichtig aber herzlich in die Arme zu nehmen. Als nächster war Jack an der Reihe und während er behutsam aber ausgiebig geknuddelt wurde, widmete die Ärztin ihre Aufmerksamkeit dem noch immer schlafenden Daniel.

„Entschuldigung, Miss.“ Ein Soldat sprach Cassie an, in der Hand hielt er einen Rucksack, den sie ihm auch sofort abnahm.

„Danke, das ist sehr nett von Ihnen, dass Sie den für mich getragen haben.“ Artig bedankte sich das Mädchen bei dem Mann. Sie wollte das Tablett mit den Gläsern aus der Kantine unbedingt alleine tragen, aber ihr großer Rucksack und das Tablett zusammen waren doch etwas schwer.

Ohne den Rucksack sei sie aber aufgeschmissen, so waren ihre Worte, denn darin befanden sich die Geschenke für Sam, Jack, Daniel und Teal’c. Captain Martin hatte das zufällig mitbekommen, ihre Misere erkannt und sich kurzerhand angeboten, ihr behilflich zu sein. Mit einem knappen Gruß an die beiden ranghöheren Offiziere in ihren Betten und einem kaum merklichen, vielsagenden Nicken zu Hammond verließ er das Zimmer wieder.
Er musste zurück zur Kantine...

Cassie hatte ihre Runde mit Teal’c beendet, bei Daniel musste sie warten bis er wieder aufwachen würde. Bis es soweit war, schlug General Hammond ihr vor, mit ihm den Weihnachtsbaum zu schmücken und so kam es, dass die Anwesenden in den einmaligen Genuss kamen, den Leiter des SGC dabei zu beobachten wie er mit strahlenden Augen und der Hilfe von Cassandra den Weihnachtsbaum schmückte.

Mittlerweile war auch Major Lawrence erschienen, um sich bei General Hammond ordnungsgemäß vom Dienst abzumelden und auch O’Neill und seinem Team eine schnelle Genesung und trotz allem fröhliche Weihnachten zu wünschen. Er kam gerade rechtzeitig, um die letzten Minuten des Weihnachtsbaumschmückens durch seinen CO live mit zu erleben. Das ließ er sich dann doch nicht entgehen!

„Das Werk ist fast vollbracht“, stellte Cassie nach einer Weile stolz fest. „Es fehlt nur noch der Stern auf der Spitze.“ Da kam sie alleine aber eindeutig nicht ran. Sie sah sich nach einem Stuhl um, Major Lawrence kam ihr jedoch zuvor. Kurz entschlossen hob er das Mädchen hoch, so dass sie ohne Probleme den Stern befestigen konnte und dem Baum somit den letzten Schliff verpasste.

„Na, dann wollen wir mal sehen, ob Siler die Lichterkette ordnungsgemäß angebracht hat.“ Wenn Jack schon nicht selber ins Geschehen eingreifen konnte, wollte er wenigstens seinen Kommentar dazu abgeben. Sam grinste nur, als Siler wie beiläufig entgegnete: „Hat er. Und sie wird funktionieren, Sir.“

Und das tat sie dann auch. Der Baum erstrahlte prachtvoll und nicht nur Cassie bewunderte ihn voller Stolz. Doch nur einen Augenblick, denn dann fiel dem Mädchen wieder ein, was sie in ihrem Rucksack mitgebracht hatte. Schnell packte sie ihn und stellte ihn auf Teal’cs Bett ab.

Der Jaffa hob nur fragend eine Augenbraue und als Cassie ihm ein leises „Geschenke“ zuraunte, neigte er leicht den Kopf und... da! Da stahl sich doch tatsächlich ein klitzekleines Lächeln auf sein Gesicht!

Sie warf Jack einen warnender Blick zu, der es nicht lassen konnte und von seinem Bett aus versuchte, in den Rucksack zu spitzen. Schnell betrachtete er unheimlich interessiert seine Bettdecke und zupfte, scheinheilig grinsend, daran herum. Das Risiko leer auszugehen wollte er dann lieber doch nicht eingehen.

Cassie verteilte unter den Blicken der Erwachsenen ihre Geschenke an Sam, Teal’c und Daniel. Der Archäologe schlief noch immer, also legte sie das kleine Päckchen auf das Schränkchen neben seinem Bett. Jack musste bis zum Schluss warten.

„Weil du deine Nase so gerne in Dinge steckst, die dich nichts angehen“, spielte sie gespielt böse auf seine Neugier von eben an. Und einen guten Rat gab es noch dazu: „Das solltest du dir abgewöhnen, Jack. Bringt dich irgendwann bestimmt mal in Schwierigkeiten.“

„Na warte, du Frechdachs... wenn ich wieder hier raus bin, wirst du ordentlich durchgekitzelt!“ Diese Drohung beeindruckte Cassie nicht im Geringsten.
„Worauf wartet ihr? Die dürft ihr nämlich heute schon aufmachen, weil ihr doch soviel Pech habt und Weihnachten nicht zu Hause sein könnt.“

„Jetzt gleich?“ Jack strahlte übers ganze Gesicht. “Ja, ist den heut schon Weihnachten?“

Lachend zeigte Cassie auf das Geschenk in seiner gesunden Hand. „Darf ich dir helfen?“

Jack nickte schnell, zu groß war seine Neugier, als dass er sich mit einer Hand abmühen wollte.
Gemeinsam wurden die Geschenke geöffnet. Zum Vorschein kam für jeden ein bunter Schal mit dem entsprechenden Buchstaben des Vornamens drauf und je eine selbst gegossene Kerze.

„Das habe ich alles selbst gemacht“, verkündete Cassandra ganz stolz und sah erwartungsvoll von einem zum anderen. Dann fügte sie leise hinzu, wie um Daniel nicht zu wecken: “Aber das darf Daniel noch nicht sehen, sonst ist seine Überraschung weg, okay?“

So wie die Augen ihre drei großen Freunde strahlten, musste es ihnen gefallen. Teal’c wickelte sich seinen Schal gleich um den Hals. Überglücklich umarmte Cassie erst Sam, Teal’c und Jack, um dann vor Freude kurzerhand auch die anderen Anwesenden zu drücken.

Wenn General Hammond nicht gerade neben Tür gestanden hätte, wäre das zaghafte Klopfen im einsetzenden Stimmengewirr auch nicht bemerkt worden. Er öffnete und erkannte vor sich eine der Putzfrauen.

„Karen, kommen Sie herein. Waren Sie nicht schon zu Hause?“
„Doch, Sir.“ Sie warf dem General einen unsicheren Blick zu, doch er lächelte freundlich und nickte aufmunternd. Sie fasste sich ein Herz und wandte sich an Jack.

„Colonel O’Neill, ich habe gehört, dass Sie und Ihr Team Weihnachten wohl auf der Krankenstation verbringen müssen. Also dachte ich mir, ich mache Ihnen allen...“ Sie machte eine SG-1 umfassende Handbewegung, „... eine kleine Freude und bringe ein paar selbstgebackene Weihnachtsplätzchen und Lebkuchen mit.“

„Das ist wirklich sehr aufmerksam von Ihnen, Karen. Und wie das duftet...“ Sam bekam große Augen, sie war mittlerweile richtig hungrig, und ließ die Keksdose mit den lustigen Rentieren darauf nicht aus den Augen.

„Na, da hat wohl jemand Kohldampf, was“, neckte sie der Colonel, obwohl es ihm ebenso ging.
Da seine Augen mindestens genauso groß wurden, stellte sich Karen grinsend zwischen die Betten der beiden und öffnete die Dose.

Sofort erfüllte ein verführerischer Duft von Kokosmakronen, Zimtsternen und Lebkuchen den ganzen Raum. Sekunden später brummte Daniel, noch halb verschlafen: „Darf ich auch?“

In das allgemeine Gelächter versuchte sich Janet lautstark Gehör zu verschaffen.
„Alle mal herhören!“ So klein wie sie äußerlich wirkte – ihre Stimme war nicht zu überhören und so verstummten alle recht schnell.

„Unser Koch hat mit Hilfe von ein paar Freiwilligen ein kleines Weihnachtsfestessen gezaubert.“ Sie drehte sich zu offenen Tür und rief: „Miguel, Sie können jetzt kommen!“

Unter vielstimmigem „Aaah!“ und „Oooh“ schob der Koch einen Servierwagen herein. Sehr dekorativ darauf angerichtet stand in der Mitte eine Platte mit einer knusprig braunen Gans, umrahmt von Schüsseln mit Kartoffeln, verschiedenem Gemüse und Soßen. Es duftete so herrlich, dass Sam froh war, dass der Applaus für Miguel – dem das fast peinlich war – lauter war, als ihr knurrender Magen.

Nun wurde ein zweiter Wagen mit Tellern, Bestecken, Servietten, Gläsern und Getränken von dem jungen Captain herein gefahren, der eben noch Cassandras Rucksack getragen hatte.

Das Geschirr wurde verteilt, es wurde viel geredet und gelacht.
So langsam wurde es eng in dem Zimmer.

Karen lehnte die Einladung zum Essen dankend ab, verabschiedete sich und wünschte allen noch ein fröhliches und gesegnetes Weihnachtsfest.


Ende

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