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Spinnen von Kes

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Vorwort

Der Titel „Spinnen“ sollte euch nicht davon abhalten, diese Fic zu lesen - die süßen, kleinen, haarigen Viehcher haben glücklicherweise nur einen kurzen Auftritt... (sonst könnte ich ja meine eigene Story nicht lesen! ;-))
Spinnen


P3XP295 war ein weiterer wahnsinnig aufregender Planet gewesen. Bäume. Bäume und Gras. Oh, und Spinnen. Spinnen im Gras.
O'Neill konnte nicht sagen, dass er diese Viecher besonders mochte, aber wenigstens hatten sie für etwas Abwechslung gesorgt.
Major Samantha Carter hatte gegen Apophis gekämpft, gegen Hathor, Heru'ur, Sokar - sie hatte mit allen erdenklichen - oder eher: unerdenklichen - außerirdischen Lebensformen zu tun gehabt... sie hatte im Golfkrieg gekämpft... und sie hatte unbeschreibliche, panische Angst vor Spinnen.
Er hätte sich nie träumen lassen, dass sein Major Angst vor einem kleinen - zugegebenermaßen widerlichen - Insekt haben könnte. Gut, diese Spinnen auf P3XP295 waren schon besonders große Exemplare, und selbst er hatte etwas verlauten lassen, das man wahrscheinlich als Schrei hatte bezeichnen können, als eine dieser achtbeinigen, behaarten Kreaturen in seinen Stiefel gekrabbelt war. Aber Carter zuzusehen, wie sie auf Zehen durch das hohe Gras schlich, den Blick starr nach unten gerichtet, wie sie fast sprang, wenn sie eine Spinne in ihre Nähe entdeckte - dieser Anblick war besser als Kabelfernsehen.
Selbst als sie schon wieder auf der Rampe im Stargate Center waren, sah sie sich noch nach den kleinen Biestern um und der Colonel wusste, er würde sie mit dieser Geschichte noch in zwanzig Jahren aufziehen.

"Ich schwöre ihnen, Sir, eins von diesen Viechern hat mich gebissen", sagte sie, als O'Neill ihr grinsend dabei zusah, wie sie sich kratzte.
General Hammond wartete bereits im Tor-Raum.
"Was hat sie gebissen, Major?"
"Major Carter hat offensichtlich eine leichte Aversion gegen Spinnen, Sir, nichts ernsthaftes", antwortete O'Neill an ihrer Stelle.
Teal'c hob eine Augenbraue, während Daniel grinsend den Kopf schüttelte. Jack konnte es einfach nicht lassen. Er liebte es, Sam aufzuziehen. So wie er es liebte Daniel aufzuziehen. So wie er es liebte einfach jeden aufzuziehen.
Hammond nickte.
"Melden sie sich auf der Krankenstation."

"Und sie glauben eine dieser Spinnen hat sie gebissen?", fragte Dr. Fraiser.
Sam nickte. Sie hatte den routinemäßigen Teil ihrer Untersuchung hinter sich.
"Ich kann keine Biss- oder Stichwunde an ihrem Bein erkennen", sagte Janet. "Warten wir die Testergebnisse ab. Selbst wenn diese Spinnenart giftig sein sollte, ist es unwahrscheinlich, dass es irgendeinen Effekt auf sie haben wird. Ihre Beute ist normalerweise etwas kleiner", beruhigte sie Sam.
"Ich denke ich werde erst mal duschen gehen", beschloss Sam.
Janet nickte zustimmend. Sie hätte sich wahrscheinlich nicht besser gefühlt. Spinnen. Wie sie diese Viecher verabscheute.
"Lassen sie uns ein bisschen heißes Wasser übrig!", rief der Colonel ihr nach.
Janet lächelte. "Ich bin sicher, das heiße Wasser reicht für alle."
Sie tippte mit dem Zeigefinger gegen die Spritze, die sie ihm wie nach jeder Mission geben musste.
Er verzog das Gesicht und krempelte widerwillig den Ärmel seines Hemdes hoch.
"Haben sie was mit ihren Haaren gemacht?", fragte er unvermittelt.
Sie sah ihn skeptisch an. "Keine Chance, Sir, sie wissen, dass die Spritze sein muss."
Er lächelte. "Ich meine es ernst. Die Farbe gefällt mir. Sie lässt ihre Augen schimmern."
b Janet blieb unbeeindruckt. Es war nicht das erste Mal, dass der Colonel mit ihr flirtete. Er zuckte fast unmerklich, als die Spritze in seine Haut eindrang.
"Gehen sie schon, Colonel", sagte sie, als sie fertig war.
Er nickte breit grinsend und ging in Richtung Korridor, allerdings nicht ohne sich vorher noch einmal umzudrehen und einen letzten Blick auf den kleinen, zierlichen Doktor zu werfen.

Janet

Der Colonel war ebenfalls von einer Spinne gebissen worden, aber ich glaube, er wollte es nicht vor Sam sagen, damit sie sich nicht unterstützt fühlte in ihrer "Angst". Nicht, dass er sich selbst Sorgen machte, aber er kannte Sam. Sie hätte wahrscheinlich jemanden losgeschickt um ein Exemplar zu fangen und es dann wochenlang untersuchen lassen. Aus bloßer Neugier. So war sie. Unstillbarer Wissensdurst und wenn sie etwas nicht verstand, arbeitete sie so lange daran, bis sie jedem Spezialisten auf dem Gebiet noch etwas beibringen konnte. Und der Colonel würde sich jede neue Erkenntnis anhören müssen. Detailliert, komplett mit Diagrammen und Querverweisen.
Er hatte sich erstaunlich wenig beschwert dieses Mal. Normalerweise wetterte er von der ersten bis zur letzten Minute auf der Krankenstation gegen diese "dämliche Vorschrift", nach jeder Mission hierher kommen zu müssen.
Er war ein geduldiger Patient gewesen. Allein das hätte mich eigentlich schon dazu veranlassen müssen, eine Gehirnoperation an ihm durchzuführen, nur um zu sehen, ob noch alles an seinem Platz war.
Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, warf er mir beim hinausgehen auch noch diesen seltsamen Blick zu. Ein Blick, den ich noch nie zuvor von ihm gesehen hatte.
Um ehrlich zu sein, ich wurde ein bisschen rot und ich war froh, dass er es nicht mehr mitbekam.
Er war ein sehr attraktiver Mann und ich war weder blind noch tot.
Allerdings war ich bisher der Überzeugung gewesen, er wüsste überhaupt nicht, dass es auf der Basis noch andere Frauen außer Sam gab - auch wenn er sich noch so anstrengte, so zu tun als beachte er sie nicht mehr als jeden anderen Soldaten auf der Basis.

Sam

Ich bemühte mich redlich, die Geschichte mit den Spinnen zu vergessen. Eine Dusche war genau das, was ich brauchte.
Ich hatte versucht, mir nichts anmerken zu lassen, aber es war wohl niemandem auf dem ganzen Stützpunkt entgangen, wie sehr ich diese Viecher verabscheute. Ich würde besser keinen Ton mehr zu dem Thema sagen, wenn ich verhindern wollte, dass ich einen Spitznamen wie "Spiderwoman" oder etwas ähnliches bekam.
Ich nahm meine Sachen aus meinem Spind und setzte mich auf eine der Bänke in den Duschräumen um meine Stiefel auszuziehen. Ich hörte keine Geräusche, also nahm ich an, dass ich alleine war.
Ich zog mich aus, ließ meine Kleider wie immer auf der Bank liegen und betrat, eingewickelt in mein Handtuch, die Duschen.
Als ich um die Ecke bog und Teal'c plötzlich splitternackt vor mir stand, brauchte ich all meine Selbstbeherrschung, um ein halbwegs gleichgültiges Gesicht zu machen. Ich glaube ich hatte nur wenig Erfolg.
Verdammt, er sag gut aus.
Sicher, die Öffnung in seinem Bauch war etwas, was einen normalerweise vom Rest seines Körpers ablenkte, aber seltsamerweise registrierte ich sie gar nicht wirklich. Ich sah nur seine breiten Schultern, seine Brust...
Er wickelte sich sein Handtuch um die Hüften, nicht hektisch, aber er wollte offensichtlich auch keine unnötige Zeit verlieren.
Ich wartete darauf, dass ich rot wurde, aber es passierte nicht.
Es war unverschämt, aber ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden.
"Majorcarter, ich wusste nicht, dass du hier bist. Ich werde den Raum verlassen, damit du mit deiner Dusche beginnen kannst."
Das Wort Dusche klang irgendwie seltsam, wenn er es sagte. Alles, was für die Menschen alltäglich war, klang irgendwie seltsam aus seinem Mund. Sein Gesicht war nicht ganz so steinern wie sonst. Ich hatte beinahe den Eindruck die Situation wäre ihm peinlich. Was bei jedem anderem verständlich gewesen wäre, nur nicht bei Teal'c. Ich hatte noch nie erlebt, dass ihm etwas peinlich war. Er nahm alles, was ihm begegnete, mit dieser ihm eigenen Selbstverständlichkeit hin. Dinge, die uns beschäftigten, waren für ihn einfach so natürlich.
Wassertropfen glänzten auf seiner tiefbraunen Haut.
Oh Sammy, fang nicht so an...
Es reichte völlig, dass ich unprofessionelle Gefühle für meinen kommandierenden Offizier hatte, ich konnte nicht auch noch dieses Bild in meinem Kopf brauchen. Ich war wohl doch zu lange nicht mehr ausgegangen.
Teal'c neigte seinen Kopf leicht nach einer Seite, wie er es immer tat, und verließ den Raum.
Verdammt peinlich.
Du hättest etwas sagen müssen, Sam, du hättest dich wenigstens entschuldigen können...

Jack

Mir war noch nie aufgefallen, wie wenig Frauen im Stargate Center beschäftigt waren. Carter und Doc Fraiser beschwerten sich manchmal darüber, aber ich hatte mich eigentlich nie mit dem Gedanken befasst.
Ich hatte nichts gegen Frauen beim Militär, aber ich konnte auch nicht behaupten, dass ich sie vermisste, wo sie fehlten.
Jedenfalls nicht normalerweise.
Ich wusste nicht so recht, woher dieses Gefühl kam, aber ich hatte den Drang, mit jemandem zu flirten und Sgt. Siler war nicht derjenige, der mir dabei in den Sinn kam.
Trotzdem saß ich mit ihm in der Kantine.
Ich betete, dass Teal'c oder sonst jemand aus meinem Team auftauchen würde. Sein Gelaber ging mir tierisch auf den Geist.
Wurmlochphysik, Computerkonfigurationen, warum erzählte er das nicht... - ich hatte ein dämliches Grinsen im Gesicht, als ich den Gedanken zu Ende führte, das konnte ich spüren.
"Sergeant, entschuldigen sie mich bitte."
Ich war weg bevor er antworten konnte.

Sam

Dieser Vorfall in der Dusche ging mir nicht aus dem Kopf. Was war los mit mir? Ich arbeitete seit Jahren fast ausschließlich mit Männern - und die meisten von ihnen waren sehr gut in Form. Und wie oft hatte ich durch Zufall einen von ihnen duschen gesehen? Es war nichts besonderes, wieso fühlte ich mich jetzt so seltsam... so... na ja... ich wollte das Wort "notgeil" eigentlich vermeiden, aber es brachte die Sache ziemlich genau auf den Punkt.
Ich war gerade auf dem Korridor Lt. Sanders begegnet und war fast von meinen eigenen Gedanken errötet.
General Hammond würde die Erklärung lieben.
"Major, wie kommt es, dass Lt. Sanders tiefe Kratzwunden auf seinem Rücken hat?"
"Das waren meine Fingernägel, Sir."
"Und wieso haben sie mit ihren Fingernägeln den Rücken von Lt. Sanders zerkratzt?"
"Weil ich notgeil war, Sir."
Ja, das würde er verstehen.
Ich schüttelte leicht den Kopf, als ich um die Ecke in Daniels Büro einbog.
Er schien gerade eine kleine Pause zu machen; seine Brille lag vor ihm auf dem Schreibtisch und er saß mit geschlossenen Augen in seinem Stuhl.
"Sie sehen gut aus ohne Brille, Daniel, haben sie schon mal über Kontaktlinsen nachgedacht?"

Janet

Als ich das Büro des Generals betrat, konnte er wahrscheinlich schon an meinem Gesicht erkennen, dass etwas nicht stimmte. Ich reichte Hammond den grünen Hefter mit den Testergebnissen.
Er öffnete ihn.
"Was sehe ich mir hier an?", fragte er.
"Das sind die Ergebnisse der Bluttests von SG1. Sir, ich fürchte diese Spinnen waren nicht so harmlos, wie wir zuerst angenommen haben."

Sam

Ich hatte fast das Gefühl, Daniel wäre ein bisschen nervös gewesen als er sein Büro verließ. Sicher, ich hatte ihm ein paar Komplimente gemacht, vielleicht hätte ich auch die Finger von seinen Haaren lassen sollen, aber war das ein Grund, vor mir zu flüchten?
Ich saß auf seinem Schreibtisch und fragte mich, ob ich darauf warten sollte, dass er zurück kam, oder ob ich mir eine andere Beschäftigung suchen sollte.
Die Besprechung mit Hammond war erst um 1500 und es war gerade mal halb zwei.
"Majorcarter, ich bin auf der Suche nach Danieljackson, ist er nicht hier in seinem Büro?"
Damit hatte sich mein Problem gelöst.
"Teal'c!" Hatte er mir eine Frage gestellt? Egal, konnte nichts wichtiges gewesen sein.
Ich stand auf und ging auf ihn zu. Er hatte so schöne starke Arme, er hatte bestimmt nichts dagegen, wenn ich sie anfasste. Nur so, ohne Hintergedanken.
"Majorcarter?"
Er schien sich nicht ganz sicher zu sein, was ich vorhatte, als ich meine Hand über seinen linken Arm gleiten ließ. Er trug ein schwarzes T-Shirt. Ich ließ meine Finger über seine Brust wandern. Ich hatte keine Ahnung, wie Teal'c reagieren würde, aber ich machte mir auch keine Gedanken darum. Mein Gehirn hatte sich Urlaub genommen.
"Major Carter, was glauben sie was sie da tun?!"
Ich ließ meine Hand genau da, wo sie war, als ich mich auf die Zehenspitzen stellte um über Teal'cs Schulter zu sehen. Hinter ihm im Korridor stand General Hammond, einen halben Meter neben ihm Janet.
Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Teal'c seinen Kopf in ihre Richtung drehte und eine Augenbraue hob.
"Spielverderber", murmelte ich.
"Was haben sie gesagt?", fragte Hammond scharf und die Notbesetzung in meinem Kopf sagte mir, dass es besser war, es nicht zu wiederholen.

Janet

Wir hatten eine SF-Einheit losgeschickt um Colonel O'Neill zu finden. Er war keine wirkliche Gefahr, zumindest nahm ich es nicht an, aber wenn das Gift dieser Spinnen auf ihn die gleiche Wirkung hatte wie auf Sam, würde er uns später vielleicht dankbar sein, wenn wir ihn davon abhielten, ein paar Dinge zu sagen oder zu tun, die er bereuen würde, wenn diese Sache vorbei war. General Hammond hatte SG7 - eingepackt in Kontaminationsanzüge - losgeschickt um ein Exemplar einzufangen, aber wahrscheinlich würde die Wirkung von selbst nachlassen.
Diese Spinnen besaßen offensichtlich ein Gift, das auf den Menschen wie ein starkes Aphrodisiakum wirkte.
Ich hoffte nur, der Effekt würde bald nachlassen, Sam flirtete bereits mit General Hammond.

Jack

"Anne... das ist ein sehr schöner Name, hab ich ihnen das schon mal gesagt?"
Captain Hayworth senkte schüchtern ihren Blick.
"Nein, Sir."
Ich hätte gerne ihre Lippen berührt, sie sahen so voll und weich aus. Allerdings würde es etwas seltsam wirken wenn ich... ach, was sollte schon passieren. Ich streckte meine Hand aus...
"Colonel O'Neill, Sir, sie stehen ab sofort unter Arrest."
Ich drehte mich halb verärgert, halb überrascht um.
"Wie bitte?"

Als ich, eskortiert von den SF-Männern, die Krankenstation betrat, fiel mein Blick sofort auf Sam. Ich hatte sie praktisch überall gesucht... bis ich von Captain Hayworth abgelenkt worden war.
"Colonel!", begrüßte sie mich mit einem breiten Lächeln.
"Sie auch?", fragte ich.
Sie nickte.
"Ja, Sir." Sie gab mir ein Zeichen mich neben sie aufs Bett zu setzen. Ich gehorchte gerne.
Ich hatte sofort Teal'cs besorgten Blick gesehen, als ich hereingekommen war, und normalerweise hätte ich nach dem Grund gefragt, aber im Moment hatte Sam meine volle Aufmerksamkeit und ich hatte keine Lust, meinen Blick von ihr abzuwenden.
"Holen sie ihre Gedanken wieder aus der Gosse, Colonel." Janet sah mich kopfschüttelnd an.
Was zum Teufel hatte ich angestellt?

Sam

Janet, Teal’c und General Hammond waren schon seit einer Ewigkeit in Janets Büro. Was ging hier vor? Ich verlor langsam aber sicher die Geduld. Besonders wenn ich sah, wer nur einen halben Meter neben mir saß. Gott, dieser Mann sah so gut aus. Warum musste er so gut aussehen? Wenn er lächelte war alles andere unwichtig. Ich brauchte nur dieses Lächeln.

Jack

Carter. Carter. Diese wunderschönen großen blauen Augen. Diese weichen, goldblonden Haare. Wie gerne ich diese Haare berühren würde.
Und ihre Augen... manchmal tat es weh, in ihre Augen zu sehen. Dieses Blau war die schönste Farbe, die ich mir vorstellen konnte.
Ich lächelte. Ich wusste, dass irgendwas faul war und dass es etwas mit uns zu tun hatte, aber ich konnte mich einfach nicht darauf konzentrieren. Ich sah sie nur an, und das Lächeln wurde frei Haus mitgeliefert.

Sam

Da war es wieder. Dieses Lächeln. Oh Gott. Oh Gott.
Oh. Gott.

Jack

Ich weiß nicht, womit mein Gehirn beschäftigt war, während ich tat, was ich als nächstes tat. Aber es hatte jedenfalls nichts mit irgendetwas zu tun, was sich auf diesem Planeten abspielte.
Ich küsste sie. Ich lehnte mich zu ihr hinüber, legte meine Hand auf ihre Wange und küsste sie.

Sam

Oh Gott.

Jack

Und sie küsste mich zurück. Sie küsste mich.
„Sam.“
Ich wollte nichts sagen, ihr Name kam von selbst über meine Lippen. Obwohl das Wort eigentlich nie wirklich die Chance hatte, meinen Mund zu verlassen. Meine Atmung geriet allmählich außer Kontrolle und ich wusste nicht, wie lange ich meine Hände unter diesen Umständen noch davon würde abhalten können, zu tun, was sie schon so lange tun wollten.
Gott, endlich küsste ich sie. Und sie küsste mich.

Sam

Ich verlor die Kontrolle. Ich wusste es, aber ich konnte es nicht aufhalten. Ich wollte nicht mehr klar denken. Ich wollte nur noch ihn. Ich dachte nicht darüber nach, wo wir waren, wer wir waren oder warum was wir taten falsch war. Ich wollte ihn nur näher bei mir haben, ihn berühren. Ich zog ihn an mich und er folgte mir. Sein Körper so nah über meinem, sein Gewicht auf mir war das wunderbarste, was ich mir vorstellen konnte. Als ich seinen Oberschenkel zwischen meinen Beinen spürte war ich dankbar, dass sein Mund auf meinem das Geräusch dämpfte, das irgendwo tief in meiner Kehle entstanden zu sein schien. Mein Kopf wurde leicht und ich glaubte, mich niemals so unbeschwert gefühlt zu haben, niemals etwas so klar und bedingungslos gewollt zu haben.

Janet

Ich würde wahrscheinlich niemals General Hammonds Blick vergessen, als wir zurück auf die Krankenstation kamen. Er musste die Formulierung bereits fertig gehabt haben „Colonel, Major, da sie anscheinend momentan keine direkte Gefahr für sich und andere sind, haben wir uns darauf geeinigt, dass sie für die Dauer der Analyse der Spinnen auf P3XP295 auf der Krankenstation bleiben können und nicht in den Isolationszellen untergebracht werden müssen.“
Doch dieser Satz wurde nie ausgesprochen, denn der Anblick, der sich uns bot, als wir mein Büro verließen, musste für den General geradezu nach Isolationszelle schreien.
Auf dem Bett, auf dem Colonel O’Neill und Major Carter noch vor ein paar Minuten zwar etwas verwirrt und verärgert, aber still und diszipliniert gesessen hatten, hatte sich inzwischen etwas entwickelt, bei dessen Anblick eine ungewollte Hitzewelle meinen Körper durchfuhr. Warum hatten wir die beiden auch alleine gelassen? Langsam aber sicher wurde klar, dass gesunder Menschenverstand kein Argument mehr war.
Wir waren glücklicherweise früh genug zurückgekommen, um das Schlimmste zu verhindern, doch die Intensität, mit der die beiden sich küssten und berührten, war genug, um selbst General Hammond dazu zu veranlassen, den Boden anzusprechen als er sagte: „Colonel, Major, ich weiß, dass sie für ihr Verhalten zur Zeit nicht verantwortlich gemacht werden können. Daher vergessen wir, was hier gerade passiert ist. Sie werden in die Isolationszellen gebracht bis die Wirkung des Giftes nachlässt oder ein Gegenmittel gefunden wurde.“

Sam

Meine Hand glitt unter sein schwarzes T-Shirt, während ich mein Becken gegen seinen Oberschenkel drückte.
„Colonel, Major-“
Ein Teil von mir wollte hochschrecken und retten, was noch zu retten war, doch auf diesen Teil schien ich keinen Zugriff zu haben. Ich küsste ihn weiter. Er war alles, was wichtig war.

Jack

Ich hörte die Stimme des Generals hinter mir und als ich gleichzeitig spürte wie Sams Hand an meinem Gürtel zog, wusste ich, dass ich derjenige war, der den Bann brechen musste. Mit aller Willenskraft, die ich besaß, schob ich ihre Hand weg und richtete mich auf, um meinen Vorgesetzten anzusehen. Ich hätte in diesem Moment vielleicht lieber Apophis gegenübergestanden, aber diese Wahl musste ich (Gott sei Dank) nicht treffen.
„Ich weiß, dass sie für ihr Verhalten zur Zeit nicht verantwortlich gemacht werden können. Daher vergessen wir, was hier gerade passiert ist. Sie werden in die Isolationszellen gebracht bis die Wirkung des Giftes nachlässt oder ein Gegenmittel gefunden wurde.“
Ich hörte die Worte, aber ich registrierte nicht, was er sagte. Die Situation war mehr als peinlich, aber ich schaffte es nicht, etwas zu sagen oder den Ausdruck von meinem Gesicht zu verbannen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit für jeden deutlich erkennbar sagte: Ich will mit dieser Frau schlafen, und zwar jetzt.
„Isolationszellen? Sir?“
Ich hoffte inständig, dass ich mir nicht nur eingebildet hatte, dieses Wort gehört zu haben.
Die Antwort kam von Dr. Fraiser. Aber diesmal hörte ich nicht einmal mehr die Worte.
„Was?“, fragte ich, als ihr Mund aufgehört hatte, sich zu bewegen.
„Isolationszellen.“
Ich nickte.

Ich hätte natürlich nicht genickt, wenn ich gewusst hätte, dass sie mit Isolation meinte, dass ich alleine in diese verdammte Zelle gesperrt wurde. Sam „residierte“ eine Tür weiter.
Ich hatte das Gefühl verrückt zu werden, eingesperrt in dieser Zelle. Ich wollte Sam. Ich konnte an nichts anderes denken. Ich hätte alles gegeben, um bei ihr zu sein. Und ein kleiner Teil, ganz weit hinten in meinem Gehirn, flüsterte mir zu, dass etwas nicht mit mir stimmte, dass ich niemals so die Kontrolle verlor. Doch das Flüstern war verdammt leise.
Sam.
Sie war alles, woran ich denken konnte.
Meine Hand streichelte über meinen Bauch, so wie Sam es erst vor ein paar Minuten getan hatte.
Ich schloss die Augen.

Sam

Ich wollte an den Wänden kratzen. Ich konnte mich nicht erinnern, mich jemals so gefühlt zu haben, wie in dem Moment, in dem mir klar wurde, dass die Zellentür fest verriegelt war und ich keine Chance hatte, zu Jack zu gelangen.

Und langsam fing dieses Gefühl an mir Angst zu machen. Es war nicht dieses Kribbeln, das ich so oft spürte, wenn ich ihn sah, es war auch nicht der Wunsch, ihn zu berühren, der normalerweise mit dem Kribbeln mitgeliefert wurde - diese Gefühle waren frustrierend, manchmal sogar deprimierend, weil ich wusste, dass es nie so weit kommen würde, aber sie waren auf eine Weise angenehm. Sie hielten mich warm. Die Gefühle, die ich jetzt hatte, waren hingegen ausschließlich frustrierend und kaum zu ertragen. Ich wollte. Es war nicht mehr wichtig, aus welchem Grund oder wie - ich wollte - und das war alles was zählte. Ich wusste noch nicht einmal so genau, was es eigentlich war, das ich wollte.
„Sam?“
Okay, jetzt fingen die Halluzinationen an.
„Sam?“
Nein, das war Jacks Stimme.
„Carter, können sie mich hören?“
„Ja, Sir!“
Ich krabbelte näher an das Belüftungsgitter heran, aus dem die Stimme kam.
Eine Weile hörte ich nichts mehr und auch ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte etwas tun, nicht reden.
„Sir?“
„Ich bin noch hier“, antwortete er.
Gott, seine Stimme zu hören tat so gut.
„Carter?“
Er klang heiser, ich konnte ihn kaum mehr hören.
„Sir?“
„Gott, Carter, ich werde diese verdammten Idioten da draußen umbringen.“
„Ja, Sir.“
Ich schloss die Augen.

Jack

Ich schloss die Augen.
Es musste doch einen Weg geben, hier raus zu kommen! Manchmal hatte es seine Nachteile, in einer Einrichtung der höchsten Sicherheitsstufe zu arbeiten.
Mein Kopf hämmerte. Ich hatte das Gefühl, einen ausgewachsenen Kater zu haben. Und ich war mir ziemlich sicher, dass ich nichts getrunken hatte.
„Carter?“
„Sir?“
Ihre Stimme klang so wunderschön. Völlig egal, was sie sagte. Manchmal, wenn sie über eines ihrer Projekte sprach, blendete ich die Worte einfach aus, und hörte dem Klang ihrer Stimme zu. Und beobachtete das Blitzen in ihren Augen. Und betete, dass sie es nicht bemerkte.
„Was ist mit uns los, Carter?“
Schweigen.
„Ich weiß es nicht, Sir. Ich fühle mich so...“
„Ja. So fühle ich mich auch.“
„Ich wollte sagen: Ich fühle mich, als müsste ich mich übergeben.“
Ich lächelte.
„Wie ich bereits sagte: So fühle ich mich auch.“
„Sir?“
„Es tut mir leid, Carter.“
Ich wusste nicht, wie ich das, was passiert war, wieder gutmachen sollte. Ungeschehen machen sollte. Ich hatte fast das Gefühl, die letzten Stunden nur geträumt zu haben.
„Was tut ihnen leid, Sir?“
Sie wusste genau was ich meinte. Wieso fragte sie?
„Das, was da vorhin... Gott, ich wollte sie so sehr küssen, Carter.“
Sie sagte nichts.
„Es tut mir leid“, wiederholte ich. „Ich habe noch nie so die Kontrolle verloren.“
„Jack?“
Ich redete weiter, ohne nachzudenken - ich wollte nicht nachdenken. Ich wollte nicht, das alles noch komplizierter wurde, als es ohnehin schon war.
„Dafür gibt es bestimmt eine wissenschaftliche Erklärung oder so...“
Wenn alles wie früher sein sollte, gehörten meine unqualifizierten Bemerkungen dazu. Ich wollte gerade zu einem sarkastischen Kommentar ansetzen, als Sam meinen Namen wiederholte. Ich hörte dieses Wort so selten von ihr, dass ich es einfach nicht schaffte, es zweimal in so kurzer Zeit zu ignorieren.
„Jack.“
Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
„Ich weiߓ, antwortete ich. Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Und mehr konnte ich vor den Überwachungskameras auch nicht sagen. „Ich weiß.“

Dr. Janet Fraiser betrat General Hammonds Büro mit guten Nachrichten.
„Ich denke die Wirkung des Giftes hat nachgelassen, Sir.“
„Wie kommen sie zu dieser Vermutung?“
„Nun ja, Sir“, sie verbiss sich ein Grinsen, „beide klagen über hämmernde Kopfschmerzen und Übelkeit.“
Auf Hammonds „Und das ist eine gute Entwicklung?“ - Blick fügte sie hinzu: „Ein klassischer Kater, Sir, nichts weiter.“
Der General nickte.
„Ich bin froh, das zu hören. Sobald sie sicher sind, dass keine Gefahr mehr besteht, schicken sie sie nach Hause. Ich bin sicher, es gibt eine Menge, worüber die beiden nachzudenken haben. Nach diesem Vorfall.“
Fraiser entgegnete mit einem wissenden Lächeln.
„Das denke ich auch, Sir.“
Bevor sie sein Büro verließ, drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Ich würde zu gern sehen, wie Major Carter dem Colonel erklärt, was genau sie zu dem Versuch veranlasst hat, Teal’c zu verführen...“
Der General lachte.
„Er ist der einzige Außerirdische, Doktor. Wahrscheinlich waren es rein wissenschaftliche Gründe.“
Sie nickte.
Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, setzte sie ein zufriedenes Grinsen auf.
Vielleicht sollte sie einmal über die wissenschaftlichen Gründe nachdenken, die sie dazu veranlassen könnte, sich näher mit Teal’c zu befassen...

Ende

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