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Last Revelation von Destiny

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Kapitel 2

Stargate Center
Cheyenne Mountain

Tief durchatmend legte General Hammond den Hörer zurück auf die Gabel. Für einen kurzen Moment musste er seine Augen schließen, um alles richtig zu verarbeiten, insofern es ihm möglich war. Er hatte nie mit diesem Augenblick gerechnet und jetzt war er eingetreten. Wie zu Eis erstarrt saß er in seinem Sessel. Bilder aus einer früheren Zeit schossen ihm durch den Kopf.

Eine dunkelhaarige Frau mit liebevollen braunen Augen tauchte plötzlich in seinem Kopf auf. Sie lächelte ihn an. Kleine Lachfalten zeichneten sich an den Seiten ihrer Augen ab und dann drehte sich ihr Kopf in die entgegengesetzte Richtung, so dass er jetzt freie Sicht hatte. Er sah vier Kinder, die vor einem Haus auf einer großen Wiese spielten. Zwei Jungen und zwei Mädchen. Der Älteste hatte braunes Haar, wie seine Mutter, aber die anderen drei hatten alle roten Haare. Eines der Mädchen, die jüngere von den beiden, wirbelte zu ihm herum und winkte ihm aufgeregt zu. Ihre großen blauen Augen fingen an zu strahlen, als sie ihn sah. Augenblicklich entfernte sie sich von ihren Geschwistern und rannte auf ihn zu. Sie rief ihm etwas zu, aber es kam kein Ton aus ihrem Mund. Aber das schien nicht weiterhin schlimm zu sein. Immer noch strahlend kam sie ihm entgegen und sprang ihm um den Hals. Sie vergrub ihren kleinen roten Lockenkopf in seiner Halsbeuge und als sie sich wieder aufrichtete, blickte sie ihn direkt an. Sie war sein Schatz. Sein Ein und Alles. Doch dann konnte er aus seinem Augenwinkel heraus sehen, dass auch die anderen Kinder auf ihn zugerannt kamen.

Hammond schüttelte mental seinen Kopf. Er hatte gehofft nie von seiner Vergangenheit eingeholt zu werden. Es war schon schmerzhaft genug gewesen, doch nun schienen die geöffneten Wunden ihn noch mehr zu verletzen. Sie griffen ihn förmlich an.

Langsam öffnete Hammond seine Augen. Sie waren voll mit Sehnsucht und Schmerz. Schnell hob er seine Hände, um sich über sein Gesicht zu fahren. Vielleicht war es ja ein Zeichen. Ein Zeichen, dass seine damalige Entscheidung falsch war und er jetzt den Preis dafür zahlen musste.


Hammonds Büro
1 Stunde später

O’Neill klopfte zweimal an Hammonds Tür. Als er keine Antwort bekam, öffnete er sie vorsichtig und steckte seinen Kopf hinein. Er sah sich verwundert um, als er Hammond nicht an seinem Schreibtisch sitzen sah.

Er hielt einen Moment inne, bevor er die Tür ganz öffnete. Vorsichtshalber klopfte er noch einmal an die Tür, diesmal etwas lauter.

Wieder keine Antwort. Er lehnte sich nach hinten und schaute den Flur nach beiden Seiten hinunter. Es war niemand zu sehen. Er zuckte kurz mit seinen Schultern und betrat dann das Büro. Hinter sich schloss er die Tür und schlenderte im Raum herum.

Auf dem Weg zum Cheyenne Mountain hatte man ihm mitgeteilt, dass er sofort in Hammonds Büro erscheinen sollte. Und jetzt wo er hier war, war niemand da.

Er stellte sich direkt vor den Schreibtisch und setzte sich schließlich halb darauf. Wieder schweifte sein Blick durch den Raum und anschließend über den Schreibtisch. Erst das rote Telefon und dann weiter über einen Stapeln von Akten bis sein Blick schließlich an einem Foto hängen blieb, welches auf der obersten Akte lag. O'Neil streckte seine Hand aus, um es an sich zu nehmen.

Es war schon ein altes Foto, am Rand leicht vergilbt, mit einer Knickfalte an den Ecken. Jack begutachtete es genauer. Es zeigte den General mit einem kleinen Mädchen, das auf seinem Schoß saß. Die Kleine strahlte in die Kamera und Salutierte dabei. Der General, noch sichtlich jünger, schaute mit einem Lächeln auf sie hinunter.

O’Neill schüttelte lächelnd den Kopf. Es kam nicht oft vor, dass man eine andere Seite von Hammond sah. Wenn man ihn nicht kennen würde, könnte man glauben, dass es für ihn kein Privatleben gab. Er drehte das Foto um und unten in der rechten Ecke stand etwas geschrieben.


Ahab und Starbuck
1970

O’Neill runzelte verwundert seine Stirn. Er wollte gerade die Karte wieder weglegen, als sich plötzlich die Tür öffnete. O’Neill wirbelte herum, immer noch mit dem Foto in seinen Händen, und sah geradewegs in das Gesicht des Generals. Augenblicklich stellte er sich gerade hin und salutierte.

„General Hammond, hi“, reagierte O’Neill schnell und stützte sich mit der Hand, in der jetzt das Foto war, auf dem Schreibtisch ab. „Man hat mir gesagt, dass ich sofort hier her kommen sollte, aber Sie waren nicht da..", sprudelte es aus ihm heraus.

„Colonel O’Neill, stehen Sie bequem.“ Er nickte O’Neill zu und ging an ihm vorbei, um seinen Schreibtisch herum. Hammond sah auf O’Neills Hand hinunter, wo sein Blick einen Moment verharrte. Jacks Augen folgten seinen und er bemerkte das Foto.

„Ich hatte nicht vor in Ihren Sachen zu stöbern. Es war nur so, dass es ganz oben lag und ich es mir dann genauer angesehen habe.“ Er schluckte, doch Hammond erwiderte nichts. Er sah ihn bloß mit traurigen Augen an. „Süß die Kleine“, brach Jack das unangenehme Schweigen. „Ihre Nichte?“, scherzte er.

Hammond schwieg noch einen Moment und nahm dann das Foto aus O’Neills Hand, um es eingehender zu betrachten. Ein väterliches Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Jack kannte diesen Ausdruck, als er ihn bei Hammond sah und er wusste, dass es da etwas gab, was niemand über den General wusste.

„Wollen Sie sich nicht setzen?“, fragte Hammond

O’Neill nickte kurz mit seinem Kopf und zog den Stuhl hervor. Als er sich gesetzte hatte, faltete er seine Hände über seinen Knien. Abwartend sah er den General an.

„Sie ist meine Tochter“, sagte Hammond schließlich in die Stille.

Überrascht riss O’Neill seine Augen auf. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass der General eine Tochter hatte. Er hatte nie was erwähnt. O’Neill öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, aber ihm fielen nicht die richtigen Worte ein. Deshalb nickte er mit seinem Kopf, bis er die Neuigkeiten verdaut hatte. „Sie ist Ihnen wie aus dem Gesicht geschnitten.“

„Sie kommt eher nach ihrer Mutter“, sagte er mit einem reuevollen Lächeln. „Ich habe sie jetzt schon seit sechs Jahren nicht mehr gesehen.“

„Uh, Sir, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich für solche Gespräche geeignet bin. Soll ich Ihnen Carter holen?“ Er rutschte leicht beunruhigt in seinem Sitz hin und her. Er mochte solche Gespräche nicht. Das erinnerte ihn bloß an das, was er schon die ganze Zeit vor sich her schob und auch, wenn er es nie zugeben würde, er hatte Angst sich seiner Vergangenheit zu stellen. Er wusste nur allzu gut, wie es dem General gehen musste.

„Nein, keine Angst, Colonel. Ich habe ihnen nur Ihre Frage beantwortet.“ Man konnte O’Neill die Erleichterung förmlich aus den Gesicht springen sehen. „Ich habe Kontakt mit den Tok'ra aufgenommen“, kam er auf das eigentliche Thema zu sprechen.

„Oh, und?“, fragte O’Neill neugierig, als er sich nach vorne lehnte.

„Es müsste eigentlich jederzeit ein Mitglied der Tok'ra erscheinen.“

„Ja, das ist schön. Vielleicht können die uns ja mal genau sagen, was hier eigentlich los ist.“

In diesem Moment ging der Alarm los, der besagte, dass das Stargate von außerhalb aktiviert wurde. Beide standen auf und gingen ohne jegliche Umschweife zur Zentrale. Sie schauten auf das Gate hinunter, welches versuchte sich einzuwählen.

„Wer ist es?“, fragte Hammond schon aus reiner Routine.

„Es ist das Signal der Tok'ra, Sir“, antwortete Davis.

„Öffnen Sie die Iris“, befahl Hammond.

„Ja, Sir.“ Davis drückte auf ein paar Knöpfe und die Iris öffnete sich.

Hammond und O’Neill marschierten augenblicklich hinunter in den Gateroom, um das Mitglied der Tok'ra zu empfangen.

Hammond und O’Neill warteten am Fuß der Rampe und schließlich erschien Jacob Carter.

Jacob lächelte sie beide an. „George.“ Er ging auf Hammond zu, um ihm die Hand zu schütteln.

„Jacob“, sagte Hammond. „Es ist schön dich wieder zu sehen.“

„Ja, schade, dass es unter diesen Umständen ist.“ Dann wandte er sich O’Neill zu. „Colonel O’Neill“, begrüßte er ihn.

„Jacob. Schön dass Sie gekommen sind.“

„Wo ist Sam?“, fragte er, als er sich umsah.

„Sie ist im Einsatz. Das ist auch der Grund, warum wir eure Hilfe brauchen“, antwortete Hammond. „Komm, lasst uns in mein Büro gehen.“


****


„Also ein neuer System Lord“, sagte O’Neill mürrisch. „Das hat uns gerade noch gefehlt.“

„Ja, ich weiß. Es sind nicht gerade erfreuliche Nachrichten. Die Goa'uld werden immer mächtiger. Wir müssen uns bald etwas einfallen lassen“, überlegte Jacob laut.

„Aber die Asgard. Vor denen fürchten sich doch die Goa'uld.“

„Schon, aber sie haben im Moment mehr Probleme mit den Replikatoren. Es ist nicht sicher, ob sie uns helfen können.“

„Großartig!“, stieß O’Neill aus. „Hier läuft irgend so ein Schlangenkopf herum und meint mal wieder die Menschen der Erde als Wirte nutzen zu wollen.“

„So sieht es aus“, stimmte ihm Jacob zu. „Doch, nachdem was Sie mir erzählt haben, wissen Sie schon, wo sich Maat aufhält.“

„Ja, gar nicht mal so weit entfernt von hier. Vielleicht weiß sie ja, dass wir das Stargate hier haben.“

„Möglich, aber unwahrscheinlich“, antwortete Jacob.

„Wenn sie ein neues Mitglied der System Lords ist, warum fliegt sie dann nicht mit irgend so einem riesen Goa'uld Mutterschiff durch das Universum? Warum gerade die Erde?“

„Hier kann man sich am besten verstecken. Und denken Sie an die vielen Wirte.“

„Mir gefällt das alles immer besser“, murmelte O’Neill. „Können Sie uns denn irgendwie helfen?“

„Ich will sehen, was ich machen kann.“ Jacob hatte den Verdacht, dass dies O’Neill keineswegs beruhigte.

„Toll“, schnaubte er und warf Hammond einen zweifelten Blick zu. „General, wenn Sie es erlauben, dann würde ich jetzt gerne wieder zurückfahren. Jacob könnte uns vielleicht eine große Hilfe sein.“

Hammond sah Jacob fragend an. Dieser nickte als Antwort mit seinem Kopf. „Ich denke, es wäre von Vorteil, wenn ich mitkommen würde“, stimmte er O’Neills Vorschlag zu.

„Einverstanden.“ Hammond nickte zustimmend mit seinem Kopf.


Denver
Basislager

Zusammen mit Jacob betrat O’Neill das Hauptzelt. Jacob trug jetzt normale Zivilkleidung. Sie steuerten geradewegs auf den Rest ihres Teams zu. Carter und Daniel schauten fast gleichzeitig von ihrer Arbeit auf. Als Carter sie sah, lächelte sie ihnen erfreut zu. Sie ließ alles stehen und liegen und schritt auf Jacob zu.

„Dad“, sagte sie froh ihn wieder zu sehen. Sie umarmte ihn und er drückte sie für einen kurzen Moment an sich.

„Sam“, antwortete er. „Wie geht es dir, Kind?“

Sie drückte sich mit einem Lächeln von ihm weg, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. „Gut.“ Sie nickte mit ihrem Kopf. „Wir haben im Grunde nur darauf gewartet, dass du uns hilfreiche Informationen bringst.“

„Ich wünschte, ich könnte es“, seufzte er. „Wir sind schon seit langem auf der Suche nach ihr. Sie kann gefährlich werden.“

„Inwiefern? Außer das Übliche natürlich“, meldete sich O’Neill zu Wort.

Jacob gab Teal'C und Daniel zu verstehen, dass sie ihm ebenfalls folgen sollten und die fünf versammelten sich in einer Ecke, wo sie nicht von Außenstehenden belauscht werden konnten.

Jacob sah sich noch einmal schnell um, bevor er zu sprechen begann. „Sie ist vor ungefähr 300 Jahren spurlos verschwunden. Wir waren nicht in der Lage sie ausfindig zu machen. Es war merkwürdig. Da sie zu diesem Zeitpunkt gerade auf dem Höhepunkt ihrer Herrschaft war. Sie war eine der stärksten System Lords überhaupt. Nicht ganz so mächtig wie Ra, aber dennoch, man durfte sie keineswegs unterschätzen. Mehr als drei Galaxien standen unter ihrer Führung.“

„Wurde sie vielleicht von anderen System Lords gejagt?“, fragte Carter.

„Sie hatte viele Feinde.“

„Vielleicht wusste sie ja etwas, was die anderen nicht wussten und hat sich deshalb zurückgezogen“, schlug O’Neill als Lösung vor. „Was geschah nachdem sie verschwunden war?“

„Ihr Platz wurde von Isis eingenommen.“

O’Neill zog fragend seine Augenbrauen nach oben. Daniel brauchte nicht sehr lange in seinem Gedächtnis zu kramen. „Isis war die Schwester und Gemahlin von Osiris, dem Gott der Unterwelt. Laut einer Legende, wurde Osiris von seinem Bruder, Seth, umgebracht. Aber Isis fand ihn und versteckte ihn in einen Sumpfgebiet. Nachdem Seth dies herausgefunden hatte verstümmelte er den Leichnam von Osiris, aber auch hier sammelte Isis alle Stück wieder zusammen und mit Hilfe von Thot formten sie darauf eine Mumie, die sie dann wieder zum Leben erweckte. Sie zeugten ein Kind, Horus, und dieser rächte seinen Vater“, erklärte Daniel schnell und eifrig.

O’Neill fragte sich jedes mal, wie man sich diese ganzen Einzelheiten merken konnte. Für ihn waren sie nichts weiter als irgendwelche Schlangen, die man aufhalten musste. Koste es was es wolle.

„Genau wie jeder Goa'uld strebt auch Isis nach Macht, aber bisher ist es uns gelungen, sie in Schacht zu halten. Wir wussten die ganze Zeit über, dass dieser Moment irgendwann eintreffen würde und als wir eure Nachricht bekommen haben, wussten wir, dass es jetzt so weit ist.“

„Was denkst du sollen wir jetzt tun?“, fragte Carter ihren Vater. Sie erklärte ihm anschließend schnell was sie bisher alles herausgefunden hatten.

Er hatte sich schon auf den ganzen Weg hierher Gedanken über diese Frage gemacht, doch so schnell und einfach konnte man darauf keine Antwort finden. Weder die Tok'ra noch die Asgard hatten bisher eine Möglichkeit gefunden gegen Maat anzukommen.

Es herrschte ein bedrücktes Schweigen bis O’Neill plötzlich die Stille brach. „Was, was ist mit diesem komischen Zeug, diesem Nish-dingsbums?“

„Du meinst Nish'ta?“, half ihm Teal'C.

„Ja, ja genau. Sag ich doch.“ Er wirbelte ungeduldig mit seinen Händen.

„Wie soll es uns helfen? Es ist lediglich ein starkes Hypnosemittel. Es wirkt nicht bei einem Goa'uld. Und Maats Wachen sind Goa'uld.“

„Ich weiߓ, stieß O’Neill hervor. „Aber ihre Anhänger sind doch noch keine Goa'uld, oder?“

„Das kann man nicht mit genauer Sicherheit sagen. Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig. Vielleicht sogar schlechter“, antwortete Jacob.

„Worauf genau wollen Sie hinaus?“, fragte Daniel.

„Seth hat es doch damals benutzt, um seine Anhänger einer Gehirnwäsche zu unterziehen, richtig?“ Die anderen stimmten ihn mit einem Nicken zu. „Und sie haben das gemacht, was er ihnen gesagt hat. Was, wenn...“

„Sir, ich glaub, ich weiß worauf Sie hinaus wollen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es klappen wird“, fuhr ihm Carter dazwischen.

„Haben Sie eine bessere Idee, Major?“

Sie schüttelte ergeben mit dem Kopf. „Nein, Sir, habe ich nicht. Aber es ist äußerst riskant. Sie stützen sich auf eine Theorie, bei der wir nicht wissen, ob sie auch so funktionieren wird, wie Sie sich das denken“, versuchte sie noch einmal ihren Einspruch zu untermauern.

„Aber es scheint unsere einzige Chance zu sein. Es sei denn, Sie wollen, dass wir uns unsere Waffen schnappen, darein marschieren und es auf meine Art und Weise machen.“

„Ich denke, ich werde dem General Bescheid sagen, dass wir noch mehr Zats brauchen“, antwortete Daniel für Carter, bevor sie etwas sagen konnte. „Und nachfragen, ob wir überhaupt dieses Nish'ta haben“, fügte er noch schnell hinzu.

Daniel trennte sich von der Gruppe eilte zum Telefon, um den General zu kontaktieren.

„Wir werden ein paar FBI-Agenten gebrauchen. Daniel und ich werden runter gehen. Jacob, Teal'C und Sie, Carter bleiben hier“, befahl er ihnen.

„Sir“, wollte Carter protestieren, aber Jacob brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.

„Er hat Recht, Sam. Wir können jetzt nicht runter gehen. Maat würde wissen, dass wir da sind. Der Symbiont.“

Sie nickte verärgert mit ihrem Kopf. „Ja, ich weiß, du hast Recht.“ Sie kratzte sich über ihre Stirn. „Wir werden dann am Ausgang stehen bleiben und sobald sich was rührt, geben wir es Ihnen dann durch.“

„Jacob, wenn wir da drinnen soweit alles erledigt haben, gebe ich Ihnen ein Zeichen. Wir brauchen Sie, auf irgendjemand müssen die ja schließlich hören. Und da sie ja schon eine, ähm, Symbionten in sich tragen, denke ich, sind Sie am besten dafür geeignet. Und Selmak kann dann in Kraft treten.“

Jacob nickte. „Gut, ich werde mich bereithalten.“

„Okay. Dann müssen wir jetzt nur noch mit Agent Phillips reden. Endlich kann die Show losgehen.“ O'Neill klatschte einmal kurz in die Hände, als er sich auf den Weg machte, um Agent Phillips zu suchen.


45 Minuten später

„Okay, Leute, jetzt hört mal alle zu“, rief O’Neill, als sich alle Agenten um einen großen Tisch versammelt haben. „Wir haben wahrscheinlich eine Möglichkeit gefunden, dort hineinzukommen, ohne gleich abgeschossen zu werden.“

Die Agenten sahen ihn mit ausdruckslosen Gesichtern an. Er seufzte innerlich. Waren die immer so? Nach ein paar Sekunden des Schweigens, damit die Agenten Zeit hatten die Neuigkeit aufzunehmen, griff er in seine Tasche und zog eine kleine Ampulle raus.

„Dies hier, meine Damen und Herren, ist wohl möglich die Lösung unseres Problems. Was Sie hier sehen ist eine Art Betäubungsmittel, das einen hypnotischen Zustand in einem hervorruft. Es ist jedoch davon abzuraten es auf längere Zeit einzuatmen, also heißt das, dass wir nicht sehr viel Zeit haben. Der Plan sieht folgendermaßen aus...“

Jack erklärte ihnen was sie zu tun hatten und danach wurden die Agenten in zwei große Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe blieb an der Oberfläche, um das Gelände abzusichern und die andere Gruppe würde mit in die Tunnel gehen.

„Ich schätze mal, dass Agent Phillips Sie jetzt einteilen wird. Die Gruppe, die mit nach unten kommt, soll dann gleich sofort in dem kleinen Nachbarzelt erscheinen, damit sie sich ausreichend bewaffnen können.“

Agent Phillips war einerseits nicht sehr erfreut darüber, dass O’Neill jetzt meinte, die Untersuchung leiten zu müssen, da es immerhin noch sein Fall war, aber auf der anderen Seite hatten sie jetzt wohl wirklich eine Möglichkeit den Spuk ein Ende zu setzen. Wieso sie jedoch nicht schon früher rein gegangen sind, war ihm ein Rätsel und ob der Plan des Colonels wirklich klappte, da hatte er seine Zweifel. Und so teilte er mit gemischten Gefühlen seine Agenten in zwei Gruppen ein.


Nachbarzelt

O’Neill und Daniel standen vor den versammelten Agenten. Es war offensichtlich, dass es O’Neill genoss, das Kommando über diese ganzen Agenten zu haben. Nicht, dass es ihm darum ging Agent Phillips in seine Arbeit zu pfuschen, aber in diesem Fall, hatte er keine Ahnung mit was er es zu tun hatte. Und wenn er schon diese Schlange fangen sollte, dann musste er alles unter Kontrolle haben und das ging nur, wenn er das Kommando hatte.

„Okay, Agents, ich werde Ihnen jetzt Ihre Waffen geben. Ihre Handfeuerwaffen werden Ihnen da unten nicht viel helfen.“

Einer der Agenten lachte auf. „Hey, das ist ne Frau, ein ganz normaler Mensch und nicht Superwoman“, warf er dazwischen und er hatte die Lacher der meisten Agenten auf seiner Seite.

„Glauben Sie mir, die ist schlimmer als Superwoman. Aber Sie können ja gerne Ihr Glück versuchen, nur glaube ich nicht, dass Sie dann besonders viel davon haben werden.“ Er lächelte den Agenten an. „Noch jemand der meint, diese Waffen hier nicht zu gebrauchen?“ O’Neill sah abwartend in die Runde. Niemand sagte etwas.

„Fein.“ Er öffnete mehrere Koffer und Zats kamen zum Vorschein. „Das sind die Waffen, mit denen Sie es schaffen werden.“ Er holte eine heraus und hielt sie den Agenten unter die Nase.

„Was ist das?“, fragte jetzt Scully, die sich bisher zurückgehalten hatte.

„Wir nennen sie Zats. Wenn man hier drauf drückt, werden sie aktiviert.“ Die Zat richtete sich auf. „Und wenn Sie dann hier drauf drücken, schießen Sie. Ein Schuss lässt das Opfer bewusstlos werden, der zweite ist tödlich und der dritte lässt das Opfer verschwinden. Also passen Sie auf, dass Sie nicht versehentlich einen Ihrer Kollegen anschießen.“

O’Neill verteilte die Zats und die Agenten drehten und wendeten sie immer noch faszinierend in ihren Händen. Sie hatten so etwas noch nie zuvor gesehen. Einige von ihnen wiegten sie in ihren Händen, um einen festen Griff zu erlangen und andere übten das Zielen.

O’Neill lachte in seinem Inneren. Wenn die schon von diesen kleinen Geräten so angetan waren, dann sollten sie mal die anderen Mitbringsel sehen. Er warf Daniel einen amüsierten Seitenblick zu und dieser nickte verstehend.

Nachdem sich die Agenten soweit an die neuen Waffen gewöhnt hatten, legten sie sich Schutzwesten an und steckten sich alle Empfänger ins Ohr, damit sie alle zu erreichen waren. Des weiteren klebten sie sich noch ganz kleine Mikrofone an ihre Weste.

Scully gab Mulder mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie eben zu O’Neill gehen würde. Er nickte ihr einmal kurz zu und widmete sich dann wieder seiner Schussweste. Sie stellte sich leise neben O’Neill, doch der schien sie noch nicht bemerkt zu haben.

„Also“, sagte sie leise. Er schreckte auf, als er ihre Stimme hörte. Erschrocken drehte er sich zu ihr um.

„Dana, hi“, grinste er, nachdem er sich wieder etwas erholt hatte.

„Du bist schreckhaft geworden“, bemerkte sie beiläufig.

Er zuckte lächelnd seine Schultern. „Ich habe dich nur nicht kommen gehört, das ist alles. Früher konntest du dich nicht so leise anschleichen.“

„Jetzt habe ich ja auch schon viel Übung darin. Mit der Zeit lernt man es.“

„Ja, das stimmt“, stimmte er ihr zu. Es war merkwürdig wieder mit ihr zu sprechen. Er wusste nicht genau, wie er sich verhalten sollte. Einerseits freute er sich sie nach so vielen Jahren wiederzusehen, aber andererseits kamen dadurch Teile seiner Vergangenheit wieder an die Oberfläche. Einer Vergangenheit ,an die er nicht mehr erinnert werden wollte.

„Du hast aufgehört dich zu melden. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht“, sagte sie leise, nachdem er nichts mehr gesagt hatte.

„Ich hatte sehr viel um die Ohren. Ich wurde wieder in den Dienst gerufen“, erklärte er ihr.

Sie nickte. „Ja, ich weiß. Aber trotzdem, du musstest eine schlimme Zeit durchmachen.“

„Hey, Dana. Es ist nicht deine Schuld. Du hattest selbst viel zu tun. Das FBI hat dich ganz schön in Anspruch genommen.“

„Es ist nur so, dass wir so lange nicht mehr miteinander gesprochen, geschweige denn uns gesehen haben. Ich habe es vermisst.“

Er lächelte sie an. „Ja, ich auch. Vielleicht können wir es ja nachholen, wenn dieser Fall hier abgeschlossen ist, was Trinken oder so, was meinst du?“

„Gerne. Ich würde mich freuen.“ Sie erwiderte sein Lächeln. „Also, das ist dann also die Wunderwaffe, die das FBI nicht hat?“, wechselte sie das Thema und deutete auf die Zatwaffe in ihrer Hand.

„Na ja, ich verspreche dir keine Wunder, aber sie ist um einiges effektiver als die Standartausrüstung des FBIs.“

„Ich wusste gar nicht, dass unsere Regierung so etwas besitzt. Aber es gibt ja auch vieles, was wir nicht wissen sollen, oder?“ In ihrer Stimme schwang ein bitterer Unterton mit, den Jack nicht überhören konnte.

Er sah sie leicht verunsichert an. Er konnte ihre zweideutige Aussage nicht direkt zuordnen. Sprach sie aus persönlicher Erfahrung, oder aber wusste sie etwas, von dem sie nichts wissen sollte? Er schluckte schwer. „Sicher“, antwortete er schließlich. „Und manches soll vielleicht auch besser nicht an die Öffentlichkeit kommen.“

Sie kniff leicht ihre Augen zusammen und starrte ihn an. „Wie meinst du das?“

Er schüttelte leicht seinen Kopf. „Das ist nicht so wichtig.“ Er drückte leicht ihre Schulter. Er wollte an ihr vorbeigehen, aber zuvor drehte er sich noch einmal zu ihr um. „Dana?“, fragte er.

Sie hob fragend ihren Kopf. „Ja, Jack?“

„Pass bitte auf dich auf. Diese Frau ist gefährlich“, bat er sie besorgt.

Sie nickte ihm zu. „Werde ich. Und du auch. Ich habe keine Lust, einen von euch beiden wieder im Krankenhaus zu besuchen.“

O’Neill musste nicht fragen, wen sie noch meinte. Er konnte es sich schon denken. Er nickte ihr kurz zu und fragte sich, wie oft das wohl schon der Fall war. Aber aus ihrem Tonfall heraus konnte er entnehmen, dass es schon ziemlich oft vorgekommen sein musste. Nein, er und seine Leute würden nicht verletzt werden. Sie konnten es sich nicht leisten zu versagen. Sie mussten einfach gewinnen und sie würden es auch.


weiter: Kapitel 3
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