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Eine Stargate Weihnachtsgeschichte von Dani55

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Vorwort


Staffel: 10. Staffel

Diese Fanfiction basiert auf Charles Dickens Werk „A Christmas Carol“. Es gibt Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede – künstlerische Freiheit eben *g*. Einen ganz lieben Dank an Sethos und AngiAngus, die mir, obwohl sie selber viel zu tun hatten, mit einem schnellen Beta wirklich sehr geholfen haben. Ihr seid toll!!! Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest.
Eine Stargate Weihnachtsgeschichte


Völlig übermüdet und durchnässt vom Schnee ging er durch den Hausflur und blieb vor den Türen des Lifts stehen. Während er auf den Fahrstuhl wartete, stellte er die Tüte mit Lebensmitteln, die er noch schnell auf dem Weg nach Hause gekauft hatte, ab und lockerte die Krawatte.
Jacks Appartement lag im dritten Stock und er wusste, dass er eigentlich zu Fuß hätte gehen können und es ihm mit Sicherheit auch sehr gut tun würde, aber erneut hatte ihm der Arbeitstag im Pentagon jegliche Energie für solche Unternehmungen genommen. Häufig reichte es nur für den geübten Druck auf den Knopf des Fahrstuhls, für das Aufschließen seiner Wohnungstür, dem Gang zum Kühlschrank und dem Herausnehmen der dort kühl gelagerten Flasche Bier.
Die logische Konsequenz war das Fallen auf die Couch…

Jack wusste, dass dieser Ablauf einen wahnsinnig trägen Eindruck von ihm hinterließ und kein Anzeichen dafür war, dass er noch vor zwei Jahren auf andere Planeten gereist war und den bösen Schurken ordentlich in den Hintern getreten hatte. Dass er mit der P90 durch Wälder gerannt war, ständig mit der Gefahr im Rücken von einer Stabwaffe angeschossen zu werden. So viel Spannung, Action und auch Spaß gab es in seinem neuen Job eher selten und so ein tolles Team wie SG-1, sowieso nicht.
Bei dem Gedanken an die vergangenen Zeiten musste er sich eingestehen, dass er sich schon längst wieder bei Daniel hätte melden müssen. Oft bekam er Emails von ihm, in denen er sich erkundigte, wie es ihm ging. Jack freute sich jedes Mal darüber, kam manchmal aber erst Tage später dazu zurück zu schreiben. Aber Daniel hatte Verständnis dafür, dass sein bester Freund in Washington viel zu tun hatte. Der Wissenschaftler war ebenso entschlossen, wie auch die anderen beiden, Jack keinesfalls den Eindruck zu geben, sie würden nicht an ihn denken und sie versuchten sich so oft, wie es nur ging, zu verabreden. Jack nahm jeden Termin, der auch nur ansatzweise in der Nähe von Colorado Springs war, an und besuchte seine Freunde im Stargate Center um zu gucken, „ob hier auch kein Unsinn gemacht wird“, wie er es bei jedem Besuch mit einem breiten Lächeln verkündete.

Das Öffnen der Fahrstuhltüren riss ihn aus seinen Gedanken
Er drückte belanglos auf die Taste mit der „3“.
Die Mechanismen des Alltags begannen wieder zu funktionieren, als er sich wenige Minuten später in seiner Wohnung mit einem Bier auf der Couch wieder fand.
Ebenso routiniert war sein Blick hinüber zu dem kleinen weißen Kasten, der freudig vor sich hinblinkte: sein Anrufbeantworter.
Mit Sicherheit wieder ein verpasster Anruf von Sam, dachte er verärgert.
Oft war es viel zu spät um noch zurück zu rufen, so auch an diesem Abend. Er vertagte seinen Rückruf aufs Wochenende und nahm sofort seinen Terminkalender vom Tisch und trug mit rotem Stift „Sam anrufen“ in die Spalte für den kommenden Samstag ein.
Noch zwei Tage…

Sicherlich hätte er sie auch vom Büro aus anrufen können - zu Hause oder im Stargate Center, wenn er wusste, dass sie arbeitete. Aber diese Telefonate hatten es verdient, in Ruhe und ohne Stress geführt zu werden – ohne den Gedanken daran, dass man gleich zu einer Mission aufbricht, einen Bericht abzugeben hat, einen Naquadahgenerator modifizieren muss oder ein Meeting mit super wichtigen Leuten zu überstehen hat.
Nein, diese Minuten, aus denen schnell mal eine Stunde werden konnte, hoben sich die beiden auf, um in aller Ruhe reden zu können und manchmal über so belanglose Dinge, dass sie selbst über sich schmunzeln mussten. Wenn es seine Aufgaben zu ließen, ging Jack extra früher nach Hause, um nicht wieder das nervige Blinken sehen zu müssen und zu wissen, dass er ihren Anruf wieder verpasst hatte.
Die vielen Anrufe und die leider selteneren Treffen täuschten jedoch nicht über eine „kleine Nebensächlichkeit“ hinweg, mit der sie schon seit Jahren leben mussten: Nämlich die Tatsache, dass Jack immer noch Sams Vorgesetzter war. Natürlich dienten beide nicht mehr in der gleichen Einheit, aber Schwierigkeiten wären dennoch vorprogrammiert, sollten sie eine Beziehung eingehen. So blieb diese besondere Freundschaft zwischen ihnen, die oft von dem einen oder anderen Flirt erfüllt war, das momentan Einzige, was sie haben konnten.

Er stellte sein Bier auf den Couchtisch, ging hinüber und drückte auf den Knopf für die Wiedergabe.
Während die Computerstimme monoton Jack von einem verpassten Anruf in Kenntnis setzte, schleppte dieser sich zurück aufs Sofa, legte die Beine hoch und wartete auf die Nachricht.

„Hi Jack, ich bins Sam. Ich habe mir schon gedacht, dass Du noch im Büro bist, aber ich wollte es trotzdem versuchen…“
Jack musste grinsen.
„Morgen früh müssen wir wieder los und wie es aussieht werden wir erst am Sonntag wieder zurück kommen. Das wird aber unsere letzte Reise vor Weihnachten. Ich rufe Dich dann am Sonntag an, wenn ich zu Hause bin.
Von Cam, Daniel und Teal´c soll ich Dir liebe Grüße bestellen und Dich an die geplante Feier zu Silvester erinnern, damit auch wirklich nichts dazwischen kommt.“

Sam machte eine kurze Pause und Jack konnte im Hintergrund das Rascheln ihrer Bettdecke hören und wie sie sich in das Kopfkissen sinken ließ.

„Okay… Ich werde jetzt schlafen gehen. Ich freue mich schon auf Sonntag. Überarbeite Dich bis dahin nicht.“

Ein leises Piepen beendete die Nachricht und Jack schlug erneut den Terminkalender auf.
Ein großer Pfeil führte nun vom Samstag zum Sonntag.
Noch drei Tage also…

*****************

Dank einer Menge Arbeit und der umso kürzer ausfallenden Ruhe vergingen die Tage bis zum Wochenende schnell. Jack hatte sich vorgenommen am Samstag alle möglichen Weihnachtseinkäufe zu erledigen, denn schließlich war es nur noch eine knappe Woche, die arbeitsreich ausfallen konnte.
Er drängelte sich mit hunderten von Leuten durch die überfüllten Straßen Washingtons und in die noch volleren Einkaufszentren.
Draußen fielen dicke weiße Schneeflocken vom Himmel, die alles bis zur Unkenntlichkeit in eine weiße Masse verwandelten. So einen Winter, wie den diesjährigen, hatte man in der Stadt schon lange nicht mehr erlebt. Die Kinder genossen es und zogen mit ihren Schlitten auf den Bürgersteigen umher, auf dem Weg zum nächsten Park. Jack beobachtete sie gerne und musste dabei immer an seine Rodelausflüge mit Charlie denken…

Bepackt mit Einkaufstüten hinterließ er in dem dicken Schnee tiefe Fußspuren, als er sich auf die Suche nach weiteren Geschenken machte. Das nächste Problem vor dem er stand, war etwas Passendes für Cassie zu finden. Ihm fehlte jede Idee und er hoffte, dass Sam ihm dabei helfen konnte.
Völlig durchgefroren, natürlich nicht zu vergleichen mit arktischer Kälte, war Jack froh, als er in seiner Wohnung ankam. Ein Glühwein war schnell gemacht und er begann nun die Lebensmittel und die Geschenke zu verstauen. Entgegen jeder Jack O´Neill Manier hatte er sogar etwas Weihnachtsdekoration gekauft, die nun seinen Esstisch und sein Fensterbrett schmückten. Das Tannengrün mit der Lichterkette war künstlerisch kein Durchbruch, ebenso wenig wie die Schneemannfamilie, aber es verlieh dem Raum wenigstens einen Hauch von Weihnachtlicher Atmosphäre.
Ja, die Verkäuferinnen im Kaufhaus konnten sehr überzeugend sein…
Jack hatte auch beschlossen sich dieses Jahr einen Weihnachtsbaum zu besorgen. Klein und bescheiden sollte er sein – nichts Besonderes. Hauptsache ein Baum mit ein paar Kugeln und Strohsternen.
Solche Pläne und der riesige Einkauf ließen vermuten, dass eine Menge Gäste zu Besuch kommen würden. Dem war jedoch nicht so.
Jack feierte allein Weihnachten, ebenso wie die Jahre zuvor. Es mangelte ihm sicherlich nicht an Einladungen: Daniel bot seinem Freund an zusammen mit Vala, Mitchell und Teal´c in den Skiurlaub zu fahren und ein paar Kollegen aus Washington hatten ihn ebenfalls gefragt. Sogar Sam hatte ihm angeboten zusammen Weihnachten bei ihrem Bruder in San Diego zu verbringen. Aber Jack zog es vor die Festtage mit einer großen Portion Popcorn, den Simpsons und Glühwein zu genießen und dabei den Gedanken an die Arbeit voll und ganz aus seinem Bewusstsein zu streichen. Sein letzter Urlaub lag schon lange zurück und endlich hatte er die Gelegenheit einmal Nichts zu tun.
So tat er die Einladungen seiner Freunde und Kollegen mit der Begründung ab, er wäre bei seiner Kusine, hier in Washington, zu Weihnachten eingeladen. Die gab es zwar, aber Jack hatte auch ihr Angebot ausgeschlagen.

*******************

Wie versprochen rief Sam am späten Sonntagnachmittag an. Jack erzählte ihr von seinen Weihnachtseinkäufen und der „aufwendig“ dekorierten Wohnung, wobei er natürlich nicht anklingen ließ, dass er den Weihnachtsabend zu Hause verbringen würde. Sam versuchte es erneut ihn nach San Diego einzuladen, aber Jack meinte zu ihr „Dein Bruder würde Dich killen, wenn Du einen solchen Vielfraß, wie mich mitbringst“ und fügte hinzu, dass seine Kusine sehr ordentlich kochen könne - eine Gabe, die er in seiner Familie wohl nicht geerbt hatte.
Sam verbarg ihre Enttäuschung über Jacks Absage so gut es ging und versuchte sich mit der Tatsache zu trösten, dass sie Silvester zusammen feiern würden. Ohne genauere Details erzählte sie ihm von der Mission, von der sie gestern Abend zurückgekehrt war.

Jack lag mit dem Telefon auf der Couch und sah durch sein großes Fenster hinaus.

„Schneit es bei Dir auch so doll, wie hier?“, wollte er wissen.
„Ja, schon die letzten drei Tage, hat mir meine Nachbarin erzählt. Colorado Springs ist ein einziger weißer Traum. Ich habe das Schneeschippen schon aufgegeben.“
„Das Problem habe ich hier nicht“, entgegnete Jack und beobachtete die Flocken, die vom Himmel fielen.
„Die Straßenreinigung ist hier sehr fix. Schneemänner haben keinerlei Überlebenschance“, fügte er hinzu.
Sam grinste und meinte:„Da haben sie es bei uns besser“
„Dann bau mal einen für mich. Hier ist es zwecklos für den armen Kerl.“
Jack konnte sich ihr Lächeln vorstellen, als sie meinte:
„Vielleicht mache ich das.“
„Der trägt dann sicher einen Naquadahgenerator aus Schnee mit sich herum“, begann er sie zu ärgern.
„Ja und Deiner eine Angelrute und einen komisch aussehenden Anglerhut“, konterte Sam.
Beide mussten lachen.

So ging es über eine Stunde lang weiter. Erst ein Anruf auf Sams Handy von Daniel ließ die beiden ihr Gespräch beenden.

****************

Der Schneefall in Washington hatte über die letzten Tage eine kurze Pause eingelegt, aber heute am 24. Dezember bescherte er den Menschen ein weißes Comeback und ließ die Flocken nur so toben. Viele waren immer noch unterwegs um die restlichen Sachen einzukaufen und mussten lange Schlangen an den Supermarkt- und Ladenkassen in Kauf nehmen. Jack war froh, dass er das allerwichtigste schon früh besorgt hatte und konnte nun einem entspannten Abend entgegensehen. Sogar der Weihnachtsbaum stand an seinem Platz und war mit einer Lichterkette und den angekündigten Kugeln und Strohsternen geschmückt. Für Sam machte er ein Beweisfoto mit dem Handy. Sie hatte ihm nicht geglaubt, dass er einen Weihnachtsbaum kaufen und ihn dazu noch schmücken würde. Den Wetteinsatz musste er sich noch ausdenken, dachte er mit einem schelmischen Grinsen.

Den ganzen Vormittag hatte er, außer mit einem letzten Einkauf, damit verbracht die letzten Berichte zu Ende zu schreiben.
Zufrieden klappte Jack nun seinen Laptop zu und stellte ihn auf den Couchtisch. Er nahm die Fernbedienung und zappte sich durch das Programm bis er bei einem Zeichentrickfilm hängen blieb.

Nach wenigen Minuten fielen ihm die Augen zu und er schlief ein.


**********************
Ein leichtes Zupfen an seinem Pullover ließ ihn aufwachen und etwas benommen sah er auf die kleine Gestalt, die dort an seinem Fußende saß. Als er registrierte wen er dort sah, sprang er erschrocken auf und wich ein paar Schritte zurück. Sein Blick starrte auf die Stelle, an der er eben noch gelegen hatte.

Der Junge erhob sich ebenfalls und ging auf ihn zu.

Sein Lächeln trieb Jack Tränen in die Augen.

„Charlie“, kam es mehr flüsternd von ihm.

Der Junge lächelte noch breiter und schlang seine Arme um Jack.
Dieser ging in die Knie und drückte ihn fest an sich und seine Hand strich dem Jungen durch sein kurzes blondes Haar.
„Träume ich?“ Jack wusste nicht, wie er die Situation deuten sollte. Seltsame Dinge war er gewohnt, aber hier in seiner Wohnung, weit weg vom Stargate, das konnte nur ein Traum sein. Zugegeben ein sehr echt wirkender Traum…

„Was real ist, entscheidest Du“, gab Charlie zurück und sah seinem Vater in die Augen.

Nach einer kurzen Pause fand Jack seine Worte wieder.

„Ich denke oft an Dich.“ Er musste gegen seine Tränen ankämpfen.
„Ich denke auch oft an Dich und Mum.“

Kurz war es still.

„Du musst wissen, dass…“ Doch bevor Jack den Satz zu Ende sprechen konnte, fiel ihm Charlie ins Wort: „… es war nicht deine Schuld. Was geschehen ist, ist geschehen. Daran können wir nichts ändern. Aber was wir ändern können, ist das Jetzt.“
Jack verstand nicht worauf Charlie hinaus wollte.

„Was meinst Du? Was soll ich ändern?“
„Dies zu erkennen, liegt allein in Deiner Macht. Wir können Dir nur dabei helfen zu verstehen, welche Wahl Du treffen kannst.“
Diese Worte verwirrten Jack nur noch zusätzlich.
„Wer sind „wir“?
„Du kennst sie… Aber alles zu seiner Zeit.“

„Okay…“ war das einzige, was Jack antworten konnte.

Charlie stand auf und sah zu seinem Vater, der noch immer auf dem Boden saß.
„Bist du bereit?“
„Wofür?“
„Vertrau mir einfach.“
Der Junge streckte ihm seine Hand entgegen und in dem Moment als Jack sie ergriff spürte er, wie er den Boden unter den Füßen zu verlieren schien. Alles um ihn herum wurde auf einmal schwarz.

Hand in Hand standen sie plötzlich vor einem schneebedeckten Haus. Ein paar Flocken fielen vom Himmel, aber als sie auf Jacks Arm landeten, spürte er weder ihre Kälte noch ihre Nässe. Auch den Schnee unter seinen Füßen fühlte er nicht, obwohl er nur Socken trug.
Die Frage, wo sie sich befanden erübrigte sich, denn Jack erkannte dieses Haus: Es war das Haus in dem er mit Sara und Charlie gelebt hatte.
Er sah fragend zu seinem Sohn, der ihn noch immer an der Hand hielt.

„Komm, ich will Dir etwas zeigen.“
Mit diesen Worten zog Charlie seinen Vater in Richtung Haus.
Jack blickte hinter sich in den Schnee und beobachtete, wie seine Fußspuren, die er hinterließ von einem Augenblick zum nächsten verschwanden.
Sie standen nun vor dem Wohnzimmerfenster und Charlie deutete ihm an hinein zu sehen.

Jack trat näher heran.

Er erschrak, als er sich selbst dort sitzen sah. Neben ihm, mit dem Rücken zum Fenster, saß Charlie, aber jünger als der, den Jack nun an seiner Hand hielt.
Sara kam in diesem Augenblick aus der Küche und sah ihren beiden „Männern“ zu, wie sie gemeinsam Charlies Spielzeugeisenbahn aufbauten.

Jack beobachtete das Geschehen.

„Können wir rein gehen?“, fragte er.
„Klar, Du musst nur einen Schritt nach vorne gehen“, antwortete Charlie und wies auf die Wand mit dem Fenster.
Jack zögerte kurz und schloss die Augen. Seine Füße trugen ihn auf die andere Seite des Fensters, direkt in das Wohnzimmer.

Er konnte sich gut an dieses Weihnachtsfest erinnern. Die Eisenbahn hatten er und Sara extra in Auftrag gegeben. Sie war Charlies größter Wunsch.

„Du hast dieses Spielzeug geliebt“ meinte er zu seinem Sohn, der wieder neben ihm stand und das Geschehen ebenfalls beobachtete.
„Ja, wir haben oft damit gespielt“
„Sie steht noch immer in Deinem Zimmer“, kam es in Gedanken versunken von Jack.
„Ich wei߅“
Ein warmes Lächeln strahlte über das Gesicht des Jungen und Jack nahm erneut seine Hand. Er sah zu seinem Ich in der Vergangenheit und dem kleinen Charlie, wie sie vor dem Weihnachtsbaum saßen und Sara im Türrahmen stand.

Jack ging näher zu ihr heran.

Sie genoss den Anblick der beiden und ihre Augen strahlten vor Freude und Wärme. Dieses Strahlen hatte Jack schon lange nicht mehr gesehen.
Nach Charlies Tod kehrte es nicht wieder zurück…

„Es war ein schönes Weihnachten.“
Jacks Blick blieb auf Sara haften und er erinnerte sich an all die wundervollen Jahre, die sie zusammen hatten.
„Da hast Du Recht… Aber Du darfst nicht vergessen, dass noch viele schöne Weihnachtsfeste kommen werden, wenn Du es nur willst.“
„Aber so eines, wie das hier wird es nie wieder geben.“ Traurigkeit lag in Jacks Stimme.
„Jedes Weihnachten ist einzigartig und auf seine Art fantastisch und unvergesslich“, begann Charlie. „Du musst es nur zulassen und darfst Dich nicht davor verstecken, aus Angst du könntest erneut einen solchen Schmerz erleiden, wie du es nach meinem Tod erlebt hast. Es ist wichtig, dass Du an die Vergangenheit denkst, aber nimm Dir damit nicht die Chance in der Zukunft ebenso schöne Dinge zu erleben. Der Sinn von Weihnachten liegt darin, die Freude mit anderen Menschen zu teilen. Menschen die man liebt und die einem das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein. Du feierst nun schon seit so vielen Jahren Weihnachten allein.“

Jack konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Erinnerungen, Traurigkeit und Sehnsucht nach einem längst erloschenen Gefühl durchströmten seinen Körper und drohten seinen Herz zu zerreißen.

Charlie gab ihm einen Augenblick Zeit.


„Es ist besser, wenn wir jetzt gehen.“
Ein kaum sichtbares Nicken zeigte Charlie, dass sein Vater verstanden hatte.
Jack ließ seinen Blick ein letztes Mal von Sara zu Charlie und zu seinem Ich wandern.

Er nahm die ausgestreckte Hand seines Sohnes und wenige Sekunden später waren sie wieder in Jacks Wohnzimmer im verschneiten Washington.

„Ich habe Dir dieses Weihnachten gezeigt, damit Du Dich erinnerst, wie schön es ist Menschen um sich zu haben, die einen lieben. Ich wollte dir zeigen, dass Liebe das Wichtigste ist, was wir im Leben haben und dass man an Weihnachten nicht alleine sein sollte.“

Charlie erwartete keine Antwort von ihm, er blickte hinauf in die Augen seines Vaters.
„Ich muss jetzt gehen.“

Jack nahm ihn ein letztes Mal in die Arme.

Erneut wurde alles um ihn herum schwarz und er fand sich liegend auf seiner Couch wieder.

****************


Das Klingeln an Jacks Tür ließ ihn hochschrecken. Völlig verwirrt blickte er sich um, doch von Charlie war keine Spur mehr. Es muss ein Traum gewesen sein, dachte Jack.
In Gedanken versunken ging er zu seiner Wohnungstür und machte sie auf.

„Hallo Jack.“
Jack sah in das Gesicht eines Mannes, der unmöglich vor ihm hätte stehen können. Nein, ausgeschlossen, das konnte nicht sein.

Ein lächelnder Charles Kawalsky stand vor ihm und zwängte sich sogleich an Jack vorbei in dessen Wohnung.

„Schick, schick. Ich wusste gar nicht, dass sie auf Schneemänner stehen“, kam es von dem Major und wies dabei auf Jacks neueste Errungenschaft in Sachen Weihnachtsdeko.

„Sie sind…, aber wie…“ stotterte Jack und bemühte sich die richtigen Worte zu finden.
„Ich träume immer noch oder?“, kam es dann von ihm.
„Wenn sie das träumen nennen wollen: Sicher! Aber denken Sie jetzt nicht, ich bin so ein Hirngespinst und löse mich gleich wieder in Luft auf, wenn sie mit dem Finger schnippen.“
Ein gespielt ernster Blick traf Jack.
„Ich habe schließlich eine Mission zu erfüllen“, fügte Kawalsky stolz hinzu.
„Was für eine Mission?“
„Das finden Sie schon früh genug heraus.“
„Werde ich das?“, gab Jack ironisch zurück und begann sich nun einigermaßen zu fassen.
„Klar Jack… Sie waren schon immer der Schlauste in unserer Truppe.“

Beide mussten grinsen…

Kawalsky ging zum Kühlschrank schnappte sich zwei Bierflaschen, ging zu Jack und gab ihm eine davon. Jack nahm sie an und beide setzten sich auf die Couch.

„Was ist das nun für eine Mission?“
„Sie sind ganz schön ungeduldig. Aber das überrascht mich nicht.“ Kawalsky stellte seine Flasche auf dem Tisch ab und erhob sich von der Couch. Jack tat es ihm gleich und stand nun seinem Freund und Kameraden gegenüber.

„Ich werde Sie mit auf eine kleine Reise nehmen.“
„Muss ich Ihnen jetzt auch meine Hand geben?“, kam es etwas sarkastisch von Jack.
„Nein, nicht wirklich“, meinte der Major. „Schließen Sie einfach ihre Augen. Den Rest übernehme ich.“
Jack tat, was sein Freund gesagt hatte.

Wieder war es ein Gefühl von Schwerelosigkeit, welches ihn überkam. Der Boden unter seinen Füßen verschwand, wie schon beim vorigen Mal.

Als er seine Augen wieder öffnete, standen sie an einer verschneiten Straßenecke in Colorado Springs. Jack brauchte auch jetzt nicht lange, um sich zu orientieren, denn er kannte diese Straße. Er drehte sich um und sah das verschneite Haus, was ihr Ziel sein würde, so vermutete er.

Es begann langsam dunkel zu werden und die Straßenbeleuchtung schaltete sich ein.

„Was wollen Sie mir hier zeigen?“
„Das werden Sie gleich sehen.“
Major Kawalsky begann in Richtung des Hauses zu gehen. Jack folgte ihm.

Sie gingen die Straße entlang, vorbei an auffällig geschmückten Häusern, hinter deren Wänden Familien zu Abend aßen und sich zusammen auf den Weihnachtsmorgen freuten.

Durch das Gartentor hindurch, gingen sie in den Vorgarten des Hauses, welches Jack genau kannte.
Der Major blieb stehen.

„Echt niedlich, nicht wahr?“ Kawalsky deutete grinsend auf einen Schneemann, der dort verlassen im Garten stand und den Jack noch nicht bemerkt hatte.
Der ganze Garten war schneeweiß und erinnerte an ein Wintermärchen.
Mitten drin stand der Schneemann. Ein Anglerhut bedeckte das Haupt des kleinen Kerls und die Angel, die in seinem Arm steckte, war übersäht mit Eiskristallen. Seine rote Karottennase, seine schwarzen Augen und sein Lächeln, brachten auch Jack zum Grinsen.

„Welches Jahr haben wir?“, wollte Jack von seinem Freund wissen.
„Wir befinden uns in der Gegenwart. Es ist der Abend des 24. Dezember 2007.“, antwortete Kawalsky.

In ein paar Stunden also, dachte Jack, dessen Blick erneut zu dem Schneemann wanderte.

„Sie hat ihn wirklich gebaut“, meinte er mehr zu sich selbst und schüttelte ungläubig mit dem Kopf.

„Ja, sie trug die Idee seit Eurem Telefonat mit sich herum und es ließ ihr keine Ruhe.“

Jack war verblüfft.
„Sie wissen von unseren Gesprächen?“
„Ich weiß so einiges.“

Ein skeptischer Blick traf Charles Kawalsky, der dem nur ein leichtes Schulterzucken entgegnen konnte.
In diesem Augenblick wurde Jack klar, wie sehr er seinen Freund vermisste und musste schmerzlich an seinen Tod vor neun Jahren denken. Wie schnell die Zeit doch verging…

„Wollen wir zu ihr?“, unterbrach Kawalsky Jacks Gedanken.
„Aber sie ist doch nicht hier. Sie feiert Weihnachten bei ihrem Bruder.“
„Wirklich?“

Erst jetzt bemerkte Jack, dass Licht im Innern des Hauses brannte.
„Oder etwa nicht?“ Verwirrt sah er zu seinem Freund, der schon auf der Veranda stand.
„Kommen Sie“, meinte dieser und ging durch die Tür hindurch in Sams Haus.

Einige Sekunden später folgte ihm Jack. Zusammen standen sie nun in Sams Flur.

Jack ging in Richtung Wohnzimmer und blieb im Türrahmen stehen.
Vor ihm auf dem Sofa lag schlafend, in eine Decke gehüllt, Sam. Das Buch in ihren Händen drohte jeden Moment hinunter zu fallen, so tief schlief sie.
Ihr blondes kurzes Haar war völlig zerzaust

Wie gerne hätte Jack sie in diesem Moment berührt. Doch seine Hand glitt durch sie hindurch, als wäre sie Luft.

Er sah sich um. Ein paar Teelichte brannten einsam auf dem kleinen Tisch. Daneben stand ein halbgefülltes Glas Rotwein. Im Kamin glimmten die letzten Holzscheite und der Weihnachtsbaum in der anderen Ecke des Zimmers, spendete mit seinen Lichtern dem Raum geringe Helligkeit. Unter dem Baum lagen ein paar Geschenke. Jack konnte Cassandras Geschenk erkennen und daneben lag eines für Teal´C. Die restlichen Karten konnte er nicht lesen.
Seine volle Aufmerksamkeit galt nun wieder der schlafenden Frau.
Er wusste nicht, wie lange er dort stand und sie einfach nur betrachtete. Erst Charles Kawalskys Stimme ließ ihn seinen Blick von ihr abwenden.
„Sie fragen sich, warum sie hier alleine ist und nicht bei ihrem Bruder Weihnachten feiert.“
„Ja. Sam sprach schon seit Wochen davon. Sie hat Mark schon eine Weile nicht mehr gesehen und hat sich sehr auf ihn gefreut. Ich verstehe nicht, warum sie nicht bei ihm ist.“

Kawalsky kannte die Antwort: „Ihr Flug in Denver musste wegen heftigen Schneefällen ausfallen. Der Flugbetrieb wurde bis auf Weiteres eingestellt. Die Ausläufer des Sturmes haben Colorado Springs weitestgehend verschont, aber in Denver erlebt man einen der heftigsten Stürme der letzten zehn Jahre.“
Jack verstand und er konnte sich gut vorstellen, wie traurig Sam darüber war, nicht bei ihrem Bruder das Fest verbringen zu können.
„Jetzt ist sie Weihnachten allein.“ Es war weniger eine Frage, sondern eher eine Feststellung.
„Sieht so aus“, erwiderte der Major. „Jetzt sind es schon zwei, die Weihnachten allein verbringen“, fügte er hinzu.
Nachdenklich ging Jack hinüber zum Kaminsims und betrachtete ein Foto, welches ihn und Sam zeigte. Darauf hatte er seinen Arm um Sam gelegt, die Angelrute in der anderen Hand haltend. Beide lächelten glücklich in die Kamera.
Daniel hatte es vor zwei Jahren aufgenommen, als sie alle zusammen an Jacks See in Minnesota waren.

„Wir müssen los Jack.“ Kawalsky stand neben ihm und betrachtete ebenfalls das Foto.
„Ja, einen kleinen Moment noch.“
Der Major verstand und sagte ihm, er würde draußen warten.

Etwa fünf Minuten später trat Jack durch die Tür hinaus in den Garten, wo Kawalsky schon auf ihn wartete.
Er wusste, was jetzt kommen würde. Gleich würde er wieder schlafend auf seiner Couch liegen und denken alles wäre nur ein Traum gewesen.

So kam es auch, nachdem er sich von seinem Freund Kawalsky verabschiedet hatte.


*************************

Jack wollte gerade seine Augen öffnen, als ihm ein heller schmerzhafter Lichtstrahl ins linke Auge leuchtete. Er versuchte etwas zu erkennen, doch der helle Blitz von eben ließ ihn alles nur verschwommen wahrnehmen. Die Umrisse einer Person ihm gegenüber begannen sich abzuzeichnen.
Langsam wurde das Bild klarer.
„Na, General, wie fühlen wir uns heute?“ Lächelnd sah er in das Gesicht von Janet Fraiser, die am Ende seiner Couch saß. Ein Stethoskop baumelte um ihren Hals und eine Minitaschenlampe wanderte gerade in die Tasche ihres weißen Kittels. Das war also die Ursache für das helle Licht, dachte Jack.
„Janet?“
„Hallo Jack.“
„Lassen Sie mich raten: Sie gehören zu der gleichen Mannschaft, wie Charlie und Major Kawalsky.“
„Langsam haben Sie den Dreh raus.“ Grinsend sah sie ihn an.

„Wir vermissen Sie sehr Janet“
„Das weiß ich. Ich vermisse Sie auch alle.
„Es ist viel passiert, seit Sie weg sind“ Jack sah in ihre haselnussbraunen Augen und dachte an die unzähligen Male, die sie ihn wieder zusammenflicken musste.
„Ich weiß. Und es wird auch noch viel passieren.“
„Darf ich raten, was als nächstes kommt?“
„Sicher, raten Sie ruhig drauf los.“
„Sie zeigen mir ein Weihachten der Zukunft?“ Etwas Triumph lag in Jacks Stimme.
„Okay, das Überraschungsmoment habe ich wohl als Dritter nicht mehr auf meiner Seite. Ich wusste, ich hätte die gegenwärtige Weihnacht nehmen sollen“, meinte sie scherzhaft zu sich selbst und brach in kurzes Lachen aus.
Sie musste sich selbst wieder beruhigen und Jack klar machen, dass gerade die Zukunft meistens das ist, was einem Angst macht und das sie nicht nur positive Zeiten bereithält.

„Die Zukunft, die ich Ihnen zeigen werde Jack, erwartet sie, wenn sie weiter machen wie bisher. Wenn alles so bleibt, wie es ist, dann wird genau das eintreten.“
„Wenn meine Zukunft positiv wäre, dann wären Sie wohl nicht hier…“, gab Jack zurück und versuchte mit einem Lächeln seine Unsicherheit und Angst, vor dem was jetzt kommen würde, zu verbergen.
Die Logik des Generals, verblüffte Janet, obwohl sie ihn schon immer für schlauer gehalten hatte, als er selbst gerne zugab. Diese Charaktereigenschaft hatte auch Sam schon früh bei Jack O´Neill erkannt.

„Was Sie nicht vergessen dürfen, ist die Tatsache, dass die Zukunft erst noch passiert. Sie allein bestimmen, wie sie aussehen wird.“ Janets Blick wurde nun etwas ernster.
„Ich verstehe…“
„Sind Sie bereit?“

Ein Kopfnicken von Jack diente als Antwort und ehe er sich versah überkam ihn wieder das bekannte Gefühl in der Luft zu schweben und alles um ihn herum wurde in völlige Dunkelheit gehüllt.


„Hier war ich heute schon mal“, platzte es aus Jack heraus.
Er sah sich um. Das Haus wies keinerlei Veränderungen auf, aber der Schneemann von vorhin war verschwunden.
„Welches Jahr haben wir?“
„2010“, antwortete Janet und ging, wie bereits Kawalsky vor ihr, durch den Vorgarten zum Haus.
Jack hatte nicht die geringste Ahnung, was ihn hier erwarten sollte.

„Bevor wir reingehen Jack, möchte ich Sie noch einmal daran erinnern, dass wir uns jetzt in der Zukunft befinden, die eintritt, wenn Sie nichts ändern.“
„Ich habe verstanden“, meinte er ernst und gespannt darauf, was er im Innern des Hauses vorfinden würde. Sein Gefühl sagte ihm, dass es nichts Positives sein konnte.

Wie mit dem Major zuvor, ging er mit Janet in das Haus.
Den Flur hindurch und in das Wohnzimmer…

Dieses Mal fand er Sam nicht alleine vor. Sie saß zusammen mit einem Mann auf der Couch, den Jack sehr wohl kannte:
Es war Pete.

Verwirrt ging er um die beiden herum.
Pete hatte seinen Arm um Sam gelegt und beide starrten auf das brennende Feuer im Kamin.
Jack löste seinen Blick von Sam und ging erneut zu dem Kaminsims.
Das Bild von Sam und Jack beim Angelausflug in Minnesota, war einem anderen Bild gewichen.
Jack betrachtete es.
Sein Magen drohte sich zu verkrampfen und ein Gefühl, welches sich nicht beschreiben ließ überkam ihn. Es war eine Mischung aus Trauer, Verwirrung und auch Eifersucht.
Es war das Hochzeitsfoto von Sam und Pete, welches ihn so aus der Fassung brachte. Er sah Sam in einem wunderschönen weißen Kleid und Pete in einem schwarzen Smoking, wie sie in die Kamera lächelten.

Wie konnte das nur sein?

„Janet… Wie…. und…? Er stotterte. Die richtigen Worte mochten ihm nicht einfallen.
Die Ärztin erkannte, wie fassungslos Jack von dem Bild zu Sam blickte. Er tat Janet unheimlich Leid, doch diese Erkenntnis musste ihn wie einen Schlag treffen, aber das war der Sinn des Ganzen und der einzig richtige Weg ihm zu zeigen, auf was es wirklich im Leben ankam.

„Sie und Sam haben sich immer nur mit einer Freundschaft zufrieden gegeben. Obwohl Sam immer wieder versuchte ihre Beziehung zu Ihnen in eine andere Bahn zu lenken, gelang es ihr nicht, weil Sie ihr selten entgegenkamen. Das beste Beispiel ist das gegenwärtige Weihnachten. Sam hat sie oft gefragt, ob Sie nicht das Weihnachtsfest zusammen bei ihrem Bruder verbringen wollen. Sie war wirklich enttäuscht und versuchte sich damit zu trösten, dass es wohl das Beste wäre. Eine Zeit lang ging das noch so weiter. Doch irgendwann konnte sie nicht mehr. Ihre Sehnsucht nach Liebe und Glück war größer als die Ungewissheit, wann Sie beide je zusammenfinden würden.“
Janet hielt kurz inne und sah in die Augen von Jack, der mit jedem Wort von Janet mehr und mehr von Traurigkeit ergriffen wurde.
„Dann traf Sam durch einen Zufall Pete wieder. Seine Gefühle für sie waren nach wie vor sehr stark und Sam erkannte, dass er sie glücklich machen würde. Ihre Liebe zu ihm wuchs erst mit der Zeit und das wusste Pete. Er war sich darüber im Klaren, dass er ihr Herz nie nur für sich erobern würde, aber es war okay für ihn und das machte es Sam leichter, Sie Jack, loszulassen. Im Gegensatz zu der ersten Beziehung der beiden, hatte Pete nun gelernt sie zu teilen, wenngleich es ihm nicht leicht fiel. Sams Liebe zu Ihnen besteht auch weiterhin und wird wahrscheinlich immer existieren, aber…“
„ich habe ihr diese Liebe nie zurück gegeben“, vervollständigte Jack den Satz. Er musste stark mit sich kämpfen, damit die Traurigkeit nicht völlig Besitz von ihm ergriff.

„Sehen Sie hinter das Bild“, forderte Janet ihn auf.

Dort sah Jack das Angelbild von ihm und Sam stehen und es zerriss ihm fast das Herz, als er endlich erkannte, was er gerade im Stande war zu verlieren, wenn er nicht so schnell wie möglich handeln würde.

Dank dieser Erkenntnis fanden sie sich plötzlich in Jacks Wohnung in Washington wieder.

Etwas orientierungslos sah sich Jack um. Draußen begann es zu dämmern und noch immer fielen weiße Flocken vom Himmel.

„Ich muss sofort zu Sam“, sprudelte es hektisch aus Jack heraus.
„Ja Sir, das sollten Sie.“

Jack ging hinüber zu Janet und umarmte Sie.

„Danke für alles Janet.“
„Gern geschehen Jack. Jetzt liegt es allein bei Ihnen, wie ihre Zukunft aussehen wird.“
„Ich weiß endlich, wo ich hingehöre“, verkündete er freudestrahlend.
„Das wird auch Zeit.“
„Oh ja…“
Er gab Janet einen Abschiedskuss auf die Wange und ein letztes Mal wurde ihm schwarz vor Augen.



Nun wusste er, was zu tun war. Und die Freude auf eine ganz bestimmte Person ließ sein Herz schneller schlagen und er musste sich ihr überraschtes Gesicht vorstellen, wenn er plötzlich vor ihr stehen würde.
Sam wird garantiert fragen, woher ich wusste, dass sie nicht bei ihrem Bruder ist, überlegte Jack. Aber die Antwort auf diese Frage kannte er bereits:

„An Weihnachten passieren nun mal Wunder, die man sich nicht erklären kann…“

Mit einem breiten Lächeln nahm er seine Reisetasche und packte das Nötigste zusammen.

Sein Flug nach Colorado Springs ging in knapp zwei Stunden und wenn alles klappen sollte, wäre er am späten Abend endlich bei ihr.

Ende
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