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Step By Step von Xily

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Short-Cut: "Er ist tot", sagte John und Elizabeth spürte, wie eine nie gekannte Erleichterung sie durchströmte. Es war vorbei.
Fortsetzung von: Memories von Nin.
Spoiler: Alle Kolya Folgen (bis auf 3x13)
Charaktere: Weir, Sheppard
Kategorie: Angst
Rating: PG-13
Author's Note: Tjaja…normalerweise stehe ich ja nicht so auf Kolya, aber Nin hat nen guten Start geliefert und deswegen dachte ich, dass ich einfach mal weiter mache :D
Widmung: An Nin, die den ersten Teil geschrieben hat ^^
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Büdde: Feff@gmx.de

Step By Step


Es wehte ein leichter Wind, als Elizabeth auf ihrem Balkon stand und in Richtung Horizont blickte. Die Sonne würde bald aufgehen und sie hatte sich in letzter Zeit angewöhnt, jeden Morgen hier zu stehen und diesem Naturschauspiel beizuwohnen.
Sie wusste nicht genau, warum es sie jeden Tag hier heraus zog, aber vielleicht war es auch einfach nur der symbolische Charakter der aufgehenden Sonne, der ihr den Mut gab den Tag zu überstehen.
Es signalisierte ihr, dass die Welt trotz allem noch nicht untergegangen war und dass das Leben weiterging, ob sie nun wollte oder nicht.
Jeder Tag zog sich dahin und sie war froh, wenn er vorüber war. Es war ein Kampf für sie. Jeden Tag aufs Neue.
Die Angst, dass Kolya irgendwann wieder einmal auftauchen würde, trug sie immer tief in sich und sie wusste, dass sie nicht für ewig diese Kraft haben würde, um stark zu sein.
Es gab viele Menschen, die sich um sie kümmerten und dafür sorgten, dass es ihr gut ging, aber niemand konnte ihr diese Angst nehmen und sie erinnerte sich an Johns Worte, als er ihr versprochen hatte Kolya zu töten.
Er hatte es ernst gemeint und die Suche nach Kolya war verschärft worden. Sie war sich nicht sicher, ob sie froh darüber sein sollte, denn einerseits wollte sie nichts sehnlicher als seinen Tod, andererseits hatte sie Angst um das Team, das nach ihm suchte.
Er war gefährlich - sie hatte es schließlich selbst erfahren müssen - und es würde ihn sicherlich keinen Skrupel kosten, irgendjemanden von Atlantis zu töten.
Es war eine Gradwanderung für sie, da sie jedes Mal aufs neue Angst ausstand, wenn eine neue Mission gestartet worden war und doch hatte sie immer die Hoffnung, dass jemand ihr sagen würde, dass er endlich tot war.
Kate Heightmeyer hatte versucht, ihr mit Gesprächen bewusst zu machen, dass sie sich von diesem Wunsch lösen sollte.
Es würde ihr nicht helfen, wenn sie sich an den Gedanken und die Hoffnung klammerte, dass er irgendwann einmal sterben würde.
Sie würde den Abschnitt ihres Lebens nie überwinden können, wenn sie nicht einfach akzeptierte, dass er irgendwo dort draußen war und Elizabeth hatte noch genug Rationalität in sich, dass sie wusste, dass Heightmeyer mit dieser Aussage nicht ganz Unrecht hatte.
Sie würde nicht voran kommen, wenn Kolya weiterhin ein so großes Thema in ihrem Leben spielte, aber sie schaffte es auch nicht, einfach davon Abstand zu nehmen.
Jede Nacht überkamen sie Albträume und immer wieder kamen Erinnerungen an all die Qualen, die sie hatte durchstehen müssen.
Er hatte sie zerstört, nicht vollkommen, aber doch beinahe und dies spürte sie jeden Tag.
Sie war nicht mehr dieselbe und sie würde es vermutlich auch nie wieder sein. Zuviel war passiert und sie war kein Mensch, der einfach alles verdrängen und weitermachen konnte. Es fraß sich jeden Tag mehr in ihre Seele und auch wenn es nicht richtig war, einem Menschen den Tod zu wünschen, so wünschte sie sich nichts sehnlichster.
Heightmeyer hatte genau deswegen schon zahllose Gespräche mit ihr geführt und sie war auch froh darüber, da sie doch innerlich noch die Hoffnung hatte, eines Tages damit abschließen zu können.
Sie wusste nicht, ob sie in ihr altes Leben zurückkehren konnte, aber sie wollte es zumindest versuchen.
Wenn sie es nicht tat, dann würde Kolya sie vollkommen zerstört haben und auch, wenn sie nicht mehr viel Willenskraft übrig hatte, so hatte sie doch noch genug, damit sich alles in ihr dagegen sträubte, ihm auch noch diesen kleinen Sieg zu gönnen.
Er hatte ihr vieles genommen, aber das sollte er ihr nicht auch noch nehmen und es war ein Gedanke, der sie immer wieder aufrecht hielt, wenn sie einfach nur zusammenbrechen wollte.
Es wäre so leicht, alles hinter sich zu lassen, allem den Rücken zu kehren und nie wieder die Leitung dieser Expedition zu übernehmen.
Elizabeth erwischte sich häufiger dabei, wie sie daran dachte, aber Atlantis war ein Traum von ihr gewesen und sie war nicht bereit, diesen einfach aufzugeben.
Sie hatte sich hier ein Leben aufgebaut, Freunde gefunden und Vieles erlebt, das sie nie für möglich gehalten hatte.
Sie wollte nicht, dass ein Mann ihr einfach diesen Traum zerstörte und auch, obwohl es sie jeden Tag Kraft kostete, so war sie noch nicht bereit aufzugeben und alles hinter sich zu lassen.
Es wäre einfach, ja, aber Elizabeth war noch nie jemand gewesen, der die leichten Wege des Lebens nahm und deswegen würde sie das auch jetzt nicht tun.
Sie hätte nie gedacht, dass es jemals jemand schaffen würde, sie so zu brechen, wie es Kolya getan hatte.
Es war das Schlimmste, was man einem Menschen antun konnte und laut Carson hatte sie Glück gehabt, überhaupt noch zu leben.
Sie hatte an diese Zeit nur lückenhafte Erinnerungen, aber diese reichten aus, um ihr jede Nacht die Gräueltaten wieder vor Augen zu führen.
Sie hatte schon lange keine Kraft mehr, um ernsthaft Wut darüber zu empfinden, was ihr passiert war, aber stattdessen überkam sie dann jedes Mal ein Gefühl der Leere und sie wusste, dass es ein langer Kampf sein würde, bis das verschwunden und sie wieder einigermaßen die alte Elizabeth sein würde.

*~*~*

Es vergingen weitere Wochen und es war ein warmer Tag, als Elizabeth wieder auf ihrem Balkon stand und die Sonnenstrahlen genoss.
Laut Carson und Kate Heightmeyer hatte sie erneut einige Fortschritte gemacht und sie wusste, dass die Beiden Recht hatten.
Sie fühlte sich von Tag zu Tag besser und doch war auch jedem klar, woran genau das lag. Kate hatte ihren Wunsch nach Kolyas Tod nie bremsen können und so erinnerte sie sich mit leichter Genugtuung an den Tag, als John zu ihr gekommen war.

Es war erneut einer dieser Morgen, wo sie zusah, wie die Sonne langsam aufstieg und der Tag begann. Es war etwas kälter als sonst und so schlang sie die Arme um ihren Körper und atmete die frische Meeresluft tief ein.
Später würde eine Sitzung bei Heightmeyer anstehen, aber Elizabeth verdrängte den Gedanken daran, da sie sich im Moment nicht damit beschäftigen wollte, was die Psychologin ihr wohl heute zu sagen hatte.
Sie wusste, dass alles darauf hinauslief, dass sie ihren inneren Frieden wieder finden sollte, aber Elizabeth wusste, dass dies nicht gelingen würde, da sie dieses Ziel nicht bewusst ansteuerte. Kate war es, die dies wollte, aber nicht Elizabeth. Sie verschloss sich vor der Therapie und hatte unbewusst angefangen sich zurückzuziehen.
Sie schlang die Arme fester um sich und drehte dann erschrocken den Kopf, als ein Klopfen an ihrer Balkontüre erklang.
Elizabeth erblickte einen müde aussehenden John Sheppard, der nun auf den Balkon trat und sie ernst ansah.
Sie konnte sich noch dunkel daran erinnern, dass das Team zu einer neuen Mission aufgebrochen war, aber da sie nicht mehr den vollständigen Zugriff auf diese Dinge hatte, wusste sie nicht, um was für eine Mission es sich gehandelt hatte.
Seine Kleidung war dreckig und seine Haare durchnässt, was ihr zeigte, dass er noch nicht in seinem Quartier gewesen war.
Irgendetwas an seinem Blick ließ sie erschauern und unbewusst spannte sich ihr ganzer Körper an, nervös darüber, was nun gleich kommen würde.
"Er ist tot, Elizabeth", sagte John und Elizabeth spürte, wie eine nie gekannte Erleichterung sie durchströmte.
Es war vorbei. So einfach. So schnell.
Sie spürte, wie ihre Beine weich wurden und sie zu zittern begann. Konnte es wirklich sein? Jetzt, nach all dieser harten Zeit und der unerträglichen Ungewissheit, konnte es da wirklich vorbei sein?
"Er ist tot", sagte John noch einmal und lächelte sie kurz an. "Es ist vorbei."
Mit diesen Worten legte er ihr eine Hand auf die Schulter und drückte diese sanft, sandte eine angenehme Wärme in ihr sonst so kaltes Inneres.
Elizabeth spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen und John sah sie noch einen Moment aufmunternd an, bevor er noch einmal ihre Schulter drückte und sie dann alleine ließ.
Sie merkte, wie ihr die Tränen nun über die Wangen liefen und langsam ließ sie sich auf den Boden ihres Balkons sinken.
Er war wirklich tot. Sie wusste, dass sich nun ihr größter Wunsch erfüllt hatte. Sie musste keine Angst mehr haben. Er würde ihr nie wieder etwas tun können.
Sie schluchzte und blickte auf, als die ersten Sonnenstrahlen Richtung Atlantis schienen. Sie hatte es geschafft, sie hatte überlebt.


Das Leben war seit diesem Augenblick in ihren Augen wieder lebenswerter geworden, es ging bergauf und sie hatte wieder Freude an den kleinen Dingen im Leben und auch, wenn sie sich inzwischen klar war, dass all diese Besserung nur durch den Tod eines Mannes möglich gewesen war, so konnte sie keine Reue darüber empfinden.
Es gab auch keine Freude mehr über seinen Tod, inzwischen dachte sie an ihn und fühlte nichts mehr.
Heightmeyer wäre stolz auf sie, wenn sie das wüsste. Kate half ihr zwar soweit es ihr möglich war und Elizabeth wusste, dass die Psychologin erleichtert war, dass sie sich nicht mehr verschloss, aber sie war noch nicht so weit, dass sie sich vollkommen öffnete und trotzdem reichte es, dass die wöchentlichen Sitzungen mehr und mehr zum Erfolg wurden.
Inzwischen wurde das Thema Kolya etwas in den Hintergrund gedrängt, da es Kate wichtiger erschien, Elizabeth wieder sozial vollkommen einzugliedern und einen Weg zu finden, wie sie ihre Arbeit wieder mit Freude und mit vollem Einsatz ausführen konnte.
Es war nicht einfach und Elizabeth wusste das, da sie zwar Kolya überwunden hatte, aber die Verletzungen und Erniedrigungen waren immer noch irgendwo in ihrem Gedächtnis verankert und die Arbeit war es schließlich gewesen, die sie zu diesem Schrecken gebracht hatte.
Daher hatten sie sich darauf geeinigt, dass Elizabeth eine genaue Anzahl von Stunden am Tag arbeitete und inzwischen war sie soweit, dass die Stundenzahl erhöht werden konnte.
Es machte Spaß, endlich wieder in ihrem Büro zu sitzen und auch, wenn sie immer wieder Rückblenden hatte und nicht wusste, ob das jemals aufhören würde, so wollte sie nicht aufgeben.
Sie hatte anfangs immer versucht, sich von allem abzuschotten, obwohl es definitiv der falsche Weg gewesen war und sie hatte es geschafft sich zu öffnen und war so weit gekommen, dass sie jetzt auf keinen Fall einen Schritt zurück gehen wollte.
Sie würde es schaffen und selbst wenn es seine Zeit dauern würde, so hatte sie immer noch die Hilfe der Anderen, die sie unterstützten und sie befand sich auf Atlantis - der Stadt der vielen Möglichkeiten.

Fin
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