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Der Kampf um den Ring von Selana

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„Niemand wird im Stich gelassen“, sagte Bard. „Thranduil hat recht, mein Freund. Er braucht hier jeden Krieger, ob Mann oder Frau. Wenn Lórien und der Düsterwald fallen, werden uns die Orks in den Rücken fallen. Wenn Thranduil und Lórien sich erfolgreich wehren, hilft das auch uns weiter.“
„Ich weiß nicht“, murrte Morli, weil er einfach nicht zugeben wollte, dass ein Elb auch einmal Recht haben konnte.
„Hört auf ihn, mein Freund“, mischte sich John ein.
„Was wisst Ihr schon?“, winkte der Zwerg entschieden ab. „Ihr kennt die Verhältnisse nicht, welche hier herrschen. Auf die Elben konnte man sich nie verlassen. Jeder Zwerg weiß das.“
„Ich mag die Verhältnisse nicht genau kennen, aber ich weiß wie man einen Krieg führt. Schließlich bin ich Soldat oder ein Krieger, wie ihr hier sagt, der in strategischer Kriegsführung ausgebildet wurde. Wenn die Fronten fallen, seid ihr eingekesselt und dann erst seid ihr verloren.“
„Ihr seid ein Feldmarshall?“, fragte Thranduil erstaunt und sah John zum ersten Mal richtig an. „Seid Ihr dafür als Mensch nicht zu jung?“
„Er ist wie Gandalf, ein direkter Nachkomme der Valar“, informierte Bard ihn.
„Ja, doch ich bin kein Feldmarschall, aber ich kommandiere eine Gruppe Soldaten dort, wo ich wohne. Und ich habe schon einige Kriege und Kämpfe mitgemacht.“
„Hm, nun gut“, meinte Thranduil. „In diesen Zeiten haben wir wohl keine große Auswahl.“
John war sich nicht ganz klar darüber, ob er über Thranduils Worte sauer sein sollte, entschied sich aber zum Wohle aller, sie zu ignorieren. Also tat er so, als hätte er sie nicht gehört. Der Colonel sah aber, das Bard ihm zustimmend zunickte, weil er auf die Beleidigung nicht reagierte.
„Meine Leute und ich werden mit Bard in den Erebor gehen“, sagte John. „Vielleicht können wir helfen.“
„Sie besitzen zudem mächtige Waffen“, mischte sich Fingolfin ein. „Mein König, wenn Ihr erlaubt, werde ich mitgehen.“
„Du bist kein Angehöriger meines Volkes, Fingolfin. Du kannst kommen und gehen wie es dir beliebt.“
„Dann gehe ich auch mit“, sagte eine melodische Stimme hinter ihnen und alle drehten sich erstaunt um.
Dort stand eine Elbin in voller Rüstung. Als John genauer hinblickte, erkannte er Fingolfins Schwester. Sie trug nun einen Stirnreif, der ihr das golden glänzende Haar aus dem Gesicht hielt. Ihre hellblauen Augen blickten alle herausfordernd an. Ähnlich wie Rhiana war sie mit einem knielangen Rock bekleidet, welcher aus feinsten silbernen Kettengliedern aus Mithril-Silber gefertigt war. Die Füße steckten in Schuhen aus feinstem Leder, die bis zum Rock hoch geschnürt waren. Dazu trug sie ein feines Kettenhemd und darüber eine Rüstung aus festen Silberplatten, die ihren Oberkörper schützten. Ein breiter Gürtel umspannte ihre schmalen Hüften. Daran war ein Schwert mit Scheide befestigt. Über ihrem Rücken hing ein Köcher für den Bogen und die Pfeile, sowie ein kleiner Schild.
„Niniel, das ist keine gute Idee. Solltest du dich nicht ausruhen?“, protestierte ihr Bruder besorgt.
„Nein, ich lege mich doch nicht auf ein Ruhelager, während die Welt um mich in Flammen aufgeht. Versuch erst gar nicht, es mir auszureden, lieber Bruder.“
Fingolfin seufzte und sah die anderen an. „Wenn meine Schwester sich etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt sie nicht locker, bis sie ihren Willen durchgesetzt hat.“
John grinste vor sich hin. Die Elbin schien viel Ähnlichkeit mit Rhiana zu haben. Die beiden würden sich sicher prächtig verstehen.
„Gut, nachdem das geklärt ist, brechen wir auf“, fügte Morli hinzu. Er machte sich wohl so große Sorgen um seine Leute im Berg, dass er nicht einmal daran dachte dagegen zu protestieren, dass nun doch zwei Elben mitkamen.
„Es ist noch früh am Vormittag, deshalb brechen wir unverzüglich auf. Wir marschieren über Land und erreichen dementsprechend die Rückseite des Berges. So können wir uns mit etwas Glück durch die feindlichen Linien schmuggeln. Wenn die Bevölkerung im Berg ist, wird dieser sicher von den Orks und Ostlingen belagert“, sagte Bard. „Und nur Eingeweihte wissen von dem geheimen Eingang auf der Rückseite des Erebor“
Alle waren einverstanden. Auch wenn sie etwas müde waren, wollte keiner zurückstehen und sein bestes geben. Über Land würden sie etwa 30 km zurücklegen müssen. Ob sie dies heute noch schaffen würden, war fraglich. Außerdem waren sie nicht gerade eine kleine Truppe.
Der Einsame Berg war trotz der Entfernung deutlich am Horizont zu sehen. Fast die ganze Strecke hatten sie ebenes Gelände vor sich, was bedeutete, dass sie auch gut gesehen werden konnten. Also wurde beschlossen heute nur noch eine kleine Strecke zurückzulegen und sich dann im Schutze der Nacht in einem Gewaltmarsch dem Berg zu nähern. Denn je näher sie kamen, desto größer wurde die Gefahr, dass man sie bei Tageslicht entdecken konnte.
So schlugen sie dann auch am frühen Nachmittag ein kleines Lager auf. Jeder legte sich dort hin, wo er gerade stand. Nicht unbedingt bequem, aber sicherer. Und sobald sie in der Festung waren, konnten sie sich ja ausruhen.
John und Rhiana hatten sich nebeneinander gelegt, und John begann sich erneut Sorgen zu machen. Rhiana sah müde aus, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Hoffentlich mutete sie sich nicht zuviel zu. Hätte er geahnt, in was für einen Konflikt sie geraten würden, hätte er Rhiana zu Hause gelassen. Doch alle hatten angenommen, dass es ein kleiner Ausflug werden würde. Nun fanden sie sich mitten in einem brutalen Krieg wieder.
Rhiana schien seine Gedanken zu ahnen, wie schon so oft. „Mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin etwas müde, aber das ist auch alles. Dem Kind und mir geht es sehr gut.“
John war keineswegs beruhigt, doch was sollte er machen? Am sichersten würde sie in der Festung sein. Wenn diese fiel, war sowieso alles verloren.
Als die Nacht herein brach gingen sie weiter. Im Gewaltmarsch legten sie die restliche Strecke zurück. Und als die Sonne am 13. März aufging, hatten sie den Berg erreicht. Und das ohne Zwischenfälle. Sie konnten ihr Glück kaum fassen. Hoffentlich blieb ihnen das Glück auch weiterhin so wohl gesonnen!
Bard war einer der wenigen, die den geheimen Eingang kannten. Dieser führte von hinten in die Festung hinein. Ein langer schmaler Tunnel würde sie direkt in den untersten Keller führen. Dort hatte einst der Drache Smaug sein Lager gehabt und seinen Schatz gehortet. Der Hobbit Bilbo hatte diesen Zugang durch Zufall entdeckt und den Drachen überlistet und getötet. Eine Tat, von der heute noch im Erebor mit großer Ehrfurcht erzählt wurde. Von dem Keller führte dann ein weiterer Gang in die Hauptgemächer. Dieser Keller würde der letzte Rückzug für die Bevölkerung sein und vielleicht die Rettung einiger durch den Geheimgang, wenn alles schief gehen sollte.
Warum sie auf dieser Seite des Berges auf keine Orks gestoßen waren, darüber konnten sie nur spekulieren. Die einzige Erklärung war, dass die Orks ja nichts von diesem Eingang wussten und nur das vordere Tor, das ja als einziger Ein- und Ausgang galt, belagerten. Vielleicht würden sich irgendwann auch einige Feinde hierher verirren, doch im Moment hatten sie einfach Glück gehabt.
Bard führte sie am Fuße der Berge entlang, dann durch eine verborgene Mulde vor ein winziges Tor, dass nur Eingeweihte als solches erkennen konnte. Er kannte das geheime Zauberwort, welches dieses Tor öffnete, und nacheinander stiegen die Krieger und Kriegerinnen in den Tunnel hinein. Nach einiger Zeit kamen sie in dem beschriebenen Keller heraus.
Hier also hatte der Drache gehaust. Jetzt war nichts mehr von ihm oder dem Schatz zu sehen. Doch alle glaubten eine üble Ausdünstung zu riechen. Ob es noch von dem Drachen stammte oder Einbildung war, wusste keiner zu sagen.
Bald trafen sie auf die ersten Wachen, die sie im ersten Moment erschreckt anriefen, aber nachdem sie sich zu erkennen gaben, in Freuderufe ausbrachen. Einige stürmten davon, um die frohe Kunde den anderen zu überbringen.
„Ich bin froh hier zu sein“, sagte John und Rhiana nickte zustimmend.
„Geht es dir auch gut, meine Freundin?“, fragte auch Niniel, die Elbin, mit der sich Rhiana auf der Wanderung angefreundet hatte.
„Aber ja! Alle behandeln mich, als wäre ich eine Invalidin, aber ich bin nicht krank, ich bin nur schwanger.“
„Richtig, meine Liebe! Und deshalb sind alle um dich so besorgt. Ich beneide dich dafür“, sagte Niniel.
„Du hast keine Kinder?“
„Nein, leider nicht!“
„Aber warum nicht? Du bist doch viele Jahre älter als ich.“
„Wir Elben wollen nur Kinder mit dem richtigen Partner haben.“
„Und den hast du noch nicht?“
„Nun, ich liebe einen Menschen.“
„Einen Menschen? Können Menschen und Elben nicht Kinder haben?“
„Doch, aber das alles ist sehr kompliziert.“
„Wer ist denn der Glückliche?“
„Du kennst ihn! Es ist Boromir.“ „Boromir!“, Rhiana konnte es kaum fassen. „Wie geht es ihm?“
„Ich weiß nicht, ich habe ihn schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen. Er wird wohl ebenfalls in die Kämpfe um Minas Tirith verstrickt sein. Ich hoffe nur, es geht ihm gut. Ich hatte schlimme Träume die letzte Zeit und ein sehr ungutes Gefühl hat mich beschlichen.“
Rhiana drückte ihre Hand. „Es geht ihm sicher gut.“
Niniel hoffte das auch, doch innerlich war sie nicht davon überzeugt. Ihre Vorahnungen hatten sich bisher immer bestätigt.
Inzwischen hatten sie den Hauptsaal erreicht. Dort warteten schon König Brand und König Dáin Eisenfuß, der König der Zwerge auf sie.
„Wie ich sehe seid ihr erfolgreich zurückgekommen“, empfing sie Brand freudestrahlend. Und auch froh darüber, dass sein Sohn gesund zurückgekommen war.
„Ja, mein Vater“, antwortete Bard und fing an ihr Abenteuer zu erzählen.
Die beiden Könige hörten aufmerksam zu. Besonders der Teil mit Gwaihir schien sie zu interessieren.
Der Zwergenkönig sah Sheppard nun an. „Du musst ein besonderer Mensch sein, wenn dich der König der Lüfte zu einem Flug mitnimmt. Soviel ich weiß, hat er dies bisher nur Gandalf erlaubt.“
„Ja, der Adler erwähnte Gandalf“, antwortete John. „Der Grund glaube ich ist, dass Gwaihir meine Gedanken lesen konnte, sonst hätte er mich auch ignoriert.“
„Ich würde gerne näheres über dich und dein Volk erfahren“, meinte Eisenfuß. „Setzt euch und erzählt mir und König Brand alles.“
John hatte nichts dagegen, und so setzten sich die Atlanter an die Tafel der Könige und erzählten aus ihrem Leben. Das Gehörte schien die beiden sehr zu beeindrucken.
„Doch nun, Vater“, fragte Bard, als John am Ende seiner Erzählung angekommen war. „Was ist geschehen?“
„Ihr wart kaum weg, da griffen die Ostlinge und die Orks die Seestadt an. Wir haben Widerstand geleistet, doch da wir nur wenige waren, evakuierten wir die Bevölkerung aus der Stadt. Unter vielen Verlusten schafften wir es hierher. Die Zwerge haben uns willkommen geheißen. Seitdem werden wir von den Orks und den Ostlingen am vorderen Tor belagert. Ihre Versuche das Tor zu erobern, haben wir bisher immer erfolgreich abgewehrt. Es verwundert uns, dass ihr es so leicht geschafft habt hereinzukommen.“
„Wir sind durch den Geheimgang gekommen, den die Orks noch nicht entdeckt haben. Vielleicht können wir dadurch auch die Frauen und Kinder in Sicherheit bringen“, erklärte Bard.
„Wohin sollen wir sie bringen? Hier im Berg sind sie noch am sichersten“, meinte Brand nachdenklich. „Es muss uns einfach gelingen, den Feind zurückzuschlagen.“
„Das wird nicht einfach sein. Sie sind uns zahlenmäßig weit überlegen.“
„Vielleicht können wir es mit einer List schaffen“, mischte sich Sheppard ein.
„Eine List?“, fragte Brand neugierig.
„Ich muss mir erst einen Überblick verschaffen und die Idee reifen lassen“, sagte Sheppard.
„Dann schlage ich vor, dass ihr euch erst einmal etwas ausruht. Ihr habt anstrengende Tage hinter euch.“
Damit waren alle einverstanden. Sie bekamen Quartiere zugewiesen und schliefen sich erst einmal gründlich aus.
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