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Der Kampf um den Ring von Selana

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Gemeinsam schafften sie es die vier Orks zu töten.
Erschöpft hielt der Elb dann inne und blickte John dankbar an. „Vielen Dank! Ohne deine Hilfe wäre ich jetzt tot.“
„Gern gesehen.“
Der Elb besaß lange blonde Haare, welches er vorne in zwei kleine Zöpfe geflochten hatte, um zu verhindern, dass es ihm ins Gesicht fiel. Seine Bekleidung bestand aus einer Hose und einem Hemd aus feinem weichem dunklem Leder; das Kettenhemd, das seinen Oberkörper schützte, war ebenfalls aus Mithril-Silber hergestellt worden. Der Gürtel war aus dickem Leder und daran war eine grüne Schwertscheide befestigt, die oben mit einem breiten Mithril-Streifen gesichert war.
Sie sahen sich beide nach neuen Gegnern um, doch wie es schien, hatte die neue Streitmacht den Kampf zu Gunsten der Elben entschieden. Die Orks lagen tot am Boden oder hatten die Flucht ergriffen.
„Wie mir scheint ist der Kampf vorbei“, meinte John.
„Ja“, antwortete er Elb und blickte John neugierig an.
John verstand den Blick. „Ich bin John Sheppard.“
„Fingolfin“, antwortete der Elb. „John Sheppard! Ein Name, den man nicht vergisst, wenn man ihn einmal vernommen hat. Ihr habt gemeinsam mit meinem Freund Faramir das Aure gefunden. Er hat mir viel von Euch erzählt.“
„Ihr wisst von der Schatzsuche? Diese Geschichte scheint jeder in Mittelerde zu kennen.“
„Ich lebte einige Jahre in Gondor. An jedem Lagerfeuer erzählt man sich diese Geschichte. Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen.“
„Bei Gelegenheit müsst Ihr mir erzählen, was Faramir und Boromir die letzten Jahre so getrieben haben.“
John sah Rhiana auf sich zukommen und blickte sie besorgt an. Schließlich war so eine Schlacht wirklich nichts für eine Schwangere. Sie atmete noch schwer, doch schien unverletzt zu sein.
„Das ist Rhiana“, stellte John sie vor. „Und das ist Fingolfin.“
Rhiana musterte den schönen Elben mit neugierig. Er war sehr groß, mit langen blonden Haaren und dem zeitlosen edel geschnittenen Gesicht der Elben.
„Ihr habt tapfer gekämpft, Herrin“, begrüßte Fingolfin die Frau.
„Ach was! Ich habe nur mein Leben verteidigt. Und nennt mich Rhiana. Herrin hört sich so überspannt an.“
John nahm sie zur Seite. „Du solltest dich etwas zurückhalten. Schließlich bist du schwanger.“
„Es behindert mich nicht im Geringsten. Du glaubst doch nicht, dass ich auf jeden Spaß verzichte, oder?“
„Spaß nennst du das? Du könntest getötet werden, Liebste.“
Fingolfin hörte einige Meter entfernt zu. Nicht, das er lauschen wollte, doch Elben hatten nun mal bessere Ohren als Menschen. Die beiden waren also ein Paar und die Frau schwanger. Fingolfin gestand sich ein, dass ihm die beiden Menschen gefielen. Sie waren ein schönes Paar und der Mann hatte ihm schließlich das Leben gerettet.
Inzwischen hatten sich die überlebenden Kämpfer gesammelt und zu der Brücke zurückgezogen. König Thranduil erschien und organisierte eine Verfolgertruppe. Man wollte sicher gehen, dass sich die Orks nach Süden in den Wald zurückgezogen hatten und keinen neuen Angriff planten.
Die Zwerge hatten eine eigene Gruppe gebildet und hielten sich im Hintergrund. Der König bewegte sich durch die Menge der Verteidiger und danke ihnen für ihren Einsatz. Die Zwerge schien er zu ignorieren.
„Das ist nicht gerade freundlich“, meinte John zu Fingolfin. „Euer König sollte den Zwergen ebenfalls für die Hilfe danken.“
„Thranduil ist nicht mein König“, stellte Fingolfin richtig. „Ich diene der Herrin Galadriel. Doch seit etwa zwanzig Jahren war ich nicht mehr dort. Meine Schwester Niniel und ich reisten in dieser Zeit durch ganz Mittelerde. Niniel ist noch jung und wollte die Welt kennen lernen.“
Rhiana sah ihn an. „Was nennt Ihr jung? Ich weiß, dass ihr Elben uralt werden könnt.“
„Nun, ich selbst lebe seit fast tausend Jahren, meine Schwester dagegen ist erst 291 Jahre alt. Also noch ein Kind.“
„Mit 291 ist man kein Kind mehr“, meinte John entgeistert.
„Nach unseren Begriffen schon. Denn ihr Menschen lebt nur den Bruchteil einer Sekunde nach unseren Zeitbegriffen. Verzeiht mir diese Offenheit, doch es ist nun einmal Tatsache. Selbst die alten Numenorer, die bis zu fünfhundert Jahre alt werden konnten, waren kurzlebig nach unseren Begriffen.“
„Haldir hat mir das auch immer vorgehalten. Wir Menschen sind nun einmal Eintagsfliegen, was das Leben angeht, aber trotzdem leben wir gerne und kosten jede Sekunde davon aus. Und jedes Leben ist wertvoll.“
„Verzeiht mir, John, ich wollte Euch nicht beleidigen.“
„Ich bin nicht beleidigt. Trotzdem habt Ihr meine Frage noch nicht beantwortet. Warum ist der Elbenkönig so unhöflich?“
„Elben und Zwerge leben seit Jahren in Fehde. Es ist kein offener Kampf, aber eine dauernde Rivalität.“
„Und doch sind euch die Zwerge ohne zu zögern zur Hilfe geeilt. Also sollte man auch das mindeste an Höflichkeit voraussetzen.“
„Thranduil ist nicht gerade für seine Höflichkeit bekannt. Er mag keine Fremden in seinem Reich. Nur die Menschen des Erebor, die mit ihm Handel treiben, werden geduldet.“
Da kamen zwei Elben zu Fingolfin gelaufen. „Fingolfin! Die Orks haben einige von uns entführt. Niniel ist darunter.“
„Meine Schwester? Dann muss ich sofort los und sie retten!“
„Wir begleiten dich“, sagten die beiden Elben.
„Darf ich mich anschließen?“, fragte John.
„Ich komme auch mit“, sagte Rhiana. „Und sag jetzt nicht, dass ich nicht mit soll! Ich komme auf jeden Fall mit.“
„Sagte ich etwas?“, fragte John innerlich seufzend.
Die beiden herbeigeeilten Elben sahen ihn neugierig an.
„Das sind John und Rhiana, die Gesandten der Valar, von denen ich euch schon viel erzählt habe.“
„Die, welche das Aure gefunden haben?“
„Ja!“
„Dann seid Ihr willkommen.“
Die Elben schienen sich nicht daran zu stören, dass Rhiana eine Frau war. Das lag daran, dass es auch viele Kriegerinnen unter den Elbenfrauen gab.
John winkte Lorne, Joe und Engel heran, die in der Nähe standen.
„Wir begleiten die Elben in den Wald. Sie haben einige entführt.“
„Ich komme auch mit“, sagte eine tiefe brummige Stimme hinter ihnen. „Ich mag zwar keine Elben, aber die Orks noch weniger. Und ich lasse nicht zu, dass die Orks Frauen entführen.“
Sie sahen erstaunt auf den Zwerg, welcher mit in die Seiten gestemmten Fäusten vor ihnen stand.
Damit waren sie zu neunt. Das war eine kleine Streitmacht. Die Elben waren alle mit Bogen bewaffnet. Besonders die Waldelben waren dafür bekannt, gute Schützen zu sein. Und sie waren gute Spurenleser und kannten sich im Wald aus, da es ja immerhin ihre Heimat war.
Schnell überprüften die Atlanter ihre Waffen. Für die Gewehre hatte jeder noch etwas Munition dabei. Der Rest befand sich in ihrem Quartier in Seestadt. Etwas Sprengstoff fanden sie auch noch in einem Rucksack. So ausgerüstet hofften sie der Gefahr einigermaßen trotzen zu können.
Kaum waren sie zwischen den Bäumen verschwunden, da wurde es schon viel dunkler. Der Colonel warf einen Blick nach oben. Die hohen Bäume besaßen viele Äste, die bis hoch in den Himmel wuchsen. Oben verzweigten sie sich bald und bildeten so ein undurchdringliches Blätterdach, dass kaum Licht auf den Boden fallen ließ.
Der Waldboden bestand aus verfilztem und verwachsenen Unterholz, Moosen und Flechten, die einem dauernd in das Gesicht schnellten. Wie Schlangen griffen sie nach dem Wanderer, der so kühn war, sich in ihr Reich zu wagen. Die Bäume, meist Tannen, waren von Efeu bewachsen und sahen dadurch sehr fremdartig und unheimlich aus.
„Bleibt dicht beisammen“, ermahnte Fingolfin sie. „Wenn wir uns verlieren, verirrt ihr euch unweigerlich. Nur wer sich auskennt, findet wieder hinaus. Selbst Elben haben sich schon verirrt.“
„Keine Sorge“, beruhigte John ihn. „Wir weichen euch nicht von der Seite.“
Morli, John, Rhiana, Joe, Lorne und Engel gingen in der Mitte, während die Elben die Führung und den Abschluss bildeten. Nach etwas mehr als einer Stunde ermüdenden Fußmarsches erreichen sie einen kleinen Bach, der in den viel größeren Waldfluss hinein floss.
„Das ist der Verzauberte Fluss“, erklärte Fingolfin ihnen. „Die Spuren führen am Ufer entlang, denn die Orks fürchten den Fluss. Ich nehme an, dass die Orks auf dem Weg in die Berge sind.“
„Berge?“, fragte Lorne erstaunt, denn schließlich befanden sie sich in einem endlosen Waldgebiet.
„Mitten im Wald gibt es eine kleine Bergkette, mehr Hügel, doch sie ragen weit über die Bäume hinaus. Dort könnten die Orks eine Basis errichtet haben“, klärte Fingolfin ihn auf.
John konnte sich nicht daran erinnern, dass er bei seinem Flug mit dem Jumper eine Hügelkette aus dem Wald hatte ragen zu sehen. Allerdings hatten sie den Wald nicht ganz überflogen sondern nur die östlichen Ausläufer gestreift.
„Was ist das für ein Name für einen Bach?“, fragte Joe, während sie sich über das dunkle Wasser beugte, um zu prüfen, ob es trinkbar war.
Blitzschnell griff Fingolfin zu und zog die Frau zurück. Er sah sie eindringlich an. „Vorsicht! Davor muss ich euch noch warnen. Trinkt kein Wasser aus dem Bach. Das Wasser enthält ein Betäubungsmittel, dass euch in einen tiefen lang anhaltenden Schlaf versetzt.“
Die Atlanter musterten das tiefschwarze Wasser schaudernd, und glaubten dem Elb jedes Wort. Schnell wandten sie sich ab.
Lorne hatte jedoch einen Einfall. Wenn das Wasser betäubend wirkte, dann konnte es vielleicht nützlich sein. Schnell leerte er seine Wasserflasche und füllte sie mit dem schwarzen Wasser auf. Jetzt musste er nur noch daran denken, nicht selbst aus versehen davon zu trinken.
Weiter ging es den Fluss entlang. Dies hatte wenigstens den Vorteil, dass sie nun schneller vorankamen, da sie sich nicht mehr durch das dichte Unterholz kämpfen mussten. Je länger sie gingen, desto finsterer wurde es. Die Elben warfen besorgte Blicke nach oben, dann sahen sie sich wissend an. Mit der Dunkelheit kamen neue Gefahren auf sie zu, die genauso entsetzlich waren, wie die Orks.
„Die Sonne geht unter“, sagte Curufin, einer der Elben zu den Atlanter.
„Ich bin es leid noch länger in diesem schrecklichen Wald herumzulaufen“, beschwerte sich Morli schnaubend.
„Dabei sind wir noch nicht einmal auf die größte Gefahr gestoßen“, meinte Curufin und schenkte dem Zwerg ein sardonisches Lächeln. „Sie kommen mit der Dunkelheit.“
„Was meinst du damit?“, fragte Joe, die befürchtete, dass Curufin keine Orks meinte.
„Spinnen.“ „Spinnen? Was für Spinnen?“, Joe lief vor Abscheu rot an. Wenn sie etwas hasste, dann diese kleinen ekelhaften Dinger.
„Sie leben in riesigen Gruppen in allen Teilen des Waldes. Selbst in der Nähe des Waldflusses gibt es Nester. Sie jagen zwar auch tagsüber, doch hauptsächlich bevorzugen sie die Nacht für ihre Beutezüge.“
„Wie groß sind die Gruppen?“, wollte nun auch Rhiana wissen. Zwar fürchtete sie sich nicht vor Spinnen, aber trotzdem ging sie diesen Lebewesen lieber aus dem Weg. Besonders wenn es mehrere waren.
„Tausende! Und sie sind sehr groß.“
„Wie groß?“, fragte nun auch John.
„Das wollt ihr nicht wissen.“
„Natürlich wollen wir das wissen“, schrie Joe.
„Die hier können die Größe von Pferden erreichen.“
Das verschlug nun auch John den Atem. So zog er es vor, nicht weiter zu fragen. Den Frauen schien es ähnlich zu gehen. John bemerkte, dass Joe sich nun verstohlen nach allen Seiten umsah.
„Wir suchen uns lieber einen sicheren Platz für die Nacht“, bemerkte Fingolfin. „Es ist besser, wenn wir bei Helligkeit weitergehen.“
„Das nennst du Helligkeit, Elb?“, schimpfte Morli vor sich hin.
„Sagtest du etwas, Zwerg?“, fragte Fingolfin zurück.
Morli schüttelte den Kopf, doch ein böser Blick traf den Elb.
Fingolfin nahm die Nörgelei des Zwerges gelassen hin. Zwerge hatten immer etwas auszusetzen. Das war eben ihre Art. Er hatte in seinem Leben noch nie einen zufriedenen Zwerg gesehen. Außer, wenn dieser satt und oder betrunken war. Essen, Trinken und Kämpfen war die Lieblingsbeschäftigung aller Zwerge.
Schließlich fanden sie eine geeignete Stelle am Ufer des Baches und legten sich zur Ruhe. Zwei von ihnen hielten jedoch dauernd Wache, denn der Wald war zu gefährlich, um Nachlässig zu sein.
Rhiana lag in Johns Armen und versuchte zu schlafen. Der Tag war mehr als anstrengend gewesen. Vielleicht hatte sie sich doch zuviel zugemutet und John hatte recht mit seinen Vorwürfen gehabt. Doch nun war es zu spät. Umkehren ging nicht mehr.
Sie lauschte auf die unheimlichen Geräusche des Waldes, dem Rascheln des Windes in den Ästen, dem Tappen kleiner Füße über dem Boden, dem Schrei unbekannter und unsichtbarer Vögel und Tiere. Nein, alleine hätte sie nie in diesem Wald, der so anderes als alle anderen Wälder war, die sie bisher betreten hatte übernachten wollen. Doch in Johns Armen, im Schutz der Elben und ihrer Freunde fühlte sie sich einigermaßen sicher. Und siegte ihre Müdigkeit und sie fiel in einen tiefen Schlaf.
John weckte sie sanft am anderen Morgen. „Steh auf, Rhiana! Wir gehen gleich weiter.“
„Was? Wie?“, erschreckt und etwas beschämt fuhr sie hoch. Verärgert stellte sie fest, dass sie bis jetzt geschlafen und ihre Wache verpasst hatte. Was die anderen nun wohl von ihr dachten? Doch warum war sie nicht von ihnen geweckt worden?
John erahnte ihre Gedanken. „Keine Sorge! Wir waren uns einig, dir den Schlaf zu lassen.“
„Weil ich schwanger bin?“
John bejahte es und erwartete gleichzeitig eine weitere Erinnerung, dass sie nicht krank wäre, doch zu seiner Überraschung nickte sie nur. „Ich danke euch! Den Schlaf konnte ich brauchen. Jetzt fühle ich mich wohl.“
Erleichtert lächelte John sie an und reichte ihr einen Becher. „Das ist Tee. Leider ist er nicht heiß, aber ein Feuer wollten wir nicht anzünden.“
„Danke!“, Rhiana trank den Becher aus. Auch kalt war er gut. Kaffee wäre ihr lieber gewesen, doch aus Rücksicht auf ihr Kind wollte sie in den Wochen ihrer Schwangerschaft lieber darauf verzichten.
Bald darauf marschierten sie weiter. Der Fluss machte nun eine Biegung. Hier traf auch ein größerer Pfad auf den Verwunschenen Fluss.
„Das ist ein Pfad der Elben. Er führt nach Westen zum Ende des Waldes, wo es eine Siedlung der Elben gibt. Wir folgen aber weiter dem Fluss. Wir haben richtig vermutet, die Orks sind auf dem Weg zu den Bergen. Bis zur Dunkelheit müssten wir sie sehen können“, sagte Perefin, der zweite Elbe.
Da die Elben es schließlich wissen mussten, folgten die Atlanter diesen weiter in den Wald hinein.
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