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Der Kampf um den Ring von Selana

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Müde, tropfnass und murrend gingen sie weiter. Aber Fingolfin hatte Recht, sie konnten nicht verweilen.
Noch etwas anderes beunruhigte John. Hoffentlich hatten die Orks die Schüsse nicht gehört. Doch selbst wenn, dann konnten sie diese unter Garantie nicht einordnen.
„Das sind außergewöhnliche Waffen“, meinte Fingolfin, mit einem Blick auf die Gewehre.
„Das sind primitive Schusswaffen. Unsere modernen Waffen funktionieren in Mittelerde leider nicht“, erklärte John ihnen.
Schließlich erreichten sie müde und noch immer nass die ersten Ausläufer der Berge. Allzu hoch schienen diese nicht zu sein, doch sie waren bis zum Gipfel mit hohen Tannen bewachsen. So würden sie wenigstens Deckung haben.
„Und wie sollen wir die Entführten nun finden?“, erkundigte sich Lorne. „Die Spur haben wir ja verloren.“
„Wir laufen einfach am Fuß der Berge entlang. Vielleicht stoßen wir auf ihre Spuren. Bestimmt ist ihr Lager auf dieser Seite der Berge und in der Nähe des Baches“, meinte Fingolfin überzeugt.
Vorsichtig gingen sie weiter. Und nach etwa einer Stunde fanden die Elben tatsächlich die ersten Spuren. Die Orks mussten hier entlang gegangen sein. Nun waren sie noch vorsichtiger. Doch anscheinend rechneten die Orks nicht damit, dass jemand außer den Orks selbst so verrückt sein konnte, sich so weit in den Düsterwald zu wagen. Die Orks waren hier zu Hause, die Menschen mieden den Wald und die Elben lebten nur an seinem Rande.
Bald darauf folgten sie einem schmalen Fußpfad hinauf auf einen Hügel. Hier standen die Tannen etwas weiter auseinander und der Pfad sah so aus, als hätten ihn in letzter Zeit viele Füße ausgetreten. Die Orks mussten sich schon längere Zeit in dieser Gegend aufhalten. Als sie die Spitze des Hügels erreichten, erblickten sie unter sich ein Tal. Schnell suchten sie Deckung und legten sich abseits des Pfades auf die Lauer.
Der Colonel hatte sein Fernglas herausgeholt und blickte nach unten. Die Elben brauchten ja so etwas nicht.
Lorne lag neben John und blickte ebenfalls durch ein Glas. „Sir, da unten sind sehr viele Orks.“
Richtig! Genau das hatte John auch gerade gedacht. Wie sollten sie zu neunt eine ganze Orkhorde besiegen?
„Dort unten sind die Gefangenen“, sagte Rhiana, die links neben ihm lag und ebenfalls durch ein Fernglas blickte.
„Ich kann nichts erkennen“, sagte Morli neben Rhiana. Zwerge hatten keine so guten Augen wie die Elben und ein Fernglas besaß er nicht.
„Hier!“, Rhiana reichte ihm ihr Glas und zeigte ihm, wie es zu gebrauchen war.
„Zauber!“, entfuhr es Morli, und ließ vor Schreck fast das Glas fallen.
Rhiana konnte es gerade noch auffangen, bevor es beschädigt wurde.
„Leise!“, zischte Fingolfin erbost. „Oder willst du dummer Zwerg die Orks auf uns aufmerksam machen?“
„Wir Zwerge sind nicht dumm“, bellte Morli den Elben an und warf ihm einen erbosten Blick zu.
„Deine Taten beweisen etwas anderes“, murmelte Fingolfin.
„Das ist nicht Zauber sondern eine gewisse Art von Wissenschaft“, sagte Rhiana, um zu verhindern, dass die beiden noch lauthals einen Streit anfingen.
Brummend stellte der Zwerg das Glas scharf ein. Jetzt konnte er auch die Orks sehen und die Gefangenen deutlich erkennen.
„Waren es nicht mehr?“, fragte Perefin zurück.
„Wahrscheinlich haben sie die anderen Gefangenen schon getötet.“
„Wieso töten sie ihre Geiseln?“, fragte Lorne. „Dann haben sie doch keinen Wert mehr für sie.“
„Es sind keine Geiseln. Sie ...“
„Was?“, fragte Joane.
„Sie essen sie.“
„Sie tun was?“, entfuhr es nun auch Joe lauter als beabsichtigt.
„Leise!“, John war auch entsetzt, aber wenn die Orks sie vorzeitig entdeckten, würden sie unter Umständen noch selbst im Kochtopf landen.
„Entschuldigung, Colonel“, sagte Joe zerknirscht.
„Schon gut, Lieutenant. Auch ich bin bestürzt.“
„Was machen wir nun?“, fragte Rhiana.
„Ich hätte da eine Idee“, sagte Lorne, der inzwischen das Lager mit dem Fernglas von allen Seiten abgesucht hatte.
„Und die wäre?“, fragend sah John den Major an.
„Sehen Sie die Quelle dort am Lagerplatz, Colonel?“
John blickte nochmals nach unten. Tatsächlich! Dort entsprang eine Quelle aus dem Felsen, die sich in eine Art Becken ergoss, bis das Wasser dann an anderer Stelle als kleines Rinnsal abfloss.
Lorne holte seine Feldflasche heraus. „Wir leeren den Inhalt in das Becken. Das Wasser ist dort lange, bevor es abfließt.“
„Und was soll das bringen?“, flüsterte Morli.
„Ich habe sie mit Wasser aus dem Verwunschenen Fluss gefüllt. Das sollte ausreichen, die meisten Orks zu betäuben.“
„Sie sind ein Genie, Lorne“, sagte John beeindruckt, und fragte sich gleichzeitig, warum er nicht auf diese Idee gekommen war.
„Danke, Sir! Es gibt nur ein Problem.“
„Wie bekommen wir das Wasser in die Quelle!“
„Richtig, Sir!“
„Wir Elben sind für unsere Lautlosigkeit und Unsichtbarkeit bekannt“, sagte Fingolfin. „Ich gehe! Eine der Geiseln ist meine Schwester. Und ich hoffe, dass sie noch lebt.“
„Das hoffen wir alle“, sagte John ehrlich. Auf jeden Fall waren die Elben im Anschleichen besser als sie.
„Dann geh!“
Sie sahen wie der Elb langsam den Hügel hinab schlich, bevor er dann auf einmal verschwunden war.
„Wo ist er geblieben?“, fragte Lorne, der noch nichts von der Tarnkunst der Elben gesehen hatte.
„Oh, er ist noch da! Beobachten Sie das Wasser, Major.“
Lorne tat das und nach einiger Zeit, die ihm fast wie eine Ewigkeit vorkam, sah er den Elben am Beckenrand der Quelle knien und den Inhalt der Flasche hineinleeren.
Blitzschnell war der Elb wieder verschwunden. Man konnte meinen, er sei mit der Landschaft verschmolzen.
„Ich wusste immer schon, dass die Elben Zauberer sind“, sagte Morli neben ihm.
John blickte den Zwerg nachdenklich an. „Was hast du gegen die Elben.“
„Was ich gegen die Elben habe?“, fassungslos sah Morli ihn an. „Sie sind ... äh, ... Zauberer, verhexen einen ... ich weiß eigentlich nicht“, nachdenklich blickte Morli zu Boden und rupfte an seinem Bart herum, wodurch er ihn aber noch mehr zerzauste. „Weist du was, Mensch? Ich kann dich auch nicht leiden. Du hast etwas an dir, das mich ganz durcheinander bringt. Und das mag ich nicht.“
„Wirklich?“, John tat, als sei er überrascht. „Das ist aber nicht meine Absicht. Ihr Zwerge seid mir nämlich sehr sympathisch.“
„Wirklich?“, wiederholte Morli nun Johns Wort. „Wenn ich es mir so überlege ...?!“
Rhiana grinste vor sich hin. John besaß die Fähigkeit, die meisten Lebewesen für sich ein zu vernehmen. Man konnte ihm einfach nicht böse sein. Selbst seine Feinde respektierten ihn. Aber genau das war es, was einen guten Anführer ausmachte.
Fingolfin tauchte so unerwartet neben ihnen auf, dass nicht nur der Zwerg erschreckt zurückfuhr.
„Ich nehme meine gute Meinung über Elben hiermit wieder zurück“, fauchte Morli erbost.
Fingolfin verstand nicht und sah John, der grinsend daneben stand fragend an. John zuckte nur mit den Achseln und verkniff sich ein lautes Auflachen.
„Das war gute Arbeit. Jetzt müssen wir nur noch abwarten“, meinte Sheppard stattdessen zu dem Elben.
Sie mussten einige Zeit warten, doch von ihrem Platz aus konnten sie sehen, dass die Orks immer wieder von dem Wasser holten und auch tranken. Allerdings tranken sie auch alkoholartige Getränke, denn immer wieder konnten sie einen Streit unter den Orks beobachten, der meist blutig ausging.
Auch die Gefangenen, die mitten auf dem Platz gefesselt lagen, bekamen ihre Schläge ab. Doch wenigstens machten die Orks keine Anstalten einen weiteren Gefangenen zu töten.
Immer mehr Orks lagen inzwischen schlafend auf dem Boden herum. Schließlich glaubten sie es wagen zu können hinab zu schleichen. Auf leisen Sohlen huschten die Freunde den Hügel hinunter. Tatsächlich schafften sie es ungesehen bis zum Rand des Lagers zu kommen. Bis zu den Gefangenen waren jetzt nur noch wenige Meter zu überwinden.
Die Elben hatten ihre Retter schon bemerkt, aber sie waren so schlau, sich nichts anmerken zu lassen. Zwei noch muntere Orks hielten Wache. Doch diese waren nachlässig, denn sie konnten sich nicht vorstellen, dass es Feinde in der Gegend gab. Im Gegenteil, sie machten noch Witze über ihre vermeintlich betrunkenen Freunde.
Die Elben machten kurzen Prozess mit ihnen. Schnell waren die Fesseln der sechs Gefangenen durchtrennt.
Eine junge Elbin, die große Ähnlichkeit mit Fingolfin hatte, fiel diesem erleichtert in die Arme. Fragend blickte sie zu den fünf Menschen und dem Zwerg, doch Fingolfin winkte nur ab. Die Frau verstand und fragte nichts mehr.
Fingolfin zeigte auf den Hügel, von dem sie heruntergestiegen waren und die befreiten Gefangenen nickten erleichtert. Angesichts der neuen Hoffnung vergaßen sie alles Leid und Ängste, die sie die letzten Stunden in den Händen der Orks ausgestanden hatten.
Fast schien es, als ginge alles gut. Schon waren die ersten auf der Spitze des Hügels angekommen, als hinter ihnen der Alarm losbrach. Man hatte sie doch noch entdeckt. Anscheinend waren doch nicht alle Orks von dem Wasser betäubt worden. Sofort war ihnen eine ganze Meute auf den Fersen.
„Schnell! Bringt die Befreiten in Sicherheit!“, rief John. „Ich versuche sie aufzuhalten!“
„Das schaffst du nie alleine, John!“, rief Fingolfin von oben. „Ich bleibe bei dir.“
„Ich auch!“, rief Rhiana.
„Nein, diesmal nicht“, blieb John hart. „Lorne, Joe, Engel, ihr sorgt mit den Elben dafür, dass die Befreiten sicher durchkommen. Nehmt Rhiana mit.“
„Auch Sie beide können das nicht schaffen“, meinte Lorne.
„Ich bleibe“, sagte Engel.
„Dann los.“
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