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Der Kampf um den Ring von Selana

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Am frühen Nachmittag sahen sie die Berge vor sich liegen. Noch waren sie zu weit entfernt, um genaueres zu erkennen, doch je näher sie kamen, desto vorsichtiger mussten sie sein. Sollten die Orks in den Bergen wirklich ein Lager oder eine Festung besitzen, dann würde man sie entdecken, wenn sie am Ufer des Baches blieben, weil das Ufer von oben gut eingesehen werden konnte. So beschlossen sie etwas in den Wald zu gehen, um sich ungesehen den Bergen nähern zu können.
Nachdem sie ein paar Schritte in den Wald hinein gemacht hatten, umfing sie sofort wieder diese unheimliche Düsternis. Man hatte den Eindruck, dass die Tannen sich ihnen zuneigen würden, um sie aufzuhalten.
Auch glaubte Sheppard leise Schritte oder Tappen zu hören. Er lauschte, doch als John nichts mehr hörte, dachte er, dass es nur Einbildung gewesen war. Zuviel Fantasie konnte manchmal auch von Nachteil sein, wie er jetzt erkannte.
Doch nach ein paar Schritten hörte er erneut dieses Geräusch. Jetzt war er sich sicher, dass er sich nicht verhört hatte. Etwas folgte ihnen auf leisen Sohlen oder auch Pfoten. Und wenn er es gehört hatte, warum dann nicht die Elben?
Da war es wieder!
Ein leises Schaben, Klicken und Tappen!
Sein Blick fiel auf die Elben, die ebenfalls konzentriert lauschten.
„Was haben die Elben?“, fragte Rhiana, als sie das sonderbare Benehmen der Elben registrierte.
Curufin, der vorne ging hielt an. „Lauft!“, rief er.
Keiner überlegte lange, sondern jeder hetzte so schnell er konnte durch das dichte Unterholz. Und jetzt hörten auch die anderen das schabende und klickende Geräusch. Es war so laut geworden, dass es nicht mehr zu überhören war. Ihre Verfolger hatten wohl bemerkt, dass sie von ihrer Beute entdeckt worden waren und vergaßen jede Vorsicht.
Flechten, Moose und Äste, die von den uralten Tannen hingen, schlugen ihnen in das Gesicht und verhinderten ein rasches Vorwärtskommen. Das Geräusch wurde immer lauter und schließlich liefen sie auf eine kleine Waldlichtung hinaus. Und genau dorthin schienen ihre Jäger sie locken wollen.
John drehte sich um und erblickte zum ersten Mal einen ihrer Verfolger. Sein Herz machte einen Sprung, als er sah, was sie da verfolgte. Und als er sich umdrehte, war der Anblick auch nicht erfreulicher.
Die ganze Lichtung war von Netzen überzogen. In den Netzen hingen überall kleine Beutetiere. Sogar einen Ork glaubte John zu erkennen. Manche Tiere waren schon eingesponnen, und so war kaum noch zu erkennen, um was es sich dabei gehandelt hatte. Bei anderen Beutetieren waren die Besitzer der Netze gerade dabei sie einzuspinnen.
Und im Wald, aus dem sie gerade herausgelaufen waren, lauerten weitere Jäger auf sie. Sie bildeten eine Front gegen sie. Ganz offensichtlich wollten sie ihre Beute in die Netze treiben, wo sie ihnen dann hilflos ausgeliefert waren. Doch dabei wollten die neun Gefährten nicht mitmachen.
„Das glaube ich nicht“, flüsterte Rhiana neben ihm. „Ich hätte auf dich hören und bei den Elben bleiben sollen.“
John konnte Rhiana gut verstehen, denn er dachte gerade dasselbe.
„Spinnen!“, rief auch schon Joane voller Ekel aus.
„Und was für welche!“, sagte Lorne. „Die sind so riesig wie eine große Raubkatze.“
„Einige werden noch größer“, erklärte Curufin. „Das Beste dabei ist, dass wir sogar noch Glück haben, denn dies ist die kleine Art.
„Kleine Art? Wie groß werden die denn?“, fragte Rhiana entsetzt.
„Die ganz großen Biester erreichen die Höhe von Pferden, manche sogar wie Elefanten.“
„Elefanten? Dann bin ich ja froh, nur die kleine Sorte vor mir zu haben“, meinte Joe sarkastisch. „Warum müssen es ausgerechnet Spinnen sein?“
„Ganz cool bleiben“, sagte Lorne zu ihr. „Das sind auch nur Tiere.“
„Nein“, sagte Fingolfin. „Sie sind intelligent.“
„Sie können sprechen?“, fragte John entsetzt.
„Nicht mit Menschen, aber sie kommunizieren telepatisch untereinander. Seht nur, wie sie sich verständigen.“
In der Tat, die Spinnen begannen sie systematisch einzukreisen. Die Menschen, Elben und der Zwerg wichen weiter zurück, direkt auf die Netze zu.
„Ihr dürft die Netze nicht berühren“, warnte Curufin sie. „Dann bleibt ihr sofort kleben.“
„Danke für die Warnung“, meinte John. „Und hast du auch eine Idee, wie wir das schaffen sollen? Diese Gebilde sind überall. Also, was machen wir? Ich würde vorschlagen anzugreifen.“
„Und wie? Siehst du nicht wie viele Spinnen das sind?“, mischte sich Morli zum ersten Mal ein.
John holte sein Gewehr heraus, dass er sich in einer Scheide auf den Rücken geschnallt hatte. Er konnte neun Mal damit schießen, bevor er nachladen musste. Und sein ganzes Team besaß solche Waffen.
„Seid wann sind Zwerge so ängstlich?“, wandte er sich an Morli ohne die Spinnen aus den Augen zu lassen.
„Ängstlich? Ich bin doch nicht ängstlich!“, empörte sich Morli und hob seine Axt.
Das hatte John hören wollen. „Alle die Gewehre heraus“, befahl er seinen Leuten.
Das ließen diese sich nicht zwei Mal sagen.
„Wir bilden eine Linie und feuern zusammen. Curufin, Fingolfin und Perefin, ihr haltet eure Bogen breit. Morli, du deine Axt. Wenn wir nachladen müssen seid ihr an der Reihe. Dann brechen wir durch.“
„Durchbrechen? Wo denn?“, fragte Rhiana, die überall nur Netze sah, während die Spinnen hinter ihnen immer näher rückten.
„Dort, wo sie es nicht erwarten“, John zeigte auf die Lichtung mit den Netzen.
„Das ist Wahnsinn!“, rief Perefin.
„Das Menschlein gefällt mir!“, rief Morli und schwang angriffslustig seine Axt.
Die Atlanter stellten sich auf und zielten auf die immer näher kommenden Spinnen.
„Feuer!“, rief John.
Alle fünf ließen ihre Gewehre sprechen. Jeder feuerte alle Schüsse auf die Spinnen ab, die von diesen Waffen total überrascht wurden. Die Schüsse zerfetzten unzählige der Spinnen, doch genauso viele schienen nachzurücken.
Als sie nachluden, ließen die drei Elben ihre Bogen singen und Morli tötete einige Spinnen mit der Axt, als diese sich zu nahe heranwagten.
„Umdrehen!“, rief John erneut. „Wir müssen eine kleine Gasse schaffen!“
Die Atlanter hoben erneut die Gewehre und feuerten auf die Netze. Diese wurden von den Geschossen regelrecht zerfetzt. Eine kleine Gasse entstand.
„Lauft!“, rief John.
Er und Rhiana liefen los, genau in die entstandene Gasse hinein. Die anderen folgten ihnen ohne zu zögern. Dabei schlugen sie mit ihren Schwertern und der Axt um sich und töteten weitere Spinnen, die ihnen zu nahe kamen.
Die Spinnen schienen nun aber ihre Überraschung überwunden zu haben und folgten ihnen in die Gasse. Auch weitere Arbeiter in den Netzen liefen auf sie zu. Zum Glück war die Lichtung nicht allzu groß. Trotzdem würden sie nicht ohne weiteres schaffen.
Eine Spinne hatte sich abgestoßen und schoss durch die Lüfte. Sie landete genau vor John und versperrte ihm den Weiterweg. Als der Colonel das Gewehr hob, schoss ein klebriger Strahl auf ihn zu. Es war das Material, mit dem die Spinnen ihre Netze bauten. Der Klebstoff traf ihn am Arm und die Spinne zog ihn an dem starken Faden zu sich heran. John blickte genau in ihre gelben großen Augen, die ihn gierig anstarrten. Und doch glaubte er so etwas wie Intelligenz darin zu sehen. Sie hob den Kopf und öffnete das Maul. Ein Stachel, so lang wie sein Arm schoss auf ihn zu. Weitere Fäden umschlossen ihn, bis er sich nicht mehr bewegen konnte.
Da schoss ein Pfeil dicht über seinen Kopf hinweg und traf die Spinne, gerade, als sie ihren Stachel in Johns Körper stoßen wollte. Der Pfeil traf die Spinne im Kopf. Sie warf vor Schmerz ihre Fühler in die Höhe und stieß einen durchdringenden hohen Ton aus. Weitere Pfeile schlugen in ihren Körper ein.
Seine Freunde packten John und schleppten ihn mit sich. Gehen konnte er ja nicht, weil die Fäden ihn bewegungslos eingesponnen hatten. Gemeinsam erreichten sie den Waldrand. Rhiana, Lorne und Engel befreiten John so schnell sie konnten mit ihren Messern von den Fäden. Überall am Körper klebten noch die Fäden, doch er konnte sich wenigstens wieder bewegen.
Die Elben gaben ihm jedoch keine Zeit sich zu erholen.
„Vorwärts!“, trieb Fingolfin sie weiter. „Wir sind noch lange nicht in Sicherheit.“
Hinter ihnen hörten sie wütendes Gezische und unheimliche Laute. Die Spinnen hatten noch nicht aufgegeben. Im Gegenteil, sie waren unheimlich wütend, weil ihre vermeintliche Beute entkommen war.
Sie hetzten weiter, so schnell sie konnten. Die Laute hinter ihnen blieben aber konstant und schienen immer in gleicher Entfernung zu sein.
„Wir schaffen es nicht, sie loszuwerden“, meinte John, als er einen Blick nach hinten warf.
„Wenn wir den Verzauberten Fluss überschreiten, haben wir es geschafft“, sagte Curufin. „Die Spinnen überqueren ihn nicht.“
„Also los“, sagte John, der nicht fragte, warum das so war. „Wer hat mich übrigens gerettet?“
Fingolfin klopfte auf seinen Bogen. „Wir sind quitt, John.“
„Ich mag quitt nicht“, meinte John dankbar. „Das nächste Mal bin ich wieder an der Reihe, dich zu retten.“
„Wir können nicht rasten“, ermahnte Perefin sie. „Sie kommen näher.“
Der Elb hatte sich nicht verhört, die Geräusche der Verfolger wurden lauter. Und diesmal war John sicher, dass die Spinnen mit Absicht so großen Krach machten, um ihnen zu zeigen, dass sie ihnen nicht entkommen konnten.
Sie jagten weiter durch den Wald, todmüde und mit letzter Kraft. Endlich lag der Bach vor ihnen. Er war nicht sehr breit, wie sollte er da die Spinnen aufhalten? Doch die Elben waren sich sicher, also liefen sie auf das Wasser zu.
Da stieß Joe einen überraschten Schrei aus. Praktisch aus dem Nichts, hatte sich eine Spinne von der Größe eines Hundes auf sie gestürzt. Die Pilotin spürte die langen ekligen Beine der Spinne an jedem Teil ihres Körpers. Sie versuchte sich zu befreien, doch die Spinne hatte sie schon angespuckt und sie fühlte, wie sie sich immer weniger bewegen konnte.
Da sprang Lorne der Spinne von hinten auf den Rücken und stach mit seinem Schwert auf sie ein. Die Spinne stieß einen unmenschlichen Laut aus, warf ihre Beine in die Luft und ihren Kopf nach oben. Die Beine packten Lorne und er fühlte, wie er von der Spinne in die Luft gehoben und fortgeschleudert wurde. Hart schlug er auf dem Boden auf. Sein Kopf machte schmerzhaft mit einem Baumstamm Bekanntschaft, und ihm wurde schwarz vor den Augen, dann verlor er das Bewusstsein.
Jetzt waren aber auch die anderen Joe zur Hilfe geeilt, und vereint gaben sie der Spinne den Rest. Curufin ging zu Lorne, der noch reglos am Boden lag.
Lorne kam langsam wieder zu sich. Langsam griff er sich an den schmerzenden Kopf, doch zum Glück hatte er außer einer großen Beule keine Verletzung abbekommen.
Er sah den Elben über sich stehen. „Was genau ist eigentlich passiert?“
„Du bist auf der Spinne geritten, doch sie hat dich abgeworfen. Du bist mit dem Kopf aufgeschlagen.“
„Aha!“, dann fiel ihm die Pilotin ein. „Was ist mit Joe?“
„Deiner Freundin geht es gut“, sagte der Elb, nachdem er einen Blick zurückgeworfen hatte. „Komm!“
Lorne ließ sich aufhelfen, aber sofort wurde ihm schwindelig. Der Elb stützte ihn fürsorglich.
„Du musst es langsam angehen.“
„Es ist nichts“, winkte Lorne ab.
Joe hatte sich inzwischen panikartig von den Spinnweben befreit. „Das ist einfach zu ekelig“, fauchte sie.
„Sie war wohl so etwas wie eine Vorhut“, meinte Fingolfin, nachdem keine weiteren Spinnen auftauchten. „Wir müssen den Bach überqueren.“
Schnell liefen sie zum Wasser. Es gab keine Stelle, wo sie trockenen Fußes hinüber konnten, also mussten sie durch das Wasser waten. Widerwillig stiegen sie in das pechschwarze Wasser, das ihnen gleich bis an die Brust reichte.
„Trinkt nicht davon!“, erinnerte sie Fingolfin nochmals.
Langsam durchquerten sie den Fluss, der an der tiefsten Stelle den Frauen bis zum Hals reichte. Zu ihrer aller Verwunderung passierte nichts. Sicher, aber tropfnass kamen sie am anderen Ufer an.
„Nicht stehen bleiben!“, scheuchte Fingolfin sie weiter.
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