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Future's End? von Colonel Maybourne

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Kapitel 2


Wald vor Berlin:

Wieder rasten LKWs der Wehrmacht an ihnen vorbei. Die Suche nach ihnen war wohl in vollem Gang.
Jack konnte nicht fassen, was er eben von Carter hörte.
„Sagen sie das noch mal. Jolinar befindet sich in Moskau? Was zum Teufel will sie denn da? Ich erwarte jetzt eine verdammt gute Erklärung. Auch warum ihnen das erst jetzt einfällt.“
Sam atmete noch einmal tief durch.
„Nun es ist eine gezielte Erinnerung. Als Jolinar in mir war, hat sie sozusagen eine Erinnerung tief in mein Bewusstsein gepflanzt, und zwar so, dass diese erst jetzt zum Vorschein kommt. Auch um Temporale Verwicklungen zu verhindern.“
Als O´Neill nur das Wort Temporale hörte, rollten schon wieder seine Augen.

„Sie wurde vom hohen Rat der Tok´Ra entsendet, um einem Goa´Uld zu jagen, der auf der Erde ein neues Imperium aufbauen wollte. Sein Name war Sakmet. Einst diente er Ra, doch nachdem er selbigen hinterging, musste er flüchten. Er erinnerte sich an die Erde, und kam hierher. Die Tok´Ra erfuhren von seinem Plan, und schickten Jolinar, um ihn zu stoppen. Doch ihr Frachtschiff stürzte ab, direkt in der Sowjetunion. Als man sie gefangen nahm, spielte sie die Goa´Uld und versprach den Sowjets Waffen, wenn jene im Gegenzug ihr Schiff reparieren würden.“

Jack setzte sich auf einen Baumstupf und hielt die Hände vor seinen Kopf. Auch Daniel und Scott waren nicht gerade von diesen Worten begeistert. Nur Teal´C stand wie immer da.
„Ich verstehe nicht, warum du so besorgt bist O´Neill. Wenn wir Jolinar retten, können wir den Goa´Uld finden und nach dann in unsere Zeit zurück reisen.“
Daniel unterbrach ihn.
„Weist du eigentlich, wovon du redest? Deutschland und die Sowjetunion befinden sich im Krieg.
Kurzgesagt: Wir müssen ungesehen bis zur Kampfzone, uns dann durch die Front durchkämpfen, ohne bemerkt zu werden bis nach Moskau kommen und dort Jolinar finden.“
Jack stand nun fast vor einem Nervenzusammenbruch.
„Wo in Moskau befindet sich Jolinar eigentlich?“
Sam blickte etwas verlegen darein.
„Direkt im Kreml.“
Scott sah ihr direkt in die Augen.
„Na, wenn es weiter nichts ist. Ihnen ist aber schon klar, was da auf uns zukommt.“
Carter nickte einmal kräftig.


Oberkommando der Wehrmacht:

Nachdem SG 1 in dem Laden aufgeräumt hatte, waren gewaltige Truppenteile zum Schutz eingetroffen. Der SS Offizier, der Carter verhört hatte, erholte sich von dem Zat Schuss und kam langsam wieder zu Bewusstsein.
„Soldat, schicken sie eine Meldung an alle Dienststellen und Einheiten, innerhalb des ganzen Reichsgebietes. Sie sollen um jeden Preis gestellt werden. Tot oder lebendig.“
Der Soldat salutierte und ging zügig seines Weges.


Im Schutze der Dunkelheit folgte SG 1 unauffällig der Straße, bis sie an einen Bahnhof kamen. Durch Daniels Sprachkenntnisse erfuhren sie, als es ihnen gelang ein Gespräch von zwei Offizieren zu belauschen, dass in vier Stunden ein Zug bis nach Minsk ( Weisrussland ) fährt. Sie beschlossen, den selbigen zu nehmen.
„Wir müssen noch unsere Kleidung loswerden. Sie ist zu auffällig. Und Teal´C wird als Farbiger bestimmt auch Probleme bekommen.“
Scott wirkte recht ungeduldig.

Noch in der Nacht überfielen sie eine Gruppe von drei Soldaten und erbeuteten ihre Uniformen. Daniel, aufgrund seiner Sprachkenntnisse, war nun ein Oberstleutnant der Wehrmacht, Jack ein Stabsunteroffizier, Scott Obergefreiter. Nachdem sie anschließend in ein Bekleidungsgeschäft einstiegen, wurde aus Samantha eine vornehme Dame und Teal´C in einen Orientalischen Fürsten verwandelt.

Kurz bevor der Zug abfuhr, kamen sie an. Daniel stellte sich als Sonderbeauftragter der Wehrmacht vor, der einen Staatsgast eskortierte.
„Und was ist mit diesem ausländischen Würdenträger? Verzeihen sie meine Aufdringlichkeit, aber wir sind in Alarmbereitschaft, wegen entflohener Staatsfeinde.“
Daniel pustete sich vor seinem Gegenüber auf.
„Dieser Herr vertritt eine Afrikanische Nation. Aus Gründen der Geheimhaltung darf ich nicht preisgeben welche. Er will sich von unseren Kriegserfolgen überzeugen, bevor er eine Allianz mit uns eingeht.“
Der Wachhabende Soldat mustere die Gruppe noch einmal genau.
„Einverstanden, sie dürfen passieren.“


Vier Tage später - 20 km vor der Front:

Nachdem sie in Minsk umgestiegen waren erreichten sie schließlich den Kampfbereich in der Sowjetunion. Moskau selbst war nur noch knapp 90 km entfernt. Durch Daniels geschicktes Verwirrspiel kamen sie unbeschadet bis hierher.
„Jetzt beginnt der schwerste Teil der Mission. Wir müssen direkt durch die Kampfzone kommen.“
Scott war ziemlich unter Anspannung. Jack hatte einen Einfall.
„Am besten wäre es, wenn wir ein Flugzeug klauen, und bis zu unseren Ziel fliegen!“


*******


Deutsch-Sowjetische Front:

SG 1 befand sich nur noch knapp drei Kilometer von der Hauptkampfzone entfernt. Sie liefen an einer Artilleriebatterie vorbei. Andauernd sahen sie über ihre Schulter, beobachtend, ob man sie nicht entdeckt hatte.
Gleichzeitig hielten sie alle Ausschau nach einer Möglichkeit, an den sich bekämpfenden Truppenverbänden vorbeizukommen. Jack erspähte einen Tigerpanzer.
„So, jetzt ist das Versteckspiel vorbei. Carter, können sie das Ding fahren?“
Sie blickte ihn mit großen Augen an.
„Wie bitte? Nein, Sir. Ich bin Pilotin. Außerdem kenne ich dieses Modell gar nicht.“
Lt. Scott fiel ihnen ins Gespräch.
„General, Sir. Ich kann diesen Panzer sehr wohl bedienen.“
Jack nickte und alle gingen an Bord. Scott ans Steuer, Teal’C wurde MG Schütze, Daniel und Jack bedienten das Geschütz und Sam bestimmte den Kurs. Sie folgten einfach einer deutschen Panzerkolonne.

Sie waren schon zwei Kilometer gekommen, ohne Probleme zu haben. Doch die sollten jetzt beginnen. Sam erspähte den Ärger.
„Sir, jetzt wird es ernst. Wir treffen auf die HKL. Massive sowjetische Bodentruppen direkt vorraus. Die haben Panzer und Artillerie. Jetzt wird es brenzlig.“
Die Sowjets eröffneten das Feuer. Granatfeuer detonierte überall um sie herum. Mehrere Beinaheeinschläge zwangen Scott dazu, den reinsten Slalomkurs zu fahren.
Die deutschen Geschützstellungen begannen nun mit dem Gegenfeuer. Es weitete sich zu einer unglaublichen Schlacht aus. Der deutsche Panzer links neben SG 1 wurde von einer 12cm Granate frontal getroffen und brannte aus. Sam sah noch deutlich, wie zwei Soldaten aus ihm heraus klettern konnten. Die Männer standen in Flammen und schrieen. Sam würde diesen Anblick nie mehr vergessen.
Just in diesem Moment traf den einen Soldaten eine Kugel direkt in den Kopf. Carter dachte nur; Junge, dies war wahrlich ein Gnadentreffer. Doch der andere Soldat lief immer noch brennend umher. Außerdem konnte Scott nicht weiter, da ihr Panzer auf ein Hindernis traf.
Sam konnte nicht anders. Sie zog ihre Beretta, und schoss dem Soldaten aus etwa sieben Metern direkt ins Herz. Er glitt sofort zu Boden, und Sam vernahm einen dankbaren Blick, bevor sein Leben verblasste.
Jack sah sauer nach oben.
„Carter, warum ballern sie hier rum.“
Samantha blickte zu ihm herunter.
„Tut mir leit, Sir. Aber ich habe einem in Flammen stehenden Soldaten den Gnadenschuss gegeben. Verzeihen sie, aber ich konnte nicht einfach wegsehen.“
O’Neill sah sie noch nachdenklich an, bevor er knapp nickte, sich dann wieder seinem Platz zuwandte.
Auch Sam dachte nach. Auch wenn sie in der Weite des Alls schon viel durchmachen musste, im Vergleich zum zweiten Weltkrieg war das gar nichts gewesen.

Die Sowjetischen Granaten schlugen immer näher an dem Panzer ein. Plötzlich wurde das Gefährt gewaltig durchgeschüttelt, ein Streifschuss aus einer Mörserstellung hatte die linke Wand in Brand gesetzt. Und Feuer fraß sich zum Tank vor. Teal’C sah es als erstes.
„Der Treibstofftank wird gleich getroffen. Wir müssen dieses Vehikel verlassen, um mit den Bodentruppen weiterzukommen.“
Sam konnte es nicht fassen.
„Draußen sind wir so gut wie Tod. Wir würden von MGs und Artillerie zerfetzt werden.“
Jack fluchte gewaltig auf.
„Verdammt, so ein Mist. Aber drin hier verbrennen wir. Los, Leute raus hier.“
Und so verließ das Team den Panzer, sie liefen in eine Erdkuhle, von einer Granate geschlagen.
Daniel brachte es als erster auf den Punkt.
„Wenn wir überleben wollen, müssen wir wohl oder übel Sowjetische Soldaten töten. Tut mir wahrlich leit, aber sie werden uns für deutsche Spione halten. Zu dem Wald da, sind es vielleicht zwei Kilometer. Wir müssten es schaffen, nach dem Video. „
Allgemeine Zustimmung. Genau in diesem Moment fing es an zu regnen. Und der Panzer explodierte.


Paris:

Yves Follier betrat sein Geschäft. Er war als Antiquitätenhändler bekannt gewesen. Der Einmarsch und die Besetzung Frankreichs, durch die Deutschen hatten seine Pläne gewaltig in Gefahr gebracht. Alles lief vorher so gut für ihn, sowie sein großes Vorhaben.
„Yves, in Amerika sind vor einigen Tagen Zeitreisende Soldaten aus dem 21. Jahrhundert gelandet. Sie gefährden unsere Pläne.“
Es war Pierre, Follier engster Vertrauter und Freund.
„Ich verstehe, rufe die anderen zusammen. Wir müssen die neue Lage mit ihnen besprechen.“
Pierre nickte und ging dann.


Deutsch-Sowjetische Front:

Vor drei Stunden hatten die Kämpfe an Stärke nachgelassen. SG 1 war im Schutz der Dunkelheit aus dem Erdloch gekommen und robbte auf den Wald zu. Sie hatten schon mehr als drei Viertel der Strecke geschafft. Der Regen nahm noch an Stärke zu und das Team sah schon aus wie der Boden, über den sie glitten; vollständig mit Schlamm überzogen.
Dank ihren Schallgedämpften Waffen konnten sie immer wieder Wachposten ausschalten, ohne bemerkt zu werden.

Eine halbe Stunde später erreichte sie den Waldrand. Teal’C stand auf, nährte sich einem sowjetischen Soldaten und überwältigte ,ohne gesehen zu werden, oder den Soldaten zu verletzen und brachte ihn zu den anderen.
„Daniel sie sprechen doch Russisch. Sagen sie ihm, wir sind Amerikanische Soldaten und müssen sofort zu seinem Kommandeur.“
Jack sah etwas aufgewühlt aus. Der junge Russe zitterte vor Angst.
„Na, gut. Aber mein Russisch ist etwas eingerostet.“
Daniel versuchte, so gut wie möglich, mit seinem gebrochenem Russisch dem Soldaten klar zu machen, was ihr Anliegen war.
„OK. Er wird uns zu seiner Einheit bringen. Und wenn ich ihm richtig verstanden habe, wird man uns gut behandeln, wenn wir wirklich Amerikaner sind. Doch wenn nicht, werden wir als Spione sofort getötet. Und sein Kommandant wird Beweise haben wollen, für unsere Herkunft.“

20 Minuten später kamen sie im sowjetischen Kommandobunker an. Den anderen Russen sah man an, dass ihnen hier misstraut wurde.


*******


Sowjetischer Kommandobunker:

Seit sich SG 1 den Sowjets gestellt hatte, waren vier Tage vergangen. In dieser Zeit musste das Feldlager schon zweimal geräumt werden, um näher nach Moskau verlegt zu werden. Schuld waren die Geländeeroberungen der Deutschen Wehrmacht.
Bisher wurde SG 1 mit allem nötigen Respekt behandelt, obwohl viele Russen ihnen nach wie vor misstrauten.
Jack regte sich über die andauernden Rückzüge der Roten Armee auf.
„Verdammt, Daniel. Wann werden die Divisionen der Roten Armee denn endlich den Gegenschlag ausführen?“
Dr. Jackson dachte kurz nach.
„Nun, die Spitzen der Deutschen Armee kamen etwa bis 40 km vor Moskau. Ihre Artillerie konnte sogar schon, einige wenige Tage lang, ein paar der Vororte der Stadt beschießen. Aber schließlich wurden sie durch einen massiven Gegenschlag von Sibirischen Truppen wieder zurückgeschlagen. Ich weis natürlich nicht, wie weit wir jetzt von Moskau entfernt sind.“
„Es sind ungefähr 58 km.“
Alle sahen sich um, blickten zum Eingang ihres Unterbaues. Ein Sowjetischer Offizier trat herein.
„Ich bin Oberst Juri Nemarow von KGB der Sowjetunion. Endschuldigen sie, dass ich sie belauscht habe, aber ich wollte ihnen mitteilen, dass die US Regierung ihre Angaben bestätigt hat. Ich soll sie nach Moskau eskortieren.“
SG 1 atmete auf. Das wurde auch so langsam Zeit. Sie folgten dem Oberst und fuhren mit einem Konvoi in die Hauptstadt der Sowjetunion.


Forschungszentrum der Wehrmacht bei Stuttgart:

Eine hochrangige Abordnung der SS war soeben in dem Bunkerkomplex eingetroffen. Sie wollten die Fortschritte der Deutschen Wissenschaftler, bei der Assimilation der Goa’Uld Technologie, in die der Deutschen Streitkräfte, beobachten.
Einer der führenden Ingeniere kam auf die Militärdelegation zu.
„Und haben sie schon Fortschritte machen können, oder sind unsere Mühen umsonst gewesen?“
Ihr Gegenüber rechtfertigte sich.
„Nun. Diese Frage kann ich mit ja und nein beantworten. Ja, es gelang uns, mit den sichergestellten Waffen eine Panzerkompanie, sowie ein Geschwader Messerschmied Jäger aufzurüsten. Die Durchschlagkraft ist enorm.
Mit einem klaren nein muss ich allerdings die Frage nach einem Nachbau der Waffen beantworten. Sie sind uns Technisch derart weit überlegen, wir wissen noch nicht einmal, wo wir anfangen sollen. Und leider sind einige Materialien notwendig, die auf unserem Planeten einfach nicht vorhanden sind.
Ich sage es nur ungern, aber ohne diese Lt.Col. Carter, können wir das niemals schaffen. Sie wäre die einzige, die uns da noch helfen könnte.“

Moskau:

SG 1 fuhr durch die Strassen der Stadt. Der Anblick war beängstigend; in fast jeder Straße standen Flakgeschütze. Die Eingänge fast aller Gebäude, sowie die Einfahrten waren mit Sandsäcken verstärkt worden. Die Bürger der Stadt bauten an allem möglichen Stellen Barrikaden auf, und huben Schützengräben aus.
Niemand in der Stadt zweifelte daran, dass die Deutschen in wenigen Tagen Moskau erreichen würden.
Teal’C sprach als erster seine Gedanken dazu aus.
„In der Tat muss ich zugeben, dass ich diesen Anblick sehr eigenartig finde. Eure Armeen kämpfen vor den Toren der Stadt, und wie ich hörte haben sie kaum noch Munition für ihre Waffen. Womit sollen sich die Zivilisten denn dann zur Wehr setzen?“
Oberst Nemarow klärte ihn auf.
„Sie haben recht Genosse Teal’C. Aber wir werden uns den Deutschen niemals ergeben. Unser Volk würde eher sterben, als von denen unterdrückt zu werden. Und wenn wir nur mit unseren blanken Fäusten, uns zur Wehr setzen.“
Teal’C verbeugte sich, Nemarow erwiderte die Geste. Daniel flüsterte mit Sam und Jack.
„Wenn einen die eigenen Offiziere mit der Waffe im Anschlag an die Front zwingen, und den Familien von Deserteuren die Deportation nach Sibirien droht, dann kämpft man natürlich patriotisch für das geliebte Vaterland.“
Sowohl Sam als auch Jack mussten bei dem Kommentar mehr als nur die Augen verziehen.
„Sag das ja nicht zu laut, sonst werden wir noch deportiert.“
Schließlich kamen sie im Kreml an, und worden einem Ausschuss des KGB vorgeführt.


Paris:

Yves Follier betrat die Katakomben unter dem Louvre. Es gab hier einen Geheimgang, den die Gestapo nicht gefunden hatte. Er diente früher dem Französischen Geheimdienst als Lager und war jetzt zum Hauptquartier der Resistance umgewandelt, nachdem das letzte in der Pariser Metro, von den SS Schergen gestürmt wurde.
„Yves, wir haben keine Ahnung, wie wir diese Geräte benutzen wollen. Auch wissen wir nicht, welchem Zweck sie dienen sollen. Der Historiker hat zudem keine Ahnung was das für Schriftzeichen sind.“
Follier trat einige Schritte nach vorne.
„Und die Krauts haben das Zeug aus Ägypten mitgebracht? Ich frage mich nur, warum sie so versessen darauf sind. Laut unseren Informanten besteht hierfür allerhöchste Geheimhaltungsstufe.“
Folliers gegenüber wurde immer misstrauischer.
„Sicher, dass es keine Falle ist? Ich meine, bei deren Geheimhaltungsstufe, wie haben unsere Leute davon erfahren?“
Eine dunkelhaarige Frau gesellte sich zu ihnen.
„Aber mein lieber Didier. Erinnerst du dich nicht mehr daran, was eine weibliche Zunge außer dem Sprechen noch so leisten kann?“
Beide Männer mussten erst grinsen, wurden danach dann aber doch noch rot im Gesicht.


Moskau-Kreml:

Nachdem SG 1 auch den Sowjets von ihrer Geschichte erzählt hatte, lies man sie in ihr Quartier bringen.
„Und Daniel. Wie finden sie es hier so?“
Sam war nicht gerade glücklich darüber, mit drei Männern auf dem Zimmer die Nacht verbringen zu müssen. Aber in diesen Zeiten überhaupt ein sauberes und geheiztes Zimmer in Moskau zu haben, war schon Luxus.
Daniel hingegen sah aus dem Fenster.
„Toll, sie etwa nicht. Wie sind im zweiten Weltkrieg, dürfen die Belagerung von Moskau miterleben, und der KGB überwacht jeden unserer Schritte. Vor dem Gebäude stehen vier Leute als Bewachung.“
Jack musste sich ein Grinsen stark verkneifen.
„Na, ja. Könnte wesendlich schlimmer sein.“
Auf einmal war ein extrem lauter Heulton zu hören. Er ging durch die ganze Stadt. Teal’C kannte dies nicht.
„O’Neill, ich verstehe nicht ganz. Was hat das zu bedeuten?“
Noch bevor jemand antworten konnte, ging die Tür auf. Ein Rotarmist stürmte herein.
„Deutsche Bomberformationen greifen die Stadt an. Sie nähren sich auch diesem Viertel. Löschen sie alle Lichter und folgen sie mir in den nächsten Luftschutzbunker.“
So schnell sie nur konnten, rafften die Teammitglieder ihre Sachen beisammen und folgten dem Soldaten.
Auf der Straße brach die Hölle los. Deutsche Bomberverbände warfen unzählige Tonnen von Spreng, dann Brandbomben ab. Durch den Phosphor in den Sprengsätzen waren die feuer kaum zu löschen. Einige Menschen liefen als lebende Fackeln über die Straßen. Ein Gebäude nach dem anderen verwandelte sich in einen Kamin.
Geduckt und in der Mitte der Straße versuchte SG 1 in sich in die rettende U-Bahn Stationen der Metropole zu retten. Von den getroffenen Gebäuden fielen ihnen die Trümmer direkt in den Weg. Es wurde zu einem Slalomlauf durch die Bombenhölle.


*******


Moskau:

Die Flammen und der Rauch waren so stark und massiv, dass man nicht wusste, ob man verbrennen oder ersticken würde. Wobei sich Daniel dachte, dass letzteres wohl noch die gnädigere Art zu sterben wäre.
Doch es waren nicht nur Feuer und Qualm, auch dieser unsägliche Lärm raubte einem beinahe die Kontrolle über die eigenen motorischen Fähigkeiten. Seien es die Sirenen der Luftabwehr, die Flak, die kaum gegen die Bomber standhalten konnte, oder auch dieses unheimliche Zischen der brennenden Gebäude. Wenn die einzelnen Stockwerke einbrechen, verwandeln sie sich in einen Kamin, der fast den ganzen Sauerstoff oxidieren lässt.
Sie erreichten gerade den Zugang zur U-Bahn, als weiter vorn eine Fliegerbombe einschlug und den Tunnel verschüttete.
„General, wie sollen wir denn hier noch lebend herauskommen? Das ist der absolute Wahnsinn.“
Sam verlor durch die Hitze und den Sauerstoffmangel langsam das Bewusstsein.
„Jack, sie scheint an Anoxi zu leiden. Wir müssen aus dem Bereich hier irgendwie raus, sonst werden wir alle ersticken und das in Minuten.“
„O’Neill. Hier drüben. Es scheint ein nicht beschädigter Unterstand zu sein.“
Teal’C nahm die bewusstlose Sam auf seine Schultern, dann liefen SG 1 und ihr russischer Führer zu dem Unterstand.
„Wie heißen sie, Junge?“
Jack war ziemlich aufgewühlt. So etwas wie derartige Schlachten gab es auch in seiner Vorstargatezeit nicht.
„Mein Name ist Dimitri. Aber meine Freunde nennen mich Dima.“
„OK Dima. Sie kommen mit mir. Scott, wie sieht es aus?“
Der Lieutenant blickte sehr angestrengt darein.
„Habe was abgekriegt. Mein linker Arm scheint gebrochen zu sein.“
Jack dachte einen Moment nach.
„Teal’C. Du bleibst bei Carter und Scott. Daniel und Dima, sie beide folgen mir.“


Kommandobunker der Wehrmachtsführung vor Moskau:

Drei Herren der SS kamen in den Unterstand. Ihrer Uniform und den Abzeichen zu Folge konnten sie nur einer elitären Kommandoeinheit angehören.
Man führte sie zum Kommandanten dieses Abschnitts.
„Verzichten wir auf die Höflichkeiten. Ich bin Obersturmbannführer Hahrmann, dass sind die Untersturmbannführer Kahrs und Golms. Wir sind Kopfgeldjäger des Reiches und auf der Jagd nach einer der wertvollsten Beute aller Zeiten.
Sie werden uns, ohne zu fragen, oder zu behindern und vor allem ungesehen hinter die Russischen Linien bringen.
Unsere Befehle stammen direkt aus dem Führerhauptquartier. Ausführung.“
Der Wehrmachtsgeneral salutierte zackig, machte sich dann daran, seinen Befehl zu befolgen.


Moskau:

Daniel, Jack und Dima liefen zu einem Flakgestütz, in der Hoffnung, dass es noch einsatzfähig war.
„Warum ich und nicht Teal’C? Ich bin leicht verwirrt.“
Jack sah ihn wehleidig an.
„Weil er kein Russisch lesen und sprechen kann. Du schon.“
Sie legten die Leichen der gefallenden Geschützbesatzung zur Seite und begannen, erste Ziele zu erfassen.

Jolinar befand sich in einem Luftschutzbunker, etwa 50m unter dem Kreml. Es wurden immer mehr Verletzte reingebracht und sie konnte nicht anders, als sie mit ihrem Handgerät zu heilen.
„Sind sie sicher, dass das nötig ist? Viele Menschen werden diese Heilungsart sehr merkwürdig finden. Die Geheimhaltung hat oberste Priorität. Zudem dachte ich, Goa’Uld wären kaltherziger.“
Der russische Offizier, der Jolinar bedrängte, war ziemlich nervös.
„Nun, nicht alle Goa’Uld sind gleich. Ich dachte mir, ich könnte mein Ansehen hier steigern, wenn ich ihre Leute versorge. Und wenn es wirklich nötig ist, bin ich auch dazu in der Lage ihre Erinnerungen zu löschen.“
„Nun gut. Dann meinetwegen.“
Der Offizier wandte sich wieder ab.
Sie atmete auf. So gut sie nur konnte, versuchte sie hier zu überleben und ihren Auftrag zu erfüllen, auch wenn es sicher schwieriger war, die Systemlords zu täuschen.

„Feuer“
Jack hatte das Ziel anvisiert, Daniel feuerte und Dima lud eifrig nach. Einen Bomber hatten sie schon abgeschossen. Nun war eine Messerschmid ins Visier geraten. In der letzten halben Stunde hatten die Angriffe doch stark nachgelassen, waren aber noch nicht beendet.
„Nachladen.“
Daniel war sehr energisch. In den acht Jahren im Stargatecommando war aus dem einst so unbeholfenen Forscher ein willenstarker und hervorragender Soldat geworden.
Erneut gaben die drei alles und konnten den Jäger abschießen.
„Hervorragende Arbeit. Jetzt wo die Angriffe für die Heutige Nacht wohl beendet sind, sollten wir uns einen Unterschlupf besorgen, auch wenn es ein Ziegenstall ist, Hauptsache überdacht.“
Jack war müde, wie anderen auch. Inzwischen war Samantha wieder zu sich gekommen.
„Wir sollten am Tag weitergehen. Und uns dann zu Jolinar begeben.“
Allgemeines Nicken, dann begann die Suche nach einer Unterkunft.


Washington:

In einem kleinen Zimmer im Außenministerium war eine Gruppe von 11 Herren zusammengekommen. Sie diskutierten über das Zeitreisephänomen. Schließlich kamen sie zu einem Schluss.
„Also meine Herren. Teile des Militärs, der Regierung und sogar des Geheimdienstes verhalten sich in dieser Sache einfach zu feige. Ich kann es kaum glauben, was wir hier für Möglichkeiten haben, und die meinen, dass diese Technologien unseren Verstand überfordern. Das ich nicht lache.
Wir Amerikaner werden mit allem fertig. Aber wir müssen diskret sein. Lassen wir unsere Kontakte spielen.“
Es gab tosenden Applaus, und das SG 1 Team hatte ein Problem mehr am Hals.


Moskau:

Inzwischen war der Morgen angebrochen. SG 1 war in einem Hühnerstall untergekommen und jetzt auf dem Weg zum Kreml. Der Anblick der Stadt war furchterregend; in den Straßen lagen die Leichen nebeneinander verhüllt, wie eine Trasse. Oft auch nur Teile eines verkohlten Körpers. An anderen Stellen wurden auf provisorischen Scheiterhaufen die Körper verbrannt, um Epidemien wie Typhus zu vermeiden.
Immer wieder schürzten die Ruinen noch weiter in sich zusammen und wurden zu einer Gefahr für die Überlebenden.
„Wir müssen hier endlang. Passen sie auf die Trümmer auf.“
Dima konnte man seine Trauer über den Angriff, aber auch seine Wut auf den Feind deutlich ansehen.
Niemand ahnte, dass der Geheimdienst der Wehrmacht sie schon beobachtete.


*******


Moskau:

SG 1 kam im Kreml an. Auch hier konnte man die Spuren der Luftangriffe deutlich sehen. Obwohl der Gebäudekomplex keinen Volltreffer einstecken musste, waren doch durch mehrere Beinaheeinschläge auffällige Spuren am Bauwerk zu erkennen.
Oberst Nemarow kam ihnen entgegen.
„Genosse Unteroffizier, melden sie sich wieder bei ihrer Einheit. Ich übernehme jetzt unsere Gäste.“
Dima salutierte noch einmal zackig, bevor er ging.

Jolinar ging ungeduldig auf und ab. Sie hatte natürlich von der Anwesenheit der Zeitreisenden erfahren, auch wenn es sonst kaum jemanden bekannt war.
Sie hoffte inständig, mit ihrer Hilfe von hier entkommen zu können. Würde sie es allein versuchen, sie könnte nicht einmal das Haupttor erreichen.
Und obwohl die Nazis das wirklich böse waren, standen ihnen die Sowjets in vielen Dingen in nichts nach. Besonderst Stalin war Menschenverachtend, sie hasste ihn wirklich sehr. Aber die Goa’Uld waren dann doch noch um einiges schlimmer.

„Werden wir Stalin persönlich treffen?“
Daniel war äußerst neugierig, wer hier die Entscheidungen treffen würde. Als Jack und Sam nur den Namen Stalin hörten, verdrehten sie schon die Augen. Jack flüsterte leise.
„Ich hoffe doch nicht. Der Schlächter fehlt mir jetzt noch zu meinem Glück.“
„Nicht zu laut, Sir. Sonst heißt es, mit viel Glück, ab ins Gulag, Sibirien.“
Sam war auch ganz leise, was Teal’C neugierig machte.
„Und wenn wir kein Glück haben, Colonel Carter?“
Jack antwortete ihm an ihrer Stelle.
„Dann kommen wir gleich vor ein Erschießungskommando.“
Teal’C zog seine Augenbraue hoch, diese Worte fand auch der Jaffa beunruhigend.
„Offenbar war diese Zeit nicht so verständnisvoll, wie die, aus der wir kommen, O’Neill.“
Jack nickte seinem alten Freund zu.
„Wie ich schon sagte, es war unsere dunkelste Epoche. Aber frag hier nicht weiter und vor allem nicht zu laut. Wir wissen nicht, wer noch mithört.“
Teal’C nickte leicht.
Weiter vorne unterhielt sich währenddessen Daniel weiter mit Nemarow.
„Wer wird eigentlich entscheiden, ob unserem Anliegen stattgegeben wird, oder nicht, Oberst?“
„Nun, Doktor Jackson, da Genosse Stalin derzeit auf einer Truppenparade ist, um unseren Tapferen Soldaten Mut zu machen, entscheidet darüber eine Delegation des Politbüros und vom Zentralkomitee.“
Wenige Augenblicke später trafen sie im Versammlungssaal ein, wo die Sowjetische Delegation schon auf sie wartete.


Paris:

Follier ging durch eine enge und dunkle Seitengasse, um zu seinem Haus zu gelangen. Eine Zweimannstreife der Wehrmacht kam ihm entgegen.
„Moment mal. Sie da. Zeigen sie sofort ihre Papiere, oder werden in Gewahrsam genommen.“
Er führte seine Hände langsam zur Hosentasche und nahm seinen Ausweis heraus, gab ihn mit der rechten Hand dem Soldaten, während er mit der linken Hand eine Pistole unter seiner Jacke in Position schob, falls die Kontrolle scheitern sollte.
„Ach, komm schon Johann. Ich will heute pünktlich Dienstschluss haben. Lass den einfach passieren.“
Der angesprochene sah seinen Kameraden kurz an.
„Hast Recht. Hier sind ihre Papiere. Gehen sie schnell nach Hause. In einer Stunde tritt die Ausgangssperre in Kraft. Sie wissen ja, was dass bedeutet.“
Folliere antwortete rasch.
„Aber ja doch. Ich beeile mich.“
Danach lief er so gewandt wie möglich zu seinem Haus, wo ein Kontaktmann auf ihn wartete.
„Ernest. Wie kann ich dem S.O.E denn heute behilflich sein?“
Beide gingen ins Haus.
„Wir haben einen Funkspruch von einer unserer Agentinnen aus Berlin erhalten. Es geht um diese merkwürdigen Gegenstände der Deutschen aus Ägypten. Leider konnten wir die Mitteilung nicht dekodieren; es ist ein alter Französischer Code.
Weswegen ich deine Hilfe brauche.“
Die beiden gingen ins Arbeitszimmer, um bei einer guten Flasche Wein die Meldung durchzusehen.


Moskau:

Das Jagdkommando der SS war ungesehen in die Metropole hereingekommen. Sie machten sich sofort auf die Suche nach ihren Zielen, was sich doch als schwieriger herausstellen sollte, als gedacht.
„Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, wir sollten uns als Sowjetische Offiziere ausgeben, so halten wir Zugang auch zu Sperrgebieten.“
Die anderen beiden sahen sich einen Moment an und nickten dann entschieden. Um gleich darauf sich auf die Lauer nach einer Militärischen Kolonne zu legen.

SG 1 debattierte nun schon annährend drei Stunden mit dem Komitee, ohne auch nur große Fortschritte zu machen.
Die Sowjets beharrten darauf, die Waffen zu entwickeln, wo im Gegenzug Daniel und Samantha ihnen klarzumachen versuchten, dass aufgrund der Macht der Waffen und des Entwicklungsstandes dieser Zeit ein solches Unterfangen viel gefährlich sei.
Jack hingegen war schon wieder eingeschlafen, nur dass er diesmal extrem laut in seinem Stuhl schnarchte, sehr zum Missfallen der Politiker.
„General O’Neill.“ Schallte es laut durch den Raum
Jack fuhr hoch.
„Ja hier. Bei der Arbeit.“
„Wenn es ihnen hier zu anstrengend ist, kann sie einer unser Adjutanten in ein Quartier bringen, wo sie sich erholen können.“
O’Neill überlegte kurz.
„Cool. Mache ich doch glatt. Scott, Teal’c kommt ihr mit? Und wennr17;s möglich ist ziehen wir uns vorher noch was zu Futtern rein.
Oder gibtr17;s da etwa Stress in der Hütte?“
Ein Raunen ging durch den Raum.
„Frechheit. Wie können sie nur derart unverschämt reden?“
Bevor sich Jack noch tiefer rein reiten konnte, sprang Daniel für ihn in die Bresche.
„Ich bitte für den General um Endschuldigung. Aber in unserer Zeit hat sich die allgemeine Umgangsform sehr gelockert. Zudem war es anstrengende Reise.
Und Diplomatie ist nicht gerade eine Stärke des Generals.“
„Wir nehmen die Endschuldigung an. Führen sie die Drei zu den Unterkünften.“
Sam steckte Jack noch unauffällig einen Zettel zu.

Im Schutz einer Wolkendecke nährte sich eine Formation Stukajagdbomber der Stadt. Sie konnten geschickt den Abfangstaffeln der Sowjets ausweichen, ohne entdeckt zu werden.

Jack, Teal’C und Scott waren in ihrem Zimmer eingetroffen. Es war sehr viel größer und schöner als ihr letztes.
Scott sah zu Jack.
„Was steht denn in Colonel Carters Nachricht, Sir.“
Der General entfaltete den Zettel.
„Finden sie so unauffällig wie möglich Jolinar.“

Die Stukas brachen durch die Wolken. Sie hatten Befehl alle Strategischen Ziele in Moskau anzugreifen. So auch den Kreml.

Mit einem Mal war ein unglaublich tiefer und dröhnender Ton laut und weithin zu hören. Jack wollte gerade nach dem Grund erkundigen, als die Tür aufgerissen wurde.
„Stukas!!! Wir müssen sofort in die Luftschutzbunker. Mir nach.“
Und erneut mussten sie vor den Bomben um ihr Leben laufen. Und dieses Mal worden die Sprengsätze gezielter abgeworfen.

Das SS Jagdkommando machte sich Moment der Bombadierung auf, um die Gesuchten zu finden. Sie pirschten sich so unfällig es ging, an den Kreml ran.

Daniel sah nur Teile der Decke auf sich zukommen, als Sam ihn mit zur Seite riss. Es war extrem knapp gewesen. Sie liefen den andren hinterher.

Jacks Trupp bog gerade um eine Ecke, als ihnen brennende Trümmer den Weg versperrten und ihren Führer unter sich begruben.
Hinter ihnen rief man auf einmal lautstark.
„Halt. Und keine Bewegung.“


weiter: Kapitel 3
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