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TGE Combined - Finishing the Fight von Atlan, Colonel Maybourne

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2.17 Das unentdeckte Land
von Atlan und Colonel Maybourne




Julia 'Jules' Tora wusste nicht mehr so genau, warum sie bis zum heutigen Tag nicht hier gewesen war. Natürlich waren da ihr vorgetäuschter Tod, ihre Racheaktion gegen das Konsortium und die Hilfe bei der Beendigung des Krieges gegen die Ori gewesen, doch waren das Gründe dafür, bisher nicht einmal das Grab ihres Mannes besucht zu haben?
Der Grabstein auf dem Privatfriedhof der Freiherren von Sachlingen, vor dem Jules nun entkräftet und tränend zu Boden sank, trug die Inschrift: 'Hier ruht Gideon, Freiherr von Sachlingen, geliebter Ehemann und Vater'. Jules schüttelte nur mit starrem Blick den Kopf, als sie mit ihren Fingern durch die eingravierten Jahreszahlen fuhr. 1967-2019. Gideon, obwohl niemals Kombattant, war ebenso ein Opfer dieses Krieges, wie über sieben Milliarden andere Lebensformen auch. Und sie, Jules, die Gottesmörderin, die Sanitöterin, die Schlächterin der Welten, sie lebte. Das Leben war nicht fair.
Während sie die Schutzweste, die sie bis jetzt getragen hatte, begann abzulegen, sagte sie sanft: „Es tut mir Leid, dass ich dich bisher nicht besucht habe, Geliebter. Ich war beschäftigt, deine Mörder zu finden.“ Jules lehnte die Schutzweste an den Grabstein und setzte sich im Schneidersitz vor das Grab. Sie lächelte sanft, als sie über den weißen Marmor strich. „Aber jetzt ist es ja getan...“

In Jules Gedanken formte sich das Bild, wie sie nach der Bombardierung Roms mit einem Motorrad in Richtung der Spanischen Treppe raste.
Ein Informant hatte ihr verraten, dass sich Enzo Malosa, Vorstandsvorsitzender einer großen Firma, für ein Treffen dort hinbegeben würde.
Und er war einer derjenigen, die den Mord an ihrem geliebten Gideon in Auftrag gegeben hatten.
Nun sollte von ihr dafür er zur Rechenschaft gezogen werden.
Er wartete schon auf seinen Kontakt und war sehr aufregt, als das Motorrad anhielt.
„Tulesco, sind sie das?“
Doch dann nahm die Person ihren schwarzen Helm ab.
„Nein, ist er nicht.“
Malosa wurde leichenblass im Gesicht, als er die Person erkannte.
„Julia Tora…nein… wie…?“
Da hatte sie ihn schon am Kragen gepackt und auf die Stufen der Treppe gedrückt.
„Ich habe deinen Fahrer abgefangen und solange bearbeitet, bis er mir verraten hatte, wie ich dich zu dieser späten Stunde finde.“
Eine Sekunde später hielt sie ihm eine Pistole an die Stirn.
„Noch letzte Worte?“
Er schüttelte jedoch nur weinerlich den Kopf.
„Hören sie, sie verstehen das einfach nicht…“
Als nächstes fing er sich einen sehr Schlag mit dem Griff ihrer Pistole ein und schrie vor Schmerzen, er hätte fast noch auf sich aufmerksam gemacht.
„Ah, sind sie verrück…“
Sie kannte aber keine Gnade.
„Ach, Mordanschläge können wir befehlen, aber selbst was einstecken…“
Nachdem sie sah, wie Enzo Malosa nur noch seine Hände vor das Gesicht hielt und weinte, kam für sie nur noch eines in Frage…
Sie stand auf und drückte ihre Waffe genau in den Brustkorb ihres Opfers und drückte zweimal ab, da er nicht wieder aufstehen sollte.
Danach blieb sie noch für einen Moment stehen und ging dann wortlos zu ihrem Motorrad, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch eine ordentliche Abschussliste vor sich hatte.

Während Jules vor dem Grab ihres Mannes kniete, wischte sie das Laub weg und drückte einer Blume die Knospen weg.
Danach säuberte sie noch den Grabstein und schwelgte wieder in Erinnerungen über das, was sie in Tokio getan hatte, da einer ihrer Gegner zur Japanischen Yakuza gehörte.
Und so massakrierte sie sich regelrecht durch die japanischen Gärten im Norden Tokios, wobei sie bei der Wachmannschaft keinen Überlebenden hinterließ.
Daher waren die Kirschbäume nicht die einzigen, die heute rot Trugen…
„Hotario Sato, hier bin ich.“
Mit einem Gewehr vom Typ M8 hatte sie sich durch die Yakuzahorde geschlachtet, wobei es ihr für den Moment egal war, dass es ein völlig stupides Massaker war.
Alle Yakuzas hatten japanisch korrekt Geschäftskleidung an und trugen Pistolen und MPs, während es Jules regelrecht auf Krieg anlegte.
Sie trug einen Schlachtpanzeranzug und hatte ein Waffenrepertoire bei sich, was sie so überlegen auf sie schienen ließ, dass viele weg rannten und von hinten erschossen wurden.
Doch ihr Gegner Sato ließ sich nicht einschüchtern.
„Du hast all meine Männer erschossen und meinen Clan ausgelöscht…“
Sie lächelte eisig drüber weg.
„Vergeltung für meinen Mann.“
Sato zog sein Samuraischwert und trat vor.
„Dann beweise, wie gut du bist.“
Jules wägte ab, was sie nun tun sollte und während die Schneeflocken vom Himmel fielen, nahm sie in einem Sekundenbruchteil ihr M8 hoch und schoss zweimal.
Die Geschosse trafen Sato in seinen Kniegelenken und rissen sie regelrecht weg, worauf er blutend zu Boden fiel und die Augen weit aufriss.
Jules trat langsam an ihn heran und zog ihr Messer.
„Sato, du bist nur Yakuzaabschaum und hast keinen ehrenhaften Tod verdient, deswegen werde ich in deinen Fall Schande über die Reste deines Clans bringen.“
Dann kniete sie sich hin und schnitt dem einst mächtigen Clanführer ganz langsam die Kehle durch, er sollte es in seinen letzten Momenten noch mitbekommen.
„Gut, bleibt noch einer.“
Julia ging dann wortlos an den zerfetzten Leichen von dutzenden Yakuzakillern und Dienern vorbei, in deren toten Augen sie Furcht sah.
Einstmals waren sie eine gefürchtete Gang Japans und keiner traute sich wirklich an sie heran, aber in diesem Kirschgarten lagen sie massakriert auf dem Boden.
Jetzt war nur noch einer auf ihrer Liste der für den Anschlag gegen ihren Mann verantwortlich war, er war auch der gesellschaftlich Mächtigste von allen…

Sachte wischte sie mit einem Tuch über den Grabstein ihres Mannes und machte den letzten Dreck in einem Wisch weg.
Denn wenn sie schon mal hier war, dann sollte das Grab auch so gut aussehen, wie in einem Prospekt für Bestattungsinstitute.
Dabei musste mit einer kleinen Träne im Auge lächeln…
„Du kannst dir sicher vorstellen, dass ich Mike nicht davon kommen lie߅“
Ihre Gedanken schweiften ab und gingen drei Tage zurück, als sie bei Global Dynamics war und es dort mit dem großen Boss zu tun bekam.
Er wusste allerdings was ihm bevorstand und hatte daher auch die Wachen weggeschickt, weil sie auf Jules sowieso nur wie Kanonenfutter wirkten.
Michael Cullingham saß gemütlich in seinem Büro und trank seinen wohl letzten Scotch, nachdem bei der Invasion viele Produktionsanlagen von Global zerstört worden waren.
Jules trat langsam, aber mit gezogener Waffe, in sein Büro und fixierte ihn.
„So sieht man sich wieder.“
Er sah leidig auf.
„Wohl war, aber ich hatte gehofft, dass es nicht dazu kommen würde.“
Cullingham und ihr verstorbener Mann waren früher mal enge Geschäftspartner und sie hatte ihn auf einigen Empfängen getroffen.
Allerdings konnte sie ihn nie leiden.
„Das alles hättet ihr euch sparen können, wenn ihr Gideon nicht ermordet hättet.“
Er zuckte nur mit den Schultern.
„So läuft das Geschäft und auch wenn du mich umbringst, wird sich daran nicht viel ändern, außer für die Nachfrage nach gutem Wachpersonal natürlich…“
Sie schüttelte nur den Kopf.
„Dafür habe ich zu viele von euch umgelegt…“
Er nahm einen letzten Schluck.
„Irrelevant… und jetzt mach schon, meine Firma liegt ja schon in Schutt und Asche.“
Global Dynamics, einst der größte Konzern der Erde, war bei der Bombardierung fast völlig zerstört worden und so gab es für Cullingham keinen Grund weiter zu leben.
Er war alt und hatte keine Familie, weil er immer nur an sein Geschäft dachte… als Jules die Waffe bei ihm ein letztes Mal leerte…

Jules war gedanklich wieder bei Gideons Grab und legte ihr Messer neben den Grabstein, welches bei all ihren Einsätzen stets bei ihr war.
„Jetzt wo alles getan ist, werde ich mein Leben einzig und allein unseren Kindern widmen, die sich bei dem ganzen Chaos sicher zu Tode gefürchtet haben.
Ich verspreche dir hier und heute, nie mehr in einen Krieg zu ziehen werde und dass ich die Kinder für immer beschützen und sie aufziehen werde.“
Eine Träne lief über ihre Wange, ehe sie aufstand und noch einen Moment vor seinem Grab stand, da sie nicht einfach gehen wollte.
Schließlich ging sie nach einiger Zeit doch, aber sie würde wiederkommen…


„Mister President, sie sind live in fünf, vier, drei, zwei, eins...“
Der Präsident der Unified Nations, Alexander Reineke, blickte von seinen Notizen im sibirischen Kommandobunker auf und lächelte in die Kamera von einem halben Dutzend Fernsehsender. Er hatte allen Grund zu lächeln, denn der Krieg gegen die Ori war nun endlich beendet.
„Meine sehr verehrten Bürgerinnen und Bürger und andere Lebensformen, ich habe immer gedacht, dass es an meinem Vorgänger, Präsident Mukara, sein würde, ihnen in dieser Sondersendung diese Botschaft der Freude mitzuteilen, doch auch mein verstorbener Freund wurde ein Opfer des Krieges. Darum ist es für mich jedoch umso wichtiger ihnen mitzuteilen, dass heute, um 1300 Uhr Erdstandardzeit, die verbliebenden Befehlshaber der Originarmee an Bord der UNS Indefatigable den offiziellen Kapitulationsvertrag unterschrieben haben. Der Krieg gegen die Ori ist nun endgültig beendet.“ Erneut lächelte der Präsident. Es war fast so, als würde ihm mit diesem schlichten Satz der größte Stein aller Zeiten vom Herzen fallen. Nach einer kurzen, rhetorischen Pause, fuhr er dann fort: „Doch der heutige 26. April ist trotz des Kriegsendes und der Kapitulation des Feindes kein Tag zum Feiern für unsere geschundene Nation, für unsere geschundenen Galaxien. In meiner langen Karriere, ob nun als Militär oder Politiker, habe ich eine Sache nur allzu oft lernen müssen: Im Krieg gibt es keine Gewinner, es gibt nur Verlierer. Jeder von uns hat in diesem Krieg Opfer bringen müssen, es gibt kaum eine Familie, die nicht einen Toten zu beklagen hat. Doch hier und heute bitte ich sie alle neue Hoffnung zu schöpfen und einander die Hände zu reichen, denn ab heute ist es unser aller Aufgabe eine neue Welt aufzubau---“

Nina König schaltete die Übertragung augenrollend aus. „Leere Worte“, murmelte die Direktorin des Office of Naval Intelligence belustigt und legte die Füße auf den Schreibtisch ihres Büros. Wäre Reineke nicht einer ihrer (wenigen) engen Freunde, wäre sie beinahe auf die Worte des momentan mächtigsten Mannes dieser Galaxie hereingefallen. Reineke war, ebenso wie König, in seinem tiefsten Herzen sehr pragmatisch, sehr realitätsbezogen und berechnend. Nur weil der Krieg jetzt vorbei war, hieß das nicht, dass plötzlich wieder alles gut war. Nein, sogar ganz im Gegenteil: Milchstraße und Pegasusgalaxie standen kurz davor sich zu zerfleischen. Die Ori hatten während des Krieges ganze Arbeit geleistet. Nicht nur waren Millarden an Menschen, Jaffa, Wraith und anderen Lebewesen gestorben, was viele schnell vergaßen war die umso größere Anzahl an unterdrückten und versklavten Völkern. Die Ori hatten beinahe jedes bewohnte Sternensystem eingenommen, die Regierung getötet und ihre eigenen Marionetten eingesetzt. Nun, mit der Kapitulation der Originarmee, dem Tod der Ori und der 'Befreiung' zweier Galaxien, würde Chaos ausbrechen. Vor sich hatte die Vizeadmiralin die Auswertung der analytischen Abteilung liegen. Sie hatten ihre Befürchtungen noch einmal bestätigt. Sollte die Erde – praktisch gesprochen also sie und das ONI – nicht in den nächsten zehn Tagen etwas unternehmen, dann würden noch mehr Lebensformen durch Anarchie, Desorganisation und genereller Verwirrung sterben, als in den letzten zwanzig Jahren zusammengerechnet.
Nina König war eine Frau, die vor allem zwei Dinge im Sinn hatte: Ordnung und Problemlösungen. Die Neuordnung dieser Galaxis, die Lösung dieses einen Problems vor dem sie standen, für all dies hatte Admiral König schon vor Jahren eine Akte angelegt. Den Plan 'Pax Galactica'. Wenn man alles so bedachte, dann war es der perfekte Zeitpunkt für die Ausführung und wenn sie die Subraummeldungen von Einheiten der 2. Flotte so mitbekam, dann würde es wohl keinen Planeten in der Milchstraße geben, der protestieren würde, wenn erst einmal der Präsident die Gründung eines neuen Imperiums aufrief...


Zwei Tage später, Sachlingen Enterprises:
Franziska Rust betrat die Lobby und wurde auch sogleich in Empfang genommen, weil sie die Firma in Zukunft als CEO leiten würde.
Da sie jetzt offiziell Colonel der Reserve war, konnte sie sich wieder aufs Privatleben konzentrieren, so dass Jules sie für diese Aufgabe auserkoren hatte.
In Gideons Testament war verfügt, dass Julia seine Firma leiten sollte, was ihr jedoch nicht sehr lag, bei ihrer Abneigung gegen Verhandlungen.
Und so betrat Franziska Rust zielstrebig die Lobby.
„Wo finde ich Wolfgang Schreiber?“
Ihre Worte waren kaum an den Portier gerichtet, als der Gesuchte auch schon neben ihr stand.
„Das bin ich, Colonel.“
Franzi, die jetzt einen dunklen Hosenanzug trug, wank jedoch ab.
„Der Reserve, also nennen sie mich Franziska.“
Er gab ihr ebenfalls die Hand und führte sie durch die Lobby.
„Ihre alte Kampfgefährtin ist immer für eine Überraschung gut.“
Franzi lächelte den derzeitigen provisorischen Geschäftsführer nur an.
„Wem sagen sie das, aber sehen wir uns doch alles an.“
Beide gingen in einen Fahrstuhl, der sie in ein unterirdisches Labor brachte, wo ein neues Gewehr als künftige Standardinfanteriewaffe entwickelt wurde.
Es war die Ultraleichtkonstruktion eines SciFi-Karabiners.
„Das ist die erste Version des XM56 Pulsgewehrs, an dem wir seit über vier Jahren arbeiten und das zu Beginn des neuen Jahres ausgeliefert wird.
Wir haben dabei vollständig auf Massenbeschleunigertechnologie gebaut und das XM56 bei bisher achtzehn Belastungstests erfolgreich getestet.“
Franzi nahm sich sofort eines.
„Ich würde gern einen eigenen Test durchführen.“
Schreiber, der damit schon gerechnet hatte, ließ einen Schießstand beleuchten.
„Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn sie einfach weiter gegangen wären.“
Sie legte ihre Waffe, die optisch Ähnlichkeiten mit einem XM29 OICW hatte, an und zielte auf die Scheiben, er hingegen hielt sich die Ohren zu.
„Dann mal los…“
Denn obwohl es eine reine Railgunwaffe ohne chemisch getriebene Projektile war, gab es immer noch ein recht lautes Zischen und das als labil geltende Verwaltungspersonal hatte damit manchmal Probleme.
Jedenfalls löste sich der 2 mm dicke Bolzen ohne Verzögerung und schlug in der Scheibe ein, die auf der Stelle in unzählige Fetzen zerrissen wurde.
Und damit war sie mehr als zufrieden.
„Ich bin zufrieden, Schreiber, und würde jetzt weiter, bis wir uns um die Zahlen kümmern.“
Anschließend ließ sie sich noch die neusten Entwicklungen für Hyperraumantriebswerke zeigen, da es bald an den Bau neuer Kriegsschiffe und ziviler Handelsschiffe ging.
Und gerade bei der Konstruktion von hyperraumschnellen Antrieben, war Sachlingen Enterprises der Weltmarkführer gewesen.
Natürlich hatte Franziska vor, daran weiter zu arbeiten und sie freute sich auch schon darauf, dass für sie noch mal die eine oder andere Konstruktion selbst anfiel…


Büro des Präsidenten:
Auch wenn es Alexander Reineke ein wenig unangenehm war, so musste er nach all den Kämpfen das offizielle Regieren an oberste Stelle setzen.
Zu gern hätte er nämlich noch mit seinen Generälen und Admirälen Taktiken ausgearbeitet, weil er es einfach mehr genoss mit ihnen zu arbeiten.
Aber jetzt stand eine lästige Formalität an, die Reineke schon mehrere Tage vor sich hin schob und die nicht länger warten konnte.
In seinem Büro waren bereits Faaron Dakamar, Cyrus Click und Daniel Jackson erschienen, die sich auf einem Sofa unterhielten.
„Wo bleiben denn die beiden Damen?“
Der Präsident ging währenddessen ungeduldig umher, weil zwei Gäste fehlten.
„Ich weiß es nicht, sie müssten eigentlich schon da sein.“
Und wie auf Befehl öffnete sich die Tür, wo Elisabeth Weir und Julia Donovan-Sheppard eintraten, für einen Moment waren alle peinlich berührt.
Denn die Reporterin schob vollkommen abgehetzt den Rollstuhl, in dem sich Elisabeth Weir befand, da die Elektronik den Geist aufgegeben hatte.
„Endschuldigen sie, aber ich konnte Elizabeth nicht fünfzig Meter vor dem Büro stehen lassen.“
Dakamar war sofort aufgesprungen und half ihr zu schieben.
„Hätten sie doch was gesagt…“
Nachdem alle an ihrem Platz waren, eröffnete Alexander Reineke die Besprechung, auch weil er es bei dem Thema schnell hinter sich bringen wollte.
„Na schön, dann wollen wir mit der Kabinettsneubesetzung beginnen…“
Daniel Jackson pustete gleich aus.
„Und da haben sie auch an mich gedacht…?“
Der Präsident setzte sich hinter seinen Schreibtisch und nahm ein Glas Weinbrand.
„Nun ja, bei ihnen, Daniel, dachte ich, dass sie ein sehr guter Außenminister wären…“
Daniel pustete sofort aus.
„Was…?“
Nach einer Schrecksekunde setzte Jackson gleich nach.
„Ich habe aber keine Erfahrung.“
Und während er wie ein kleiner Schuljunge dasaß, prostete ihm der Präsident zu.
„Die hatte ich auch nicht, als ich in die Politik gedrängt wurde.“
Daniel stand auf und ging zum Schreibtisch, wo er sich einfach ein Glas mit Single Malt eingoss, da bei allem, was er ertragen konnte, dies fast schon zu viel war.
„Aber sagen sie nichts, wenn ich für diplomatische Zwischenfälle sorge…“
Reineke musste ein wenig grinsen und blickte Faaron Dakamar an, der sich schon zurücklehnte und in Anbetracht des Kommenden tief einatmete.
„Dann lassen sie es mal raus.“
Im Raum war eine gewisse Spannung zu fühlen als Alexander Reineke ein einziges Wort sagte, das bei Dakamar wie eine Bombe einschlug.
„Verteidigungsminister.“
Faaron Dakamar blieb mit offenem Mund sitzen, worauf auch Elizabeth Weir grinsen musste, da sie es nun ahnen konnte, was auf sie zukam.
„Und was haben sie für mich vorgesehen…?“
Reineke warf ihr einen gutmütigen Blick zu.
„Ich dachte an meine Stabschefin.“
Sie zog die Augenbrauen hoch und musste sich erst wieder fassen.
„Das ist… überraschend.“
Danach stand Reineke auf und wandte sich Glick zu.
„Und was halten sie davon, mein Vizepräsident zu werden?“
Glick, der mit so etwas schon gerechnet hatte, nahm es ganz gelassen hin.
„Damit könnte ich leben.“
Danach stand Dakamar auf, der mehr als überrascht war und sich überzeugen wollte, dass er nicht auf einem Streich herfallen würde.
„Moment, ich soll Verteidigungsminister werden, das ist doch…“
Reineke ging nur auf ihn zu und packte den Heredionen an seiner linken Schulter, um zu zeigen, dass er es völlig ernst meinte.
„Faaron, das ist aufrichtig gemeint und kann mir keinen besseren auf dem Posten vorstellen als sie, in Anbetracht dessen, was noch auf uns zukommt.
Und ich will gleichzeitig eine Botschaft an ihren Heimatplaneten senden, dass alle Heredionen uns bei dem ,was noch kommen möge, willkommen sind.“
Darauf setzte sich der Admiral und sah wie ein begossener Pudel aus.
„Das kann ja was werden…“
Als letzte befand sich Julia Donovan-Sheppard in der Runde, die sich bisher zurücknahm.
„Und was haben sie für mich vorgesehen, Sir?“
Reineke schritt wieder zu seinem Platz und ließ sich fallen.
„Nun, ich bräuchte noch eine neue Bildungsministerin…“
Das kam für sie allerdings nicht völlig überraschend, nachdem sie in der Vergangenheit immer auf der Bildungspolitik herumgeritten hatte.
Denn ihrer Meinung nach war der Bildungsstand gerade in den schwächeren Regionen der Erde noch auf einem viel zu niedrigen Stand.
Und jetzt gab der Präsident ihr die Chance das so machen, wie sie in ihrer Sendung immer wieder als notwendig angeprangert hatte.
Die Unterredung ging nun schon über eine Stunde, in der Reineke allen sein Programm offen legte, es gab nämlich mehr als genug zu tun.
Gleichzeitig konnte jeder der Beteiligten seine Wünsche aussprechen, dass vor allem von Dakamar auf ganzer Linie genutzt wurde.
„Und was wollen wir machen, wenn ein neues Parlament gewählt wird?“
Dem stimmte auch Daniel zu.
„Da hat er Recht Sir, die werden jeden unserer Beschlüsse gleich in der Luft zerreißen.“
Davon ließ sich der Präsident jedoch nicht beeindrucken.
„Haltet ihr mich für so blöd, eine Wahl zu veranstalten, ehe wir die wichtigsten Sachen verabschiedet haben und alles unter Dach und Fach ist?“
Dies fand Elizabeth Weir aber nicht ganz so gut.
„Sir, dass könnte uns in der Bevölkerung durchaus Minuspunkte einbringen.“
Da ging Glick aber dazwischen.
„Elizabeth, diesmal müssen wir das leider außer Acht lassen und...“
Da flog plötzlich die Tür auf und Nina König stürmte herein.
„Meine Damen und Herren, ich möchte ja nicht unhöflich klingen, aber die Situation diktiert es mir. Also: Alle raus, ich muss mit dem Präsidenten reden.“
Julia Donovan-Sheppard sprang erbost auf.
„König… was erlauben sie sich eigentlich?“
Sie sah Donovan jedoch nur eindringlich an.
„Ich sage es nur noch einmal: raus. Es handelt sich um Angelegenheiten der planetaren Sicherheit.“
Die Angesprochenen sahen sich noch einmal kurz an, dann trotteten sie aus dem Büro.
Der Präsident lächelte noch mal etwas, bevor er seine Geheimdienstchefin übellaunig ansah.
Freundin oder nicht, für eine professionelle Lügnerin war sie manchmal viel zu schroff und offen.
„Sorry für diese Szene, aber ich brauche von dir grünes Licht für die Pax Galactica…“
Danach setzte sie sich mit ausdrucksloser Mine auf das bequeme Sofa und wartete auf die Reaktion des Präsidenten.
Er zeigte keine Reaktion während er zu seiner Minibar schritt.
Erst als er diese erreicht hatte, sprach er wieder.

„Also, was soll dieses 'Pax Galactica' bitte schön sein, für das du mein Okay benötigst?“, fragte Reineke und schenkte sowohl sich, als auch Nina König einen Cognac ein. Die Admiralin, die es sich auf der bequemen Couch des präsidialen Amtszimmers bequem gemacht hatte, warf einen Datenkristall auf den Beistelltisch und nahm den angebotenen Cognac entgegen. „Die Kurzfassung oder die Langfassung?“ „Die Langfassung, scheint mir zu wichtig zu sein, um es bei deinen meist sehr kryptischen Kurzfassungen zu belassen.“ König grinste. „Mir wurde schon vor einigen Jahren klar, dass, sollten wir diesen Krieg gewinnen, die Galaxien ins Chaos versinken würden. Kein einziges Volk verfügt mehr über eine Regierung, geschweige denn ein Militär um sich zu behaupten und Sicherheit zu schaffen. Chaos und Anarchie werden die Milchstraße und die Pegasusgalaxie einbrechen, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Unter Mukara hätte ich diesen Vorschlag nie an die Tagesordnung bringen können, doch bei dir, oh Captain, mein Captain...“ Sie ließ den Rest aus und nippte erneut an ihrem Drink. „Und was ist dein Vorschlag?“, fragte Reineke, der sich der Geheimdienstlerin gegenüber setzte. „Simpel“, entgegnete König und grinste dämonisch. „Wir gründen ein Galaktisches Imperium mit der Erde als Mittelpunkt.“
Alle Freundlichkeit wich aus Reinekes Gesicht und wurde schlagartig von Misstrauen und Ärger ersetzt. „Wir haben nicht zehn Jahre für Frieden und Freiheit zweier Galaxien gekämpft, nur um am Ende selbst zum Unterdrücker zu werden!“ König rollte mit den Augen. „Hör mit dieser moralischen Tour auf, Alex, du weißt, dass wir schwere Schritte unternehmen müssen, wenn wir unsere Galaxis retten wollen. Ich gebe zu, 'Imperium' klingt nicht besonders freundlich, aber es trifft die Beschreibung dessen, was ich vorhabe. Aus PR-Gründen dachte ich sowieso eher an 'Galaktische Föderation', aber der Name spielt momentan keine Rolle. Wichtig ist, dass diese Galaktische Föderation, dieses Imperium, zum ersten Mal in der Geschichte das machen wird, was selbstverständlich sein müsste: die Vereinigung der Spezies Mensch in einem einzigen Nationalstaat.“ „Und was wird aus den Asgard, den Antikern, den Serrakin und wie sie sonst noch alle heißen?“, fragte Reineke. Nina kratzte sich nur wortlos am Kinn, dann fuhr sie nach einigen Augenblicken fort: „Die Menschen auf allen Welten machen gerade eine xenophobe Phase durch. Vielleicht nicht unbedingt auf der Erde, schließlich hatten wir in den letzten Jahrzehnten immer gute Verhältnisse mit den von dir genannten Spezies, aber die anderen menschlichen Völker hatten dies nicht. Jahrtausendelang wurden sie erst von den Goa'Uld und dann von den Ori beherrscht und auch, wenn die Ori sich hauptsächlich durch Menschen gezeigt haben, so wissen die Menschen auch, dass sie Aliens waren. Wenn wir es richtig anstellen, dann können wir die Antiker bereits aufnehmen, schließlich sehen sie nicht nur menschlich aus, sondern sind auch unsere Vorfahren. Und was die anderen betrifft? Es wird schon schwer genug sein, alle menschlichen Völker zweier Galaxien zu vereinen, um die anderen Völker sollten wir uns später kümmern, sobald die Föderation gefestigt ist.“ „Dein Argumentationsgang gefällt mir zwar nicht ganz, aber im Großen und Ganzen muss ich zustimmen“, antwortete Reineke schließlich und nickte immer noch nachdenklich. „Wie lange brauchst du zur Vorbereitung und welche Rolle spiele ich dabei.“
Nina Königs Laune besserte sich sogleich um mehrere Level. Die Geheimdienstchefin überkreuzte ihre Beine und grinste knapp. „Abteilung 7 bereitetet Pax Galactica bereits seit Jahren vor. Sobald ich deine schriftliche Zustimmung habe können wir beginnen. Dann musst du nur noch deinen Stab überzeugen und in ein paar Wochen die Gründung der Förderation ausrufen.“
Reineke stieß ein beunruhigtes Grunzen aus. „Ja, natürlich... es gibt momentan kein Parlament, das dies beschließen müsste.“ Die beiden Kammern des Parlaments hatten in New York City residiert und über neunzig Prozent der Abgeordneten waren beim Orbitalangriff der Oriflotte getötet worden. Laut Zusatzparagraph 74 hatte bis zur Zusammenstellung eines neuen Parlaments der Präsident absolute Amtsvollmachten. „Es gab niemals einen besseren Zeitpunkt, mein Freund“, meinte König zufrieden und erhob sich. „Mach dir keine Gedanken, ich habe bereits alle möglichen Vorbereitungen getroffen, Reden und Werbekampagnen vorbereiten lassen, um die Gründung dieses Imperiums so schnell wie möglich von statten gehen zu lassen. In sechs oder sieben Monaten darfst du dich nicht mehr nur Präsident der Erde schimpfen, sondern auch Präsident der Förderation.“
„Und welchen Posten willst du in dieser schönen, neuen Weltenordnung einnehmen, Nina?“, fragte Reineke und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. „Vizepräsident? Oder gar Präsident?“ Nina König konnte jedoch nur belustigt auflachen. „Also bitte, dieses Klischee vom Geheimdienstchef, der nur auf eigene Macht pocht. Hätte ich Macht gewollt, wäre ich Wirtschaftsboss oder Politiker geworden. Nein, mir geht es nur um die Ordnung der Dinge. Aber es ist gut, dass du misstrauisch bist, das führt normalerweise zu einem langen Leben und langen Amtsperioden. Schönen Tag noch, alter Freund.“ Mit diesen Worten nickte König dem Präsidenten noch einmal knapp zu und verschwand dann aus dem Amtszimmer. Reineke selbst ließ sich in seinen Sessel fallen. Zweimal atmete er tief durch, versicherte sich, dass er gerade dem richtigen zugestimmt hatte und griff zum Knopf der Sprechanalge: „Schicken sie mir bitte den Stab herein. Wir haben... Arbeit vor uns.“


„Das war es also?“, fragte Brigadier General Ernst Allert seinen Schwiegervater Sebastian Degenhardt, als sie gemeinsam aus dem leergeräumten Kontrollraum des Sternentorkommandos beobachteten, wie das Stargate zur Oberfläche transportiert wurde. Während McKay und Zelenka momentan daran arbeiteten ein, ein erdkontrolliertes Sternentornetzwerk aufzubauen, würden die Enforcer auf Sanctuary ein neues STK beziehen, zumindest sobald der Planet wieder aufgebaut war. Das irdische Stargate würde dem Zivilverkehr geöffnet.
„Tja, das war‘s. Dieser Stützpunkt hat seinen Zweck erfüllt“, meinte der Chief of the Enforcer und legte dem Schwiegersohn die Hand auf die Schulter. „Wahrscheinlich machen sie hier draus ein Museum.“ Ernst musste plötzlich lachen. „Ja, mit Postern, Spielzeug und alle paar Jahre dürfen wir hier für Fotos und Autogramme antanzen. Nein, ohne mich.“
Als das Sternentor aus dem nun leeren Torraum verschwunden war, verließen auch Degenhardt und Allert den Kontrollraum und wanderten durch den verlassenen Stützpunkt in Richtung Fahrstuhl. „Nun, wenigstens ist es nicht das Ende des STK“, meinte Degenhardt. „Ich denke, Sanctuary wird ein guter Neuanfang.“ „Sicherlich, aber ich hatte mich an diese Betonhölle irgendwie gewöhnt“, meinte Allert und grinste. „Nun, du wirst dich nicht an ein neues STK gewöhnen müssen“, meinte Degenhardt und reichte dem verwirrt wirkenden Allert einen Umschlag. Er erklärte: „Es wird Zeit, dass ich mich zur Ruhe setze. Ich werd langsam zu alt für das Herumtreiben im Kosmos. Du hingegen, Ernst, hast noch einiges vor dir.“ Allert besah sich den Brief und machte große Augen. Degenhardt grinste nur und streckte dem überrumpelten Ernst die Hand aus. „Meinen Glückwunsch, Chief of the Enforcer Allert. Mach mir ja keine Schande, Junge.“ Als er seinen Schock überwunden hatte, ergriff Allert die Hand und erwiderte das Grinsen. „Keine Sorge, ich werd dich nicht enttäuschen.“
Als die beiden Männer dann schließlich mit dem Fahrstuhl in Richtung Oberfläche fuhren, ging Degenhardt noch auf ein Thema ein, dass ihn interessierte: „Jetzt, wo du der Chief bist, musst du auch entscheiden, wer der neue STK-Kommandant wird. Schon eine Vorstellung?“ Allert musste gar nicht lange überlegen. „Ja, ich glaube, da kenn ich den richtigen Kandidaten...“


Hamburg, Flughafen:

Ronon und Anna gingen Hand in Hand durch die Eingangshalle und wollten in die Tropen, weil sie von allen dringenden Diensten befreit waren.
Die beiden hatten sich entschlossen, ganz spontan zu heiraten und dann von Allert freibekommen, da er ihrem Glück nicht im Weg stehen wollte.
Sie hatte sich bei ihm untergehakt und betrachtete die Flugschalter, die beinahe verweist waren, da bei der jetzigen Lage kaum einer verreisen konnte.
„Früher kam man hier nicht durch und heute sucht man vergeblich nach wem…?
Ronon sah zu ihr runter.
„So ist das nach einem Krieg nun mal.“
Sie nickte andächtig und zog dann die Flugtickets.
„Ich mache das schon, Großer.“
Er blieb einfach mit verschränkten Armen stehen und wartete.
„Mach mal, du kannst das besser.“
Sie stieß ihm leicht in die linke Seite und lief zum Schalter, wo nur eine Frau war, die sich langweilte, es gab einfach nichts zu tun in diesen Tagen.
Ronon hingegen sah sich um und musste erkennen, dass der Flughafen kaum bombardiert worden war, auf dem Vorplatz lagen nur wenige Trümmer.
Hamburg selbst war zwar mehrmals getroffen worden und zwei Stadtteile waren niedergebrannt, aber auf andere Städte war wesentlich mehr heruntergekommen…
Da wurde er von der Seite angesprochen.
„Wollen wir verreisen?“
Der Sateder blickte nach links, wo O´Neill stand.
„Was machen sie denn hier?“
Jack nahm seine Sonnenbrille ab und zuckte mit den Schultern.
„Euch beiden einen Job anbieten…“
Da kam auch schon Anna zurück, die ihre beiden Tickets in ihren Händen hielt und ebenfalls über Jack überrascht war.
„General, was führt sie denn hierher?“
Er räuspert sich und sah sich berührt um.
„Hätte ich ja fast vergessen, alles Gute zu eurer Hochzeit.“
Er gab ihr einen Umschlag und Anna sah ihren Kommandanten misstrauisch an.
„Danke, aber was soll denn das sein?“
Er ging einen Schritt auf beide zu und setzte seinen besten Dackelblick auf.
„Nun, man hat mir die Leitung des neuen Sternentorkommandos angeboten und ich hab ja gesagt. Bin noch zu jung für die Rente.
Also: Major General O'Neill zu Diensten...
Aber ich brauch auch Leute, denen ich vertrauen kann, da hab ich auf euch beide gesetzt.“
Er machte eine klein Pause, um seine Worte wirken zu lassen.
„Und, wollt ihr euren alten General jetzt sitzen lassen, oder nicht?“
Ronon blickte seine Frau an, die das Ganze noch nicht so recht glauben wollte.
„Was meinst du dazu?“
Sie drehte die Karten ein wenig in der Hand und überlegte einen Augenblick, bevor sie Jack ansah, bei dessen Intentionen sie nicht durchsteigen wollte.
„Wie würde das Team denn aussehen?“
Als nächstes klatschte der General in die Hände und machte alles klar.
„Ronon, du wirst Teamleiter und deine Frau macht das, was sie vorher gemacht hat, außerdem wird zu eurer Verstärkung noch der gute Wickers dazukommen.“
Es dauerte einen Moment, bis Ronon zusagte.
„Na dann… auf gutes Gelingen.“
Und seine Frau ergänzte ihn sofort,
„Aber jetzt gibt es erst einmal Flitterwochen…“
Darauf hakte sie sich bei ihm unter und zog Ronon zum Personenscanner, wo ein Mann stand, der bei dem geringen Betrieb nicht viel zu tun hatte.
So dauerte es nur einen Moment bis beide abgefertigt waren und auch O´Neill ging dann weg, weil es in seinem Terminplan weitere Treffen gab.


1,5 Monate später, Pegasusgalaxie, Genii Prime:

Admiral Samantha Carter war mit ihrem neuen Flaggschiff, der UNS Ticonderoga, gesprungen und bei den Genii herausgekommen.
Weil der Krieg vorbei war, sollte sie ein Vorkommando in die Pegasus anführen und unter anderem Acastus Kolya zu seinem Volk zurückbringen.
Außerdem wollte man die freundschaftlichen Beziehungen zu den Genii erneuern und das so schnell wie möglich.
Dabei sollte zeitgleich ein Irdischer Stützpunkt in dieser Galaxie errichtet werden, wo es dem ONI möglich war, die Galaxie zu stabilisieren.
Geleitet würde der von Rear Admiral Harry Maybourne…
„Samantha, sind wir schon angekommen?“
Sie, die gerade über einer Konsole gebeugt war, blickte zu ihm auf.
„Harry… sie sind aber ungeduldig… und ja, wir sind jetzt da.“
Er ging zum Panoramafenster und blickte auf den Planeten.
„Dann wollen wir mal hoffen, dass die Ori dort etwas übergelassen haben und dass für die Genii nicht alle Rettung zu spät kommt.“
Sam ergänzte ihn sofort.
„Oder dass sie uns angreifen, da wir nicht beistehen konnten, als die Ori ihre Welt besetzten und es bei ihnen deswegen zu gewissen Spannungen kam.“
Darauf antwortete Maybourne jedoch nur mit einem hintergründigen Lächeln.
„Dafür, Sam, haben wir ja unseren Freund Acastus dabei.“
Sie erwiderte sein Lächeln Grinsen und ließ einen Kanal öffnen.
„Hier ist Vizeadmiral Samantha Carter von der UNS Ticonderoga. Ich grüße unsere Freunde, die Genii. Wir wünschen die Beziehungen zu ihrem Volk zu erneuern.“
Sie wartete einen Moment und sah zu ihrem Funkmaat.
„Empfangen sie irgendetwas?“
Dieser musste aber verneinen.
„Leider nicht Admiral, entweder schalten sie auf stumm oder die Ori haben sie ausgelöscht.“
Da war ein Zwischenruf vom Brückenschott zu hören.
„Es wäre sicher besser, wenn ich es einmal versuche.“
Kolya war soeben reingekommen und blickte Sam herausfordernd an.
„Auf mich hören sie sicher eher.“
Dessen war sie sich natürlich bewusst und wank ihn zu sich.
„Ein Versuch ist es wert, also kommen sie schon.“
Der Geniikommandant richtete noch mal die uralte Uniform und überprüfte, dass sie angemessen saß.
Er hatte nicht vor, nach bald fünfzehn Jahren wie ein Penner nach Hause zu kommen.
Dann lief wie auf einem Exerzierplatz zur Kommunikationsstation und stelle sich daneben, als wäre es sein eigenes Schiff.
„Hier spricht Kommandant Acastus Kolya und ich garantiere, dass alle Ori besiegt wurden, wenn sie also befürchten auf einen Hinterhalt zu treffen, so ist das unbegründet.“
Er machte einen Moment Pause.
„Mein ID Code ist DDC788A.“
Nur Augenblicke darauf gab es eine Antwort.
„Falls das ein Trick sein sollte, kämpfen wir bis in den Tod.“
Die Stimme, die Kolya trotz des inzwischen harten Untertons kannte, war für ihn ein Segen, dass es für ihn doch ein gutes Ende nehmen würde.
„Sora, bist du das?“
Ihre Antwort kam ebenfalls schnell.
„Ja Kommandant, wie haben sie mich erkannt?“
Er war ein durchaus wenig gerührt aber fasste sich wieder, weil er nicht tränend vor den Soldaten der Erde stehen wollte und sprach in das Mikro.
„Ich habe deine Stimme erkannt, auch wenn sie jetzt härter ist.“
Ihre Antwort kam ebenso schnell.
„Wir haben wegen der Ori auch vieles durchgemacht, aber das besprechen wir in Ruhe.“
Danach wurden noch Landekoordinaten übermittelt und Sam ließ vier Walküren bereitmachen, die in weiser Voraussicht warteten.
Denn auch wenn sich Kolya für sein Volk verbürgte, so gab es früher öfters kleinere Reibereien und es war Sam lieber, erst ein Aufklärungsteam zu senden.

Eine Stunde darauf kam es zu einem ersten Treffen, bei dem Kolya, Maybourne und Sam Sora trafen, die es noch nicht so recht glauben wollte.
Sie hatte sich den Kopf geschoren und hinkte bei jedem Schritt, außerdem sah sie aus, als wäre in den letzten Jahren viel Grauen an ihren Augen, dem einen Auge, da das linke durch eine Augenklappe verdeckt wurde, vorbei gezogen.
Ihre Blicke waren völlig kalt und leer von jeden Emotionen, was vor allem Kolya beunruhigend fand, er hatte sie nämlich als leidenschaftliche Kämpferin erlebt.
„Sora, was ist nur mit dir passiert?“
Er reichte ihr beide Arme und sie nahm sie mühevoll an.
„Die Jahre der Besatzung nagen an mir und nachdem ich so lange gejagt wurde, hat es die Zeit an mir nicht ganz so gut gemeint.“
Er schloss die Augen und konnte es sich nur zu gut vorstellen.
„Entschuldige, dass ich dir nicht beistehen konnte.“
Ihre Reaktion bestand aber nur darin, ihren Kopf zu schütteln und zugleich die Augen zu schließen, da sie mit der Vergangenheit abschließen wollte.
„Keine Entschuldigungen, ich habe mich selbst dafür entschieden in den Wiederstand zu gehen, da ist es nicht ungewöhnlich, so zu enden.“
Nun mischte sich allerdings Maybourne ein.
„Ich möchte zwar ihr Wiedersehen nicht vermasseln, aber es wäre angebrachter, wenn wir uns zuerst auf die gegenwärtige Lage konzentrieren.
Wir müssen unbedingt in Erfahrung bringen, wo die letzten Oristellungen sind und was die Wraith bei der zu ihren Gunsten veränderten Lage vorhaben.“
Sora setzte sich und atmete tief durch.
„Tut mir leid, aber ich brauche eine Pause, da ich nicht mehr so in Form bin…“
Sam erkannte aber sofort, dass mehr dahinter stecke.
„Wurden sie stark gefoltert?“
Nachdem auch Maybourne und Kolya in den sorgenerfüllten Blick Carters mit einstimmten, war es ihr egal, was alle dachten und sie packte aus.
„Ja, aber das ist der normale Lauf der Welten, wenn die Anführerin des Widerstandes gefangen und in das Gefängnis der Glaubenskonklave überstellt wird.“
Und noch bevor jemand etwas sagen konnte, holte sie einen Datenträger heraus.
„Doch das will ich für mich behalten, im Gegensatz zu diesen Wraithaufzeichnungen, die mir Todd bei seinem letzten Besuch gegeben hat.“
Da hob Kolya auf der Stelle die Augenbrauen.
„Der lebt noch?“
Als sie den Gesichtsausdruck sah, kam sie nicht drum herum, sich ein müdes Lächeln abzugewinnen.
„Keine Sorge, die Wraith haben sich für immer verabschiedet, aber das steht alles da drin.“
Sam nahm ihr den Kristall ab und steckte ihn in einen Port.
„Das will ich sehen.“
Einen Augenblick später war das Gesicht Todds zu sehen.
„Meine Freunde…“
Er unterbrach sich selbst, für einen Moment und sein Lächeln war bereits einschüchternd genug, weil er gewisse Züge wohl nie abschüttelnd würde.
„Die Ori sind nun endlich besiegt, keine Sorge, wir haben uns um die letzten Stellungen der Ori hier in der Pegasusgalaxie gekümmert... und für mich lässt das nur einen Schluss zu…“
Er unterbrach sich kurz, fuhr aber schnell fort.
„Der Krieg ist aus, der Wiederaufbau beginnt. Jedoch nicht für uns Wraith. Ich habe mich für einen Neuanfang für mein Volk entschieden.
Nun, da wir nicht mehr abhängig sind von den Menschen als Nahrungsquelle, werden wir diese Galaxie verlassen, um uns irgendwo eine neue Heimat zu suchen.
Ich weiß, dass wir die Schrecken, die unser Volk über die Galaxie gebracht hat, nie wieder gut machen können, aber ich habe für die Völker dieser Galaxie Technologie zurückgelassen, Medizin und Ziviltech, die den Aufbau erleichtern können.
Zuletzt möchte ich noch Wünsche an Ernst Allert und die Überlebenden der Atlantisexpedition richten.
Lebt wohl.“
Er machte noch eine Pause und ließ die Worte wirken.
„Aber wer weiß, vielleicht sehen wir uns mal wieder…“
Kolya verzog nur seinen Mund.
„Verdammt, ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Mistkerl sogar mal vermissen würde...“
Sam klopfte ihm aber nur auf die Schulter, während sie zum Aussichtsfenster ging.
„Ich finde, dass das für uns und die Völker dieser Galaxie ein wahrer Segen ist und wir nun vereint auf die kommenden Jahre blicken sollten.
Dieser Neubeginn für unsere beiden Galaxien könnte nicht besser ausfallen und wer weiß, vielleicht kommen die Wraith eines Tages zurück und wir können von neuem beginnen.“
Maybourne stimmte mit ein und reichte ihr einen Scotch, während auch er den kommenden Tagen in einem Anflug der Erleichterung entgegen trat.
Kolya half seiner einstigen Schülerin auf, ehe beide zu Samantha und Harold gingen und sich bei der Ruhe des Alls auf das kommende freuten…


Auf der Erde saß zu dieser Zeit Ralf Sikermann auf der Terrasse seines Gartens – es war inzwischen der erste Sommer der Nachkriegszeit – und sah seiner Tochter Anna-Lena beim Spielen mit ihren Freunden zu, während er selbst sich mit der Niederschrift seiner Memoiren befasste. Es war ein Vorschlag von Rear Admiral a.D. John Sheppard gewesen, der ebenso wie er in den Ruhestand gegangen war und seine Erfahrungen in zwei Kriegen, Goa'Uld- und Ori-Krieg zu Papier brachte. Auf Vorschlag von Johns Verleger hatte auch Ralf begonnen zu schreiben. Irgendwie musste er ja nun seine Freizeit verbringen. Schließlich war der einzige Nachteil am Frieden, dass er so langweilig für einen altgedienten Krieger war...
Gerade begann er mit einem neuen Kapitel, als ihm plötzlich von hinten ein Fedora auf den Kopf gesetzt wurde, sodass er nichts mehr sehen konnte. „Vala...“ „Woher weißt du, dass ich es bin?“, fragte eine in bester Indiana Jones-Manier gekleidete Vala und warf sich neben ihn auf eine Sonnenliege. Ralf nahm den Fedora ab und warf ihn grinsend seiner Lebensgefährtin zu. „Weil nur du nach zwei Wochen Weltraumabenteuer so nach Hause kommst.“ Vala grinste. Die erfahrene Abenteurerin hatte die ersten Nachkriegsmonate genutzt, um ein kleines Unternehmen auf die Beine zu stellen. Mit einem für billiges Geld aufgebrachtem Raumschiff, dem 'Millenium Dragon', wie sie diese Schrottmühle getauft hatte, erledigte sie nun allerhand Aufträge für Unternehmer, die bereits begonnen hatten, wieder wie in der Vorkriegszeit zu handeln, oder einfach nur um einige Spritztouren durch die Galaxie zu unternehmen, wo sie wusste, dass dort noch etwas von Wert sein würde. Ralf akzeptierte dies. Vala an einem Ort und ständig an seiner Seite zu halten wäre nur Gift für ihre Beziehung, brauchten sie doch beide hin und wieder ihren Abstand vom jeweils anderen. „Ach komm“, meinte Vala nur und winkte ab. „Nur ein kleiner Abstecher nach Segema Beach. Du weißt doch, wo ich während einer Mission vor Jahren den Staatsschatz in Sicherheit gebracht habe?“ „Du hattest ihn vergraben“, verbesserte Ralf sie belustigt. „Hey, wenigstens verdiene ich Geld“, entgegnete Vala und hob einige Rubine und Saphire hoch, die sie für sich behalten hatte. „Unser Konto ist jetzt 500.000 Credits im Plus, du darfst mir später danken, Süßer.“ Mit diesen Worten krabbelte sie zu Ralf für ein bisschen Zärtlichkeit, doch sie wurden von einem unhöflich lautem Räuspern unterbrochen.

Die beiden sahen auf und erblickten eine in zivil gekleidete Direktorin des Office of Naval Intelligence. „Ich hoffe, ich störe nicht“, meinte Nina König, ohne groß Gesichtsregungen zu zeigen. „Sie stören immer, Admiral“, meinte Ralf und stand zusammen mit Vala auf. „Warum sind sie hier?“ „Mir kam zu Ohren, dass sie sich haben pensionieren lassen, Sikermann“, meinte Nina und ging einige Schritte auf und ab. „Ein Jammer.“ „Keine falschen Hoffnungen machen, Admiral, ich erledige keine Aufträge mehr für sie.“ „Es ging auch eher weniger um einen Auftrag für das ONI, sondern vielmehr um ein Jobangebot.“ „Ein Jobangebot?“, wiederholten Ralf und Vala gleichzeitig. König nickte bestätigend. „Ich stelle einen neuen Nachrichtendienst zusammen, dessen Auftrag es sein wird, die Galaxie vor inneren und äußeren Feinden zu schützen und zu stabilisieren, eine Anti-Terror-Einheit, wenn man so will, Büro 31. Ich brauche einen guten Direktor und Senior Field Agent, der weiß, wie man im Dunklen operiert und von Grund auf eine solche Organisation aufbaut. Und das sind sie, Sikermann.“
Ralf antwortete nicht direkt, sondern schwieg einige Augenblicke und tauschte Blicke mit Vala aus. „Warum ich?“, fragte er schließlich. „Ja, warum er?“, fragte auch Vala. „Mein Ralf ist nicht gerade der, dem man das Leiten eines Geheimdienstes zutrauen würde.“ „Hey!“, entgegnete Ralf daraufhin nur und drohte mit seiner Faust. König rollte nur mit den Augen. „Es ist simpel, Sikermann. Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann. Glauben sie es oder nicht, aber sie sind einer der wenigen, denen ich vertraue. Vielleicht liegt es daran, dass sie der einzige aus ST 1 waren, der seinen Job wirklich ernst genommen hat, ich weiß es nicht, aber sie sind der perfekte Kandidat für diese Aufgabe. Interessiert?“
Ralf antwortete nicht direkt, sondern sah zu Anna-Lena auf der Wiese und dann zu Vala, die nur mit den Schultern zuckte. „Deine Entscheidung, Süßer. Ich werd sowieso die meiste Zeit unterwegs sein und Anna-Lena kommt jetzt in ein Alter, wo sie sowieso eigenständiger wird.“ Ralf selbst musste nicht lange überlegen. Das könnte interessant werden. Er streckte schließlich seine Hand aus. „Sie haben ihren Direktor.“ „Sehr gut“, meinte König und ergriff die angebotene Hand.“ Ralf hob jedoch die andere Hand ermahnend. „Aber ich will es so durchziehen, wie ich es will, ich will nicht ihre Marionette sein und ich trete auch nicht wieder den Streitkräften bei.“ König nickte knapp. „Damit lässt es sich leben.“ Innerlich grinste König. Erneut war die Gründung der Galaktischen Förderation einen Schritt näher gerückt.


3 Wochen später, UNS Indefatigable, Besprechungsraum:

„Nein, nein, nein, das wird niemals klappen.“
Admiral Helena Reed schlug mit der rechten Hand auf den Tisch.
„Da brauchen wir schon etwas Vernünftigeres…“
Admiral Steven Caldwell und Vice Admiral Rehma Teeral wussten aber auch nicht, wie es ihnen gelingen sollte, die Galaxien zu beruhigen.
Jede Idee, bei dem die Militärs wichtige Schüsselpositionen auf den Welten besetzten, würde sich auf der Stelle negativ auswirken.
Denn die Navy wollte auf keinen Fall, dass man sie als Besatzungsmacht ansähe und dass sich dann bei den Völkern Widerstand bildete.
„Dann haben wir Terroristen auf allen Planeten…“
Die anderen beiden wussten genau, was Caldwell damit ausdrückte und keiner konnte sagen, was auf die beiden Galaxien Eindruck machen würde.
„Und letztlich versinkt alles im Chaos…“
Die Worte Teerals konnten die beiden Admiräle nur zu einem Schulterzucken bewegen, da es wohl so oder so dazu kommen würde.
Da kam plötzlich ein junger Ordonanzoffizier herein.
„Entschuldigen sie die Störung, aber das müssen sie sich unbedingt ansehen.“
Den Blicken der drei verdutzten Admiräle ausweichend, schaltete der Lieutenant den Bildschirm ein, wo in diesem Moment GBN live zum sibirischen Kommandobunker des Präsidenten schaltete.

Es war für Alexander Reineke sicher eine der schwierigsten Aufgaben, die er sich vorstellen konnte, in Anbetracht dessen, was dabei alles misslingen könnte.
Wenn er nur ansatzweise den falschen Ton träfe, würde sich die jetzige Anarchie in völliges Chaos auf nahezu allen Welten umwandeln.
Denn auch wenn es zurzeit keine Ordnung und keine Regierungen auf den Planeten gab, so hielten zu diesem Moment viele der Menschen ihre Aggression noch im Zaum…
Er richtete noch die Krawatte und begann seine Rede, während er noch mal sehr tief in sich ging, da in dieser Moment alles perfekt sein musste.
„Nun denn, beginnen wir.“
Den Blick auf die Kameras gerichtet, begann er schließlich.
„Meine hoch verehrten Damen und Herren… nachdem die Ori und ihre Armeen besiegt wurden, ist in so vielen Welten neues Leid ausgebrochen.
Wir sehen, dass es nicht genügend Nahrungsmittel für einen Großteil der Menschen gibt und dass bei einigen Völkern offene Kämpfe ums Überleben ausgebrochen sind.
Auch auf der Erde sind Teile des Planeten verwüstet, so dass viele Menschen sich verlassen fühlen und zur Gewalt greifen.“
Reineke machte einen Moment Pause, um die Worte wirken zu lassen.
„Wollen wir verhindern, dass sich der so unermesslich teuer erkaufte Sieg in Chaos verwandelt, ist als erstes dafür zu sorgen, dass wir alle wieder sicher leben.
Und Sicherheit beruht schon seit Ewigkeiten auf Ordnung, weshalb der erste Schritt dazu sein muss, in unseren Welten für Ordnung zu sorgen.
Das kann jedoch nur über eine zentral geregelte Regierungsgewalt geschehen, die allen Menschen als Wahrung der Werte und des Friedens dient.“
Wieder pausierte er für einen Moment, da seine Worte verdaut werden mussten.
„Und daher haben ich und meine engsten Mitarbeiter in den vergangenen Wochen Verhandlungen in beiden Galaxien mit dutzenden lokalen Machthabern durchgeführt.“
Diesmal waren seine Worte aber eine glatte Lüge, weil a) das ONI sich längst darum gekümmert hatte und b) es keine lokale Machthaber mehr gab.
„Wir die Vertreter der Erde und der menschlichen Völker befanden,dass wir eins werden müssen, für die Zukunft und für unsere Kinder.
Und deswegen haben wir beschlossen, alle menschlichen Planeten zu einer Föderation zu vereinen, in der wir die Interessen aller Menschen wahren, ehren und verteidigen.
Ausnahmslos alle menschlichen Welten der Milchstraße und der Pegasus werden gleichberechtigt für die Zukunft vereinigt.
Auch die Antiker werden beitreten, denn es muss endlich zusammenwachsen, was zusammen gehört und einen gemeinsamen Weg in ein neues Zeitalter finden.“
Er führte die Rede ein wenig weiter und betonte, was in den letzten Jahren alles zu Bruch ging und an welchen Punkt man dies stoppen müsste.
Und daher sei diese Vereinigung der Menschheit der einzig logische Schritt, wie man endlich Frieden in den beiden vom Krieg geschundenen Galaxien bringen könne.
Die Admiräle Reed, Caldwell und Teeral sahen sich das natürlich auch mit großem Staunen an und bei ihnen hörte sich das sehr utopisch an.
Und die Engländerin schüttelte nach der Rede als erstes den Kopf.
„Da wird ja auf die Navy einiges zukommen.“
Worauf sie von Caldwell gleich ergänzt wurde.
„Die wollen die Ostküste der USA von New York bis Boston wirklich in New New York umbenennen… wird den Ostküstlern sicher nicht so gut gefallen.“
Die Ostküste der USA war bei den Orbitalbombardements beinahe komplett dem Erdboden gleich gemacht worden und sollte nach dem Wiederaufbau als New New York als Hauptstadt für die Föderation dienen.
Zudem war man bestrebt, die Stadt New York über die halbe Ostküste der Vereinigten Staaten auszudehnen, zu einer Megacity, die mit Boston verschmelzen würde.
Da gab Reed ihm recht, grinste aber.
„Ich würde genauso reagieren, wenn die London und Cardiff vereinigen würden und es dann New London nennen würden, aber was tut man nicht alles für Prestige..."
Und Teeral Rehma ergänzte sie gleich.
„Die sollen bloß nicht auf die dumme Idee kommen, so etwas auf Heredion abzuziehen, da gibt es auf der Stelle einen Aufstand.“
Reed lachte bitter auf.
„Aber jetzt sehen wir uns mal das politische System an…“
Caldwell stieg gleich mit ein.
„Keine großen Veränderungen, alles wie bei unserem jetzigen System.“
Die Föderation selbst ist ein föderaler Staat, jeder Sektor ist im Parlament vertreten, jedes Sternensystem im Senat, wobei das Parlament sich eher extraföderalen Problemen und der Außenpolitik zuwenden sollte und der Senat internen Problemen.
Sektor-Gouverneure verwalten die einzelnen Sektoren um die Bundesregierung zu entlasten.
Rehma blätterte auf dem Pad gleich weiter.
„Klingt gut durchdacht, aber erstaunlich, dass die ganzen Welten mit diesem irdischen System einverstanden sind."
Reed schenkte sich einen Kaffee ein und hakte dieses Kapitel ab.
„Das Office of Naval Intelligence wird da sicher seine Finger drin haben.. aber sehen wir doch mal, was auf die Navy zukommt."
Der erste Punkt, die Erdstreitkräfte in Föderationsstreitkräfte umzubenennen, war nur logisch, doch der nächste Punkt hatte es in sich…
„Was zum Teufel...?“
Dame Helena wusste nicht, ob sie zufrieden lächeln oder wütend auf den Tisch hauen sollte, als sie las, dass in zwölf Monaten Rekruten aus der gesamten Föderation in die Streitkräfte aufgenommen würden.
Einerseits war es gut, da die Erdstreitkräfte so innerhalb kürzester Zeit wieder zur alten Größe auferstehen konnten, andererseits gab es aber absolut keine Infrastruktur für Rekruten von hunderten, wenn nicht tausenden Mitgliedssystemen mit ebenso vielen Sprachen, Kulturen und, und, und, die alle in eine fremde Militärmaschinerie eingepasst werden mussten.
Da kam wirklich Arbeit auf sie zu.
Aber sie hatten sich noch nie vor Arbeit gedrückt, denn sie waren die Earth Force Navy.


Einen Monat darauf:

Brennende Hütten waren das erste, was die Verbände der Fast Orbital Troopers sahen, als sie Tessera betraten und ihre Mission antraten.
Sie mussten Marodeure in Gewahrsam nehmen, die für die neue Föderation als Gefahr für die Stabilität und den Frieden galten.
Es handelte sich bei ihnen um Söldner, Lucianischen Allianz und Kriminelle, die sich auf den Planeten der Föderation eingenistet hatten und die Bevölkerung terrorisierten und ausraubten.
Und dabei zettelten sie auch gleich Aufstände an, mit denen die gerade eingesetzten Regierungen bei der derzeitigen instabilen Lage nicht allein fertig wurden.
„General, unsere Verstärkung ist eingetroffen.“
Brigadier General Svetlana McKay, Befehlshaberin der 95th FOT-Division, war mit dem Angriff auf die Angreifer betraut und hatte sie schnell besiegt, da es noch andere Unruheherde gab.
„Gut, sie sollen alle abführen und nach Beta Prime bringen.“
Sie nahm einen Schluck Wasser und sah über ihre Schulter, wo es noch Ärger gab, da die Plünderer es um jeden Preis verhindern wollten, abgeführt zu werden, was jedoch mit Prügel beantwortet wurde.
Sie grinste. Der Frieden würde ihr sehr gut gefallen...

Es gab auch lokale Warlords, die ihre eigenen kleinen Empires aufbauen und Unruhe stifften wollten.
Hier schickte die Erde keine Truppen, sondern es waren das Office of Naval Intelligence und sein semi-ziviles Counterpart Büro 31, die hier aufräumten.
„Ziel anvisiert, warte auf Freigabe.“
Der Scharfschütze eines Anti-Terror-Teams von Büro 31 hatte einen einflussreichen General im Visier, der seine Männer anheizte und Hass gegen die Erde eindoktrinierte.
Und so was mochte Direktor Ralf Sikermann ganz und gar nicht…
„Freigabe erteilt.“
Keine Sekunde später hatte sich die Patrone gelöst und dem General den Schädel aufgerissen, worauf er vor seinen Anhängern zu Boden fiel.
„Mission erledigt, erbitte Transport.“
Sikermann antwortete sofort über Subraumfunk.
„Kommt auf der Stelle. Gute Arbeit Alpha-Team“
Ihm gefiel der neue Job doch besser als erwartet.
Nicht der feinste Job, aber irgendwer musste ihn ja machen. Für die Föderation, für die Erde, aber am wichtigsten: für seine Familie.

Zwei Raketen schlugen in dem führenden Alkesh ein und rissen ihn in Stücke, während die anderen auf die Dreadnoughts feuerten.
Die waren aber keine große Bedrohung für Admiral Peter Müller und seine 2. Flotte, die sich in einer Mission gegen Piraten befanden.
„Schön und jetzt den rechts daneben.“
Nach so vielen Jahren der Niederlagen war es einfach nur toll mal wieder in der Offensive zu sein, auch wenn es Tontaubenschießen gleich kam.
„Sagen sie den Marines, sie sollen sich bereit machen, ich will die Konterbande sichergestellt.“
Der Stabschef nickte sofort.
„Sofort, Admiral.“
Er lehnte sich zurück und betrachtete die Männer und Frauen auf seiner Flaggbrücke.
Es waren solche Momente, wo ihm klar wurden, dass er nirgendwo anders sein wollte.


Und während sich die Lage in der Galaxie so langsam wieder beruhigte, nahm das neue Sternentorkommando auf Sanctuary endlich seinen Dienst auf. Major General Jack O'Neill räusperte sich und ordnete die Stichwortzettel seiner Rede. In weniger als fünf Minuten würde er vor versammelter Mannschaft, bestehend aus mit Enforcern bemannten ST-Teams und dem Basispersonal, im neuen Torraum eine Rede halten, mit der er den Komplex offiziell einweihte. Er murmelte seine Rede vor sich hin und ordnete sich im selben Moment vor dem Wandspiegel seines Büros noch einmal die Haare.
„Viel Glück bei der Rede, Jack“, meinte plötzlich eine wohl bekannte Stimme aus dem Hintergrund. Jack wirbelte erschrocken herum und sah Richard Woolsey hinter sich stehen. Noch immer angeschlagen von der finalen Schlacht gegen die Ori stand er dort im Nadelstreifenanzug an Jacks Schreibtisch gelehnt. „Danke, Richard“, entgegnete Jack aufrichtig. „Für alles.“ „Nicht der Rede wert, sie hätten das gleiche getan“, meinte Woolsey und winkte ab. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht“, meinte Jack und streckte seine Hand aus. „Also sag ich es noch mal: vielen Dank, im Namen der ganzen Menschheit.“ Woolsey schlug ein und lächelte knapp. „Machen sie was draus, Jack. Ihr habt jetzt ein ganzes Universum zu erforschen und versucht mal, ein paar Jahrzehnte keinen Krieg gegen ein wütendes Alien-Imperium zu führen.“ Jack grinste. „Wir werden es versuchen.“ Woolsey nickte knapp und erhob sich dann. „Ich muss dann, Jack. Wir schließen die Zugänge zur unteren Ebene.“ „Heißt das, dass es keine plötzlichen Besuche mehr gibt?“, fragte Jack. Woolsey zuckte nur mit den Schultern. „Wer weiß. Wir kümmern uns jetzt erst einmal darum, dass kein Aufgestiegener sich mehr in die untere Ebene einmischt. Es wird Zeit, dass alles wieder normal wird.“ „Heißt das 'Leb wohl'?“, fragte Jack irritiert. „Es heißt 'Bis irgendwann mal'“, korrigierte Woolsey. „Also: Bis irgendwann mal.“ Mit diesen Worten verschwand Woolsey in einem grellen Licht. „Bis irgendwann mal...“, murmelte Jack seinerseits und machte sich dann auf zur Einweihungszeremonie.


„Und Achtung!“, bellte Sergeant Major of the Enforcer Marko Fuhrmann, Kommandant von ST 1, als Jack den Torraum betrat und gezielt zum aufgestellten Podium schritt. Die Truppe stand augenblicklich stramm, vorneweg ST 1, bestehend aus Fuhrmann, Irina Jegorowna, Tom Maxwell und Wallace Jenkins, und AR 1, bestehend aus Ronon, Anna, Max Wickers und Dr. Fumiko Haibara. Jack ließ seinen Blick auf jeden einzelnen von ihnen schweifen und sagte dann: „Rühren, meine Damen und Herren. Bringen wir es also hinter uns...“ Er räusperte sich und begann mit seine Rede: „In meinen vielen Jahren als Soldat und Kommandeur...“, doch weiter als bis hier kam Jack nicht, denn Nicole Allert, Jacks Stabschefin, meldete sich vom Kontrollraum aus über die Lautsprecher: „Tut mir Leid, sie zu unterbrechen, General, aber es kam gerade ein Subraumfunkspruch von der GFS Sparta herein: Sergeant Major Bucks 'Howling Commandos' sind auf P4K-343 auf ein großes Piratenlager gestoßen und benötigen Unterstützung.“
Jack grinste und warf seine Rede davon: „Hiermit nimmt das Sternentorkommando seinen Dienst auf. Tor anwählen, ST 1, AR 1 und ST 2 bis 8, machen sie sich bereit dem guten Sergeant Major Unterstützung zu leisten.“ „Zu Befehl, General“, bestätigte Marko und hatte sich bereits die Jacke seiner Paradeuniform ausgezogen und rannte mit den restlichen Angesprochenen in Richtung Waffenkammer.


„Aufstellung!“, befahl Sergeant Major Fuhrmann keine zehn Minuten später den versammelten ST-Teams und fütterte sein Sturmgewehr mit einem Magazin. Die Sternentorkrieger machten sich nun ebenfalls bereit. „Das wird eine heikle Mission, Jungs und Mädels. Es geht gegen zweihundert oder noch mehr Piraten und ihre Kriegsmaschinerie. Wir haben keine Luftunterstützung und die Kavallerie sind diesmal wir.“ „Mach schon hin, Marko“, unterbrach Ronon ihn und stellte seine Energiepistole auf Töten. „Zeit zum Rocken“, meinten Irina Jegorowna und Tom Maxwell beinahe gleichzeitig und Anna von Schönhausen, Wally Jenkins, Fumiko Haibara und Max Wickers sahen sich nur peinlich berührt um. Doch Marko Fuhrmann grinste nur und sah zu General O'Neill in den Kontrollraum hinauf.
„Tor anwählen“, befahl Jack und Nicole Allert gehorchte. Das antike Tor begann sich zu drehen.
„Chevron 1 fixiert, Chevron 2 fixiert.... Chevron 7 ist aktiviert.“ Augenblicklich öffnete sich der blaue Strudel des künstlich erzeugten Wurmlochs. „Wurmloch etabliert, General“, meldete Nicole und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Verdammt noch mal Zeit.“ Jack nickte und befahl über Lautsprecher: „ST-Teams: Ausrücken!“
Sergeant Major Marko Fuhrmann grinste, stürmte die Rampe hoch und hielt vor dem Ereignishorizont an. Er blickte zu seinen ST-Teams, seinen Enforcern, seinen Kameraden, seinen Freunden. „Kommt schon ihr Hunde, oder wollt ihr etwa ewig leben?“ „Haben wir ne andere Wahl?“, fragte Max Wickers schulterzuckend. Marko antwortete nicht, sondern trat mit erhobener Waffe durch das Sternentor.
Es war nicht das erste Mal, dass er die Reise zu einem anderen Planeten antrat und es würde auch nicht die letzte sein, denn die Abenteuer des Sternentorkommandos würden niemals enden und noch Jahrtausendelang in Erinnerung bleiben.

Ende
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