Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

TGE Combined - Finishing the Fight von Atlan, Colonel Maybourne

[Reviews - 1]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
2.15 Die Hunde des Krieges
von Colonel Maybourne



Jack O´Neill kam brummend auf der UNS Erwin Rommel an und stieg so schlecht gelaunt aus dem Gleiter, dass ein junger Spacer davon fast einen Schreck bekam.
Der Raumfahrer wollte eigentlich nur das Handgepäck des Brigadier Generals in Empfang nehmen, was er aber bei dem Gesichtsausdruck sich nicht mehr traute.
Und das war nur zu gut zu verstehen, denn O´Neill wurde von seinem ruhigen Reserveposten noch in letzter Sekunde direkt an die Front gerufen.
Dabei fand er es im Hochland von Mexiko eigentlich sehr ruhig und angenehm, aber das war zu dem Zeitpunkt in den Hintergrund verdrängt.
„Sir, darf ich ihr Gepäck nehmen?“
Der Spacer an der Luke sah wieder erwartungsfroh zu O´Neill hinauf, nachdem dieser sich einen kurzen Überblick über das Deck verschafft hatte.
„Ja, und dann führen sie mich zu Admiral Carter.“
Der Soldat nickte und ließ den Brigadier General vorgehen, der sich ranhielt und seine Miene auf der ganzen Strecke offen zeigte.
Sie gingen direkt in Samantha Carters Quartier und wurden dort nicht nur von ihr, sondern auch von Ronon und Anna begrüßt.
„Jack, schön dass sie es einrichten konnten.“
Sie kam mit ausgestrecktem Arm auf ihn zu, während er sie abschätzend ansah.
„Dann war das ihre Idee, mich direkt aus der Kantina schleifen zu lassen?“
Sam rollte jedoch nur mit den Augen.
„Kommen sie schon, sie wollen mir doch nicht wegen einem Chili die Hölle heiß machen?“
Er sah sie weiterhin brummig an.
„Es war auch ein Tequila, den ich nicht leeren konnte.“
Sam rollte nur mit den Augen und Ronon übernahm für sie.
„Jetzt stellen sie nicht so an und wenn es sie beruhigen sollte, wir haben eine Mission vor uns, bei der sie gebraucht werden.“
Anna ergänzte ihren Freund auf der Stelle.
„Und wo wäre für uns der Spaß, wenn nur die halbe Truppe fliegt?“
O´Neill trat missmutig auf der Stelle.
„Na von mir aus… was liegt an?“
Sam nickte leicht und ging an ihren Platz.
„Wir haben herausgefunden, dass die Ori noch eine Werft in unserer Galaxie haben, in der sie Schiffe für eine neue Flotte bauen.
Zwar sind diese noch nicht fertig, aber das ONI ist sich sicher, dass sie in wenigen Wochen für einen erneuten Angriff auf die Erde bereitstehen werden.“
Anna übernahm dann für sie.
„Und weil alle Truppen auf der Erde sind, um die Invasionsarmee aufzuhalten, kann man nur uns und ein paar entbehrliche Verbände schicken.“
Jack setzte sich und blickte Sam an.
„Nur damit sie es wissen, sie schulden mir ein Chili und einen Tequila.“
Sie nahm es mit einem Schmunzeln.
„Von mir aus, aber jetzt sollten wir uns mit der Mission vertraut machen.“
Im Grunde genommen war er ihr gar nicht mehr böse, aber es gab zwischen den beiden immer noch so eine Verbindung, die er nicht erklären konnte.
Zwar waren seit ihrer gemeinsamen Zeit auf Atlantis schon Jahre vergangen, aber da war immer noch so ein leises Knistern.
Und obwohl ihn dies etwas nachdenklich machte, war er doch insgeheim dankbar dafür, dass er das überhaupt noch fühlen konnte.


UNS Leonidas:

Inmitten des Irdischen Sternensystems steuerte der ausrangierte Schlachtkreuzer Leonidas direkt auf Heredion zu, wo zufällig eine unerwartete Bedrohung entdeckt wurde.
Die Ori hatten einen Sturmtransporter auf dem Planeten abgesetzt und einer Eliteeinheit Originritter war es gelungen, an die zentrale Energieversorgung heranzukommen.
Zwar hatten sie nur einen Teil unter Kontrolle bringen können, aber dies war bei der Lage nicht mehr das größte Problem.
In dem Komplex befand sich ein hochmoderner Fusionsreaktor und wenn dieser explodierte, würde der ganze Planet zerstört.
„Wir schwenken gleich in den Orbit ein, Colonel Rust.“
Franzi nickte und besah sich den Planeten.
„Gut Lieutenant, geben sie der Orbitalüberwachung alle nötigen Codes.“
Franziska Rust hatte das Kommando über diese Mission erhalten und so war es auch an ihr, das Team für den Einsatz auszuwählen.
Und so kam es ihr ganz recht, dass ST 1 gerade zur Verfügung stand und außerdem durch Julia Tora bei den letzten Einsätzen verstärkt war.
„Wir erhalten eine Botschaft der Heredion Space Navy.“
Franzi ging zum Bildschirm und nickte dem Kommunikationsoffizier zu.
„Geben sie sie mir.“
Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines alten Mannes, der sie erwartungsfroh musterte, bevor auf einen Bildschirm neben sich zeigte.
„Danke, dass sie kommen konnten, ich bin Admiral Jursa…“
Er wurde aber gleich unterbrochen.
„Ohne ihnen zu nahe treten zu wollen, doch die Lage ist zu heikel für Formalitäten, welche auch nach dem Einsatz ausgetauscht werden können.“
Er blickte Franzi anerkennend an und fuhr fort.
„Das weiß ich zu schätzen, ich sende ihnen alle Daten.“
Auf Franzis Bildschirm wurde ein Ladebalken gezeigt und wenige Augenblickte später hatte man alles für die Mission übermittelt.
Sie ging zu einem kleinen Datenpad und übertrug alles, da sie die Auswertung mit dem Team machen wollte und dafür Zeit brauchte.
„Commander Tamasuta, sie haben die Brücke, ich ziehe mich zurück.“
Er verneigte sich leicht und sah ihr für einen Moment hinterher, dann ließ er den Kurs auf Heredion mit voller Kraft fortsetzen.
Franzi hingegen griff an ihr Funkgerät.
„Ralf hole die anderen, wir treffen uns im Besprechungsraum.“
Die Antwort kam umso verblüffender.
„Ist nicht nötig Boss, wir sind schon da.“
Sie sah bewundernd auf ihr Funkgerät, während sie in den Fahrstuhl stieg und nochmal alles über das Gelände ihres Einsatzortes durchsah.
Zwar würde Franzi nicht selbst mitgehen, aber sie würde auch nicht ihre besten Freunde einfach so in ein Himmelfahrtskommando schicken.
Das war zwar früher mal anders gewesen, aber seit ihrer Zeit im Ministerium hatte sie lernen müssen, auch mal umsichtiger vorzugehen.
Schließlich ging sie zum Besprechungsraum und öffnete die Tür.
„Morgen Truppe…“
Weiter kam sie allerdings nicht, da Jules sich auf dem Tisch rekelte und einen Eindruck machte, als ob sie gleich laut schnarchen würde.
„Setz dich gefälligst auf einen Stuhl.“
Das wollte ihr aber gar nicht passen.
„Hey, ich bin jetzt beim ONI und wenn die König sich alles erlauben kann…“
Allerdings ließ Franzi sich erst gar auf eine Diskussion mit ihr ein und zog ihr die Beine einfach weg, so dass sie runter vom Tisch musste.
„Fräulein, wenn du glaubst mir auf der Nase rumtanzen zu können…“
Allerdings bemerkte sie dabei das Grinsen in Jules Gesicht und ihr wurde klar dass sie zum ersten Mal seit dem Attentat richtig miteinander sprachen.
„Komm schon her, du grantige Ministeriumsfurie…“
Franzi rollte ebenfalls mit den Augen und beide nahmen sich nach all der Zeit einfach in die Arme und hielten einander einfach nur fest.
„Jetzt müssen wir uns aber…“
Allerdings wurden beiden auch gleich noch mal von Vala gedrückt.
„Ihr glaubt doch nicht, dass ich euch einfach ignoriere.
Ralf und Marko drehten sich einfach nur weg und tauschten dabei eine Blicke aus, als würde da gerade der Weltuntergang stattfinden.
Doch das war wohl auch nur verständlich, wenn drei der am stärksten geltenden Frauen der Erde sich bei einer Einsatzbesprechung wie kleine Mädchen aufführten.
Allerdings dauerte dieser Zustand nur einen kurzen Moment an und Franziska war auch gleich wieder darauf bedacht, professionell zu werden.
Sie wies alle an sich zu setzen und aktivierte einen Holoprojektor, der das Einsatzziel und ihren Feind gleichermaßen anzeigte.


Auf der UNS Erwin Rommel:

O´Neill stand auf dem Panoramadeck der Dreadnought und betrachtete den Hyperraum, der in regelmäßen Bahnen an den Schiffen vorbeizog.
Dabei fiel sein Blick auch hin und wieder auf die beiden Begleitfregatten, die genau an den Flanken zu sehen waren und still ihrem Flaggschiff folgten.
Er musste dabei immer wieder an die Zeit denken, als das Sternentorprogramm bekannt wurde und er das einfach ignorierte.
In den Tagen verfolgte er zwar die Medien, aber blieb ansonsten in seiner Blockhütte in Minnesota, so dass ihn niemand in seiner Trauer um seinen Sohn stören konnte.
Und jetzt stand er an diesen Fenster…
„Ich störe sie doch nicht, Jack?“
An seiner linken Seite war Samantha Carter erschienen und lehnte locker an einem Geländer, so dass er sie im Licht des Hyperraums innig betrachten konnte.
Das wabernde Licht zog in schnellen Bahnen über ihren Körper und ließ ihn beinahe majestätisch auf ihn einwirken.
„Aber nein, ich habe nur einen Moment der Ruhe gesucht.“
Sie verschränkte die Arme und sah ebenfalls in den Hyperraum.
„Das kann ich nur zu gut verstehen und ich komme auch gerne hierher wenn ich vor dem Kampf noch mal entspannen will.“
Er runzelte die Stirn und sah ihr dann genau in die Augen.
„Und wegen mir sind sie jetzt hergekommen?“
Sam musste lächeln und berührte ihn leicht an der Schulter.
„Nein, ich wollte sie nur daran erinnern, dass wir unser Ziel in einer halben Stunde erreicht haben und dass ich sie noch vor der Bombardierung ausschleusen will.“
Jack setzte sich und ließ sich etwas nach hinten fallen.
„Woher kommt denn der Sinneswandel?“
Eigentlich hatte Sam vor, Jack und sein Team erst nach dem Orbitalangriff rauszuschicken, aber da für eine erfolgreiche Mission die Zeit entscheidend war, entschied sie sich um.
„Weil ich glaube, dass sie und ihr Team besser an der Oriabwehr vorbeikommen, wenn die noch nicht auf ihren Posten sind.“
Er sah das ein und stand auf.
„Nun gut, sie sind der Boss.“
Sam, die erleichtert war, dass er so schnell kooperierte, kam mit Schwung vom Geländer weg und ging noch ein paar Schritte mit dem General.
Dabei machte er einen Blick, der sie wenig überraschte und gleichzeitig neugierig werden ließ, weil er sonst immer der souveräne Held war.
„Jack, sie sehen mich ja an, als wüssten sie nicht, wer ich bin.“
Ihr Lachen übertonte das Summen der Türöffners und er musste sich eingestehen, dass er wirklich als menschliches Fragezeichen durchgehen könnte.
„Irgendwie ist mir ein wenig mulmig bei unserer Mission.“
Dann sah er noch mal in den kleinen Spiegel im Fahrstuhl und musste sich eingestehen, dass er auf sie wie ein unsicherer Schuljunge wirken musste.
Und das sah Sam sofort.
„Ja Jack, aber so unsicher kenne ich sie ja gar nicht.“
Da sie ihn erwischt hatte, konnte der General sich jetzt nicht mehr herausreden und er gab ihr eine in dem Moment befriedigende Antwort.
„Ach, das erinnert mich an…“
Er machte eine kurze Pause und blickte zur Decke.
„… an… den Tod meines Sohnes… sie müssen wissen, er starb bevor man das Sternentor das erste Mal geöffnet hatte.“
Sam verstand ihn nur zu gut und begleitete O´Neill auf den letzten Metern.
„Ja, auch nach so langer Zeit vergessen wir nicht einfach… so wie ich meinen Vater, der zu den Tok´Ra ging und im Krieg getötet wurde.“
O´Neill blieb stehen und überlegte kurz.
„Tok´Ra… haben von denen überhaupt welche überlebt?“
Sam, die sich beherrschen musste, keine Träne wegzudrücken, ließ ihren Kopf in Richtung Boden fallen und blieb stehen.
„Ja, ein paar konnten sich auf die Erde retten, aber mein Vater starb bei diesem Rettungsversuch und ich kam einfach zu spät.“
Er verstand es nur zu gut und stieg auf dem Deck aus, wo sich sein Quartier befand, aber nicht ohne in Sams Blick beinahe zu versinken.
Beide sahen sich für einige Sekunden genau in die Augen und nur mit dem Schließen der Fahrstuhltür wurde der innige Moment für beide beendet.
Und O´Neill hatte genau bemerkt, dass sie sich ebenso verloren vorkam wie er, aber das war bei allem was sie erlebt hatte, nicht mehr verwunderlich.


UNS Leonidas:

Die Leonidas war in den Orbit von Heredion eingeschwenkt und schleuste dort sofort mehrere Walküren aus, die auf die Hauptstadt zuflogen.
Die Einrichtung der zentralen Energieversorgung war in einem Industriegebiet, am Rand der Stadt, da die Betriebe selbst Hauptabnehmer waren.
Franzi stand auf der Brücke und betrachtete den Planeten unter sich, der der Erde in vielerlei Hinsicht ähnelte und friedfertig vor ihr lag.
„Colonel Rust, die Walküren erreichen ihr Ziel in zwei Minuten.“
Sie ging zu einem Bildschirm und blickte den Kommunikationsoffizier an.
„Gut, zeigen sie mir die ganze Gegend.“
Ein Video wurde eingespielt und vor ihr zeichneten sich die Konturen eines großen Komplexes ab, der von einem Armeeverband Heredions umstellt war.
Sie musste innerlich fluchen, dass dort nur ein Verband war, aber der Großteil der Soldaten Heredions war für die Ori im Krieg gestorben.
Und jetzt hatten sie kaum noch genügend Soldaten, um die Heimatwelt zu sichern, geschweige denn auf einen Angriff der Originritter zu reagieren.
„Colonel, die Originritter gewinnen an Boden und drängen die Heredionen immer weiter zurück, es ist zu Kämpfen in den unterirdischen Laboren gekommen.“
Sie schlug mit der Faust gegen die Konsole.
„Na toll, der Tag wird immer besser.“
Danach ließ sie sich die führende Walküre geben.
„Jules, hört ihr mich?“
Selbige antwortete sofort.
„Ja, laut und deutlich, was gibt es?“
Franzi schickte ihr Daten und wurde laut.
„Was ich will… die Ori stürmen gleich in die Kommandozentrale und dann können wir den Planeten zu den Kriegsopfern zählen.“
Sie machte eine kurze Pause und atmete tief durch.
„Haltet euch ran und treibt die Mistkerle da raus.“
Jules bestätigte das.
„Geht klar, wir landen jetzt, aber ihr könntet Artillerieunterstützung geben.“
Franzi rief ein neues Hologramm auf.
„Das dürfte gehen, aber viel kann ich dir nicht abnehmen.“
Danach beendete sie ihr Gespräch und wandte sich dem Waffenoffizier zu, der Zielkoordinaten in das Feuerleitsystem eingab.
„Können wir da was wegräumen, ohne die Energieleitungen zu treffen?“
Er antwortete in ihrem Sinn.
„Ja, aber wir könnten nur einen Verband am äußeren Rand treffen.“
Das reichte ihr aber schon.
„Gut, die leichten Geschütze ausrichten und Feuer eröffnen.“
Der Offizier gab sofort alle Befehle in den Computer ein und sechs Waffenbatterien an der Unterseite der Argos wurden ausgerichtet.
Sie schwenkten in wenigen Sekunden auf den Planeten und auf Franzis Handzeichen stießen sie Salve um Salve aus.
Das Artilleriefeuer dauerte drei Minuten an und schlug eng gefächert in die Randzonen der Anlage, in der gut ein Viertel der Originritter die Stellung hielt.

Jules zog hingegen verärgert den Kopf ein, da einige Salven nur ziemlich knapp an der Walküre vorbei zogen und dann einschlugen.
Der Pilot flog deswegen Ausweichmanöver und dass Team wurde durchgeschüttelt, wobei es bei Vala am schlimmsten war und sie genau auf Marko Fuhrmann landete.
„Wenn ich nicht mit Ralf zusammen wäre…“
Er stöhnte aber nur unter ihrem Gewicht.
„Können wir das klären, wenn ich mich wieder bewegen kann?“
Sie stand auf und gab ihm die Hand.
„Und hoch mit dir.“
Da kam Ralf zu ihnen und sah nach dem Rechten.
„Ist alles in Ordnung bei euch?“
Vala, die sich an der Backbordwand abstützte, beruhigte ihn aber gleich wieder.
„Mach dir keine Sorgen Süßer, sind nur blaue Flecken.“
Die Walküre setzte im selben Moment auf dem Boden auf und das Sperrfeuer der Argos hörte auf, so dass sie sich an die Arbeit machen konnten.
Julia öffnete die Luke und stürzte sich als erstes ins Getümmel, auch wenn die wenigen überlebenden Orikrieger kaum eine Bedrohung waren.
Die meisten waren tot und die anderen desorganisiert, so dass sie noch im Sprung drei erwischte und sich eine gute Deckung suchte.
„Pass auf, Mann…“
Ihre Warnung kam zu spät und ein Soldat aus einer begleitenden Walküre fiel durch einen Treffer vor ihr auf den Boden und war gleich tot.
Sie rollte sich darauf aus ihrer Deckung und erschoss den nächsten Orisoldaten, um so ihrem Team zu helfen, die auf dem Boden in Deckung gegangen waren.
Und da sie nur eine Leiche als Schutz hatten, musste Jules ihnen jetzt genug Sperrfeuer geben, was so nicht ganz leicht für sie war.
Ralf konnte aber zwischen den Feuerstößen zu ihr aufschließen.
„Ist wie früher, nicht wahr?“
Sie schüttelte nur mit dem Kopf, während sie eine Granate entsicherte.
„Nicht ganz, aber das kann noch werden.“
Die Granate flog einer Gruppe aus fünf Originrittern genau vor die Füße und alle wurden zerrissen, ehe Vala und Marko die Lücke nutzen konnten.
Sie rannten zu einer Tür, die nach unten führte und sicherten sie, bis Jules und Ralf kamen und sie auf der Treppe begleiteten.
Marko erwischte einen Orisoldaten mit seiner MP und sie konnten die Treppe schnell überwinden, so dass der Angriff auf die unteren Stockwerke beginnen konnte.


UNS Erwin Rommel:

Schnell und unspektakulär sprang die Rommel aus dem Hyperraum, die beiden Fregatten Columbia und Waterloo waren direkt dahinter.
Da war der Planet Therminus Zwei, auf den sie mit gedrosselter Energie zuflogen, schon interessanter und auch gefährlicher.
Denn auch aus der großen Entfernung war gut zu sehen, dass ein Schlachtschiff und vier Fregatten als Schutz abgestellt waren.
Aber dies sollte für die Rommel, einen mit den neusten Waffen aufgerüsteten Schlachtkreuzer und seine Geleitschiffe kein zu großes Problem sein.
„Admiral Carter, sie haben reagiert.“
Sam stand auf und ließ sich ein Hologramm dazu schalten.
„Gut, wir nehmen sie direkt an der Spitze.“
Die beiden Zerstörer hatten aufgeschlossen und bildeten mit der Rommel eine Feuerlinie, die einst bevorzugte Aufstellung der Ori.
Die Ori hingegen näherten sich ohne taktische Grundaufstellung und die Zerstörer gruppierten sich vor ihrer Dreadnought als Verteidigungsblock.
„Admiral, sie sind jetzt in Reichweite der Raketen.“
Sie war zufrieden und gab den Abschussbefehl.
„Gut, dann schicken wir 150 los, also 30 auf jedes Schiff.“
Nur Sekunden später starteten die Marschflugkörper aus ihren Silos und zogen schnurgerade auf das Origeschwader zu.
Die aktivierten ihre Nahbereichsabwehr und holten so zügig eine Rakete nach der anderen runter, für alle Geschosse reichte dies aber nicht.
83 Raketen schlugen in den Schilden ein und richteten Schäden an, die nicht mehr zu beheben waren und die Ori gewaltig zurückwarfen.
„Ma‘am, der gesamte Verband wurde schwer getroffen und zwei Fregatten sind manövrierunfähig, das Schlachtschiff dreht ab.“
Sam blieb jetzt aber dran.
„Wir rücken vor, Graser auf Streufeuer.“
Die neuartigen Geschütze legten einen waren Hagel aus Überlichtgeschossen auf die Oriflotte und für einen Moment war der ganze Weltraum mit kleinen Lichtkugeln überfüllt.
Die Grasergeschosse fraßen sich regelrecht in die Schilde der Fregatten und ließen sie kollabieren, bei dem Schlachtschiff richteten sie aber nicht ganz so viel Schaden an.
„Admiral, alle Fregatten treiben wehrlos im All.“
Sam rieb sich die Hände und setzte sich wieder.
„Gut, dann sollten wie sie erlösen.“
Die Rommel schoss je eine Rakete in den Antrieb jeder Fregatte und zerstörte die Schiffe, bis sie in die Reichweite des Schlachtschiffes kamen.
Das konnte sich noch wesentlich besser wehren und attackierte mit dem Hauptgeschütz die Zerstörer an den Flanken der Rommel.
„Admiral, die Columbia wurde stark getroffen, sie driftet.“
Samantha Carter stieß einen Fluch zur Himmel aus, als sie sah, wie der Zerstörer nach drei Treffen bei seinen Antriebsdüsen abdriftete.
Sie versuchten noch ein Ausweichmanöver, aber das Orischiff feuerte unentwegt auf die Schilde und schwächte diese enorm.
Carter lief daher unruhig über die Flaggbrücke.
„Wie lange dauert das Nachladen der Raketen denn noch?“
Der zuständige Offizier wollte ihr gerade antworten, als die Columbia durch einen Volltreffer vollständig zerstört wurde.
Gleichhin wandten sich die Waffen des Orischiffes ihnen zu und Sam war es leid, dass ihre Raketen zu laden so lange dauerte.
„Ich werde nicht noch ein Schiff riskieren… alle Geschütze ausrichten und Feuer frei.“
Auch wenn die Rommel nur über ein neuartiges großkalibriges Railgungeschütz verfügte, konnte in einem einzigen Schuss mehr Kraft liegen, als in Dutzenden Raketen.
Und eben jenes Geschütz flackerte einmal auf und ließ die Schilde des feindlichen Schiffes zusammen brechen.
Allerdings hatte dieses Geschütz auch einen Nachteil und das war, dass Geschosse auf die Entfernung hin ungenau wurden.
Daher wurde immer zuerst mit Raketen geschossen und erst danach feuerte man mit Geschützen auf die angeschlagenen Schiffe, so wie bei dem hier.
Danach passierte allerdings etwas, was es in der Oriflotte bisher nur selten gab und dies war, dass die Ori sich zurückzogen.
Das Schiff tauchte in den Hyperraum ein und suchte sein Heil in der Flucht, wodurch es die Erdflottille wagen konnte, auf den Planeten vorzurücken.


Auf Heredion:

Es war ein unentwegter Kugelhagel und Jules, die wie üblich in der Spitze ihrer Einheit war, schoss bei den Gefechten in den Korridoren einen Ori nach dem anderen nieder.
Denn auch wenn die Originritter auf dem Feld und in den Häuserkämpfen die Erdsoldaten ebenbürtig bekämpften; hier waren sie im Nachteil.
Julia hatte die Order ausgegeben, alle Gänge komplett mit Tränengas einzunebeln und weil nur in der Erdenarmee ABC Schutzmasken existierten, ging es gut voran.
Trotz allem wehrten sich die Oriritter erbittert, auch wenn sie wegen der verschwommenen Augen in den Kämpfen gehandicapt waren.
Ralf, der ein Infrarotgerät auf seinem Gewehr montiert hatte, hockte neben Jules ab.
„Ich und Vala gehen nach links, du und Marko nach rechts?“
Sie lud ihre Waffe und war einverstanden.
„Ok, aber melde dich alle zehn Minuten, ich hab da ein ganz mieses Gefühl.“
Er schloss die Augen für einen Moment und reichte ihr noch zwei Granaten.
„Mach ich und nimm du die hier.“
Jules hielt kurz inne und bedankte sich dann ohne Worte für die Granaten, bevor sie mit Marko in das Gangsystem abbog und zwei Kommandoeinheiten mitnahm.
Ralf und Vala nahmen dann auch zwei Einheiten mit und ließen die anderen Teams hier zurück, damit der Eingang gesichert wurde.

Zwei Minuten später hatten Marko und Julia enorme Probleme, als sie in einen Korridor kamen, wo es immer weniger Tränengas gab.
Mehrere Originritter hatten sich hierhin zurückgezogen und auch wenn sie nicht mehr viele waren, es reichte, wenn sie einfach nur Zeit schindeten.
Alle von ihnen wussten, dass sie eine Selbstmordaktion ausführten und dafür zu sorgen hatten, so viel Zeit wie möglich für ihren Prior herauszuholen…
„Marko, links ist einer.“
Er bemerkte ihn und schoss zweimal.
„Danke, hab ihn.“
Der Orikrieger flog durch den Kopfschuss nach hinten und schlug hart auf dem rauen Betonboden auf, bevor sich eine große Blutlache bildete.
Gleichzeitig waren drei Männer aus den Teams mit vorgerückt und gaben Julia Deckung, als sie sich in den nächsten Gang begab.
Der war nur schwach ausgeleuchtet und sie musste über den Boden robben, während die Männer für Rückendeckung sorgten.
„Hey, Mistkerl…“
Sie sah einen feindlichen Soldaten, der gerade eine neue Position einnehmen wollte und rief einfach in den Gang herein.
Der fiel auf die Finte rein und drehte sich um, wodurch sie ihm in den Rücken schoss.
„Weiter Jungs…“
Der Krieger war noch nicht am Boden aufgeschlagen, als die Erdensoldaten vorrückten und es nun mit einem regelrechten Nest zu tun hatten.
Gut und gerne 12 Krieger hatten sich hinter provisorischen Barrikaden verschanzt und Jules konnte in letzter Sekunde aus der Schusslinie springen.
„Volle Deckun…“
Dutzende Energieentladungen flogen in den Gang und Marko wurde von dreien getroffen, weil er das Pech hatte, an einer Stufe hängen zu bleiben.
Zwei gingen durch die Schulter, die dritte flog am Hals vorbei und streifte fast die Hauptschlagader an der linken Seite.
Julia war sofort bei ihm und drückte eine Binde auf den Hals.
„Sani, sofort zu mir.“
Jules blieb abgehockt und hielt ihr Gewehr in Richtung der Ori, als zwei Sanitäter ankamen, die sich in Windeseile an Markos Halswunde zu schaffen machen.
„Wie schlimm…“
Einer der Sanis hielt den rechten Zeigefinger vor den Mund.
„Nicht sprechen und still liegen bleiben.“
Er bekam einen Druckverband, während um ihn herum wieder Plasmaladungen und Kugeln flogen, es war wie ein gegenseitiger Glühwürmchenflug über seinen Augen.
Aus den Augenwinkeln sah er noch wie seine Jungens unentwegt gegenhielten, während die Ori sich in einen letzten Angriff stürzten…


UNS Erwin Rommel:

Nachdem das Orischlachtschiff geflohen und der Weg zum Planeten frei war, ging Sam dazu über, auf die beiden Docks im Orbit zu feuern.
Dort lagen zwei der Neubauten und es war deutlich zu sehen, dass sie bald fertiggestellt würden, was sie aber zu verhindern wusste.
Ihr Schiff feuerte zwei Torpedos ab, die ihre Antimateriesprengköpfe in wenigen Augenblicken an das Ziel brachten und eine grell weiße Explosion erzeugten.
Samantha Carter ging gleich danach zur Funkstation.
„Hangerdeck, schleusen sie jetzt ihre Vögel aus und beeilen sie sich, ehe sie auf dem Boden reagieren und Gegenmaßnahmen ergreifen.“
Aber die Mahnung war nicht von Nöten, weil die Walküren, unterstützt von ein paar Jägern, schon auf dem Weg waren und die Strecke schnell zurücklegten.
„Geben sie mir O´Neill.“
Ihr Kommunikationsoffizier tippte einige Befehle in seine Konsole ein und Augenblicke später war das Gespräch mit dem General möglich.
„Jack, kommen sie gut durch?“
Sam klang durchaus etwas besorgt und er antwortete ziemlich knapp.
„Holprig.“
Alle auf der Brücke mussten grinsen, da sie wussten, dass er gerne Sprüche machte und Protokolle bei seiner Arbeit ablehnte.
Sie verdrehte jedoch nur die Augen.
„Schön, dann sollten sie wissen, dass ich jetzt Unterstützungsfeuer geben lasse und sie sich besser für die nächsten Minuten gut festhalten.“
Sie setzte sich und gab ihrem Stabschef ein Zeichen, woraufhin das Waffendeck Raketen startete, die direkt an den Walküren vorbei zogen.
Sie schlugen in den Stellungen auf dem Boden ein und verursachten eine gewaltige Zerstörung, während die Kampfflieger auf Tuchfühlung mit der Oriflak gingen.
„Admiral, die 302er haben die ersten Abwehrstellungen zerstört.“
Sam sah auf die Taktische Anzeige und konnte sehen, dass mehrere schwere Luftabwehrstellungen in Schutt und Asche lagen.
Die Bomben der 302er hatten ihre Arbeit gemacht und den Walküren fast die Arbeit abgenommen, so dass die Landung beginnen konnte.
„Hier O´Neill, ich will, dass das schnell geht, also beeilt euch.“
Ihre Mission, die Baupläne für die Orischlachtschiffe zu erbeuten, stand unter keinem guten Stern, da alles viel zu knapp und ungenau geplant worden war.
Trotzdem ließ man diese Mission durchführen, obwohl im Generalstab die Meinung vorherrschte, auf zu großen Widerstand zu treffen und die Truppen zu verlieren.
„O´Neill, wir können jetzt.“
Ronon, der mit der größten Waffe vorlief, machte eine Gruppe Ori nieder, bevor er hinter einer Mauer in Deckung ging.
Anna, O´Neill und drei Gruppen schlossen auf und begannen, die Orikrieger auf der anderen Seite der Straße unter Beschuss zu nehmen.
„Ich sehe mal nach, ob wir sie umgehen können.“
Zwischen zwei Energieeinschlägen klopfte Anna ihrem Kommandanten auf die Schulter und kroch auf ein kleines Loch in der brüchigen Mauer zu.
Weil sie klein war und sich gut bewegen konnte, kam sie schnell durch und es war ihr möglich, sich zu einem kleinen Busch zu begeben.
„Habe gute Sicht auf den Feind, ist wohl nur eine Kohorte.“
O´Neill antwortete sofort.
„Ronon wird sie ablenken, dann feuern sie da mal schön rein…“
Daraufhin tauschte Anna ihre Pistole gegen die MP und legte sich in eine gute Position.
„Bin so weit.“
Sie hatte den Funkspruch kaum abgesetzt, als Ronon hoch sprang und mit einer MP in jeder Hand auf die Straße lief.
Er feuerte im Lauf auf die Orikrieger und zwang einige eine neue Deckung zu suchen, woraufhin Anna in ihre Reihen feuern konnte.
Sie leerte das Magazin und hatte dabei über die Hälfte von ihnen erwischt, als O´Neill befahl, dass die gesamte Gruppe vorrücken sollte.


Heredion:

Die schwere Betonwand wurde von der Druckwelle in kleine Stücke gerissen und neun Erdensoldaten verbrannten noch im Fallen.
Die Originritter gingen jetzt zu brachialen Sturmattacken über und stupide Gewalt war das Mittel, mit dem sie das Blatt wenden wollten.
Sie sprengten einfach alle Mauern und Türen weg und stürmten voran, aber da waren sie bei Jules an der falschen Adresse gelandet.
Sie warf einen kurzen Blick auf die verkohlten Erdsoldaten, bevor sie ihr Gewehr erhob und einem Ori in die Rippen rammte.
„Team zwei, jetzt.“
Der Trupp kam vor und sie trat dem am Boden liegenden Krieger mit voller Wucht auf den Kopf, da er noch am Röcheln war.
„Sichern sie die beiden Labore, zwei Männer mit mir.“
Sie duckte sich und feuerte auf einen Kohortenführer während neben ihr wieder ein Marine fiel, da in diesen verdammten Fluren kaum noch Kampfordnung war.
Und einzig und allein ihrer enormen Erfahrung konnte sie danken, dass sie stand und es jedes Mal auf die sicherte Seite schaffte.
„Ralf, Vala, wie steht es bei euch?“
Alle Teams waren zum Stillstand gekommen und sondierten die Lage, während es aus dem Funkgerät gerade nur Rauschen gab.
„Hallo, könnt ihr mich hören?“
Wieder gab es zuerst nur Rauschen, bis sich dann Vala meldete.
„Süße, wir haben hier ein wenig Ärger, kann ich dich in ein paar Minuten zurückrufen?“
Jules sah verdutzt das Funkgerät an und betätigte dann die Sprechtaste.
„Äh, ja ok.“
Dabei musste sie sich wieder einmal über Valas völlig unbekümmerte Art wundern, dass sie selbst auf einem Schlachtfeld noch so locker blieb.
Natürlich wusste sie auch, dass es in ihr völlig anders aussah, Vala jedoch konnte es hervorragend vor den anderen verbergen.
„Jules, wir haben hier was.“
Die Worte rissen sie wieder aus ihren Gedanken und sie lief zum Spähtrupp, der ein größeres Loch als Zugang zum Hauptkontrollraum gestoßen war.
„Passen sie auf Ma‘am, die feuern von unten rauf.“
Gleichzeitig sah sie einen Marine an der Wand liegen, der ein Einschussbrandloch auf der linken Brust hatte und sie mit seinen toten und offenen Augen ansah.
„Hey, decken sie ihn zu und schließen sie seine Augen.“
Sofort war ein Soldat bei dem Toten und breitete seine Plane über ihm aus, während Jules ein Seil an dem Loch anbrachte.
Sie wickelte es um ein geborstenes Rohr das aus dem Boden lugte und warf es in den Raum, bevor ihr einfiel, für die nötige Deckung zu sorgen.
„Wer hat die Blendgranaten?“
Ein junger Marine reichte ihr sofort zwei.
„Sind meine letzten, Ma‘am.“
Julia nickte und löste die Sicherungsstifte, bevor sie sie durch das Loch warf und den anderen Zeichen gab, dass es losging.
Die Vorhut bildeten drei Männer und nachdem die unten waren, hangelte sie sich runter und legte zu der Belustigung der anderen eine Bruchlandung hin.
„Wenn ihr das jemals erwähnt…“
Sie stand dann aber schnell auf und sah sich um.
„Sieht wie der Kontrollraum aus…“
Dort waren Konsolen sowie technische Armaturen zu sehen und sie konnte erkennen, dass für die Ori nur der Zentrale Kern von Bedeutung war.
Sie wollten den ganzen Planeten zerstören und dazu war jedes Mittel recht, aber sie wusste nicht, bei welchem Reaktor sie schon durchgebrochen waren.
Die Anlage bestand aus mehreren Reaktoren und sie mussten diese fast alle überladen, aber jetzt trat der Prior in Aktion, der bislang im Verborgenen gewartet hatte…


UNS Erwin Rommel:

Samantha Carter ging unruhig über die Flaggbrücke und sah immer wieder auf die Bildschirme, wo aber als einziges angezeigt wurde, dass die Bodentruppe nicht vorankam.
Und von hier oben konnte sie auch nicht viel dazu beisteuern, weshalb sie es vorzog, wie ein Tiger bei seinem Auslauf herum zu geistern.
„Wie sieht es aus?“
Die Frage an ihren Stabschef war eher eine Formalität.
„Tut mir leid Admiral, aber die kommen da nicht durch.“
Dies war für Carter nicht genug und so entschloss sie sich in einer kurzen Endscheidung, dass jetzt auf subtilere Mittel zurückgegriffen werden musste.
„Waffendeck, machen sie die Graser bereit und programmieren sie für Streufeuer um.“
Danach griff sie zum Funkgerät.
„Carter an O´Neill, können sie mich hören?“
Während sie auf die Antwort wartete, wurden die Graser neu ausgerichtet und die Rommel ging in unmittelbare Reichweite der Kampfzonen.
Bisher wollte Sam das noch verhindern, aber weil keine nennenswerten Abwehrgeschütze am Boden entdeckt wurden, ließ sie es jetzt drauf ankommen.
„Ja, müssen sie beim Bummeln stören?“
Sie sprang diesmal drauf an.
„Schön zu hören, dass es ihnen da unten so gut gefällt Jack, aber das dauert mir zu doch lange und auf sie warten wollte ich auch nicht.
Ziehen sie also die Köpfe ein, denn ich werde das gleich mit den Grasern säubern lassen und dann hat ihr Team einen freien Weg.“
Seine Antwort kam sehr verärgert zurück.
„Hab ich Graser gehört… wollen sie uns mit wegpusten?“
Dabei konnte sie sich ihr Lachen verkneifen.
„Sagte ich nicht Köpfe einziehen?“
Ohne seine Antwort abzuwarten, schloss sie den Kanal und dachte daran, dass alle Berechnungen auf den Millimeter genau sein mussten.
Denn ansonsten würde das eintreffen, was der General befürchtete und das wäre das letzte, was die stellvertretende Stabschefin der Navy wollte.

Die Erde bebte und es war ein gewaltiges Streufeuer, das von der Rommel kam, als ihre Geschütze alles auf den Feldern zerstörten.
Zwar rissen sie dabei ein riesiges Schlagloch nach dem anderen in den Boden und gefährdeten so den Großteil der Bodentruppe.
Aber wenn die Richtschützen auf der Rommel eines konnten, dann war es gezieltes Feuern und auf die Art wurde nun mit den Ori verfahren.
„Ronon an O´Neill.“
Der General rollte sich auf die rechte Seite, um dem aufgesprengten Schutt zu entgehen und antwortete dann sehr gehetzt.
„Ja Kumpel, halt dich kurz.“
Ronon, der einen Hechtsprung absolvieren musste, gab ihm einen Lagebericht.
„Bei mir haben die alles erledigt.“
Da meldete sich Anna, die ziemlich am Husten war.
„Ah… bah, dieser Staub, aber bei mir ist auch alles klar… schmeckt das widerlich.“
Jack konnte sich natürlich seinen Kommentar nicht verkneifen.
„Sollen wir das Zeug futtern oder ausspucken.“
Zwar konnte er ihre Antwort nicht hören, aber er war sich sicher, dass sie mitbekommen hatte, was er ihr damit sagen wollte.
Und um ehrlich zu sein, gab es nun auch wichtigeres, denn er und seine Leute konnten so ungehindert auf die relativ unbeschädigten Gebäudekomplexe vorrücken.
Diese hatten auch ein wenig abbekommen und ein paar Löcher klafften in den Außenwänden, aber in Anbetracht zur Umgebung war das nichts.
Dort mischten sich noch Blut und Teile von menschlichen Körpern mit dem Mutterboden, was das bei aller Grausamkeit merkwürdigste Bild abgab, dass die meisten Soldaten je gesehen hatten.


Heredion:

Drei Marines des 78th Ranger Regiments schlugen hart an der Wand auf und die anderen konnten das Brechen ihrer Knochen auf die Entfernung hin hören.
Der Prior kämpfte wortlos und er war gnadenlos, aber es gelang den Erdsoldaten einfach nicht, ihn zu erledigen oder zumindest in seine Schranken zu verweisen.
Der Prior stand einfach mitten im Raum und wirbelte aus dem Stand seinen Stab herum, wodurch vor ihm eine Form von Kraftfeld aufgebaut wurde.
Und immer wenn die Erdensoldaten darauf feuerten, wurden ihre Kugeln zurückgefeuert und töteten sie nur Sekundenbruchteile später.
Deshalb warf Jules sich auf die linke Seite und zog ihr Messer.
„Marines, lenkt ihn ab.“
Zwei ihrer Männer nahmen ihre Waffen hoch und richteten die Schulterschützen auf den Prior, der in derselben Sekunde seinen Stab hochnahm.
„Und die Macht der Ori wird…“
Weiter sollte er aber nicht kommen, da Jules sich von hinten anpirschte und ihr Messer in seinen Hals rammen wollte.
Jedoch bemerkte er sie und hob sie mit seinen Kräften in die Lüfte wobei er ihr beinahe den Kehlkopf zerquetschte und sie übel rannahm.
„Wenn du jetzt bereust…“
Jules schlug dann aber noch mit letzter Kraft auf seinen Schild ein.
„Darauf kannst du ewig warten.“
Der Prior zog sie so durch die Luft, dass ihr Gesicht genau vor seinem war und starrte ihr direkt in ihre wutverzerrten Augen.
„Du wirst brennen und diese Welt der Verräter wird in die ewigen Feuer der Unterwelt geschickt, von wo aus es keine Widerkehr gibt.“
Diese Worte waren für sie aber nur ein Ansporn und sie trat noch mal gegen den Schild, auch wenn in ihrer Aktion nur symbolischer Widerstand lag.
„Kommst du mich da auch besuchen, damit ich dir den Arsch aufreißen kann?“
Ihr spöttischer Blick trotz der Tatsache, dass sie dem Tode nah war, ließ den Prior rot anlaufen und bei all seiner vermeintlichen Überlegenheit machte er Fehler.
Denn auch wenn er Jules fast erwürgt hatte und die letzten Marines ratlos vor den beiden standen, in diesem Moment war er abgelenkt.
So konnte sich Ralf leise von hinten ran schleichen und dem Prior eine Waffe an den Kopf halten, weil der Oridiener sich nicht nach hinten absicherte.
„Lass sie runter, oder du stirbst.“
Als der Prior realisierte, dass er den Lauf einer Pistole am Kopf hatte, herrschte für einen Moment bei allen eine Totenstille.
„Ehre sei den Ori…“
Er hatte die Worte kaum ausgesprochen und wollte seine Kräfte einsetzen, als Ralf bei ihm eine Kugel durch den Schädel jagte.
Sie trat auf der anderen Seite fast an Jules Kopf aus und sie wurde zum Großteil mit Gehirnmasse und Schädelstücken besudelt.
„Noch näher an meiner Rübe vorbei ging es wohl nicht…“
Ralf zuckte jedoch nur mit den Schultern.
„Du lebst doch noch…“
Da kam Vala angesprungen und half ihr hoch.
„Jetzt stelle dir einfach mal vor, Admiral König hätte dich so gesehen…“
Da sah Julia sie aber nur ganz böse an.
„Vala, das ist nicht witzig.“
Nachdem sie aufgestanden war und sich gefasst hatte, lief sie mit den anderen zur Kontrollstation, da sie noch die Reaktoren herunterfahren mussten.
Vala hatte extra ein Computerprogramm vom ONI bekommen, mit dem jeder Computer abgeschaltet werden konnte.
Dieser gesamte Vorgang dauerte eine halbe Stunde und Julia hatte in der Zwischenzeit begonnen, auf den Fluren ein behelfsmäßiges Lazarett einzurichten.
Denn sie würden die meisten Verwundeten und davon gab es reichlich, hier behandeln müssen, da es auf der Argos nicht annähernd Platz dafür gab…


O´Neills Einheit:

Nachdem die Anlage gesichert war, machte sich Anna am Hauptcomputer zu schaffen, wo sie sich aller Daten bediente, die sie finden konnte.
Und auch wenn sie selbst nur einen Bruchteil davon verstand, würden diese Erkenntnisse die Erde für kommende Generationen mit allem Nötigen versorgen.
Denn in diesen Computern war einfach alles gespeichert, das die Ori im Bereich der Schiffs- sowie der Waffentechnik zu bieten hatten.
„General, das könnte noch ein paar Minuten dauern, die Datenmenge ist enorm.“
O´Neill stand hinter ihr und blickte ihr über die Schulter.
„Wir haben nicht ewig Zeit, also halten sie sich ran.“
Da kam Ronon in den Raum und sicherte seine Waffe.
„Draußen ist erst mal alles ruhig, dass wird aber nicht so bleiben.“
Anna rollte mit den Augen und sah ihn dann entnervt an.
„Ich beeile mich ja schon.“
Plötzlich gab es wieder gewaltige Erdstöße und in dem Komplex fingen die Wände an wackeln, da das Graserfeuer der Rommel zugenommen hatte.
Sam meldete sich nun bei ihnen.
„Hey, die Ori schicken weitere Bodentruppen zu euch…“
Bei ihren Worten schüttelte Anna abermals den Kopf.
„Ja gleich!“
Allerdings wurde jetzt auch Sam deutlicher.
„Hört zu, ich werde gleich den ganzen Planeten bombardieren, also haltet euch ran und bringt die Truppe zurück auf die Schiffe.“
Jack griff sofort zu seinem Funkgerät.
„Alle Mann, sofort zu den Walküren, wir verduften von hier.“
Er blickte wieder rüber zu Anna.
„Wird das heute noch was?“
Sie zuckte aber nur mit den Schultern.
„Ich weiß nicht, wie lange das noch dauert.“
Da zog O´Neill sie einfach weg.
„Ist mir egal, was für Daten verloren gehen, aber wir hauen jetzt ab.“
Ein Blick in seine Augen verriet ihr, dass er nicht spaßen würde und so nahm sie alle Datenkristalle, so dass sie schnell weg konnten.
Ronon half ihr bei den schweren Sachen und sie liefen zu den Walküren die vor dem Komplex waren und nur auf sie warteten.
Jack setzte sich an den Schaltknüppel und startete den Vogel, während weiter entfernt die Raketen in die Atmosphäre eindrangen…
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.