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Stargate Atlantis: The German Experience (Staffel 2) - Neue Feinde, neue Freunde von Atlan, Colonel Maybourne

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2.08 Vergessende Mythen
von Atlan




Neue Heimatwelt der Arthosianer:

Nachdem die Belagerung und die erste Schlacht von Atlantis beendet worden war, hatte die Erde als erstes einen neuen Heimatplaneten für die Arthosianer gefunden.
Dieser lag sehr weit von Atlantis und den Ballungsgebieten der Wraith entfernt und sollte selten, bis gar nicht angeflogen werden. Das Dorf, das die Arthosianer mit Hilfe von irdischen Pionieren aufgebaut hatten, näherte sich langsam seiner Vollendung.
Am heutigen Tag wollten Halling und einige andere Arthosianer eine Brücke über einen Fluss spannen, da auf der anderen Seite gute Jagdgründe waren.

Halling schlug gerade einen Brückenpfeiler am Uferrand ein, als Kanan erschien, um ihm ebenfalls zu helfen. „Hallo, Kanan“, begrüßte Halling ihn und kam sofort auf ein Thema zu sprechen, das ihm am Herzen lag. „kannst du mir sagen, wie es Teyla geht?
Seit Tagen lässt sie schon niemanden mehr an sich heran.“
„Nicht so gut“, meinte Kanan zwischen zwei kräftigen Hammerschlägen auf den Pfeiler. „Sie verfällt immer mehr in Depressionen, weil sie nichts mehr sehen kann.
Sie fühlt sich so nutzlos und hilflos, weil sie noch nicht allein zurechtkommt.“
Halling nickte. Er hatte ähnliches befürchtet, als Teyla ihre Anführerwürde an ihn abgetreten hatte, wenn er sie auch nur provisorisch akzeptiert hatte. „Wahrscheinlich braucht sie nur ein wenig Zeit, um über alles hinweg zu kommen“, sagte er zuversichtlich.
„Hoffen wir es“, antwortete Kanan und ging mit Halling zum zweiten einzuhauenden Pfeiler. „Momentan ist Charyn bei ihr. Wenn sie sie nicht aufmuntern kann, dann wohl niemand.“

Gerade wollten sie zum ersten Schlag ansetzen, als ein Mann hektisch angerannt kam.
„Hilfe, helft mir doch!“
Er kam direkt auf Halling zugerannt, der ihn schnell bei den Armen packte. Dieser Mann gehörte zu einem anderen Stamm Menschen, den die Arthosianer seit Jahrzehnten kannten und die ebenfalls stark von den Wraith dezimiert worden waren.
Deswegen hatten sie hier zusammengesiedelt. „Ian, was ist denn?“, fragte Halling. Der Mann musste erst einmal zu Atem kommen, dann antwortete er: „Vezi und ich waren zusammen bei der Jagd und plötzlich wurden wir überfallen und Vezi verschleppt. Es waren die Wraith.“
Halling runzelte die Stirn. „Unmöglich, die Wraith wissen doch nichts von dieser Welt.“
„Es waren Wraith“, bestand Ian. „und Vezi ist verschwunden.“
Halling wusste zwar, dass die Wraith unmöglich Vezi verschleppt haben konnten, aber auf jeden Fall war er verschwunden und musste deshalb gesucht werden. Er nickte schließlich. „Na gut, wir müssen jetzt Vezi suchen gehen.“ Er wand sich an Kanan: „Geh schnell ins Dorf und hol einige Erdwaffen. Ich glaube nicht, dass wir sie brauchen, aber für den Fall der Fälle hol einige.“
„In Ordnung, bin gleich wieder da“, meinte Kanan und rannte ins Dorf zurück.
Die Erdlinge hatten den Arthosianern einige ihrer Waffen gegeben, um sich zur Not zur verteidigen. Hauptsächlich Pistolen und Wraithbetäuber, aber auch einige MPs und veraltete Sturmgewehre. Halling wand sich nun an Ian. „Und du führst uns zu der Stelle, wo Vezi verschwunden ist.“


In der Siedlung war Teyla gerade dabei mit Charyn Suppe zu kochen. Charyn wollte Teyla damit aus ihren Depressionen herausholen und ihr nebenbei auch endlich mal beibringen, wie man ihre berühmte „Krötenwurzsuppe“ kochte. Amüsiert sah die alte Frau dabei zu, wie Teyla gerade die Suppe verwürzte. „Du hast es immer noch nicht gelernt, Liebes“, urteilte sie lächelnd, nachdem sie probiert hatte.
Teyla lächelte kurz. „Nun ja, ich werde ja noch genug Zeit haben es zu lernen.“ Dann kicherte sie. „Solange mir jemand alle Zutanten direkt in die Hände reicht und mich Richtung Topf dirigiert.“
Charyn lachte ebenfalls und drückte Teyla. „Ja, das ist mein Mädchen. Lass dich nicht hängen, es kommt schon wieder alles in Ordnung.“
Teyla nickte ernst. „Ja, wird sicher wieder alles gut.“ In ihrer Stimme klang es ganz monoton, als sie diese Worte aussprach. Charyn wusste, dass Teyla noch einen längeren Weg vor sich hatte, bevor sie wirklich wieder in Ordnung war, aber die ersten Schritte waren gemacht.

Von Draußen war nun Lärm zu hören und Teyla schreckte auf. Ihr Gehör war einer der Sinne, der sich verbessert hatte, seitdem ihr Augenlicht zerstört war. „Was war das?“
Charyn ging zum Eingang des Zeltes und sah hinaus. „Das AR 1 Team ist hier und die anderen begrüßen sie.“ Immer wenn sich die Gelegenheit bot, besuchte AR 1 die Siedlung und brachte bei der Gelegenheit auch einige Güter vorbei.

Die Kinder liefen auf die Teammitglieder zu und wollten von Jack und Ronon auf die Schultern genommen werden und begrüßten auch die anderen aus dem Team.
Auch die erwachsenen Dorfbewohner begrüßten AR 1, da sie ihnen und den anderen Erdmenschen dankbar für alles waren, was sie taten. Solche selbstlosen Taten waren in dieser Galaxie sehr selten. Schnell verteilten sich die Ansammlungen wieder.
Jack wurde von einigen der Dorfältesten in ein Gespräch verwickelt, Anna und Max Wickers verteilten die mitgebrachten Medikamente und Güter. Ernst war inzwischen damit beschäftigt den Kindern von der letzten Mission des Teams zu erzählen. „Okay, da waren wir also“, begann er, als die Kinder im Halbkreis um ihn saßen. „Wir waren auf diesem Planeten, den die Wraith gerade überfallen. Es waren mindestens zweihundert Wraith und ein dutzend Darts. Eine kritische Situation in der andere Teams sicher aufgegeben hätten, aber wir haben sie alle besiegt. Nun erzähl ich euch alles, was genau passiert ist.“
Die Kinder sahen ihn strahlend an, während er die Einzelheiten erzählte.

Anna und Max sahen aus einiger Entfernung zu und Anna blickte verwirrt zu Max.
„Sagen sie mal, Wickers, waren es nicht nur knapp ein Dutzend Wraith?“
„Kann gut sein“, meine Max. „aber ist ja für die Kinder.“
Er deutete auf Ernst, wie er gerade nachstellte, wie er einen Wraith voll Blei pumpte.
Anna zuckte mit den Schultern. „Auch wieder wahr.“
„Und jetzt entschuldigen sie mich bitte“, sagte Max und sah Anna schon nicht mehr an, da er gerade zwei sehr attraktive junge Frauen ins Blick genommen hatte. „Ich muss weg.“
„In Ordnung“, sagte Anna grinsend, während sich Max langsam in Bewegung setzte und noch einmal seinen Kragen und seine Taktikweste zurechtrückte. „aber nur zu ihrer Info, wenn sie sich einen außerirdischen Tripper einfangen, dann lache ich sie aus.“
„Okay, klingt fair“, antwortete Max und machte sich davon. Anna grinste nur und gesellte sich zu Ernst, um ihm beim erzählen zu helfen.

Währenddessen betrat Ronon Teylas Zelt. Seit John Sheppard auf der Erde im Koma lag, war er der aus dem Team, mit dem sich Teyla am besten verstand. „Hallo, Ronon“, begrüßte ihn Charyn und auch Teyla wand sich von der Feuerstelle ab.
„Ronon, sind sie es?“, fragte sie.
„Ja, ich bins“, meinte Ronon. Seitdem Teyla ihr Augenlicht verloren hatte, war Ronon einer derjenigen, der ihr darüber hinweghelfen wollte. Deswegen besuchte er sie und Kanan immer, wenn er auf dem Planeten war. Also setzte er sich mit Teyla hin und "unterhielt" sich mit ihr... was doch meistens nur aus zuhören und nicken bestand.


Halling, Kanan und Ian waren einige Stunden später an dem Punkt angekommen, wo der Jäger Vezi verschwunden war. „Habt ihr irgendwas?“, rief Halling den anderen Beiden zu, da sie sich aufgeteilt hatten, um die Umgebung zu untersuchen.
Nach einer Weile kam ein Bestätigungsruf von Kanan. „Ja, ich hab ihn gefunden!“
Ian und Halling rannten sofort zu Kanan, der sich über den Körper von Vezi beugte und ihm den Puls fühlte. „Nichts mehr zu machen“, meinte er. „Er ist tot. Aber das kann kein Wraith gewesen sein.“
Halling besah sich die Leiche. Der Tote weiß keinerlei Spuren eines Kampes auf, noch war er ausgesaugt worden. Er lag einfach nur tot auf dem Boden, hatte aber einen verzerrten Gesichtsausdruck, der voller Schrecken war. „Unmöglich ein Wraith“, stimmte Halling Kanan zu. „Er sieht eher aus, als hätte er sich zu Tode erschreckt.“
„Nehmen wir ihn mit“, meinte Kanan und hob zusammen mit Ian die Leiche auf. „vielleicht wissen die Erdlinge ja, was mit ihm geschehen ist.“
Halling nickte zustimmend und die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. Sie merkten nicht, dass sich hinter ihnen ein leichter Nebel bildete, der immer dichter wurde. Die Drei hatten gerade zweihundert Meter zurückgelegt, als sie plötzlich Stimmen hörten. Die Stimmen waren zwar nur leise, aber unmissverständlich zu hören und hörten sich, wie Geisterstimmen an. Halling drehte sich ängstlich um und sah den Nebel, der ihnen nachgeschwebt war. „Lauft!“, rief er verängstigt durch die Präsenz des Nebels. Die drei Männer rannten so schnell, wie die Leiche, die sie trugen, es ihnen erlaubte, in Richtung Dorf, wenn sie auch einen großen Bogen liefen, um mögliche Verfolger abzuschütteln. Der Nebel blieb weit zurück und die Stimmen versiegten.


In der Siedlung war die Stimmung inzwischen sehr ausgelassen und man konnte schon fast von einer Party sprechen. Gründe dafür gab es viele, da unter anderem an diesem Tag, die letzte Brücke fertig und AR 1 einmal wieder zu Besuch war.
Die Stimmung war recht ausgelassen und der Schnaps floss. Auch Teyla hatte sich von der feiernden Meute mitreißen lassen und - wenn auch im Rausch - voller Stolz ihre erste essbare Suppe präsentiert. Zwar musste sie sich führen lassen, aber dennoch feierte sie ordentlich mit und lallte bei den Liedern, die gesungen wurden mit.

Max, der von beiden Frauen eine Absage gekriegt hatte, zog sich deprimiert zurück und setzte sich zu Anna, bei der der Alkohol schon Wirkung zeigte.
„Keinen Erfolg gehabt?“, fragte Anna belustigt.
„Kein Erfolg“, bestätigte Max genervt und rieb sich die rechte Wange. „Eine hat mir sogar eine geknallt. Ich bin einfach zu gut für die alle.“
Anna grinste, als es sich Max ein wenig bequemer machte und der Party aus der Ferne zusah. Dann rückte er näher an Anna heran und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Sie sah ihn schräg an. „Was soll denn das?“
„Nichts“, meinte er lächelnd, doch sie schupste ihn sofort weg. Sie meinte belustigt: „Ich sagte doch, dass das bei mir nicht klappt.“
Max sah sie enttäuscht an. „Dann sagen sie mir wenigstens, bei wem es funktioniert.“
„So läuft der Hase also“, sagte Anna und schüttelte kichernd den Kopf. „Na gut, ich sag ihnen jetzt Namen von einigen wahnsinnig sinnlichen Krankenschwestern und Soldatinnen, die alle Single sind, wenn sie mir versprechen endlich aufzuhören.“
„Bin ganz Ohr“, sagte Max und hatte schon längst Stift und Papier gezückt.
Ronon, der in der Nähe der Beiden saß und einen großen Krug Bier nach dem anderen leerte, lachte laut auf. „Ihr seid schon komisch.“

Jack und Ernst saßen auf einer dem Fest abgewandten Seite des Dorfes und erzählten den Kindern, die sich hier versammelt hatten, einige Geschichten. Gerade waren sie wieder mit einer fertig, da rief ein kleines Kind: „Noch eine Geschichte!“
Jack sah Ernst fragend an. „Haben wir noch irgendwelche Storys?“
Ernst kratzte sich kurz am Kopf. „Wie wärs mit... der Geschichte von Androkles und dem Löwen?“
Jack sah seinen Eins-O überlegend an und wand sich dann an die Kinder.
„Ich erzähl euch jetzt mal eine Geschichte, die bei uns auf der Erde so gut, wie alle Menschen kennen. Sie handelt von einer ganz normalen Familie, die in einer Stadt lebt, die Springfield heißt. Das ist die Geschichte der Simpsons.“
Während Jack und Ernst einige Simpsons-Folgen nacherzählten und teilweise auch nachspielten und die Kinder lachend zuhörten, nahm die Party langsam ein Ende.
Die Leute hatten zu tief ins Glas geschaut und während es dunkel wurde, schliefen immer mehr Leute ein. Ronon war einer der letzten, der noch wach war. Er torkelte zu einer guten Schlafstelle, kippte noch den Rest seines Biers und legte sich hin. Nach einem lauten Rülpser schlief er ein.


Am nächsten Morgen erwachten alle nur sehr langsam, bedingt durch den starken Alkoholkonsum der vergangenen Nacht, waren alle mehr oder minder verkatert.
Max war, dank über 20 Jahren Erfahrung mit Alkohol und exzessiven Trinkgelagen, einer der ersten, der Wach wurde. Er hob den Kopf von Annas Schulter, die immer noch schlief. Als er ihr Gesicht sah, musste er schmunzeln. Die junge Stabsunteroffizierin schnarchte extrem laut und Speichel tropfte als Rinnsal aus ihrem Mund. „Tja, wenn man noch ein Frischling ist, was das Trinken betrifft...“, dachte sich Max belustigt und sah sich um. Jack war der nächste von Team, der wach wurde, etwa zeitgleich mit Ronon. Beide kniffen sofort wieder die Augen zusammen, als sie das Morgenlicht wahrnahmen. „Alles in Ordnung, Colonel?“, fragte Max möglichst leise.
„Ja, ja“ Jack rieb sich die Augen. „Das letzte Mal, als ich so gezecht hatte, hatten wir gerade den Golfkrieg gewonnen.“
„Tröste dich“, meinte Ronon und rieb sich seinerseits die Augen und hielt sich den Kopf. „Ich bin auch eingerostet.“ Er hielt sich die Hand vors Gesicht. „Kann einer mal die Sonne abmurksen?“ Max schüttelte grinsend den Kopf und stand dann auf, um sich ein wenig die Beine zu vertreten.

Er hatte erst einige Schritte zum Dorfrand hingemacht, als Kanan, Halling und Ian entkräftet auf das Dorf zumarschiert kamen, die Leiche von Vezi auf den Schultern.
„Wo wart ihr denn?“, fragte Max, als sie langsamer wurden und auf ihn zukamen.
„Die Leute haben sich schon Sorgen gemacht.“
„Gleich“, meinte Halling nur und stürmte als Erster ins Dorf, um gleich darauf lauten Lärm zu machen, um alle zu wecken. „Aufwachen! Leute, wacht auf! Es gibt etwas wichtiges!“

Langsam wurden auch die letzten Leute wach und versammelten sich gleich um die drei Ankömmlinge. Halling erzählte in wenigen Worten, was geschehen war, während die immer noch verkaterte Anna die Leiche von Vezi untersuchte. „Euch hat eine Art Nebel verfolgt?“, fragte Ernst ungläubig.
„Ich weiß nicht, ob er uns verfolgt hat“, antwortete Halling. „Ich habe da nur Stimmen gehört, Geflüster und als ich mich umdrehte, sah ich diesen Nebel.“
„Klingt nach Wraith“, meinte Ronon. „spricht doch alles dafür. Ein Toter, Nebelschwarten, wie sie die Wraith erschaffen können und so ein Geflüster.“
„Das waren keine Wraith, die Vezi umgebracht haben“, sagte Anna und stand vom Körper auf. „Ich hab jetzt nur einen groben Blick drauf werfen können, aber soweit ich sehen kann, ist er eines natürlichen Todes gestorben. Ich tippe auf Herzinfarkt.“
„Herzinfarkt“, wiederholte Jack ungläubig.
Anna nickte. „Wahrscheinlich. Ausgelöst durch extremen Stress, geweitete Pupillen und so. Alles da.“
„Vielleicht hat ein Wraith Gedanken in ihn reinprojiziert, um ihn auszufragen oder zu quälen“, spekulierte Max. Teyla, die aufmerksam zugehört hatte, schüttelte energisch den Kopf. „Nein, ein Wraith hätte sich bloss an ihm genährt und Befragungen führen sowieso nur Königinnen durch. Ich habe außerdem keine Wraithpräsenz gespürt.“
„Ich auch nicht“, meinte Kanan, der ebenso wie Teyla spüren konnte, wenn Wraith in der Nähe waren. Zwar nicht so stark, aber immerhin. „Das ist irgendetwas anderes.“

„Wie dem auch sei“, sagte Jack und unterbrach die Diskussion. „Wer oder was auch immer Vezi getötet hat, hier ist es nicht sicher. Ich schlage deshalb vor, dass wir den Planeten fürs erste evakuieren, solange wir nicht wissen, was hier vorgeht.“
Ernst stimmte dem zu. „Klingt gut. Wir siedeln euch erst mal zur Alpha-Basis um und untersuchen den Planeten dann mit einigen Wissenschaftsteams und vom Orbit aus.“
„Einversta...“, sagte Teyla sofort und erinnerte scih dann, dass Halling ja jetzt der Anführer war. „Halling?“
Halling nickte. „Einverstanden“ Dann wand er sich an die Dorfbevölkerung. „Ihr wisst, wie es läuft. Packt alles zusammen, wir ziehen vorrübergehend um, aber macht schnell.“

In kürzester Zeit machten sich alle an die Arbeit und fingen an die Zelte auseinander zu bauen und ihre Habseligkeiten zusammenzuraufen. Teyla meinte erklärend zu AR 1: „Es wird keine Stunde dauern, bis wir abmarschbereit sind. Wir haben schon jahrelange Übung darin und unsere Siedlungen seit jeher so aufgebaut.“


Fast 45 Minuten, nachdem die Arthosianer angefangen hatten das Dorf abzubrechen, zog plötzlich dichter Nebel auf und umschloss in Sekundenschnelle das Dorf. Voller Angst zogen sich alle von den Grenzen des Dorfes zurück und versammelten sich auf dem Dorfplatz. Ronon versuchte einmal mit seiner Energiepistole auf die Nebelwand zu feuern, doch nichts geschah. „Das klappt also nicht...“

Aus dem Nebel waren nun ganz leise und verschwommen Stimmen zu hören.
Jack lauschte eine Zeit und fragte dann: „Versteht die Stimmen einer?“
Alle schüttelten nur den Kopf und Ronon spuckte ins Gras, setzte sich dann in Bewegung. „Ach, scheiß drauf.“ Er marschierte direkt auf die Nebelwand zu.
„Ronon, nicht!“, rief Jack befehlend, doch es war schon zu spät. In dieser Sekunde verschwand Ronon durch die Nebelwand. Doch er war nur knapp zehn Sekunden verschwunden und kam dann da wieder herausmarschiert, wo er reingegangen war.
Verwirrt sah er sich um und ging zu den Anderen zurück.„Was sollte denn das?“, fragte Anna und knuffte ihn an der Schulter. Ronon zuckte mit den Schultern. „Is doch nichts passiert.“
„So kommen wir also nicht raus“, meinte Ernst nachdenklich.
„Geben sie mir ne Weile, dann erforsch ich das und finde einen Weg raus“, meinte Max selbstsicher, bekam jedoch gleich von Ernst einen Dämpfer verpasst in Form einer Kopfnuss. „Machen sie nicht einen auf McKay-Verschnitt, Max. Ich darf sie dran erinnern, dass sie Archäologe sind. Das ist außerdem wohl zu gefährlich.“

Als hätte man es drauf angelegt, formte die Nebelwand plötzlich ein Gesicht.
Es war das eines humanoidähnlichen Wesens, sah aber alles andere aus, als ein Mensch. Plötzlich schossen Nebelschwaden peitschenähnlich hervor und auf einen Mann zu, der in der Menge stand. Die Schwaden berührten ihn nur kurz, dann fiel er schreiend auf den Boden und zuckte. Dieses Schauspiel dauerte nur wenige Sekunden, dann blieb der Mann reglos liegen. Erschrocken wichen die Dorfbewohner von ihm zurück. Es dauerte einige Minuten, bis sich alle wieder einigermaßen gefasst hatten und anfingen sich zu beratschlagen, was nun zu machen sei.

Teyla hatte hingegen schon eine Idee, wie sie etwas bewirken konnte und schloss die Augen, um ihre telepathischen Kräfte zu verstärken. Durch die Telepathie, die ihr ihre Wraithgene schenkten, blendete sie die Stimmen um sich herum aus und konzentrierte sich nur auf die Stimmen, die aus dem Nebel kamen. Langsam aber stetig verstand sie mehr von dem Geflüster, bis sie schließlich verstand, was der Nebel sagte.„Mörder... Ihr seit alle Mörder...“, flüsterten die Stimmen. Teyla drang weiter ein und versuchte herauszufinden, was der Ursprung des ganzen war und schließlich stieß sie, im tiefsten Inneren, auf jene Quelle. Dieser Nebel war eine Art Gemeinschaftswesen, das sich aus den Überresten eines seit Jahrtausenden toten Volkes gebildet hatte. Im Prinzip ähnelten sie Geistern, die sich auf Grund der physisischen Beschaffenheit ihrer Spezies gebildet hatten, nachdem sie gestorben waren. „Aber wie ist es dazu gekommen?“, fragte Teyla die Geister.
„Wir waren ein nichtmenschliches Volk, wie ihr uns nennen würdet“, hauchte eine Stimme erklärend.
„Damals, als die Wraith gegen die Antiker kämpften, kamen diese Dämonen zu uns“,
flüsterte eine andere Stimme.
„Die Wraith kamen hierher?“, fragte Teyla nach.
„Ja“, bestätigte eine weitere Stimme. „Doch wir konnten ihnen nicht mal als Nahrung dienen und deswegen wollten sie uns alle ermorden. Wir baten die Antiker um Hilfe, doch sie wollten uns nicht helfen.“

Teyla verstand und hatte die Informationen nun im Blick. Es war gegen Ende des Krieges gewesen, als die Antiker nur noch eine handvoll Schiffe hatten. Es war nicht nur diese Welt in Gefahr gewesen, sondern auch eine menschliche Welt, die ebenfalls stark bevölkert war. Für die Antiker war es einfach auf Zahlen hinausgelaufen, so grausam es auch sein mochte. Letztlich hatten die Antiker sich für die Menschenwelt entschieden und die Wraith rotteten die ganze Spezies aus. „Sie hätten uns retten sollen“, meinte wieder die erste Stimme.
„Es war eine schwere Entscheidung, die aber letztlich getroffen werden musste“, meinte Teyla. „Die Antiker haben versucht, so viele zu retten, wie nur möglich.“
„Ja“, sagte die zweite Stimme. „aber von den Menschen gab es noch genug Wesen.
Mit unserem Tod starb unsere ganze Art aus.“
„Und dafür hassen wir die Antiker“, sagte die dritte Stimme. „und alle Menschen, die ihr schon immer die Lieblinge der Antiker wart. Nur wegen euch müssen wir nun so dahinvegetieren, körperlos und unsterblich. Verdammt ewig hier zubleiben. Dafür sollt ihr nun bezahlen.“ Teyla löste die Verbindung und wand sich an die Menschen, die sich um sie herumversammelt hatten und auf Informationen hofften, die Teyla ihnen nun lieferte.

„Das klingt gar nicht gut“, meinte Ernst, als Teyla geendet hatte.
„Die Untertreibung des Milleniums wohl eher“, merkte Max zynisch an. „Die Geister wollen uns abmurksen und die Ghostbusters sind eine Galaxie entfernt.“
Sie wurden von Teyla unterbrochen, die wieder etwas spürte. „Jetzt greifen sie an.“
Und auch gleich darauf fing die Geisterwand an sich auf die Dorfbewohner zuzubewegen und auch die Nebelschwarten kamen wiederhervor. Doch diesmal war Teyla vorgewarnt und mobilisierte ihre geistigen Kräfte. „Stop!“, rief sie in Gedanken und legte all ihre Kräfte in diese Suggestion. Doch auch die Geisterwesen verstärkten ihre Kräfte und hielten dagegen. Die geistige Ebene verstärkte sich noch mehr und Teyla sah nun die Geister in ihrer ganzen abstoßenden Form. Sie ähnelten Untoten, Zombies gemischt mit Mumien und doch war es noch eine Stufe schrecklicher. Einen Moment erschrak Teyla, konzentrierte sich dann aber wieder und legte auch die letzte Kraft frei, die sie hatte. Es war so viel, wie sie noch nie freigelassen hatte und sie wusste auch nicht, was das bedeuten würde.

Aus dem Paroli bieten wurde nun geistige Dominanz über die Geister. Ihre Augen nahmen eine hellweiße Farbe an und mit ausgestrecktem Arm bahnte sie sich einen Weg in Richtung Geisterwand, die langsam aber stetig vor ihr zurückwich. Die Dorfbewohner, die schnell das allernötigste an sich rafften, und AR 1 folgten Teyla schnellen Fußes zum Stargate. Je länger sie unterwegs waren, desto stärker wurde Teylas telepathisch-suggestive Abwehr. Erst umschloss der Nebel sie noch, das er sie fast berührte, doch dann wich er immer mehr, bis er, als sie am Tor angekommen waren, von Teyla hundert Meter weit weggedrängt wurde.

Schnell wählte Max das Tor an und kontaktierte dann Atlantis. „Atlantis, hier AR 1. Wir bringen die Arthosianer mit, Vorbereitungen treffen und sobald alle durch sind sofort abschalten.“
Dann begannen sie mit der Evakuierung, die nur wenige Minuten dauerte.
Doch so langsam ließ auch Teylas Kraft nach und langsam aber sicher kamen die Geisterwesen wiedernäher, bis außer Teyla und Kanan und Jack keiner mehr auf dem Planeten war. „Fertig“, sagte Teyla entkräftet und brach zusammen. Blut strömte aus ihrer Nase. Kanan und Jack schnappten sie sich schnell und sprangen durchs Tor, das sich direkt nach ihnen abschaltete und die Geisterwesen wütend zurückließ.


Einen Tag später begannen die Arthosianer und die anderen Siedler auf dem Festland von Lanthea zu siedeln. Zwar würde der Kontinent bei einem Angriff durch die Wraith auch zu einem Ziel werden, da dort auf mehreren dutzend Quadratkilometern eine riesige Militärbasis entstehen sollte, aber andererseits war der Kontinent groß und Lanthea anscheinend der sicherste Planet der Galaxis. Sie wollten nur noch Ruhe und Frieden. Teyla hatte das Abenteuer jedoch stark mitgenommen. Seit der Rückkehr lag sie bewusstlos auf der Krankenstation und keiner der Mediziner konnte sich einen Reim drauf machen, was ihr fehlen könnte. Nur eines hatte sich nicht verändert, nämlich das weißliche Schimmern ihrer Augen, das bei Teyla übersinnliche Aktivität zeigte. Was genau vorging, entzog sich aber allen. Ununterbrochen saß Kanan an ihrem Bett und hielt Wache, bis sie wieder genug Kräfte gesammelt hatte, um aufzuwachen. Und dann würde man sehen, ob sich ihre Kräfte noch steigern würden...




Ende der Folge
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