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Stargate: The German Experience (Staffel 5) - Countdown zur Zerstörung von Atlan, Colonel Maybourne

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5.09 Die diebische Elster
von Atlan




ST 1 war auf einem abgelegenen Planeten, der sich in den äußeren Gebieten der Galaxis befand. Doch aufregendes, gab es nicht. Der ganze Planet war im Prinzip, eine Wüste mit vereinzelten Ruinen. Ansonsten nichts, außer Sand. Jules stand bei Sikermann, der die Gegend mit dem Feldstecher absuchte. „Und“, fragte er. „Ist die Scheidung endlich durch?“ Jules nickte betrübt. „Ja. Hab mir jetzt ne Wohnung gesucht. Muss nur noch meine Sachen hin bringen und renovieren.“
„Also, wenn du Hilfe brauchst, ich steh zu Verfügung...“, meinte Ralf.
Jules Laune wurde gleich besser. „Ach, deine Freundin wird nicht sauer, wenn du einer anderen Frau beim Umzug hilfst?“ Ralf setzte den Feldstecher ab und atmete ein. „Wir haben uns am Wochenende getrennt.“
„Oh.“, meinte Jules. „Tut mir Leid.“ Er zuckte nur mit den Schultern. „Muss es dir nicht. Die letzte Zeit war es nur ätzend.“

Da wurde ihr Gespräch von Daniel unterbrochen, der laut rief: „Ich hab hier was.“
Er hockte in einigen Metern Entfernung im Sand, in der Nähe einer Ruine und hatte seine archäologische Ausrüstung ausgepackt. „Franzi, komm mal bitte her.“, rief er Franzi zu, die mit Teal‘C zusammenstand. Die nickte nur und kam im Laufschritt zu Daniel. „Was gibt’s?“, fragte sie. Daniel hielt ein versandetes Goa‘Uld Handheilungsgerät in Händen und versuchte gerade, es mit einem feinen Pinsel zu säubern. „Guck mal bitte, ob das Heilungsgerät noch Energie hat.“, bat er.
Franzi nickte und holte ein Gerät zur Spannungsmessung hervor. Sie hielt es an das Heilungsgerät. Der Spannungsmesser gab Geräusche von sich. „Hmm... Also Energie hat der Armreif noch.“, meinte sie. Daniel schien überrascht. „Hätte ich nicht erwartet.“ Er verstaute den Armreif in seinem Rucksack. Franzi sah auf ihre Uhr. „Na gut, dann brechen wir hier erst mal ab.“
Ihrem Team rief sie zu: „Los, zum Tor. Wir rücken ab.“

Das Team setzte sich langsam in Bewegung, sie wussten aber nicht, dass sie beobachtet wurden. Zusammen mit ST 1 setzte sich diese unsichtbare Person in Bewegung und folgte ihnen in einigem Abstand...

Auf dem Weg zum Tor, das etwa einen Kilometer entfernt lag, wand sich Jules an Teal‘C. „Sag mal, hast du mal wieder was von den Hak‘Tyl gehört?“, fragte Jules.
Nachdem sie vor einigen Wochen mit Karyn und Ish‘Ta auf Shoppingtour gewesen war, interessierte sie sich noch mehr für die Hak‘Tyl und den Widerstand im allgemeinen. Teal‘C lächelte nur leicht. „Die Jaffaflotte unter Bra‘Tak, konnte Moloc noch weiter in die Enge drängen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er entgültig aufgeben muss.“
„Hört sich gut an.“, meinte Jules und lächelte ebenfalls. „Und ich hab gehört, dass Ryac sich ja sehr für Karyn.... „interessieren“ soll. Wenn du verstehst, was ich meine.“ Sie lachte kurz auf. Teal‘Cs Mine verfinsterte sich etwas. „Ich glaube, dass Ryac noch zu jung ist, um eine Beziehung zu beginnen. Auch wenn ich nun schon lange auf der Erde lebe und weiß, wie ihr das mit euren Kindern handhabt.“ Jules zuckte leicht mit den Schultern. „Andere Planeten, andere Sitten. So ist das nun mal.“

Sie hatten inzwischen das Tor erreicht und Ralf wählte raus, gab dann seinen Iriscode ein. Franzi funkte zum STK: „Rust hier. Wir kommen heim.“ Dann trat sie als erste durchs Tor, der Rest von ST 1 folgte. Auch die unbekannte Person trat, zusammen mit Daniel, durch das Tor.


In Sibirien:

Sergej Runge und seine Tochter Svetlana fuhren mit einem Jeep durch die eiserne Kälte. Ihr Ziel war ein einsamer Ort, 170 Kilometer von der Forschungsbasis entfernt, in der das russische Militär Alientechnologie erforschte. Sie hätten auch eine Walküre anfordern können, immerhin war Runge Brigadegeneral, aber er wollte es mal wieder etwas ruhiger haben. Er lachte schallend auf, als Svetlana ihm vom ersten Wort seiner Enkelin Susan erzählt hatte. „Ernsthaft? Susans erstes Wort war Schlappschwanz?“
Dann schüttelte er nur belustigt den Kopf. „Schade, dass ich nicht dabei war.“
Er wechselte das Thema. „Zum Glück, sieht sie nicht aus, wie ihr Vater. Ein Segen für die Familie.“ Svetlana haute ihm leicht in die Seite. „Hey, beleidige nicht meinen Rodney. Das darf nur ich.“ Runge belächelte seine Tochter nur etwas mitleidig. „Na ja, hast ihn ja auch eingeritten.“

Svetlana antwortete nicht darauf, sondern wechselte das Thema. „Ich will meinen Rodders wieder haben.“, sagte sie mit einem Schmollmund. "Zur Not geh ich auch nach Atlantis, aber ich will ihn wieder haben...“

Da erreichten sie ihr Ziel. Runge hielt den Jeep an und stieg aus. Dr. Markova nahm die Beiden in Empfang. „General, Svetlana.“, begrüßte sie die beiden alten Bekannten und gab beiden die Hand. „Ich glaube, die Reise hat sich für sie gelohnt.“


ST 1 war in der Zwischenzeit zur Erde zurückgekehrt und Daniel rannte sofort in sein Labor. Er hatte vor, das Heilungsgerät als Erster zu untersuchen, weswegen er es in seinen Schreibtisch einschloss. Er wusste nämlich, wie habgierig Wissenschaftler sein konnten. Pfeifend verließ er sein Labor und machte sich auf, zu den Duschen. Daniel kratzte sich am Kopf und sofort fielen ihm Sandkörner heraus. „Erst mal duschen gehen.“, sagte er sich und verließ das Büro.

Als alles ruhig war, enttarnte sich die Person. Es handelte sich um eine junge Frau, Anfang bis Mitte 30 mit langen pechschwarzen Haaren und war ziemlich attraktiv.
Sie trug einen schwarzen Zweiteiler, der sie aussehen ließ, wie einen typischen Einbrecher. Sie öffnete das Schloss am Schreibtisch geschickt mit einem Dietrich und schnappte sich das Heilgerät. Sowie ein wertvoll aussehendes Amulett, das von den Goa‘Uld stammte. „Sehr schön.“, meinte sie grinsend. Sie packte beides in ihre Tasche und durchstöberte noch ein wenig das Labor.

Nach etwa 15 Minuten, sie hatte noch einige andere Kunstgegenstände eingepackt, hörte sie auf einmal, wie sich das Schott öffnete. Schnell griff sie zu dem Armband, das sie trug und drückte einen Knopf. Sofort verschwand sie wieder im Schutz eines Tarnfeldes und konnte von niemandem gesehen werden. Daniel, noch mit nassen Haaren vom Duschen, betrat wieder sein Labor und ging direkt zum Schriebtisch, den die Frau wieder abgeschlossen hatte. Er schloss ihn auf und wollte das Handgerät herausholen und stockte dann plötzlich, während die Frau die Gelegenheit nutzte und mit ihrer Beute aus dem Raum huschte.

Daniel sah sich noch eine Weile um und versuchte das Heilgerät und das Amulett zu finden, schaffte es aber natürlich nicht. Dann schnipste er mit den Fingern. „Aber na klar, Radek hats.“ Radek Zelenka hatte auch einen Blick auf die beiden Artefakte werfen wollen. Weil beide noch eine Reststrahlung hatten, obwohl sie eigentlich schon Jahrhunderte auf verlassenen Planeten lagen. „Na warte Radek. So viel dazu mir meine Sachen zu klauen.“, nuschelte Daniel und machte sich auf zu Radeks Labor.


In Sibirien waren Runge und Svetlana indes in eine unterirdische Höhle heruntergestiegen. Einige russische Soldaten standen hier Wache. Etwas weiter hinten kamen Bauwerke zum Vorschein, die dem Design her von den Antikern stammen mussten. „War wohl mal nen Antikerstützpunkt.“, meinte Svetlana, als sie sich umgesehen hatte. Ihr Vater stimmte dem zu. „Denk ich auch. Ist aber sicher schon seit Jahrtausenden verlassen. Sie nur, wie verfallen die Gebäude sind.“ Sie gingen weiter in die Anlage hinein, bis zu einer Wand, an der sich eine geschlossene, in der Mitte geteilte Tür befand. Zwei Soldaten und ein Wissenschaftler standen davor. Der Wissenschaftler bemerkte Runge und klärte ihn über die Situation auf. „Herr General. Wir haben die Anlage grob abgesucht. Es gibt hier unten nur diese Gebäude. Waren anscheinend Wohnhäuser.“
„Sonst noch was?“, fragte Runge. Der Wissenschaftler nickte und wies auf die Tür.
„Ja, hinter dieser Tür müsste was sein. Laut dem Bodenradar jedenfalls. Das Problem ist nur, dass wir die Tür nicht aufkriegen.“ Svetlana ging auf die Tür zu und klopfte dagegen. Sie wand sich zum Wissenschaftlern. „Ach kommen sie, so schwer kann das doch nicht sein.“ Wie auf Kommando, öffnete sich die Tür, beide Teile fuhren zur Seite und gaben den Blick frei auf einen langen Gang. Als Svetlana wegging, schloss sich die Tür wieder.

Der Wissenschaftler schlug sich gegen den Kopf. „Natürlich, die Tür reagiert nur auf das Antikergen. Deswegen konnten wir sie noch nicht öffnen.“
„Ich bin nur überrascht, dass ich das Gen hab.“, meinte Svetlana.
Runge versuchte es ebenfalls und trat vor die Tür, doch nichts geschah.
„Dann muss ich es wohl von Mama haben.“, stellte Svetlana fest.
Runge lachte nur trocken war. „War die alte Schabracke wenigstens zu etwas nützlich.“ Svetlana sah ihn schräg an und schnell korrigierte er sich: „Außer der Tatsache, dass sie dich geboren hat.“
„Na geht doch. Dann wollen wir mal sehen, wo der Gang hinführt.“, sagte Svetlana grinsend, trat vor die Tür und dann in den Gang dahinter. Ihr Vater, mit Kalaschnikow und Taschenlampe im Anschlag, ging ihr hinterher. Doch die Taschenlampe brauchte er nicht, denn die Lichter gingen, nach und nach, an und erhellten den Gang.
Svetlana ließ sich von einem der Soldaten die AK-74 geben.
„Na dann los.“, meinte Svetlana und ging voran, ihr Vater und die Soldaten folgten.


Im Sternentorkommando:

Daniel kam in Rakes Labor. Der Tscheche saß gerade an seinem Computer und ging einige Daten durch. „Radek, rücken sies raus.“, sagte Daniel.
Radek sah ihn nur verwirrt an. „Wie bitte, was soll ich haben?“
„Na das Heilgerät, das ich von P7W-911 mitgebracht hab. Das wollten sie doch auch untersuchen.“, erklärte Daniel ungehalten. Zelenka verneinte das jedoch.
„Nein, das hab ich nicht hier. Wie kommen sie darauf, Daniel?“ Er schien leicht verärgert. Er stand auf und ging zu einem Regal, in dem mehrere außerirdische Objekte lagen. „Was zum...“, sagte Radek und sah sich noch einmal um.
„Was ist denn?“, fragte Daniel.
„Die Tok‘Ra Kristalle.“, meinte Radek nur und sah sich weiter um. Die Kristalle, die er meinte, waren Tok‘Ra Energiekristalle, die sehr klein waren, jedoch Energie für die Subraumkommunikationsanlagen der Menschen lieferten.

„Wieso komm ich mir grad verarscht vor?“, fragte Daniel mit den Händen in den Hosentaschen. Dann sah er jedoch, dass Radek nicht scherzte. Da wurde Daniel plötzlich angerempelt. Verdutzt sah er sich um, sah Radek an und wies mit dem Daumen hinter sich. „Haben sie das auch gesehen?“
Radek nickte. „Irgendwas unsichtbares hat sie gerammt.“
„Getarnt?“, fragte Daniel, was Radek nickend bestätigte. „Dann hab ich auch ne Idee, wo ihr Heilgerät und meine Energiekristalle sind.“, meinte Radek nachdenklich. „Wir sollten Degenhardt informieren.“
„Dann los, bevor noch mehr abhanden kommt.“, sagte Daniel.
Dann trat er auf den Flur heraus und machte sich mit Radek auf zu Degenhardts Büro.


Unter dem Vatikan, geheime Katakomben:

"Kardinal" Glick und Armelia gingen durch die Straßen der unterirdischen Stadt.
Glick zupfte sich am Kragen seiner beigefarbenen Kombination. „Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, aus dem Kleid raus zusein. Ich kann ja verstehen, dass ich mich da oben als einer von ihnen ausgeben muss, aber die hätten mich nicht zu nem Geistlichen machen sollen. Zumal wir mit der Kirche doch nicht wirklich was zu tun haben." Armelia grinste. "Bis auf die Tatsache, dass wir unter ihnen wohnen und deshalb immer ein paar Leute haben sollten, die da oben aufpassen, dass sie unsere Geheimgänge nicht finden." Glick rollte mit den Augen. "Ja, aber wieso ausgerechnet ich? Und das nur, weil Tertio mich nicht leiden kann. Ich könnte irgendwo auf der Welt sein und einen Geschäftsmann oder ähnliches porträtieren , aber nein...."

Als Glick endlich fertig war, erhob Armelia das Wort. „Aber was ich jetzt eigentlich mit dir besprechen wollte: Viele von uns sind immer noch dafür, dass wir uns bedeckt halten.“ Glick spöttelte ein wenig. „So, wie wir Antiker schon immer waren.“
„Kannst du es ihnen verdenken?“, fragte Armelia. „Die Angst von den Menschen rassistisch angegriffen, oder verfolgt zu werden, ist immer noch groß.“
Da meldete sich plötzlich Armelias Kommunikator. Ein kleines und flaches ovales Gerät, mit metallenem Aussehen, das sich auf Armelias Handrücken befand, und zwei kleine Knöpfe und einen Lautsprecher beinhaltete.
Armelia drückte den einen Knopf. „Tribun Armelia, was gibt es?“ Der Rang Tribun entsprach in der Erdterminologie einem Generalmajor. „Tribun, tut mir Leid sie zu stören, Dekurion Markus.“, meldete sich eine Männerstimme. „Ja schon gut, was gibt es?“, fragte Armelia angespannt.
„Die Sensoren melden, dass der alte Außenposten in Sibirien, vom russischem Militär gefunden wurde.“, informierte der Dekurion Armelia. Glick, der mitgehört hatte, wurde bleich. Er griff nach Armelias Hand und sprach in den Kommunikator:
„Ratsmitglied Glick hier, welcher Stützpunkt?“
„Medizinische Einrichtung 17-53 Halgol.“, antwortete der Dekurion.
„Wie das?“, fragte Glick geschockt. „Wir hatten den Stützpunkt doch versiegelt, als wir die Arbeiten eingestellt hatten. Und selbst wenn: die Atombatterien sollten längst erschöpft sein.“
„Darauf hab ich leider keine Antwort, Ratsmitglied.“, sagte der Dekurion nur.
Glick nickte hektisch vor sich hin. „Gut, Ende.“ Er ließ Armelias Hand los und diese wiederum drückte den zweiten Knopf des Kommunikator, wodurch die Verbindung beendet wurde. Glick schlug die Hände über dem Kopf zusammen und lief hektisch hin und her. „Das darf doch nicht war sein. Jetzt laufen diese Alkoholleichen ausgerechnet in dem Stützpunkt rum, in dem wir die letzten Proben des Viruses gelagert haben.“

Das „Virus“ war die schlichte Bezeichnung für eben jene Seuche, die die Antiker vor fast 5,5 Millionen Jahren dazu zwang, die Erde zu verlassen und nach Pegasus zu gehen. Vorher hatte sie allerdings fast das ganze Volk dahingerafft. Armelia sah nachdenklich drein. „Wenn die Menschen die Ampullen finden, könnte die ganze Erdbevölkerung aussterben...“ Glick wurde langsam wieder normal.„Armelia, du weißst was zu tun ist. Ich möchte, dass du es persönlich erledigst. Nehm ein Eindämmungsteam und drei Kurzstreckentransporter.“
Armelia nickte. „Gut, ich werde mich gleich aufmachen.“ Dann ging sie, während sich Glick zu einer der Transportkammern aufmachte. Er aktivierte sein eigenes Kommunikationsgerät. „Sicherheitsminister an Kommandozentrale: Wir haben Alarmstufe Grau-VII.“ Dann stieg er in die Transportkammer und transportierte sich tiefer in die Katakomben.


Degenhardt hatte sich in aller Ruhe die Theorie von Radek und Daniel angehört.
Nachdenklich rieb sich der General die Schläfe. „Daniel, glaubst du das wirklich mit dem getarnten Dieb?“ Daniel zuckte mit den Schultern. „Wer hätte uns sonst beklauen können und mich anrempeln ohne, gesehen zu werden?“ Degenhardt nickte und aktiviert die Gegensprechanlage. „Rene, sofort in mein Büro.“

Rene Meyer/Jolinar kam schon kurz darauf, nach knapp einer Minute, in das Büro.
Degenhardt sah auf seine Uhr. „Okay, das ging fix.“, scherzte er.
„Ich war im Kontrollraum und hab mit Nicole geredet.“, erklärte Rene.
„Ah ja. Weibertratsch also.“, meinte Degenhardt und deutete dann auf Zelenka. „Radek?“ Der Tscheche nickte und erklärte dann die Situation. „Wir glauben, dass es auf dem Stützpunkt einen unsichtbaren Dieb gibt.“
Rene runzelte die Stirn. „Fällt mir irgendwie schwer, das zu glauben.“ Dann senkte sie ihren Kopf und lies Jolinar übernehmen. Diese erhob das Wort.„Ich hätte da vielleicht eine Idee. Wir müssten einen Naquadareaktor auf eine ultraniedrige Frequenz einstellen, von 400 bis 700 Nanometer.“
„So wie damals, mit dem getarnten Ashrak?“, erinnerte sich Degenhardt.
Jolinar nickte. „Gut, das krieg ich schnell hin.“, meinte Radek. „Geben sie mir 20 oder 25 Minuten, vorausgesetzt Jolinar hilft mir.“
„Dann los.“, befahl Degenhardt und Radek und Jolinar verließen das Büro.

Degenhardt holte einen Briefbogen hervor und schrieb einige Befehle auf.
Gleichzeitig wand er sich an Daniel. „Du verhälst dich ganz normal, als sei nichts. In Ordnung?“ Daniel rollte mit den Augen. „Das sollt ich grad noch hinkriegen.“
„Gut.“, sagte Degenhardt und ließ seinen Adjutanten Stabsgefreiter Schulz zu sich kommen. Der Stabsgefreite salutierte. „Jawohl Herr General?“ Degenhardt unterschrieb noch schnell den Brief und faltete ihn einmal. „Das geben sie Colonel Sumner und nur Colonel Sumner. Er soll es leise lesen und ausführen. Und sie sagen nichts, nur dass es von mir ist. Verstanden?“ Schulz nickte, nahm den Brief in Empfang und verließ das Büro zusammen mit Daniel.


20 Minuten später:

Alles war vorbereitet. Sumner hatte sich mit seinem und Lornes Team im Stützpunkt verteilt, ohne Aufsehen zu erregen. Zwar war Sumner, sowie die anderen Amerikaner, etwas verwirrt über den Befehl im Stützpunkt auszuschwärmen, aber der Marine Colonel hatte sich daran gewöhnt, hier nur merkwürdige Befehle zu erhalten.

Radek und Jolinar hatten indes den Reaktor vorbereitet.
„Gut.“, meinte Radek. „Wir haben nun eine Frequenz um die 500 Nanometer. Das reicht aus.“
„Dann fahren wir hoch. Gleich auf 100% Leistung.“, meinte Jolinar.
Radek nickte und aktivierte den Naquadareaktor.

Sumner spürte ein leichtes Kribbeln in den Fingern, hielt aber seine UMP weiterhin fest in der Hand. Da flimmerte auf einmal die Luft und die Umrisse der unsichtbaren Diebin erschienen. Das Ganze flimmerte, wie ein kaputter Fernseher. Sumner nahm die Maschinenpistole in Anschlag. „Sie da! Los, enttarnen sie sich, oder sie kriegen eine Ladung Blei.“ Überraschenderweise tat die Frau, wie ihr geheißen und enttarnte sich. Nun sah Sumner sie richtig und musterte sie schnell. Sie sah das und versuchte sich das zu Nutze zu machen. Sie stemmte die Hände in die Hüften und ging auf Sumner zu, schwang dabei die Hüften. „Hallo starker Mann.“, sagte sie verführerisch und legte ihre Arme um Sumners Hals und lächelte zuckersüß.
„Wie wärs: Du sagst deinem Chef, dass du mich nie gesehen hast und ich geh wieder meiner Wege.“

„Nicht mit mir.“, meinte Sumner kühl und nahm seine UMP wieder hoch. „Los, Hände hoch und umdrehen. Ich bring sie jetzt in eine unserer Zellen, da können sie so verführerisch tun, wie sie wollen.“ Er hielt ihr weiter die UMP auf den Körper gerichtet, als sie eine Idee hatte. Sie ging leicht in die Hocke und umschloss mit ihrem Mund die Mündung der Waffe. Während Sumner nicht glauben wollte, was er da sah, machte die Frau eindeutige Gesten. Jetzt wurde es Sumner allerdings zu viel, er riss leicht die Waffe zurück. Dabei riss sie sich leicht die Lippe auf, welche anfing zu bluten. "Sieh nur, was du getan hast..." Der Colonel sah sie weiter ungerührt an.
"Sie gehen jetzt in die Zelle und zwar mit erhobenden Händen."
Die Frau nahm die Hände hoch und drehte sich um. Weiterhin die Hüften schwingend setzte sie sich in Bewegung. „Du Unanständiger.“, meinte sie grinsend.
„Du willst mich doch nur mal von hinten sehen.“
Sumner rollte mit den Augen. „Los jetzt.“

Sie gingen zum nächsten Aufzug und fuhren nach Ebene 27. Während der Liftfahrt nahm Sumner ihr noch die Tarnmanschette ab. Auf Ebene 27 öffnete sich dann der Fahrstuhl, Sumner und die Diebin standen Degenhardt gegenüber. Er wand sich zuerst an Sumner. „Marshall, das war gute Arbeit.“, lobte er den Amerikaner.
Sumner nickte nur. „Danke Sir.“ Jetzt wand sich Degenhardt an die Diebin, die sich mit dem Finger verspielt die schwarzen Haare kräuselte und gelangweilt dreinblickte.
„Ich bin General Degenhardt.“, stellte sich Degenhardt vor. „Wer bist du?“
„Vala.“, sagte die Diebin. „Vala Mal Doran.“
Degenhardt nickte. „Wir werden dich gleich befragen. Sumner, bringen sie sie bitte nach Ebene 22 in den Zellenkomplex.“ Sumner und Vala traten zurück in den Fahrstuhl und fuhren hoch auf Ebene 22.


45 Minuten später:

Daniel betrat langsam die Zelle, in die man Vala gesperrt hatte.
In seine Unterlagen vertieft, ging er mit gesenktem Kopf in die Zelle und erhob das Wort. „Hi, ich bin Daniel Jackson und werde dich befragen...“
Er hob den Kopf. Vala spielte ihr Spiel weiter.

Sie räkelte sich auf einem Tisch und ließ Daniel in ihrem tiefen Ausschnitt versinken.
„Hallo Daniel.“, antwortete sie verführerisch. „Ich bin überrascht, dass es hier so... attraktive Foltermeister gibt.“
„Ähh.“, meinte Daniel nur. „Nein, ich bin kein Foltermeister, ich soll nur mit dir reden.“ Er setzte sich an den Tisch, Vala setzte sich an den Tischrand, mit dem Hintern direkt in Daniels Richtung und wippte mit den Füßen. „Dann fang mal an.“
„Wo hast du das Tarngerät her?“, fragte Daniel.
„Von Niirti.“, antwortete Vala schlicht. „Ich hab es von ihr gestohlen.“
Dann streichelte sie ihm mit dem Finger unterm Kinn. „Willst du mich nichts anderes fragen?“ Daniel rollte nur mit den Augen und entzog sich Vala. „Fangen wir noch mal von vorne an.“, meinte er genervt.


In Sibirien:

Runge, Svetlana und die beiden Soldaten, hatten ein Labor erreicht. Svetlana hatte jedoch kaum Zeit sich umzusehen, da plötzlich die beiden Soldaten unter Schmerzen zu Boden gingen. Runge und Svetlana drehten sich sofort um und gingen in Deckung.
Mehrere Personen gingen den Gang entlang und feuerten mit kleinen goldenen Stäben auf sie, in deren Mitte weiße Kristalle saßen. Sie hatten alle weiße Kampfmonturen an, die an den Schultern und auch an anderen Teilen vergoldet waren. Dazu trugen sie verspiegelte Helme, die die Gesichter maskierten. Auf der Brust leuchtete ein grüner Kristall.

Svetlana eröffnete das Feuer aus ihrer AK, aber das brachte nichts. Die feindlichen Soldaten waren durch einen grünen Schutzschild geschützt. „Was zum Teufel...“, stieß Svetlana aus, als sie sah, dass ihr AK Feuer nichts brachte. Da ging ihr Vater zu Boden und Sekunden später wurde auch Svetlana ins Reich der Träume geschickt.
Dann ging alles recht schnell. Das Eindämmungsteam unter Armelia packte alles ein, was noch in dem Labor war und vernichtete schnell die Bioproben des Virus.
Dann verließen sie wieder das Labor und die ganze Anlage. Dabei mussten sie immer wieder über einige Russen steigen, die sie betäubt hatten.

Draußen standen drei Transportschiffe. Diese waren etwa 12 Meter lang, 4,5 Meter im Durchmesser. Sie waren rund mit abgeflachten Boden, schrägem Vorderteil, mit eingelassener Scheibe, durch das ein Cockpit sichtbar wurde. Die Rückseite war nach unten hin schräg und beherbergte eine Luke. Die Oberfläche des Schiffes war mit regelmäßigen Linien durchzogen. Was man auf der Erde noch nicht wusste war, dass diese Kleinstraumschiffe von der Atlantisexpedition Jumper getauft worden waren...

Armelia verließ als Letzte den Stützpunkt und nahm dann ihren Helm ab. Sie sah in den Himmel, es war inzwischen sternenklare Nacht geworden, und sprach einige Worte auf Antikisch. Sie atmete tief durch. „Noch ist es zu früh. Aber es wird nicht mehr lange dauern. Dann müssen wir uns nicht mehr verstecken.“

Dann stieg sie in einen der Jumper, die dann auch gleich aufstiegen und sich tarnten.
Armelia und ihr Team glaubten, dass sie keine Spuren hinterlassen hatten. Doch da irrten sie. Vor dem Stützpunkt hatte die Helmkamera eines Soldaten alles aufgezeichnet. Die Jumper, das Eindämmungsteam und Armelias Gesicht und ihre Worte.


Im STK:

Daniel war mit Degenhardt in ein Gespräch vertieft. Viel hatte Daniel nicht aus Vala herausgekriegt. „Und, was passiert jetzt mit Vala?“, fragte Daniel.
Degenhardt zuckte mit den Schultern. „Wir behalten sie hier. Wir klagen sie wegen Diebstahl und unerlaubten Betreten von militärischem Sperrgebiet an. Auf jeden Fall hat sie zu viel von der Basis gesehen. Sie ist ein zu großes Sicherheitsrisiko.“
Da ging auf einmal der Alarm los. Degenhardt ging zum nächsten Telefon.
„Degenhardt hier.“, sprach er. „Was ist da los?“
„Herr General, Ausbruch im Zellenbruch! Diese Vala Mal Doran ist weg.“, bekam er Auskunft von einem Feldjäger. „Sofort suchen.“, befahl Degenhardt und begab sich mit Daniel im Schlepptau in den Kontrollraum.

„Also?“, fragte Degenhardt Müller. Der Major besah sich die Sicherheitsauszeichnungen. „Herr General, die kleine Diebin ist fix. Sie hat den Ringtransporter benutzt und... Oh Mann.“
„Was?“, fragte Degenhardt gereizt.
„Auf gut Glück hat sie sich auf ein Frachtschiff geringt.“, erklärte Müller. „... Das wars. Sie ist weg.“ Degenhardt schüttelte nur den Kopf. „Und so was nennt sich Militärpolizei.“ Er aktivierte den Funkverkehr. „Degenhardt hier. An alle Feldjäger: Hat sich erledigt. Die Gefangene ist außer Reichweite.“
Daniel schüttelte nur amüsiert den Kopf. „Eins muss man dieser Vala lassen: Sie ist gut. Ich hab irgendwie das Gefühl, die sehen wir wieder.“


In der unterirdischen Stadt standen Glick und Armelia zusammen, sie waren zufrieden. Glick nickte, nachdem Armelia ihm alle Einzelheiten erzählt hatte. „Gut. Da hat sich deine kleine Truppe wieder einmal bewährt.“
„Ich bin froh, dass niemand getötet, oder ernsthaft verletzt wurde.“, meint Armelia ein. „Ist auch gut so.“, meinte Glick ihm Gehen. „Wir wollen ja den Menschen nichts. Ich kann nur hoffen, dass die nicht irgendwie nachtragend sind...“ Grinsend ging er davon.


Runge und die anderen Betäubten wurden auf der Krankenstation des STK untersucht.
Hauptsächlich wegen der Wirkung der „Phaser“, wie Svetlana sie genannt hatte.
Runge war stinksauer. Er trommelte mit den Fingern auf einen Tisch, Degenhardt und Jules waren bei ihm. „Ich will die Typen haben, die uns einfach überfallen haben.
Ich hab das Gefühl, das waren Goas.“ Degenhardt und Jules nickten nur.„Und was haben sie jetzt genau gesehen?“, fragte Jules.
„Nichts wirkliches.“, meinte Runge ruppig. „Hab doch schon gesagt, Phaser und weiß-goldene Anzüge mit verspiegelten Helmen.“
Da kam Catherine Langford auf die Krankenstation, in ihrer Hand eine DVD.
Sie schob sie in ein Abspielgerät, Runge, Degenhardt und Jules kamen dazu.
Sie sahen sich das Video an und als sie dann Armelia die fremden Wörter hörten, meinte Catherine: „Das ist ganz klar ein antikischer Dialekt. Die Frau sagt so etwas, wie: Noch ist es zu früh. Aber es wird nicht mehr lange dauern. Dann müssen wir uns nicht mehr verstecken.“
„Hat einer ne Ahnung, was der Müll bedeutet?“, fragte Runge und prägte sich das Gesicht von Armelia ein. Catherine schüttelte den Kopf. "Nein, ich denke aber, dass sie eine Nachkomme der Antiker ist."


Da kam Franzi auf die Krankenstation und hob nur kopfschüttelnd die Arme.
„Und?“, fragte Runge.
„Nichts. Kein Treffer in unserer Datenbank zum Gesicht dieser Frau.“
„Dann durchsuch alle Datenbanken weltweit.“, befahl Runge. „Sie muss existieren.“
Franzi kratzte sich am Kopf. „Das wird aber verdammt lange dauern.“
Runge grinste, als hätte er gerade ein neues Betätigungsfeld gefunden. "Das wird es wert sein.“



Ende der Folge
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