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Stargate: The German Experience (Staffel 5) - Countdown zur Zerstörung von Atlan, Colonel Maybourne

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5.03 Die dreischneidige Klinge
von Colonel Maybourne



Eine feuchte und abschüssige Lichtung schnell herunter stolpernd, rannte die junge Frau um ihr Leben.
Obwohl es schon dunkel war, lief sie schneller, als es das Gelände zuließ, weswegen sie immer wieder stolperte.
Sie war auf der Flucht vor einer Horde aus drei Reitern, die ihr dicht auf den Fersen waren, um sie wieder einzufangen.
Erneut fiel sie mehr als Meter den Abhang herunter, riss sich dabei große Schürfwunden am rechten Arm auf.
Dies waren nicht die einzigen Verletzungen, da sie praktisch am ganzen Körper mit blutigen Wunden übersät war.
Ebenso war die Kleidung zerrissen, aber das war ihr so ziemlich egal, da sie ihr Ziel um jeden Pries erreichen wollte.
Das Sternentor, mit dem sie zurück in ihre Welt kehren konnte, oder auch eine andere, aber Hauptsache weg von hier.
Die Reiter kamen näher, waren jetzt nur noch knapp hinter ihr, weswegen die Frau einen Revolver zog und zielte.
„Wenn ihr mich haben wollt, müsst ihr euch schon anstrengen.“
Die Antwort war ein Lachen, was ihr keine Wahl ließ, als den Abzug ihrer Waffe zu betätigen und den ersten Reiter zu erschießen.
Die beiden anderen sprangen von ihren Pferden und gingen in Deckung.
„Dafür wirst du teuer bezahlen, du gottverdammte Hexe, wir werden dich schon bald deiner gerechten Strafe zufügen.“
Doch diese Worte waren ihr völlig egal, da sie sich jetzt genug Zeit verschafft hatte, um das Sternentor zu erreichen.
Allerdings konnte sie nicht die Adresse ihrer Heimatwelt, der Erde eingeben, da sie keinen Codegeber dabei hatte.
„Denk nach Mädel, worin kannst du sicher gehen, ohne einen Iriscode einzugeben, oder den Schlangenköpfen in die Arme zu rennen?“
Als die beiden Reiter wieder näher kamen, fiel der Frau wieder ein, wohin sie gehen konnte, schnell drückte sie die Tasten.
Der sich bildende Ereignishorizont verschreckte die beiden Verfolger, während sie gerade noch hindurch stolperte.

Rak´nor stand bei einer kleinen Gruppe von Rebellischen Jaffa, unterhielt sich mit ihnen über den Angriff auf Moloc.
„Nachdem wir noch einen Planeten von ihm einforderten, wurde der ehrlose Kindermörder schnell leiser in seinen Verwünschungen.“
Die anderen drei Jaffa hörten ihm ehrfürchtig zu, als Rak´nor vom Feldzug gegen den neuen Hauptfeind der freien Jaffa sprach.
„Schließlich gelang es Yat´Yir, das Hatak über dem Planeten Hedarus zu zerstören und Moloc in die Flucht zu schlagen.“
Plötzlich aktivierte sich das Sternentor, was die vier Jaffa dazu brachte, ihre Waffen blitzartig auszurichten.
„Jaffa, noch nicht feuern…“
Die mahnenden Worte von Rak´Nor waren auch bitter nötig, ansonsten wäre die Frau, die das Tor verließ, wohl erschossen worden.
Sie taumelte noch ein paar Schritte, nur um dann völlig kraftlos, vor dem DHD, zusammen zu brechen.
Rak´Nor beugte sich über sie.
„Wer bist du, Menschenfrau und warum kommst zu uns?“
Bevor sie bewusstlos wurde, sprach sie, mehr hauchend, noch ein paar Worte, aber dämmerte dann weg.
„ Ich bin Lieutenant Laura Cadmann…vom Sternentorkommando… bitte helft mir… muss zur Erde… jetzt.“
Die Jaffa zögerten nicht lange, brachten die bewusstlose Frau umgehend durch das Tor zur Erde, wo sie sehr überraschend empfangen wurde.


STK, knapp vier Stunden später:

Ein schwacher Schimmer war das erste, was Laura Cadmann wahrnahm, als sie ihre Augen wieder öffnete.
Sie konnte kaum erkennen, wo sie eigentlich war, aber allein schon der Geruch kam ihr sehr vertraut vor.
Es konnte sich nur um die Medizinische Station im STK handeln, da war sie sich nun absolut sicher, wie schon lange nicht mehr.
Cadmann richtete sich mit aller Kraft auf, packte eine Krankenschwester am Arm.
„Hören sie, ich muss auf der Stelle mit General Degenhardt sprechen, da ich wichtige Infos für ihn habe.“
Die Schwester aber beruhigte sie.
„Bleiben sie liegen, ich hole Doktor Roth, sie wollte wissen, wann sie aufwachen und keine Dummheiten machen.“
Laura atmete tief ein und wartete, bis die Ärztin kam.
„So, sie sind also die Frau, die nach mehr als einem Jahr sich entschlossen hat, mal wieder bei uns vorbei zu sehen.“
Cadmann lächelte schwach.
„Das war ganz sicher nicht meine Idee, so lange zu warten, dass können sie getrost glauben, Doktor.“
Amelia Roth lächelte und sah ihr in die Augen.
„Sie sehen auch schon wieder viel besser aus, als vorhin, nachdem sie vor einigen Stunden hier eingeliefert wurden.“
Die Amerikanische Soldatin lächelte mild und war im Augenblick nur dankbar, der Hölle auf dem Planeten entkommen zu sein.

Einige Minuten später kamen General Degenhardt und Major Müller auf die Krankenstation, um mit Cadmann zu reden.
Sie wurden aber beide schon am Eingang, zum Medizinischen Bereich, von Doktor Roth erwartet und abgefangen.
„Sie ist noch viel zu schwach, um jetzt einer längeren Fragestunde ausgesetzt zu werden, sie warten also noch.“
Müller widersprach sofort.
„Doc, ihr Team wird seit über einem Jahr vermisst und wir hatten trotz einer ausgedehnten Suche nichts gefunden.“
Degenhardt war der gleichen Meinung.
„Falls außer ihr noch jemand überlebt hat, müssen wir das wissen und zwar gleich, das ist ihnen doch klar.“
Roth war aber nicht einverstanden.
„Ich will, dass sie sich noch mindestens sechs Stunden ausruht, dann können sie zu ihr und Fragen stellen.“
Laura Cadmann hatte aber mitgehört und wollte sofort ihren Bericht abliefern.
„Schlafen kann ich später noch Doc, aber es wichtig, dass ich jetzt gleich Rede, sonst wird Lindsay für meine Taten büßen.“
Müller sah sie an.
„Sie meinen Dr. Novak?“
Laura nickte, bevor die beiden Offiziere und Amelia Roth sie zu ihrem Bett begleiteten, wo sie sich setzte.

Borneo, Indonesien, im Tiefsten Dschungel.

Inmitten des Urwaldes, weitab von der nächsten Siedlung sah sich der ehemalige Senator, Robert Kinsey um.
Das ganze Quartier war erst vor zwei Wochen fertig geworden und sollte eigentlich für NID Operationen im Pazifik dienen.
Aber jetzt würden hier all die Exagenten Unterschlupf suchen, die von der US Regierung als Verräter gebrandmarkt wurden.
Kinsey war sich sicher, dass er von hier aus seine Pläne umsetzen konnte, wieder als starker Mann Amerikas zu gelten.
In dem Moment kam Alex Jameson, einst einflussreicher Industrieller, zum Senator, um im mitzunehmen.
„Robert kommen sie doch bitte mal mit, ich denke mal, dass sie das hier ganz sicher ansehen wollen.“
Kinsey schnaufte etwas und ging dann in den Raum, wo ununterbrochen aktuelle Nachrichten gezeigt worden.
Wie auch jetzt, als wieder Reaktionen über den Atomwaffenangriff auf Berlin die absolute Hauptnachricht waren.
Am Anfang hatte sich der ehemalige Senator noch gefreut, dass die Deutschen derart stark getroffen wurden.
Aber diese Freude war längst verflogen, nachdem dadurch seine Aktien gewaltig an Kurs verloren und die US Wirtschaft ebenso kriselte.
Etwas langweilig kam er in den Raum.
„Worum geht es denn jetzt schon wieder Jameson, steht uns der nächste Angriff aus dem All bevor, oder was?“
Aber als er die Nachrichtensendung sah, wusste er gleich, worum es ging, eine seiner weiteren großen Sorgen.
„Zum Teufel noch mal, ich hatte ja es ja ganz vergessen, dass diese Krauts wie besessen am Aufrüsten sind.“
Die Menschen sahen, wie sich in Hamburg mehr als 3.000 Menschen als Freiwillige in den Kreiswehrersatzämtern der Bundeswehr meldeten.
Zumeist waren es Jugendliche, zwischen 18 bis 25 Jahren, aber es gab hin und wieder auch noch ältere, die unbedingt dienen wollten.
Kinsey aber schüttelte darüber nur den Kopf, denn er konnte einfach nicht verstehen, warum die USA das zuließen.
Wäre er noch Senator, dann würde er dafür sorgen, dass man dieser massiven Aufrüstung einen schnellen Riegel vorschiebt.
Da meldete sich ein junger Agent zu Wort.
„Ich verstehe nicht, warum Washington das einfach so hinnimmt, die könnten das schließlich unterbinden.“
Jameson lächelte ein wenig.
„Die glauben, dass es nichts bringen würde, weil die Deutschen gerade ihre Hauptstadt durch eine Atombombe verloren haben.“
Kinsey keuchte höhnisch auf.
„Selbst Schuld, die haben doch das ganze schließlich begonnen, als sie dieses verdammte Höllentor öffneten.“
Danach goss er sich einen Whiskey ein, während weiter Meldungen aus Deutschland und aller Welt kamen, was die Aufrüstung anbelangte.


Im STK, Krankenstation:

Laura Cadmann saß immer noch auf ihrer Bettkante, trank noch einen Schluck, bevor sie mit ihrer Ausführung begann.
„Nachdem wir das Tor durchquerten, gingen wir knapp eine halbe Stunde lang auf einer Straße, bis wir eine kleine Stadt erreichten.
Sie waren bei weitem nicht so weit entwickelt wie wir, ich schätze mal auf dem Stand von 1910 oder so.
Und gut auf Besucher waren die auch nicht zu sprechen, denn wir wurden gleich ziemlich abweisend, fast feindlich angesehen.“
Müller hackte ein.
„Warum haben sie sich dann nicht zurückgezogen, oder zumindest eine Nachricht an das STK gesendet?“
Cadmann lächelte.
„Wollten wir, aber wir sind gar nicht mehr dazu gekommen, doch vorher bekamen wir noch ein paar Infos raus.“
Sie machte eine kurze Pause.
„Wie ich später schmerzhaft erleben musste, ist diese Gesellschaft Katholisch und zwar von der Ultrakonservativen Art.
Die Vorfahren dieser Menschen entstammen der alten Iren und wurden von den Asgard auf diesen Planeten gebracht.“
Da schaltete sich Degenhardt ein.
„Von den Asgard, wollen sie etwa sagen, dass sie auf einem Planeten waren, der im Planeten Schutzabkommen ist?“
Laura nickte.
„Ja und es eine von diesen Welten, die niemals von den Goa´Uld beherrscht wurde, jedenfalls konnte sich niemand an sie erinnern.
Obwohl die Asgard sie schützen, werden sie von den Menschen sehr verachtet und als finstere Dämonen angesehen.“
Müller ging dazwischen.
„Gut, aber jetzt wurden wir gerne wissen, warum sie dort festgehalten wurden und wie es dazu kam.“
Cadmann trank noch einen Schluck, bevor sie antwortete.
„Captain Radner wollte unbedingt noch herausfinden, ob es auf dem Planeten Erzvorkommen gab, die man fördern konnte.
Er befahl Novak, die ganze Gegend nach Naquadastrahlung zu scannen, oder nach Trinium abzusuchen.
Wir wollten gerade damit anfangen, als uns ein alter Priester aufhielt und als unreine Ketzer beschimpfte.“
Sie stockte, da sie einen kleine Schwächeanfall bekam, was Doktor Roth dazu bewegte, alle aus dem Raum zu scheuchen.
„OK, die Fragestunde ist für jetzt beendet, ich lasse sie ausrufen, wenn sie wieder kommen können, aber jetzt raus hier.“
Missmutig verließen die beiden Offiziere die Krankenstation, da heute auch noch andere Dinge anstanden.

Im Kontrollraum angekommen, kam gerade ein dringender Anruf von der Staufenberg, für den General herein.
Es handelte sich dabei um ein Raumschiff der Gagarinklasse, welches hier auf der Erde, in Deutschland gefertigt wurde.
Die Luftwaffe hatte, abgelegen in Brandenburg, noch eine weitere Raumwerft aufgebaut, die aber nur für je ein Schiff ausgelegt war.
Und das erste in der Werft gefertigte Schiff, war nun mal die Staufenberg, welche kurz vor der Vollendung stand.
Degenhardt nahm den Hörer ab.
„Oberst Bergmann, ich grüße sie und frage gleich mal, wie es um unser neues Schlachtschiff bestellt ist?“
Die Antwort kam schnell.
„Es sieht hervorragend aus, wir brennen praktisch schon auf den Einsatz und warten auf die Starterlaubnis.“
Degenhardt grinste.
„Ich bin etwas verwundert, dass sie schon so früh fertig geworden sind, eigentlich sollte es doch noch sechs Wochen dauern?“
Bergmann antwortete zügig.
„Das liegt daran, dass der Bundeskanzler persönlich Druck gemacht hat, um den Bau schnell voranzutreiben.
Doch nun zu meiner Frage, weswegen ich sie abgerufen habe, können sie uns ein Ziel geben, welches wir angreifen werden?“
Degenhardt beschwichtigte den Oberst.
„Immer ruhig mit den jungen Pferden, aber ich glaube, dass sie als erstes gegen einen von Anubis Verbündeten ran müssen.“
Oberst Bergmann verabschiedete sich noch, bevor auch Degenhardt wieder seiner Tätigkeit nachging.


Indonesien, im Dschungel:

Kinsey begab sich wieder zu Jameson, um nach dem letzten Stand der angehenden Operation zu fragen.
„Wie sieht es aus, sind die Leute in Position, oder müssen wir uns mal wieder mit längeren Verzögerungen abfinden?“
Der Industrielle schüttelte den Kopf.
„Nein Bob, alles läuft genauso, wie wir es geplant hatten, wir liegen sogar ein wenig vor dem Zeitplan.
Nur unser Team in Kalifornien ist noch nicht fertig, aber das ist nur eine Frage von Stunden, bis die soweit sind.“
Kinsey war sehr zufrieden, was man ihm auch ansah, denn er rückte seinem Traum, Präsident zu werden, wieder näher.
Zwar war immer noch als Verräter gebrannt, aber der Grund war weniger schlimm, als es den ersten Anschein hatte.
Viele Amerikaner, die sich durch das STK jahrelang in ihrem Stolz verletzt sahen, feiern insgeheim Kinsey als starken Mann.
Und der Grund, dass er mit dem Symbiontengift auf die Feinde Amerikas losgehen wollte, brachte ebenfalls viele Sympatien.
Und genau das wollten er und seine Verbündeten, die in mächtigen Wirtschaftskreisen zu finden waren, jetzt ausnutzen.
Jameson hielt ein Telefon vor den ehemaligen Senator.
„Wenn sie wollen Bob, können sie dem Team in New Jersey persönlich sagen, dass wir jetzt beginnen werden.“
Der Politiker lächelte diabolisch und tätigte den Anruf.
„Fangen sie an.“
Nur kurz darauf explodierten Sprengladungen in einem Umspannwerk in New Jersey, was zu größeren Stromausfällen an der Ostküste führte.
Zudem waren zwei Techniker mit gestohlenen Stabwaffen aus Area 51 erschossen wurden, um auf übersehende Jaffa hinzudeuten.
Die Taktik bestand darin, immer wieder Attentate in den USA durch zuführen, welche die Bevölkerung in Angst versetzte.
Die Schuld würde man Jaffa geben, die bei der versuchten Invasion von Washington, den US Truppen entkommen konnten.
Auf diese Art wollte der NID die jetzige Regierung zu Fall bringen und Robert Kinsey als Retter Amerikas darstellen.

Allerdings wusste keiner in dem Anwesen, dass sie schon vor zwei Tagen aufgeflogen waren, als das Pentagon eine E-Mail abfangen konnte.
Nachdem diese zurück verflogt wurde, konnten Maybourne und zwei seiner Teams, dieses Versteck hier finden.
Fast eine halbe Stunde lang lagen die Teams schon um das Haus im Urwald, spähen alles ganz genau aus.
„Colonel, wir haben Kinsey, Alex Jameson und bisher 17 weitere Personen identifiziert, dazu noch sechs Wachen draußen.“
Maybourne bestätigte.
„Verstanden, bleiben sie auf Position und warten sie meinen Befehl ab, danach kappen sie als erstes die Stromversorgung.“
Nach der Bestätigung begab sich der US Air Force Offizier etwas näher an das Anwesen heran, um einen genaueren Überblick zu bekommen.

Währenddessen im STK:

Laura Cadmann hatte noch knapp zwei Stunden geruht, bevor sie sich entschloss, den General aufzusuchen.
Dabei marschierte sie eigenwillig und ohne Ärztliche Absprache los, was ihr keine Sympathie bei Doc Roth einbrachte.
Aber nachdem sie den Besprechungsraum erreichte, wollte auch der General nicht weiter Zeit verschwenden.
ST 1 war ebenfalls anwesend und Franzi begann.
„Nun Lt., sie sagten, dass ein Katholischer Priester sie an der Abreise gehindert hat, weil er sie als Ketzer bezeichnete.“
Die Amerikanerin bestätigte das.
„Ja, aber wir wollten trotzdem gehen, weswegen Captain Ratner befahl, notfalls mit unseren Waffen den Weg frei zu machen.
Aber die Menschen dort waren in der Überzahl, waren mit Revolvern und Gewehren zu uns gekommen.
Der Captain gab einige Schüsse in die Luft ab, was die Menschen zwar verunsicherte, aber nicht verscheuchte.“
Sie trank einen Schluck, sprach dann weiter.
„Der Priester hat immer wieder irgendwelche Bibelverse zitiert und gerufen, dass Gott uns strafen würde.
Erst später erfuhr ich, dass sie so aufgebracht waren, weil mit mir und Novak, zwei Frauen in dem Team waren.“
Jules unterbrach sie.
„Und was die daran gestört?“
Laura lachte trocken auf.
„Die Menschen dort sind eben Katholiken und zwar von der harten Sorte, die kamen nicht damit klar, dass Frauen Hosen und Waffen trugen.
Bei denen hat eine Frau am Herd zu stehen und zu machen, was der Mann sagt, ansonsten wird sie ins Kloster gesteckt.“
Degenhardt forderte sie auf, weiter zu reden.
„Wie haben sie sich gewehrt?“
Lt. Cadmann holte tief Luft.
„Als sie uns greifen wollten, befahl der Captain, dass wir uns den Weg schießen sollten und gab Schüsse direkt in die Menge ab.
Stackles und Bowes feuerten ebenfalls auf die Menschen, aber die waren einfach zu viele und töteten alle drei.
Captain Radner starb nicht gleich und verblutete langsam, weil die ihn wie ein Stück Dreck liegen ließen.
Ich habe auch zwei erwischt, aber dann haben die mich und Novak von hinten gepackt und niedergeschlagen.
Als ich wieder aufwachte, war ich in einem Katholischen Kloster gefangen, wo die Hölle begann, genauso wie für Novak.“
Sie musste sich wirklich zusammen reißen, nicht in Tränen auszubrechen, denn die Erlebnisse waren sehr hart gewesen.


Dschungel von Borneo:

Maybournes Leute pirschten ganz langsam voran, waren jetzt nur noch weniger als 30 Meter von dem Anwesen entfernt.
Bisher hatte sie noch niemand bemerkt, was sich als Vorteil erwiesen hatte, denn man wollte Kinsey lebend haben.
Für Bush wäre es ein großer Imagegewinn, wenn man den ehemaligen Senator ganz offiziell vor ein Gericht stellen würde.
„Colonel, wir könnten zwei Wachen ausschalten, ohne dass die was merken, oder sollen wir noch warten?“
Maybourne dachte eine Sekunde nach.
„Warten sie noch ab, ich will nicht, dass auch nur einer von denen entkommt, dabei ständige Zielerfassung beibehalten.
Trigger 2, wie weit sind sie mit der Stromversorgung?“
Die Antwort war ein kleiner Dämpfer.
„Ich brauch noch einige Minuten, die haben eine Sicherung eingebaut, welche einen stillen Alarm auslöst.“
Maybourne rollte mit den Augen.
„Verstanden, aber beeilen sie sich.“
Danach griff er wieder zu seinem Fernglas, um Kinsey ja nicht aus den Augen zu verlieren.


STK, Besprechungsraum:

Laura Cadmann erzählte jetzt, was sie und Lt. Novak in dem Kloster erlebt hatten und wie sie selbst vom Glauben abfiel.
„Sie zerrten uns wie Vieh in die alten Gemäuer und zwangen uns, eine graue Einheitskleidung anzuziehen.
Als ich mich weigerte, wurde ich von einem der Männer geschlagen, aber ich habe ihm auch eine verpasst.
Das war allerdings ein Fehler, denn als sie sahen, dass sie mich nicht klein kriegen, haben sie auf Novak eingeschlagen.“
Das Team sah sich unsicher an, da man solche Geschichten auch gelegentlich auf der Erde hörte, oft aus streng Katholischen Gegenden.
Laura hatte hingegen mit ihrer Wut zu kämpfen.
„Danach mussten wir in der Wäscherei arbeiten, wie Sklaven die Klamotten der Einwohner waschen und zusammenlegen.
Reden war bei Strafe verboten und wenn wir nicht arbeiteten, mussten wir beten, oder die Qualen der Nonnen aushalten.“
Teal´C sah ihr eindringlich in die Augen.
„Was haben sie euch angetan und wofür wurdet ihr bestraft?“
Sie lachte ganz höhnisch auf.
„Die brauchten keine Gründe, um uns zu bestrafen, da reichte es schon aus, zu leise zu beten, oder die Schwestern nicht zu grüßen.
Einmal mussten wir uns alle ausziehen und die haben sich dann über unsere Körper lustig gemacht.
Aber weil sie an meinem nichts zum Aussetzen hatten, war ich gleich als Hure verschrien und wurde angefasst.
Ich habe daraufhin der Nonne den Arm gebrochen, was mir einen Monat Einzelhaft in einem kalten Kellerloch einbrachte.“
Alle im Team sahen sich sehr vorwurfsvoll an, da sie kaum glauben wollten, was sie da über das Christentum hörten.

Inzwischen hatte Cadmann über eine halbe Stunde von den Boshaftigkeiten der Nonnen im Kloster berichtet.
„Von Zeit zu Zeit kamen Männer, darunter auch Priester aus anderen Dörfern, ins Kloster und vergewaltigten die Mädchen.
Bei mir haben sie es sich nicht getraut, da sie genau wussten, dass ich zuschlagen kann, aber Novak hatte nicht so viel Glück.
Das Kloster machte damit richtig Geschäfte, die Mädchen als Nutten an die Männer dort zu verkaufen.
Wenn die Mädchen geschändet waren, sperrte man sie ein und zwang sie, Gott um Vergebung zu bitten.“
Degenhardt wollte es nicht glauben.
„Ich glaube das einfach nicht, dass darf einfach nicht wahr sein.“
Franzi fragte noch mal nach.
„Und was für Frauen kommen ansonsten in diese Klöster, was muss man machen, um normal da rein zu kommen?“
Laura trank noch einen Schluck.
„Alles, was den Priestern oder Familien gegen den Strich geht und unehrbar gilt, da wäre etwa unverheiratet schwanger zu werden.
Wenn man vergewaltigt wird und nicht den Mund hält, oder als Mädchen zu viel mit Kerlen flirtet, so in dem Dreh.“
Feldwebel Sikerman sah ihr in die Augen.
„Und wie sind sie da raus gekommen?“
Laura sah jetzt sehr stolz aus.
„Ich habe einen der Boten niedergeschlagen, ihm den Schlüssel abgenommen und bin gerannt, was das Zeug hielt.
Unterwegs schlug ich einen Farmer nieder und nahm ihm seine Waffe, bevor ich dann zum Tor lief.“
Jules sah den General an.
„Ich bitte sie, sofort eine Rettungsmission für Dr. Novak zu starten, um sie aus diesem Gulag raus zu holen.“
Degenhardt war sofort einverstanden.
„OK, aber wenn es auf dem Planeten zu gewalttätigen Auseinander kommt, dann halten sie sich bitte bei Geistlichen zurück.
Das könnte hier auf der Erde nur zu Problemen mit dem Vatikan führen und unser Verhältnis nach Rom weiter belasten.“
Jules nickte, während sich das gesamte Team, zu dem diesmal auch Cadmann gehörte, für den Einsatz bereit machte, um Dr. Novak zu retten.


Indonesien:

Maybournes Einsatzkommando war inzwischen wesendlich näher an das Anwesen heran gekommen und bereit für den Zuschlag.
Der Colonel persönlich gab noch einmal den letzten Befehl durch, bevor der Sturm beginnen sollte.
„Denkt noch mal dran, lebend wenn möglich, tot wenn nötig, die Missionsdirektive ist klar, Gefangene zu machen.“
Danach wandte er sich an seine Scharfschützen.
„Schalten sie die Wachen außerhalb des Gebäudes aus.“
Keine Sekunde später zuckten die Schallgedämpften Gewehre auf und eliminierten die sechs Wachleute, die auf Streife waren.
Maybourne griff jetzt selbst zu seiner MP.
„OK, Leute, wir gehen rein.“
Jede nur erdenkliche Deckung ausnutzend, pirschten die Soldaten geduckt und vor allem leise zu den Wänden des Hauses.
Maybourne, der nicht mehr ganz der schnellste war, brauchte einige Sekunden länger, bevor er da war.
Innerhalb des Hauses hatte noch niemand von ihrer Anwesenheit etwas bemerkt, weswegen sie sich Zeit lassen konnten.
Harry Maybourne zählte herunter.
„OK Jungs, 3, 2, 1… und rein.“
Sofort flogen die beiden Türen auf und durch die Fenster wurden Blend- und Gasgranaten geworfen, als das Chaos losging.
Das erste Team aus sechs Mann, stürmte durch die Vordertür in das Haus, während das zweite die Hintertür nahm.
Bedingt durch die Überraschung konnten sie gleich sechs Mann festnehmen und drei weitere, die zu den Waffen griffen, erschießen.

Robert Kinsey griff gerade wieder zum Whiskey, als das Chaos begann und er ganz schnell versuchte, raus zu kommen.
Nachdem er, bedingt durch eine Blendgranate am Boden lag und sich dann mühevoll wieder aufrappeln musste, stand einer der Gegnerischen Männer vor ihm.
„Keine Bewegung, sie sind festgenommen.“
Gerade als für ihn klar wurde, dass alles verloren war, wurde der Black Ops Soldat von hinten durch einen NID Agenten erschossen.
„Kommen sie Sir, wir haben noch ein Boot, eine viertel Meile von hier.“
Kinsey brauchte da nicht lange zu überlegen und folgte dem Mann, rannte so schnell er noch konnte, los.

Maybourne ließ gerade die gesamten Computer und Gefangenen sichern, bevor die schlechte Nachricht für heute bekam.
„Colonel, Kinsey ist mit einem feindlichen Agenten entkommen, sie laufen nach Osten, aber wir folgen ihnen.“
Harry ging sofort ins Funkgerät.
„Ich erteile den Befehl, dass sie den Mistkerl sofort abknallen sollen, wenn sie ihn nicht mehr kriegen.
Er darf auf keinen Fall entkommen, sie müssen die Flucht um jeden Preis verhindern, war das deutlich gewesen?“
Die Antwort kam schnell.
„Ja Sir.“
Danach ließ Maybourne alles zusammenpacken und brachte die Gefangenen zum Helikopter, der gerade eintraf.
„Colonel, hier Trigger 4, Kinsey ist auf einem Boot entkommen, aber ich habe ihn zweimal getroffen.
Kann nicht bestätigen, ob er noch lebt oder nicht, aber er ist auf jeden Fall schwer verwundet worden.“
Maybourne fluchte leise in sich rein, da ihm die Antwort ganz und gar nicht schmeckte, im Unklaren zu sein.

Fremder Planet:

ST1 war mit Cadmann und zwei schwer bewaffneten KSK Einheiten bis an die Mauern des Klosters geschlichen.
Im Schutze der Nacht wurden sie von niemandem bemerkt und konnten so problemlos die Strecke vom Tor zurücklegen.
Franzi sah Jules und Sikerman an.
„Ihr beide geht voraus.“
Im nächsten Augenblick kletterten beide auch schon auf die alte Steinmauer, um das Gelände auszuspähen.
Jules gab eine Meldung nach unten ab.
„Ich sehe hier zwei Nonnen, die in den Korridoren Wache halten und beide mit einer Peitsche rumlaufen.“
In Laura kamen wieder Erinnerungen hoch.
„Das sind Wächterinnen, die aufpassen sollen, dass nach mir keiner weiter abhaut, die gehen mit Brutalität vor.“
Franzi dachte eine Sekunde nach und sah dann mit erstem Blick nach oben.
„Ausschalten.“
Sikermann und Jules legen die Waffen an, zielten genau und verpassten beiden Nonnen einen Kopfschuss.
„Erledigt.“
Da die Waffen alle Schalldämpfer trugen, hatten sie auch niemanden aufgeschreckt, konnten so ohne Probleme den Garten einnehmen.
Danach liefen im Pirschmodus zum schweren Eingangstor, welches allerdings verschlossen war.
Teal´C holte Brandladungen aus Magnesium hervor und platzierte sie an den Metallbügeln, brannte sie auf.
„Der Weg ist frei.“
Franzi nickte und ging als erste in das Gemäuer, wo sie nach Cadmanns Anweisungen, die direkt hinter ihr war, voranging.

Sie drangen gerade auf die dritte Ebene vor, als das Team ein junges Mädchen von vielleicht 18 Jahren vorfand.
Es war blutig geschlagen und mit Tauen an den Händen an ein Kreuz gefesselt, sie sah sehr schlimm aus.
Laura Cadmann musste sich fast übergeben.
„Verdammt, dass ist Mary, sie wurde von ihrem Vater hier her gebracht, weil sie sich nicht den Mann heiraten wollte, den er ausgesucht hatte.“
Die Amerikanerin schnitt die Fesseln auf und befreite die kleine, als eine Nonne aus einem Zimmer kam, durch Geräusche aufgeweckt.
„Was ist…“
Aber weiter sollte die Frau nicht kommen, da Jules sie von hinten packt, mit einer Bewegung das Genick brach.
Das brachte natürlich Daniel auf die Palme.
„Was sollte denn das jetzt, du hättest sie auch mit deiner Zat betäuben können.“
Jules sah im ernst in die Augen.
„Du weist doch, was die hier unter Erziehung und Moral verstehen und das war eben meine, wenn es um Unterdrückung geht.“
Franzi schlug beiden auf den Kopf.
„Sag mal, tickt ihr noch richtig, Maul halten, aber plötzlich.“
Beide sahen peinlich berührt zu Boden, während Oberstleutnant Rust nur den Kopf schüttelte, vor so viel Unvorsicht.

Ohne von den Teams bemerkt zu werden, hatte sich Cadmann entfernt und das Zimmer der Oberschwester aufgesucht.
Nachdem sie eintrat und die Frau schlafend vorfand, zog sie ihre Waffe und wollte sie einfach erschießen.
Aber letztlich ließ sie doch noch davon ab und schaltete stattdessen das Licht an, während sie in der Tür wartete.
Es dauerte nicht lange, bis die alte Nonne aufwachte.
„Wer wagt es, meinen seligen Schlaff zu stören?“
Laura hatte einen solchen Kommentar schon erwartet.
„Du alte Vettel bist sicher nicht selig.“
Die Nonne erkannte Laura, aber sah auch gleichzeitig die Waffe in ihrer Hand.
„Warum bist du zurückgekehrt, du Ungläubiges Flittchen?“
Völlig ausdruckslos ging die Soldatin auf die Nonne zu.
„Um mich für die Behandlung im letzten Jahr zu bedanken.“
Danach nahm sie ihre Pistole am Schafft und schlug mit dem Griff auf die Oberschwester ein, die vor Schmerzen aufschreien wollte.
Aber Lt. Laura Cadmann blieb davon völlig unbeeindruckt, schlug ihre Pistole mehrmals auf den Kopf, während sie mit der anderen Hand, den Mund der Frau zuhielt.
Nach einigen schweren Treffern rührte sich die Frau nicht mehr, dafür sammelte sich in ihrem Bett eine Blutlache.
Danach ging Laura wieder, während vom Rest des Teams niemand mitbekam, was sich hier zugetragen hatte.
ST 1 hatte inzwischen eine dankbare Lindsay Novak aus den Schlafräumen geholt, die Daniel um den Hals fiel.
„Danke, ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben…Hicks…“
Danach gingen die Teams, aber nahmen die Mädchen mit, da denen hier keine Hoffnung auf ein normales Leben blieb.
Nur einige von den Frauen, die schon seit vielen Jahren hier waren, weigerten sich zu folgen, da ihr Freier Wille nicht mehr existierte.
Zudem würde vieles, was sich in diesem Kloster zugetragen hatte, nie in einem offiziellen Bericht erscheinen…
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