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Stargate: The German Experience (Staffel 5) - Countdown zur Zerstörung von Atlan, Colonel Maybourne

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5.17 Soldaten wie wir
von Atlan




Es war der 17. Tag nachdem man Amaterasus Heimatwelt entgültig eingenommen hatte und die sechste Woche des Erd-Goa‘Uld Krieges. Die Heimatwelt von Amaterasu war nach harten Kämpfen endgültig gefallen, sie selbst war allerdings auf einen ihrer anderen Planeten geflohen und konnte bisher nicht aufgegriffen werden.
Doch auch auf anderen Welten gab es inzwischen schwere Kämpfe. Die Erde drang mit jeder Woche tiefer in das Herz des Goa‘Uld Raums ein.

Die 41. Panzergrenadierbrigade der Bundeswehr griff an diesem Tag einen von Yus Außenposten ein. Normalerweise wäre dieser, wie die meisten Goa‘Uld Außenposten, nur leicht bewacht gewesen. Doch die Erde hatte Yu, durch die Konzentration auf die anderen Systemlords, sehr viel Zeit gegeben, die Basis zu befestigen. Was diese Kampagne der 41. Grenadierbrigade noch erschwerte war, dass es so gut wie kein, schweres Gerät, auf dem Planeten gab. Das schwere Gerät, wie Panzer und Panzerhaubitzen, Waffenträger und anderem, wurde auf anderen Planeten gebraucht, um diese zu invasieren oder zu halten. Die Alliierten Nationen hatten ihre gesamten Reserven an gepanzerten Fahrzeugen im Einsatz und es reichte immer noch nicht, schließlich war die Galaxie groß.
Die 41. Brigade war fast komplett, bis auf einige Frontabschnitte, auf die Infanterie begrenzt. Die deutschen Truppen mussten sich mühevoll gegen die Jaffa in heftigen Grabenkämpfen behaupten. Über 320 Tote hatte die Brigade in den vier Tagen, in denen sie hier waren, dennoch hielten sie die Stellung und rückten sogar langsam vor.

An der linken Flanke versuchten die Jaffa wieder durchzubrechen. Die Soldaten leisteten erbitterten Wiederstand, Maschinengewehre legten ein starkes Streufeuer über die gesamte Fläche. Den Mörsern und Granatwerfern gönnte man auch keine Pause. Dutzende Jaffa wurden pro Salve getroffen und blieben mitten im Niemandsland, dem schmalen Streifen zwischen den verfeindeten Truppen, liegen.
Einige Meter vor den Schützengräben hatten die Deutschen auch Stacheldraht und Anti-Personen Minen ausgelegt. Zerfetzte Leichen, abgerissene Körperteile und niedergeschossene Jaffa hingen im Draht. Trotz der harten Gegenwehr der Menschen, schafften es doch viele Jaffa in die Schützengräben zu gelangen und versuchten sich gegen die Menschen zu behaupten. Doch die Soldaten nutzten ihre Schulterstützen, um den Jaffa im Grabenkampf einfach den Schädel einzuschlagen. Als der Ansturm der Jaffa immer noch nicht aufhören wollte, befahl Hauptmann Marvin Bock, Abschnittkommandant und Befehlshaber der Kompanie C, schließlich: „Setzt die Flammenwerfer ein!“

Sofort sprangen sechs Soldaten mit Flammenwerfern auf den Rücken, aus dem Graben und gingen, Feuersprünste erschaffend, auf die Jaffa zu. Bei denen waren die Flammenwerfer, zurecht, gefürchtet. Allein bei diesem Einsatz, wurden fast 50 Jaffa in Brand gesteckt und brannten lebendig zu Tode. Da zogen die Jaffa sich endlich zurück, zurück in ihre Stellungen. Die sich hinter der schon zerstörten Waldlandschaft befand.

Nach angespannten 10 Minuten, es wurde langsam dunkel, kam der Kompaniefeldwebel zu Hauptmann Bock.„Herr Hauptmann, die Jaffa haben sich zurückgezogen. Wir können keine mehr ausmachen, die sich noch bewegen.“
„Sehr gut.“, meinte Bock. „Sie werden sich heute nicht mehr sehen lassen, wir können uns also wohl etwas ausruhen. Verluste?“
„Etwa 20 Mann sind gefallen Herr Hauptmann, 8 von uns, der Rest von anderen Kompanien.“, antwortete der Kompaniefeldwebel bitter. „34 Mann sind verwundet und werden von den Falken zum Lazarett geflogen.“
Hauptmann Bock nickte. „Verstanden. Wir warten noch auf die Ablösung, dann ziehen wir uns für 24 Stunden hinter die Frontlinie zurück.“ Der Feldwebel salutierte, dann ging er.


30 Minuten später, ein kleines Feldlager zwei Kilometer hinter der Front:

Die C-Kompanie hatte sich hinter die Front zurückgezogen und, nach fast zwei Tagen in den Schützengräben, 12 Stunden Pause bekommen. Es hatte inzwischen angefangen zu regnen und die Soldaten saßen unter dem Schutz eines großen Zeltes. Die einzelnen Grüppchen saßen zusammen aßen, tranken, lachten und versuchten abzuschalten und zu entspannen.

Unter den ganzen Gruppen befand sich auch ein Grüppchen aus vier Soldaten.
Den Obergefreiten Marko Fuhrmann und Tobias Vettel, die zwei alte Freunde aus Grundschulzeiten waren, dem Hauptgefreiten Andre Niehus, einer der Sanitäter der Kompanie, und der Stabsgefreiten Melanie Bauer. Gerade von der HKL (Hauptkampflinie) zurückgekehrt, hatten sie eine lästige Pflicht nachzuholen. Tobias Vettel hielt eine Dose Bier hoch. Eine Weile zögerte er und sah sich die Dose an. „Auf Tom... und unsere gefallenen Kameraden“, sagte er schließlich.
„Auf unsere Freunde.“, antworteten die Anderen. Tom Riemelt war ein weiterer ehemaliger Klassenkamerad von Vettel und Fuhrmann, der vor drei Tagen gefallen war, als ihn eine Stabkanone frontal erwischt hatte.

Nach einer Schweigeminute versuchten sich die vier einen halbwegs gemütlichen Abend mit etwas Bier und ein paar Zigaretten zu machen. Melanie kippelte ein wenig mit ihrem Stuhl und starrte die Zeltdecke an. „Hätte sich einer von euch vor drei Jahren vorstellen können, dass wir mal auf irgendeinem Planeten an irgendeiner Front kämpfen würden?“ Andre schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich hatte da eigentlich gedacht, dass ich heute Rettungssanitäter wär.“
Tobias grinste nur. „Wenn ich mir grad vorstelle, wie naiv und unerfahren wir damals noch gewesen sind...“
„Ja...“, stimmte Marko zu und nippte an seinem Bier. „Und jetzt haben wir schon mehr gesehen, als jemals ein Mensch sehen sollte.“
„Jep, eine Welt voll Scheiße.“, stimmte Andre zu, der die Schrecken des Krieges an den ganzen Verwundeten sah.

„Wo wir schon bei Scheiße sind.“, sagte Melanie und sah sich schnell um, dann rückte sie näher an den Tisch. „Bock hat sie doch nicht mehr alle. Ich hab heute mitgekriegt wie immer wieder blöde Befehle gegeben hat.“
„Also, wie jeden Tag.“, antwortete Andre. „Ich erinnere an seinen Befehl mit dem Einsatz der Schulterstützen. Das hat allein mir drei Verwundete eingebracht. Oder, dass er die Alarmbereitschaft aufgehoben hat, bevor die Ablösung da war.“
Melanie nickte. „Der Kerl ist auf das Ehrenkreuz für Tapferkeit aus und meldet uns deshalb auch immer freiwillig für gefährliche Einsätze. Wär der doch nicht so inkompetent...“ Marko erhob seine Dose. „Na da trink ich doch auf den größten Anführer und Feldherren aller Zeiten, der sogar noch Oberst Klink den Rang abläuft.“, meinte er sarkastisch.

Andre leerte seine Dose und sah auf die Uhr. „Vielleicht sollten wir uns hinlegen.
Morgen wird wieder ein Angriff durchgeführt.“ Sie tranken noch alle aus, dann rannten sie durch den Regen zu ihren Unterkünften.


Am nächsten Morgen:

Die Kompanie C und drei weitere Kompanien waren an diesem Morgen, es war kurz nach Sonnenaufgang, hinter der Frontlinie unterwegs. Allerdings umgingen die vier Kompanien heute die Hauptkampflinie. Sie machten einen Umweg über den rechten Flügel, um den feindlichen Truppen in den Rücken zu fallen. Die Kompanie C marschierte der Truppe voran und die einzelnen Züge marschierten in geschlossenen Reihen vorwärts.

Hauptmann Bock marschierte neben dem ersten Zug her und redete auf die Soldaten ein. „Ach ja, das erinnert mich an die Erzählungen von meinem Opa.“, schwärmte er nostalgisch. „Damals, als er mit seiner Kompanie durch Frankreich marschierte.“
Andre und Melanie, die direkt hinter Bock marschierten, rollten mit den Augen.
„Gott, redet der schon wieder über seinen Opa aus dem zweiten Weltkrieg?“, flüsterte Melanie Andre zu.
„Keine Ahnung, ich hör schon lange nicht mehr hin.“, antwortete Andre leise.
„Ich hab schon bei Urgroßvater, Fähnrich zur See Heinrich Bock, aus dem ersten Weltkrieg aufgehört, zuzuhören.“ Von hinten beugte sich ein Obergefreiter zu den beiden. „Der verzapft doch nur Müll und hält sich für den größten Offizier, weil es ja in seinen Genen liegt.“ Auch die anderen Soldaten schüttelten sachte den Kopf, als Hauptmann Bock sich mal wieder als den ach so großen Offizier aufspielte.
Als Bock zur Kompanie gestoßen war, nachdem der alte Kompaniechef im Kampf gefallen war, hatten sich alle bemüht ihm offen gegenüber zu sein, aber nach einer Weile hatte er nur noch genervt. Bock hielt sich für etwas besonderes, da seine Familie schon seit sechs Generationen Berufssoldaten für das deutsche Militär stellte.

Bocks Schwärmereien wurden plötzlich unterbrochen, als die Kompanie C eine Jaffakolonne entdeckte. Bock, nachdem er geschaltet hatte, schmiss sich Bock sofort auf den Boden, um das Feuer zu eröffnen. Andere Soldaten waren schon viel schneller gewesen, wie auch Melanie und Andre. Melanie hatte schon gezieltes Feuer aus ihrem G36 auf die Jaffa eröffnet. „Drei.“, sagte Melanie zu Andre und schoss erneut. „Vier.“
„Na solange du Spaß hast.“, meinte Andre, hatte seine Hand aber nicht von seiner P8 genommen, die er aber nur im Notfall einsetzen sollte. Da rief auch schon eine Stimme: „Sanitäter!“

„Ich muss los.“, sagte Andre noch schnell, sprang dann auf und rannte der Stimme entgegen. Währenddessen hatten sich die Deutschen, aber auch die Jaffa, auf einander eingeschossen. Die deutschen Kugeln trafen jedoch sehr häufig ihr Ziel, die Plasmaladungen der Stabwaffen eher selten. Da wurde jedoch ein Befehl ausgegeben, der die Soldaten nur wütend aufstöhnen ließ. Hauptmann Bock befahl den Frontalangriff. Er stand auf und schrie: „Sturmangriff, vorwärts Männer!“

„Das darf doch nicht...“, sagten Melanie und etwa ein Dutzend anderer Soldaten gleichzeitig, standen aber auf und bewegten sich schnell auf die Jaffa zu.
Doch für die war das nur ein Gefallen gewesen. Die Deutschen boten so ein wesentlich besseres Ziel und noch beim Ansturm wurden sehr viele Soldaten getroffen. Zum Glück fingen nun endlich auch die Mörsertrupps an zu feuern und erwischten die Kolonne auf der kompletten Fläche. Bocks Soldaten konnten am Ende noch die verbliebenden, schon verwundeten, Jaffa ausschalten. Die Jaffakolonne war besiegt, aber es hatte die Deutschen auch etwas gekostet.

Melanie wechselte das Magazin ihres G36 und sah zu Andre, der von Verwundetem zu Verwundetem rannte. Der Rest der Truppe schloss nun wieder auf und der zweite Zug der Kompanie C, mit Marko und Tobias, stieß zum ersten Zug. Marko kam auf Melanie zugerannt. „Oberleutnant Berger will wissen, was denn hier los war.“ Melanie rollte mit den Augen und neigte ihren Kopf kurz in Richtung Hauptmann Bock. „Unser Superkrieger ist wieder passiert, hat nen Sturmangriff befohlen.“

Marko schüttelte nur den Kopf und drehte sich dann um, um seinem Oberleutnant Bericht zu erstatten. Das war ein Glück, denn so sah er Andre, der voller Wut in Bocks Richtung stapfte. Marko packte ihn am Arm und fragte ruhig: „Was ist denn, Andre?“ Voller Wut sah der Sanitäter seinen Freund an. „7 Grenadiere... 7 unserer Freunde sind tot, wegen diesem sinnlosen Sturmangriff. Und das werde ich unserem geliebten Hauptmann jetzt verklickern.“ Er versuchte sich loszureißen, doch Melanie kam Marko zur Hilfe und hielt ihn fest. Soldaten des ersten und zweiten Zuges hatten die Szene mitgekriegt und stellten sich um die drei herum, damit den Offizieren nichts auffiel. „Junge, lass es.“, meinte ein Unteroffizier aus dem zweiten Zug. „Bock hat schon andere wegen geringerem anklagen lassen.“ Langsam regte sich Andre ab und auch kaum zu früh, denn Bock ließ die Truppen weitermarschieren. Nachdem die Verwundeten, es waren insgesamt 8, von einigen Freiwilligen ins Lazarett gebracht wurden. Marko ging zurück zum zweiten Zug und erstattete endlich seinem Oberleutnant Bericht. Melanie behielt ein Auge auf Andre, der immer noch wütend drein schaute.

Hauptmann Bock jedoch, ging zufrieden hinter dem ersten Zug her und hielt sich selbst für den großen Kommandeur im Feld, der mit seiner Kompanie hier siegte.


Weltall, in der Nähe des Planeten:

ST 1 befand sich in einem getarnten Frachtschiff und steuerte auf den Planeten zu.
Ein baldiger Angriff der 41. Brigade sollte als Ablenkung dienen, damit ST 1 den kommandieren Goa‘Uld gefangen nehmen konnte. Dabei handelte es sich um die Goa‘Uld Lady Nut, die das Oberkommando auf diesem Planeten hatte. Sie hatte auch den Tok‘Ra Aldwin gefangen genommen und hielt ihn in ihrem Befehlsstand fest. Die Gefangennahme Nuts hatte für das Oberkommando der Bundeswehr oberste Priorität.
Da dadurch nicht nur Geheimdienstinformationen gewonnen werden könnten, sondern die Verteidigung des ganzen Planeten zusammenbrechen würde. Das ganze noch mit der Befreiung Aldwins zu kombinieren, war natürlich klar.

Teal‘C saß an der Steuerung und unterhielt sich mit Jules und Franzi, während Ralf und Daniel in einer Ecke hockten. Voller Stolz erzählte Teal‘C, wie die Jaffarebellen einen großen Sieg errungen haben. „Bra‘Tak hat die große Schlacht angeführt und wir konnten eine wichtige Garnison Ba‘als zerstöreren. Viele seiner Jaffa haben sich uns angeschlossen.“
„Da kannste stolz auf deine Leute sein.“, meinte Franzi.
Jules nickte. „Ich will gar nicht wissen, wie sauer Ba‘al gewesen sein muss, als er gehört hat, dass jetzt auch noch die Jaffa gegen ihn mobil gemacht haben und nicht nur wir.“ Teal‘C neigte breit lächelnd den Kopf und antwortete auf Franzis Einwurf.
„Das bin ich auch, aber ganz besonders auf meinen Sohn Ryac, der in der Schlacht mitkämpfte und sich als Krieger bewiesen hat.“

Während Jules und Franzi Teal‘C gratulierten, beeugte Daniel die Akte, die Ralf las.
„Was liest du denn da?“, fragte er.
„Nen Bericht des OKB für die ST Teams.“, antwortete Ralf. „Da sich der Rest unseres Teams dafür weniger interessiert, hab ich mir gedacht, dass sich wenigstens einer auf dem Laufen halten sollte.“ Daniel nickte verstehend. „Und, was schreiben die?“
Ralf versuchte den Inhalt kurz zusammenzufassen. „Die Raumflotte und die Heeresflieger sind momentan dabei, neue Einheiten zu testen. Die Raumflotte testet momentan einen neuen Raumjäger, die J-302. Soll die J-301er unterstützen. Es soll sogar eine Jagdbomber-Version geben, die extremst bewaffnet werden soll. Und die Heeresflieger testen gerade einen reinen Kampfskimmer, der auf dem ACS-401 basiert, aber kleiner und sogar noch gefährlicher sein soll. Codename: AH-402, wird aber wohl erst in frühstens drei Monaten in Produktion gehen.“
Daniel nickte. „Na ja, vielleicht wird das Ende des Krieges damit ja beschleunigt.“
Ralf nickte ebenfalls, dann standen die beiden auf und gingen zu den anderen, da sie sich dem Planeten immer weiter näherten.

Jules zeigte derweil eine sehr wertvolle Kette, die ihr Gideon geschenkt hatte.
„Die hat er mir zum Geburtstag geschenkt.“, meinte sie verlegen. Franzi pfiff erstaunt und stupste sie von der Seite an. „Jules, schnapp dir den Kerl und heirate ihn, wenn wir wieder zu Hause sind. Solche Kerle sind selten, hast richtig Glück.“
Jules grinste nur breit. „Wir dringen gleich in die Atmosphäre ein.“, meldete Teal‘C und wechselte mit Daniel den Platz. Dann nahm er mit dem Rest des Team seine Ausrüstung auf. Bis auf Ralf, der das G52 (HK 417) gewählt hatte, führten die anderen das kompakte G36C mit, und öffneten die Landungskapseln.

Würden sie mit dem Frachtschiff landen, dann könnte die Reibungshitze, das getarnte Schiff verraten und dafür sorgen, dass Nut vorgewarnt wäre. Deshalb hatte man auf eine von Daniels Ideen zurückgegriffen, die er vor der Mission vorgeschlagen hatte.
Man hatte die vier Fluchtkapseln des Frachtschiffs modifiziert. Diese hatten jetzt eine kleine Steuereinheit und Schubdüsen, damit sie einen vorbestimmten Kurs
einschlagen konnten. Die Kapseln würden schnell am Boden sein und von den Sensoren der Goa‘Uld nicht erfasst werden. Daniel selbst würde an Bord bleiben, um das Schiff zu steuern und weil es ja sowieso nur vier Kapseln gab. Das Schiff würde im Orbit warten und später das Team über die Ringe wieder aufnehmen.

Alle Kapseln schlossen sich und schossen aus dem Frachtschiff, dem Planeten entgegen. Doch es gab Probleme. Die Steuerung von Franzis Kapsel versagte vor dem Eintritt in die Atmosphäre und sorgte dafür, dass die Kapsel abdriftete. Die anderen Kapseln blieben auf Kurs.


Auf dem Planeten:

Nach dem Vorstoß der Kompanie C und der anderen drei Kompanien, waren weitere große Einheiten der Brigade vorgerückt und hatten einen erfolgreichen Gegenangriff gestartet. Die Front hatte sich, zu Gunsten der Deutschen, ein wenig verschoben.
Stark genug aber, dass die Kompanie C mit den anderen großen Verbänden zusammenstoßen konnte und eine neue Schützengraben- und Verteidigungslinie aushob. Bis zum nächsten Jaffaangriff konnte es nicht mehr lange dauern.

Hauptmann Bock hatte seinen Abschnitt inzwischen sichern lassen und auch vorgeschobene Posten bauen lassen. Sein Stellvertreter Oberleutnant Huberts trat an ihn heran, im Hintergrund standen einige Feldwebel und einfache Soldaten. „Herr Hauptmann, die vorgeschobenen Posten liegen ziemlich weit vorne und sind dazu kaum noch getarnt. Ich halte es für unklug, die Posten so zu belassen. Wir sollten sie ein wenig nach hinten verlegen.“, sagte Huberts. Auch die Soldaten im Hintergrund murmelten und murrten einige Kommentare dazu. Bock sah seinen Offizier und die Soldaten wütend an. „Wenn meine Befehle nicht genau befolgt werden, dann wird der Verantwortliche von mir wegen Befehlsverweigerung angeklagt und vor Gericht gestellt. Ist das klar?“ Huberts und die Soldaten nickten oder murmelten ein
„Jawohl, Herr Hauptmann.“ Bock wartete, bis sich die Soldaten verteilten und wandte sich dann der Front zu, er hielt Ausschau. Derweil bezogen Melanie, Marko, Tobias und Andre in der Nähe ihre Position.

Da schlug plötzlich eine Fluchtkapsel in der Stellung ein, die zum Glück aber niemanden verletzte, obwohl sie pfeilschnell vom Himmel geschnellt war. Sofort umstellten die Soldaten, in der letzten Reihe Hauptmann Bock, die Kapsel mit den Waffen im Anschlag. Bock, der durch die Kapsel stark verunsichert war, befahl:
„Bereitmachen das Feuer zu eröffnen, auf mein Zeichen...“ Weiter kam er nicht, denn in dem Moment öffnete sich auch schon die Kapsel und Franzi stolperte hinaus.

Ein Feldwebel, der direkt neben der Kapsel gestanden hatte, rief sofort:
„Achtung!“, stand stramm und salutierte. Die anderen Soldaten taten es ihm nach, nur Bock verhielt sich abwartend. Franzi erwiderte die Grüße. „Weitermachen, Soldaten.“

Jetzt begrüßten die Soldaten sie herzlichst, da Franzi ja nicht nur ein Oberstleutnant, sondern auch eine Berühmtheit war und dies das erste Mal war, dass einer der Soldaten ein Mitglied von ST 1 persönlich sah. Schließlich meinte sie: „Wer hat hier das Kommando?“
„Das bin ich, Frau Oberstleutnant.“, meinte Bock und salutierte. „Hauptmann Marvin Bock.“

Andre konnte es sich verkneifen und flüsterte seinen Freunden zu: „Seht ihr, wie sehr er sich zusammenreißen muss? Unser feiner Superkrieger hält Oberstleutnant Rust sicher für einen Emporkömmling.“
Marko nickte. „Klar. Er kommt ja aus einer Familie von Berufssoldaten und Rust ist eine ehemals verurteilte Datendiebin. Trotzdem ist sie ihm vorgesetzt, hat inzwischen das Ehrenzeichen in Gold und hat vor einigen Wochen auch noch das Ehrenkreuz für Tapferkeit erhalten, was er schon lange will. Das geht auf die Nieren.“
Melanie grinste. „Wer weiß, vielleicht übernimmt Rust das Kommando, wenn sie schon mal hier ist. Dann hätten wir sogar ne Chance das hier zu überleben.“

Auch andere Soldaten tuschelten darüber. „Die Frau weiß wenigstens, was sie tut.“
„Genau und sie opfert auch niemanden, weil sie geil auf Orden ist.“

Als Franzi erklärte, was ihre Mission gewesen sei, grinsten die Soldaten. Das war so typisch ST 1. „Wissen sie, wo es zum Palast geht?“, fragte Franzi locker. „Meinen Orientierungssinn hab ich heute zu Hause vergessen.“
„20 Kilometer nordöstlich.“, meinte Bock knapp. „Bis sie da sind, würd das dauern.“
Franzi nickte. „Gut, dann sollten sie sofort vorrücken. Ich weiß nicht, ob die anderen Mitglieder meines Teams dieselben Probleme hatten. Die Gefangennahme von Nut hat oberste Priorität. Wie viel Soldaten haben sie in ihrer Kompanie.“ Bock sah zu Oberleutnant Huberts. Der meinte: „Momentan 82 Mann.“ Franzi nickte. „Dann nehmen sie sich noch eine Kompanie mit.“
„Tut mir Leid, aber das muss mindestens der Bataillonskommandeur befehlen.“, sperrte sich Bock. „Sie marschieren.“, antwortete Franzi befehlend. „Ich mach mich zum HQ auf und klär die Lage mit Hester.“
„Ge... Generalmajor Hester?“, fragte Bock geschockt.
Franzi nickte. „Ja, wir haben einige Kampagnen zusammen erledigt. Also Abmarsch.“
Bock salutierte. „Los, ihr habt die Frau Oberstleutnant gehört! Kompanie E marschiert mit uns! Sachen aufnehmen, dann geht’s los.“

Franzi klopfte einigen Soldaten, auch Melanie, noch einmal aufmunternd auf die Schulter, dann verließ sie den Schützengraben in Ruhe und funkte das Hauptquartier an.

Bock grinste, als sie endlich weg war und seine Leute wussten, dass er sich jetzt wieder mal beweisen wollte. Auf ihre Kosten. Da kam auch schon ein Funkspruch aus dem HQ rein, dass er gleich einen Erkundungstrupp schicken soll.


Bei ST 1, nahe der Festung Nuts:

Der Rest des Teams hatte sich inzwischen gefunden. Ralf, der faktisch das Kommando über den Dreiertrupp hatte, schüttelte den Kopf. „Ich krieg keinen Funkkontakt zu Franzi.“
„Ich auch nicht.“, meinte Jules und ließ von ihrem Funkgerät ab.
Ralf kratzte sich am Kopf. „Na gut, dann führen wir die Mission ohne sie aus. Wir bleiben zusammen und rücken vor. Verstanden?“
Die beiden Anderen nickten verstehend. Ralf sah sich um und entsicherte seine Waffe.
„Dann los. Die meisten Wachen sollten, wie geplant, an der Front gebunden sein.“

Vorsichtig rückten die Drei vor. Der Plan war wirklich aufgegangen und sie hatten bis auf ein einziges Mal keine Feindberührung. Zwei Wachen hatten Jules und Teal‘C mit der Zat erwischt. Die Bewusstlosen wurden gefesselt und versteckt. Sie kamen schließlich zu einem Gang, durch den sie in die Katakomben der Festung eindringen konnten. Auch hier gab es keine Gegenwehr und sie konnten weiter vorstoßen.
Schnell kamen sie in den Zellentrakt, der von einer Wache bewacht wurde. Den erledigte Ralf jedoch mit einem Kopfschuss, bevor der sie überhaupt gesehen hatte.

Ralf lief auf die Zelle zu, Jules und Teal‘C gaben Rückendeckung. Ralf sah in die Zelle und Aldwin auf dem Zellenboden liegen. Er befestigte eine kleine Sprengladung an der Gittertür. Es gab eine kleine Explosion, die das Schloss sprengte, dann konnte Teal‘C den Tok‘Ra herausholen. Jedoch musste er ihn stützten, da Aldwin sehr schwach war. „Danke.“, bekam er heraus.
„Ich hätte wohl kaum noch länger der Folter stand gehalten.“
Ralf nickte. „Keine Sorge, wir kriegen dich schon wieder hin. Aber jetzt erst mal weiter. Wir haben noch einen Goa‘Uld zu fangen.“


An der Front:

Franzi hatte inzwischen einen Jeep gefunden, der sie zum HQ von Generalmajor Hester bringen sollte. Sie wollte schon einsteigen, als sie mitbekam, wie Hauptmann Bock gerade seine Leute wieder aufscheuchte und verrückt machte. „Warten sie noch.“, meinte sie zum Fahrer und sah aus Interesse zur Kompanie. „Gott, ist der Kerl arrogant und blasiert.“, dachte sich Franzi. „So was hab ich ja noch nie erlebt.“

Was sie als nächstes sah, konnte Franzi kaum glauben. Bock hatte einen Spähtrupp von acht Mann aus dem Schützengraben gejagt, ohne Rauchgranaten, Täuschungen oder wenigstens Feuerschutz. Deshalb kamen die Späher auch nicht weit, sie wurden einer nach dem anderen brutal von den Stabwaffensalven getroffen tot zu Boden.
„Hat sich erledigt.“, meinte Franzi zum Fahrer und hechtete in den Schützengraben.

Sie packte sich Bock und drückte ihn gegen die Wand des Grabens. „Was sollte denn der Schwachsinn?!“, schrie sie ihn an. „Sie haben gerade acht gute Männer, für nichts, in den Tod geschickt!“
Er sah sie jedoch nur kühl an. „Der Krieg bringt eben Verluste mit sich. Pfuschen sie mir nicht in mein Kommando.“ Franzi drückte ihn noch enger an die Wand. „Ihre Arroganz kotzt mich an. Ich werde ihnen das Kommando entziehen. Ein Taubstummer wär ein besserer CO als sie!“

Da landete auf einmal eine Betäubungsgranate mitten im Graben. „Weggucken!“, rief Franzi und warf sich selbst noch rechtzeitig auf den Boden. Alle anderen taten es ihr nach oder sahen weg. Nur Bock wollte nicht hören. Die Granate ging los und Bock war der einzige, der die betäubende Strahlen abbekam.

Andre lief zu Bock herüber und untersuchte ihn. „Der wird nen paar Stunden weg sein.“, meinte er zu Franzi. Die hatte schon längst das Funkgerät in der Hand und funkte General Hester an und erklärte die Lage. „... Und deshalb bitte ich sie darum das Kommando zu übernehmen.“
„Wenn der Hauptmann sowieso ausgeknockt ist, dann von mir aus. Keine große Sache, ich vermerk das im heutigen Bericht.“, meinte der General über Funk. „Viel Glück.“
„Danke, Rust Ende.“, antwortete Franzi und deaktivierte die Verbindung. Aus der Ferne hörte sie die Horne der Jaffa, die zum Angriff bliesen. Dann sah sie ihre Soldaten und Soldatinnen an. Diese Kompanie aus, mit ihr, 74 Mann. „Machen wir sie fertig.“


Der Rest von ST 1 und Aldwin, der sich im Palast etwas auskannte, konnten mit den Transportringen bis vor den Thronsaal gelangen. Vor der Tür gingen sie in Stellung, Jules lauschte an der Tür. Nut war im Thronsaal, zusammen mit ihren Jaffamastern, die die Truppen an der Front anführten. „Wieso verlieren wir an Boden?“, fragte sie laut und wütend. „Die Tau‘Ri sind ohne ihre Panzer, nur mit Infanterie hier, aber trotzdem gewinnen sie immer mehr Boden.“

Jules gab Handzeichen, dass sie jetzt den Thronsaal stürmen sollten. Ralf nickte und warf Jules eine Blendgranate zu, die diese in den Thronsaal rollte. Die kurze, aber intensive Explosion blendete Nut und die Jaffamaster und machte sie handlungsunfähig. Daraufhin stürmte ST 1 den Thronsaal und feuerte auf die Anwesenden. Jules schoss zwei Jaffamastern in den Kopf, einem weiteren schleuderte sie ihr Kampfmesser in die Kehle. Ralf erledigte seinerseits zwei Jaffa mit Schüssen in die Brust, sie verbluteten langsam und schmerzhaft. Teal‘C hatte direkt als erstes Nut mit der Zat ausgeschaltet und schnappte sich diese. „Gut, dann raus.“, meinte Ralf und legte noch zwei Ladungen C4 mit einem zweiminütigen Zeitzünder. Zusammen mit Aldwin und Nut ringten sie sich dann auf das Frachtschiff.


Franzi und ihre Grenadiere mussten derweil einen Großangriff der Jaffa abwehren.
Franzi machte ihre Sache großartig, wie ihre Soldaten fanden. Sie führte ihre Leute von vorne. Sie wechselte zwar oft die Position und rannte von Zug zu Zug, stellte sich aber immer in die erste Reihe. Doch auch immer öfter wurden Männer und Frauen ihrer Einheit erwischt. Einige Leichnahme waren durch Plasmasalven aus der Nähe extremst verstümmelt, oder ihnen wurde sogar der Kopf abgerissen. „Die Schweine sollen uns kennen lernen!“, rief Franzi immer wieder und erledigte Jaffa ihrerseits mit Kopfschüssen, oder legte mit einer Granate mehrere Jaffa um. In diesem Moment drangen zwei Jaffa in die Stellung ein und griffen Franzi an. Dem ersten rammte sie die Schulterstütze ihres G36C mitten ins Gesicht. Nachdem dieser zu Boden ging, schlug ihr der zweite Jaffa die waffe aus der Hand. Er wollte sie gerade erschießen als Obergefreiter Fuhrmann Franzi seinen Klappspaten zuwarf. Sie nahm diesen auf und schlug dem Jaffa damit, in einem Ruck, den Kopf ab. „Danke, aber seit wann ist ein Klappspaten denn so scharf an den Seiten?“
Der junge Soldat lächelte verlegen. „Hab ihn mit ner Flax geschliffen.“
Sie schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter und hob ihre Waffe auf.
Das stärkte die Kampfmoral der Truppe, die solange keinen richtigen Anführer mehr gehabt hatten, wieder. Die Soldaten waren von ihr beeindruckt. Sie war ganz und gar nicht eines von diesen „STK Babes“, wie viele Leute die attraktiven Soldatinnen der Einheit nannten, sondern ein echtes Vorbild.

Schließlich ebbte der Angriff ab. Die Jaffa, die noch am Leben waren, hatten den ungeordneten Rückzug angetreten. Viele Einheiten verfolgten sie, um gleich eine Gegenoffensive zu starten. Gleich nach dem Gefecht funkte auch schon General Hester sie an. „Rust, kommen sie sofort zum Hauptquartier. Ihr Team hat seinen Auftrag ausgeführt.“
„Verstanden.“, meinte Franzi und sah auf. Die Kompanie, sie waren jetzt nur noch 69 Mann, standen vor ihr. „Ich werde euch in guter Erinnerung behalten und dafür sorgen, dass euer Hauptmann sofort ersetzt wird.“ Sie salutierte ein letztes Mal, dann stieg sie aus dem Schützengraben und ließ sich zum HQ fahren, während die Kompanie C ihr freudig hinterher sahen.


Kurz vor Pluto:

Kurz vor der Plutobahn öffneten sich mehrere Hyperraumfenster. Vier Goa‘Uld Frachtschiffe traten aus, tarnten sich auf der Stelle und flogen weiter. Diese Schiffe gehörten zu Ba‘al, der seine eigenen, subtilen Pläne verfolgte, um die Menschen zu besiegen....






Ende der Folge
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