Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Stargate: The German Experience (Staffel 4) - Die Schatten des Bösen von Atlan, Colonel Maybourne

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
4.05 Ansichten und Unterschiede
von Colonel Maybourne




P3X313:

Nach all den ereignisreichen Wochen stand diesmal, auch auf Wunsch von Daniel, eine normale Aufklärungsmission an.
Der Planet, auf dem sie sich seit etwa drei Stunden befanden, war an dieser Stelle sehr bergig und zerklüftet.
Es waren die felsigen Ausläufer eines zurzeit ruhenden Vulkans, der aber einige Kilometer entfernt stand.
Inmitten dieser Berglandschaft erstreckten sich die Ruinen einer antiken Stadt, welche Daniel faszinierend fand.
„Franzi, kannst du dich bitte mal an das andere Ende dieses Forums stellen, ich würde gerne die Länge abmessen.“
Schwerfällig stampfte sie in der heißen und auch sehr trockenen Luft, die knapp 50 Meter, durch den staubigen Boden.
„Immer muss ich hier rumrennen…“
Degenhardt unterhielt sich derweil mit Teal´C.
„Sag mal, hast du am Samstag schon was vor, ich wollte euch alle zu einer kleinen Grillparty bei mir einladen?
Nach dem Filmabend vor über zwei Wochen hat uns der General wieder einmal Sonderurlaub gewährt.“
Teal´C verneigte leicht seinen Kopf.
„Ich wollte meine Frau und meine Sohn besuchen, aber das kann ich auch um einen Tag verschieben.“
Der Oberst klopfte ihm auf die linke Schulter.
„Dann bring aber einen verdammt großen Hunger mit, denn bei mir gibt es immer ordentlich was zu futtern.“
Jules hingegen lag ein wenig faulenzend auf einem der größeren Quadersteine und ließ sich die Arme und Beine brutzeln.

Sie sah kurz auf, wollte aus ihrem Rucksack noch mal die Sonnencreme nehmen, als Daniel von einer Zat getroffen wurde.
„Deckung!!! Wir werden angegriffen.“
Degenhardt und Teal´C hechteten sofort hinter Mauerreste und legten ihre Waffen an, sie sahen drei Angreifer.
„Teal´C, übernimm den linken.“
Der Jaffa nickte und feuerte auch gleich eine Plasmaladung aus seiner Stabwaffe ab, die den etwa 40 Meter entfernt stehenden Mann traf.
Auch der Oberst zielte mit seinem G 36 genau und erledigte die beiden anderen mit gezielten Kopfschüssen.
„Waren das jetzt alle, oder sind da noch mehr?“
Franzi, die weiter entfernt stand und auch einen besseren Überblick über die ganze Szenerie hatte, gab eine Funkmeldung durch.
„Da kommen noch sechs von Norden und drei weitere von Nordost, die wollen uns wohl einkreisen.
Passt auf Leute, die haben Stabwaffen und Zats, aber sehen mir allesamt nach ganz normalen Menschen aus.“
Jules bestätigte.
„Habe die drei auf Nordost und erbitte Feuerbefehl.“
Da ließ Degenhardt sich nicht lumpen.
„Erteilt.“
Jules legte an und drückte dreimal in schneller Reinfolge ab, schickte die Männer rasch ins andere Leben.
„Oberst, passen sie auf, einer von denen hat eine Betäubungsgranate, ihr müsst sofort eure Stellung wechseln.“
Doch die Warnung kam zu spät, Degenhardt und Teal´C fiel die Granate direkt vor die Füße und raubte ihnen die Sinne.
Auch Jules, die noch zu dicht dran war, wurde von dem Lichtblitz erfasst und sank bewusstlos zu Boden.
Jetzt stand Franzi allein gegen sechs schwer bewaffnete Männer.
„Na dann, alles oder nichts.“
Sie versuchte sich selbst Mut zu machen, was ihr auch einiges brachte, als sie ihr Gewehr anlegte und feuerte.
Mit zwei gezielten Treffern konnte sie sich wieder ein wenig Luft verschaffen, bis sie von hinten getroffen wurde.
Ein weiterer Mann hatte sich mit einer Zat herangeschlichen und sie betäubt, allerdings konnte den auch keiner bemerken.

Nachdem das Team komplett und bewusstlos zusammen getragen war, packte man sie auf einen Karren, der von zwei Eseln gezogen wurde.
Die gefallenden Angreifer wurden von den anderen einfach liegen gelassen, sie nahmen ihnen nur die Stabwaffen und Zats ab.
Danach begaben sie sich langsam, aber stetig, durch das Sternentor auf eine unbekannte Welt.

Etwa zwei Stunden später:

Franzi erwachte als letzte wieder und sah die anderen an, die wie sie in einem Käfig aus Eisen hockten.
„Hat von euch ne Ahnung, wer uns angegriffen hat, aus welchem Grund und vor allem, wo wir sind?“
Jules schüttelte den Kopf.
„Nein, aber wenn ich die Typen in die Finger kriege, können die was erleben, darauf kannst du Gift nehmen.“
Daniel ging dazwischen.
„Bevor du wieder alles und jeden auseinander nimmst, lass mich mit den Leuten reden, vielleicht können wir ja verhandeln.“
Teal´C aber zog eine Augenbraue hoch.
„Ich glaube kaum Daniel Jackson, dass die mit uns reden wollen, sie haben einfach und ohne Vorwarnung angegriffen.“
Daniel schüttelte den Kopf.
„Was ist, wenn wir einfach nur gegen ihre Gesetze verstoßen haben und uns zum Beispiel in Sperrgebiet aufgehalten haben?“
Das sahen dann auch die anderen ein, weswegen Degenhardt die Diskussion jetzt ganz schnell beendete.
„Wenn sie mit denen reden können, versuchen sie ihr Glück, aber falls das nicht klappt, eben auf die Militärische Art.“
So blieben sie noch einige Minuten sitzen, bis der Käfig plötzlich mit einer dicken Kette nach oben gezogen wurde.
Jetzt wurde es auch lauter, anscheinend befanden sie sich ziemlich dicht an einer sehr großen Menschenmenge.

Nachdem sie ganz nach oben gezogen waren, konnte man eine große Stadt erblicken, die dem Rom um Christi Geburt ähnelte.
Und da sie inmitten eines großen Marktes ankamen, hatte Daniel auch als erstes eine passende Schlussfolgerung.
„Leute, ich glaube, wir sind hier auf einem Sklavenmarkt und sollen das Sortiment ein wenig auffrischen.“
Das hatte auch Jules erkannt.
„Ja und damit steht eines ganz klar fest Dr. Jackson, wir werden uns hier hart und bitter rauskämpfen müssen.“
Daniel hatte sofort Einwände.
„Seit nicht so voreilig, die sind uns Zahlen- und Waffenmäßig weit überlegen, abgesehen davon, das wir in einem Käfig sitzen.“
Degenhardt stieß ihm in die Seite.
„Und selbst wenn, haben sie eines schon wieder vergessen, lieber stehend Sterben, als kniend zu Leben?“
Dr. Jackson ließ den Kopf hängen, da er ganz genau wusste, dass die anderen eher erschossen würden, als jemandem zu dienen.
„Aber bitte nichts voreiliges…“
Danach kam ein recht dicker und schmieriger Mann vor und zerrte sie aus dem Käfig, führte sie zu einer Rampe.

Dort stand ein Händler, preiste das komplette ST 1 Team dem teils gelangweilten Volk zum Verkauf an.
„Diese wurden von einer fernen Welt geholt und sind teurer als normale Sklaven, da sie erbittert gekämpft haben.
Acht tote Jäger gehen auf ihr Konto, aber sie werden ihren Preis wert sein, als Gladiatoren und Bergarbeiter.
Die beiden Frauen werden hervorragende Tänzerinnen sein, aber auch können hart und schwer kämpfen.“
Jules, fast schon rasend vor Wut, fühlte sich die Folter durch den Goa´Uld Ch´num vor über einem Jahr erinnert.
Damals wurde sie bis auf das äußerste misshandelt und sie schwor nach der Befreiung, nie wieder ein Opfer zu sein.
Und so spannte sie die beiden Fesseln, mit denen ihre Hände zusammen gebunden waren, fest an, als ein junger Mann sie näher betrachten wollte.
„Die da interessiert mich, ich brauche noch frische Ware für mein Freudenhaus und sie scheint passend zu sein.“
Zwei kräftige Männer zerrten Jules runter zu dem jungen Mann, der mit seinen Fingern über die Lippen fuhr.
„Hast du einen Namen?“
Jules aber blieb ganz ruhig stehen, was die anderen ihres Teams schon zu erhöhter Sorge veranlasste.
Franzi rollte mit den Augen.
„Hoffentlich rastet sie nicht gleich wieder aus…“
Der Mann vor Jules hingegen war ein amüsiert, dass sie sich noch zierte.
„Du wirst schon gehorchen, dass haben sie bisher alle.“
Danach streckte seine Hand aus betastet sie am ganzen Körper, was sie innerlich kochend vor Wut machte.
Als der Käufer sie fest in die linke Brust fasste, schlang Jules sich urplötzlich hinter ihn und umklammerte seinen Kopf.
„Das war zuviel, mein Alter…“
Mit einer einzigen schnellen Drehbewegung brach sie dem völlig überraschten Mann das Genick, woraufhin er zu Boden fiel.

Unter den Marktbesuchern brach eine Panik aus, als Jules einer der Wachen sein Schwert entriss und auch diesen ganz schnell abstach.
„Eine rebellische Sklavin, bringt euch in Sicherheit…“
Auch Degenhardt und Teal´C nutzen die Gunst und erledigten zwei Wachen, indem sie diese mit den Ellbögen ausknockten.
„Teal´C, hinter dir…“
Der Jaffa reagierte sofort und warf dem Wächter einen handgroßen Tonkrug mit voller Wucht an den Kopf.
Franzi hingegen hielt nach dem Sklavenhändler Ausschau.
„Verdammt, wo ist denn dieser verdammte Mistkerl so schnell hin, er hat die Schüssel für unsere Handfesseln.“
Der Verkäufer war vor lauter Angst geflüchtet und kam mit über 20 Wachen wieder zurück, die allesamt Stabwaffen trugen.
„Ergebt euch auf der Stelle, oder lasse ich euch Rebellen ohne Umschweife töten, dass ist mein voller Ernst.“
Degenhardt nahm die Arme runter, genauso wie sein Jaffafreund, wurde mit Franzi und Daniel abgeführt.
Er musste auf Jules einreden.
„Frau Oberfeldwebel, ich befehle ihnen, legen sie auf der Stelle die Waffe auf den Boden und heben sie die Hände.“
Widerstrebend gehorchte sie dieser Order, wurde auch gleich darauf abgeführt, vor ein Sklaventribunal.
Die Menge forderte hingegen den Tod von allen, da Sklaven, die sich wehrten, eine große Gefahr für diese Gesellschaft bedeuteten.


Im STK:

Das Wurmloch war bereits offen, als die Teams 2 und 4 in den Torraum gingen, um nach ST 1 zu suchen.
Oberst Vaselov hatte das Kommando auf dieser Rettungsmission, nachdem das Team von Degenhardt über acht Stunden Verspätung hatte.
General Reineke stand oben am Anwahlcomputer und rief den Soldaten noch ein paar letzte Worte zu.
„Für den Fall, dass die einfach nur verpennt haben und Dr. Jackson zu sehr in seine Studien vertieft ist, treten sie ihnen in den Hintern.“
Vaselov lachte auf.
„Wenn sie es wünschen, werde ich das natürlich machen, General.“
Danach durchschritten die beiden Teams den Ereignishorizont, bevor sie auf der anderen Seite sofort Stellung bezogen.
Der Russische Oberst gab auch gleich eine Funkmeldung durch das Tor zur Erde ab.
„Hier Vaselov, am Sternentor sind noch frische Spuren von Menschen und wie es aussieht, einer Kutsche zu sehen.
Wir werden jetzt weiter vorrücken, sie können das Tor deaktivieren, Vaselov out.“
In fünf Zweimannteams rückten die Russischen Soldaten weiter vor, direkt auf die Ruinen der alten Stadt zu.

Keine halbe Stunde später kam das SAR Team wieder zurück zur Erde, hatte im Schlepptau zwei Leichen dabei.
General Reineke kam in den Torraum gelaufen.
„Oberst, ihr Bericht.“
Vaselov atmete noch einmal ein tief ein, bevor er begann.
„Nachdem wir in die Ruinenstadt kamen, fanden wir dort gesamt die Leichen von insgesamt acht Männern.
Einer wurde sicher von einer Stabwaffe getötet, die anderen ohne jeden Zweifel von G 36 Gewehren.
Von unseren Leuten fehlt jede Spur, ich vermute allerdings ziemlich stark, das man sie verschleppt hat.“
Reineke nickte, als Jolinar den Torraum betrat.
„Haben sie schon etwas herausgefunden?“
Daraufhin erzählte der Russische Oberst auch der Tok´Ra, was sich auf dem fremden Planeten zugetragen hatte.
„… wir haben keine Ahnung, wo sie sein könnten.“
Sie besah sich daraufhin ganz genau der Leiche, entdeckte ein bekanntes Symbol am rechten Ärmel.
„Dieser siebeneckige Stern kommt mir bekannt vor, er steht für einen recht bekannten Sklavenmarkt.“
Nun waren wirklich alle Augen auf sie gerichtet.
„Ich kenne diese Welt, da dort manchmal auch Rangniedere und unbedeutende Goa´Uld neue Diener erwerben.
Dieser Markt, der sich in einer sehr stark bevölkerten Großstadt befindet, ist ein gewaltiges Umschlagzentrum für Menschen.
Wenn wir sie befreien wollen, müssen wir ganz schnell handeln, bevor man sie an wenn auch immer verkauft.“
Das war genug für den General.
„Ich werde den Teufel tun und zusehen, dass eines unserer Teams wie Schlachtvieh verschachert werden.
Oberst Vaselov, stellen sie eine sehr schwer gepanzerte Eingreiftruppe zusammen, die unsere Leute da rausholt.“
Der Russe salutierte und begab sich mit seinen Männern und Jolinar auch gleich in den nächsten Besprechungsraum.

Vor dem Sklaventribunal:

Direkt am Ende eines großen Forums, befand sich ein kleiner separater Bereich, der mit Säulen abgegrenzt war.
ST 1 saß inmitten einer kleinen Gruppe aus Holzbänken, um auf die Richter des Tribunals zu warten.
Daniel wandte sich an die anderen.
„Überlasst mir das Reden, wenn wir noch überleben wollen, sollte ich das auf eine vernünftige Art regeln können.“
Jules schlug nur lustlos mit der Hand in die Luft, während eine Versammlung aus fünf Männern auf ein Podest trat.
„Wegen aufsässigem Verhalten mit dem Tod eines Herrn, wird dieses Tribunal eröffnet, um über die Aufsässigen zu richten.“
Die ganze Menge applaudierte frenetisch und fordere in großen sowie lauten Sprechchören den Tod von ST 1.
Bis der Vorsitzende um Ruhe bat.
„Haltet ein, denn wie es die Gesetze fordern, müssen sich die Sklaven dazu äußern, warum sie aufsässig waren.
Deswegen sprecht gewand, vielleicht werden wir die Leben von einigen schonen.“
Daniel erhob sich.
„Ehrenwertes Tribunal, der ganze Vorfall ist nur entstanden, weil wir einfach und hinterhältig auf einem anderen Planeten überfallen wurden.“
Den Vorsitzenden beeindruckte dies nicht.
„Wie es auch schon vielen anderen zuvor ergangen ist, macht der Starke mit dem Schwachen, was er will.“
Die Menge lachte etwas, Daniel fuhr fort.
„Ja, aber auf unserer Heimatwelt ist die Sklaverei illegal und jeder, der erwischt wird, wie er andere gegen ihren Willen unterdrückt, erhält lange Haftstrafen, wegen absoluter Unmenschlichkeit.“
Der Vorsitzende schmunzelte.
„Warum sollten wir genauso handeln, wenn ihr lieber Schwäche demonstriert, ist dass doch nicht unser Problem.“
Die Menge lachte ganz schadenfroh, da sie diese Worte von Humanität doch sehr amüsierten.
Jules erkannte dies und stand auf, zog Daniel auf die Bank.
„Ihr werdet uns auf der Stelle freilassen, oder unsere Leute werden eine Rettungsmission starten, bei der Unzählige von euch umkommen.
Wir verfügen über riesige Armeen und mächtige Raumschiffe, die euch vom Weltraum aus völlig vernichten können.“
Der Vorsitzende wurde ungehalten.
„Wie kannst du es nur wagen Weib, uns etwas derartiges anzudrohen und selbst wenn, warum sollte euch jemand retten?“
Jules sah ihn ganz finster an.
„Wir sind für unsere Leute von großem Wert, sie würden uns niemals zurück lassen, außerdem stammen wir aus einer Zivilisierten Gesellschaft.“
Unter der Menge machte sich ein empörter Aufruhr breit, als ein anderes Mitglied des Tribunals aufstand.
„Willst du etwa behaupten Barbarin, dass wir unzivilisiert wären?“
Jules lachte höhnisch.
„Jeder der andere versklavt, ist ein unzivilisierter Bastart, die allesamt einen langsamen und qualvollen Tod verdienen.“
Der Vorsitzende sprang erbost auf.
„Wie kannst du es nur wagen, dir ein Urteil über unsere Gesellschaft zu bilden, so lauten nun mal unsere Gesetzte.“
Sie spuckte auf den Boden.
„Das sind keine Gesetzte, dass ist nur ein Juristischer Zustand und zwar einer, der abgeändert werden sollte.“
Degenhardt musste sie dann mit Nachdruck wieder auf die Bank zerren, nachdem die Menge lautstark ihren Tod forderte.
„Schlagt sie ans Kreuz…“
„Tötet die Rebellin…“
Der Oberst versuchte die Menge zu beruhigen.
„Ich bitte das Verhalten meiner Soldatin zu entschuldigen, aber sie verliert leicht die Kontrolle bei so was.“
Jetzt erhob sich Franzi.
„Wir haben in den letzten drei Jahren viele Goa´Uld getötet, darunter Ra, Sokar und Hathor, sowie große Siege gegen diese Spezies erlangt.
Falls ihr uns tötet, könnte euch dasselbe Schicksal wie diese elenden Mistkerle erleiden, denkt also nach.“
Jetzt machte sich eine fast schon ängstliche Unruhe unter den Zuschauern breit, da sie schon Gerüchte darüber hörten.
„Sind das etwa die Ketzer…“
„Verdammte Aufrührer…“
Der Vorsitzende des Tribunals war jetzt erst recht geladen.
„Willst du damit sagen, dass ihr diese verdammten Sklavenbefreier und Gottesmörder seit, von denen wilde Gerüchte im Umlauf sind?“
Jetzt sprach Teal´C.
„Ja, die sind wir, aber die Goa´Uld sind keine Götter, dass ist nur eine Lüge, die ihr aus eigenen und freien Stücken glaubt.“
Nun war die ganze Menge ruhig, da sie hierüber wirklich schon die reinsten Schauermärchen gehört hatten.
Händler und Kunden von anderen Planeten hatten Geschichten verbreitet, über ein Volk, welches die Götter angreift und besiegt.
Auch für das Tribunal war dies eine harte Nuss, die sie zu knacken hatten, denn eigentlich sollte der Prozess ganz anders laufen.

Weißes Haus – Oval Office, am späten Abend:

Vor einigen Minuten wurde Elisabeth Weir, in das Büro des Präsidenten der Vereinigten Staaten geführt.
Sie wartete auf den vermeintlich mächtigsten Mann der Welt und sah sich den Raum dabei genau an.
Die Diplomatin nahm gerade eine Figur in die Hand, als sich die Tür öffnete und Bush in den Raum trat.
„Dr. Weir, freut mich, dass sie es so schnell einrichten konnten.“
Sie lächelte zurück.
„Wenn der Präsident der Vereinigten Staaten ruft, kann ich ja schlecht sagen, dass ich zu stark gebunden bin.“
Jetzt lächelte Bush, bot ihr an, sich zu setzen.
„Sie haben Humor, dass gefällt mir.“
Elizabeth nahm Platz und kam dann zum Thema.
„Aus welchem Grund haben sie mich hier her bestellt, Sir?“
Nun wurde Bush ernst.
„Wir haben insgemein seit einiger Zeit eine schwer starke internationale Krise, die wir aber größtenteils noch Geheim halten konnten.
Ich brauche ihr Verhandlungsgeschick, um eine immer wachsende Anspannung abschwächen zu können.“
Dr. Weir wurde ganz stolz.
„Wohin soll ich fliegen, Mr. Präsident?“
Er nahm sich einen Scotch, bevor er antwortete.
„Zum Mond.“
Sie pustete lautstark aus.
„Und da soll noch mal einer sagen, dass sie keinen Sinn für Humor hätten, Sir.“
Bush sah sie genau an.
„Das war absolut kein Witz, ich will sie tatsächlich mit einem Space Shuttle auf den Mond schicken.“
Elizabeth Weir sagte plötzlich nichts, saß mit einem offenen Mund und fragenden Blick vor ihrem Gegenüber.
Bush stand auf, griff zu einer Fernbedienung, schaltete seinen Fernseher ein, wo die Radaraufnahmen gezeigt wurden.
„Das dürfte sie interessieren…“
Danach erklärte er ihr, was bisher alles aus Sicht Amerikas vorfiel, auch die Außerirdischen Schiffe wurden nicht verschwiegen.
Nachdem Bush schließlich fertig war, musste sie erstmal aufstehen und ein Schritte durch das Oval gehen.
„Warum schicken sie ausgerechnet mich auf eine derartige Mission?“
Er hatte die Frage voraus geahnt.
„Ich will einen erfahrenden Diplomaten dabei haben, für den Fall, dass wir doch noch verhandeln können.“
Sie war misstrauisch.
„Und wenn die nicht reden wollen?“
Der Präsident stand auf.
„Sie werden von einigen unserer besten Marines begleitet, die dafür sorgen sollen, dass man ihnen zuhört.“
Dr. Weir ging noch zwei Schritte.
„Hätten sie was dagegen, wenn ich über die ganze Angelegenheit noch mal diese Nacht schlafen gehe?“
Er lächelte zurück.
„Aber nein, ich lasse sie morgen früh bei ihnen zu Hause abholen.“
Danach verließ Elizabeth Weir das Weiße Haus, um sich mit ihrem Verlobten Simon zu treffen.


Vor dem Tribunal:

Die Richter waren zu einem Ergebnis gekommen und trugen dies nun vor dem ganzen Volk und ST 1 vor.
„Wegen Aufstand, Mord an einem Herrn, Weigerung zu unterwürfigem Verhalten und moralischem Fehlverhalten wird diese Rebellin zum Tode verurteilt.
Die anderen werden alle zum Sklavendienst im Bergwerk verurteilt, bis an das Ende ihres Lebens.“
Jules stand mit ganz finsterem Blick auf.
„Wenn ihr abartigen Hurensöhne denkt, dass ich mich von euch einfach massakrieren lasse, seit ihr schief gewickelt.“
Der Vorsitzende Richter hatte nur auf einen solchen Spruch gewartet.
„Wenn du dich wehren solltest, wird für jeden, den du tötest, ein weiterer deiner Begleiter ebenfalls hingerichtet.“
Jules grinste tief.
„Lieber stehend sterben, als kniend leben.“
Jetzt gab ihr Degenhardt einen Schlag auf den Hinterkopf.
„Hey, reißen sie sich zusammen, dann finden wir vielleicht doch einen Weg hier raus, ohne alle zu sterben.“
Der Vorsitzende und die anderen Richter gingen weg, während sich hinter Jules zwei schwer bewaffnete Männer aufbauten und sie mitzerrten.

Die anderen Mitglieder von St1 mussten sich vor einem Mast aus Holz niederknien, während Jules direkt darauf gezogen wurde.
Was allerdings keiner bemerkte, dass sie aus einer ihrer hinteren Taschen eine Glasscherbe zog.
Diese hatte sie eingesteckt, als sie den ersten Ausbruchversuch machte und ihren potenziellen Käufer tötete.
Und niemand konnte sehen, dass sie damit die Fesseln durchschnitt, die ihre Arme hinter dem Rücken festhielten.
Eine der Wachen packte sie gerade sehr grob am Nacken, als sie die Fesseln lösen und sich befreien konnte.
Franzi bemerkte es als erstes.
„Was zur Hölle…?“
Weiter kam sie allerdings nicht, da Jules auch schon die erste Wache niederschlug, mit drei kräftigen Schlägen gegen den Kiefer.
Jetzt staunte selbst Degenhardt Bauklötze.
„Ich glaub das einfach nicht, die Frau macht einen noch verrückt…“
In diesem Moment stürzte sich die Sanitäterin auf die zweite Wache, traktierte den Mann mit heftigen Tritten direkt in die Genitalien.
„Wohl bekommt es, mein Bester…“
Aufgebracht liefen die Menschen, welche der Hinrichtung beiwohnten, eilig einige Schritte zurück.
„Wie kann die es nur wagen…“
„Tötet sie langsam…“
Daniel sah seine Mitgefangenen Kameraden an, schmunzelte dabei, als er Teal´C mit einem offenem Mund sah.
„Wenn man bedenkt, dass sie ermordet werden soll, kann ich verstehen, dass sie sich dagegen aufbäumt.“
Jules sprang vom Schafott runter, wollte gerade einen der Richter angreifen, als sie sich eine Zatladung einfing.
Der Sklavenhändler hatte auf sie geschossen und sie auf diesem Weg in die Bewusstlosigkeit geschickt.
Sofort rissen die beiden Wächter, die peinlich berührt aussahen, von einer Frau verprügelt worden zu sein, sie wieder an den Mast.
Man wollte allerdings mit der Hinrichtung noch warten, bis Jules wieder bei vollem Bewusstsein war.


Weißes Haus – Oval Office:

Dr. Weir stand erneut vor dem Präsidenten, um ihm die Entscheidung mitzuteilen, die sie sich gründlich überlegt hatte.
„Sir, ich werde an dieser Exkursion teilnehmen, aber ich habe einige Bedingungen, die sie mir zusichern müssen.“
Bush, der lässig hinter seinem Schreibtisch saß, nickte ihr auffordernd zu.
„Ich höre.“
Elizabeth räusperte sich noch mal.
„Ich werde keineswegs bei einem Überfall mitmachen, da ich diesen Flug trotz der Umstände als Friedensmission ansehe.“
Bush nickte kurz, bevor sie weiter sprach.
„Zudem erwarte ich, dass sie mir völlige Freiheiten lassen, was die Verhandlungen direkt betreffen.
Falls die auf dem Mond Bedingungen an uns stellen, die sie noch für Unmöglich halten, brauche ich größere Befugnisse.
Denn irgendwie glaube ich fest daran, haben die Nationen einen Grund, uns aus der ganzen Sache raus zu halten.
Und den will ich unbedingt herausfinden.“
Bush stand auf, gab ihr die Hand.
„Da haben sie meine völlige Unterstützung, Dr. Weir.“
Sie lächelte ebenfalls.
„Etwas ging mir die ganze letzte Nacht immer wieder durch den Kopf, dass mich auch nicht loslassen will.
Was ist, wenn die uns einfach nicht empfangen und wir einfach wieder unverrichteter Dinge zurückfliegen müssen?
So ein Shuttleflug zum Mond wird sicher astronomische Kosten verschlingen, dass ist sehr riskant.“
Das leuchtete auch dem Präsidenten ein.
„Dann haben wir aber wenigstens den Versuch unternommen, diese ganze Krise Diplomatisch zu lösen.
Niemand wird uns dann noch vorwerfen können, wie die Cowboys einfach nur wild herum zu schießen.“
Das leuchtete dann auch Dr. Weir ein, weswegen sie sich vom Präsidenten verabschiedete und das weiße Haus verließ.
Sie würde sofort nach Florida fliegen, um an einem Schnellprogramm für Astronauten teil zunehmen.

In der Wüste von Utah hingegen trainierten die acht Marines, die die Shuttlemission begleiten sollten, unter schweren Bedingungen.
In Raumanzügen legten sie bei gleißender Hitze und gnadenlosem Sonnenschein einen Marsch nach dem anderen zurück.
Gleichzeitig mussten sie lernen, in den unförmigen Raumanzügen zu schießen, was noch schwieriger war.
Geleitet wurde dieses Training von Maybourne und Barrett, die auf Drängen von Kinsey die Geheimdienstliche Leitung hatten.
Und natürlich stand auch Theorie auf dem Lehrplan, den Agent Malcolm Barrett immer selbst abhielt.
„Wie sie auf diesen Aufnahmen deutlich erkennen können, verfügen deren Schiff über Energieschutzschilde.
Falls es zu einem Feuergefecht kommen sollte, wovon das Pentagon stark ausgeht, können ihre Patronen abgefangen werden.“
Unter den Soldaten des Marinecorps kam es immer wieder zu erstaunten Blicken, da es einige für Science Ficton hielten.

In Florida machten hingegen die Air Force und die NASA das Space Shuttle Atlantis bereit für den Start.
Auch wenn der Start erst in einigen Wochen erfolgen sollte, so mussten doch im Vorfeld gewaltige Vorbereitungen getroffen werden.
Offiziell hatte die Regierung bekannt gegeben, dass der Flug nur zur Internationalen Raumstation gehen würde.
Und dort oben war im Moment eine rein Amerikanische Crew, die schon angehalten wurde, den Mund zu halten.
Trotz allem stellte die Air Force auch zwei Nuklearwaffen im Bereich von 12 Megatonnen für den Einsatz ab.
Das Kommando über das Space Shuttle hatte der gerade beförderte Lieutenant Colonel Cameron Mitchell…


Auf dem Schafott:

Jules, die immer noch weggetreten war, kam ganz langsam wieder zu sich, spürte noch die Nachwirkungen der Zat.
Als sie ihre Hände bewegen wollte, bemerkte die Sanitäterin, dass sie an einem Mast festgebunden war.
Der Vorsitzende des Tribunals lächelte sie abfällig an.
„Du wirst nun sterben, aber ich überlasse dir die Wahl, ob du vorher noch letzte Worte zu sagen hast.“
Sie sah ihn hass erfüllt an.
„Ich sterbe mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, da ich weiß, dass ihr Bastarde mir bald folgen werdet.“
Der Vorsitzende hielt ihr noch eine Augenbinde hin.
„Falls du Angst haben solltest…“
Jules aber spuckte ihm vor die Füße.
„Ich will es kommen sehen, Sklaventreiber…“
Die Bevölkerung skandierte in lauten Chören für den Tod der Deutschen Sternentorsoldatin, die starr nach vorne blickte.
Vor ihr hatten sich zwei Männer mit Stabwaffen aufgestellt und legten gerade diese auf sie an.
Degenhardt sah zu Daniel.
„Verdammt, ich hätte echt nicht gedacht, dass sie so enden würde.“
Der Archäologe nickte ebenfalls.
„Aber ich kann es sogar ein wenig verstehen, sie wurde von den Goa´Uld wirklich zu sehr gefoltert und wenn so was wieder hoch kommt…“
In nächsten Augenblick wurden den beiden Männern des Hinrichtungskommandos die Köpfe weggerissen.

Oberst Vaselov war mit 120 Infantriesoldaten eingetroffen und konnte unbemerkt drei Häuser entlang des Forums besetzen.
Die Soldaten nutzen die Vorbereitungen der Hinrichtung als Ablenkung, um ungesehen vordringen zu können.
In dem Moment, wo auf das Mitglied von ST 1 angelegt wurde, gab der Russische Kommandant den Befehl.
„Scharfschützenteam 1, legt die beiden Henker um, alle anderen zielen auf weitere Personen mit Waffen.
Feuern, wenn bereit.“
Keine Sekunde später lösten sich erste Patronen aus den Präzisionswaffen und eliminierten ihre Ziele.
Unter der Bevölkerung brach eine Panik aus, auch weil die Eingreiftruppe bewusst auf Schalldämpfer verzichtet hatte.

Ein gezielter Schuss traf die Fesseln, die Jules an den Mast banden, wodurch sie schneller freikam, als gedacht.
Im Nu hatte sie sich die Stabwaffe von einem der gefallenden Henker geschnappt und feuerte die ersten Plasmaladungen ab.
Ihre Ziele waren dabei die zwei Wachen, welche den Rest von ST 1 nicht eine Sekunde aus den Augen ließen.
In rascher Reihenfolge gab sie eine regelrechte Energiewelle aus der länglichen Waffe ab und erledigte alle beide.
Degenhardt sah sich erstaunt um.
„Erinnern sie mich dran, dass ich sie nie wieder verärgere, aber jetzt lassen sie uns gehen, wir haben guten Feuerschutz.“
Sie hob den Finger.
„Einen Moment, ich habe noch eine kleine, aber wichtige Angelegenheit zu erledigen, bevor wir verschwinden.“
Sie ging ganz seelenruhig, während neben ihr das reinste Chaos herrschte, auf den Sklavenhändler zu.
„Süßer, wir haben noch eine Rechnung offen…“
Der Mann, in Erwartung seines Todes, schloss schon die Augen, als er einen gewaltigen Schlag am Kinn spürte.
Jules hatte mit ihrer rechten Faust derart stark und mit voller Wut zugeschlagen, dass ihm der Kiefer brach.
Während er auf den Boden fiel, stand sie wie eine Ikone über ihm.
„Sollten wir dich oder deines gleichen noch einmal dabei erwischen, wie ihr Menschen von anderen Welten entführt, machen wir diesen Planeten dem Erdboden gleich.“
Danach drehte sie sich wieder um, ging zum Rest ihres Teams, das dann schnellstens von hier verschwand.
Auch die Eingreiftruppe machte einen geordneten Rückzug, während die Einwohner auf einen Marktplatz mit etwa 100 Toten blickten.

Delmak:

Im Palast von Amonet und Apophis war im Moment nicht viel los, da die beiden wie alle anderen Goa´Uld ihr Reich aufbauten.
Sokar´s Krieg hatte größere Wunden hinterlassen, als es am Anfang erschien, weswegen die Macht der Goa´Uld nur spärlich zurückkehrte.
Apophis ärgerte sich zudem immer noch innerlich, nur die Nr. 2 im Reich hinter seiner Königin zu sein.
Aber bisher hatte er noch keinen wirklich guten Umsturzplan entwickeln können, weswegen die Verhältnisse so blieben.
Beide langweilten sich gerade, sahen sporadisch einem Aufmarsch von Jaffatruppen zu, wirkten aber abwesend.
Da kam ihr Diener Nijam, ein Totengott der alten Slawen, stetigen Schrittes zu ihnen gelaufen, verneigte sich.
„Meine Königin, mein Lord, es hat erneut einen Zwischenfall mit den Tau´Ri auf dem Sklavenmarkt Ranus gegeben.“
Apopjis interessierte dies durchaus, Amonet hingegen fand es nicht gerade sehr erfrischend.
„Dann berichte uns.“
Nijam fuhr fort, erzählte alles was von Händlern und Spionen an Gerüchten und Wahrheiten zusammengetragen wurde.
„… und so stellen die Tau´Ri die Sklaverei als ganzes in Frage und haben indirekt jedem Herrn über Sklaven den Krieg erklärt.“
Apophis war darüber mehr als nur erbost.
„Diese elenden Shol´va stellen nicht nur die Grundregeln der Macht, sondern auch die Prinzipien der Goa´Uld, in Frage.
Wir müssen diese lächerliche Bewegung nach Freiheit im Keim ersticken, bevor sie zu einem Flächenbrand ausufert.“
Amonet stimmte ihm zu.
„Aber ihr Planet wird von den Asgard beschützt, einer solchen Macht sind weder wir, noch die Systemlords gewachsen.“
Das war natürlich auch Apophis bewusst, weswegen er angestrengt nachdachte, wie man den Tau´Ri schaden konnte, ohne die Asgard zu verärgern.
In den nächsten Tagen vertiefte er sich so dermaßen darauf, wie er die aus seiner Sicht so verhassten Menschen treffen konnte.
Selbst seine Gefährtin Amonet war über den Eifer, als auch seine teils abstrusen Ideen sehr überrascht, da er schon seit Jahrzehnten nicht so in etwas versessen war…
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.