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Stargate: The German Experience (Staffel 4) - Die Schatten des Bösen von Atlan, Colonel Maybourne

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4.04 Der Filmabend
von Jax


„. . . das wäre dann alles. Ich wünsche ihnen einen schönen Urlaub.“, verabschiedete General Reineke ST 1 in das wohl verdiente Wochenende.
Erst vor kurzem hatte es einigen Ärger mit den Goa’uld gegeben und das Team hatte eher pessimistisch auf den Urlaub gewartet.
Tatsächlich hatte der General erfahren, dass bei den Mannschaftsdienstgraden der Basis eine Wette lief, in der es darum ging, ob das Team nun seinen Urlaub antreten könnte oder nicht.

Anfangs hatte der General es noch unterbinden wollen.
Vor allem weil alles auf Müllers Mist gewachsen war, bis er dann erfahren hatte das im Wettbeutel bereits fünftausend Euro zu finden waren.
Kurzer Hand hatte er mit gewettet, auch ein General der im STK arbeitete, konnte von Zeit zur Zeit eine gewisse . . . nun Zuwendung gebrauchen.
Zur Überraschung der Meisten hatte alles geklappt und das Team trat seinen Urlaub an.
Wenn nichts passierte, bis sie das Tor der Basis passiert hatten, würde General Reineke zu einem der wenigen Gewinner zählen, die darauf gesetzt hatten, dass nichts passieren würde.

Und es sah ganz so aus, als würde er bald ein sehr zufriedener General sein.
Mit einem Grinsen sah er dem Team hinter her und fragte sich dabei im Stillen, was das Team in einem früheren Leben verbrochen haben mochte, dass sie so oft in Lebensgefahr gerieten.
Oder war daran nur Vernachlässigung in der Kindheit schuld?
War ja bekannt, dass Menschen, die in der Kindheit oft nicht richtig beachtete wurden, später diese Beachtung im Erwachsenenalter suchten.
„Ach was soll’s . . .“, meinte der General leise zu sich und ging in Richtung Büro.
Dort würde noch ein ganzer Stapel Papiere und Berichte warten.
Und wenn ST 1 es in den Urlaub schaffte und dort sogar ohne einen einzigen Schuss abzufeuern durchkam, bestand vielleicht noch Hoffnung, dass er diesen Rissen Berg an Papierkram, noch vor dem jüngsten Tag erledigt hatte.

+ + +

„Also, was habt ihr vor?“, fragte Degenhardt während er, gefolgt von den anderen, den Besprechungsraum verließ und sich erst einmal eine Zigarre ansteckte.
„Na ja, da ist diese Ausstellung über die Germanen in Berlin, ich würde mir das gerne mal ansehen.“, meldete sich Daniel als erster und gab seine Urlaubspläne bekannt.
Degenhardt rollte jedoch nur mit den Augen.
„Daniel, sie sind ein unverbesserlicher Streber.“

Von Seiten Franzis gab es dazu einiges Gekicher, Jules konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und Teal’C zog die Augenbraue hoch, lächelte jedoch mild.
Daniel unter des verzog auf eine Art das Gesicht das einen an ein Bockiges Kind erinnerte.
„Und sie, Franzi?“, Degenhardt ignorierte Daniels Verhalten einfach und wand sich gleich an den nächsten im Team.
„Rene und ich werden die freien Tage im Bett verbringen.“, meinte Franzi und leckte sich über die Lippen.

„Ah . . .“, Degenhardt lächelte auf eine seelige Art und Weise bevor er zu Jules sah.
„Und sie? Was macht unsere Sanitätersau so im Urlaub?“
„Reizen sie mich nicht.“, meinte Jules nur mit einem finsteren Gesicht.
„Oder ich werde es mir beim nächsten Mal mit den Schmerzmitteln überlegen.“
„Och kommen sie schon.“
Jules ließ ein Seufzen hören.
„Ich werde wohl in meiner Wohnung versauern. Meine Familie ist wieder im Urlaub. Langsam glaube ich dass das ein Fluch ist, immer wenn ich frei habe dann sind die im Urlaub.“, erzählte sie den anderen und ließ den Kopf hängen. Kameradschaftlich klopfte Degenhardt ihr auf die Schulter.
„Keine Bange, irgendwann werden sie die schon wieder sehen. Es gibt keinen Fluch.“
Wenn der Oberst gehofft hatte, sie so aufzumuntern schlug der Versuch fehl.
Finster sah sie ihn an, noch finsterer als beim ersten mal.
„Es gibt auch keine Aliens.“, kam es sarkastisch von Ihr.

„Teal’C, was hast du vor?“, fragte Degenhardt weiter und ignorierte den giftigen Kommentar der kleinen Sanitäterin.
Der Jaffa neigte leicht lächelnd den Kopf.
„Ich werde einige Tage bei meiner Frau und meinem Sohn verbringen.“, erklärte er den anderen die auch nichts anderes von dem Jaffa erwartet hatten.
Wenn man Teal’C zum ersten mal traf, konnte man gar nicht glauben das der Jaffa auch mal Lächeln konnte und eine Familie hatte.
Ja, er war grade zu ein Muster Beispiel eines liebenden Vaters.
So oft es nur ging, besuchte er seine Familie, um Zeit mit ihnen zu Verbringen.

„Das war ja zu erwarten gewesen.“, meinte Degenhardt mit einem Nicken und stieß Rauch aus. Neugierig blickte Franzi nun zum Oberst der Schweigend weiterging und nicht die Anstallt machte, seine Pläne bekannt zugeben.
„Und sie Herr Oberst?“, fragte sie schließlich und rollte mit den Augen als er ihr ein grinsen zuwarf.
„Wenn sie mich so Fragen.“, meinte er lang gedehnt. „Ich habe vor, zusammen mit Runge auf Abydos einen schönen langen Filmabend zumachen.“

„Ein Filmabend?“, fragte Franzi verwirt nach.
„Auf Abydos?“, fragte Jules weiter und Daniel setzten noch ein Ungläubiges: „Mit Oberst Runge?“ hinten an.
Degenhardt rollte genervt mit den Augen, inzwischen hatten sie den Fahrstuhl erreicht, den der Oberst rief. „Was ist daran so seltsam?
Sergej und ich sind nun einmal Freunde.
Und der alte Russe hat diesen geilen 5x5 Meter Bildschirm auf Abydos.“
„Der ist aber eigentlich für die Koordinierung der Planetaren Verteidigungssystem da und damit man im Gefechtsfall den Orbit des Planeten und den nähren Raum überblichen kann.“, warf Franzi ein.
Sie folgte wie auch die anderem dem Oberst, als dieser in den Fahrstuhl trat und auf den Knopf für die fünfte Etage drückte, in der sich die Cafeteria befand.

„Ich weis, da aber zur Zeit Abydos nicht angegriffen wird, steht der da nur rum und ist deaktiviert.
Das wird niemanden stören, außerdem sieht Star Wars auf dem Ding einfach nur geil aus.“, verteidigte der Oberst sich und seinen Russischen Kameraden.
„Na ja aber es geht doch ums Prinzip, oder?“, versuchte Daniel die Situation für Franzi zu retten. „Das kostet den Steuerzahler doch sicher viel Geld. Ich denke nicht, dass man das Geld der Bürger einfach so aus dem Fenster herausschmeißen sollte. Das war es doch, was du sagen wolltest, oder Franzi?“
„Nein eigentlich nicht, ich ärger mich nur das ich nicht schon früher auf die Idee gekommen bin als diese Schnapsdrossel Runge!“, fauchte sie, verzog wütend das Gesicht und verließ stampfend den Aufzug. Das Team folgte ihr.

Hilflos sah Daniel Franzi an, die wirklich sauer zu sein schien, dass Runge vor ihr auf die Idee mit dem Bildschirm gekommen war.
„Machen sie sich nichts draus, wir wussten alle das die Wissenschaftler früher oder später auf ihn abfärben würden.“, warf Degenhardt ein und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
Automatisch folgte ihm sein Team und setzte sich an den gleichen Tisch.
„Stimmt schon, aber ich denke Franzi hat damit gerechnet, dass der Wodka das wieder reguliert so das alles beim Alten bleibt.
Immerhin tötet Alkohol Gehirnzellen unwiderruflich ab.“, meinte Jules in einem spitzen Tonfall.

„Eben!“, fauchte Franzi.
Sie war grade damit beschäftigt, aus Servietten kleine Todesgleiter zu falten um sie dann zusammen zu knüllen und in den nahe stehenden Mülleimer zu werfen, bis jetzt hatte noch keines der Wurfgeschosse sein Ziel verfehlt.
„Wie auch immer, er meinte ich kann einladen wenn ich will.“, meinte Degenhardt und drückte seine Zigarre im Aschenbecher aus.
„Also wer will kommen, oder hat eine gute Ausrede? Daniel?“

Daniel zuckte leicht zusammen als der Blick des Oberst auf ihm landete.
Der Blick war anders als sonst, einer von der Sorte Friss-oder-Stirb.
„Tut mir leid, aber ich freue mich schon seit Monaten auf diese Ausstellung.
Ich kann nicht kommen.“
„Ah.“, meinte Degenhardt nur.
„Das hat nichts damit zu tun, das sie vielleicht ihrem Schwiegervater über den Weg laufen könnten . . . ?“
„Nein! Natürlich nicht!
Wieso sollte es mich Stören?“
Daniel sah sich gehetzt um, allerdings bot sich keine Fluchtmöglichkeit, die nicht aufgefallen wäre also wartete der Archäologe darauf, dass der Blick des Oberst weiter wanderte.

„Na gut, Franzi! Was ist mit ihnen?!“, fragte er in einem harschen Ton und schenkte Jackson noch einmal einen tödlichen Blick, bevor er sich der Frau zuwand.
Da ihr die Servierten ausgegangen waren und auch sonst nichts auf dem Tisch lag, dass sie hätte vor Wut zerstören könnte, richtete sie nun ihren Blick auf ihren Vorgesetzten.
„Vergessen sie es mal ganz schnell wieder!
Ich werde meinen Urlaub mit heißen, hemmungslosen Sex vertreiben!“, keifte sie ihren Vorgesetzten an und stand ruckartig auf, um sich etwas zum Essen zuholen.

„Was ist denn mit Franzi?“, fragte Daniel, als er sich sicher war, dass diese ihn nicht mehr hören konnte.
„Hat ihre Tage.“, gab Jules ruhig zur Antwort.
„Also gut, Franzi kann nicht. Jules? Wie steht’s mit ihnen?“
Der Oberst hatte sich nun seiner Sanitäterin zugedreht.
„Hab nichts besseres vor und mit Runge kann man Spaß haben . . . was soll’s.“, gab sie unmotiviert zur Antwort und zuckte mit den Achseln.
Degenhardts Blick verweilte noch kurz auf ihr dann wanderte er weiter und blieb bei Teal’C hängen.

„Du wirst sicherlich viel Spaß haben aber wenn du vorbeischauen willst, wir werden für dich, deinen Sohn und Frau Plätze freihalten.“, meinte der Oberst an den Jaffa gewand.
Dieser neigte dankbar den Kopf.
„Danke Bastian, ich werde daran denken.“
„Ich verlass mich darauf. Sergej sagte irgend etwas davon, Wissenschaftler mit vorgehaltener Waffe in Jaffa Kostüme zu zwängen.“, meinte Degenhardt Augenbrauen wackelnd und grinsend.


+ + +

„Bra’Tak“, rief Teal’C zur Begrüßung, kaum das er das Stargate durchquert hatte und seinen alten Lehrer und Freund erblickte.
Beine gaben sich die Hand auf Art der Krieger und lächelten sich breit an.
„Was tust du hier mein Freund?“, fragte der alte Jaffa Meister, während sie in Richtung Stadt aufbrachen.
Es war ihm bereits aufgefallen, dass Teal’C nicht die üblichen Ta’uri Kleidung trug, wenn er mit ihnen in den Kampf zog.

„General Reineke gab mir und den anderen von ST 1 einige Tage, die wir zu unseren freien Verfügung haben.“, erklärte Teal’C dem anderen Jaffa.
Er war sich fast sicher, dass Bra’Tak mit dem Begriff „Urlaub“ nicht viel Anfangen könnte.
„Er ist wirklich ein sehr guter Kommandant.“, meinte Bra’Tak mit einem freundlichen Lächeln.
„Und auch sehr Ehrenhaft, dieser Reineke von Bochum.“

Teal’C nickte ebenfalls nur um das gesagte zu Bestätigen.
Reineke und alle anderen Ta’uri waren die sonderlichste Art Mensch, welche er jemals getroffen hatte.
Obwohl er jetzt schon einige Jahre unter ihnen lebte, so bargen sie für ihn doch noch immer Überraschungen und Fähigkeiten, von denen er vorher nicht einmal geahnt hatte.
Plötzlich fiel Teal’C wieder das Gespräch ein, welches er mit dem Oberst geführt hatte.
Er warf Bra’Tak einen kurzen Seitenblick zu.
Würde der alte Jaffameister sich für so etwas interessieren?

Gut möglich.
Immerhin war Teal’C zu Anfang auch noch ein Ungläubiger gewesen, der bezweifelt hatte das so etwas wie ein Film wirklich interessanter sein konnte als Training.
Nachdem er jedoch vom Oberst dazu gezwungen worden war, sich die Star Wars Filme anzusehen war auch er bekehrt und von seiner Unwissenheit befreit worden.
Obwohl Teal’C es immer noch als große Zeitverschwendung ansah, die Zeit vor einem Fernseher zu verbringen und auch meistens nichts gutes darin lief, so bildeten die Star Wars Filme doch eine Ausnahme, wie er fand.

Die Star Wars Reihe, sowohl die Alten als auch den ersten der Neuen, waren Geschichten, die von einer Art waren, wie Teal’C sie niemals erlebt hatte.
Für ihn bestand kein Zweifel, dass sich das alles irgendwann einmal zugetragen hatte.
Auch wenn der Oberst ihm in diesem Punkt nicht zustimmte, so war er jedoch mit Teal’C einer Meinung, wenn es um George Lucas ging.
Der Mann war in Teal’Cs Augen ein Genie.

Nein, noch war es nicht an der Zeit seinen alten Lehrer mit einem solch . . . nun ja, doch recht gewöhnungsbedürftigen Teil der Ta’uri Kultur zu konfrontieren.
Schweigend gingen die beiden Jaffa neben einander her und betraten schließlich die Stadt in der Drey’auc zusammen mit Rya‘c bei Bra’Tak lebte.
Der alte Jaffa hatte sich der beiden angenommen, war Rya’c für ihn doch so etwas wie ein Enkel eines Sohnes, den er niemals gehabt hatte.

Kaum waren sie beim Haus angekommen wurde Teal’C auch schon stürmisch von seinem Sohn in Empfang genommen, der ihn aus dem Fenster im obersten Stockwerk erblickt hatte.
Innerhalb weniger Sekunden war er durch das komplette Haus gestürmt und dann seinem Vater um den Hals gefallen.
„Vater!“, rief sein Sohn überglücklich und rannte den Jaffa fast um.
Mit einem fröhlichen Lachen, dass man bei Teal’C nicht oft sah, umschlossen nun auch seine Arme den Körper seines Sohnes und drückten ihn fest an sich.

Nachdem er auch Drey’auc begrüßt hatte, saß man zusammen in der Küche des Hauses und hatte zusammen gegessen.
Nun herrschte eine Wohlige Stille.
Nachdenklich zog Teal’C den Zettel aus Papier heraus, den ihm Major St. Clarence gegeben hatte, der Stellvertreter Runges.
Auf diesem stand unter anderem, wann die Star Wars Filme zu sehen währen.
Teal’C hatte mit sich Kämpfen müssen.
Die Wahl zwischen den Filmen und seiner Familie war leicht gewesen, doch barg der Gedanke, an diesen großen Bildschirm auf dem sie die Filme zeigen würden, durch aus einige Verlockungen.

„Was hast du da, Teal’C?“, fragte Bra’Tak dem der Zettel in den Händen des anderen Jaffa sofort auffiel. Augenblicklich sahen auch Drey’auc und Rya’c den Zettel und blickten jetzt fragend zu dem anderen Jaffa auf.
„Es ist eine Einladung von Oberst Runge, erinnerst du dich an ihn mein Freund?“
Bra’Tak runzelte nachdenklich die Stirn.
„Dieser Ta’uri der keinerlei Respekt hat, im Feindesgebiet und während einer Schlacht betrunken ist und durchgehend Flucht?
Ja, ich erinnere mich an ihn.“

„Eben dieser.
Er ist zur Zeit der Militärkommandant von Abydos.
Heute Abend wird er dort ein Fest veranstalten, einen sogenannten „Filmeabend“.
Viele sind eingeladen, auch ich. Es steht mir außerdem Frei Gäste mit zubringen.“, erklärte Teal’C.
„Und wirst du hin gehen?“, fragte Drey’auc in einem neutralen Tonfall nach, während sie mit dem Abräumen begann.
„Er ist doch einer deiner Freunde? Du solltest hingehen.“

Wieder war Schweigen eingekehrt. Rya’c bemühte sich Krampfhaft, nicht zu enttäuscht auszusehen, während Drey’auc sich dem Abspülen zugewandt hatte.
Nur Bra’Tak sah seinen ehemaligen Schüler abwartend an.
Dieser sah nun erst zu seinem Sohn, dann zu seinem alten Lehrer.
„Wollt ihr mich begleiten?“
Rya’c sprang jubelnd auf und fiel seinem Vater lachend um den Hals was diesen auch dazu veranlasste zu lachen.
Drey’auc sah jedoch weniger beigeistert aus.
„Ich habe sicher nichts Passendes zum Anziehen.
Seit man dich als Sholva gebrandmarkt hat, verkauft mir niemand mehr edle Stoffe, egal wie viel ich ihm biete.
Und meine ganzen guten Kleider sind mit deinem Haus verbrand.“

Teal’C jedoch winkte ab.
„Keine Sorge, diese Ta’uri achten nicht sonderlich auf die Kleidung.
Vor allem an diesem Abend nicht. Vertrau mir.“, meinte Teal’c und sah dann zu Bra’Tak.
„Willst du ebenfalls mitkommen, alter Freund?“
Bra’Tak lächelte.
„Nein mein Freund. Feste sind etwas für die Jugend.“

+ + +

Neugierig sah sich Rya’c um, kaum das sie das Sternentor, wie die Ta’uri es nannte, durchschritten hatte.
Er hatte noch nicht oft seine Heimat verlassen, nur sehr selten durch das Sternentor.
So war das hier für ihn ein einziges großes Abenteuer, vor allem weil sein Vater dabei war, um es mit ihm zu erleben.

Das Sternentor stand in einem großen Raum in einem Gebäude, dass aus mächtigen Steinquadern erbaut worden war.
Es befand auf einer leichten Erhebung, das Rückwahlgerät konnte Rya’c nirgendwo entdecken, aber das war für den Jungen im ersten Augenblick auch nebensächlich.
Im Torraum tummelten sich viele Menschen, die in seinen Augen alle gleich aussahen und doch unterschiedlich waren.

Einige von ihnen trugen Waffen der Ta’uri, solche die er schon gesehen hatte und solche die er noch nicht gesehen hatte.
Die Krieger trugen auch nicht alle die gleiche Art von Rüstungen wie es schien, manche hatte andere Farbmuster oder die Helme hatte unterschiedliche Formen. Manche hatten unterschiedliche Hautfarben, Haarschnitte oder auch vollkommen unterschiedliche Gesichtszüge. Die Haare konnte er bei den Kriegern nicht erblicken.

Neben den Kriegen wuselten auch andere herum, die zwar Uniform trugen, jedoch nicht die von Kriegern. Wenn sich Rya’c richtig erinnerte, nannten die Ta’uri sie Techniker und Wissenschaftler.
Nicht alle waren ausgebildete Krieger, manche waren nicht kämpfend, andere waren zwar Krieger, aber ihre Aufgabe war nicht das Kämpfen in erster Linie sondern das Instandhalten der Ausrüstung der anderen.

Auch hörte der Jaffa Junge viele Sprachen, die ihm noch nie zuvor zu Ohren gekommen waren.
Einige kannte er bereits von Besuchen der Ta’uri – Deutsch das er von seinem Vater gelernt hatte – konnte er deutlich erkennen.
Nun trat einer der Krieger nach vorne, erst jetzt bemerkte Rya’c die Soldaten, die am Tor Wache hielten.
„Bitte identifizieren sie sich.“, verlangte der Wachmann in einem Höflichen Ton, dabei viel sofort der Weiche Akzent auf, wenn Rey’c sich besser mit der Erde aus kennen würde, er hätte gewusst, dass es ein Franzose war.

„Teal’C von ST 1, sieben-zwei-neun Delta.“, antwortet sein Vater dem Krieger und neigte leicht den Kopf. „Mich begleiten mein Sohn und meine Frau. Wir sind wegen Oberst Runges Einladung zum Filmeabend hier.“
Nun bewegte sich das bis dahin kühle Gesicht des Kriegers zu einem Grinsen und seine Kameraden ließen die Waffen achtlos sinken, ohne mehr in Bereitschaft auf einen Angriff zu warten.
„Ach so, nimm es mir nicht übel Teal’C, ich mach nur meinen Job.
Der Colonel ist im Stützpunkt, wenn ihr euch beeilt, dann könnt ihr noch mit Colonel Degenhardt fahren, er ist kurz vor euch Eingetroffen.“, gab der Kommandant der Wache nun in einem wesendlich lockerem Tonfall bekannt.

Rya’c fiel sofort auf, dass der Mann anscheinend von einem anderen Planeten im Ta’uri System stammte, da er einen andere Bezeichnung für Oberst Runge wählte. Der Krieger trat nun beiseite, so das sein Vater und seine Mutter und er selbst Passieren konnten.
„Danke Leutnant DeGull.“, bedankte sich sein Vater noch beim Kommandanten der Wachmannschaft.
Dann ging er mit schnellen Schritten weiter und bedeutete sowohl Rya’c als auch Drey’auc, ihm schnell zu folgen.

Nach einigen Gängen verließen sie das Gebäude in dem das Sternentor stand und fanden sich in einer Sandlandschaft wieder, die grade im rot der Untergehenden Sonne beleuchtet wurde.
Vor der Pyramide, wie Rya’c nun erkannte, konnte man weitere Abwehrstellungen sehen, die sich in kleinen gedrungenen grauen Gebäuden befanden die mit einer Art von Netzen überzogen waren.
Auch einige Ta’uri Fahrzeuge standen vor der Pyramide, die seltsamen Radfahrzeuge, die ohne Pferde oder Unas funktionierten. Weiter vorne erstreckten sich erst unbefestigte Straßen, dahinter dann Straßen aus einem Material, dass sein Vater als „Asphalt“ bezeichnete, was immer das sei.

„Bastian!“, rief sein Vater und winkte leicht einer Gestalt zu, die grade in eines der Fahrzeuge einsteigen wollte.
Erstaunt drehte sich die Gestalt um, eine dieser stinkenden Rollen zwischen den Lippen die Rauchte, und winkte grinsend seinem Vater zu.
„Teal’C, hast du es doch noch geschafft!
Und mit Familie, das Lob ich mir.“, begrüßte Oberst Degenhardt, die drei Jaffa lachend.

Er nickte Rya’c und seiner Mutter höflich zu und reichte Teal’C die Hand bevor er auf den Wagen hinter sich zeigte.
„Alles rein und dann los.“, meinte er grinsend.
Sein Vater zeigte Rya’c, wo er sich hin setzten sollte, neben ihm nahm seine Mutter Platz.
„Jules ist schon vorgefahren“, erklärte der Oberst, während er einen kleinen Schlüssel umdrehte. Daraufhin war ein Grollen zu hören, dass Rya’c leicht zusammen zucken ließ, dann begann sich das Fahrzeug zu bewegen.
Ein kurzer Blick auf seine Mutter verriet dem Jungen, dass sie ebenso wie er von diesem Grollen etwas eingeschüchtert war, sie verbarg es jedoch besser. „Keine sorge, ist nur der Motor.“, meinte der Oberst mit einem Blick über die Schulter.

„Hast du schon Runge gesehen?“
Teal’C schüttelte den Kopf als der Oberst diese Frage stellte.
„Er hat es wirklich getan.“, meinte der Oberst grinsend, als er den fragenden Blick des Jaffa sah wurde dieses noch ein Stückchen breiter.
„Sagen wir mal so, er hat ein Kostüm gewählt das von den Wissenschaftlern auf Abydos als passend angesehen wird.“

Höfflich fragend zog sein Vater die Augenbraue hoch, doch der Oberst schweig mit einem Lächeln und stieß stinkenden Rauch aus seinem Körper aus.
Nachdem es schien, dass die Unterhaltung nicht weitergehen würde, warf Rya’c einen Blick aus dem Fenster.
Er wollte in die Wüste sehen, vielleicht würde er dort irgendetwas interessantes entdecken, auch wenn er es nicht glaubte.
Doch er hatte sich getäuscht.
Überall in der Wüste standen seltsame Gebäude, die wie Hämmer geformt waren und immer wieder herunter und wieder hoch schwangen.

Danach jagten dich über den Boden der Wüste zwei Todesgleiter der Ta’uri hinweg, bevor sie Steil hoch zogen und dem Weltraum entgegen strebten.
Staunend blickte er ihnen nach und versuchte sie so lange wie nur Möglich zu beobachten, als sie aus seinem Blickfeld verschwanden, erschien auch schon das nächste Wunder auf diesem Planeten.

Der Stützpunkt beeindruckte nicht durch seine Größe oder die gewaltigen Verteidigungsanlagen, es war viel mehr die Tatsache, dass sie sich plötzlich in ihm befanden, was Rey’c fesselte.
Eben fuhren sie noch zwischen zwei Dünen hin durch, dann befanden sie sich schon mitten in der Basis.
Die Gebäude waren alle Gedrungen, grau und mit diesem seltsamen Netzen bedeckt.
Allerdings hatte man sie zusätzlich noch halb im Sand eingegraben.
Es gab auch einige größere Gebäude in denen man, so weit der Jaffa Junge sehen konnte, an Ta’uri Raumschiffen arbeitete.

„Willkommen auf der Abydos Basis , der größten Militärbasis außerhalb der Erde.
Außerdem beherbergt der Planet die Abydos Flottenwerften, sowohl hier auf dem Boden, als auch die noch im Bau befindlichen im Orbit des Planeten, so wie die Fabriken für MiG-301 und C-400 hier auf dem Boden, diese gehören im größeren Sinne auch zu den Flottenwerften.“, erzählte Oberst Degenhardt, während er mit dem Wagen einigen Kurven folgte.
„Abydos ist außerdem eine nicht zu verachtende Kapazität im Bereich der Forschung.“

Er hielt vor einem Gebäude das sich von den anderen nicht groß unterschied, wenn man von einem Schild absah, dass vor diesem stand und auf dem etwas mit Ta’uri Schriftzeichen geschrieben war.
Vor dem Gebäude sah Rya’c alle möglichen verrückten Gestallten, selbst für Tau´ri Verhältnisse.

Krieger, so schien es, in weißen Rüstungen.
Männer in seltsamen Uniformen in grau und grün, andere Männer und auch Frauen in langen Braunen Mänteln.
Dann gab es Wesen mit langem Braunem Fell.
Man unterhielt sich fröhlich, wie es schien über ein Ereignis.
Vielleicht dieses Fest von dem sein Vater erzählt hatte und auf das er mit ihnen gehen wollte.

Der Oberst stieg als erster aus, gefolgt von den Jaffa. Rya’c besah sich die Gestallten etwas ängstlich, jedoch nicht furchtvoll, auch wenn er dafür sorgte das sein Vater immer zwischen ihm und diesen Personen stand.
„Ah, Teal’C!“, rief eine Stimme fröhlich und eine Gestalt ganz in Schwarz löste sich aus der Menge. Der Kopf war unter einem furchtvollen Helm verborgen und ein regelmäßiges Keuchen kam von ihm. Erschrocken wich Rya’c leicht hinter seinem Vater zurück.

„Oberst Runge.“, sein Vater neigte freundlich den Kopf vor der schwarzen Gestallt und erst jetzt fiel Rya’c auf, dass die Gestalt mit der Stimme gesprochen hatte, die er flüchtig zu einem Tau´ri zuordnen konnte.
Die schwarze Gestalt griff nun nach oben und zog sich den Helm vom Kopf, darunter kam ein grinsendes Gesicht eines Menschen zum Vorschein.
„Wie findest du meine Verkleidung?“, verlangte er von Rya’cs Vater zuwissen.
„Ich verstehe nun, was Oberst Degenhardt mit passend meinte.“

Interessiert sah Oberst Runge zu dem andere Tau´ri, dieser zuckte jedoch nur mit den Achseln und schlenderte auf eine Tau´ri Frau zu, die er mit einem Lächeln ansprach.
„Na ja ist auch egal.
Mit dir sind dann alle da, geht gleich los wenn dieser Idiot von . . . Moment mal.“, begann der Ta’uri. Unterbrach sich dann jedoch selbst und späte an den Jaffa vorbei.
Interessiert drehte sich Rya’c und die anderen um.
Ein Mensch zog sich grade einen viel zu kleinen Kapuzenumhang von Kopf und warf diesen mit einem wütenden Gesichtsausdruck auf den Boden.

„MCKAY, DU SCHWABEL HIRN!
WAS TUST DU MIT DIESEM ÄUßERST TEUREM KOSTÜM?!“, brüllte Oberst Runge mit einer erstaunlichen Lautstärke die alle drei Jaffa zusammen zucken ließ.
Der andere Mensch sah auf und entdeckte den Oberst.
Interessiert beobachtete Rya’c wie die Gesichtsfarbe des Mannes von wütend Rot zu weiß und wieder zu rot umschlug.
„ICH WERDE DIESE SCHWACHSINNIGE ROLLE SICHER NICHT SPIELEN, DU ALTE ALKOHOLLEICHE!“, brüllte er sauer zurück.

„WIE HAST DU MICH GENANNT, DU WANDELNDE TODESFALLE?!“, brüllte Oberst Runge zurück während er begann die Straße zu überqueren um dem Kanadier den Hals umzudrehen.
Dieser kam mit einem nicht weniger freundlichen Ausdruck auf den Russen zugeschritten.
„Last uns schon mal reingehen, wenn sie sich nicht umbringen, kommen sie nach.“, meinte Oberst Degenhardt und drehte sich um.
Teal’C folgte ihm und zog seine Frau und seinen Sohn mit sich hinein.

Im inneren war es erheblich Kühler.
Sie folgten den Oberst, der sie in einen Raum führte wo Stufenweise aufsteigend angenehm aussehende Stühle standen die mit Roten Stoff überzogen waren. „Das ist die Kommandozentrale, wird auch als Nachbesprechungsraum genutzt.“, meinte Degenhardt nur und nickte zu den Stühlen bevor er die Jaffa verließ.
„Teal’C, möge die Macht mit dir sein.“, wurde Rya’cs Vater von einem anderen Ta’uri begrüßt.
„Und mit dir, Doktor Zelenka.“, antwortete sein Vater.

Nachdenklich folgte er seinem Vater.
„Was hatte dieser Gruß zu bedeuten, Teal’C?“, fragte seine Mutter jedoch, bevor er es konnte.
„Das wirst du bald wissen.
Und nun las uns eine der größten Legenden der Tau´ri ansehen.“

+ + +

Rya’c war von diesen Legenden begeistert.
Sie wurden so gut geschauspielert das es ihm den Atem verschlug.
In der Legende ging es um ein ehemals gerechtes Reich, dass von einem Bösen Tyrannen gestürzt wurde, unterstützt von einem Krieger der einst für dieses Reich kämpfte.
Dann ging es, Jahre später, weiter mit dem Sohn dieses Kriegers, der sich gegen das böse Reich auflehnte und sich den Rebellen Anschloss.
Auf seiner Reise wurde er von anderen großen Kriegern begleitet.

Die Legende war einfach nur Genial, fand Rya’c.
Nun machte der Ausspruch „möge die Macht mit dir sein“ auch für ihn Sinn und er verstand, was die Ta´uri dazu verleitete, sich wie diese Legenden anzuziehen.
Er legte sich ins Bett und lächelte glücklich.
Noch immer konnte er die Erinnerungen an diesen seltsamen, aber auch schönen Tag unter Tau´ri vor sich sehen.
Nun wusste er warum, sein Vater sie so achtete.
Sie waren vielleicht manchmal seltsam und auch etwas verrückt so wie respektlos, allerdings wirkten sie wie ein Volk, dass niemals einen Verbündeten verraten würde und immer an seiner Seite kämpfen würde.

„Die Macht ist wohl mit ihnen.“, dachte der kleine Jaffa mit einem Lächeln.
Diese Jedi-Ritter waren eine Kriegerkaste, die wirklich beeindruckend war.
Er würde sich an ihrem Willen die Schutzlosen zu Beschützen und das Böse zu bekämpfen ein Beispiel sein.
In der Nacht träumte er davon selbst einer zu sein . . . doch dies ist eine andere Geschichte.
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