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Red Signs - Treffen zweier Welten von Hyndara71

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Teyla staunte nicht schlecht, als sie die Kantine von Atlantis betrat und dort ihren ungewöhnlichen Gast einträchtig zusammensitzend ausgerechnet mit Ronon Dex fand. Der Satedaner schien sich gerade köstlich zu amüsieren und lachte so laut, daß der ganze Raum von seiner dunklen Stimme erfüllt wurde.
Eigentlich, mußte die Athosianerin zugeben, hatte sie anderes erwartet. Ronon war sonst nur anderen Satedanern so aufgeschlossen fröhlich gegenüber. Anderen Völkern, erst recht Erdenmenschen, dagegen gab er sich, bis auf wenige Ausnahmen, kühl und distanziert. Die einzigen, die er wirklich akzeptierte, waren die anderen Teammitglieder, sowie einige andere der Stammbesatzung der Antikerstadt.
Bisher hatte Teyla auch mehr den Eindruck gewonnen, daß Ronon schon allein aus Sympathie zu Colonel Sheppard, der ja nun wirklich alles andere als glücklich war über ihren Neuzugang, Patrick Jane ablehnte. Die beiden jetzt aber so einträchtig zusammensitzen und vertraut reden zu sehen war irgendwie eigenartig.
Teyla zögerte einen Moment, von Neugier getrieben. Doch dann siegte die Vernunft. Durch die Sorge und ihre Krankenwache hatte sie selbst die letzten zwei Tage wenig Nahrung zu sich genommen, und noch weniger geschlafen. Allerdings brauchte sie jetzt wohl alle Kraft, vor allem auch für ihren eigenen Sohn. Das letzte, was man auf der Krankenstation jetzt brauchte, war noch ein krankes Kind.
Also nahm Teyla sich ein Tablett und ließ sich an der Ausgabe bedienen, nahm sich noch eine Flasche Wasser als Getränk mit dazu und trat dann an den Tisch der beiden ungleichen Männer.
Patrick Jane wirkte allmählich nicht mehr recht frisch auf sie, wie sie von nahem feststellte. Seine Ausstrahlung, dieses Glitzern in seinen Augen, hatte nachgelassen, statt dessen lag ein leichter gräulicher Schimmer auf seinen Wangen und ließ ihn etwas verhärmt aussehen.
Er hatte wohl ebensowenig geschlafen wie John, fiel Teyla ein, als mit einem freundlichen Lächeln hinter einem der leeren Stühle Aufstellung nahm.
„Darf ich mich dazusetzen?“ fragte sie.
Jane blickte auf, und augenblicklich strahlte ein jungenhaftes Lächeln auf seinem Gesicht. „Aber natürlich“, schnurrte er und erhob sich andeutungsweise.
Teyla war überrascht, wie charmant dieser Fremde sich ihr gegenüber verhielt. Elizabeth Weir hatte einmal einen Ausdruck für solche Männer gehabt, fiel der Athosianerin mit einem Stich im Herzen ein. Richtig, die ehemalige Expeditionsleiterin hatte solche Männer „Gentleman“ genannt. Und es sollte wohl nicht mehr so viele davon auf der Erde geben.
Teyla stellte ihr Tablett ab, nachdem Ronon nur kauend genickt hatte, und setzte sich dann.
„Wie geht's Ihrem Sohn?“ erkundigte Jane sich freundlich, nachdem er an seiner Tasse genippt hatte.
Teyla nickte. „Torren schläft jetzt hoffentlich. Eine der Krankenschwestern ist bei ihm.“
Jane sah sie stumm an, so als wage er gar nicht nach dem weiteren Kind in der Stadt zu fragen.
„Jordans Zustand hat sich bisher nicht geändert“, fügte Teyla schließlich hinzu.
Jane nickte und lehnte sich, die Tasse immer noch in der Hand, zurück. Seine Augen schienen plötzlich nicht mehr die Umwelt wahrzunehmen, sondern etwas anderes zu sehen. Seine eigene, ermordete Familie? Teyla hielt das für sehr wahrscheinlich.
„Sheppard hätte die Kleine bei ihrer Mutter lassen sollen. Die eine bringt wie die andere nichts als Ärger“, brummte Ronon.
Teyla seufzte, äußerte sich aber nicht dazu. Schließlich war die Abneigung zwischen dem Satedaner und der Antikerin altbekannt. Inzwischen duldete Ronon zwar Vashtu, aber eine große Freundschaft würde zwischen den beiden wohl nie entstehen.
Jane blinzelte, atmete dann leicht zittrig durch den Mund ein und ... war wieder zurück in der Realität.
„Es tut mir wirklich sehr leid für den Colonel“, gestand er, verzog leicht den Mund. Doch ein echtes Lächeln wurde nicht mehr daraus, denn in seinen Augen stand ein fürchterlicher Schmerz.
Teyla zögerte, doch schließlich wandte sie sich wieder ihrer Mahlzeit zu und aß einige Bissen. Dennoch war ihr der Appetit gründlich verdorben, erinnerte sie Jordans Krankheit daran, daß es auch ihren Sohn treffen könnte ...
„Sie wollten mir gerade weiter von Ihrer Heimat erzählen?“ wandte Jane sich an Ronon, als die Stille allmählich auf ihnen allen zu lasten begann.
„Was gibt's da noch zu erzählen? Sateda ist jetzt ein toter Planet.“ Ronon zuckte mit den Schultern und tat es damit ab.
Jane sah den Satedaner überrascht an. Offensichtlich kannte er Ronon Dex doch nicht so gut wie er geglaubt hatte.
Teyla lächelte wieder freundlich. „Wenn ich darf, würde ich Ihnen gern einige Fragen stellen, Mr. Jane.“
Der nickte. „Sie können mich ruhig Patrick nennen, daran hat sich nichts geändert“, erinnerte er sie an ihr erstes Treffen in dem Diner.
Teyla neigte höflich den Kopf. „Wie Sie möchten, Patrick“, antwortete sie, wurde dann ernst. „Ich muß gestehen, ich bin verwirrt durch die Beschreibungen, die Colonel Sheppard und Dr. McKay Ronon und mir wegen Ihrer früheren Tätigkeit gegeben haben. Vielleicht könnten Sie mir erklären, was genau Sie getan haben.“
Patrick Jane grinste amüsiert, stellte nun aber endlich seine Tasse ab und nickte. „Ich habe mein Geld als Mentalist und Medium verdient bis vor ... fünf Jahren“, antwortete er.
Teyla wechselte mit Ronon einen Blick. „Und was genau ist ein Mentalist?“ erkundigte sie sich dann.
„Ja, Sheppard meinte, Sie seien ein Gedankenverdreher“, fügte Ronon hinzu.
Patrick nickte anerkennend. „Damit hat der Colonel gar nicht so unrecht. Ich habe die Menschen Glauben gemacht, ich könnte ihre Gedanken lesen oder mit den 'Geistern' ihrer verstorbenen Angehörigen sprechen.“
Teyla stutzte über die Wortwahl. „Sie haben Glauben gemacht?“ fragte sie.
Ronon setzte sich nun ebenfalls interessiert auf und wartete auf Antwort.
Patrick lachte gutgelaunt. „Kommen Sie! Es muß Ihnen doch klar sein, daß es soetwas nicht gibt! Niemand kann Gedanken lesen. Und Geister? Diese Höllenmaschine da unten wird die Menschen umbringen, mehr nicht. Ich bin nur enttäuscht, daß sie mir damit meine Rache an RedJohn nimmt.“
„Dann glauben Sie uns immer noch nicht?“ Ronon klang tatsächlich überrascht.
Patricks Blick glitt zwischen ihnen beiden hin und her. Schließlich hob er in einer leeren Geste die Hände. „Ich weiß, daß sie beide entweder die besten Schauspieler der Welt sind oder tatsächlich von irgendwo anders stammen. Allerdings bezweifle ich doch, daß es diese Weltraumreisen gibt oder daß diese ... Stadt fliegen kann, ja.“
Teylas Blick wurde kühler, als sie Patricks Augen begegnete. „Dann halten Sie uns also für Lügner?“
„Nein, nein, das nicht. Sie glauben an das, was Sie erzählen“, beeilte der sich zu antworten. „Der Glaube kann Berge versetzen, wie es in einem Sprichwort heißt. Vielleicht ist das hier so eine Art Vorbereitungstraining für eine neue Art Raumstation, ich weiß es nicht. Sie sagen die Wahrheit, aber ...“ Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber es gibt Dinge, die kann ich nicht glauben.“
„Wie die Vorfahren?“ bohrte Teyla weiter. „Wir haben selbst gesehen, wie Menschen ihre Körper ablegten und zu reiner Energie wurden, Patrick. Wir sind im Schatten der Wraith aufgewachsen. Ich trage sogar deren DNS in mir.“
„Ja, und dadurch kann Teyla Wraith-Gedanken lesen“, fügte Ronon hinzu.
Allein die Miene Patricks verriet, daß er ihnen nicht glaubte. „Diese vampirhaften Wesen, die Menschen das Leben aussaugen? Dumm, daß sie mir keinen Wraith zeigen können.“ Ein kühles Lächeln erschien auf seinen Lippen.
Teyla wechselte einen Blick mit Ronon, dann neigte sie wieder den Kopf und erwiderte Patricks Lächeln. „Oh, ich glaube, da können wir Abhilfe schaffen.“

***

„John?“
Er fühlte sich leicht an der Schulter berührt und riß die Augen auf. Sein Kopf ruckte hoch und einen Moment lang starrte er den Mann mit dem Drei-Tage-Bart und den blauen Augen groß an, ehe er endlich richtig zu sich fand.
„Carson!“
Der Schotte nickte mit einem leisen Lächeln, richtete sich dann wieder auf.
John blickte sich verwirrt um. Offensichtlich war er eingenickt. Ob davor oder ob man ihn später auf diesen Stuhl verfrachtet hatte, wußte er nicht, nur daß er saß statt zu stehen. Und er befand sich einige Schritte von dem als Quarantäne-Raum genutzten OP entfernt. Vor diesem stand allerdings noch immer Richard Woolsey, trat jetzt aber zögernd näher.
„Jordan? Ist etwas mit ihr?“
In einer Sekunde wollte sein Herz stehenbleiben, im nächten schlug es ihm bis zum Hals.
Oh Gott, wenn ihr etwas zugestoßen war, während er schlief! Wenn sich ihr Zustand verschlechtert hatte, wenn ...
„Ganz ruhig, John. Jordan schläft jetzt. Und sie sollte noch ein bißchen weiterschlafen, denken Sie nicht?“
John sah Carson wieder ins Gesicht. Einen Moment lang wollte er ihm antworten, ihn kühl auffordern weiterzuarbeiten. Doch dieser Moment verrauchte.
Der Schotte nickte, zog sich ebenfalls einen Stuhl herbei und ließ sich bei ihm nieder. „Die Gen-Analyse ist abgeschlossen“, berichtete er dann.
John öffnete den Mund wieder, Hoffnung glomm in seinem Herzen.
Dann aber fiel ihm wieder ein, warum Carson diese Analyse hatte durchführen wollen. Und im gleichen Moment wollte er plötzlich nichts mehr wissen, vor allem nicht, daß seine Tochter möglicherweise sterbenskrank war, weil er ...
„Wie ich vermutete ist Jordans ATA-Gen sehr stark ausgeprägt“, fuhr Carson fort, doch er begann zu lächeln, „und ich bin sicher, sie wird, wenn sie älter ist, hervorragend mit den entsprechenden antikischen Gerätschaften umgehen können. John, sie leidet nicht an der Seuche.“
Für einen Moment ließ John einfach nur erleichtert seufzend den Kopf hängen.
„Was fehlt ihr dann? Ich meine, man muß kein Mediziner sein, um zu sehen, wie sehr sie leidet“, fragte Richard Woolsey mit tiefer Sorge in der Stimme.
John blickte hoffnungsvoll wieder auf und sah Carson ins Gesicht.
Doch der schüttelte bedauernd den Kopf. „Wir haben noch immer keine Ahnung“, gestand er. „Aber wir können jetzt ausschließen, daß es ansteckend ist. Wir haben wirklich jede Art Erreger, die uns bekannt ist, getestet. Es ist also offensichtlich eine andere Art von Krankheit.“
„Vielleicht etwas lantianisches?“ fragte John, der froh war, sitzen zu können. Im Moment fühlten seine Beine sich entschieden zu weich an, um auf ihnen zu stehen.
„Das glaube ich, ehrlich gesagt, nicht. Aber Jennifer hat ein Spezialisten-Team darangesetzt, die Datenbank nach möglichen Einträgen zu durchforsten“, antwortete Carson. „Im Moment ist es wichtiger, daß das Fieber wieder sinkt. Jordan hat gut getrunken und auch die Nahrung bei sich behalten, die man ihr gegeben hat.“
„Dann war das nur ein Fehlalarm?“fragte John ungläubig.
„Ich weiß es nicht“, gestand Carson mit ernster Miene. „Kleine Kinder neigen dazu, plötzlich zu fiebern und dann genauso schnell wieder zu gesunden.“ Er zögerte, sah John dann an. „Aber ... hat man gemessen, ob Jordan möglicherweise geistige Kräfte wie ihr Mutter besitzt?“
„Vashtu ist ...“ John stockte, als ihm einfiel, was Carson meinen könnte.
Als die Antikerin damals auftauchte und sich der Expedition anschließen wollte, hatte sie extrem auf Träger des künstlichen Gens reagiert. Inzwischen war die Gen-Therapie entsprechend auf Vashtus Bedürfnisse verändert worden. Wenn aber Jordan ...
„Vashtu konnte die Gedanken lesen“, sagte er. „Sie hatte keine Schmerzen.“
Carson zuckte mit den Schultern. „Ich würde trotzdem gern einige entsprechende Tests durchführen. Dann haben wir Gewißheit.“
„Was meinen Sie?“ Johns Augen wurden schmal, und auch Richard beugte sich vor.
Carson betrachtete beide Männer, dann seufzte er wieder. „Jordan hat Vashtus Genpol übernommen. Iratus- und Wraith-DNS befinden sich in ihrem System. Und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, daß sie auch die Kräfte ihrer Mutter geerbt hat.“
John wußte nicht, was er darauf antworten sollte, nur daß er nicht damit gerechnet hatte.

***

Der Raum, in den Ronon und Teyla ihn brachten, war düster und unfreundlich. Die einzige Lichtquelle bot eine Art metallene Zelle, die irgendwo von der Decke illuminiert wurde. Bei der Distanz zwischen den einzelnen Metallelementen allerdings wagte Patrick zu bezweifeln, daß der einsame Insaße dieser Zelle nicht einfach würde verschwinden können, wenn er wollte.
Teyla sprach kurz mit dem Wachhabenen, irgendeinem Marine-Sergeant, während Patrick neugierig den Hals reckte. Doch schließlich, nach einer zugegeben sehr kurzen Diskussion, trat der Militär zurück, während Ronon seine eigenartige, ein Zischen von sich gebende Waffe zog.
Patrick folgte dem großen Mann, blieb dann aber unvermittelt stehen, als er das erste Mal den Insaßen der Zelle richtig zu Gesicht bekam.
Der nämlich sah auf, als er Bewegung außerhalb seines Gefängnisses bemerkte, und sah ihnen mit gelben, kalten Augen entgegen.
Gelben, katzenhaft geschlitzten Augen!
Gelben Augen in einem fahlen, leicht grünlich wirkendem Gesicht mit einem eigenartigen Tattoo.
Patrick fühlte sich einmal mehr auf die Probe gestellt, seit er in San Francisco eingetroffen war. Die Realität, mit der er sich konfrontiert sah, entsprach nicht seinen Vorstellungen von Realität, wie er sie sein Leben lang erlebt hatte. Irgendwie gelang es diesen Menschen, ihn immer wieder an die Grenzen seiner Wahrnehmung zu bringen und all seine wunderbaren Erklärungen ad absurdum zu führen.
„Das ist ein Wraith“, erklärte Teyla ruhig. „Colonel Sheppard hat ihn Todd genannt. Beide waren Gefangene eines gemeinsamen Feindes. Später nahm 'Todd' dann Kontakt zu uns auf, um ein Bündnis zu erhandeln.“
Patrick starrte in die gelben, raubtierhaft geschlitzten Augen.
Eines fiel ihm auf: dieses Wesen sah nicht gut aus, einmal abgesehen vom grünen Schimmer seiner Haut, die aber normal zu sein schien. Nein, da war noch etwas. Irgendwie schien Todd ihm ... krank?
Ein Stich in seinem Gehirn ließ ihn zusammenzucken. Seine Augen weiteten sich, als er die Anwesenheit von etwas anderem in seinem Geist spürte. Nicht sehr stark, eher forschend, vorsichtig tastend.
Todd trat näher an die Metallbarriere heran und neigte den Kopf.
'Komm zu mir', befahl dieses Fremde in Patrick. 'Komm!'
Und der ehemalige Mentalist hob tatsächlich den Fuß, zuckte dann aber zurück, als Todd plötzlich zu lachen begann.
„Wie erbärmlich, Patrick Jane.“ Die Stimme jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Erst dann begriff er ...
„Wraith können in die Gedanken von Menschen eindringen“, erklärte Teyla weiter. „So wie Todd es gerade bei Ihnen getan hat.“
Das sollte ein Beweis sein?
Patrick stemmte sich mit aller Macht dagegen, Teylas Worte als Wahrheit zu akzeptieren. Telepathie gab es nicht! Durfte es nicht geben! Er war immerhin schon mehr als einen Tag hier. Gut möglich, daß man ihm hier einen Streich spielen wollte.
Todd betrachtete ihn, und Patrick glaubte, eine Spur seines eigenen Zynismusses in den gelben Augen wiederzuerkennen.
„Okay“, sagte er deshalb, „gute Maske. Wer wurde engagiert?“
Diese fremde Präsens in seinem Kopf wurde plötzlich überdeutlich. Patrick taumelte zurück, als habe ein Schlag ihn getroffen.
Ronon hob augenblicklich die Waffe mit einem irren Grinsen.
Todd wandte sofort dem Satedaner sein Interesse zu. „Du weißt nicht, welchen Gefallen du mir tun würdest mit diesem Schuß, Runner“, sagte er mit dieser eigenartigen Stimme.
Teyla trat vor und legte ihre Hand auf Ronons Arm. Patrick beobachtete, wie beide sich tief in die Augen sahen. Und dann senkte der Hüne schließlich seine Waffe wieder.
„Ah, wie amüsant“, bemerkte Todd. „Wo ist Sheppard?“
Teyla wandte sich der Zelle zu. „Colonel Sheppard ist beschäftigt.“
„Und warum seid ihr hier? Doch nicht wegen ihm, oder?“ Wieder dieses verächtliche Lächeln, daß Patrick vielleicht sogar noch tiefer traf als die Tatsache, daß er einmal mehr um sein Weltbild fürchtete.
Er beschloß, in dieser Sache endlich entschieden vorzugehen und richtete sich wieder auf. „Ich bin als Berater hergekommen, Mr. ... Todd. Und ich werde meine Arbeit fortsetzen, auch wenn Sie vielleicht Einwände haben. Wie ich es sehe, sind Sie wohl eher ein Gefangener, oder nicht?“
Todds Interesse richtete sich wieder auf ihn. „Ah, doch ein kleiner tapferer Rächer, Patrick Jane. Es ist erquickend, in Ihnen zu lesen. Wo Sie doch der festen Überzeugung sind, daß es gar nicht möglich ist.“
Patrick nickte. „Stimmt. Sie haben gute Informanten. Aber letztendlich ...“
Todd hob das Kinn und atmete tief ein. „Dann sollten Sie wissen, daß die Macht näher ist als Sie glauben. Ah, diese herrliche Ignoranz und Leichtfertigkeit. Er hält sich für die Krönung selbst.“
Patrick erstarrte mitten in der Bewegung. „Red John!“ Das war keine Frage, er WUSSTE, daß Todd gerade von seiner persönlichen Nemesis gesprochen hatte.
Der Wraith lächelte wieder. „Es ist schade, daß es mir nicht vergönnt ist, einen hier zu kosten. Aber dank der unvollständigen Arbeit eines Verräters und einer Lügnerin ...“ Damit hob er die rechte Hand und präsentierte deren Innenfläche. Bis auf eine eigenartige, rötliche Narbe konnte Patrick nichts ungewöhnliches daran feststellen.
Und es war ihm auch gleich. Dieser Todd hatte Informationen zu Red John, hatte ihn vielleicht sogar getroffen. Er mußte mit ihm reden. Er MUSSTE.
Doch Todd ignorierte ihn jetzt völlig, sah an ihm vorbei. „Sagt Sheppard, daß er die Lösung bereits kennt, sie aber noch nicht erkannt hat.“ Damit wandte er sich ab und ging zu der Pritsche, die man in seine Zelle gestellt hatte.
„Was wissen Sie über Red John?“ brach es aus Patrick hervor. „Haben Sie ihn gesehen? Kennen Sie ihn? Verdammt, reden Sie mit mir!“
Doch Todd bedachte ihn nur mit einem hämischen Blick ...
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