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Red Signs - Treffen zweier Welten von Hyndara71

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„Sheppard? Sheppard!“ Rodney fühlte, wie sein Blutdruck stieg. Er konnte es wirklich und wahrhaftig f ü h l e n!
„John, seien Sie doch vernünftig! John? Sheppard!“
Nichts, nur Rauschen.
Sein Herz pochte so schnell gegen seinen Rippenbogen, daß er wirklich glaubte, es könne den Brustkorb sprengen. Nicht wirklich realistisch, schon gar nicht für einen smarten Wissenschaftler wie ihn, aber …
Rodney änderte das Rufsignal. „Ronon? Der Colonel ist offensichtlich in einen gestörten Bereich gekommen“, meldete er dem Satedaner, gerade als sich hinter ihm die Tür des Labors öffnete. „Ich übersende Ihnen die Koordinaten. Wir treffen uns dort.“
„Gut“, kam die einsilbige Antwort über den Äther.
Rodneys innerer Schalter war komplett umgelegt. Er mußte seinem Freund helfen. Er mußte! Er würde John Sheppard nie und nimmer irgendwo zurücklassen. Nie! Er würde ihn finden und retten, und dann …
„Rodney?“ riß ihn Jennifer Kellers Stimme aus seiner beginnenden Konzentration.
Er schreckte hoch und sein Herz pumpte noch mehr Blut durch seine Adern – nun selbstverständlich angereichert mit allerlei Botenstoffen und Enzymen.
John retten. Er mußte John retten, ehe dem etwas zustieß!
Rodney drehte sich hektisch um. „Nicht jetzt, Liebling“, wandte er sich kurz angebunden an Keller.
Die starrte ihn groß an. „Was?“
Rodney griff nach der P90. Gut, daß er sich ausgerüstet hatte, als John Sheppard mit ihm in der Waffenkammer gewesen war. Selbstverständlich hatte er geahnt, daß er seinem Freund würde beistehen müssen. Wie auch sonst sollte das ganze ausgehen wenn nicht so?
„Rodney McKay, ich würde gern wissen, was hier vor sich geht“, wiederholte Jennifer, dieses Mal eindringlicher, und auch um einiges frostiger als vorher.
Rodney befestigte die Waffe an seiner Schutzweste, so wie John Sheppard es immer tat, und drehte sich um. „John ist in Schwierigkeiten. Wie immer! Ronon und ich werden ihn da schon rausholen. Keine Sorge, Jennifer.“ Er schenkte ihr ein kurzes, zerstreutes Lächeln.
Jennifer starrte ihn an. „Du willst was? Du weißt doch, daß hier ein Serienkiller sein Unwesen treibt!“
Rodney nickte. „Genau deshalb wollen Ronon und ich ja …“ Unter ihrem halb verärgerten, halb besorgten Blick erstarb seine Stimme, als ihm klar wurde, daß er gerade dabei war, mitten ins Maul der Bestie Red John zu spazieren.
John Sheppard war sein bester und engster Freund! Er schuldete es ihm.
„Tut mir leid, Jennifer.“
Damit eilte Rodney aus dem Labor heraus, noch immer diesen letzten, den anklagenden Blick auf der Haut fühlend.
Aber er schuldete es John. Er schuldetete es ihm einfach!


Als Patrick die Augen aufschlug, wußte er im ersten Moment nicht, was ihn geweckt hatte. Es war schon eigenartig, daß er überhaupt hatte einschlafen können. Aber irgendwann war die Erschöpfung schlicht zu groß für ihn geworden, so wie so oft, wenn er im heimischen CBI-Gebäude auf dem alten Ledersofa einschlief vor Erschöpfung.
Hier und jetzt befand er sich allerdings meilenweit entfernt von der so gepriesenen Coach. Sein Rücken schmerzte, da er auf dem harten Metallboden gelegen hatte. Sein linker Arm war eingeschlafen, weil der kleine Körpers Jordans darauf ruhte.
Jordan!
Mit einem Ruck setzte Patrick sich auf, als er endlich begriff, was nicht stimmte: Jordan schrie nicht mehr. Sie rührte sich auch nicht mehr, um genau zu sein. Sie hing in seinem Arm wie eine zerbrochene Puppe.
„Nein!“ flüsterte er entsetzt, hob den reglosen Körper auf und blickte in das kleine Gesicht. Das war bleich, selbst in diesem wenigen, kühlen Licht konnte er das ausmachen. Unnatürlich bleich.
„Bitte nicht, nein!“ Hektisch atmend begann Patrick das kleine Mädchen näher zu untersuchen. Und viel zu schnell mußte er den Grund feststellen, warum sie so bleich war: Jordan atmete nicht mehr und hatte das Bewußtsein verloren. Ihr Herz dagegen schlug noch und ihre Haut war noch warm.
Wie lange atmete sie nicht mehr? Wie lange brauchte es, bis ihr Gehirn dauerhaft geschädigt sein würde, wenn die Atmung nicht wieder einsetzte.
Patrick war klar, daß ihm jetzt die Zeit davonrannte. Er mußte etwas tun, Jordan wiederbeleben und irgendwie Kontakt herstellen zu den Ärzten der Stadt.
„Komm schon, meine Kleine, komm schon!“
Er legte Jordan auf den Boden und kniete sich über sie. Und in diesem Moment war er wirklich froh darüber, daß er damals einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hatte, als seine eigene Tochter noch lebte. Es mochte lange her sein und er sich erst besinnen, dann aber …
Patrick beugte sich über Jordan mit geöffnetem Mund, bereit für eine Mund-zu-Mund-Beatmung, als er das leise, kalte Lachen hörte, kurz darauf gefolgt von leisem Applaus.
„Rette sie nur, Jane. Rette das Kind, damit ich es noch einmal umbringen kann.“
Patrick saß augenblicklich wieder aufrecht. Seine Augen durchdrangen den, nur von den Wasserspielen erleuchteten Raum, bis er den Schatten entdeckte, der einige Meter entfernt von ihm an der Wand lehnte. Nur verwandelte dieser Schatten sich in eine sich bewegende Gestalt, stieß sich von der Wand ab und trat näher.
Patrick schluckte.
Er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte. Nun stand er letztendlich doch seinem Widersacher gegenüber. Und nun mußte er entscheiden, wollte er Jordans Leben retten oder endlich seine Rache nehmen?


Als John die Stimme hörte wußte er, er hatte die richtige Entscheidung gefällt. Jane war am Ende des Ganges in der kleinen Lounge, so wie er es vermutet hatte. Und sehr wahrscheinlich ging die Manipulation dieses Abschnittes der Stadt auf das Konto eines der Drei: entweder hatte Jane sich plötzlich als elektronisches Genie bewiesen, oder Red John, bzw. sein offensichtlicher Helfer, möglicherweise Liteutenant Green, hatten manipuliert, so daß die Scanner der Stadt diesen Bereich nicht abdecken konnten.
Dieser Gang und sein Ende waren groß genug für zwei Erwachsene, sich dort selbst über mehrere Tage zu verstecken, wenn John sich recht entsann. Demnach war es kein sonderlich großes Problem, sich hier aufzuhalten, hatte man einmal den Computer manipuliert und besorgte sich genügend Rationen.
John schlich weiter, so leise es in seinen Militärstiefeln eben möglich war. Dabei dankte er wem auch immer er es zu verdanken hatte, daß das SGC Atlantis nicht mit Metallbeschlagenen Stiefeln versorgte, sondern mit denen mit Hartgummisohle. So kam er doch wesentlich leiser voran.
„Wie sieht es nun aus?“ hörte er eine ihm unbekannte Stimme höhnen. „Willst du das Kind retten oder doch lieber dich selbst, Patrick?“
John vergaß einen Moment lang Atem zu holen, während seine Finger sich um den Laufe seiner P-90 verkrampften.
Wehe wenn Jordan auch nur ein Haar gekrümmt werden würde! Er würde wen auch immer notfalls mit bloßen Händen töten, wenn er nur seine Tochter retten konnte.
John konzentrierte sich, wartete noch einen Atemzug, bis er sich wieder in der Gewalt hatte, ehe er vorsichtig weiterpirschte.
„Diese Frage stellt sich mir nicht. Du weißt, was ich will“, hörte er Janes Stimme antworten.
Zumindest konnte er diesem Scharalatan noch die Leviten lesen und mußte das ganze nicht einem durchgedrehten Serienmörder überlassen. Sehr gut!
Die erste Stimme lachte kalt. „Als hättest du eine Wahl, Patrick. Du bist hilflos, hier und jetzt. So wie du es damals gewesen bist. Du weißt, warum ich die beiden getötet habe, oder nicht? Es war allein deine Schuld!“
Na toll, jetzt ging es also mit Schuldzuweisungen los.
John fühlte sich, als wäre er in der Zeit zurückgereist in seine Jugendjahre und würde seinen Eltern beim Streiten zuhören. Glücklicher David, der in Europa auf ein Internat ging! Oder vielleicht doch lieber glücklicher John, der in der Heimat geblieben und sich seine Aufnahme in die staatliche Highschool ertrotzt hatte?
Er schüttelte den lästigen Gedanken ab und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen.
Er würde die beiden schon lehren, ihre Kriege zukünftig anderswo als in seiner Stadt auszufechten. Noch dazu ohne die Involvierung wehrloser Kinder!
„Es war zwar nett mit dir, Patrick“, fuhr die erste Stimme fort, „aber ich denke, die Zeit unseres Zusammenseins sollte sich allmählich dem Ende zuneigen. Denkst du nicht? Es ist lächerlich, wie du dich jetzt als Polizist ausgibst! Du wirst nur erreichen, daß du ein frühes, blutiges Grab findest.“
Da allerdings mußte John dem Redner recht geben. Sicher, Jane schien einer dieser natürlichen Ermittler zu sein, diese Sherlock-Holmes-Typen, die anhand eines abgebrochenen Fingernagels einen kompletten Lebenslauf des ehemaligen Trägers zusammenstellen konnten. Eine andere Sache war Janes Selbstverliebtheit, mit der er sicherlich nicht nur die Atlanter tüchtig vor den Kopf gestoßen hatte. Beides gemeinsam genommen machte eine echte Nervensäge aus Patrick Jane, jemanden, den man nicht unbedingt näher kennenlernen wollte und der einen Rodney McKay geradezu friedlich wirken ließ.
John tat den nächsten Schritt und … wußte in dem Moment, als sein Fuß den Boden berührte, daß er einen riesigen Fehler begangen hatte, als er diesen Gang allein betrat.
Die Waffe wurde ihm so hart aus den Händen gerissen, daß er hören konnte, wie ein Knochen seines Handgelenkes brach, während er plötzlich durch die Luft segelte. Sein Versuch, den Kopf vor dem Aufprall zu schützen, schlug in dem Moment fehl, als seine Stirn mit einer der Wassersäulen in der Lounge kollidierte.
Wie hatte er so schnell hier landen können?
Das war der letzte Gedanke, ehe ein weiterer Schlag ihm das Bewußtsein raubte …


Als Richard den Konferenzraum im SGC betrat wußte er plötzlich, daß dieser Tag ein schlimmer werden würde. Hätte man ihn gefragt, warum er das wußte, hätte er keine Antwort gewußt, nur, daß es eben so war.
Dabei hatte es doch so gut begonnen: Endlich eine Spur im Fall Red John, Dr. Keller hatte Entwarnung bei den Opfern der Epidemie gegeben und sein militärischer Leiter war zurückgekehrt in seinen Dienst. Alles wunderbar, bis er im Büro des Hafenmeisters den Befehl erhielt, sich so schnell als möglich mittels der Odysseey nach Cheyenne Mountain bringen zu lassen.
Richard haßte es, gebeamt zu werden. Er hatte lieber Kontrolle über seinen Körper und vertraute sich ungern einem Gerät an, wenn es um sein Leben ging. Zumal dieses Gerät in seinen Augen alles andere als zuverlässig wirkte.
Nun gut, die Asgard hatten den Erdenmenschen die Transporter-Technologie gegeben, und selbst wenn nicht diese, so wußten die Eingeweihten doch spätestens seit der Entdeckung von Atlantis darüber Bescheid. Immerhin hatten die Lantianer ihre eigenen Teleporter entwickelt. Und die, in Richards Augen, auch durchaus ansprechender als die allzu nüchternen Gerätschaften der Asagard.
Wie auch immer, er hatte dem Befehl entsprochen und hatte sich von der Odysseey zum SGC bringen lassen. Eine außerordentliche Konferenz erwartete ihn nun hier. Und Richard Woolsey hätte seinen rechten Arm darauf verwettet, daß diese Konferenz für ihn nicht gut ausgehen würde.
War er nicht doch vielleicht der Wackelkandidat, für den man ihn bis vor einigen Monaten gehalten hatte? Möglicherweise würde man seiner Dienste jetzt, da Atlantis auf der Erde war, nicht mehr bedürfen und er würde doch versetzt werden.
Richards Magen rebellierte allein bei der Vorstellung. Er wollte die Stadt nicht aufgeben, noch weniger wollte er sie irgendwo auf der Erde herumdümpeln sehen oder sich selbst wieder hinter irgendeinen irdischen Schreibtisch verdammt.
Allerdings, da war er sich sicher, nachdem er den Konferenzraum betreten hatte, würde man ihn wohl kaum nach seinen Wünschen fragen.
Und so kam das abschließende Urteil des IOA für ihn nicht sonderlich verwunderlich, wohl aber nichts destotrotz als ein verbaler Schlag in seinen Magen:
„Da weder der Erde, noch einem der Verbündeten oder gar Atlantis selbst genug Energie zur Verfügung steht, um wieder zu starten, wird die Stadt der Antiker bis auf weiteres im Militärhafen von San Francisco, Kalifornien, verbleiben.“
Richard fühlte sich wie ein Fisch auf dem Trockenen als er, eben wie jene Vorstellung, einige Male den Mund öffnete und schloß in der Hoffnung, es käme mehr als ausgestoßener Atem heraus.
„Desweiteren wird die Belegschaft der Stadt aufgrund der Tatsache, daß Atlantis auf der Erde verbleibt, auf ein Mindestmaß reduziert“, fuhr sein Gegenüber, Lord Carninghall, wenn Richard sich nicht irrte, fort. „Sie werden in den nächsten Wochen einige Spezialisten aus den verschiedensten Bereichen von Technik und Wissenschaft in der Stadt begrüßen dürfen. Diese werden sich um die Extraktion einiger Programme und Gegenständen widmen.“
Richard schloß die Augen.
Atlantis sollte ebenso wie der antikische Außenposten in der Antarktis ausgeschlachtet werden.
Ein Stich ging durch sein Herz, als er sich nur vorstellte, wie irgendjemand auch nur eine Schraube von ihrem angestammten Platz entfernte.
Nein, das durfte einfach nicht geschehen!
„Die kanadische Regierung hat übrigens den Antrag gestellt, Dr. McKay vorzeitig aus seinem Vertrag zu entlassen. Nach den gegebenen Umständen sehen wir momentan keine weitere Verwendung mehr für ihn und haben dem Gesuch zugestimmt.“
Draußen auf dem Gang hallte der Toralarm durch den Berg, doch Richard hörte ihn kaum durch das Rauschen des Blutes in seinen Ohren.
Die Zerstückelung, wie er sie nun hörte, würde vollkommen sein. Keine Möglichkeit mehr für eine Rückkehr zur Pegasus-Galaxie. Mit viel Glück würden vielleicht doch noch Ronon, Teyla und der kleine Torren zurückkehren können in ihre Heimat. Die Besatzung von Atlantis allerdings …
„Wir haben übrigens beim SGC den Antrag gestellt, Colonel Sheppard auf der Stelle zu versetzen“, fuhr Carninghall fort. „Er hat sich in seiner Zeit in der Stadt bewährt und sollte jetzt seine Karriere sinnvoll fortsetzen.“
Das würde John Sheppard das Herz brechen, und Richard wußte es. Allein schon wegen der Antikerin und seiner kleinen Tochter.
„Darf ich fragen, wie es weitergehen soll?“ erkundigte er sich und riß Carninghall damit aus seinem monotonen Rezitation der Beschlüsse des IOA.
Der Engländer blickte irritiert auf. „Wie meinen Sie das, Mr. Woolsey?“ fragte er.
„Atlantis ist nicht die einzige Basis weit draußen gewesen. Wie geht es mit den Vinetern weiter? Ihre einzige Möglichkeit für Kontakt zur Erde ist das altantische Sternentor“, erklärte Richard seinem Gegenüber.
Carninghall wechselte einen langen Blick mit seinem Nachbarn, der nachdenklich die Lippen schürzte.
Richard begriff. „Sie wollen sich in Vineta einkaufen!“ entfuhr es ihm.
„Sagen wir, die Ergebnisse, die dem SGC durch eine zweite Außenbasis zur Verfügung stehen stellen die Ergebnisse aus Altantis weit in den Schatten“, erklärte Carninghall.
So war das also. Atlantis sollte auseinandergenommen und nach Möglichkeit verschrottet werden, damit die internationale Gemeinschaft den möglicherweise lohnenderen Fund aus der Verbotenen Stadt erhalten konnte. Wahrscheinlich hoffte man, dem SGC durch das Fehlen in der Pegasus Galaxie einen Strick drehen und sich so in das Geschäft mit der zweiten Stadt einkaufen zu können.
Richard fühlte bittere Galle in seinem Rachen aufsteigen.
Was für ein Haufen arroganter Ignoranten! Sie ließen einen Galaxienhaufen im Stich, weil sie eine andere Beute ins Visier genommen hatten. Das war … Das war … !
Gerade als Richard den Mund öffnete, um seinen Protest an dieser Stelle anzubringen, wurde die Tür hinter ihm geöffnet.
„Entschuldigen Sie die Störung“, sagte General Landrys angenehme Stimme. „Aber ich habe hier jemanden für Mr. Woolsey.“
Richard drehte sich um und riß erstaunt die Augen auf.
„Sie?“
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