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Der Jungbrunnen von Hyndara71

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Disclaimer: Stargate SG-1 und Stargate: Atlantis gehören dem ScyFy-Channel, MGM und keine Ahnung wem noch alles. CSI: Miami gehört CBS, Jerry Bruckheimer Productions und noch einer Menge Leute mehr. Diese Fanfiction wurde aus Spaß geschrieben.

Zeitleiste: Für Stargate: Atlantis dürfte diese Fanfiction innerhalb einer nun leider nicht mehr kommenden 10. Staffel spielen. Demzufolge CSI: Miami in der 12. Season.

Zeitungsmeldung der Miami Daily Post:
Erneuter Leichenfund


Der Strand von Miami Beach wird zum Friedhof eines Serienkillers

„Das Dutzend ist voll" titulierte der zuständige Kriminalbeamte den grausigen Fund. Ein Jogger war beim Training auf das flache Grab aufmerksam geworden und hatte die inzwischen zwölfte weibliche Leiche gefunden, die der Beach Killer hinterlassen hat. Die Identifizierung erfolgte wie immer schnell von Seiten der Polizei, die Familie besteht jedoch auf Geheimhaltung.

Seit ebensovielen Wochen hält der Beach Killer nun die Polizei in Atem und wie zu Beginn der Serie scheint es immer noch keine klaren Hinweise zu geben. Man setzt noch immer auf Augenzeugen. Währenddessen jedoch verstärkt sich die Panik unter der Bevölkerung.

Junge Frauen zwischen 25 bis 35 seien das vornehmliche Ziel des Serientäters, so ließ der Polizeipräsident von Miami verlauten. Alle zwölf Opfer seien blond gewesen. Groß und schlank, unverheiratet und in offiziell keiner bekannten Beziehung. Möglicherweise spiele der Mörder ihnen sexuelles Interesse vor, so lautet die vorläufige Vermutung der Polizei. Da alle Opfer rege am gesellschaften Leben in ihrer Umgebung teilnahmen, haben sie ihren Mörder vielleicht während einer Feier oder in einem Club kennengelernt.

Für sachdienliche Hinweise steht auch weiterhin das kostenlose Servicetelefon der Miami-Dade-Police zur Verfügung."


Jason Montgomery blickte müde von seiner Zeitung auf, als er Schritte hörte, die auf ihn zukamen. Der Gerichtsdiener faltete das Papier laut raschelnd zusammen, ehe er sich erhob.
„Ist Richter Holmes immer noch in der Sitzung?" fragte der Neuankömmling, Clayton Fowler, seineszeichens einer der drei Hausmeister des Gerichtes.
Montgomery nickte, sah dann auf seine Uhr hinunter.
Undeutliche Stimmen drangen durch die geschlossene Tür zum kleinen Verhandlungsraum, in dem sich wohl gerade die Köpfe heiß geredet wurden.
„Ich muß da rein wegen der Leitungen", sagte Fowler. „Kannst du vielleicht kurz ... ?"
Montgomery seufzte. Raschelnd landete seine Zeitung auf dem Stuhl, er selbst trat an die Tür und klopfte leise. Dann wartete er nicht, sondern öffnete die Tür einen Spaltbreit, gerade weit genug, daß er seinen Kopf hineinstecken konnte in den Raum.
„... benehmen sich unmöglich!"
„Mr. Montgomery?" Richter Holmes war sofort auf die Bewegung aufmerksam geworden und sah ihn aufmerksam an.
Montgomerys Blick glitt kurz über die Gesichter der anderen vier Anwesenden: die beiden Anwälte der streitenden Parteien, einen dunkelhaarigen und sonnengebräunten Mann mit kaltem Blick und dem rothaarigen Leiter der Tatortermittlungen, kurz CSI genannt, Horacio Caine, der ihm nun einen langen, halb gelangweilten, halb erzürnten Blick zuwarf.
„Fowler muß an die Leitungen, Richter", meldete Montgomery endlich.
Holmes seufzte tonlos und sah die beiden streitenden Parteien sehr beredt an. Dann schüttelte er den Kopf. „Er soll besser morgen wiederkommen", entschied er, beobachtete, wie der Gerichtsdiener die Tür wieder schloß und lehnte sich in seinen Sessel zurück.
Der kleine Verhandlungsraum, auch gern richterliches Hinterzimmer genannt, hätte einem alten Schwarz-Weiß-Film alle Ehre gemacht und war einer der wenigen Räume des Bezirksgerichtes Südflorida, der noch nicht modernisiert worden war. Die Wände waren holzvertäfelt, an einer Seite zogen sich lange Regalreihen vom Boden bis zur Decke. Der Boden bestand noch aus wertvollem Parkett. Selbst die Möbel schienen direkt aus Streifen wie „Die zwölf Geschworenen" zu stammen. Der Tisch war zwar leicht zerkratzt, wurde aber immer noch täglich von der Putzkolonne auf Hochglanz poliert, die dazugehörigen Sessel waren gepolstert und mit brüchigem, braunen Leder überzogen.
Holmes mochte diesen Raum, darum hatte er sich auch der „Kleinklagen" angenommen, wie er sie im Moment verhandelte.
Der Kläger, ein gewisser Mike Sheridan, hatte Anzeige gegen den Polizisten Horacio Caine erstattet und dann Klage erhoben. Der Fall war eigentlich klar, wenn da nicht das Ausbleiben der einzigen Zeugin und Lebensgefährtin von Sheridan gewesen wäre, auf die sie noch immer warteten.
„Euer Ehren", wandte der Kläger sich in diesem Moment wieder an ihn und beugte sich vor.
Eigentlich sah Sheridan für einen Mann mit seiner Geschichte recht gut aus. Seine Haut war sonnengebräunt und ebenmäßig. Erste winzige Falten lagen um seine Augen, die allerdings immer wieder kalt zu schimmern schienen. Das dunkle Haar trug der Mann in einer recht modisch erscheinenden Frisur, den Pony aus dem Gesicht gegelt, das Haupthaar, dessen er sich wohl ebenfalls angenommen hatte, allerdings hatte sich aus der erzwungenen Form zum Teil wieder befreit und stand nach oben ab.
Sheridan war schlank, sehnig und recht groß. Vom ersten Anblick ein recht angenehmer Zeitgenosse ... wenn da nicht seine Akte gewesen wäre.
Holmes seufzte wieder und beugte sich vor. „Mr. Sheridan, mir ist klar, daß Ihnen das Vorgehen der Polizei nicht immer einleuchtet. Dennoch aber steht außer Frage, daß Sie straffällig geworden sind, ob nun mit Vorsatz oder durch unglückliche Umstände. Es tut mir leid, aber Sie werden sich auch weiterhin damit abfinden müssen, daß die Polizei bei gewissen Delikten als erstes bei Ihnen nachfragt."
„Bei gewissen Delikten, aber nicht wegen jedes Strafzettels!" entgegnete Sheridan prompt.
Und da mußte Holmes ihm recht geben. Seit der Kläger vor knapp zwei Jahren aus seiner mehrjährigen Haft wegen Brandstiftung entlassen worden war, häuften sich die Eintragungen in seine polizeiliche Akte geradezu. Jede noch so kleine Lapalie wurde offensichtlich bis zum bitteren Ende verfolgt und Sheridan und seine Lebensgefährtin rund um die Uhr überwacht.
„Nun ..." Holmes wandte sich der Gegenseite zu. „Lieutenant Caine, was sagen Sie zu den Vorwürfen, die gegen Sie erhoben werden?"
Der Polizist und Tatortermittler starrte nur weiter Sheridan an, hob dann unvermittelt den Kopf. Irgendwie hatte diese Geste etwas von einem Raubvogel, der seine Beute anvisiert.
„Fragen Sie unseren guten Mr. Sheridan doch einmal, wo genau seine Lebensgefährtin sich denn wohl gerade in diesem Moment aufhalten könnte? Vielleicht weiß er ja wider Erwarten doch eine Antwort. Immerhin ging es gestern abend wieder hoch her im Hause Sheridan/Bryant."
Der Kläger lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. „Ich schlage Julie nicht mehr, ich schlage gar keine Frauen mehr. Ich habe jetzt bereits dreimal ein Aggressionstraining absolviert und mein Therapeut ist der Meinung, ich sei so gut wie geheilt."
„Ein Frauenschläger wird nicht geheilt, er wird höchstens zum Frauenmörder", entgegnete Caine sofort.
In Sheridans Gesicht zuckte kein Muskel, er starrte weiter über den Tisch zu dem Polizisten hinüber.
Holmes schüttelte den Kopf und schlug die zweite Akte auf, die von Caine.
Auch der hatte sich in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das CSI-Labor, das er leitete, war mehrfach aufgrund verfälschter oder verschwundener Beweismittel aufgefallen, sein Mitarbeiterstab war mehr als bockig, wenn auch offensichtlich mit die besten ihres Faches. Caine selbst ... Nun, er war herrisch, selbstgerecht und dickköpfig, aber jeder einzelne seiner Mannschaft würde für ihn durchs Feuer gehen. Er neigte dazu, vorschnell eine Meinung zu fassen und einseitig zu ermitteln. Laut seiner Vorgesetzten grenzte es oft genug an ein Wunder, daß nicht Unschuldige verurteilt wurden. Nach dem Tod seiner Ehefrau hatte er sich sogar kurzfristig nach Südamerika abgesetzt und war der Polizei von Rio de Janero alles andere als in guter Erinnerung.
Auf Sheridan schien Caine sich bereits vor Jahren eingeschossen zu haben. Und Sheridan war einer der wenigen, die nach ihrer Haftentlassung nicht den Staat Florida verlassen hatten, sondern zumindest versuchte, sein Leben wieder aufzunehmen. Da allerdings war er wohl mit Caine in Konflikt geraten, der den anderen nicht mehr in seiner Nähe, nicht einmal in der Nähe Miamis, duldete. Für jedes Verbrechen, das Caine untersuchte und für das er zunächst keinen Vedächtigen vorweisen konnte, wurde Sheridan verhört, jeder Schritt des Mannes schien genauestens von Caine und seinen Leuten überwacht zu werden. Auf diese Weise hatte der Kläger inzwischen mehrere Jobs verloren. Kein Wunder also, wenn er sich keinen anderen Rat mehr wußte als diese Unterlassungsklage.
Holmes wog die beiden Seiten gegeneinander ab.
Sicher, es gab Hinweise auf häusliche Gewalt in Sheridans Umfeld. Andererseits hatte seine langjährige Lebensgefährtin Julie Bryant noch nie Anzeige erstattet. In den letzten Monaten, nachdem Sheridan das letzte Mal ein Aggressionstraining absolviert hatte, war nicht eine Verletzung mehr protokolliert worden, nicht einmal ein Schnitt in den Finger.
Auf der anderen Seite stand da Caine, der es offensichtlich auf den Mann abgesehen hatte, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht war er wirklich um das Wohlergehen von Julie Bryant besorgt, vielleicht wollte er den anderen auch wirklich nur aus seinem Umkreis vertreiben. Eines jedoch war klar, Caine hatte es übertrieben. Frauenprügler oder nicht, auch ein Mike Sheridan hatte Anrecht auf seine Privatsphäre.
„Da Miss Bryant wohl doch nicht mehr kommen wird, werde ich meine Entscheidung schon jetzt und hier treffen", entschied Holmes endlich und blickte wieder auf.
Während er nachgedacht hatte, hatten die beiden Kampfhunde wieder versucht sich zu zerfleischen, ging ihm auf. Immer die gleichen Vorwürfe - auf beiden Seiten! Und die einzige Person, die offensichtlich den Streit lösen konnte, war wohl verhindert oder kam aus einem anderen Grund nicht. Und Holmes wollte, wenn er ehrlich war, diesen Fall endlich zu den Akten legen.
„Mr. Sheridan, Sie haben hier dargelegt, daß es Ihnen momentan unmöglich ist, ein normales Leben zu führen. Ein Umstand, bei dem ich Ihnen allerdings angesichts der Tatsache beipflichten kann, was ich in Ihrer Akte lese. Sie konnten ferner belegen, daß Sie sich bemühen, die Aggressionen, die Sie Ihrer Lebensgefährtin gegenüber gezeigt haben in der Vergangenheit, abzubauen und als nutzbringende Energie einzusetzen. Leider konnten wir Miss Bryant dazu nicht vernehmen."
„Hören Sie, Euer Ehren, Julie wollte kommen, ich habe ja beim Frühstück noch mit ihr gesprochen. Nur ist ihre berufliche Situation im Moment etwas schwierig. Ich denke, man hat wieder einmal nicht an diesen Termin gedacht."
Holmes nickte.
Es klang ehrlich und besorgt, und das war alles, was im Moment zählte. Julie Bryant war im Moment die einzige, die im gemeinsamen Haushalt Geld verdiente. Kein Wunder, daß sie selbst einen Gerichtstermin schwänzte, wenn sie arbeiten mußte.
Sheridan lächelte, und es wirkte tatsächlich ehrlich. Die Kälte war aus seinen Augen verschwunden. „Wissen Sie, wir wollen nächsten Monat heiraten."
Holmes nickte.
Entweder Sheridan war der beste Schauspieler, den er je erlebt hatte, oder er sagte die Wahrheit. Und im Moment war er wirklich geneigt, dem Mann zu glauben.
„Lieutenant Caine ..." Holmes sah wieder auf und schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, aber Sie lassen mir keine andere Wahl. Wenn ich mir Ihre Akte ansehe, sehe ich alles andere als eine Besserung Ihrer Umstände. Im Gegenteil scheinen Sie mit einer der Gründe für die Probleme von Mr. Sheridan zu sein. Das kann ich aufgrund der Tatsache, daß der Kläger seit seiner Haftentlassung nicht mehr straffällig geworden ist, nicht einfach vom Tisch kehren. Im Gegenteil sollten Sie vielleicht einmal über sich und Ihre Methoden nachdenken, Lieutenant. Wir sind nicht mehr im Wilden Westen und Sie sind auch nicht der einsame Gesetzeshüter, der seine Stadt vor den Bösewichtern schützen muß. In diesem Sinne entscheide für den Kläger und spreche die Unterlassungsklausel aus. Sie werden sich bis auf Widerruf weder Mr. Sheridan noch seiner Lebensgefährtin Julie Bryant auf mehr als fünftausend Yards nähern." Er schlug mit dem kleinen Hammer auf den dafür vorgesehenen Holzklotz und erhob sich. „Die Sitzung ist geschlossen."
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