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Das Artefakt von Hyndara71

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Grundstück der Familie Minneon:

Vashtu hatte noch Caldwells Ratschläge im Ohr, als sie bereits im Garten der Getöteten stand und sich langsam einmal um die eigene Achse drehte.
Der Kommandant der Daedalus hatte ihr und John beigepflichtet, als es darum ging, den flüchtigen Käfer zu markieren. Auf keinen Fall sollte sich einer von ihnen Dreien dem Insekt mehr nähern als nötig war. Wenn es nicht anders ging sollten sie den Fangschuß ausführen. Aber keinesfalls durfte jemand von ihnen mehr gefährdet werden als unbedingt notwendig.
Himmel, was war denn mit Caldwell los?
Vashtu sortierte sich erst einmal selbst, schüttelte dabei leicht den Kopf, als sie an den Colonel dachte, der da oben irgendwo über ihnen in seinem Raumschiff darauf harrte, daß sie ihm die hoffentlich erlösende Mitteilung machen konnten, daß sie den Käfer markiert hatten. So allerdings kannte die Caldwell gar nicht. Bisher war er ihr bei den wenigen Malen, die sie sich begegnet waren, eher wie ein Bürokrat vorgekommen, vielleicht die militärische Ausgabe ihres persönlichen Lieblings Woolsey. Aber keinesfalls hatte sie angenommen, Caldwell werde sich um irgendjemanden sorgen, es sei denn um sein Schiff.
Hatte das vielleicht mit dem Gerücht zu tun, die Air Force würde ein neues bauen? Fürchtete Caldwell um seine Position und hatte sich darum entschieden, sich dem Rest der Truppe anzuschließen?
„Da bist du ja!"
Vashtu wandte den Kopf und lächelte John entgegen, der, Mitchell im Schlepptau, der gerade mit angesäuerter Miene mit einem Zettel kämpfte, den Garten von der anderen Seite betrat.
„Rodney sitzt an den Listen, hat bis jetzt aber noch nichts gefunden", erklärte Vashtu, reichte John eine P-90 mit Spezialmunition. „Caldwell läßt euch ausrichten, daß wir alle drei vorsichtig sein sollen. Die Waffen sind mit Spezialmunition mit Zündverschiebung versehen. Wir sollen den Iratus damit markieren. Sollte er uns trotzdem noch angreifen, können wir die Kugeln zur Detonation bringen. Ansonsten dient es als Markierung."
John nickte beeindruckt. „Wow! Da werden aber wirklich besondere Geschütze aufgefahren." Fachmännisch lud er die Waffe durch, während Vashtu nun auch Mitchell eine P-90 aushändigte. Der Leader von SG-1 kämpfte immer noch mit dem Zettel, der wohl an seinen Fingern klebte, nahm aber mit der freien Hand die Waffe.
„Tatsächlich steckt die Iratus-Forschung auf der Erde noch in den Kinderschuhen", fuhr Vashtu fort. „Da es bisher kein lebendes Exemplar durch das Tor geschafft hat. In AREA 51 wird gerade ein eigenes Labor eingerichtet. Einen Experten läßt man kommen. Ich habe schon mit ihm zusammengearbeitet. Auch wenn er von außen kommt, das Unternehmen, für das er tätig ist, arbeitet bereits seit Jahren mit der Armee zusammen, allerdings erst seit kurzer Zeit mit der Air Force."
„Und wer kommt jetzt, um den Käfer zu untersuchen, wenn Sie sich das nicht zutrauen?" fragte Mitchell.
Vashtu zupfte ihm das lästige Papier von den Fingern und lächelte ihn zuckersüß an. „Dr. Cooper. Er ist Kryptozoologe und arbeitet für das OSIR. Er hat bereits mit einigen Wissenschaftlern und den Tok'ra zusammen an der Erforschung der Goa'uld-Königinnen gearbeitet und dabei herausgefunden, daß diese ihren eigenen Erfahrungsschatz nutzen, um ihn an ihren Nachwuchs weiterzugeben." Stirnrunzelnd sah sie auf den Zettel hinunter, knüllte ihn dann zusammen und stopfte ihn in ihre Hosentasche.
John grinste breit, als sie den Namen des Unternehmens nannte, mit dem AREA 51 zusammenarbeitete. „Die gibt's echt?" entfuhr es ihm.
Vashtu warf ihm einen irritierten Blick zu. „Bitte?"
„Das OSIR", antwortete er. „Da gab es in den Neunzigern eine Fernsehserie, die angeblich auf wahren Fällen beruhte."
„Ja, weil das OSIR einige seiner Akten geöffnet hat", ergänzte Mitchell. „Das wurde doch zu Beginn oder Ende jeder Folge erklärt."
„Muß man alles glauben, was im Fernsehen gesagt wird?" John grinste frech.
Vashtu wurde auf eine Bewegung im Haus aufmerksam. „Oh Mist, die sind noch hier!" Sie nickte ihren beiden Begleitern zu. „Wir sollten verschwinden. Das CSI ist noch hier."
John warf einen Blick über die Schulter. „Wir haben keinen Wagen gesehen."
„Im Haus ist jemand", beharrte Vashtu und drehte sich um. „Außerdem sollten wir uns ans Werk machen. Je länger wir brauchen, desto munterer wird der Iratus werden, und desto schwerer wird es sein, ihn auch nur zu markieren."
Gemeinsam gingen sie los, hinüber zum nächsten Grundstück, und blieben erst stehen, als sie sicher waren, daß man sie vom Haus der Minneons aus nicht mehr sehen konnte.
„Okay, wir sollten uns nicht trennen." Mitchell sah sie beide durchdringend an.
Vashtu nickte. Wow! Wurde er plötzlich erwachsen, oder hatte er ihr wirklich zugehört, daß er jetzt auf einmal zur Vorsicht mahnte?
„Auffächern wäre allerdings nicht schlecht", schlug John vor. „So können wir einen breiteren Streifen absuchen. Allerdings sollten wir in Sichtweite von einander bleiben."
„Wir haben alle drei Funkgeräte", entgegnete Mitchell.
„Schon, aber wenn der Käfer einen von uns anfällt, müssen die anderen beiden so schnell wie möglich bei ihm sein", ergänzte Vashtu. „Nicht mehr als höchstens fünfzehn Meter. Der Streifen wird schon ziemlich breit sein."
„Fünfzehn Meter? Das ist lächerlich!"
Vashtu drehte sich um und betrachtete die Umgebung, die im letzten Sonnenlicht wie dunkles Gold schimmerte.
Die Straße, an der diese Häuser gebaut worden waren, war die letzte vor der Wüste Nevadas. Am Horizont erhob sich eine Wand aus Gestein - die Berge, die das Tal, in dem Las Vegas lag, zu der trockenen Gegend machten, die es nun einmal war. Zwischen den halb versandeten Gärten mit der vertrockenden Vegetation und den Bergen lag ein Halbwüstenstreifen, der alles andere als freundlich auf sie wirkte. Andererseits dürften sich in dieser Einöde bessere Tagverstecke finden lassen als in der Nähe der Häuser mit ihren menschlichen und tierischen Bewohnern.
Nicht weit entfernt strich eine sandfarbene Katze um einen Zaun herum und trabte dann wie die Miniaturausgabe eines Löwen, in die Steppe hinaus.
„Gibt es da draußen viele Tiere?" fragte Vashtu, während sie mit den Augen weiter die Katze verfolgte.
„Keine Ahnung", antwortete John. „Ich könnte mir vorstellen, daß es da draußen einige Kaninchen gibt, vielleicht Füchse und Koyoten."
Vashtu nickte. „Dann sollten wir die Häuser Häuser sein lassen und lieber dort draußen suchen", erklärte sie. „Solange der Iratus genug Energie hat, solange wird er nicht unbedingt auf die Jagd gehen. Und dieser dürfte recht satt sein, nachdem er sich an einem Menschen gütlich getan hat."
„Ich dachte, Sie wären keine Expertin?" ließ sich Mitchell wieder vernehmen.
Vashtu warf ihm einen Blick zu. „Im Moment bin ich wohl doch eine. Jedenfalls weiß ich zumindest, wie die Biester ticken. Und wenn wir noch länger hier stehen und abwarten, haben wir gleich wieder das CSI an den Fersen. Ich dachte, wir sollten diesen Iratus für die irdische Wissenschaft einfangen und ihn nicht auch noch der Polizei von Las Vegas überlassen?"
Mitchell schnaufte, folgte ihr und John aber, als sie den Rand des fremden Grundstückes verließen.
Vashtu fühlte ein kleines hohles Gefühl in ihrer Magengegend, ihr Herzschlag hatte sich etwas beschleunigt.
Endlich wieder auf der Jagd! Sie hatte das mehr als nur vermißt, seit sie auf die Erde gekommen war. Zwar ließ man sie mit einem SG-Team durchs Tor oder schickte sie ab und an nach AREA 51, um antikische Technologie zu aktivieren oder zu deaktivieren oder schlicht den Sinn von etwas bestimmten zu erklären, aber wirkliche Abenteuer hatte sie nicht mehr erlebt, seit sie mit Johns Team unterwegs gewesen war und diesen Intimfeind „ihres" Colonels getroffen hatte. Ob dieser Kolya noch lebte? Vielleicht sollte sie John nach ihm fragen. Wäre spaßig sich vorzustellen, wie er gerade jetzt nach Atlantis kam und sich Helia und ihrem Haufen ratstreuer Speichellecker gegenübersah ...
„Alles in Ordnung?" fragte John leise.
Vashtu nickte, sah zu ihm auf. „Wieso weißt du plötzlich so viel über Iratus-Käfer?" flüsterte sie zurück, obwohl das gar nicht nötig war. Mitchell hatte sich einige Meter weit abgesetzt und erkundete jetzt allein das Gelände.
John verzog das Gesicht. „Hat keiner dir davon erzählt?" fragte er.
Vashtu schüttelte den Kopf. „Seit ich von Atlantis weg bin, habe ich kaum noch etwas mitbekommen. Als Dr. Weir kurz im SGC war, ja, da sind wir uns über den Weg gelaufen und haben kurz zwei oder drei Worte gewechselt. Ansonsten aber ..." Sie zuckte mit den Schultern.
John zog eine weitere Grimasse. „Ich war letztes Jahr, kurz nachdem du weg bist, zum Riesen-Iratus mutiert. Carson hatte da eine Impfung entwickelt, die eigentlich Wraith-Mutationen unterdrücken sollte. Tja, das hat sie eindeutig ... allerdings nicht die Instinkte und Gene der Iratus-Käfer."
Vashtu starrte ihn groß an.
John ein zweiter Enkil? Sie konnte sich das kaum vorstellen, und wollte es auch nicht wirklich. Sie erschauderte allein bei der Vorstellung.
„Ein bißchen was scheint zurückgeblieben zu sein", fuhr John leise fort. „Ich erinnere mich nicht mehr an viel, aber ... Weiß nicht genau. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich könnte die Viecher inzwischen besser verstehen."
Vashtu schüttelte sich wider Willen. „Du hast dich übrigens geirrt", sagte sie nun leise. „Meine Genstruktur besteht nicht aus einem Drittel Iratus. Die Käfer-Zellen sind sehr instabil und neigen zu Mutationen. Darum sind sie höchstens ... sagen wir ein Sechstel meines jetzigen Codes."
„Damals meintest du, es seien gleiche Teile."
„Bei Enkil waren es gleiche Teile", berichtigte sie ihn prompt. „Bei mir nicht. Mir reicht es, daß ich dank der Zellen tun kann, was ich tun kann."
„Wände hochkriechen." John grinste breit.
„Oder Aliens erschrecken", fuhr Vashtu fort und lachte leise.
„Hey, Leute. Könntet ihr vielleicht aufhören mit eurem Rumgegurre? Ich glaube, ich habe unseren Patienten gefunden!" rief Mitchell ihnen in diesem Moment zu.
Vashtu drehte sich um, und erstarrte, als sie kurz zu der Wohnsiedlung zurückblickte. Zwei kleine, einsame Lichter schwankten leise in ihre Richtung.
„Scheiße!"
Auch John wirbelte herum, kniff dann die Lippen aufeinander.
„Jede Wette, das ist das CSI", knurrte Vashtu.
„Dann sollten wir uns beeilen."
Seite an Seite hasteten sie zu Mitchell hinüber, der breitbeinig über einem halb eingestürzten Kaninchenbau stand. Die Lampe seiner Waffe leuchtete in das Dunkel unter seinen Füßen hinein und wurde von dem schwarzen Chitin des Iratus reflektiert.
Jetzt war es an Vashtu, wütend die Lippen zusammenzupressen, als sie erkannte, was Mitchell da gefunden hatte.
„Er ist tot!"

„Da vorne sind sie!" Greg schien vom Jagdfieber gepackt zu sein, mußte Nick zu seinem Leidwesen erkennen, als er seinem jüngeren Kollegen so schnell wie möglich folgte.
Tatsächlich meinte auch er, mehrmals kleine runde Lichter aufflackern zu sehen, kleiner als die ihrer beider Taschenlampen, dafür aber wohl umso stärker, wie es schien.
Wo auch immer die Militärtypen auch wieder hergekommen waren, es stand außer Frage, daß sie nach etwas suchten - und es vielleicht auch gefunden hatten, jedenfalls versammelten sich die drei Lichtpunkte an einem Ort.
Ob dort dieser zweite Käfer war, nach dem Grissom sie beide hatte suchen lassen?
Nick fluchte leise, beschleunigte seine Schritte.
Er hatte im Kriminallabor niemanden vom Außenteam erreichen können. Offenbar war der Rest der Nachtschicht auf mehrere Krankenhäuser und Kliniken verteilt, weil da irgendetwas unvermutetes aufgetaucht war in der Stadt.
Hoffentlich nicht auch noch eine Epidemie!
In diesem Moment war es Nick, als zöge ihm unvermutet jemand den Boden unter den Füßen weg, als er sich wieder auf die drei Lichtpunkte konzentrierte und versuchte, zu Greg, der einige Meter vor ihm lief, aufzuholen. Die diesem Moment erschien ein grellhelles Licht, hüllte die drei Personen ein, die er vorhin auch schon im Garten gesehen hatte, und verschwand wieder.
„Das gibt's nicht!" Nick blieb keuchend stehen und starrte entgeistert auf die Stelle, an der die Drei sich gerade noch befunden hatten.
„Ich hab's doch gesagt! So ist vorhin auch diese Frau im Garten aufgetaucht!" Greg wirbelte zu ihm herum, in seinen Augen lag ein fiebriger Glanz. „Und den Käfer haben die bestimmt auch mitgenommen."
Nick glaubte immer noch, seinen Augen nicht mehr trauen zu dürfen. Um ehrlich zu sein, im Moment traute er nicht einmal seiner Zunge.
Das gab es doch gar nicht! Menschen konnten doch nicht einfach so in einem Licht verschwinden! Davon hatte er noch nie etwas gehört. Und er war sicher, auch sonst noch niemand vom CSI Las Vegas.
Greg lief bis zu der Stelle, an der die drei verschwunden waren, kehrte dann zurück. „Da ist ein halb eingestürzter Kaninchenbau, genau dort, wo die Militärs gestanden haben. Jede Wette, daß sich dadrin der Käfer versteckt hatte?"
Nick kämpfte immer noch um Selbstbeherrschung, setzte aber sein Pokerface auf. „Das werden wir jetzt wohl nie mehr herausfinden", antwortete er so kühl wie möglich. „Wir sollten besser Grissom Bescheid geben, daß die drei weg sind und vielleicht sogar Beweismittel entwendet haben."
„Wenn das Aliens sind, haben wir noch Glück, wenn uns die beiden anderen Exemplare erhalten bleiben", fiel Greg ihm ins Wort. „Die werden doch keine Experimente herumliegen lassen auf der Erde."
„Du hast zuviel 'Akte X' gesehen." Nick schüttelte den Kopf und drehte sich zur Siedlung um. Er wollte wieder zurück in die Zivilisation und hoffen, daß sich das hier alles als schlechter Traum erweisen würde.
„Das guckt doch seit Jahren keiner mehr", entgegnete Greg abwertend. „Ich entwickle nur eine Theorie."
„Aliens, die mit einem Mietwagen kommen?" Nick schüttelte erneut den Kopf. „Tut mir leid, aber ich denke, wir hatten eine Halluzination und nicht mehr. Wer weiß, was wir wirklich gesehen haben? Vielleicht das Licht einer Lampe oder Sumpfgas ..."
„In der Wüste?"
Das allerdings war ein Problem, das er noch lösen mußte.
Himmel, warum hatten die drei sich denn auch vor ihrer beider Augen in Luft, oder respektive Licht, auflösen müssen? Kein Wunder, wenn Greg dabei durchdrehte. Dieser ganze Fall war mehr als makaber. Wenn jetzt auch noch wirklich Scully und Mulder in Vegas auftauchen würden ... ihn wunderte allmählich gar nichts mehr.
Allerdings ... Wie sollte er Grissom erklären, was hier passiert war? Er war sich ziemlich sicher, Gil würde ihnen beiden nicht glauben. Verdammt, würde ihm jemand anderes eine solche Story erzählen, er würde sie selbst nicht glauben!
Nick sollte sich jedoch irren ...
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