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Das Artefakt von Hyndara71

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„Haben Sie eigentlich noch Verstand im Schädel?" brauste Mitchell auf, kaum daß die Tür des Motelzimmers, das sie gemietet hatten, sich geschlossen hatte. Wie ein Racheengel baute er sich vor Vashtu auf, die ihn wenig beeindruckt musterte. „Sie geben einfach so Geheimnisse preis, die wir alle uns zu schützen verpflichtet haben, Miss Uruhk! Auch wenn Sie von 'draußen' kommen, die Geheimhaltungsklausel haben Sie genauso wie ich oder Ihr Freund Sheppard unterschrieben!"
John lehnte sich an eine Kommode und lockerte seine Krawatte. Seufzend öffnete er schließlich auch noch den obersten Knopf seines Uniformhemdes und zog eine Grimasse, als die Antikerin ihm einen weiteren Blick zuwarf.
„Statt das zu tun, dessentwegen wir hergekommen sind, gehen Sie beide zu diesem Grissom und plaudern munter aus, was Sie wissen. Wir kommen ins Teufels Küche, und zwar allesamt!" schimpfte Mitchell weiter.
John wandte sich ab und schüttelte resignierend den Kopf.
Sollten die beiden es untereinander ausmachen, er hatte schon genug damit zu tun, so schnell wie möglich Landrys Okay zur Dazuziehung Vashtus zu besorgen. Noch mehr Ärger konnte er sich im Moment nun wirklich nicht leisten.
„Ich habe getan, was getan werden mußte", entgegnete Vashtu jetzt endlich. „Nicht jeder ist bereit, den vollkommen Ahnungslosen zu spielen wie Sie, Colonel Mitchell. Wenn Ihnen einmal ein Iratus-Käfer am Hals gesessen und versucht hat, Ihnen das Leben auszusaugen, dann können Sie meinetwegen mitreden. Solange das nicht der Fall ist ..."
John stutzte, drehte sich wieder um. „Du hattest auch einen Iratus am Hals?" fragte er verblüfft.
Er wußte noch soviel über Vashtu nicht, ging ihm auf. Und da sie kaum Quellen besassen, die mehr über sie erzählten, waren sie auf ihre eigenen Berichte angewiesen. Dabei würde er liebendgern um einiges mehr über sie erfahren - vor allem einige private Details und Vorlieben ...
Vashtu nickte. „Ja, hatte ich. Ich hab's damals noch so gerade eben zum Jumper zurück geschafft und den Autopiloten zugeschaltet, der mich nach Atlantis brachte. Dort wurde der Iratus dann entfernt. Es waren seine Gene, die ich später für die Therapie nutzte."
„Wow! Moment!" Mitchell hob die Hände. „Wollen Sie mir jetzt etwa erzählen, Sie hätten diese komischen Viecher doch erschaffen? Haben Sie das CSI angelogen, DOKTOR Uruhk?"
Diese übertriebene Betonung auf den Titel zeigte, was den SG-1-Leader wohl am meisten ärgerte: Daß die Antikerin Grissom nicht berichtigt hatte, als dieser sie mit dem Titel ansprach, der ihr bisher von allen Stellen verweigert wurde.
Es zeigte aber auch, daß man Mitchell über Vashtu nicht informiert hatte. Er wußte ganz offensichtlich nicht, mit wem er es zu tun hatte. War da nicht auch ein deutliches Stutzen gewesen, als John ihn auf das Drittel Iratus in Gen-Code der Antikerin hinwies?
„Nein, habe ich nicht", entgegnete die sofort. „Ich habe Grissom die Informationen gegeben, die ich für wichtig halte, immerhin will die hiesige Polizei ja wohl den Kampf gegen die eingeschleppten Iratus aufnehmen. Da brauchen sie wirklich jedes bißchen Hilfe und Glück, das sie kriegen können, glauben Sie mir."
„Schön, und was haben wir? Nichts!" Mitchell starrte die Antikerin wütend an. „Weil Sie diesem Grissom ja sagen mußten, daß da draußen noch ein Iratus-Käfer herumkrabbelt. Allmählich begreife ich, warum Sam und Jackson so schlecht auf Sie zu sprechen sind, Miss Uruhk!"
Vashtu schüttelte den Kopf, ein humorloses Lächeln auf den Lippen. „Nicht nur ein Käfer, Colonel", entgegnete sie. „So viel Glück haben wir nicht. Irgendwo in dieser Stadt befindet sich ein Brutkokon. Und wenn der aufbricht ..." Den Rest mußte sie nicht laut aussprechen, er stand John so klar vor Augen als sähe er auf einen Bildschirm.
„Was?" Mitchell starrte sie an.
Das war es also, über das Vashtu seit ihrem Aufbruch aus dem Präsidium gebrütet hatte, ging John auf. Sie suchte den Anhaltspunkt, den sie brauchten, um das Nest zu finden.
„Bist du dir da sicher?" fragte er zur Sicherheit nach.
Die Antikerin zögerte nicht eine Sekunde, sondern nickte sofort. „Absolut", antwortete sie. „Als ich vor dem Terrarium stand, habe ich gewisse Hormone abgesondert. Ein normaler Iratus-Käfer hätte mich als seinesgleichen akzeptiert und nicht angegriffen. Dieses Weibchen tat es - und sie war ziemlich aggressiv!"
„Sie haben was gemacht?" Mitchell war nun vollkommen verwirrt, was John ihm nachsah. Wenn der Leader von SG-1 wirklich nicht über diesen Anschluß aus längst versunkenen Zeiten Bescheid wußte ... es fiel ja sogar ihm schwer zu glauben, was sie ihnen da gerade zu schlucken gegeben hatte.
„Dann gibt es diesen einzelnen Iratus gar nicht?" Irrige Hoffnung keimte in John auf, wurde aber gleich wieder durch einen Blick gelöst.
„Doch, es gibt ihn. Es muß ihn geben. Allerdings wage ich zu bezweifeln, daß er sich noch im Haus oder auf dem Grundstück befindet", antwortete sie, warf Mitchell einen triumphierenden Blick zu. „Soviel dazu, daß ich zuviele Informationen preis geben wollte. Mit ein bißchen Glück können wir der Spur des Iratus folgen und ihn selbst einfangen. Und vielleicht führt uns dieser eine Käfer zu dem Kokon."
Mitchell sah sie beide abwechselnd scheel an. „Sie wollen damit sagen, es gibt beides und Sie haben das CSI auf die falsche Fährte geführt, damit wir eben beides suchen können? Und woher wissen Sie, und damit auch wir, daß dieser Kokon tatsächlich existiert?"
Vashtu seufzte schwer.
„Ich denke, du solltest ihn aufklären über dich", schlug John vor, warf dem Telefon einen langen, begehrlichen Blick zu. Vielleicht konnte er sich so lange abseilen, bis sie zumindest das grobe berichtet hatte. Die Feinheiten interessierten ihn selbst, da er das sichere Gefühl hatte, sie nicht alle zu kennen.
Die Antikerin verzog das Gesicht, zuckte dann aber mit den Schultern und suchte sich das nächste der beiden Betten, um sich wenig elegant daraufplumpsen zu lassen.
„Ich bin kurz im Bad." John schnappte sich das Telefon vom Nachttisch und betete, daß die Schnur lang genug wäre. Landry sollte auf keinen Fall als erstes im Hintergrund Vashtus Stimme hören, ehe er überhaupt wußte, daß sie nicht mehr in AREA 51 war.
Das Kabel reichte, es war sogar noch mehr da. John wagte den Verdacht, daß er dieses Telefon notfalls sogar bis zur Eismaschine draußen schleppen konnte, wenn ihm der Sinn danach stand. Er schloß die Tür und wählte ein Amt, um dann die Nummer einzugeben, die man ihm gegeben hatte, ehe sie aufbrachen. Mitchell würde sehr wahrscheinlich die gleiche bei sich haben.
Es klickte in der Leitung, dann hörte er eine Stimme: „NORAD, Air Force-Base, Cheyenne-Mountain, Colorado. Diese Einrichtung ist leider geschlossen. Bitte wenden Sie sich an die zuständigen Stellen ... 'KLICK' ..."
„Landry?"
John stutzte einen Moment lang, dann holte er tief Atem. „Sir, hier Sheppard, Sir", meldete er sich. „Ich möchte einen ersten Bericht erstatten und ... da steht noch eine Genehmigung aus, Sir."
„Eine Genehmigung? Sheppard, was reden Sie da? Wie läuft es in Vegas?"
John kniff die Lippen zusammen. „Leider nicht ganz so gut, wie wir uns das vorgestellt haben, Sir", antwortete er dann. „Wie es aussieht, haben wir einen Ausbruch zu verzeichnen. Darum brauchten Colonel Mitchell und ich ... Verstärkung. Sozusagen eine zusätzliche Stimme, Sir."
„Waren Sie wieder mit McKay zusammen, Sheppard?" Landry klang amüsiert. „Ich verstehe nicht ganz. Was für einen Ausbruch?"
Trotz der auf vollen Touren laufenden Klimaanlange wurde es John immer wärmer. „Wir haben hier einen Iratus-Käfer-Befall, Sir", antwortete er endlich.
Landry schwieg.
„Wie es aussieht, ist irgendetwas übersehen worden in der Quarantäne. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gern McKay an die Auswertung der Inventar-Listen setzen, vielleicht kriegt er etwas heraus. Ansonsten ... Ich habe Vashtu Uruhk als Expertin dazugeholt." Damit war es heraus und John erwartete das Urteil wie ein Damoklesschwert, das jederzeit auf ihn hinunterstürzen konnte.
„Kann Miss Uruhk weiterhelfen?" kam statt dessen die besorgte Frage.
John erleichterte. „Ja, Sir, sie hilft bereits und hat das CSI auf eine falsche Fährte gesetzt, damit wir einen kleinen Vorsprung erhalten."
„Das IOA wird das nicht gern hören, Colonel. Sie drei sollten lieber dafür sorgen, daß sie erfolgreich sind, sonst wird ihnen mit Sicherheit die Hölle heiß gemacht. Und das könnte vor allem für Miss Uruhk im Moment fatale Folgen haben."
John runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht, Sir", sagte er.
„Das sollten Sie sich auch besser von Miss Uruhk persönlich erklären lassen, Colonel. Ich gestatte die Zusammenarbeit ... für die Dauer Ihres Einsatzes in Nevada. Danach werden sie beide sich tunlichst wieder trennen und auch keinen wie auch immer gearteten Kontakt mehr zueinander suchen. Ist das klar?"
John war verwirrt, doch er war auch erleichtert. Sie durften Vashtu weiter mitarbeiten lassen. Das war schon einmal das wichtigste. Wie es dann weitergehen würde, darüber konnten sie sich dann immer noch den Kopf zerbrechen.
„Ja, Sir, ich habe verstanden."
„Dann richten Sie Miss Uruhk von mir aus, sie soll sich nur nicht noch so einen Blödsinn wie zu Silvester leisten. Ich lasse sie von der Leine, für jetzt. Sie hat da noch etwas wiedergutzumachen."
„Ich werde es ausrichten, Sir."
„Dann erstatten Sie mir so schnell wie möglich wieder Bericht. Ich habe dafür gesorgt, daß die Daedalus bereitsteht, sollten Sie Hilfe benötigen. Colonel Mitchell hat ein entsprechendes Funkgerät dabei."
„Ja, Sir." Mitchell schleppte also eine Direktverbindung mit und er wußte nichts davon? Andererseits aber sollte er die ganze Zeit mit offenen Karten spielen? Na, darüber war das letzte Wort noch nicht gesprochen.
„Bis zum nächsten Bericht. Und passen Sie auf, Sheppard, auf sich und auf Miss Uruhk. Sie werden beide noch gebraucht."
Es knackte in der Leitung. John blieb einen Moment lang mit dem Hörer in der Hand an die Wand gelehnt stehen, dann legte auch er auf.
Er war einerseits erleichtert, andererseits angespannt. Er war bereit zur Jagd!

Cheyenne-Mountain Basis:

Landry legte den Hörer auf die Gabel und sah zu seinem Gast auf. „Haben Sie es gehört?"
Der unvermutete Besucher grinste frech von einem Ohr zum anderen. „Ich hätte mir denken können, daß Sheppard Kontakt zu Uruhk sucht. Wußten Sie, daß er in der ganzen Basis nach ihr fragt, Hank?"
Landry nickte. „Ist mir nicht entgangen. Aber was machen wir mit dem IOA? Die bestehen weiterhin auf der Kontaktsperre."
„Lassen Sie das mal meine Sorge sein." Der Gast lehnte sich auf dem Stuhl zurück und streckte sich. „Ich vertraue auf meine Menschenkenntnis ebenso wie auf die der alten Recken. Und selbst Daniel mußte zugeben, daß Miss Uruhk ein Glücksfall für uns ist ... sobald sie sich die Hörner abgestoßen hat, heißt es. Teal'c schwärmt von ihr als eine antikische Hak'tyl und Sam ist beeindruckt durch das Wissen und überzeugt, daß sie uns weiterhelfen kann. Demnächst muß sie irgendwann nach Antarktica ... sobald wir dort wieder Saft haben. Ich möchte wissen, wie sie mit dem Stuhl umgeht. Die Flugtests waren sehr beeindruckend."
„Das ist aber nicht das, was das IOA hören will. Die wollen pflegeleichte Antiker, keinen Sonderfall wie Miss Uruhk", wandte Landry ein.
Sein Gast beugte sich wieder vor. „Wußten Sie übrigens, daß sie immer noch Kinder kriegen kann? Stellen Sie sich das doch einmal vor ... Noch dazu, wenn der Vater Sheppard wäre."
„Dann würde das IOA den beiden sofort das Sorgerecht entziehen." Landry stöhnte. „Was sollte dieser Schachzug eigentlich, Jack?"
Jack O'Neill strahlte wieder breit. „Ich sichere nur die Zukunft der Menschheit", antwortete er. „Wenn dabei Opfer gebracht werden müssen ... Ich bin sicher, Miss Uruhk und Colonel Sheppard werden diese nur zu bereitwillig auf sich nehmen." Er erhob sich, rieb sich kurz das Knie. „Alte Kriegsverletzung", gestand er dem Leiter des SGC zu wissen, sah dann hinunter in den Gateroom. „Wenn ich wiederkomme unterhalten wir uns darüber, wann wir Miss Uruhk ihr eigenes SG-Team zugestehen. Führungsqualitäten jedenfalls hat sie. Sie ist den meisten nur etwas zu autoritär. Aber wir finden da schon was."
„Wir lehnen uns ein bißchen sehr weit für diese Antikerin aus dem Fenster, denken Sie nicht?" wandte Landry ein. „Obwohl sie an für sich ein netter Zeitgenosse ist. Sie versteht nur nicht immer alles, was wir tun."
O'Neill nickte. „Und darum hat sie auch unser Vertrauen verdient ... mehr verdient als diese Helia auf jeden Fall. Also, wir sehen uns."
Damit verließ er das Büro des Leiters des SGC und trabte hinunter in den Gateroom.
Landry sah ihm ein kleines Weilchen nach, dann seufzte er. „Hoffentlich geht bei Ihrer kleinen Intrige auch alles glatt, Jack", murmelte er, während er sich wieder in seinen Akten vergrub.

Motelzimmer, Las Vegas, Nevada:

Vashtu beendete ihre grobe Lebensgeschichte, als John mit dem Telefon unter dem Arm wieder zurück ins Zimmer kam. „Alles erledigt?" fragte sie.
John nickte, stellte das Telefon wieder auf seinen Platz zurück. „Schönen Gruß von Landry. Ich soll dir ausrichten, du möchtest bitte solchen Blödsinn wie zu Silvester unterlassen, ansonsten gibt er uns Dreien freie Hand, inklusive Diektverbindung zur Daedalus." Bei den letzten Worten sah er auffordernd zu Mitchell hinüber.
Vashtu rappelte sich wieder auf und rieb sich den Nacken. „Silvester wird mir wohl noch eine Weile anhängen", seufzte sie ergeben.
„Was hast du da denn angestellt, daß man es dir nach nach über einem Dreiviertel Jahr noch unter die Nase reibt?" John schmunzelte.
„Sagte ich doch. Sie hat versucht, das SGC in die Luft zu jagen." Mitchell richtete sich wieder auf. Nach dem Bericht von Vashtu hatte er nachdenklich brütend neben der Tür an der Wand gelehnt und war diese ein gutes Stück hinuntergerutscht.
„Das war ein Mißverständnis, wie es sicher nicht wieder vorkommen wird." Vashtu fühlte, wie ihr wieder das Blut ins Gesicht schoß, wenn sie sich nur an diesen Lapsus erinnerte. Gott, war ihr das peinlich gewesen, als sie begreifen mußte, daß Feuerwerk nicht gleich Feuerwerk war. Und daß die Menschen unter „Blei" durchaus etwas anderes verstanden als die Vollmantelgeschosse, die das Militär verwendete.
„Okay, wieder zum Thema zurück." Mitchell klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit seiner beiden Begleiter zu erregen.
Vashtu seufzte, warf John einen leidenden Blick zu.
„Was können wir im Moment unternehmen?" fragte der Leader von SG-1 in die kleine Runde.
Johns Aufmerksamkeit richtete sich sofort auf die Antikerin. „Du bist unsere Expertin, wenn es um Iratus-Käfer geht. Also?"
Vashtu fühlte sich auf der einen Seite sehr stolz darüber, daß zumindest John ihr einiges mehr zutraute als die Allgemeinheit, auf die sie bis jetzt gestoßen war. Andererseits aber war sie nicht wirklich Expertin, wenn es um diese Insekten ging. Sie hatte ihre Erfahrungen gemacht, ja, vor zehntausend Jahren. In der jetzigen Zeit dagegen ...
„Was den Käfer angeht, können wir im Moment gar nichts tun", begann sie endlich. „Es ist zu heiß und zu hell da draußen. Wir haben hier ein Wüstenklima. Warm ist in Ordnung, aber nicht diese trockene Hitze. Unser Freund wird sich in irgendeiner Nische oder Ecke versteckt haben und bis zum Abend warten, wenn es ein bißchen kühler wird. Und dann sollten auch wir losziehen."
„Und in der Zwischenzeit? Soll ich zusehen, wie Sie beide kuscheln?" fragte Mitchell.
Johns Miene sprach deutliche Bände, die Vashtu nur unterstreichen konnte.
„Wir könnten McKay an die Listen setzen und unser weiteres Vorgehen planen. Wenn es tatsächlich einen Kokon gibt, wird der an anderer Stelle zu finden sein, denn ein Iratus-Käfer kann ihn nicht mitschleppen", schlug John vor.
„Ach, und woher wissen Sie, daß dieser Käfer sein Gelege nicht huckepack durch die Gegend trägt?"
„Weil ein üblicher Kokon ungefähr mannshoch ist und einige hundert Kilo wiegt", antwortete Vashtu. Allmählich, mußte sie zugeben, ging ihr Mitchell auf die Nerven. So war er schon während ihres Berichtes über sich selbst gewesen, ständig hatte er sie in Frage stellen müssen. Vashtu hatte an für sich nichts dagegen, wenn man sie forderte, aber Mitchells Art grenzte für sie allmählich an Unverschämtheit.
John nickte zustimmend. „Wir müssen nach einem dunklen Platz suchen, einer Höhle oder etwas höhlenartigem", erklärte er.
Woher wußte er plötzlich so viel über Iratus-Käfer? Vashtu war irritiert. Wozu wurde sie überhaupt noch hinzugezogen, John kannte die Antworten doch fast alle selbst.
„Also müssen wir doch in das Haus der Minneons", stellte Mitchell fest. „Dann wollen wir mal hoffen, daß dieser Grissom ein bißchen mehr Zeit braucht als wir, ehe er hinter den Trick mit der halben Info kommt."
„Die wird er schon geknackt haben", entgegnete Vashtu ruhig und schüttelte den Kopf. „Und ins Haus müssen wir nicht, das wurde bereits vom CSI durchsucht. Die werden alles auf den Kopf gestellt haben. Ein so riesiges Gelege wäre aufgefallen, zumal ja wohl noch niemand auf der Erde einen Brutkokon des Iratus-Käfers gesehen hat. Ich schätze, hätte Minneon davon gewußt, hätte er es gemeldet. Nein, das Haus ist eine Sackgasse, höchstens durch das Grundstück noch interessant."
„Wir haben frühen Nachmittag, Miss Uruhk", wandte Mitchell ein und tippte auf seine Uhr. „Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich hätte im Moment noch gern etwas zu tun."
„Wir müssen noch die Listen durchgehen", schlug John vor. „Irgendwo im Inventar müßte doch zu finden sein, wonach wir suchen."
Vashtu stand endlich vom Bett auf. „Ganz genau. Und deswegen müssen wir zurück nach AREA 51. Es sei denn, einer von euch war so klever, einen Laptop mitzubringen?" Sie sah von einem zum anderen und seufzte. „Okay, ich wollte mich sowieso noch duschen und umziehen. Und eine Waffe brauche ich auch."
„Wofür?" Mitchells Stimme klang lauernd.
Vashtu drehte sich erstaunt zu ihm um. „Ich werde nicht auf die Suche nach einem ausgewachsenen Iratus-Käfer gehen und keine Waffe mitnehmen. Ich bin nicht lebensmüde."
„Wie gehen wir vor, wenn wir den Käfer gefunden haben?" warf John ein. „Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen."
„Ich dachte, das wäre einfach", antwortete Mitchell. „Ihre kleine Freundin hier nimmt das Vieh und wir schicken beide hoch zur Daedalus, die sie sofort nach Groom Lake weitersendet."
„Ich 'nehme' einen Iratus-Käfer." Vashtu schüttelte wieder den Kopf und drängte sich mit einem entschuldigenden Lächeln an John vorbei, um in dem kleinen Bad zu verschwinden.
„Sie wird ganz sicher keinen Iratus-Käfer einfach so nehmen. Das kann keiner!" John starrte seinen Gegenüber durchdringend an. „Wir markieren das Vieh und schicken es hoch, damit die Daedalus ihn weiterleitet. Aber von uns wird keiner sein Leben riskieren, wenn es auch anders geht."
„Was denn? Ich dachte, sie hätte gerade gesagt, sie sei unsterblich." Mitchell winkte in Richtung Bad.
„Ist sie nicht. Nur durch die Iratus- und Wraithzellen sehr langlebig. Wenn ein Käfer sie anfällt kann sie genauso sterben wie wir beide. Wenn man sie erschießt, blutet sie ebenso wie wir. Sie muß essen und trinken wie wir. Sie ist nur kräftiger und zäher als die meisten von uns. Und sie ist gut. Sie hat jemanden wie Ronon im Handstreich auf die Bretter geschickt." John funkelte seinen Gegenüber warnend an.
„Ich weiß, Teal'c schwärmt von ihr, seit ihr sie durch das Gate geschickt habt. Die beiden trainieren regelmäßig." Mitchell stemmte die Hände in die Hüften. „Dann also markieren."
John mochte sich irren, doch irgendwie meinte er, der Leader von SG-1 würde enttäuscht klingen.
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