Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Das Artefakt von Hyndara71

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Einen Tag später, Las Vegas:

Als John aus dem Wagen stieg, traf ihn die Hitze der Wüste, die Sonne brannte augenblicklich auf jeden Quadratzentimeter seiner Haut, der sichtbar war. Sein dunkles Haar schien plötzlich zu einer glühenden Masse zu mutieren und die Uniform an seinem Körper zu kleben. Doch er war solche Klimazonen gewöhnt, er kannte sie noch aus seinen verschiedenen Einsätzen für die Air Force, und natürlich auch aus seiner Zeit in der Pegasus-Galaxie.
Mitchell trat um den Wagen herum, die Sonnenbrille bereits auf der Nase. „Oh Mann, was für eine Sauna!" stöhnte er, als er bei John angekommen war.
Der ließ seine Sonnenbrille in der Tasche und begann den Aufstieg.
Hoffentlich würde Cam Mitchell dicht halten, wie er es versprochen hatte. John hatte keine Lust auf noch mehr Ärger, ganz zu schweigen davon, daß er vielleicht sogar aus dem Stargate-Programm fliegen konnte für das, was er nach hoffentlich erledigter Berater-Tätigkeit tun wollte. Während Mitchell nämlich dem einen oder anderen Casino einen Besuch abstatten wollte, wollte er lieber rausfahren nach Groom-Lake und dort McKay und seine neue Assistentin besuchen. Er mußte diese Chance einfach nutzen, die ihm das Schicksal so unverhofft hinhielt.
„Wird sicher schnell gehen. Keine Ahnung, was eines Ihrer Ex-Schäfchen da angerichtet hat. Unfall klingt nach Blechschaden", kommentierte Mitchell den mageren Bericht, den Landry ihnen beiden gegeben hatte.
Die Polizei von Las Vegas hatte die Air Force angefordert Berater zu schicken aufgrund der Papiere, die dieser immer noch namenlose Wissenschaftler bei sich gehabt hatte. Mitchell war offensichtlich ausgewählt worden, um ein Auge auf ihn zu haben, sagte John sich ebenfalls zum wiederholten Male. Und Landry ließ ihn von der Leine, weil er nun einmal nicht nur der einzige höhere Militär aus Atlantis war, der auch erreichbar war, sondern weil er nun einmal die Verantwortung in der Pegasus-Galaxie gehabt hatte.
John hatte tunlichst vermieden, Landry auf einen kleinen Fehler in seinem Schlachtplan hinzuweisen: nämlich die Tatsache, daß sich in AREA 51 eben die Person befand, die sich sehr wahrscheinlich noch besser mit möglicher, amoklaufender Technologie aus Antikerhand auskannte und auf die er, laut IOA, auf gar keinen Fall stoßen durfte. Möglicherweise war das aber auch so geplant von Landry, der sehen wollte, wie weit er ihm vertrauen konnte ... John wies diesen Gedanken weit von sich.
Statt dessen betrat er als erster die Polizeizentrale der Spielerstadt und fühlte augenblicklich Erleichterung, als der erste kühle Hauch des Klimaanlage ihn streifte.
Die Hitze draußen war doch ein wenig mehr als er erwartet hatte, ging ihm auf, während er hinüberging zu einem Empfangstresen, hinter dem eine weibliche Polizeibeamtin wartete. Er setzte sein charmantestes Lächeln auf und lehnte sich gegen das kühle Metall der Arbeitsfläche.
„Lt. Colonel John Sheppard und Lt. Colonel Cameron Mitchell von der Air Force. Ein ... Captain J. Brass hat um Hilfe durch uns gebeten", stellte er sich und seinen Begleiter vor.
Die junge Frau sah auf, erwiderte sein Lächeln. Ein Leuchten trat in ihre Augen. „Sie sind ..." Sie schloß den Mund, warf Mitchell einen Blick zu, wandte sich dann abrupt wieder ihrem Terminal zu.
„Dr. Grissom erwartet Sie in seinem Büro." Sie hob den Kopf wieder und wies auf eine Glastür, hinter der reges Treiben herrschte. „Einfach da durch und dann die vierte links. Nicht zu verfehlen, Colonel. Das Büro mit den ganzen toten Tieren."
John stutzte, nickte aber.
„Danke." Mitchell blinzelte der jungen Polizistin zu, übernahm jetzt die Führung.
Ein Summer öffnete ihnen die Tür zu dem wohl ansonsten nur für Bedienstete des Sheriffs zugänglichen Bereich des Präsidiums.
John kamen eigenartigerweise Erinnerungen an das, was vor gut eineinhalb Jahren in New York geschehen war. Damals war er kurzfristig Hauptverdächtiger in einer brutalen Mordserie gewesen. Ganz war nie geklärt worden, was genau mit dem echten Täter geschehen war. Sie wußten nur, daß er von Naniten verseucht worden war und seine, Johns, Gestalt angenommen hatte.
Wie es wohl Mac Taylor jetzt erging? War er immer noch der Leiter der Tatortermittler?
Vielleicht sollte er sich einmal wieder bei dem Ex-Marine melden, überlegte John. Immerhin waren sie beide sich damals sehr sympatisch gewesen und als Freunde auseinandergegangen. Mac Taylor hatte sich sogar als eine Art Hellseher erwiesen, als er ihm prophezeite, er werde sein Glück finden. John war sich sicher, er hatte es gefunden - und wieder verloren.
Die Labore in Las Vegas waren größtenteils vollverglast und von allen Seiten einsehbar. Im Gegensatz zu den kathedralenartigen Hallen in New York war es hier um einiges heller, auch wenn es kaum Außenfenster gab. Es wirkte moderner als das, was er hatte in Big Apple bewundern dürfen.
„Oh Mann, der Typ ist wohl ein Käferfreak!" stöhnte Mitchell auf, als sie beide das beschriebene Büro erreichten. Schon von draußen waren all die Nadelsammlungen und Gläser mit verschiedenen organischen Inhalten sichtbar. Regale um Regale verhinderten einen direkten Blick auf den Schreibtisch, zumindest solange, bis sie die Tür zu diesem Büro gefunden hatten. Von dort aus nämlich schlängelte sich ein schmaler Gang bis ans andere Ende des Raumes, wo ein großer, massiv wirkender Schreibtisch stand. Allerdings hatte das ganze einen Haken: Der Besitzer dieses Büros war wohl nicht anwesend.
John drehte sich wieder zu den anderen Laboren hin um. Suchend blickte er sich um, ob er wohl irgendjemand erkennen konnte, der mehr oder weniger eilig in ihre Richtung kam. Aber durch das reichliche Gewusel in den anderen Abteilungen war nicht wirklich etwas ausmachbar.
„Ist das da etwa ein siamesisches Schwein?" fragte Mitchell halb angeekelt, halb fasziniert. „Das sieht da drin ja aus wie in einem Panoptikum."
John hob eine Braue, sagte aber nichts, sondern seufzte, während er die Arme vor der Brust kreuzte.
Jetzt war wohl Warten angesagt. Die Frage war wohl, wie lange würden sie warten müssen, bis dieser Dr. Grissom für sie Zeit hatte.
Eigenartig, dabei hatte die Polizei Las Vegas doch wohl sie angefordert und nicht sie hatten sich aufgedrängt - oder?
„Schuß!" rief jemand aus einem der anderen Räume. Eine Sekunde später donnerte tatsächlich etwas, was beinahe wie eine Detonation klang, durch das Labor.
„Wow!" entfuhr es Mitchell.
„In einen Metallkasten abgegeben", kommentierte John ruhig, sah den Gang, den sie gekommen waren, wieder hinauf. Erleichtert beobachtete er, wie jetzt ein schlanker Mann mit graumeliertem Haar auf sie beide zuhielt. Er trug Bundfaltenhosen, und während er sich bewegte, war deutlich der leichte Ansatz zu O-Beinen sichtbar, die er sonst wohl durch den Schnitt zu verbergen suchte. Beim Näherkommen fühlte John sich von zwei lebhaften, grauen Augen gemustert, während das Gesicht weitestgehend unbewegt blieb, die Miene sogar beinahe von Desinteresse sprach.
„Sie sind die Berater der Air Force?" fragte der Neuankömmling.
John richtete sich wieder auf und ließ die Arme an seinen Seiten herabfallen, um die Rechte dann wieder zu heben und dem Fremden hinzuhalten. „Lt. Colonel John Sheppard, USAF", stellte er sich vor. „Und Sie sind Dr. Grissom?"
Sein Gegenüber nickte, ergriff seine Hand zögernd und erwiderte den Druck. Ein fester Händedruck, der John überraschte. Irgendwie war sein erster Eindruck von diesem Grissom eher der eines Bücherwurmes und Misantropen gewesen. Da schien er sich wohl geirrt zu haben.
„Lt. Colonel Cameron Mitchell", stellte sich nun auch der Leader von SG-1 vor.
„Das ging ja erstaunlich schnell dafür, daß Sie erst aus Colorado kommen mußten", bemerkte Grissom und öffnete seine Bürotür. „Ich hatte auch nicht unbedingt mit Offizieren gerechnet, eher mit Kollegen des Verstorbenen."
„Verstorbenen?" echote John. Augenblicklich schwante ihm nichts gutes.
„Hat man Ihnen noch nichts mitgeteilt?" Grissom schien erstaunt, während er an den Reihen von Regalen vorbei auf seinen Schreibtisch zuhielt.
John warf den schmalen Gängen und verschiedenen Ablagen nur kurze Blicke zu. Was er hatte von außen sehen können war schon mehr als genug für seinen Geschmack gewesen. Dieser Dr. Grissom schien im wahrsten Sinne des Wortes in seiner Arbeit aufzugehen. Jedenfalls hatte Mitchell mit einem recht gehabt: Dieses Büro/Labor war wirklich das reinste Panoptikum aus verschiedenen Kuriositäten und Versuchsreihen, mal offenbar abgeschlossen und auf ihrem jeweiligen Regalbrett vergessen, mal wohl noch im Gange.
„Uns wurde mitgeteilt, daß das Sheriffbüro Las Vegas Berater braucht, weil es einen Unfall gegeben hat", antwortete Mitchell endlich.
Grissom schob eine eigenartige Kiste zur Seite, die John erst auf den zweiten Blick als eine detailreiche Miniatur eines Raumes erkannte (offensichtlich wohl eine Küche), und ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder. Ihnen beiden bot er erst zögernd die Stühle auf der anderen Seite an.
„Einen Unfall?" fragte er dann und runzelte die Stirn. „Eher doch wohl nicht. Wir wissen nicht genau, was geschehen ist. Es hat einen Einbruch in ein Haus gegeben und später wurden zwei Leichen und der Kadaver eines Hundes gefunden, nachdem die Polizei sich dort umgesehen hat."
John lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander. „Ist der Tatverdächtige derjenige, dessentwegen Sie uns kommen ließen?" erkundigte er sich.
Grissom zog einen Stapel Fotos unter einem Haufen Papieren hervor. „Nein, einer der Toten ist ein Dr. Harvey Minneon. Unseres Wissens war er gerade in Ihre Einrichtung bei Groom Lake versetzt worden."
Minneon?
Irgendwie meinte John, einen Nachhall auf diesen Namen zu haben. Allerdings war er sich nicht so ganz sicher. Er beugte sich vor. „Haben Sie ein Foto?"
Grissom zog einen laminierten Ausweis unter einem weiteren Stapel Papieren hervor und schob ihn ihm hin. John nahm ihn und betrachtete das paßbildgroße Foto eines hageren Mannes.
Das war einer von McKays Assistenten aus Atlantis!
John holte tief Atem und nickte. „Ich kenne ihn, wenn auch nicht sonderlich gut." Er legte den Ausweis zurück auf den übervollen Schreibtisch. „Allerdings werde ich Ihnen da nicht so wirklich weiterhelfen können. Ich könnte Sie höchstens an seinen Vorgesetzten vermitteln."
„McKay?" fragte Mitchell.
John nickte stumm.
Grissom sah von einem zum anderen. „Sie wissen nichts von den Forschungen des Toten? War er vielleicht Entomologe?"
John stutzte, schüttelte dann den Kopf. „Nein, er war Physiker und hatte kein eigenes Forschungsgebiet - noch nicht. Aber, wie gesagt, ich kann Sie an seinen Vorgesetzten verweisen und sehen, ob ich vielleicht die letzte Beurteilung von Dr. Minneon faxen lassen kann. Ansonsten kann ich recht wenig sagen."
Grissom nickte wieder, reichte ihm dann den Stapel Fotos, den er bis jetzt in der Hand gehalten hatte. „Wissen Sie vielleicht, was das angerichtet haben könnte, Colonel?"
John wollte in dem Moment, in dem er diese Frage hörte, seine Hand wieder zurückziehen.
Nein, nicht das, betete er im Stillen, während er sich zwang, das erste Bild anzusehen. Doch diese höhere Macht, die sich offenbar gern einmal in sein Leben einmischte, stellte sich wieder einmal taub.
„Ist das Dr. Minneon?" fragte Grissom unbarmherzig.
Johns Finger zitterten, er konnte nichts daran ändern. Zu frisch waren seine eigenen Erinnerungen. Am liebsten hätte er diesem Dr. Grissom die Fotos ins Gesicht geschleudert. Statt dessen konzentrierte er sich, so wie es Dr. Heightmeyer und auch Dr. Mackenzie es ihm geraten hatten, fokussierte sich auf einen Punkt und versuchte an etwas anderes zu denken, während er jetzt noch einmal sehr bewußt das Foto musterte.
Nein, die charakteristischen Wunden fehlten, es war kein Wraith gewesen.
John holte noch einmal tief Atem.
Kein Wraith, aber etwas, was es mit ihnen aufnehmen konnte ...
„Kann ich mal sehen?" Mitchell beugte sich vor.
John war nur zu froh, die Fotos wieder loszuwerden und sah auf, während er sie an den Leader von SG-1 weitergab. Augenblicklich glaubte er sich als Forschungsobjekt auf den Seziertisch unter Grissoms forschenden Blick.
Verdammt, warum mußte er immer so viel verraten über sich selbst!
„Sie kennen diese Symptome also." Das war keine Frage, das war eine Feststellung.
Grissom erhob sich wieder von seinem Stuhl, sah immer noch auf ihn hinunter. „Wir haben da noch etwas im Haus der Minneons gefunden. Vielleicht hilft Ihnen das weiter, Colonel Sheppard."
Mitchell legte die Fotos mit einem deutlich angeekelten Gesichtsausdruck zurück auf den Schreibtisch, stand ebenfalls auf. Nur John mußte sich geradezu zwingen, sich wieder zu erheben. Seine Beine schienen sein Gewicht nicht mehr tragen zu wollen, seine Knie bestanden plötzlich aus Gummi.
Er AHNTE, was die Minneons getötet hatte. Und wenn er recht hatte, hatte dieser Einbrecher mehr als nur ein bißchen Glück gehabt, da lebend wieder rauszukommen.
Grissom führte sie aus seinem Büro heraus in eines der angrenzenden Labore, schaltete dort das Licht ein, nachdem sie vor einem Glaskasten standen, einem Terrarium, worin sich etwas regte.
Als die Neonröhren unter der Decke aufflammten und den Raum in grelle Helle tauchten, mußte John blinzeln, wandte sich halb ab. Dann drehte er sich doch um und sah auf das nieder, was sich da in dem Terrarium befand - und glaubte sich in einem Alptraum gefangen.
Ein riesiger Iratus-Käfer hockte in der Mitte eines Gespinstes und ließ seinen Schwanz langsam pendeln.
„Was ist das?" Mitchell beugte sich vor.
John riß den anderen geistesgegenwärtig zurück, gerade als der Käfer gegen das Glas sprang. „Nicht!"
Dann drehte er sich um und verließ wortlos das Labor, Mitchell im Schlepptau.
John wußte, was er jetzt zu tun hatte. Er kannte nur zwei andere auf der Erde, die zumindest ansatzweise etwas über diese Insekten wußten. Und eine dieser beiden „Experten" befand sich in AREA 51!

Grissom mußte zugeben, die Reaktion dieses Colonel Sheppard hatte ihn überrascht. So schnell hatte er wirklich noch niemanden sein Labor verlassen sehen wie den Luftwaffenoffizier.
„Was war das denn gerade?" Unbemerkt war Catherine aus einem der anderen Labore auf den Gang getreten und stand jetzt neben ihm.
Grissom schürzte nachdenklich die Lippen, nickte dann. „Ich würde sagen, da hat jemand sehr viel Respekt vor unserem Gast - zurecht, wie wir inzwischen wissen." Er warf dem eigenartigen Insekt in dem Terrarium einen langen Blick zu.
„Vernünftig", kommentierte die Tatortermittlerin.
Grissoms Augen wurden schmal. „Ich gehe jede Wette darauf ein, daß die beiden wiederkommen werden. Und daß sie dann noch jemanden mitbringen. Jemanden, den wir eigentlich von Anfang an hier wollten."

AREA 51:

Vashtu legte den Schraubendreher zur Seite und betrachtete ihr Werk skeptisch. Sicher war sie sich wirklich nicht, ob das halten würde. Hatte die Datenbank auch nur einen Fehler, würde sie sie vielleicht in Krämpfen von der Wand reißen - und sich dabei das Genick brechen. Sie wagte nicht zu glauben, daß ihre Fremdzellen so schnell reagieren würden auf die Gefahr, die ihr möglicherweise drohte.
„Scheint jetzt zu halten", kommentierte McKay. Als sie ihm einen Blick zuwarf sah sie ihn mit überkreuzten Armen auf der anderen Seite des Arbeitstisches stehen und leise nicken.
Vashtu verzog unwillig das Gesicht. „Nächster Versuch?" fragte sie.
McKays Gedanken murmelten in ihrem Kopf über die Ungerechtigkeit des Lebens, der es ihm untersagte, diese spezielle Maschine zu gebrauchen.
Und so war es auch. Ähnlich wie die Kontrollstühle reagierte offensichtlich auch die mobile Datenbank nur auf natürliche Genträger. Dabei sollte derjenige, der seinen Kopf in diese Maschine steckte, nach Möglichkeit nicht nur das Gen tragen, sondern auch die nötige Gehirnkapazität aufweisen. Oder, vereinfacht ausgedrückt: Es sollte ein Antiker sein, der detailliert nach dem Wissen forschte, das McKay offensichtlich mal wieder so dringend suchte.
Bei der ganzen Sache gab es allerdings zwei Knackpunkte: Man benötigte einen Steuerkristall mit der Ratsfreigabe und es gab nur noch sehr wenige Lantianer (oder Antiker, wie Vashtu meist bevorzugte), die für einen solchen Versuch auch noch zur Verfügung standen. Um ehrlich zu sein, außer ihr war keiner in der Nähe, Aufgestiegene ausgeschlossen.
„Wenn ich gleich loslege, schalten Sie bitte nicht wieder den Strom ab. Es sei denn, Sie wollen, daß mein Hirn gegrillt wird. Damit allerdings wäre Ihnen wohl wenig geholfen, Rodney." Vashtu ließ den Kopf auf ihren Schultern kreisen und verzog erneut das Gesicht.
„Ich weiß Bescheid!" McKay klang alles andere als begeistert.
Nun ja, damit dürften sie beide gleich motiviert sein, dachte Vashtu und trat an das Gerät heran. Tief holte sie Atem und warf dem Kanadier noch einen Blick zu. „Keine Energieunterbrechung, solange ich online bin! So wie wir dieses Ding modifiziert haben, könnte ich nach einem solchen Fall mit dem IQ eines Schokoriegels wieder rauskommen", wiederholte sie.
McKay war genervt, seinen Gedanken zufolge, die in ihrem Kopf murmelten, war sie einfach nur übervorsichtig - wie jede Frau eben. Inwieweit irgendjemand sie als etwas besonderes empfand, konnte er nicht nachvollziehen.
Wenn das sein einziges Problem mit ihr war ...
„Aktivieren!"
Vashtu atmete noch einmal tief ein, dann steckte sie ihren Kopf in die Höhlung. Der Retinastrahl flimmerte auf ihrer Netzhaut, die prankenartigen Sicherheitsbügel umschlossen ihren Kopf und zogen sie dichter an das Eingabefeld heran.
Bitte jetzt keinen Fehler machen, war ihr einziger Gedanke, während sie blind begann, die Statusbefehle abzurufen, die McKay für seine weitere Forschung brauchte.
Vielleicht hätte sie doch vorschlagen sollen, daß man den Stuhl von Antarktica holte, ging ihr durch den Kopf. Augenblicklich interpretierte das Programm ihren Gedanken und fand den falschen Abzweig.
Vashtu fluchte und konzentrierte sich wieder auf ihre eigentliche Arbeit.
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.