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Vashtu von Hyndara71

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Etwa zwei Stunden später

Vashtu hatte gerade das Gestränge mit der Schale abgestellt, als sie das schrille Jaulen hörte. Sofort rannte sie in das Cockpit des Jumpers, blickte durch die Frontscheibe hinaus und erbleichte.
Wraith-Darts!
Und noch etwas sehr viel gewaltigeres und finsteres erhob sich plötzlich nicht weit entfernt von ihnen. Dort, wo sich vormals dichte Wälder befunden hatten.
Vashtu wirbelte herum, raste zur Hecklucke.
„Johnson, schnell!" rief sie.
Ein gleißender Lichtstrahl blitzte kurz auf, und wieder erklang das Jaulen der schnellen Jäger.
Die Antikerin blieb auf der Rampe stehen, starrte auf den leeren Fleck, an dem sich vorher der Marine befunden haben mußte.
„Nein!"
Sie schluckte.
Johnson trug den Generator. Und das Gerät war mit ihm verschwunden.
Vashtus Augen zuckten hilflos hin und her. Das Jaulen der Jäger klang jetzt weiter entfernt, dennoch nicht zu weit.
Was konnte sie tun?
Wieder eilte sie zurück ins Cockpit, sah hinaus und konnte gerade noch beobachten, wie ein winziger, finsterer Punkt in dem gewaltigen Etwas verschwand.
Sheppard und McKay waren damit beschäftigt, die schwere Hülle des Ladegerätes durch die Höhlen zu schleppen. Der Colonel selbst hatte sie und Johnson vorgeschickt, um ihre Last abzulegen. Dann sollten sie beim Jumper auf die Rückkehr der letzten beiden warten.
Vashtu senkte den Kopf, ihre Finger krallten sich in die Polsterung der beiden Pilotensitze und ihre Kiefer spannten sich immer wieder an.
Wenn die Menschen von Atlantis von den Wraith bisher mit irgendeiner Antiker-Technologie erwischt worden waren, hatten sie nicht sehr lange Freude an diesen Entdeckungen gehabt. Die Wraith hatten zerstört, was sie bekommen konnten. Kein Wunder, den Krieg hatten sie letztendlich auch eher wegen ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit gewonnen und nicht wegen ihres technischen Know hows.
Wenn der Pilot des Jägers gewußt hatte - ein schwacher Punkt verschwand in der großen Finsternis.
Vashtu starrte wieder nach draußen.
Warum sollte ein Basis-Schiff hier landen? Soweit sie wußte, waren die Wraith erwacht und auf den Wegen zu ihren Weidegründen. Sie landeten ihre Basis-Schiffe dann nie, es sei denn, in den letzten zehntausend Jahren hatten sich ihre Angewohnheiten geändert.
Sie kniff die Lippen fest aufeinander und richtete sich auf. Sie war ohnehin nicht sicher auf diesem Planeten, solange die Wraith hier waren. Irgendwie, das wußte sie noch aus ihrer Zeit, konnten sie sie aufspüren, als hätten sie einen sechsten Sinn für Antiker.
Vashtu drehte sich um, griff nach ihrer P-90 und verließ den Jumper.

Sheppard richtete sich auf, streckte den Rücken. Dieses Gehäuse war verdammt schwer! Und irgendwie konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, daß er auch noch das schwerere Ende des Gerätes erwischt hatte.
„John?"
Er aktivierte sein Funkgerät. „Was ist?"
McKay blickte fragend auf. „Was will sie denn jetzt schon wieder?"
„Die Wraith sind hier", sagte Vashtu gerade. „Sie haben Johnson und den Generator."
Sheppards Augen wurden groß. Er drehte sich zu McKay um, der seinen Blick entsetzt erwiderte.
„Sie sind mit einem ihrer Basis-Schiffe nicht weit von unserem Jumper gelandet und ich glaube, der Jäger ist zurückgeflogen", fuhr die Antikerin fort. „Ich bin auf dem Weg, um Johnson wieder da heraus zu holen."
Sheppard drehte sich etwas hilflos herum. „Negativ", sagte er mit gespielt fester Stimme. „Du bleibst beim Jumper. Wir sind in einigen Minuten bei dir."
„Sie wissen, daß ich hier bin, John. Ich kann es fühlen."
Sheppard spannte die Kiefer an und preßte die Lippen aufeinander.
„Bleiben Sie beim Jumper, Vashtu", mischte McKay sich nun ein. „Das ist sicherer."
„Ich bin fast bei ihrem Basis-Schiff", kam die Antwort.
„Dann dreh um und warte, bis wir kommen. Allein hast du keine Chance", sagte Sheppard.
Kurze Zeit passierte gar nichts, es kam keine wurde immer nervöser, je länger das Schweigen dauerte.
„Wenn die Wraith den Generator in ihre Hände bekommen, werden sie ihn zerstören. Tut mir leid, John." Ein Klicken in der Leitung.
„Vashtu!" Sheppard tat einige entschlossene Schritte nach vorn. Seine Augen glühten zornig. „Vashtu, komm zurück! Vashtu!"

Die Antikerin zog ihren Detektor aus der Brusttasche und aktivierte ihn. Wie sie nicht anders erwartet hatte, konnte sie eine größere Energiequelle im Inneren des Schiffes wahrnehmen. Eine Energiequelle, die nichts mit den Antrieben der Wraith zu tun hatte.
Sie hob die P-90 an die Wange, stützte die Waffe mit ihrem Unterarm, daß sie weiter die Anzeigen auf dem Detektor lesen konnte, und huschte den Gang entlang. An der Ecke preßte sie sich eng an die Wand, beobachtete aufmerksam den Detektor, ehe sie in den nächsten einbog und lautlos weiterschlich.
Wenn sie sich nicht irrte, sah sie auch das Signal von Johnson. Zumindest erhielt sie zwei Punkte, die sich nicht bewegten.
„Halte durch", wisperte sie, huschte weiter, ein Auge auf den Gang gerichtet, mit dem anderen aufmerksam weiter den kleinen Bildschirm beobachtend.

„Nun machen Sie schon, Rodney!"
Sheppard griff nach dem Gehäuse, versuchte es hochzustemmen, rutschte aber ab. Das Gerät knallte auf den felsigen Boden.
„Es ist zu schwer. Wir sollten es zurücklassen." McKays Blick war gequält.
Sheppard warf ihm einen wütenden Blick zu. „Wir nehmen es mit. Es ist nicht mehr sicher, wenn die Wraith hier sind."

Vashtu drückte sich eng an die Wand und sah den drei Wraith nach, die den anderen Gang entlangkamen. Doch sie bemerkten sie nicht.
Kaum waren sie vorbei, schlüpfte sie hinter ihnen in den Gang und eilte so geräuschlos wie möglich weiter, den Blick wieder an den Detektor geklebt.
Ein dritter Punkt war aufgetaucht.

Sheppard krallte sich an das Gehäuse. Er würde dieses Gerät nicht zurücklassen, eher würde er ...
Was?
„Machen Sie schon, Rodney!" befahl er mit gepreßter Stimme.
Vashtu in einem Basis-Schiff der Wraith. Und er wußte nur zu gut, daß die Wraith weder zu unterschätzen noch dumm waren. Und sie konnten Antiker-Gene wahrnehmen.

Vashtu eilte weiter. Die Gänge weiteten sich etwas.
Sie wußte, wo sie sich befand. Sie hielt genau auf die Mitte des Schiffes zu, auf die Kammer der Königin. Und dort schienen auch Johnson und der Generator zu sein.
Hilflos beobachtete sie weiter die Anzeige auf dem Detektor. Zumindest der Generator, zumindest der. Es durfte einfach nicht alles umsonst gewesen sein!

Sheppard kroch den Abhang hinauf und blickte hinunter.
Warum hatte er ausgerechnet heute sein Nachtsichtgerät im Jumper gelassen? Warum war er so dämlich gewesen und hatte die Antikerin allein mit Johnson gehen lassen?
„Etwas zu sehen?" rief McKay von unten.
Sheppard rutschte den Abhang wieder hinunter. „Ja, Nacht. Es ist dunkel, Rodney", knurrte er, stellte sich vor dem Gehäuse auf und musterte es.
„Weiter", entschied er endlich, auch wenn inzwischen alles in ihm danach schrie, Vashtu nachzueilen und sie aus dem Basis-Schiff zu holen - und ihr eine gehörige Abreibung zu erteilen. Es war das zweite Mal, daß sie seinen Befehl mißachtete, und das würde er nicht so schnell vergessen.

Vashtu blieb stehen, atmete tief ein.
Die große Energieanzeige ... etwas stimmte nicht mit ihr. Das Lebenszeichen, von dem sie glaubte, es sei Johnson, war vollkommen erloschen. Und sie ...
Sie musterte die Wand vor sich. Sie war so dicht dran, so verdammt dicht dran!
Sie durfte jetzt nicht daran denken. Vielleicht konnte sie den Generator noch retten. Aber dazu mußte sie einsatzfähig sein.
Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, dennoch hob sie die Waffe wieder und marschierte weiter.
Die meisten Wraith schienen auf Beutezug zu sein, das gewaltige Schiff wirkte leer. Oder zumindest der Teil, in dem sie sich befand.
Vorsichtig bog sie um die nächste Kurve und sah vor sich einen etwas helleren Lichtschein. Ein Durchgang!
Sie hielt darauf zu und blieb direkt davor stehen. Als sie in den Raum hineinblickte, sah sie eine Gestalt in Militäruniform am Boden liegen.
„Johnson!"
Sie vergaß ihre Vorsicht und eilte in den Raum, eher ein Saal. Den Detektor stopfte sie wieder in ihre Brusttasche, ließ sich auf ein Knie sinken und beugte sich über die Gestalt. Sie brauchte nicht nach einem Puls zu suchen. Beschämt wandte sie sich von dem ausgesaugten Leichnam ab und schloß eine Sekunde die Augen.
Johnson war tot.
Der Generator. Sie war gekommen, um den Generator zu suchen.
Immer wieder hämmerte sie sich diesen Satz ins Hirn, blickte schließlich suchend auf. In der Nähe stand ein Tisch. Und auf diesem Tisch ...
Vashtu kam mit einem Ruck wieder auf die Beine und tat die paar Schritte.
Verzweiflung zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. Mühsam stützte sie sich auf der Tischkante ab und schüttelte den gesenkten Kopf.
Der Generator tat einen letzten, rasselnden Ausstoß, dann verloschen die Anzeigen - endgültig. Irgendjemand hatte ein Loch in dessen Hülle geschossen, vielleicht Johnson als letzte Verteidigung gegen den Angreifer, der ihm das Leben nehmen wollte, vielleicht die Wraith selbst.
Das konnte einfach nicht sein! Das durfte nicht sein! Sie hatten alle so viel riskiert, um dieses Ladegerät zu bekommen. Und jetzt ...
Sie war in der Königinnenkammer! Sie war im Herzen des Basis-Schiffes.
Keuchend holte Vashtu Atem, dann richtete sie sich langsam auf, brachte ihre Waffe in Anschlag und hob den Kopf. Die Wabenkuppel wölbte sich über ihr, und einen Moment lang glaubte sie, ein Geräusch zu hören.
Langsam wich sie von dem Tisch zurück, den Blick immer noch nach oben gerichtet. Und dann hörte sie das Zischen, direkt hinter fuhr herum. Ihre Augen schienen aus den Höhlen quellen zu wollen. Dann traf ein erster mentaler Schmerz sie und ließ sie einige Schritte zurücktaumeln. Die P-90 entglitt ihrer Hand.
„Lantianer!" zischte die Wraith-Königin.
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