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Vae Victis II: Die Herren der Winde von Terraner

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Kapitel 6: Feuer & Wasser

Ein Donnern ertönte aus der Ferne. Don Fernando wirbelte herum. Das Schiff des Reiches war viel näher als es sein dürfte und hatte bereits den ersten Warnschuss abgefeuert. Mit einem bestialischen Brüllen antwortete der frischgeschlüpfte Drache auf den Kanonendonner.

„Hunderttausend heulende Höllenhunde!“, fluchte Hinkebein-Gibson, der Kapitän der Santa Lucia, und wurde daraufhin vom Drachen gepackt. Schreiend zappelte er im Maul des Ungetüms. Blut spritzte und ein unappetitliches Knirschen war zu hören. Die Männer von Hinkebein-Gibson wichen erschrocken zurück. Aber dann starteten sie einen Angriff auf das Biest um ihren Kapitän zu retten. Für ihr Loyalität wurden sie auf grausame Weise bestraft: Eine Feuerlohe verbrannte sie nachdem der Drache Hinkebein-Gibson verschlungen hatte.

„Taktischer Rückzug!“;, brüllte Don Fernando und stolperte rückwärts auf die Reling zu. Seine Männer rannten auf die Verbindungsplanken zu und schwangen sich an den Seilen wieder zurück. Die rechte Seite der Dschunke brannte lichterloh. Die Matrosen wussten nicht wohin und rannten kopflos hin und her.


Währenddessen auf der Kaiserin Ottilie:

„Was zum Teufel!?“, stieß Caldwell hervor als er den gewaltigen Feuerstoß auf der Dschunke sah. „War das ein Drache?“

Aus der Ferne wehte der Wind schwache Schreie heran. Sie klangen nach Tod und Verzweiflung…!

„Kapitän MacGregor, wir müssen…“, hob Bernadette von Bucklebear zu einem Befehl an, wurde jedoch vom 1. Maat rüde unterbrochen.

„Scheiß die Wand an! Der olle Jensen hat doch kein Seemannsgarn erzählt!“, platzte Stevan Strogoff verdutzt heraus. „Hol‘s der Schaitan, wer hätte das gedacht!“

„Wovon zum Teufel reden Sie da, Mann?“, wollte Caldwell gereizt wissen, während er die Reling so stark gepackt hielt das seine Knöchel weiß hervortraten.

„Vor drei Monden, es war an einem regnerischen Abend….“

„Maat, beantworten Sie die Frage des Gentlemans bitte unverzüglich!“, mischte sich MacGregor ein, der sich natürlich auch für den Grund für Strogoffs Ausbruch interessierte.

„Ich saß mal in einer Bar, ein kaltes Importbier aus Port Lucia in der Hand. Der alte Jensen, das war ein Stammgast jener Spelunke, hatte schon einiges intus und faselte etwas von einem florierenden Seehandel zwischen dem Jenseitigen Reich und dem Emirat. Sein Sohn wäre darin involviert und hätte ihm was von mächtigen Kriegswaffen erzählt die an das Emirat geliefert werden…“

„Drachen!“, kombinierte Sir Steven Caldwell messerscharf.

„Kapitän, wir sind gleich auf Gefechtsdistanz!“, meldete Watson in dieser Sekunde.

MacGregor fuhr sich angestrengt überlegend durch den Vollbart.

„Beidrehen, wir lassen es die Piraten und den Drachen unter sich ausmachen!“

Caldwell schwirrte der Kopf als er sich die aberwitzige Schlacht auf der Dschunke vorstellte. Piraten gegen Drachen! Ein wahrhaft apokalyptischer Kampf.

Es knirschte nicht wenig im Gebälk der Kaiserin als sie abdrehte. Alle Augen an Bord richteten sich auf die Dschunke.


Unterdessen auf der Dschunke:

Mit einem grässlichen Schrei verlor Jeronimo Rugera seinen hübschen Kopf. Don Fernando hob seinen Säbel in einer, wie er hoffte, drohenden Geste hoch.

„Bleib weg, elender Lindwurm!“, rief der Pirat und wich zurück, damit das Blut das aus dem Torso Rugeras strömte nicht seine Teufelsrochenlederstiefel besudelte.

Der Drache lachte schauerlich, wobei fremdes Blut an seinen Lefzen herablief. Um ihn herum lagen die Leichen der Piraten und die der Matrosen der Dschunke wild durcheinander.

Die Santa Maria brannte lichterloh und die Mannschaft der Black Mamba wartete loyal auf ihren Kapitän um abzulegen. Zumindest hoffte Don Fernando das, obwohl der alte Haudegen ahnte dass die Black Mamba wohl nur noch da war, weil die Piraten viel zu durcheinander waren um zu fliehen. Im Moment liefen sie jedenfalls nur kreischend herum, während diejenigen die einen kühlen Kopf bewahrt hatten die Seile der Enterhaken durchschnitten.

„Kapitän!“

Don Fernando de Estefan erblickte backbords des grünen Drachen Huáng Tàijí, der eine Harpune fest in der Hand hielt. Neben ihm und auf der anderen Seite standen ebenfalls Harpunenträger.

Nach einem Seitenblick atmete Don Fernando tief durch, er ahnte den Plan des vorgeblichen Handelsschiffers. Der Pirat sollte den Drachen ablenken damit die anderen zustechen konnten.

„Hey, du fettes Vieh!“, brüllte der Pirat nun. Der Drache knurrte, Rauchwölkchen kräuselten über seinen Nasenlöchern.

„Deine Mutter war ein eine räudige Landratte und dein Vater ein gottverdammter REGENWURM! Friss Stahl, du verhinderter Gartenschlauch!!“, brüllte Don Fernando und tastete nach seiner Schnupftabakdose.

Das geschuppte Ungetüm brüllte, dann zersplitterte Holz und es hievte sich vollständig an Deck. Es machte einen Schritt auf Don Fernando zu, der nutzte die Gunst der Sekunde und schüttete dem Monstrum 200 Gramm feinsten Schnupftabak in die empfindlichen Nüstern. Der Effekt war nur mit einem Teufelsrochen zu vergleichen auf den man die Säure des gemeinen Seepickerichs träufelte. Der Kopf des Drachen explodierte schier, er musste niesen und verbrannte das Marssegel dabei. In diesem Moment wurden ihm 6 Harpunen in die ungeschützten Seiten gestoßen.
Die Pein verschlimmerte sich noch für den Drachen, schnaufend, blutend und niesend versagte er mehrmals dabei zu Brüllen. Zum Entsetzen der letzten Überlebenden waren auch die Nieser des Drachen überaus feurig. Ein Stakkato an kleinen, konzentrierten Flammenstößen setzte den Rest der Dschunke in Brand. In Brand gesteckt war auch der Bart des Don Fernando. Gotteslästerliche Flüche ausstoßend versuchte er ihn zu löschen, während die Matrosen auf den Drachen eindrangen. Da endlich brüllte der Drache seinen Schmerz heraus, wodurch die Dschunke Fahrt aufnahm. Die angeleinte Black Mamba wurde zum Schrecken der Piraten mitgezerrt.

Mit einer gekonnten Drehung stellte sich Don Fernando in Positur. Er richtete den Säbel auf den Drachen. Brüllend lief er los. Diesem elenden Mistvieh, wollte er nun endgültig den Gar ausmachen. Verschwunden aus seinen Gedanken war die hohe Belohnung für ein intaktes Drachenei das sein Auftraggeber ausgelobt hatte. Geblieben war der Wunsch das Monster zu töten das so viele seiner Piraten umgebracht hatte.

Der Lindwurm riss den Kopf hoch und entblößte so seinen schuppigen Hals. Mit irrem Gebrüll rannte der Pirat auf das Monster zu, den Säbel voran. Er war schon im Sprung auf den Drachen, als dieser ihn mit seinem langen Hals von der Seite erwischte und durch die Luft schleuderte. Schreiend flog der Pirat durch die Luft. Seinen Säbel verlor er, glitzernd fiel er in die Tiefe. Don Fernando flog und flog, bis er in die Wanten seines eigenen Schiffes krachte. Vollkommen schockiert klammerte er sich an ihnen fest. Machtlos beobachtete er wie die Matrosen weiter mit dem Monster kämpften. Nach zahllosen Stichen mit der Harpune brach er schließlich zusammen. Blutüberströmt stand eine kleine Gestalt vor dem Leichnam, Don Fernando vermutete das es Huáng Tàijí war. Er wollte sich schon erschöpft in den Seilen baumeln lassen, als sein Blick in die Ferne schweifte. Das Schiff des Reiches! Nun kam es näher.

„Das hat mir gerade noch gefehlt“, murmelte Don Fernando und seufzte.

weiter: Kapitel 7
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