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Vae Victis II: Die Herren der Winde von Terraner

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Kapitel 5: Colonel zur See

Als Colonel Steven Caldwell, der am Vortag zum Ritter geschlagen worden war, erwachte bemerkte er irritiert das Schwanken des Raumes um ihn herum. „Das ist ja schlimmer als nach Jacks Junggesellenabschied…“, brummte der Colonel und setzte sich gerade hin. Langsam sickerte die Erkenntnis in sein Bewusstsein das er sich auf einem Schiff befand und das Schwanken wohl auf den Seegang zurückzuführen ist. Steven reckte sich und griff nach der Uniformhose die auf dem Stuhl neben ihm lag. Es war ein wenig ungewohnt sie nach dem monatelangen Tragen des Airforce Jumpsuits anzuziehen, aber es war zur Abwechslung mal ganz nett die Hosen anzuhaben.

Nachdem er seine Morgentoilette mit den eingeschränkten Mitteln der Offizierskabine erledigt und sich komplett angezogen hatte, setzte er sich seine blaue Mütze auf den Kopf und öffnete die Tür. Er ging durch einen kleinen, hölzernen Gang und kam dann auf das sonnengeflutete Deck.

„Guten Morgen Steven! MacGregor und ich haben schon gegessen. Der Steward wartet nur darauf dass er abräumen kann, also solltest du dir nicht zu lange Zeit lassen“, begrüßte ihn Bernadette fröhlich.

Gemeinsam gingen sie zur Kajüte des Kapitäns und setzten sich hin. Während Caldwell sich ein Brot schmierte, fragte er: „Ist irgendetwas passiert während ich schlief?“

„Es gab einen Streit zwischen Major Prenzlau und Leutnant Watson über die Unterbringung der Elite-Gardisten…“

„Hm“, sagte Caldwell während er ein Croissant aß. Dann weiteten sich seine Augen: „Wo sind eigentlich meine Marines?“

„Die haben sich darauf berufen Mitglieder des diplomatischen Corps zu sein und deswegen keine Arbeiten verrichten zu müssen“, erzählte Bucklebear schmunzelnd. Urplötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Unruhig griff sie sich an die Brust.

„Was ist denn los?“, fragte Steven besorgt und setzte sein halbgegessenes Croissant ab.

„Das Auge des Nordens! Es… pulsiert!“, mit einem schnellen Griff förderte sie eine Kugel aus fremdartigen Material zu Tage, die sie sich an einer Kette umgehängt hatte. Nachdem der Generalfeldmarschall sie unter der Uniform hervorgezogen hatte, erkannte auch der Colonel dass etwas mit dem Auge des Nordens vor sich ging. Fremdartige Schwingungen gingen von dem Artefakt aus.

In diesem Moment wurde die Tür zur Kajüte aufgerissen. Das bärtige Gesicht des ersten Maates Strogoff erschien kurz, brüllte: „Piraten!“ und verschwand wieder.

„Verdammte Piraten!“, fluchte Bernadette ganz undamenhaft während Caldwell den Rest seines Croissants verschlang. „Davor hat uns das Auge warnen wollen.“

„Die Vorwarnzeit von dem Teil gefällt mir nicht!“, verkündete Bucklebear und lief aus dem Raum, die Hand am Rapier. Caldwell folgte ihr auf dem Fuße. Als er das Deck erreichte, herrschte geordnetes Chaos. Die Männer machten das Schiff gefechtsbereit.

Sie trafen sich mit dem Kapitän beim Steuermann.

„Gegen 4 Glasen hat der Ausguck mehrere Segel am Horizont entdeckt. Wir sind ihnen näher gekommen, offenbar handelt es sich um zwei Korvetten die ein Handelsschiff bedrängen.“

„Werden wir dem Handelsschiff helfen?“

„Auf der einen Seite verpflichtet mich mein Eid dazu jedem Schiff in Not zu helfen, auf der anderen Seite sind wir auf einer Mission bei dem der Zeitfaktor entscheidend ist, Sir Steven“, antwortete MacGregor unschlüssig.

Generalfeldmarschall Bernadette von Bucklebear ließ sich von ihrem inzwischen unauffällig zu ihnen getretenen Adjutanten einen Feldstecher reichen und richtete ihn auf die anderen Schiffe: „Für mich sieht das attackierte Schiff aus wie eine Dschunke.“

„Sie meinen es könnte aus dem Jenseitigen Reich stammen?“, fragte MacGregor und sah zu seinem Ausguck hoch, der eine Sekunde später Bucklebears Entdeckung bestätigte.

„Käpt’n, es ist eine Dschunke! Sie segelt… unter der Flagge des Emirats!“

„Nach dem Spektakel in Hommington würde ich als Dschunkenkapitän auch nicht mehr unter der Flagge meines Heimatlandes fahren. Es ist doch klar das das Jenseitige Reich verdächtigt wird!“, meinte Caldwell und trommelte mit seinen Finger auf der Reling. „Ist es normal dass diese Dschunken so nah am Reich gesichtet werden?“

„Nein, eigentlich nicht“, meinte MacGregor der verstand worauf der Colonel herauswollte.

Bernadette hatte ihre Arme verschränkt… ich denke es sind genug Verdachtsmomente gegeben um eine Untersuchung diese Dschunke zu rechtfertigen. Aber zuvor müssen wir sie retten. MacGregor, bringen sie diesen Kahn in Fahrt!“

„Aye, Madam! Steuermann, neuer Kurs! Wir müssen die Kombattanten so schnell wie möglich erreichen! Watson, lassen sie zusätzliche Segel setzen!“

Eifrige Matrosen kletterten sofort in die Wanten und setzten zusätzliche Segel. Der Wind knatterte in ihnen und die Kaiserin Ottilie beschleunigte merklich. Ihr triniumverstärkter Rumpf pflügte förmlich durch das graugrüne Wasser des Ozeans.


Unterdessen auf der Korvette „Black Mamba“:

„Arrr, entert das Schiff! Verdammte Kanaillen!“, befahl Don Fernando de Estefan. Die Männer gehorchten dem Piratenkapitän sofort. Enterhaken wurden zu der sturmreif geschossenen Dschunke geworfen und Leitern schoben sich sowohl von der Black Mamba als auch von der Santa Lucia zu der Dschunke.

Johlende Piraten setzen auf die Dschunke über. Asiatisch aussehende Seemänner fielen wie die Fliegen unter den Hieben der schartigen Säbel. Der kümmerliche Rest der Mannschaft drängte sich um den Hauptmast, als Capitano Don Fernando de Estefan über eine Planke auf das Deck des geenterten Schiffes wechselte.

„Arrr“, grollte der Pirat eindrucksvoll und kratze sich mit der Eisenkralle die ihm die rechte Hand ersetzte am dicken Bauch.

„Capitano! Ein Schiff des Reiches steuert direkt auf uns zu!“, meldete ihn diesem Augenblick ein Ausguck von der Black Mamba.

„Verdammte Marine!“, rief Don Fernando und spuckte verärgert auf die frisch geputzten Bohlen der Dschunke. „Wie weit ist es noch entfernt?“

„Sie dürfte in einer halben Stunde hier eintreffen!“

„Hm. Dann werden wir uns eben beeilen müssen“, stellte der Capitano fest, sich nicht der Tatsache bewusst das der Ausguck nicht ahnte das er das schnellste Schiff der Flotte vor dem Fernglas hatte.

Mit einer dramatisch, schwungvollen Geste riss Don Fernando seinen Degen aus der diamantenverzierten Scheide. Mit der Eisenhand deutete er gen Himmel und deutete mit dem Degen auf die Matrosen.

„Sprecht, elendes Pack! Wo ist der Mann, der die zweifelhafte Ehre hat sich Kapitän der Schlitzaugen schimpfen zu dürfen?“

„Ich bin der Kapitän dieses Schiffes“, ein Mann trat selbstbewusst vor. „Mein Name ist Huáng Tàijí. Sie begehen einen großen Fehler…“

„Arrr, wenn ich jedesmal eine Dublone dafür bekommen würde das zu hören! Ich wäre reich und bräuchte keine Handelsschiffe wie dieses auszurauben!“, rief Don Fernando und schnaubte verächtlich. „Also, Schlitzauge, wo ist das Ei…“

„Mein Herr, auf der IKS Lotusblüte befindet sich kein Ei. Mein Volk pflegt Ostern nicht zu praktizieren…“

„Ich werrrrde euch kielholen lassen gelbes Pack, wenn ihr mir nicht sofort verratet wo sich das Drachenei befindet!“

Plötzlich stieß einer der Piraten die während des Verhörs die Dschunke durchsucht haben einen Schrei aus. Blut und Körperteile flogen aus der der Luke zum Laderaum. Alle, Piraten und die Matrosen der Dschunke, wichen zurück. Ein großer grün geschuppter Kopf hob sich aus der Luke und rülpste vernehmlich. Blut tropfte von seinem Maul.

„Poseidon steh uns bei!“, flehte der Piratenkapitän geschockt.

„Durch die Flaute hinter dem Kap Karambolage konnten wir nicht mehr rechtzeitig das Ei zum Kalifen bringen…“, flüsterte Huáng Tàijí und Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn. „Der Drache ist geschlüpft.“

weiter: Kapitel 6
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