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Vae Victis II: Die Herren der Winde von Terraner

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Kapitel 12: Schatten im Nebel

Nebel lag auf dem Deck, als Colonel Caldwell die Kajüte verließ. Dicht und weiß lag der Nebel über allem, nur schemenhaft konnte er das Musiker-Zelt am Bug des Dampfers erkennen. Alle paar Minuten wurde eine Glocke geläutet. Steven mutmaßte das das die Prä-Radar-Methode war um Schiffskollisionen zu vermeiden. Er schloss seine inzwischen getrocknete Uniformjacke und vertrat sich ein wenig die Beine. Die Maschinen des Dampfschiffes liefen beständig und beförderten die Ozymindas ihrem Ziel entgegen, der Teufelsfestung.

Der Colonel bemerkte dass Theophilus neben ihn getreten war. Sie schwiegen einige Momente lang und starrten in die trübe Nebelsuppe,

„Gibt es im Weltraum auch Nebel?“, fragte der Kapitän schließlich neugierig

„Ja, es gibt im Weltraum auch Nebel, in allen möglichen Farben. Wir bemühen uns aber immer darum um sie herumzufliegen. Sie stören die Instrumente“, erklärte Caldwell.

Der Kapitän brummte etwas und Steven fragte sich gerade ob er das noch weiter ausführen sollte, als er plötzlich erstarrte. Ein Schemen rauschte über sie hinweg. Caldwell spürte einen Lufthauch dabei und wirbelte herum. Das Phantom, das vom Nebel umhüllt wurde, flog über das Deck und verschwand. „Was zum Teufel…“

Ein urweltliches Brüllen ertönte aus dem dichten Nebel und der Schemen flog erneut über die Ozymandias. Fluchend verschwand Theophilus in seine Kabine. „Ich hol meinen Karabiner!“

Generalfeldmarschall Bernadette von Bucklebear stürmte aufs Deck des Dampfers. „Ich habe einen Drachen gehört!“

„Schon wieder eins von diesen Drecksviechern!“, knurrte Caldwell und vermisste schmerzlich seine Beretta, auch wenn er befürchtete dass sie ihm gegen so ein Reptil nicht viel genutzt hätte. Der Colonel konnte den geflügelten Lindwurm immer noch nicht klar erkennen, da der Nebel so dicht war. Als der Kapitän mit seinem Gewehr zurückkam, war der Drache verschwunden.

„Den Seegöttern sei’s gedankt! Im Ernstfall hätte ihn der Schießprügel auch nicht davon abgehalten den Dampfer zu Kleinholz zu verarbeiten“, sagte der Kapitän und lehnte sich an die Reling. Die drei beruhigten sich, das gleichmäßige Stampfen der Maschinen half ihnen dabei. Unverdrossen trug das Dampfschiff sie auf ihr Ziel zu.

„War das da eben ein Geheimdienstdrache?“, fragte Caldwell besorgt.

„Wenn es einer war, hat er uns nicht gesehen. Was sehr unwahrscheinlich wäre, denn die Drachen des Reichs-Geheimdienstes sind bestens ausgebildet und sehr professionell.“

„Das lässt uns nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat uns der Drache entdeckt und ließ uns gewähren, oder es war kein Drache des Jenseitigen Reiches.“

„Du meinst der Drache könnte zu einer dritten Partei gehören? Das würde uns neue Möglichkeiten eröffnen…“

„Drache bedeuten Ärger. So oder so…“, meinte Kapitän Theophilus und zündete sich eine Zigarette an. Die Spitze glühte rot im Nebel als er daran sog.

Sie schwiegen einen Moment und ließen sich vom Nebel umwabern. Nach einer Weile rief der Ausguck: „Land in Sicht!“

Die drei gingen zum Bug des Schiffes, an den probenden Musikern vorbei, und stellten sich hinter die Gallionsfigur. Theophilus stellte seinen Karabiner ab und nehm ein Fernrohr zur Hand. „Eine Insel.“

„Lassen Sie mich raten: Die Isla de Muerta?“, fragte Caldwell spöttisch.

„Nein, die liegt mehr als 1000 Seemeilen hinter uns. Diese Insel… ist mir unbekannt. Ich muss gestehen dass ich mich in diesen Gewässern nicht so gut auskenne wie ich wollte“, gestand Theophilus und blickte mit unbehaglicher Miene zu dem mysteriösen Eiland hinüber.

Der Dampfer passierte eine Boje, deren Glocke träge erklang und näherte sich der Insel. Der Kapitän wollte eben den Befehl geben den Kurs des Schiffes zu ändern um an der Insel vorbeizusteuern, als Bernadette „Seht!“ rief. „Dort steht ein Mensch am Strand…“

„Tatsächlich!“

Als der Dampfer sie näher zum Strand brachte konnten sie die Gestalt immer besser erkennen.

„Maschinen Stopp!“, kommandierte Kapitän Theophilus und das Schiff verlangsamte sich. Hinter der Reling betrachteten Bernadette, Steven und der Kapitän das Ufer. Der Mann am Strand bewegte sich nicht, und stand still wie eine Statue. Nur das Flattern seiner Kleidung zeigte, das es sich um kein Standbild handelte.

„Die Sache gefällt mir nicht…“, meinte Colonel Caldwell und wünschte sich einmal mehr seine Pistole zurück.

„Wie der Kapitän schon sagte, er kennt sich hier nicht so gut aus wie er wollte. Es wäre nur vom Vorteil einen Lotsen an Bord zu nehmen“, sagte der Generalfeldmarschall pragmatisch und sah die Männer an.

„Einen Lotse…“, fing Theophilus an.

„…an Bord nehmen?“, beendete Caldwell den Satz. Beide Herren sahen Bernadette verdutzt an.

„Natürlich! Das ihr Männer nie nach dem Weg fragen wollt… mal abgesehen davon das wir dann einen Lotsen hätten, hätten wir einen unnötigen Zeugen unserer Reise weniger. Er könnte dem Jenseitigen Reich Bericht erstatten, wenn wir ihn nicht mitnehmen“, erklärte Bucklebear.

„Wir würden zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, meinte Caldwell anerkennend.

„Ich werde befehlen ein Beiboot zu Wasser zu lassen!“, sagte Theophilus und begab sich auf die Suche nach einem Matrosen. Bernadette lächelte Caldwell zu. „Lust auf eine kleine Expedition?“

„Expeditionen sind meine Spezialität“, meinte Caldwell und erinnerte sich an die Zeit in der er gehofft hatte das Kommando über die Atlantis-Expedition zu übernehmen. Wenn es geklappt hätte, wäre er in Atlantis gewesen und nicht hier… Steven beschloss für sich, dass er es gut getroffen hatte.

„Kommt her!“, der Kapitän rief sie vom Heck des Dampfers. Der Generalfeldmarschall und der Kommandant der Daedalus liefern über das Mahagoni-Deck und kamen bei einer großen Apparatur an, an der ein hölzernes Beiboot hing.

Die beiden kletterten hinein und ein Matrose lies das Boot zu Wasser. Steven Caldwell schnappte sich die Ruder und Bernadette machte es sich auf dem vorderen Holzsitz bequem.

Der Colonel legte sich in die Riemen und Bernadette beobachtete das Ufer. Kleine Wellen schwappten gegen den Rumpf des Ruderboots. Sie näherten sich dem Strand, an dem der Fremde immer noch verharrte.

Schließlich wurde das Wasser zu flach zum Rudern. Colonel Caldwell sprang aus dem Boot. Wasser spritzte seine Stiefel empor und er fühlte sich wie Kolumbus bei der Entdeckung Amerikas. Caldwell schalt sich und dachte das ihn hier wohl keine freundlichen Indianer erwarten würden. Der Nebel hatte sich etwas zurückgezogen, sodass er den Strand überblicken konnte. Es war ein weißer Sandstrand, am Rande standen ein paar Palmen. Seine Aufmerksamkeit wurde aber von dem Gentleman im Kimono auf sich gezogen, der ihnen entgegensah. Caldwell berührte Bernadette sachte am Arm und die beiden setzten sich in Bewegung.

Der Fremde erwartete sie ruhig.

weiter: Kapitel 13
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