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Vae Victis II: Die Herren der Winde von Terraner

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Kapitel 10: Map Of The Problematique

Die Wanten über Steven Caldwell rissen sirrend und fielen krachend auf den Colonel herab. ‚Kartätschen‘, dachte sich der irdische Offizier und dachte das es äußerst unangenehm war selber das Ziel solcher Geschosse zu sein. Er blieb benommen unter den Seilen liegen und bemerkte erst nach einigen Momenten das Miller neben ihm lag. Der Colonel stieß den Marine an, doch er rührte sich nicht.

„Miller! Verdammt!“, fluchte Caldwell als er in die gebrochenen Augen des Marines sah. Der Mann war tot, er war weit entfernt von der Erde gestorben und das unter seinem Kommando! Der Colonel verschob die aufsteigenden Selbstvorwürfe auf später als das bedrohlichen Krachen und Knacken des Schiffes nicht abnahm und die Kaiserin allmählich Schlagseite bekam. Er kämpfte sich aus dem Gewirr der Taue frei und stand endlich auf dem schiefen Deck als er einen Blick auf die Black Mamba erhaschen konnte. Das gekaperte Piratenschiff driftete weg von der Kaiserin Ottilie. Unaufhörlich entluden sich seine Kanonen in den Stolz der Kaiserlichen Flotte. Panische Seesoldaten stolperten umher als Caldwell zu Bernadette sah. Diese kam gerade aufs Deck und hielt sich ihren blutenden linken Arm.

„Sie haben uns kalt erwischt Steven!“, brüllte sie um den Geschützdonner zu übertönen. „Watson ist unter Deck um die versprengten Geschützmannschaften zur Gegenwehr zu treiben.“

„Das ist doch hoffnungslos! Die zerlegen das Schiff!“

„Es wäre ohne den leichten Trinium-Beschlag längst gesunken! Das Trinium ist leider nicht überall…“, eine Explosion fegte die beiden von den Beinen, „Das war das Pulverlager!“

Eine gewaltige Explosion hatte das Heck der Ottilie entzwei gerissen. Planken, Taue und Leichenteile regneten auf Caldwell und Bernadette herab. Rasch strömte Wasser in die Kaiserin Ottilie. Caldwell fühlte sich in das Ende von „Titanic“ versetzt und klammerte sich an einem Poller fest als der Bug des ehemals stolzen Schiffes gen Himmel ragte. Balken hielten dem Druck nicht stand und brachen, überall mischte sich das Krachen des Holzes in die Schreie der Menschen.

„Wenn ich diesen schlitzäugigen Hurensohn erwische!“, zischte der Generalfeldmarschall zornig als sie sich an der Reling festhielt.
„Du meinst Huáng ist für das hier verantwortlich?“, fragte Caldwell laut um das Inferno um sich herum zu übertönen.

„Natürlich! Er muss die Verwirrung durch den Piratenangriff genutzt haben um die Black Mamba zu entern und uns mit deren Geschützen auf den Grund des Meeres zu schicken! Offensichtlich wird Loyalität im Jenseitigen Reich groß geschrieben…“

„…und wenn er uns versenkt hat er nicht nur die Zeugen seines Verrates beseitigt sondern kann sich zu Hause auch der Versenkung der Kaiserin und der Beseitigung eines Generalfeldmarschalls rühmen!“

„Nicht zu vergessen die Beseitigung ihres galanten Gastes von den Sternen!“, fügte Bernadette von Bucklebear hinzu.

Colonel Caldwell sah ihr ins lächelnde Antlitz. Danach wurde es schwarz um ihn…

~~o~~

„Du hast den Hauptmast abbekommen als er gebrochen ist…“

„Ah… mein Schädel…“

Colonel Steven Caldwell öffnete die salzwasserverkrusteten Augen. Es war Tag und die Sonne schien hell vom Himmel. Planken, Fässer und Teile der Reling trieben um sie herum im Wasser. Caldwell und Bernadette von Bucklebear hielten sich an einer großen Planke fest. Außer ihnen trieben auf diese Art auch andere Besatzungsmitglieder der Kaiserin Ottilie im Meer. Caldwell kniff die Augen zusammen als er seine Zigarre 2 Meter vor sich treiben sah.

„Was ist?“

„Ach nichts… ich war bloß noch nie schiffbrüchig. Noch dazu auf einem Ozean… mein Metier ist eher der Weltraum“

„Und meines ist der Kontinent… ich kommandierte von der Küste Istriens bis zur Costa Granada Armeen für den Kaiser. Aber nun wurde der Kaiser entführt und ich strampel in verdammten Salzwasser!“

„So kann’s gehen…“, meinte Caldwell und spuckte einen kleinen Fisch aus. Eine Flasche trieb an ihnen vorbei und der Colonel ergriff sie: „Chateau d’if… 42. Mondzyklus…“

„Ein ausgezeichneter Mondzyklus, der 42. … mein Onkel hat einige Flaschen davon in seinem Weinkeller stehen. Ich wusste gar nicht das Kapitän MacGregor einen 42er an Bord hatte.“

Caldwell gestattete sich einen Seufzer als er an den Weinkeller des Grafen von Bucklebear dachte. Während der Konferenz im Schloss Waldesruh hatten die Tau’ri und die Vertreter des Kaiserreiches so manches mal am Ende eines Verhandlungstages dem Weinkeller einem Besuch abgestattet. Schloss Waldesruh war fern… und trocken… Caldwell stellte schwungvoll die Flasche auf ihre Planke. „Immerhin haben wir nun etwas zu trinken!“

„Noch dazu einen feinen Tropfen…“, Bucklebear lächelte.
„Zu Schade das wir hier weder Gläser noch einen Korkenzieher haben“, Caldwell sah sich um, konnte aber nur Trümmer und einige, wenige Schiffsbrüchige entdecken die allmählich immer weiter auseinander getrieben wurden.

„Aber wir haben das hier!“, Bernadette zog einen kleinen, toten Fisch mit einem gefährlich aussehenden Gebiss auf die Planke.

„Was ist das?“, fragte Caldwell entgeistert und froh das der Raubfisch tot war.

„Ein Schnappzerapp… und noch dazu ein großer. Sie leben normalerweise in Küstennähe und ernähren sich von kleineren Fischen und Menschen.“

„Menschen?“, hakte Caldwell unbehaglich nach.

„Sie verbeißen sich in die Waden!“, erklärte Bucklebear fröhlich. „Dieser hier wollte sich an dir gütlich tun während du bewusstlos warst. Ich musste ihn mit meinem Rapier erstechen.“

„Ahja… ich meine: Danke!“, Caldwell räusperte sich, dann strampelte er mit seinen Beinen um zu überprüfen ob wirklich noch alles dran war.

„Wie dem auch sei: Ein alter Seebär den ich mal im Casino Monte in Hommington traf erzählte mir das im Tode die Gaumen der Schnapzerapps versteinern. Der Clou ist das sie so geformt sind das sie perfekt als Korkenzieher fungieren können“, erläuterte der Generalfeldmarschall und tastete mit einer Hand im mit rasiermesserscharfen Zähnen bewehrten Maul des Raubfisches herum. „Ah, hier!“, sie zog einen grünes Teil heraus, das Ähnlichkeit mit einer Schraube aufwies. „Perfekt! Da hat mir der alte Gaston ausnahmsweise keinen Seemannsgarn erzählt!“

Colonel Caldwell beobachtete interessiert wie diese ihn immer wieder überraschende Frau mit dem versteinerten Gaumen den Korken aus der Flasche Wein entfernte. Schwungvoll goss Bernadette Wein in ihren goldenen Dreispitz: „Auf Feldzügen hat man auch nicht immer Gläser zur Verfügung“, und reichte Caldwell die Flasche.

„Auf den Kaiser!“, Bernadette hob ihren Dreispitz.

„Auf den Kaiser!“, erwiderte der Colonel und dachte bei sich das der Herrscher, der sich auf solche Offizierinnen stützen konnte gesegnet war.

Die beiden stießen so gut es ging an und tranken irgendwo im Niemandsland des Ozeans einen guten Schluck aus der Heimat des Generalfeldmarschalls.

weiter: Kapitel 11
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