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Russki Spionski von Terraner

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Kapitel 2: Die Kälte des Weltraums

Der Jumper raste durch die Luft. Verzweifelt hielt sich der eher unsportliche Rodney an der Heckklappe fest. Der Wind zerrte an seinen Beinen und seine Hose flatterte im Flugwind. McKay realisierte das sich nun entweder hochzog, oder in absehbarer Zeit loslassen musste. Mit einer schier übermenschlicher Anstrengung schaffte es Rodney in den Jumper.

Dort fiel er auf die Knie und stöhnte so laut, das Jennifer auf ihn aufmerksam wurde. „Rodney!“, rief die Ärztin und drehte sich zu ihm um. McKay richtete sich auf und lief zu ihr. „Jennifer! Was soll das, warum tust du das alles?“

„Sie haben mich dazu gezwungen! Die Russen haben meine Eltern entführt!“, rief Jennifer und fiel Rodney schluchzend um den Hals. „Ich hatte keine andere Wahl.“

„Oh…“, war zuerst alles was Rodney herausbringen konnte. Unbeholfen tätschelte er ihr den Rücken. „Nun, dann sieht die Sache ganz anders aus… wir fliegen zurück nach Atlantis, da kannst du Mr. Woolsey alles erklären.“

„Oh Rodney, wenn ich dich nicht hätte! Es tut mir schrecklich leid das ich auf dich geschossen habe…“

„Solange es nicht wieder vorkommt…“, sagte Rodney sanft.

~~~***~~~

John und die anderen stürmten in den Jumperhangar. Eilig enterten sie einen Jumper, nur um festzustellen das er nicht startete. Sie versuchten es mit den anderen: Jedesmal ließen sich die antiken Fluggeräte nicht starten. Der hinzugezogene Radek fand rasch die Ursache: In jedem Jumper war der zentrale Leitkristall geschmolzen

„Dr. Keller!“, stieß Sheppard zornig hervor und schüttelte die geballte Faust.

„Sie muss in jeden Jumper eine mikroskopisch kleine Sprengladung untergebracht haben die sie per Fernzündung hochjagt hat“, erklärte Radek.

„Sie ist wirklich professionell“, meinte Teyla, die sich fragte wie sie sich so in der Frau hatte täuschen können.

„Heißt das wir können sie gar nicht verfolgen?“, fragte Ronon frustriert.

„Nein… in einer Stunde erreicht uns die Daedalus, davor haben wir keine Chance den Luftraum des Planeten zu durchsuchen.“

„Sie wird den Jumper vermutlich getarnt haben“, meinte Teyla verärgert.

„Dann ist Rodney unsere letzte Hoffnung.“

„Das letzte Bollwerk gegen die bolschewistische Bedrohung!“, rief Mister Smith, der inzwischen auch im Hangar eingetroffen war.

„Gott steh uns bei.“

~~~***~~~

„Hyperfunkspruch aus Atlantis!“, meldete Marks.

„Lesen sie ihn vor! Wollen doch mal hören was Mister Woolsey uns mitteilen möchte…“, befahl Colonel Caldwell.

„Achtung! Jennifer Keller als russische Agentin enttarnt. Konnte mit Puddlejumper entkommen. Vorsicht: Sie ist bewaffnet und gefährlich! Wenn möglich abfangen oder abschießen! Gezeichnet, Smith (CIA)“, las Marks stirnrunzelnd vor.

„Was?“, fragte Caldwell ungläubig. „Sind die Atlanter verrückt geworden?“

~~~***~~~

Jennifer saß wieder im Pilotensitz und steuerte den Jumper. Sie flogen wieder gen Stadt. Die Heckklappe schloss sich langsam. Rodney der zur Beruhigung den Energiehaushalt des Jumpers studierte, merkte auf. „Die Tarnfunktion ist ja aktiviert!“

„Oh, das muss ich ausversehen gemacht haben, Schatz!“, meinte Jennifer und lächelte Rodney zu. „Ich bin ja so schrecklich ungeschickt mit diesen Dingern!“

„Nun, sie sind ja auch nicht so einfach zu steuern!“, sagte Rodney generös und lächelte. Vielleicht würde ja alles wieder gut werden. Sie würden ihre Eltern befreien. (Er hatte sich ihnen sowieso noch nicht vorgestellt, da konnte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!) Rodney freute sich.

Doch dann wurde er unruhig, als Jennifer den Jumper nach oben zog.

„Hey, du fliegst gar nicht nach Atlantis!“, rief der Wissenschaftler empört.

„Du warst schon immer ein richtiger Blitzmerker“, sagte Keller und lächelte kühl. Sie hielt wieder die Walther in der Hand, der Lauf zielte auf den Bauch ihres Freundes.

McKay verstand: Die Spionin wollte auch ihn, das Genie den Russen übergeben. Er war wertvoller als alle Informationen die Keller gesammelt hatte. Und er hatte sich auch noch wie ein liebeskranker Trottel in ihre Gewalt begeben!

„Du kommst damit nicht durch, Jennifer!“, sagte Rodney mit vor Empörung zitternder Stimme. „Mit dem Jumper wirst du dich niemals bis nach Russland durchschlagen können!“

„Nur mit dem Jumper nicht…“, gab Jennifer mit einem maliziösen Lächeln zu.

McKay kombinierte: „Du willst dich im Tarnmodus von der Daedalus Huckepack nehmen lassen!“

„Exakt“, bestätige Keller kühl und fuhr sich mit der Hand durch die blonde Mähne.

Rodney war baff: So schön und doch so böse! Was für eine Frau…

Er durfte sie nicht entkommen lassen… und er durfte sich erst recht entführen lassen! Mit seinem Genie waren die Russen nur noch einen Schritt von der Weltherrschaft entfernt, er war viel zu wichtig um entführt zu werden. Wie befreite man sich bloß aus der Gewalt einer wunderschönen Frau die einen mit der Waffe bedrohte? Rodney dachte angestrengt nach und kam zu dem Schluss dass ihm Präzedenzfälle fehlten. Wie konnte er diese Femme fatale nur überlisten?

Da fiel ihm etwas ein, das so bekloppt war das es funktionieren musste. Es war eine dieser 1:1 Million Chancen die dazu tendierten zu funktionieren.

Der brillante Wissenschaftler holte tief Luft: „Hinter dir, ein dreiköpfiger Affe!“

Jennifer wirbelte herum und blickte nach hinten. „Wo!?“

Rodneys Knie ruckte nach oben und die Walther PPK flog durch die Luft. Mit der Kraft der Verzweiflung stürzte sich McKay auf Keller und riss sie aus dem Pilotensessel. Krachend landeten die beiden auf dem Boden.

„Lass mich los!“, zischte Keller wütend als Rodney sie umklammert hielt, und verpasste ihm eine Ohrfeige. Die beiden rollten über den Boden und kämpften verbissen. Ungefähr gleich stark, gewann zuerst keiner die Oberhand. Kreischen, kratzen und klammern! Schwache Schläge wurden ausgetauscht. Rodney wurde vor lauter Anstrengung rot im Gesicht und Keller immer ärgerlicher. „Rodney, lass…. mich… los!“

„Nein, ich…. Autsch! Kann nicht zulassen, das…. die Russen….die Weltherrschaft…. übernehmen!“

Der erbitterte Nahkampf dauerte an. Von einer Hälfte des Jumpers zur anderen rollten die Kontrahenten. Nach mehreren schweißtreibenden Minuten gelangte McKay in Greifweite der Walther PPK. Er streckte sich und bekam sie zu fassen.

Eine Zeitungsschlagzeile erschien vor seinem inneren Auge. „Brillanter Wissenschaftler verhaftet brandgefährliche russische Agentin!“ Wenn schon nicht der Physiknobelpreis, war für diesen Coup bestimmt der Friedensnobelpreis fällig. Er hatte durch seine vereitelte Entführung immerhin den Weltfrieden gesichert.

Jennifer Keller rammte ihrem Freund das Knie in die edlen Teile und holte ihn so abrupt auf den Boden der Tatsachen zurück. Rodney ließ mit einem Schmerzensschrei die Pistole los, die Keller sogleich auffing. Die Verräterin löste sich vom sich krümmenden Wissenschaftler und richtete die Waffe auf ihn.

„Du machst es mir echt nicht leicht…. wobei, das hast du ja nie gemacht!“, meinte Keller und entsicherte die Pistole. „Noch so eine Nummer, und du kannst deinen Kniescheiben Lebewohl sagen. Meine Auftraggeber brauchen nur deinen Verstand, nicht deine Beine.“

Mit zitternden Knien erhob sich Rodney und stöhnte. Ihn war so jämmerlich zumute wie selten zuvor in seinem Leben.

„Dir ist der hippokratische Eid wohl egal, oder?“

„Der Auftrag ist das einzige was zählt“, sagte Keller kalt. Sie verstellte sich nicht mehr, die professionelle Agentin hielt es nicht mehr für nötig.

Rodney lehnte sich schwach gegen die Lehne des Pilotensessels. Hinter ihm schimmerte die Schwärze des Weltraums, und vor ihm, kaum einen Meter entfernt stand seine große Liebe die er nicht mehr wiedererkannte.

„Hast du mich je wirklich geliebt?“ fragte McKay mit brüchiger Stimme und schwankte leicht.

„Nein! Du warst nur Teil meiner Mission… und du wirst mir eine fette Prämie verschaffen wenn wir in Russland ankommen. Vielleicht bekomme ich für dich genug Rubel, um mich zur Ruhe zu setzen. Auf einer schönen Südseeinsel. Mit Palmen, weißen Stränden und attraktiven Männern. Männer, die im kleinen Zeh mehr Männlichkeit besitzen als du im ganzen Körper, du Schlappschwanz! Wärst du nicht für meinen Auftrag wichtig gewesen, hätte ich mich mit Ronon eingelassen, und nicht mit dir…“

Entführt, besiegt und gedemütigt… soetwas tat man einem Rodney McKay nicht an. Mit erzwungener Ruhe fragte er: „Ist das dein letztes Wort?“

„Ja. Ich werde dir gleich so viel Schlafmittel in die Venen jagen, das du erst in Moskau wieder aufwachst… dann brauche ich mir dein Geplapper nie mehr anhören“, erklärte Doktor Keller hochmütig und machte einen Schritt auf ihre Ärztetasche zu.

„Ich werde dich vermissen Jennifer“, meinte Rodney langsam und sah Keller mit einem Blick an, der sie unruhig werden lies.

„Was…?“

Mit einer fließenden Bewegung machte Rodney einen Schritt am Pilotensessel vorbei und drückte einen Knopf an der Konsole. Die Heckklappe des Jumpers öffnete sich blitzschnell. Explosive Dekompression war die Folge, die Keller vollkommen überraschte. Sie schrie und wurde nach draußen gezogen. Der Schrei der Geheimagentin wurde immer leiser und verstummte ganz als sie in den luftleeren Raum geschleudert wurde. Rodney klammerte sich am Pilotensessel fest und ließ die Klappe schnell wieder hochfahren. Das letzte was er von Jennifer Keller sah, war ihre gefrorene Leiche die auf das gewaltige Halbrund des Planeten zutrieb.

Zischend wurde wieder Luft in den Passagierraum des Puddlejumpers gepumpt als die Heckklappe zu war. Rodney ließ sich aufatmend in den Sessel fallen. Mit versteinertem Gesicht deaktivierte er nach weniger Minuten die Tarnung des Jumpers.

Dr. Rodney McKay funkte Atlantis an.

„Atlantis, hier McKay. Bitte kommen.“

„Rodney! Was ist…. Geht es dir gut?“, das war Johns aufgeregte Stimme.

„Ich lebe noch, falls du das meinst“, antwortete Rodney.

„Was ist mit Dr. Keller?“

„Sie ist tot“

‚So tot wie man nach einem Weltraumspaziergang ohne Raumanzug nur sein kann‘, dachte Rodney und lächelte humorlos. ‚Ich glaube nicht dass ich diesen Schrei so schnell vergessen werde. ‘

Auf Atlantis wartete man offensichtlich auf weitere Erklärungen. Nach ein paar Augenblicken des statischen Rauschens ertönte wieder Johns Stimme. „Verstanden“

Rodney steuerte den Jumper in Richtung des Planeten und deaktivierte die Kommunikation. Der Puddlejumper tauchte in die äußersten Atmosphäreschichten des Planeten ein. Die Sonne schien auf die Seite des Planeten auf der sich Atlantis befand. Der Pilot des Jumpers beachtete die grandiose Aussicht nicht, er musste erstmal gründlich nachdenken.

Ende
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