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Tempus Fugit von Terraner

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Kapitel 7: Erste Erkenntnisse


Beschädigtes Orischiff, Erdorbit:

Valerius eilte mit einem Tablett durch die Gänge des hochheiligen Schiffes und wich immer wieder vorbeistürmenden Technikern und Soldaten aus. Er seufzte, als er an den exquisiten Wein dachte den der transportierte und schlüpfte flink in einen fast vollen Fahrstuhl.

„Welche Ebene, Bruder?“, erkundigte sich eine wohlklingende Stimme. Clodia!

Valerius erinnerte sich an ihre erste Begegnung, als wäre sie erst Gestern gewesen!er erinnerte sich an ihre blonden, wallenden Haare und ihre bezaubernden blauen Augen, so wunderschön wie die Bergseen auf seinem Heimatplaneten!

„Valerius?“, amüsiert schaute ihn Clodia an.

„E!Ebene 6.“, stotterte Valerius und räusperte sich dann.

„Oh, Ebene 6!“, Clodia drückte den Knopf.
Ebene 6 war ein Hochsicherheitsbereich, in dem die Quartiere der Priore und die Maschinenräume lagen. Er war mit verschwenderischem Luxus ausgestattet, was den „ehrenwerten Lenkern der Kräfte der Ori“ ja auch nur angemessen war.

Nur die Priore konnten das Schiff steuern, das durch die Kraft der Götter den Weltenraum bereiste um fremde Welten zu entdecken, mit unbekannten Lebewesen Kontakt aufzunehmen und sie anschließend vor die Wahl zu stellen, ob sie konvertierten oder vernichtet werden wollten.

Summend setzte sich der Lift in Bewegung und raste mit wahnsinniger Geschwindigkeit durch das gewaltige Schiff. Ohne die eingebauten Andruckabsorber wären die Insassen zerquetscht worden, aber das wussten sie nicht.
Für sie war selbstverständlich, dass der Glaube an die Götter sie vor solchem Ungemach beschützte.

Und sie waren gläubig. An Bord eines Orischiffes fand zwar keine tägliche Unterwerfung statt um den Betrieb des Schiffes nicht zu gefährden, aber es wurde von ihnen erwartet dass sie vor und nach der Nachtruhe und vor den Mahlzeiten beteten.

Zischend fuhr nun die Tür auf und gab den Blick auf einen Gang frei, dessen Boden von einem schweren, kunstvollen Teppich bedeckt wurde. An den Wänden hingen Bilder aus dem Buch des Ursprungs und aus weiter Ferne schien geistlicher Gesang zu erklingen.

Ebene 6, Refugium der Priore, der Verkünder der einzig wahren Religion.

Valerius verließ den Lift und schaute bedauernd als der sich wieder schloss und mit Clodia in einen anderen Teil des Schiffes fuhr.

Dann ging er weiter und suchte die Tür, die ihm angegeben worden war. Er war längst nicht mehr von dem ehrfürchtigen Staunen erfüllt das ihn das erste Mal gepackt hatte als er den Prioren etwas gebracht hatte.

Valerius war eine Art Steward, der den Prioren Essen und Trinken brachte und sich auch sonst um alle ihre Wünsche kümmerte. Diesmal trug er ein Tablett mit zwei Weingläsern und einer Flasche des besten Weines der Bordkelterei.

Er klopfte respektvoll an die schwere Tür, dessen Schnitzereien den Märtyrertod eines Propheten aus dem Buch des Ursprungs zeigten.

„Herein!“, forderte ihn jemand auf und er betrat den Raum.

Der Prior saß zusammen mit einem Gast im Raum der Herrlichkeit. Dieser Raum war mit einem beeindruckendem Panoramafenster ausgestattet das den Blick auf das Weltall erlaubte und mit einer Schnittstelle zum Computersystem des Schiffes. Im Moment war ein Holo-Projektor angeschlossen, das ein 3-D-Bild von Celestis zeigte.

Valerius kannte diesen Raum, hier wurden oft besonders sture Oberhäupter ungläubiger Planeten hergebracht, die hier mit den geballten Wundern der Ori konfrontiert wurden.

Meistens klappten sie nach dem Blick aus dem Fenster auf ihre ungeschützte Heimatwelt zusammen, die die danach noch widerstanden bekamen die Wunder der Ori mittels der Hologramme vermittelt. Wenn die Ungläubigen danach noch die Wahrheit der Ori nicht anerkannten!tja, dann halfen nur noch flächendeckende Bombardements der Heimatwelt.

„Ich kann ihnen den Wein nur empfehlen, Papst.“, der Gastgeber gab Valerius einen Wink und dieser kredenzte den beiden Männern den Wein.

Dabei warf er einen kurzen Blick auf den „Papst“. Dieser war ein alter Mann in weißer Kleidung, der ziemlich verkniffen auf sein Glas schaute.

„Keine Angst, in diesem Glas befindet sich nur Wein!“, der Prior lächelte ein falsches Lächeln und griff nach seinem Glas.

Valerius verbeugte sich und verließ dann den Raum der Herrlichkeit. Er atmete einmal tief durch und bewegte sich Richtung Lift. Es waren nur ein paar Schritte bis dahin, die er schon sehr oft gegangen war. Wie oft eigentlich?

Er wusste es nicht mehr. Es war schon so lange her dass er das Schiff betreten hatte!
Valerius konnte sich aber noch genau an die Vorgänge erinnern die dazu geführt hatten...

Es war an einem Tag im April gewesen, an einem Tag an dem die Vögel sangen und der Himmel blau war, es war ein schöner Tag gewesen.

Valerius war mit seinem Wagen erst am Morgen in diesem kleinem Dorf eingetroffen. Er war im örtlichen Wirtshaus eingekehrt und hatte sich ein reichhaltiges Frühstück genehmigt.

In dem Wirtshaus war es ziemlich leer gewesen, ein Zustand der ihn eigentlich hätte warnen sollen. Aber er hatte nur Augen für sein leckeres Mahl.

Da öffnete sich behäbig knarrend die Holztür und ein Schatten fiel in den Schankraum, gefolgt von einem ungepflegten, dicken Mann.

„Hey du!“

Valerius fühlte sich in einen schlechten Holofilm versetzt und drehte sich zu dem Typen um.

„Du bist fremd hier oder? Sonst wären dir schon die Plakate aufgefallen und die Aufrufe!“, führte der Mann in einem schmierigen Ton aus.

Valerius schwante böses. Die Götter suchten wahrscheinlich wieder nach Besatzungen für ihre Schlachtschiffe um eine fremde Galaxie zu bekehren. Deswegen war die Schenke so leer gewesen, die Männer waren alle rekrutiert worden!

Der dicke Mann war offensichtlich ein Werber, der hoffte sich hier noch ein kleines Sümmchen zu verdienen. Jeder Mann den er mitbrachte, brachte ihm eine kleine Geldsumme ein. Und es gab Werber, die keine Mittel scheuten um diese zu erhalten!

„Du siehst aus als würdest du dich freiwillig melden wollen!“, meinte der Dicke und steckte seine fettige Hand in seine Jackentasche.

„Nein, ich würde gerne, aber ich kann nicht!“, versuchte ihn Valerius zu überzeugen, „Ich bin ein fahrender Händler! Was soll aus meinen Waren, meinem Wagen, meinem ganzen Geschäft werden!?“

„Für den Dienst für die Götter haben ehrenvolle Männer schon weit mehr zurückgelassen!“, rief der Werber geschauspielert, seine listigen Augen blitzten.

„Ich verliere meine ganze Existenz, wenn ich mich freiwillig melde!“

„Für den Glauben ist kein Opfer zu groß! Oder bist du etwa!?“

Der Werber ließ den Rest des Satzes bewusst unklar. Es war ein todeswürdiges Verbrechen nicht an den Pfad des Ursprungs zu glauben!

„Ich nehme an, das in deiner Jackentasche ist ein Paralysator, oder?“, fragte Valerius resignierend.

Der Werber nickte bezeichnend, er wusste dass er Valerius hatte.

„Na gut, für die Ori lasse ich selbstverständlich meinen unwichtigen Karren zurück. Ich verzehre mich danach den Ungläubigen unseren Glauben näher zu bringen.“

„So gefällst du mir!“, rief der Werber und klopfte Valerius auf den Rücken. Gemeinsam verließen sie das Wirtshaus.

4 Jahre später stellte Valerius fest, das er sich verlaufen hatte. Er war so mit seinen Erinnerungen beschäftigt gewesen, das er eine falsche Abzweigung erwischt hatte.

Nervös sah er sich um und versuchte bekannte Wandmalereien zu entdecken. Er wurde nicht fündig, anscheinend war er in diesem Bereich von Ebene 6 noch nie gewesen.

Besatzungsmitglieder die unerlaubt auf Ebene 6 herumstromerten wurden streng bestraft...

Da ertönte ein heftiges Poltern hinter einer der Türen.

Dann ertönte ein Schrei!

Valerius blieb wie erstarrt stehen, sein Herz schien auszusetzen und er war zu einem klaren Gedanken nicht mehr fähig.

Dann bellte ein Schuss auf und der Schrei ging in ein Röcheln über, das schließlich erstarb.

Der pflichtbewusste Oridiener war immer noch unfähig sich zu bewegen, auf der einen Seite wollte er so schnell wie möglich weg, auf der anderen Seite wollte er ergründen was hinter der Tür vorgefallen war. Immerhin musste er Hilfe leisten wenn jemand verletzt worden war. Allerdings war er nicht sehr erpicht darauf selbst verletzt oder getötet zu werden. Und der letzte Laut hatte sich ziemlich endgültig angehört!

Valerius gab sich einen Ruck- Er musste ergründen was hinter dieser Tür vorgefallen war, sonst würde ihn dieser Schrei bis an sein Lebensende verfolgen.

Er hatte schon wahrlich schon genug, was ihn bis zu seinem Lebensende verfolgte. Zum Beispiel diese Geschichte mit der Sumpfmumie auf Trikolon IV!er schüttelte sich und schlich sich näher an die Tür heran.

Er legte sein Ohr lauschend auf die Tür. Mehrere Personen unterhielten sich erregt. Nur einzelne Wortfetzen waren zu verstehen:

„!töten brauchen!.musste es tun!.Prior!wird auffallen!.“

Valerius drückte sein Ohr stärker an die Tür, was diese mit einem Knarren kommentierte.

„Hey da ist einer!“, rief eine Männerstimme.

Die Tür wurde aufgerissen und Valerius stolperte hinein.

Er erfasste die Situation in wenigen, atemlosen Sekunden. Dieser Raum war offenbar einer der legendären Thermenräume. 10 Meter von der Tür entfernt war ein langes Schwimmbecken in den Boden eingelassen, flankiert von 2 Whirlpools. In einem von ihnen hing schlaff die Leiche eines Priors und färbte das Wasser rot.

Vor ihm stand sein Mörder, ein zitternder Mann dessen Handfeuerwaffe nun auf ihn gerichtet war. Nur ein paar Zentimeter vor der Leiche lag der Priorstab, dessen Besitzer offenbar noch versucht hatte ihn zu sich fliegen zu lassen.

Valerius registrierte nun, das ein großer Jaffa und eine Tau’ri-Frau ihn abschätzend betrachteten. Der Mann hielt eine Zat'n'ktel auf ihn gerichtet.

„Mach jetzt ganz langsam die Tür hinter dir zu.“, befahl der Jaffa mit einer Stimme die keinen Widerspruch duldete.

Valerius schloss die Tür und presste sich dann mit dem Rücken dagegen.

„Ich werde dir jetzt ein paar Fragen stellen, beantwortest du sie wahrheitsgemäß wird dir nichts passieren. Klar?“

Valerius brachte nur ein Nicken zustande, er war immer noch schockiert das ein Prior fast vor seinen Augen den Tod gefunden hatte.

Der schwarze Jaffa mit dem goldenen Emblem auf der Stirn starrte ihn in einer Art und Weise an, das sein Widerstandswille schmolz wie Eis in der Sonne. Die Waffe tat ihr übriges.

„Wir erkunden schon seit Stunden dieses Schiff, aber wir haben noch keine Computerterminals oder ähnliches gefunden. Wo befindet sich das nächste Terminal und wo befindet sich die Brücke dieses Schiffes?“, fragte der Jaffa.

„Ein zentrales Terminal liegt im Raum der Herrlichkeit, aber jeder Prior hat in seinem Quartier ein privates. Was ist eine „Brücke“? Meint ihr den Raum der Führung?“, fragte Valerius verängstigt.

„Wie kann er nicht wissen was eine Brücke ist? Der verdammte Kerl lebt doch auf einem Raumschiff!“

Der Jaffa blickte zu dem Mann in der weißen Uniform und sagte ruhig: „Vielleicht werden die Besatzungsmitglieder absichtlich auf einem niedrigen Bildungsstand gehalten. Das würde auch erklären warum wir auf dem Weg hierher keine Terminals gefunden haben. Die ganze sichtbare Technik konzentriert sich auf diese Ebene.“

„Ebene 6, die heilige Ebene der Priore.“, rutschte es Valerius heraus.

„Da haben wir es.“, meinte der Jaffa, „Die Priore mystifizieren alles was mit der Schiffsführung zusammenhängt.“

„Du hast gerade von den Quartieren der Priore gesprochen. Wo liegt das nächste?“, fragte die Frau.

„Gleich gegenüber.“

„Wie können wir uns Zutritt zu ihm beschaffen?“

„Der ...“, das Wort „Tote“ kam ihm nicht über die Lippen; „Prior müsste einen Impulsschlüssel haben.“

Der Mann in der weißen Uniform durchsuchte das Kleidungsbündel der Leiche und fand einen kleinen silbernen Stift.

„Das ist er. Damit habt ihr Zugang zum Quartier und zum Terminal“, erklärte Valerius eingeschüchtert.

„Führ uns hin!“, befahl der Jaffa, doch der andere Mann bremste ihn.

„Warte Teal’c, wir müssen die Leiche erst beseitigen! Sonst kommt man uns zu schnell auf die Schliche!“

„Du hast Recht“

Teal’c trat zu der Leiche und gab 3 Zatschüsse auf ihn ab. Der Tote verschwand, als hätte er nie existiert.

„Gehen wir.“, sagte er bestimmt und deutete mit der Zat auf die Tür.

Valerius brachte sie zu der Tür, die durch ein bestimmtes Zeichen als Quartier zu erkennen war. Mit dem Impulsschlüssel kamen sie auch tatsächlich rein.

Teal’c ließ den anderen Mann, den er mit „Colonel Smith“ ansprach die Tür verriegeln und inspizierte die Räumlichkeiten.

Luftig und mit edlen Möbeln versehen, wähnte man sich eher in einem indischen Palast als in einem Raumschiff. Das Computerterminal war ein großer Bildschirm an der Wand, mit einer schmalen Eingabekonsole davor.

Smith steckte den Schlüssel in die Konsole und der Bildschirm erwachte zum Leben.

Teal’c übergab Sullivan seine Waffe und stellte sich zu Smith. „Geh mal auf „geheime Missionsdirektiven“.“

„Die Datei ist mit einem Passwort gesichert.“

„Wie ja nicht anders zu erwarten war!“, Teal’c setzte eine grüblerischen Gesichtsausdruck auf und sah dann zufällig zu Valerius.

„Sag mal!kanntest du den Toten?“

„Ja, er war ein ziemlich anspruchsvoller Gourmet. Ich musste ihm immer sein Lieblingsgericht bringen. Es hieß „Gestopfter Huikchatan“, das ist ein Huikchatan der mit Zitrone!“

„Danke, das reicht.“

Teal’c gab den Namen des Gerichtes ein und konnte auf die Datei zugreifen. Datenkolonnen und Bilder flogen über den Bildschirm, anscheinend eine technische Beschreibung, dann kam ein längerer Text über den Missionsinhalt.

Seine Augenbrauen rutschten dezent nach oben, während der Colonel fassungslos auf den Bildschirm starrte.

Sullivan brach als erste den Bann: „Das ist doch Wahnsinn!“

In diesem Moment heulten die Alarmsirenen los.

weiter: Kapitel 8
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