Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Tempus Fugit von Terraner

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Kapitel 11: Kopfüber in die Hölle

Summend und mit unvergleichlicher Anmut schwebte das circa 60 Meter lange Beiboot über die naturbelassene Landschaft. Die ersten Sonnenstrahlen wurden von dem kupfergrünen Material der Hülle reflektiert.
Es war ein früher Morgen und auf dem Planeten auf dem diese Geschichte spielt, schrieb man das 5689. Jahr des fröhlichen Huikchatan. In der heute gebräuchlichen Zeitrechnung würde man sagen: 5002010 Jahre vor Christi Geburt.

Großadmiral Ozymindas, seines Zeichens Oberkommandierender der 3. Flotte, wusste zwar nicht wer Christus war beziehungsweise sein würde aber wenn er es gewusst hätte, hätte es ihn nicht interessiert. Er war kein gläubiger Mensch, für ihn gab es für jedes Phänomen eine naturwissenschaftliche Erklärung. Eine solche Einstellung hatten viele Antiker zu dieser Zeit!

Ozymindas saß hinter dem Piloten auf dem Kommandosessel des schnellen Beiboots. Er ließ sich schon zum dritten Mal die Hologrammbotschaft des hohen Rates vorspielen.

„!sind wir nach reiflichen Überlegungen zu dem Schluss gekommen, dass sich die temporale Forschung auf diesem Feld nicht mehr fortführen lässt. Das Risiko einer katastrophalen!“

Beamtengequatsche, Ozymindas schüttelte den Kopf. Zusammengefasst hatten die Forschungsbemühungen des genialen Wissenschaftler Janus Ängste im Rat geschürt.
Es wäre zu gefährlich, hatten die Konservativen argumentiert und viele Ratsmitglieder hatten bemängelt das das gesamte Zeitreiseprogramm viel zu kostspielig wäre. Die Fraktion die Janus Arbeiten unterstützte war in den letzten Monaten geschrumpft, besonders seit klar wurde wie viel Geld eigentlich sein Projekt verschlang. Hinzu kam das vor ein paar Wochen 2 Wissenschaftler auf dem Testgelände verunglückt waren.

Schließlich war der Rat übereingekommen die Forschungen einzustellen und die Testanlage stillzulegen. Er war mit der Durchführung dieser Anordnung beauftragt worden. Janus galt als ein eigenwilliger Bursche und der Großadmiral sollte sicherstellen dass Janus auch wirklich alle Befehle des Rates befolgte. Danach sollte Ozymindas alle Zeitreiseunterlagen in das geheime Zentralarchiv überführen.

Langsam näherte sich das Raumschiff dem gewaltigen Turm des Zeitreiseprojektes. Der Pilot funkte den ID-Code des Schiffes und bekam eine Landebucht zugewiesen. Mit einem eleganten Schwenker setzte das Boot auf und Ozymindas stieg aus. Er wurde schon vom Chefwissenschaftler erwartet.

„Was für eine Freude Sie hier zu sehen Herr Großadmiral!“, wurde er von Janus begrüßt, „Sie wollen sich sicher von unseren Fortschritten überzeugen. Kommen Sie, ich zeige ihnen die Versuchsanordnung.“

Der alte Fuchs. Der Großadmiral zerquetschte ein Lächeln zwischen seinen Lippen. Der Andere hatte seine Kontakte im Rat und wusste garantiert dass er das Projekt stoppen sollte. Bestimmt wollte er ihn noch umstimmen!bei ihm würde er aber auf Granit beißen.

„Meine Aufgabe kann ich bestimmt auch noch nach der Führung ausführen.“, meinte der Großadmiral unverbindlich. Ein wenig neugierig auf die Zeitmaschine war er dann doch.

Janus lächelte und ging voran. Die beiden Antiker verließen die Landebucht.

„Einige bedeutende Wissenschaftler haben auf die enorme Gefahr durch Zeitparadoxien hingewiesen. Diese ist durch unsere Zeitmaschine aber nicht gegeben. Unsere Zeitmaschine ist selber statisch in der Zeit.“, erklärte Janus während sie durch einen Gang mit zahlreichen Hologrammen an der Wand gingen.

„Die Zeitmaschine selber wird also nicht versetzt?“, erkundigte sich Ozymindas interessiert.

„Nein, nur der Zeitreisende. Die Maschine erzeugt ein Pseudowurmloch, das allerdings im Gegensatz zum normalen, wie wir es zum Beispiel bei einem Stargate haben, durch die 4. Dimension führt.“

„Das heißt!“

„Die Zeitmaschine wählt sich quasi selber an. Stargates verbinden sich über eine räumliche Entfernung, die Zeitmaschine über eine zeitliche. Laienhaft ausgedrückt.“, erläuterte Janus stolz.


„Man kann also nicht in die Vergangenheit reisen, weil da die Maschine noch nicht existiert und nur so lange in die Zukunft wie Zeitmaschine noch funktionstüchtig ist.“, schlussfolgerte Ozymindas.

„So ist es.“, bestätigte der Erfinder und ging in eine Transporterkabine.

Ozymindas folgte ihm und die beiden wurden direkt zu einem Beobachtungsraum gebeamt.
Die beiden traten an die breite Fensterfront aus doppelt verstärktem Spezialglas. Sie sahen aus dem dunklen Raum auf eine große Halle herab. Überall wuselten Wissenschaftler in beigefarbenen Kombinationen herum. Hologramme und Computerkonsolen wechselten sich mit großen Energieerzeugern ab. Mittendrin stand die Zeitmaschine.

„Bald werden wir einige dieser neuen Energiemodule bekommen, dann können diese großen Klötze Platz machen für noch mehr Arbeitsstationen und Messgeräte.“

„Diese ... wie nannte es der gute Remus noch- ZPMs!“

„Ja, Wunderwerke der Miniaturisierung. Die Energie wird aus einem anderen Kontinuum gesogen!“

„Ich habe veranlasst dass mein Flaggschiff mit den ersten serienmäßig produzierten ZPMs ausgestattet wird. Die Leistungsstärke der Triebwerke und Schilde wird sich mehr als verdoppeln.“, schwärmte der Großadmiral.

„Wenn man die Zeitmaschine umkalibriert kann man sie auch als Energieerzeuger nutzen. Natürlich ist das noch höchst experimentell!“

„Aber es wird nie geschehen.“, sagte Ozymindas hart. „Der Rat hat angeordnet, dass alle Experimente eingestellt werden.“

Er merkte dass Janus ihm nicht mehr zuhörte. „Ich rede mit ihnen!“

„Für Heute war doch gar kein Testlauf angesetzt!“, murmelte dieser und griff nach einem Mikro.

„Was geht da vor?“

Seine Stimme hallte durch die Halle, doch die Wissenschaftler starrten auf die Zeitmaschine. Grünes Wabern entstand im Metallring. Der Energieverbrauch stieg und die großen Kraftwerke fingen an leise zu brummen.

Dann kamen die ersten durch.

„Ist Heute denn der „Tag des lustigen Verkleidens“ oder was?“, fragte ein Mann mit einem Messgerät in der Hand, als die martialisch aussehenden Gestalten aus dem Portal marschierten.

Seine Frage wurde mit einem sonnenheißen Energiestrahl beantwortet, der ihm den rechten Arm abriss.

Schreiend und blutend ging er zu Boden. Er strampelte mit den Beinen und schob sich zu einer nahen Konsole.

Unfähig das Geschehen zu verarbeiten, beobachtete er wie immer mehr Männer in Rüstung und Stabwaffen in die Halle marschierten. Rücksichtslos legten die Krieger auf die wehrlosen Wissenschaftler an, die schreiend zum Ausgang drängten.

Schnell verpestete ein Brandgeruch die Luft. Die fremden Soldaten richteten ein Gemetzel an. Sie verschonten die Technik, aber die kampfunerfahrenen Techniker fielen reihenweise. Schnell stapelten sich die Leichen in der Nähe der Ausgänge.

„Bei den alten Göttern!“, stammelte der Großadmiral im Beobachtungsraum. „Was sind das für Mörder?“

Schockiert starrte Janus nach unten. Seine besten Männer starben in diesen Augenblicken.

„Was ist das für eine Zukunft, die solche Monstren hervorbringt?“

Die lantianische Konföderation hatte schon vor Jahrhunderttausenden Frieden mit ihren Nachbarn geschlossen. Die Flotte wurde fast nur noch aus Tradition unterhalten und kein Lantianer hatte in seinem Leben Krieg und Zerstörung sehen müssen. Die Anwendung von Gewalt wurde als Perversion angesehen und so vergingen wertvolle Sekunden, in denen die beiden Männer fassungslos in die Halle sahen.

Der Mann an der Konsole schrie nicht mehr vor Schmerzen, dafür war er inzwischen zu schwach. Er sah nur noch durch einen Schleier die Vorgänge um die Zeitmaschine herum.

Der Kollege aus der Chronoabteilung lag 10 Meter von ihm entfernt. Sein Mund zu einem O der Überraschung aufgerissen, lag er mit ausgebreiteten Armen dort. In seiner Brust klaffte ein schwelendes Loch.

Der Mann merkte wie er schwächer wurde, seine Kraft schien aus seinem Armstummel herauszufließen. Wenn ihm nicht bald geholfen wurde! aber wichtiger war es diese Mörder aufzuhalten!

Er krallte sich mit seiner gesunden Hand an einem Vorsprung der Konsole fest und schob sich herum. Er rappelte sich stöhnend auf und lehnte sich an sie.
Mit keuchendem Atem tippte er seinen Kode ein und verriegelte die Tore der Hallen.

Dies würde die Soldaten nicht lange aufhalten, aber lange genug das Abwehrmaßnamen getroffen werden konnten.

Dann wurde er ohnmächtig und kippte um.

Weiter oben stieß Ozymindas ein Keuchen aus und Janus an. „Hast du eine Wachmannschaft?“

„Nein, aber einen Privatstrahler in meinem Schreibtisch nebenan.“

„Na toll, damit werden wir die Burschen da unten besiegen können.“, knurrte der Großadmiral sarkastisch und entsicherte den kleinen Kombistrahler den er an seiner Hüfte trug. „Holen wir ihre Waffe und rufen die Flotte!“

Das Massaker war beendet, die Antiker die sich vor der Verriegelung der Halle noch in dieser befunden hatten, waren tot oder schwer verletzt.

Alles war innerhalb weniger Minuten geschehen.

Die 4 Priore standen vor der immer noch aktiven Zeitmaschine und schützten ihren Anführer vor eventuellen Angreifern.

Er trat gemessenen Schrittes die kleine Treppe vor dem Metallring herunter. Sein Umhang schleifte über die Stahlstufen. Sein Blick schweifte über die Einrichtung der Halle. Rauch lag in der Luft, technisches Gerät war teilweise umgestoßen worden und überall lagen Leichen.

Seine überstarken Sinne verrieten ihm dass der blutende Mann hinter der Konsole noch lebte. Er tötete ihn mit einem Gedanken.

„Gute Arbeit!“, seine kalte Stimme hallte durch die Stille.

„Ehre!.sei den Ori!“

„Ehre sei den Ori!“, schallte es zurück.

Ein Lächeln umspielte seine Lippen.

weiter: Kapitel 12
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.