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Why? von Xily

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Short-Cut: Wieso hat sie mich verlassen? Wieso musste sie gehen? Zusammen mit unserem Kind? Wieso?
Spoiler: -
Charaktere: Sheppard
Kategorie: Character Death
Rating: PG-13
Author's Note: Irgendwie musste ich auch mal so was richtig Trauriges schreiben und ich hoffe, dass es mir gelungen ist ^^
Widmung: An Annie, die dieses Genre liebt und abgöttisch gut schreiben kann *knutscha*
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne, immerhin meine erste Tragik-FF ^^ - Feff@gmx.de

Why?


Der Himmel ist bewölkt und lässt seinen Regen auf die Erde prasseln in einer Sinnflutartigen Böe. Das Wasser läuft mir über das Gesicht, aber ich beachte es kaum. Meine Augen sind auf das Grab vor mir gerichtet und ich spüre wieder den unsäglichen Schmerz in mir aufsteigen.
Dort liegt sie. Meine Frau. Elizabeth. Zusammen mit unserem ungeborenen Kind. Ich habe keine Tränen mehr und doch wünschte ich, dass ich noch welche hätte, um diesen Schmerz auszudrücken und möglicherweise zusammen mit den Tränen zu verarbeiten.
Gleichzeitig weiß ich, dass ich das niemals können werde. Zu tief sitzt der Schmerz und die Trauer und ich fühle mich von ihnen zerfressen; werde sie einfach nicht los.
Meine Gedanken sind jede Sekunde bei meinem Leben, dass hier begraben liegt und das ich unweigerlich verloren habe, als Elizabeth zusammen mit unserem Kind starb.
Ich kann mich kaum daran erinnern, wie Carson mir die Nachricht überbracht hat. Ich weiß nur noch, dass dort der Schmerz begann und bis jetzt nicht aufgehört hat.
Ich wollte ihm nicht glauben, konnte es nicht. Gleichzeitig wusste ich, dass er mich nie anlügen würde, wieso auch? Zusammen mit dieser Erkenntnis kam der Schock und ich erinnere mich gut daran, wie es vor meinen Augen verschwamm und wie die Übelkeit in mich aufstieg.
Verloren. Ich hatte sie verloren. Sie war gewaltsam aus meinem Leben gerissen worden und zusammen mit ihr das Kind, auf das wir uns so sehr gefreut hatten. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Wusste es damals nicht und weiß es auch heute nicht.
Genau in der Sekunde, wo ich es erfuhr, endete mein Leben und es begann ein Neues. Ein Leben, das voller Trauer, Schmerz und Wut erfüllt ist und das mir keinesfalls lebenswert erscheint.
Ich weiß, dass ich diese Gedanken nicht haben sollte und doch sind sie da, jede Minute, die ich ohne sie weiter lebe.
Elizabeth hätte das nicht gewollt, auch das ist mir klar und doch habe ich nicht die Kraft, etwas daran zu ändern. Sie ist tot und sie kann diesen Schmerz in mir nicht fühlen, kann nicht wissen, dass mir diese Kraft zu Leben geraubt wurde, als auch sie der letzte Lebensfunke verließ.
Ich lebe nun ein Leben voller Dunkelheit und auch, wenn alle versuchen, wieder etwas Licht hinein zu bringen, so gelingt ihnen das nur selten.
Ich verschließe mich nicht davor, aber ich bin auch kaum in der Lage dazu, etwas davon aufzunehmen.
Seit sie gegangen ist, fühle ich nichts mehr außer dieser Verzweiflung und ich merke, wie mich die Kraft sie zu bekämpfen verlässt. Jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde, die ich weiter lebe und in der sie nicht mehr an meiner Seite ist.
Auch jetzt überwältigt mich dieses Gefühl und ich merke, wie ich das Gesicht verziehe, als mich der Schmerz überrollt, in jede Zelle wandert und sich dort festsetzt. Meine Beine geben nach und ich sinke in den weichen, erdigen Boden, fühle die Kühle, die in meine Kleidung einzieht und sie ähnelt dem, was ich empfinde.
Meine Hände greifen in das Gras neben mir und ich drücke zu, will diese Verzweiflung loswerden. Diese Wut, die mich nicht mehr verlässt und die mich auf Rache sinnen lässt.
Eine Rache, die, wie ich weiß, sinnlos ist und doch ist dieser Gedanke da. Mit wurde das Wichtigste in meinem Leben genommen und zusammen mit dem Schmerz dieser Erkenntnis kommt auch die Wut, etwas zu zerstören und auf die gleiche Weise Schmerz zu verteilen.
Meine Hände reißen an dem Gras und doch gibt es mir keinerlei Befriedigung, als ich die Grashalme langsam vor meinem Gesicht zurück auf den Boden fallen lasse. Stattdessen überkommt mich die Wut auf mich selbst und ich fühle das Bedürfnis einfach zu schreien, alle Gefühle hinaus zu schreien und mich abzuschotten.
Auch das wird nicht funktionieren, aber ich sehne mich nach einer Lösung, sehne mich nach Befreiung.
Sie ist weg und sie wird nicht wieder kommen, das werde ich akzeptieren müssen. Ich werde mich damit abfinden müssen. Ersteres habe ich zwangsläufig getan, aber ich habe es nicht geschafft, mich damit abzufinden und ich zweifele daran, dass ich dies schaffen werde.
Ich will nicht ohne sie Leben, ohne unser Kind, das noch nicht einmal das Licht des Lebens erblicken durfte. Es wurde aus dem Leben gerissen, ohne einmal geatmet zu haben, ohne einmal diese Welt gesehen zu haben und die pure Verzweiflung steigt wieder in mir auf, als ich daran denke.
Nicht nur meine Frau wurde mir genommen, nein, sondern auch ein kleines, unschuldiges Leben und verzweifelt schlage ich mit meinen Fäusten auf das Gras, will nicht länger diesen Schmerz fühlen und will nicht mit dieser Ungerechtigkeit leben.
Ich habe es versucht, aber es gelingt mir nicht und die Kraft schwindet und ich weiß, dass ich es nicht mehr lange schaffen werde, einfach weiterzuleben, während mir der Sinn desselben genommen wurde.
Dazu fehlt mir die Stärke und auch mein Wille. Ich hätte niemals gedacht auf diese Weise abhängig zu werden, aber Elizabeth hat es geschafft und ich verfluche und liebe sie im selben Augenblick.
Wieso hat sie mich verlassen? Wieso musste sie gehen? Zusammen mit unserem Kind? Wieso?
Trotz des Regens spüre ich, dass mein Körper die letzten Tränenreserven geöffnet hat und diese nun über meine Wangen laufen. Ich wische sie nicht weg, lasse sie vom Regen wegspülen und durch neue ersetzen.
Ich verfluche denjenigen, der mich auf diese Art bestraft hat und mich nun leiden lässt. Dies ist der schlimmste Schmerz, den ich mir je vorstellen konnte und ich habe immer gehofft, dass ich niemals dazu gezwungen werde ihn zu fühlen. Und doch ist es dazu gekommen. Ich fühle ihn, er hat sich in meinem Körper festgesetzt und erinnert mich jede Sekunde daran, was ich verloren habe. Was mir genommen wurde.
Und als mich wieder der Schmerz und die Verzweiflung überkommt, hebe ich meinen Kopf und lasse den Regen über mein Gesicht rinnen, während ich eine einzige Frage nach oben zum Himmel richte: "Wieso?"

Ende
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