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Zum fliegenden Ufo von Redlum

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Kapitel 3: Die Trumpfkarte


„Und das hier ist unser Solar-Wasser-Wind-betriebener multifunktionaler Bügelraum“, sagte Cralgt stolz, als er das Team in einen Raum führte, welcher voll gestopft mit Bügelbrettern war.

„Ja schön“, meinte McKay, dem die Füße langsam von der Führung durch das Ufo wehtaten, die ihnen Cralgt bot, während Botras damit beschäftigt war, herauszufinden ob das Universum dem Untergang geweiht war oder nicht. „Können wir vielleicht noch mal auf die Sache mit der kaputten Dose und dem eventuellen Ende des Universums, welches uns möglicherweise bald bevorsteht, zurückkommen?“

„Wieso?“, fragte Cralgt verwundert. „Botras wird uns schon informieren, wenn er etwas Genaues weiß. Und es gibt ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder geht das Universum nicht unter, dann bringt es nichts sich jetzt Sorgen zu machen oder das Universum geht unter. Da wir aber momentan nicht wissen was wir dagegen tun könnten, wäre es sinnlos sich deswegen Sorgen zu machen“, brachte er es auf den Punkt. „Also können wir auch unseren Minigolfplatz mit integrierter Fußbodenheizung anschauen. Oder gibt es einen Grund der dafür spräche sich mit etwas zu beschäftigen auf was wir keinen Einfluss haben?“

„Ja!“, meinte McKay, „weil … weil ...“

„Weil Sie ein schlechtes Gewissen haben?“, half Ronon nach.

„ICH?“ McKay sah Ronon fassungslos an. „SIE haben doch auf die Dose geschossen!“

Ronon blieb stehen als ihm die Tragweite von McKays Worten klar wurde. „Dann liege ich also in Führung?“

„Hä?“, fragte McKay verständnislos. „Wie in Führung liegen?“

„Na den Wettbewerb, den Sie und die anderen Wissenschaftler austragen. Zuerst sprengt Carter mit einem Stargate eine Sonne. Dann Sie mit einem Antikerexperiment fünfsechstel eines Sonnensystems. Rush schafft mit einem Sternentor zwar nicht mehr als einen Planeten, dafür sprengt er zweimal. Vermutlich um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Trotzdem liegt er damit meiner Meinung nach abgeschlagen auf dem letzten Platz“, meinte Ronon und stellte damit unter Beweis, dass er doch den ein oder anderen Einsatzbericht las. Zumindest die explosiven. „Und da würde ich sagen, dass ich mit dem gesamten Universum – mit nur einem Schuss, welcher noch dazu auf betäuben gestellt war – ganz gut im Rennen liege.“

Teyla verdrehte die Augen. Männer!

„Oh!“, rief Cralgt plötzlich aus und blieb abrupt stehen, bevor McKay etwas erwidern konnte. „Jetzt wären wir doch fast an einem Highlight vorbeigelaufen!“ Er öffnete eine Tür. „Unsere Besenkammer mit eingebautem Blue-Ray-Anschluss. Und unser besonderer Stolz“, dabei zog er einen Gegenstand heraus und präsentierte ihn dem Team.

„Ist das etwa …?“, frage Sheppard erstaunt.

Cralgt nickte strahlend. „Ja. Ein Besen mit integriertem Eiswürfelhalter und Diskettenlaufwerk.“

„Ahm, ich glaube ihr nehmt die Situation gerade nicht besonders ernst“, meldete sich McKay wieder zu Wort.

Sheppard sah den Kanadier an und seufzte innerlich.
Er hatte ja Recht.
Aber was sollten sie tun? Atlantis informieren? Woolsey würde bestimmt nicht begeistert sein, wenn er erfuhr, dass AR-1 möglicherweise versehentlich für den Untergang des Universums gesorgt hatte, nur weil McKay versucht hatte sich einen Kaffee und Kekse zu bestellen und Ronon auf eine Dose geschossen hatte.
Und wenn sich das ganze im Nachhinein als Fehleinschätzung entpuppen sollte, würde das Woolseys Stimmung bestimmt auch nicht sonderlich heben. Besonders nach der Sache mit den Memos.
Am besten wäre noch ein klein wenig abzuwarten und sich Gewissheit zu verschaffen, bevor man die Pferde scheu machte.

Im gleichen Moment ertönte ein leises Piepsen im Raum.
Cralgt blieb stehen und zog – von wo auch immer – ein kleines Gerät hervor, dass wie eine kleine Suppenschüssel aussah. Kaum hatte er das getan, hörte das Piepsen auf und das Bild eines anderen tintenfischähnlichen Wesens, welches sofort in der außerirdischen Sprache losplapperte, erschien in der Innenwölbung der Schüssel.
Sheppard vermutete dass es sich um Botras handelte.

„Al birea jkow ieopmap jfoiajf oauieo nfoha ^j iaj^^jioa °“

„Uoioqnm jkie#kfop ttU°jfaop jowf?”, wollte Cralgt wissen.

„Ujfo ioaj ia ioaqp ri naoieajr kyöoia jac aj oiajroi myö oikjre ao nakmkdöaieo EFJa!jfaö uoemn oai TTEAFDfj oafj oa joiw^jkaö °°jfoap jfjiora°jfkoa“, plapperte der Alien auf der anderen Seite der Verbindung munter weiter. „Zhofn oiwp, oiaüjf oajfno iop2jfoaßü Greoa.“

„Vrcmoa ghow La°x“, grinste Cralgt und beendete die Verbindung. Dann drehte er sich zu AR-1 um. „Wie ich sagte. Kein Grund sich Sorgen zu machen.“

„Weil noch keiner weiß ob das Universum untergeht oder weil noch keiner weiß wie das Universum untergeht?“, wollte McKay mit leicht sarkastischem Unterton wissen.

„Weil das Universum nicht untergehen wird“, antwortete Cralgt. „Jedenfalls nicht jetzt und nicht wegen unserer Dose. Botras und die anderen Wissenschaftler die wir an Bord haben, haben gerade herausgefunden was wirklich passiert ist, als die Dose bei der Bestellung von Ihnen Doktor McKay überfordert wurde und Herr Dex auf sie geschossen hat.“

„Das sind wirklich gute Neuigkeiten“, meinte Teyla.

„Kommt darauf an, was stattdessen passiert ist“, gab McKay zu bedenken.

Sheppard sah McKay stirnrunzelnd an. „Kann etwas schlimmer sein als der Untergang des Universums?“

„Nun ja … schon … zum Beispiel … stellen Sie sich zum Beispiel vor …“ McKay gestikulierte wild mit den Armen und wandte sich schließlich an Cralgt. „Jetzt spannen Sie uns doch nicht weiter auf die Folter! Was haben wir angestellt?“

„Oh das ganze ist eigentlich eine ganz witzige Geschichte …“, meinte Cralgt augenzwinkernd.
Und dann fing er an zu berichten.

Als er geendet hatte, hatten auch die Mitglieder von AR-1 ein breites Grinsen aufgesetzt.

„Das ist nicht nur eine witzige Geschichte sondern sind obendrein sehr sehr gute Neuigkeiten“, freute sich Sheppard.

„Oh, ich finde es überaus witzig. Ich möchte zu gerne sein Gesicht sehen, wenn er es herausfindet.“ McKay musste dabei nicht extra betonen wen er damit meinte.

„Woolsey wird sich auch über diese Neuigkeiten freuen“, war sich Teyla sicher.

Sheppard zog seine Stirn in Falten, während sich seine Mine verzog. „Die Frage ist nur, wie er den Rest aufnimmt, und wie sein Gemütszustand dementsprechend ist, bis wir überhaupt am Ende der Geschichte angekommen sind.“

Ronon sah in die Runde. „Wieso bleiben wir nicht einfach noch ein bisschen hier und schicken ihm einfach ein Memo?“

Die AR-1-Mitglieder sahen sich an und mussten wieder grinsen.

Sheppard trat zu Cralgt und klopfte dem Außerirdischen leicht auf die Schulter – wenn man den Übergang von Tentakel zu Kopf so bezeichnen konnte. „Wie laufen die Geschäfte in diesem Teil der Galaxie so? Der Parkplatz und der Gastraum sahen ja doch ziemlich leer aus. Wenn du nichts dagegen hast, hätte ich da einen Vorschlag für dich … ach und eine Frage – ihr habt hier an Bord nicht zufällig so etwas wie einen Souvenir-Shop?“

***
SGC, 2 Stunden später:

O’Neill sah Woolsey mit großen Augen an. „Sie wollen ein fliegendes außerirdisches Restaurant im Orbit über Atlantis ansiedeln?“

Woolsey, welcher im Büro des SGC-Leiters, das Landry ihnen zur Verfügung gestellt hatte, dem General gegenüber saß, nickte. „Das Zum fliegenden Ufo, ja. AR-1 hat es bereits getestet. Wir könnten dadurch ein freundschaftliches Band zu diesen Gnab-Esrever knüpfen und außerdem etwas unabhängiger von der Erde werden.“

O’Neill verzog das Gesicht. „Besonders die Unabhängigkeit von der Erde scheint mir wirklich eine ausgezeichnete Idee zu sein Richard.“

Woolsey schloss die Hände etwas fester um die Mappe, die auf seinem Schoß lag. Seitdem Rush das künstliche Signal im Hintergrundrauschen des Universums, welches seit dem Urknall existierte, entdeckt hatte, war ein Kampf um die Ressourcen des Stargateprogramms entstanden.
In endlos langen Sitzungen hatten sich Vertreter des Militärs und des IOA im SGC getroffen um der Frage nachzugehen, ob die Gelder eher nach Atlantis oder in die Unterstützung der Destinycrew fließen sollten.
Woolsey war in diesen Zeiten unendlich froh darüber, dass die Diskussion erst nach der Fertigstellung der O’Neill-Lloyd-Brücke ausgebrochen war, so dass er trotz seiner Arbeit auf Atlantis an den Sitzungen teilnehmen hatte können.
Aber trotz allem sah es schlecht für Atlantis aus. O’Neill war zwar ebenfalls auf der Seite Woolseys und Atlantis, aber gegen den Rest des IOA und des Militärs, die unbedingt hinter das Geheimnis dieses rätselhafte Signals – welches eigentlich gar nicht existieren durfte und an dessen Entschlüsselung selbst die Antiker vor ihrem Aufstieg gescheitert waren – kommen wollten, hatten die Beiden auf Dauer einfach keine Chance.
Weshalb Atlantis Unabhängigkeit von der Erde der einzige Ausweg aus dieser Situation war, wenn sie weiterhin den Kampf gegen die Wraith in der Pegasusgalaxie fortsetzen wollten.
Bis jetzt.
Denn jetzt gab es noch ein Ass, welches er im Ärmel beziehungsweise auf dem Schoss hatte.
Woolsey zog seine Mundwinkel ein Stück nach oben, hob die Mappe in die Höhe und reichte sie O’Neill auf die andere Seite des Schreibtisches hinüber.

Der General verzog fragend das Gesicht. „Was ist das?“

„Unsere Trumpfkarte bei den Verhandlungen“, lächelte Woolsey. „Ein Eil-Memo, dass mir AR-1 von ihrer letzten Mission geschickt hat. Zusammen mit einer Postkarte. Aber die erspare ich Ihnen lieber“, meinte Woolsey und verzog seine Mine leidvoll.

O’Neill besah sich die Mappe und runzelte die Stirn. „Machen Sie es nicht so spannend, sagen Sie mir einfach was drinsteht. Lesen von Memos ist nicht gerade eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.“

Woolsey seufzte innerlich. In manchen Dingen waren sich O’Neill und die Mitglieder von AR-1 doch gar nicht so unähnlich. Er wartete einige Momente bis er die Bombe platzen ließ. „AR-1 hat herausgefunden von wem das Signal stammt und was es bedeutet.“ Von was für einem Signal er sprach, musste er nach den stundenlangen Sitzungen mit Militär und IOA nicht extra erwähnen.

O’Neill, welcher gerade einen Schluck Wasser trinken wollte, verschluckte sich und musste laut husten. „AR-1 hat was?“, fragte er, als er sich schließlich wieder beruhigt hatte.

„Sie haben mich schon verstanden“, lächelte Woolsey.

„Und?“ O’Neill beugte sich neugierig ein Stück nach vorne. „Ist es eine Botschaft, wie Rush vermutet?“

Woolsey nickte. „In gewisser Weise schon. Es ist eine Bestellung.“

„Eine Bestellung?“

„Die Gnab-Esrever haben anscheinend eine Art Dose, mit der man Essensbestellungen aufnimmt. Doktor McKay hat versucht sich eine Tasse Kaffee und Kekse mit so einer Dose zu bestellen, dabei ging sie aber scheinbar kaputt. Ronon wollte die Dose reparieren und hat auf sie geschossen. Fragen Sie nicht“, winkte er ab, als er O’Neills fragendes Gesicht sah. „Auf jeden Fall hat es dabei wohl einen Kurzschluss gegeben und die Bestellung wurde irgendwie an den Anbeginn der Zeit zurückgeschickt und dort mit der Hintergrundstrahlung des Universums verschmolzen.“

O’Neill sah Woolsey einige Sekunden fassungslos an. „Sie scherzen.“

Woolsey schüttelte grinsend den Kopf. „Das ist mein voller Ernst. Es scheint als hätten die Antiker, Rush, der Rest der Destinycrew, das IOA und der Großteil des Militärs die ganze Zeit versucht eine Restaurantbestellung zu entschlüsseln.“

Nun musste auch O’Neill grinsen und wedelte dabei mit der Akte die im Woolsey überreicht hatte. „Richard, ich glaube das Budget für Atlanis dürfte doch noch zu retten sein.“

„Ich hatte gehofft, dass Sie das sagen würden Jack.“ Woolsey erhob sich und gab O’Neill zum Abschied die Hand. „Ach, eine Sache noch. McKay hat mich darum gebeten, die Destinycrew vorerst im dunklen zu lassen. Außerdem soll Eli ein fliegendes Auge so programmieren, dass es Rush unauffällig Tag und Nacht folgt. Er will unbedingt Rushs Gesicht sehen, wenn dieser irgendwann herausfindet, dass sein göttliches Signal in Wahrheit nur eine Bestellung für eine Tasse Kaffee und ein paar Kekse ist. Abgeschickt von einem gewissen Doktor Rodney McKay.“

O’Neill versuchte nicht lauthals loszulachen. „Richard das ist eine der besten Ideen die ich seit langem gehört habe.“ Dann zwinkerte er Woolsey verschwörerisch zu und nickte dabei schmunzelnd. „Sagen Sie McKay das dürfte sich einrichten lassen.“



ENDE


© Redlum49, Mai/Juni 2011

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