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Andere Dimensionen von Redlum

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Kapitel 12: Flucht
Sheppard wanderte ziellos durch die dunklen Gänge von Atlantis. Was sollte er jetzt machen? Einfach klein beigeben und diesem eingebildeten O’Neil bei seinem Selbstmordkommando unterstützen?
Aber was sollte er sonst tun? Nur tatenlos herumsitzen und zuschauen wie die Wraith die ganze Stadt in Schutt und Asche legten kam auch nicht in Frage.
Blieb noch Möglichkeit drei: Versuchen auf eigene Faust von hier zu verschwinden bevor der große Kampf losging. Denn mit einem hatte dieser Colonel O’Neil unrecht: Das hier war noch lange nicht sein Krieg. Nicht so lange sich daran noch etwas ändern lies.

„Colonel Sheppard?“

Sheppard drehte sich überrascht um, als er von hinten angesprochen wurde. Er war so in Gedanken gewesen, dass er überhaupt nicht gemerkt hatte, dass hinter ihm jemand war.

„Ja?“, fragte Sheppard, „kennen wir uns?“

Auf jeden Fall kannte er den Mann der ihn angesprochen hatte weder aus seiner eigenen, noch aus dieser oder sonst einer Realität.

„Kennen?“, fragte der Mann, „Nein, eigentlich nicht. Aber Sie sind hier mittlerweile Gesprächsthema Nummer eins. Und nachdem hier jeder jeden kennt und Sie mir heute das erste mal über den Weg laufen…“

„…dachten Sie, Sie sagen einfach mal Hallo?“, vollendete Sheppard den Satz.

„So könnte man es sagen“, grinste sein Gegenüber und streckte ihm die Hand hin, „Doktor Daniel Jackson.“

Daniel Jackson? Der Mann der ihm gegenüberstand sah nicht aus wie der Daniel aus seiner Realität. Aber das hatte O’Neil ja auch nicht. Hier schien einiges anders zu sein. Dieser Daniel sah eher aus wie… wie… ja irgendwie hatte er eine gewisse Ähnlichkeit mit James Spader. Liefen in dieser Dimension eigentlich nur Schauspieler herum?

„Ich habe gehört Sie hatten schon Ihren Stadtrundgang?“, fragte Daniel.

„Ja“, erwiderte Sheppard, „gerade eben mit Kawalsky.“

„Und?“, wollte Daniel wissen.

„Naja“, meinte Sheppard, „ich würde sagen, dieses Atlantis hier ist ziemlich am Arsch. Sie haben hier zwar Drohnen und Jumper, aber mit der Energie schaut es nicht gerade gut aus.“

„Da haben Sie recht“, meinte Daniel, „aber vielleicht ist doch noch nichts alles verloren. Ich bin gerade in der Antikerdatenbank über etwas interessantes gestolpert. Anscheinend verfügt die Stadt über eine Art Schutzschild. Ich bin nur noch nicht dahinter gekommen, wie man ihn aktiviert. Wissen Sie das zufällig?“

„Nein“, erwiderte Sheppard, „ich bin kein Wissenschaftler, aber…“

„Ich habe denen so oft gesagt, dass wir mehr Wissenschaftler mitnehmen sollen!“, unterbrach Daniel ihn, „aber nein, O’Neil denkt ja, dass das Militär die Lösung für alles ist!“

„…aber der Schutzschild braucht ziemlich viel Energie die Sie hier ohne hin nicht haben“, beendete Sheppard seinen Satz.

„Oh“, meinte Daniel, „na ja gut, dann hat sich das erledigt.“

„Es gibt übrigens auch noch eine Tarnvorrichtung“, ergänzte Sheppard noch, „aber die braucht auch ziemlich viel Energie und ist deswegen wohl genauso nutzlos.“

„Tja, na ja, schade…“, Daniel kratzte sich am Kopf.

„Was ist Ihrem O’Neil eigentlich für eine Laus über die Leber gelaufen das er so verbittert ist?“, wollte Sheppard wissen.

„Als ich ihn kurz vor der ersten Stargatemission kennen lernte, war er schon so“, meinte Daniel, „manche die ihn von früher kennen meinen, dass das mit dem Tod seines Sohnes zu tun hat und dass er nie darüber hinweggekommen ist.“

Sheppard nickte: „Charlie.“

Daniel sah ihn stirnrunzelnd an: „Nein, Taylor.“

„Oh“, meinte Sheppard, „nun ja, dass wäre dann wohl noch ein Unterschied zwischen unseren Realitäten.“

„Schaut so aus“, erwiderte Daniel, „na ja gut. Ich muss mich dann mal zu diesem Stuhl begeben. Kawalsky will alle Personen testen, ob sie über ein Antikergen verfügen.“

„Tun Sie das“, meinte Sheppard, „ich werde inzwischen in die Hangarbucht gehen. Noch ein paar Flugstunden im Jumper vor dem Angriff sammeln.“

„Tun Sie das“, sagte Daniel und verschwand im Transporter.

Sheppard blieb mit einem schlechten Gewissen zurück. Er wollte von hier verschwinden und hatte sich dafür einen Plan zurechtgelegt. Das Problem war nur, dass er damit Atlantis möglicherweise auch noch um das letzte bisschen Energie berauben würde über das die Stadt verfügte. Aber wie er schon festgestellt hatte, dass war nicht sein Krieg und die Stadt würde sowieso bald den Wraith in die Hände fallen oder zerstört werden. Da konnte er nicht mehr viel ausrichten. Das war auch nicht der Grund für sein schlechtes Gewissen. Er hatte O’Neil darauf hingewiesen, wie er die Dinge einschätzte und wenn der Colonel nicht auf ihn hörte und schnellstmöglich evakuierte, war er selbst schuld. Immerhin war er für die ganzen Soldaten hier verantwortlich und nicht Sheppard.
Der Grund für sein schlechtes Gewissen war viel mehr Daniel. Er hätte dem Archäologen anbieten können mit ihm von hier zu verschwinden. Von allen Anwesenden hier war er der einzige der Zivilist war und damit unter Umständen nicht auf Befehle von O’Neil hörte. Aber das Risiko, dass er nicht mitkommen und stattdessen Sheppard aufhalten könnte war einfach zu groß.

Sheppard machte sich auf den Weg zu den Jumpern.

***
Außer ihm war niemand in der Jumperbucht, genau wie er es gehofft hatte. Er hatte Kawalsky, bevor er zu O’Neil gegangen war den Vorschlag unterbreitet, dass dieser mit den anderen Soldaten zum Stuhl gehen sollte, um zu testen, wer über das Antikergen verfügte und wer nicht. Anscheinend hatte Kawalsky den Vorschlag auch sofort in die Tat umgesetzt. Und auch wenn er es zu diesem Zeitpunkt noch nicht so geplant hatte, passte Sheppard das jetzt ausgezeichnet in die Karten.

Es war niemand in Sichtweite, als er sich einen Jumper aussuchte und ihn startete. Auch als er mit ihm im Gateraum angekommen war, war noch niemand in Sicht.

Sheppard atmete langsam aus und beugte sich über das DHD. Nur noch wenige Sekunden und er wäre wieder auf der Antikerraumstation. Es tat ihm leid um diese Realität und um die handvoll Menschen, die er mit seinem handeln möglicherweise ein bisschen früher in den Tod schickte, als es unter normalen Umständen geschehen wäre.
Aber am Ende war das hier auch nur eine Realität unter vielen tausenden. Und es war eben nicht seine.

Und dann durchlief es ihn kalt. Gerade in dem Moment, in dem er das erste Symbol drücken wollte, leuchtete das Stargate auf. Ein eingehendes Wurmloch! So viel zu seiner Flucht!

In diesem Moment kamen auch noch Feretti und O’Neil in den Kontrollraum gerannt und sahen den Jumper. O’Neil fing sofort an in Sheppards Richtung zu gestikulieren, er solle aus dem Jumper aussteigen, aber Sheppard dachte gar nicht daran. Er würde hier drinnen bleiben, bis sich das Tor, welches sich in diesem Moment öffnete, wieder schloss und dann von hier verschwinden. Und wenn er die vollen 38 Minuten warten musste.

Er sah, dass Feretti über Funk mit jemanden kommunizierte, vermutlich mit jemanden auf der anderen Seite des Gates.

Sheppard aktivierte seinen eigenen Funk und suchte nach der richtigen Frequenz. Als er sie endlich gefunden hatte, hörte er allerdings nur noch das Ende des letzten Satz von Feretti, bevor das Gespräch beendet war: „…können durchkommen.“

O’Neil war in der Zwischenzeit anscheinend auch nicht untätig gewesen, denn in diesem Moment kamen Kawalsky und sechs andere Soldaten in den Gateraum gerannt. Noch ein Grund mehr, lieber im Jumper zu bleiben.

Dann sah Sheppard entsetzt wer da durch das Tor kam: McKay, Ronon und Teyla! Verdammt! Warum mussten sie von allen möglichen Zeitpunkten ausgerechnet jetzt auftauchen?

Die Soldaten richteten sofort ihre Waffen auf die drei und O’Neil klopfte an die Luke des Jumpers: „Colonel Sheppard? Wollen Sie nicht vielleicht doch rauskommen und Ihr Team begrüßen?“


weiter: Kapitel 13
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