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Andere Dimensionen von Redlum

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Kapitel 10: Bestandsaufnahme

„Und warum wollen Sie uns helfen?“, fragte O’Neil skeptisch, nachdem Sheppard ihn darüber aufgeklärt hatte, woher er kam, „warum sind Sie nicht einfach weitergereist anstatt sich auf Kriegsgebiet zu begeben?“

„Nun“, erwiderte Sheppard, „erstens wusste ich nicht, dass Sie kurz vor einem Kampf gegen die Wraith stehen. Woher auch? Außerdem dachte ich an gegenseitige Hilfe. Eine Hand wäscht die andere, verstehen Sie? Ich bräuchte nämlich die Hilfe eines Physikers um das Gerät auf der Raumstation in Gang zu bringen.“

„Tja“, O’Neil rieb sich am Kinn, „dann haben Sie ein Problem. Wir haben hier nämlich keine Physiker.“

„Was?“, fragte Sheppard fassungslos.

Eine Atlantisexpedition ohne Physiker? Na ja, vielleicht tat es ja auch ein anderer Wissenschaftler…

„Haben Sie vielleicht einen Computerexperten oder irgendjemanden in der Art?“, wollte er wissen.

O’Neil schüttelte den Kopf: „Tut mir leid Colonel, wir sind eine rein militärische Expedition.“

Sheppard starrte O’Neil an. Eine rein militärische Expedition? Das war wirklich mal etwas neues. So ein Atlantis hatte er wirklich noch nicht kennen gelernt. Aber das erklärte zumindest warum er hier keine Wissenschaftler oder Zivilisten gesehen hatte. Es gab einfach keine. Was allerdings enorme Probleme für ihn bedeutete. Warum hatte er sich nicht in einer der anderen beiden Realitäten einen Antikerraumstationscomputerbenutzungscrachkurs geben lassen? Nicht das er in der Lage gewesen wäre, dadurch in seine eigene Dimension zurückzufinden, aber zumindest in eine wo es einen McKay gab. Auch einen braungebrannten hätte er jetzt gerne in Kauf genommen.

„Sie haben niemanden mitgebracht, der Experte für diese Stadt ist?“, versuchte es Sheppard noch einmal.

„Na ja, einen haben wir schon“, erwiderte O’Neil, „Daniel Jackson. Aber der wird Ihnen nicht viel nützen. Der ist nämlich nur Ägyptologe. Und er stößt hier auch an seine Grenzen. Wir haben unser ganzes Vertrauen in ihn gesetzt, dass er uns früher oder später zurück zur Erde bringen kann. Stattdessen sitzen wir jetzt seit drei Jahren in dieser Galaxie fest, haben uns nicht gerade viele Freunde gemacht, im Gegenteil und warten jetzt auf unser Ende.“

„Hört sich düster an“, meinte Sheppard, „Sie scheinen ja wirklich ziemlich in der Scheiße zu stecken.“

„Allerdings“, antwortete O’Neil, „und Sie sitzen jetzt anscheinend mit im Boot. Also haben Sie irgendeine Idee? In ihrer Realität scheinen Sie die Stadt ja besser im Griff zu haben.“

Sheppard musste überlegen: „Tja, dafür müsste ich mir erstmal eine Überblick verschaffen. Fangen wir mit dem wichtigsten an: Wie schaut es mit Drohnen aus? Wie viele Jumper und ZPMs haben Sie? Wie viele Basisschiffe kommen hierher?“

O’Neil sah ihn verwirrt an: „Eins nach dem anderen. Erstens: Was sind Jumper?“

Sheppard sah O’Neil stirnrunzelnd an. Konnte es sein, dass es in diesem Atlantis keine Jumper gab? Oder – Moment, vielleicht hatten Sie hier nur einen anderen Namen.

„Kleine Raumschiffe die sich tarnen können“, versuchte Sheppard die Raumschiffe zu umschreiben, „müssten einige hier in verschiedenen Buchten herumstehen.“

„Kleine Raumschiffe?“, meinte O’Neil nachdenklich. Dann hellte sich sein Gesicht auf: „Ah, ich glaube ich weiß, was für Raumschiffe Sie meinen. Ja, davon haben wir einige. Allerdings fliegt keins von denen.“

„Sie können auch nur von Leuten mit dem Antikergen geflogen werden“, klärte Sheppard O’Neil auf, „wussten Sie das?“

O’Neil schüttelte den Kopf: „Antikergen? Nein, höre ich gerade zum ersten mal.“

Wenn die Menschen in dieser Realität noch nie etwas vom Antikergen gehört hatten, noch nie einen Jumper in die Luft gebracht hatten, dann wunderte es Sheppard nicht, dass hier alle mit dem Ende rechneten. In seiner Realität sahen ja schon alle mit Schrecken so einem Aufeinandertreffen mit den Wraith entgegen, und sie hatten Jumper und weiß Gott was noch alles, was hier vielleicht nie entdeckt worden war.

„Und Sie haben dieses Antikergen?“, wollte O’Neil wissen.

„Ja“, entgegnete Sheppard, „Sie übrigens auch. Wobei“, überlegte er, „vielleicht auch nicht. Wissen Sie, der Jack O’Neill den ich aus meiner Realität kenne, sieht anders aus als Sie, was vermutlich auf andere Gene schließen lässt. Außerdem schreibt man sie beide unterschiedlich.“

O’Neil nahm diese Information mit einem Schulterzucken zur Kenntnis: „Gut, also möglicherweise können uns diese Jumper einen kleinen Vorteil liefern, den wir vorher nicht hatten. Kommen wir zum nächsten Punkt: Von was für Drohnen sprachen Sie?“

„Haben Sie hier irgendwo einen großen Stuhl gefunden?“, erkundigte sich Sheppard.

O’Neil nickte: „Ja. Wieso? Ist der wichtig?“

„Mit ihm kann man unter anderem Drohnen auf alles möglich abfeuern, zum Beispiel auf Wraithschiffe“, klärte Sheppard den Colonel auf, „unter der Voraussetzung, dass genügend Drohnen da sind und das der Benutzer des Stuhls das Antikergen besitzt.“

O’Neil schnaubte: „Immer dieses Antikergen, ohne das ist man hier anscheinend ziemlich aufgeschmissen.“

„Es gibt auch einige Sachen, die man hier ohne das Antikergen machen kann“, grinste Sheppard, „zum Beispiel den Transporter und die Toiletten benutzen.“

„Das wird uns beim Kampf gegen die Wraith bestimmt helfen“, erwiderte O’Neil humorlos, „OK, Sie sagten noch was von einem ZPM?“

„Zero-Point-Modul“, sagte Sheppard und beschrieb dem Colonel, wie ein ZPM aussah.

O’Neil nickte: „Ja, so eines haben wir hier gefunden. Leuchtet allerdings nicht gelb, wie Sie meinten sondern nur ganz schwach dunkelorange. Für was ist es gut? Irgendeine Waffe? Hängt zur Zeit nämlich in irgendeiner Apparatur.“

„Nur eins und das leuchtet dunkelorange?“, meinte Sheppard, „das ist schlecht. Nein es ist keine Waffe, es versorgt die Stadt mit Energie. Wenn ich raten müsste würde ich sagen, Sie haben hier verdammt wenig Strom.“

Das erklärte zumindest, warum hier alles so düster war.

O’Neil sah reflexartig zu den Lichtspendern und dann zu Sheppard: „Das haben Sie gut erkannt. Dachten Sie, wir haben hier zum Spaß das Licht so weit runter gedreht?“

Sheppard dachte nach. Sie hatten Jumper und Sie hatten einen Stuhl und vermutlich auch Drohnen. Und mindestens einen Menschen mit Antikergen, nämlich ihn. Wenn Sie Glück hatten, noch einige mehr. So schlimm sah das erstmal gar nicht aus. Erstmal. Denn das Energieproblem konnte eventuell diesem Krieg ein schnelles Ende setzen. Sollten die Wraith allerdings nur mit einem oder zwei Basisschiffen kommen, konnten sie das Blatt vielleicht mit etwas Glück doch noch zu ihren Gunsten wenden. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass er ein Basisschiff vernichtete.

„Wie viele Basisschiffe erwarten Sie?“, wollte Sheppard wissen, „Eins? Zwei? Fünf?“

O’Neil sah Sheppard einige Sekunden an, bevor er schließlich antwortete: „Vierzig bis Fünfzig.“

weiter: Kapitel 11
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