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Das Ende der Menschheit von Redlum

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8. Kapitel: Der Virus

„Soweit ich es sagen kann Sir, funktioniert es wie ein Computerprogramm.“Samantha Carter


4. Juni 2010

Kurz darauf hatten sich sechs Menschen, ein Wraith und ein Nox in den Besprechungsraum von Torchwood 3 begeben. Andy war – sehr zu seinem Unmut und zu McKays Freude – zum Kaffee kochen abkommandiert worden.

„Es geht um die Cupwis“, kam Jack sofort auf den Punkt. „Sie sind der Grund warum wir hier sind.“

„Die Cupwis also“, sinnierte Todd. „Schön dass wir das auch endlich erfahren.“

„Wer sind die Cupwis?“, wollte Ciirli wissen.

Todd zuckte mit den Achseln. Eine Geste, die er von den Menschen übernommen hatte. „Keine Ahnung, aber wir werden es wahrscheinlich gleich erfahren.“

Louise sah die Mitglieder von Torchwood 7 erstaunt an. „Moment mal, heißt dass, ihr habt alle mitgemacht, ohne überhaupt zu wissen, um was es eigentlich geht?“

„Soweit ich es verstanden habe, ging es um das überleben der Menschheit“, meinte McKay vorsichtig.

„Und der Wraith“, warf Todd ein.

„Und der Thunfische“, ergänzte O’Neill.

„Und es versprach eine große spaßige Aktion zu werden“, legte auch Ciirli seine Gründe für sein Mitwirken da. „Außerdem macht Richa… Jack meistens auf mysteriös. Oder hat er euch immer gleich alles auf die Nase gebunden?“

Gwen und Martha warfen sich wissende Blicke zu.

In dem Moment kam Andy mit einem Tablett voll Tassen in den Raum. „Sechs Mal Kaffee und einmal Tee“, verkündete er mit keiner all zu guten Laune und brachte jedem der Anwesenden eine Tasse, bevor er sich ebenfalls mit einem Becher an den Tisch setzte.

Ciirli, der neben McKay saß und sich anscheinend mit voller Absicht einen Tee bestellt hatte – mit einer Scheibe Zitrone! – wie McKay entsetzt festgestellt hatte, drückte die Scheibe so vorsichtig über der Tasse zusammen, dass nur ein einziger Tropfen in den Tee fiel und legte die Scheibe dann wie zufällig zwischen sich und McKay.
McKay wollte protestieren, aber Ciirli sah ‚rein zufällig’ genau in diesem Moment völlig unschuldig in die andere Richtung und betrachtete anscheinend angestrengt die kahle Wand. Mit diesem Nox würde er sich noch mal unterhalten müssen!

„Also, was hat es jetzt mit diesen Cupwis auf sich?“, lenkte Louise das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema zurück.

„Die Cupwis sind eine außerirdische Spezies, die dafür bekannt ist verrückte Experimente zu machen, bei denen nebenbei auch mal schnell eine ganze Rasse ausgelöscht werden kann.“

McKay sah Jack schockiert an. „Sie experimentieren einfach so drauf los ohne sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen? So was ist doch unverantwortlich!“

„Ich kenne da auch jemanden der Mal dreiviertel eines Sonnensystems…“

„Fünf Sechstel“, korrigierte McKay Ciirli ohne groß darüber nachzudenken, stockte dann aber und sah den Nox an. „He!“

„Also wurde… wird die Menschheit aus versehen ausgelöscht?“, wollte Gwen wissen.

„Und damit auch die Wraith.“ Todd machte ein finsteres Gesicht. „Ich frage mich gerade, ob man sich an diesen Cupwis auch nähren könnte.“

„Ich bezweifle allerdings, dass man sie auch für das verschwinden des Thunfischs verantwortlich machen kann“, warf Jack ein und kam damit O’Neill zuvor, der gerade zum sprechen angesetzt hatte, nun aber seinen Mund wieder schloss und sich grinsend zurücklehnte. „Ob es jetzt ein Versehen war, oder genau das beabsichtigt war weiß ich nicht“, beantwortete er Gwens Frage. „Allerdings habe ich vor dieses Experiment so schnell es geht zu beenden.“

„Und diese Cup…wös werden nicht sauer, wenn man ihnen einfach so in ihre Experimente hineinpfuscht?“, fragte McKay.

„Vermutlich nicht.“ Jack trank einen Schluck Kaffee, bevor er fortfuhr. „Die Cupwis sind nicht nur für ihre Experimente, die leicht mal aus dem Ruder laufen können, da draußen in der Galaxis berüchtigt, sondern auch dafür, dass sie ziemlich schnell das Interesse an einer Sache verlieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie den Prozess schon gestartet haben, aber bereits in eine ganz andere Ecke des Universums weitergereist sind.“

Ciirli runzelte die Stirn. „Es ist bereits am Laufen? Nichts gegen dich Jack, aber wieso sind wir nicht einfach ein paar Jahre früher gelandet und haben das Ganze gestoppt bevor es anfing?“

„Weil wir dazu gar nicht in der Lage gewesen wären“, erwiderte Jack. „Ich habe mich sehr lange mit diesem Experiment befasst. Die beste Methode es zu stoppen ist jetzt, solange wir uns noch in Phase 1 befinden. Das ganze funktioniert in gewisser Weise wie ein Computervirus, wobei die Gehirne der Menschen die Hardware und ihr Geist die Software ist, die angegriffen wird. In Phase 1 befindet sich dieses Virus nur in ein paar Gehirnen von zufällig ausgewählten Personen und ist am verletzlichsten. Das Virus ist noch nicht ausgereift. Um ihr Wachstum zu beschleunigen, verbinden sich die von dem Virus befallenen Gehirne regelmäßig um Informationen auszutauschen. Die Softwares arbeiten sozusagen zusammen. Das ist ein Prozess, der etwa jeden Tag drei Stunden dauert und kontinuierlich anwächst. Dabei hat jeder Teil der Virensoftware ein Muster jedes befallenen Gehirns gespeichert und ist in der Lage es für die Verschmelzungszeiträume überall auf dem Planeten aufzuspüren, angefangen an dem Ort, wo es bei der letzten Verschmelzung war. Bis sich die Viren richtig verbunden haben und eine permanente Verbindung besteht, wohlgemerkt ohne dass die Hardware etwas davon mitbekommt, können bis zu zehn Jahre vergehen.
Dann beginnt Phase 2. Das Virus breitet sich aus. Auf alle Menschen. Je mehr es befällt, umso schneller geht der Prozess vonstatten und umso weiter ist auch die Reichweite. Schließlich, wenn alle infiziert wurden – Phase 3.“ Jack klatschte einmal laut in die Hände. „Abschaltung. Alle Gehirne der gesamten menschlichen Rasse werden zeitgleich ausgeschaltet.“

„Und was unternehmen wir dagegen?“, fragte Andy neugierig.

Jack sah alle der Reihe nach an. „Nun, als erstes müssen wir eine der mit dem Virus befallenen Personen finden.“

„Von wie vielen Personen sprechen wir?“, wollte Gwen wissen.

„Vier. Vielleicht Fünf.“

„Wir sollen eine von fünf Personen unter sieben Milliarden finden?“ Martha sah Jack ungläubig an. „Haben die betreffenden Personen wenigstens irgendwelche Merkmale, auf die man achten könnte?“

„Geringfügig. Sie verhalten sich anders, stellen vielleicht ihre Gewohnheiten etwas um. Aber nichts, was einem bei einer zufälligen Begegnung auffallen würde. Nur Freunden und Bekannten würde etwas auffallen.“

„Also geben wir einfach eine Suchmeldung raus?“ O’Neill verzog seinen Mund zu einem sarkastischen Grinsen. „Geht Ihr Ehemann nicht mehr regelmäßig ins Stadion? Melden Sie sich bitte unter dieser Nummer bei der britischen Regierung oder der U.S. Air Force?“

„Um ehrlich zu sein“, lächelte Jack, „hab ich in der Beziehung schon vorgearbeitet. Ich kenne eine Person die mit ziemlicher Sicherheit zu den Infizierten gehört. Aber ich würde mich trotzdem noch Mal gerne selbst überzeugen und eure Meinungen hören.“ Jack wandte sich an Louise. „Kannst du mir die Bilder einer Sicherheitskamera aus dem Pentagon auf den Bildschirm an der Wand holen.“

Louise zuckte mit den Achseln. „Klar Jack, kein Problem.“

„Was?“ McKay schnappte hörbar nach Luft.

„Torchwoodsoftware“, grinste Jack, „wir können alles anzapfen was wir wollen.“

„Welche Kamera Jack?“, wollte Louise wissen, die bereits im Rechner des Pentagon war.

„Büro von General Jack O’Neill.“

In der daraufhin plötzlich herrschenden Stille hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Diese drückende Stille herrschte ungefähr fünfzehn Sekunden, solange brauchte Louise um Bild und Ton der Überwachungskamera auf den riesigen Bildschirm zu legen, der im Besprechungsraum an der Wand hing, allerdings übertrug diese nur einen leeren Raum.

„Kannst du uns Aufnahmen aus dem Archiv zeigen?“, wollte Jack wissen.

Louise Finger huschten über die Tastatur. „Schon dabei.“

Einige Sekunden später war ein neues Bild zu sehen. Der gleiche Raum, der gerade von zwei Männern betreten wurde. Einer davon war zweifellos Jack O’Neill.




„Hören Sie, ich weiß genau, was Sie empfinden. Colonel Carter hat mir x-Mal den Hintern gerettet“, begann O’Neill die Konversation und fügte dann leichthin hinzu, „Man kann diesen Wissenschaftlern ruhig mal vertrauen, auch wenn man nicht alles versteht!“

„Aber ich kann diese Menschen nicht zwingen etwas zu tun, was Sie nicht tun wollen“, warf der andere Mann ein.

„Sie sind der Commander dieses Raumschiffes!!“ O’Neill sah sein Gegenüber mit ungläubiger Mine an. „Da geht es nicht um Demokratie!!!“

„Tut mir Leid Sir, aber es ist nun mal nicht so einfach.“

„Doch!“, erwiderte O’Neill grimmig. „Doch das ist es!! Ein Senator der Vereinigten Staaten ist tot! Seine Tochter und dutzende andere Leute sitzen Milliarden Lichtjahre von zu Hause entfernt fest!
Dann fügte er, als wäre damit alles geklärt noch hinzu: „Der Präsident will es so!“

„Sir bei allem notwendigem Respekt …“, versuchte sich der Mann gehör zu verschaffen.

„Sie haben soeben einen Befehl erhalten Colonel!“ Man sah O’Neill an, dass er keinen Widerspruch duldete und keine weiteren Argumente hören wollte.

„Und ich sage Ihnen, egal welche Folgen es für mich persönlich hat, ich muss mir die Situation erst noch mal durch den Kopf gehen lassen. Morgen früh sag ich Ihnen wie ich entschieden hab“, entgegnete der Colonel und verließ den Raum ohne eine Antwort abzuwarten.




Louise beendete die Aufzeichnung.

„Hab ich da gerade gesagt, er soll die Meinung seiner Leute ignorieren und stattdessen auf Wissenschaftler und Politiker hören?“, fragte O’Neill entsetzt, „auf Politiker?“

„Außerdem scheinst du im Alter etwas zugelegt zu haben“, grinste Ciirli und deutete mit seinen Händen eine leichte Wölbung des Bauchs an.

„Das kann unmöglich ich gewesen sein.“ O’Neill schüttelte ungläubig den Kopf. „Und überhaupt, wo war denn mein typisch O’Neillscher Humor?“

„Ich glaube, damit hätten wir unser virusbefallenes Hardwareteilchen gefunden“, stimmte McKay zu, der auf dem Bildschirm gerade einen O’Neill gesehen hatte, der ihm ebenfalls völlig unbekannt war.

„Also gut, jetzt kennen wir die Identität von einem der Infizierten“, stellte Martha fest, „was fangen wir mit unserem Wissen an?“

„Als erstes werden wir dieses eine, uns bekannte Hardwareteil entfernen und von dem Virus säubern“, erwiderte Jack.

„Bringt das denn was?“, fragte McKay.

Jack schüttelte den Kopf. „Die Anderen könnten zur Not auch ohne es weitermachen. Allerdings werden wir das Hardwareteil mit der Virensoftware durch ein Hardwareteil mit Antivirensoftware austauschen, was die anderen Teile aber erst bei der nächsten Verschmelzung feststellen und dann ist es für sie zu Spät. Der Virus wird einfach gelöscht, um mal beim Computervergleich zu bleiben.“

„Und ich nehme an, ich bin dieses andere Hardwareteilchen, das diesen Platz einnehmen wird“, vermutete O’Neill.

Jack nickte. „Die anderen Viren werden bei der Verschmelzung als erstes nach einem Gehirn das exakt dem deinem entspricht in der Nähe des Pentagon suchen. Wir müssen dich und den anderen O’Neill also nur austauschen.“

„Und wo kriegen wir die Antivirensoftware her?“, wollte O’Neill wissen.

Jetzt grinste Jack. „Das ist einer dieser glücklichen Zufälle, die ich so liebe. Du hast sie schon in deiner DNS. Einer der winzigen Details die dich vom Original unterscheiden. Und genau der Umstand, der dich diesen Genozid überleben ließ.“

„Das verstehe ich nicht ganz“, mischte sich McKay ein. „Wenn er dank den Asgard schon die ganze Zeit über das Antivirus verfügte, warum ist die Menschheit dann trotzdem vernichtet worden? Wenn sich irgendwann alle Gehirne der gesamten Menschheit verbinden, hätte er nicht spätestens dann den Virus auslöschen müssen?“

Jack schüttelte den Kopf. „In Phase 2 ist der Virus für diese Art von Antivirus einfach schon zu stark. Jetzt während Phase 1 haben wir allerdings eine recht gute Chance.“

„Also…?“, wollte Andy wissen.

„Also fliegen wir jetzt nach Washington.“ Jack blickte in die Runde. „Wer ist dabei?“


weiter: Kapitel 9
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