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Das Ende der Menschheit von Redlum

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7. Kapitel: Wiedersehen

„Warum trägt dieser Mann deinen Namen?“
„Das ist nicht mein Name. Es ist seiner. Ich habe ihn angenommen.“
Gespräch zwischen Toshiko Sato und Jack Harkness



4. Juni 2010

Der SUV kämpfte sich durch den allmorgendlichen Berufsverkehr. Andy saß am Steuer. Er hatte Gwen nichts über ihr Ziel gesagt. Seitdem sie ihn damals ausgetrickst und ohne ihn zu dieser Insel gefahren war, auf der Jack die verschwundenen Menschen versteckte, traute er ihr in solchen Sachen einfach nicht mehr.

Auf einmal hörte sie eine Stimme in ihrem Ohr: „Gwen hörst du mich?“

Martha.

Martha und Louise waren in dem Augenblick von der Weeviljagd in die Basis zurückgekehrt, in dem Andy und sie aufgebrochen waren. Sie hatte den beiden aufgetragen, so viel über diesen Colonel O’Neill und diesen Richard Alpert herauszufinden, wie möglich.

„Hat Louise etwas herausgefunden?“, wollte Gwen wissen.

„Allerdings.“ Martha klang besorgt. „Sie existieren nicht.“

„Was?“

„Bei der U.S. Air Force gibt es zwar einen O’Neill, Vorname Jack, der ist aber nicht Colonel sondern General. Und ein Richard Alpert taucht in keinen Datenbanken die wir angezapft haben auf. Keine Geburtsurkunde, keine Polizeiakte, keine Versicherung, keine Adresse, einfach nichts.“

„OK, danke Martha.“ Gwen beendete das Gespräch in dem Moment, in dem Andy den SUV in einer Seitenstraße parkte. „Sind wir da?“

„Einen Block weiter ist eine Pizzeria. Davor sollen wir die Beiden treffen.“

„Gut. Du bleibst hier und…“

„Gwen!“

„Jaja schon gut.“ Gwen stieg aus, zog ihre Waffe und lies sie in ihrer Jackentasche verschwinden. „Aber nimm deine Waffe mit und sei auf alles vorbereitet. Irgendetwas stimmt hier nicht.“

Gwen sah, dass Andy sich versteifte, konzentriert seine Waffe überprüfte und schließlich den SUV abschloss. Seine Instinkte, die er sich in jahrelanger Polizeiarbeit antrainiert hatte, wurden anscheinend wieder aktiv. Vielleicht sollte sie ihn doch öfter mit zu Außeneinsätzen nehmen. Naja, erstmal schauen, wie er sich heute schlug…

So unauffällig wie möglich näherten sie sich dem Treffpunkt. Das Erste, was Gwen schon von weitem auffiel, war, dass es nicht wie erwartet zwei Männer waren, sondern fünf. Und zwei von Ihnen hatten anscheinend Spaß daran, ihre Halloweenkostüme schon im Juni zu tragen. Das Zweite was Gwen erkannte, war das ein ihr sehr bekanntes Gesicht unter den Fünfen war.

***
O’Neill sah die Beiden, die auf sie zukamen schon von weitem. Die Frau verbarg anscheinend eine Waffe in ihrer Jackentasche, der Mann strahlte auch eine gewisse Vorsicht aus. O’Neill warf Richard einen Blick zu, der mit einem Nicken bestätigte, dass es sich bei den Beiden wohl um ihre Kontaktleute bei Torchwood 3 handelte.

Auf einmal starrte die Frau ihre kleine Gruppe an, ließ alle Vorsicht fallen und sprintete auf sie zu. Was O’Neill dabei mehr als alles andere beunruhigte, war, dass sie andauernd „Jack! Jack!“ rief. Wer war diese Frau? Und warum kannte sie ihn?

Zu seiner erneuten Überraschung lief sie allerdings an ihm vorbei und umarmte dafür Richard so fest sie konnte.

***
Gwen konnte es einfach nicht glauben. Sie hatte gedacht ihn nie wieder zu sehen und jetzt stand Captain Jack Harkness plötzlich ganz unverhofft vor ihr. „Mein Gott Jack, wo warst du? Was machst du hier?“

„Nur die Ruhe Gwen“, lachte Jack, der sich anscheinend genau so über das Wiedersehen freute.

„Eine alte Bekannte von dir Richard?“, wollte eine der beiden komisch aussehenden Gestalten wissen. In Verbindung mit Jack und noch dazu in Cardiff, tippte sie bei den beiden ganz stark auf Aliens.

Jack drehte sich zu demjenigen um, der gerade gesprochen hatte. „Ciirli, das ist Gwen Cooper. Und der Mann der da hinten steht und nicht weiß, was er machen soll heißt Andy. Gwen, das sind Ciirli, Todd, Colonel Jack O’Neill und Doktor Rodney McKay“, stellte Jack sie einander vor.

„Und warum hat sie dich gerade Jack gennant?“, setzte Ciirli seine Fragestunde fort.

„Es gab eine Zeit, als das mein Name war. Naja, nicht mein richtiger Name, genauso wenig wie es Richard Alpert ist.“

„Dann hast du einfach so deinen Namen geändert?“ Ciirli konnte es nicht glauben und sprach das aus, was die Anderen dachten. „Warum?“

„Aus einem ganz einfachen Grund“, grinste Jack. „Als ich das erste Mal Jack und Todd begegnet bin, dachte ich, es könnte kompliziert und verwirrend werden, wenn zwei Männer Jack heißen.“

„Aber Richard Alpert?“, fragte Gwen ungläubig, „hat es mit diesem Namen irgendeine Bewandtnis?“

„Aber natürlich.“ Jack sah Gwen verwundert an. „Ich habe ihn gewählt, damit ihr sofort wisst, dass ich es bin der mit euch Kontakt aufnehmen will, wenn ich es jemals tun würde.“

„Was?“ Gwen verstand kein Wort.

Jack verzog ungläubig seine Mine. „Sag bloß ihr konntet mit dem Namen Richard Alpert nichts anfangen?“ Als er sah, wie Gwen leicht den Kopf schüttelte holte er etwas weiter aus. „Keiner von deinem neuen Team ist in Sachen Fernsehserien auf dem Laufenden oder? Lost? Eine sehr gute amerikanische Serie. In späteren Staffeln taucht eine Person namens Richard Alpert auf. Er ist hunderte von Jahren alt, aber für sein Alter noch sehr gut aussehend. Er altert nämlich nicht. Ich dachte irgendwem würde einfallen, dass früher auch mal ein gutaussehender, charmanter Unsterblicher im Team war, wenn ihr den Namen hört.“

Gwen sah Jack ungläubig an. Louise hatte den Namen durch alle möglichen Datenbanken gejagt. Aber auf die Idee, bei fiktiven Personen zu suchen war sie anscheinend nicht gekommen. Wer außer Jack würde überhaupt an so etwas Unorthodoxes denken?

„Und jetzt?“, wollte sie wissen. „Jack oder Richard?“

„Wer ist denn noch alles bei Torchwood 3?“, stellte Jack eine Gegenfrage.

„Louise, Martha und Andy.“

„Dann bleibe ich jetzt lieber bei Jack. Nicht das ich noch dreimal erklären muss, wo der Name Richard Alpert herkommt. Außerdem passt Jack Harkness eh viel besser an diesen Ort und in diese Zeit. Und“, dabei sah er McKay an, „für manche wäre es ohnehin besser, wenn nicht zu viele unterschiedliche Namen im Spiel sind.“

„Was soll das denn heißen?“ McKay sah Jack verständnislos an. „Ich brauche vielleicht ein, zwei Tage, aber dann habe ich mir alle Namen hervorragend eingeprägt!“

Gwen sah, wie Ciirli die Augen verdrehte. Dann wandte sie sich wieder an Jack. „Und jetzt Jack? Was machst du hier?“

Jack machte eine Handbewegung, die ihn selbst, die beiden Männer und die beiden Aliens hinter ihm einschloss. „Torchwood 7 versucht das Ende der Menschheit zu verhindern und bittet dabei um tatkräftige Unterstützung von Torchwood 3.“

„Bitte was?“ Gwen sah Jack überrascht an.

Der hatte sich aber schon in Bewegung gesetzt und ging auf die Stelle zu, von der aus Andy alles aus sicherer Entfernung beobachtete und wahrscheinlich Martha und Louise auf dem Laufenden hielt. „Also wo steht der SUV?“ Jack drehte sich kurz um. „Ihr habt ihn doch wiederbeschafft oder? Ich hing an diesem Auto.“



20 Minuten später…



Jack brachte den SUV mit quitschenden Reifen vor dem neuen Torchwoodquartier zum stehen. Nicht das es um jede Sekunde ging, er hatte es nur vermisst, das Auto durch die Stadt zu bewegen. Ciirli hatte an der Fahrt anscheinend nicht so viel Spaß gehabt, denn sein Beifahrer war ziemlich grün im Gesicht. Was bei einem Nox im übrigen ziemlich lustig aussah.

Als Jack ausstieg, kam Rhys mit einem kleinen Jungen auf dem Arm aus dem Gebäude, dass die Regierung Torchwood zur Verfügung gestellt hatte. Als er Jack sah stockte er einige Sekunden bevor er die Richtung änderte und zu ihm trat. „Jack! Mein Gott, du bist wieder da!“

„Ich habe das ganze Universum bereist“, begrüßte Jack Rhys mit einem Augenzwinkern, „aber es ist einfach nirgends so schön, wie bei euch Walisern.“

„Und da musstest du ans Ende des Universums reisen, um das herauszufinden?“ Rhys schüttelte in gespielter Empörung den Kopf. „Hast du Gwen gesehen? Ich wollte ihr kurz Hallo sagen, aber sie scheint auf irgendeinem Außeneinsatz zu sein.“

„Nein, ich habe sie nicht gesehen“, log Jack und wandte sich an den kleinen circa einjährigen Jungen, den Rhys trug. „Ist er das? Der kleine Williams-Cooper?“

„Ja das ist er“, antwortete Rhys stolz. „Der kleine Jack I.O.“

Jack zog überrascht seine Augenbrauen nach oben. „Jack I.O.? Ich weiß nicht was ich sagen soll! … Wo ist das T?“

„Du glaubst es nicht, aber Gwen wollte tatsächlich auch noch das T. Ich habe ziemlich lange gebraucht, um sie davon zu überzeugen, dass der Name Toshiko nicht zu einem Jungen passt und wir ihn uns besser für ein Mädchen aufsparen sollten.“
Plötzlich sah Rhys verdattert über Jacks Schulter.

Jack drehte sich um. Ciirli und Todd, der alt noch furchteinflössender aussah, wie er es ohnehin schon tat, waren aus dem SUV gestiegen, jeder mit zwei Babys in den Armen.

„Dein Nachwuchs Jack?“, wollte Rhys leicht verunsichert wissen.

„Tja, man tut was man kann“, grinste Jack und zwinkerte Rhys zu. Dann klopfte er ihm auf die Schulter. „Ich sage Gwen, dass du hier warst, wenn ich sie das nächste Mal sehe.“

„Nicht nötig“, rief Rhys Jack nach, der bereits auf den Eingang zusteuerte und Ciirli und Todd ein Zeichen gab, dass sie ihm folgen sollten.

***
„Mein Gott Jack!“ Martha lief ihm entgegen als sie ihn sah und riss ihn in einer stürmischen Umarmung fast zu Boden. „Du bist also wirklich wieder da! Wie war es da draußen? Hast du alte Bekannte getroffen?“

Im Hintergrund sah Jack Louise Habiba, die ihm kurz zunickte und sich anscheinend auch freute ihn wieder zu sehen. Auf einmal machte sie einen sehr überraschten Eindruck.

Jack drehte sich um und auch Martha, die immer noch auf eine Antwort wartete, trat überrascht einen Schritt zurück, als Todd und Ciirli mit den Babys die Basis betraten. Dann verzog sich ihr Mund zu einem Grinsen. „Jack Harkness… du verstehst dich wirklich gut auf skurrile Auftritte. Zwei Aliens und vier Babys, dass hatten wir wirklich noch nicht. Dein neues Team?“

Jack grinste zurück. „Ja und teilweise auch eures.“

Als er die Blicke von Louise und Martha sah, die besagten, dass sie ihm nicht wirklich folgen konnten, setzte Jack zu einer kleinen Erklärung an. „Also ihr wisst ja selber, dass im SUV nicht soviel Platz ist. Für Fünf ist er grade groß genug, aber sieben erwachsene Leute bekommt man da unmöglich rein. Wenn man allerdings vier der sieben ein Bisschen kleiner macht, sieht die Sache schon anders aus. Und“, dabei deutete er auf Todd, „zufällig kenne ich jemanden, der sich mit dem jünger und älter machen von Menschen hervorragend auskennt.“

„Dann sind das…“, Louise trat etwas an Todd und Ciirli und betrachtete die Babys, „Gwen und Andy?“

„Unter anderem“, nickte Jack.

„Toll!“ Martha musste schmunzeln und sah dann Todd an. „Warte noch kurz mit dem älter machen, ich muss zuerst noch meinen Fotoapparat holen und ein paar Erinnerungsfotos machen.“ Bei diesen Worten zwinkerte sie Louise zu.

„Gute Idee“, nickte diese. „Die Kleinen sind wirklich zu süß.“

„Denkst du, sie würden uns die Fotos übel nehmen?“

„Warum? Sind doch nur zur Erinnerung, ist ja nicht so, dass wir sie damit aufziehen wollen.“

„Zumindest nicht rund um die Uhr.“

Jack musste grinsen. Anscheinend hatte das neue Torchwood-3-Team ebensoviel Spaß, wie es das Alte gehabt hatte.

***
Nachdem Martha die Fotos gemacht hatte, ließen die Beruhigungspillen, die Jack den Kleinen gegeben hatte, damit sie nicht die ganze Autofahrt hindurch schrien, langsam nach. Gwen, Andy und Jack machten sich sofort auf den Weg, krabbelten in verschiedene Richtungen davon und erkundeten die Basis. Der kleine Meredith-Rodney dagegen brüllte sofort los, als ob es kein Morgen mehr geben würde.

Während Louise die Torchwoodkontaktlinsen dafür benutzte, auch noch bewegte Aufnahmen zu machen, beobachtete Todd das Spektakel mit stoischer Mine. Er konnte anscheinend nicht sonderlich viel mit menschlichen Babys anfangen und war wohl heilfroh, als Jack ihm schließlich zu verstehen gab, dass es langsam an der Zeit war, die Vier wieder altern zu lassen.

Als erstes mussten sie jedoch Rodney suchen, der zwar inzwischen zu schreien aufgehört hatte, dafür aber auch wie vom Erdboden verschwunden war. Schließlich fanden sie ihn zusammen mit Ciirli in der Küche. Der Nox hatte anscheinend eine Methode gefunden, Rodney ruhig zu stellen. Er hatte die Kühlschranktür geöffnet und hielt McKay vor sich, der mit großen Augen ehrfürchtig den Inhalt des Kühlschranks betrachtete und dabei freudig vor sich hinjuchzte.

***
Zwanzig Minuten später hatten Todd und Redcon dafür gesorgt, dass alle wieder in ihrem normalen physischen Zustand waren und sich nicht mehr an die vergangene Stunde erinnern konnten. Jack hatte Louise und Martha auch darum gebeten die Fotos und Filmaufnahmen bis auf weiteres zurückzuhalten, zumindest bis sie die Krise, wegen der sie hierher gekommen waren überstanden hatten.

Im Nachhinein dachte Jack darüber nach, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, einfach ein Taxi zu ordern, mit dem alle, die nicht in den SUV passten, zum Hauptquartier fahren hätten können. Naja, die besten Ideen kamen eben immer erst im Nachhinein. Egal. Jack verwarf den Gedanken. Jetzt würde es Zeit die beiden Torchwoodteams über die drohende Gefahr zu unterrichten und was er dagegen zu unternehmen gedachte.


weiter: Kapitel 8
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