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Das Ende der Menschheit von Redlum

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5. Kapitel: Der Plan
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Oder.“Colonel Jack O’Neill

30. September 2146:

Zum zweiten Mal an diesem Tag erwachte McKay aus einer tiefen Dunkelheit. „Was ist passiert?“, stöhnte er, während er sich langsam aufrichtete.

„Sie sind in Ohnmacht gefallen.“

McKay sah sich um und sah diesen Nox hinter sich stehen. „Oh, danke Cori, da wäre ich nie drauf gekommen.“

„Ciirli.“

„Was?“ Jetzt ging dieses Rätselraten schon wieder los!

„Ich heiße Ciirli nicht Cori.“

McKay starrte den Nox an. Als ob er jetzt Zeit für solche unbedeutenden Kleinigkeiten hätte! Er wollte jetzt wirklich anderes wissen, als die korrekte Aussprache von irgendeinem Namen! Immerhin hatte er sich an den ersten und den letzten Buchstaben erinnert oder? Und die Mitte unterschied sich auch nur geringfügig vom Original! Was erwartete dieser Nox eigentlich von ihm?

„Wie fühlen Sie sich?“, fragte dieser im nächsten Moment besorgt.

„Gut“, erwiderte McKay erstaunt. Erstaunlicherweise fühlte er sich so gut, wie schon lange nicht mehr. „Vielleicht ein klein wenig hungrig.“

„Von dem, was ich bis jetzt über Sie gehört habe, scheinen Sie wieder ganz der Alte zu sein“, stellte Ciirli fest. „Oder sollte ich lieber sagen, ganz der Junge?“

McKay sah an sich hinunter. Fühlte in sich hinein. Sah auf seine nicht faltigen Hände. Fasste sich vorsichtig auf den Kopf. Haare! Und anscheinend funktionierte sein Gedächtnis wieder wie das eines Genies und nicht wie das eines Siebs! „Wo bin ich hier? Im Himmel? Auf einer höheren Ebene der Existenz? Was ist passiert Cöllri?“

„CIIRLI!“

McKay sah den Nox etwas angesäuert an. Konnte der eigentlich noch über was anderes als über sich selbst sprechen?
Anscheinend schon, denn er fuhr kurz darauf fort. „Um auf Ihre Frage zurück zu kommen. Sie befinden sich weder im Himmel, noch auf einer höheren Ebene der Existenz. Sie befinden sich in Atlantis, welches wiederum auf einem Raumzeitriss steht, präziser gesagt, da wo früher Cardiff war. Und vielleicht merken Sie sich das langsam mal. Es wird nämlich mit der Zeit ermüdend, es Ihnen alle paar Stunden zu erzählen.“

McKay sah sich um. Er war anscheinend wirklich in Atlantis. Allerdings hatte es hier früher nicht gerade von vorlauten, besserwisserischen Nox gewimmelt. „OK, ich glaube nachdem wir das Wo geklärt hätten, sollten wir langsam zum Wie und vor allem zum Warum kommen… Ci… lil… gri?“

Ciirli seufzte innerlich, ließ sich seinen Ärger aber nicht anmerken. Anscheinend war nicht nur an Doktor McKays legendärem Hunger etwas Wahres dran. Auch sämtliche anderen Macken über die Jack und Todd ihn und Richard informiert hatten, schienen zu stimmen. „Also gut“, seufzte er schließlich, „Wie und Warum, vielleicht sollten wir noch das Wann auf die Liste setzten. Nur der Vollständigkeit halber. Mit was soll ich anfangen?“

„Fangen wir doch am Besten damit an, wieso ich plötzlich wieder lebe!“, entschloss sich McKay.

„Nichts leichter als das.“ Ciirli strahlte über beide Ohren, reckte die Arme in die Höhe und deutete schließlich auf sich. „Ich bin ein Nox. Das war meine leichteste Übung.“ Dann überlegte er kurz. „Und vermutlich heißt das, dass Sie jetzt in meiner Schuld stehen.“

„Jetzt machen Sie mal halblang!“

Ciirli verzog beleidigt den Mund. „Sie sollten lieber halblang machen. Immerhin weiß ich besser als Sie, wo man hier etwas Essbares auftreiben kann.“

McKay schnappte nach Luft.

Ciirli grinste und gratulierte sich innerlich zu dem Punktgewinn. „Um aufs Thema zurückzukommen… ein gewisser metallischer Handschuh den Richard vor einigen Jahren in einer anderen Galaxie aufgetrieben hat, hat auch zu Ihrer Wiederbelebung beigetragen. Nicht das ich ihn gebraucht hätte“, beeilte sich der Nox nachzuschieben, „aber sicher ist eben sicher.“

„Metallener Handschuh?“, fragte McKay verständnislos.

„Ein außerirdisches Wiederauferstehungsdings“, erklärte Ciirli. „In den falschen Händen extrem gefährlich. Kann auch schnell aus einem Lebenden einen Toten machen oder einen in einen Zombie verwandeln. Zum Glück kennen Sie jemanden, der sich mit der ganzen Leben-Tot-Materie gut auskennt.“

„Und dieser Jemand sind vermutlich Sie?“

„Todd und Jack hatten Recht. Sie müssen ein zweiter Einstein sein.“ Ciirli rollte mit den Augen.

„Tatsächlich? Das haben Sie gesagt?“ McKay, dem der Sarkasmus vollständig entgangen war fühlte sich gleich ein paar Zentimeter größer. „Und Sie können also einfach so jeden Toten wieder zum Leben erwecken?“

„Naja…“ Ciirli druckste etwas herum. „Also, es war vielleicht hilfreich, dass Ihre Leiche relativ früh nach Ihrem Tot in Stasis versetzt wurde. Außerdem musste ich Sie nur für relativ kurze Zeit wieder zum Leben erwecken. Den Rest hat dann Todd erledigt, als er Ihnen Lebensenergie eingeflösst hat.“

„Ha!“, triumphierte McKay. „Dann sind Ihre Superkräfte wohl doch nicht so allmächtig.“

„An Ihrer Stelle wäre ich nicht so vorlaut“, meinte Ciirli etwas eingeschnappt. „Ehrlich gesagt habe ich auch noch nicht besonders viele Menschen getroffen, die in Ohnmacht fallen, wenn ihnen Lebensenergie geschenkt wird!“

McKay räusperte sich geräuschvoll. „Wo wir gerade beim Thema sind. Wieso hat mir Todd eigentlich Lebensenergie gegeben? Ihr müsst mich wirklich verdammt dringend brauchen. Denn nachdem ich jetzt mindestens zwanzig Jahre jünger bin, muss Todd jetzt sehr viel älter sein.“

„Nein eigentlich nicht“, erwiderte Ciirli leichthin. „Todd nährt sich regelmäßig an Richard. Der ist unsterblich und hat folglich unendlich viel Lebensenergie.“

„Unsterblich? Wie soll das denn gehen?“ McKay konnte nicht glauben, was er da gerade hörte. Das konnte doch einfach alles nicht wahr sein. Das musste ein Traum sein.

„Keine Ahnung. Richard spricht nicht viel über seine Vergangenheit“, antwortete Ciirli und sah interessiert zu, wie McKay sich selbst so fest in den Arm zwickte, dass er laut aufstöhnen musste und anschließend anscheinend erstaunt darüber war, dass Ciirli immer noch vor ihm stand.

„Also weiter im Text“, fuhr Ciirli fort. „Um das Jahr 2010 herum begannen Aliens einen Plan zu verfolgen, an deren Ende nach ungefähr fünfzig Jahren die Vernichtung der gesamten Menschheit stand. Nur zwei Menschen überlebten dieses Massaker. Richard und Jack. Richard weil er wie gesagt unsterblich ist, Jack weil sein Genom… ah… sagen wir nicht zu hundert Prozent so ist wie die eines normalen Menschen.“

„Was?“

„Jack O’Neill ist ein Klon. Ein Überbleibsel eines Asgardexperiments.“

„Oh.“ McKay starrte Ciirli an. Dann war der O’Neill, dem er hier begegnet war, gar nicht General O’Neill, sondern der O’Neill-Klon.

„Jack war nach dem Genozid der Menschheit einige Zeit mit Todd auf Wanderschaft in der Pegasusgalaxie bis sie dort eines Tages auf Richard stießen“, fuhr Ciirli fort. „Dort bahnte sich inzwischen das nächste Völkersterben an. Nach dem Untergang der Menschen starben auch die Wraith langsam aus. Todd konnte sich dank der Weiterentwicklung eines Virus von einem Doktor Beckett, den Sie eigentlich kennen müssten, länger am Leben halten, wie seine Mitwraith. Todd und Jack schlossen sich auf jeden Fall Richard an, der verzweifelt nach einer Möglichkeit suchte, das Geschehene ungeschehen zu machen. Sie entwickelten schließlich einen Plan, in welchem Jack eine Schlüsselrolle spielt. Die drei kehrten zur Erde zurück, gründeten Torchwood 7 in Atlantis und flogen mit der Stadt schließlich auf die Überreste von Cardiff, wo es einen Riss im Raumzeitgefüge gibt. Richard verfügte über die Pläne eines Rissmanipulators. Leider ist der nicht recht… ah… gut einstellbar und wir müssen ziemlich genau ins Jahr 2010.“

„Und da komme wohl ich dann ins Spiel“, vermutete McKay.

„Nun zunächst kamen noch ich, ein metallener Handschuh und ein Brief ins Spiel, von dem wir hofften, dass er auf der Erde und der Nähe einer Torchwoodbasis landet. Aber ja, gleich danach kamen Sie ins Spiel.“

„Was ist dieses Torchwood eigentlich?“, wollte McKay wissen.

„Anscheinend eine ursprünglich britische Geheimorganisation für die Richard früher ein paar Jahre gearbeitet hat, bevor er sie verlassen hat.“

„OK. Und wie lange hat die Ausführung dieses Plans bis jetzt gedauert? Welches Jahr ist gerade?“

Ciirli schwieg kurz. „Nun, dass könnte jetzt vielleicht ein Schock für Sie sein, aber wir befinden uns im Jahr 2146.“

„Was?“, fragte McKay entsetzt. „Aber O’Neill… Todd? Wie konnten die so lange überleben?“

„Wie gesagt, Richard hat unendlich viel Lebensenergie. Und nachdem Todd nach belieben Lebensenergie aufnehmen und abgeben kann…“

„Ich verstehe“, sagte McKay langsam. „Was ist mit dir?“

„Oh, ich bin noch lange nicht so alt wie die anderen drei“, offenbarte ihm Ciirli, „um ehrlich zu sein bin ich sogar noch ziemlich jung.“

„Und wieso machst du bei dem ganzen hier mit? Ist so was überhaupt Noxtypisch? Ich dachte ihr seit Pazifisten und greift nicht aktiv in irgendwas ein oder so.“

Ciirli verdrehte die Augen. „Um ehrlich zu sein, ich konnte das ganze Gequatsche nicht mehr hören. ‚Die Jungen sollen das tun, was die Alten ihnen sagen’, ‚Ciirli las die Ameisen in Ruhe’, ‚Es ist nicht lustig Bäume unsichtbar zu machen, damit andere Nox dagegenlaufen’, blablabla. Ich bin irgendwann von zu Hause weg, wollte das Universum erkunden und Spaß haben.“
Dann grinste er. „Und was könnte mehr Spaß machen, als das hier?“


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