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Spuk auf der Destiny von Redlum

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Kapitel 2

Nachdem Chloes Gekreische wegen der plötzlichen Dunkelheit nach gefühlten fünf Minuten endlich aufhörte, ging genauso unerwartet überall das Licht wieder an, wie es zuvor erloschen war.

Young, Rush, Scott, TJ, Greer und Chloe sahen sich verwirrt an.

„OK, was zur Hölle ist hier eigentlich los?“, wollte TJ wissen.

„Anscheinend haben wir tatsächlich einen Geist an Bord“, meinte Young leicht verwirrt und kratzte sich am Kopf, „oder hat jemand eine bessere Erklärung?“

„Bis jetzt noch nicht“, erwiderte Rush, schob im Kopf allerdings schon ein paar Ideen hin und her.

„Sir, ich melde mich freiwillig, etwas gegen diesen Geist zu unternehmen“, sagte Greer.

„Und was genau?“, fragte TJ spöttisch, „Geister sind nicht gerade bekannt dafür, dass man sie einfach so KO schlagen oder erschießen kann.“

„Tja… also…“, überlegte Greer, „ach verdammt, mir fällt schon was ein, wenn ich ihm gegenüberstehe.“

„He, wo ist Wray?“, fragte Scott plötzlich.

Die anderen sahen sich um, aber Wray war verschwunden.

Young rannte auf den Gang hinaus, dicht gefolgt von TJ. Kurz darauf folgten auch die anderen, angeführt von Rush.
Wray hatte anscheinend die Krankenstation verlassen, als das Licht ausgegangen war und hatte inzwischen den Gang schon zur Hälfte hinter sich gelassen. Young legte einen kleinen Sprint ein um zu Wray aufzuschließen.

„Wo wollen Sie hin?“, fragte er, als er sie endlich eingeholt hatte.

„Na wohin werde ich wohl wollen?“, gab sie sarkastisch zurück, „nachdem hier anscheinend kein Geisterexperte an Bord ist, versuche ich professionelle Hilfe von der Erde zu holen. Und zwar je schneller desto besser. Wer weiß, wann es den ersten Todesfall gibt.“

„Also ich glaube eigentlich nicht, dass der Geist jemanden töten wird“, rief Rush von weiter hinten, „wenn er das gewollt hätte, hätte er schon einige Möglichkeiten gehabt. Aber anscheinend will er uns nur erschrecken.“

„Ach wirklich?“, fragte Greer, „für mich legt er nämlich ein sehr aggressives Verhalten an den Tag, ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis er dazu übergeht, einen nach dem anderen umzubringen. Und dann heißt es wir oder er.“

„Ach ja?“, fragte Rush angriffslustig.

„Ja“, gab Greer ebenso angriffslustig zurück.

„Denken Sie nicht, dass es noch etwas früh ist, die Erde einzuschalten?“, wandte sich Young an Wray.

„Nein, dass denke ich ganz und gar nicht“, antwortete Wray, als sie den Raum betrat, in welchem die Kommunikationssteine gelagert wurden, „ich…“

Weiter kam sie nicht, weil sie über etwas stolperte und mit einem kleinen Aufschrei zu Boden stützte.
Sie sah sich um. Anscheinend war sie über ein Bein gestolpert.
Als sie das Etwas am Boden genauer in Augenschein nahm, stieß sie einen spitzen Schrei aus.

Young kam ebenfalls in den Raum und sah entsetzt den reglosen Körper von Eli am Boden liegen.
TJ war sofort am Boden um Elis Puls zu prüfen. Nach wenigen Sekunden hob sie den Kopf und schüttelte ihn leicht: „Eli ist tot.“

Chloe brach sofort in wildes Schluchzen aus. Scott zog sie an sich um sie zu trösten.

„Tja, ich glaube, damit hatte ich wohl recht“, wandte sich Greer triumphierend an Rush, „wir sollten dieses Gespenst wirklich zur Strecke bringen, bevor es den nächsten umbringt.“

„Auf jeden Fall müssen wir jetzt auf jeden Fall die Erde benachrichtigen“, meinte Wray, die sich von dem Schock, dass Eli tot war, langsam erholte.

„Bis auf weiteres kontaktiert niemand die Erde“, meinte Young leise.

„Was meinen Sie damit?“, fragte Wray aufgebracht, „wir haben einen Toten! Und Greer hat Recht! Wer weiß, wen es als nächstes erwischt! Wir brauchen JETZT Hilfe!“

Young schüttelte den Kopf und deutete auf eine von Elis Händen, die einen der Kommunikationssteine umklammerte: „Anscheinend ist Eli in dem Moment gestorben, indem er einen der Steine benutzen wollte. Bis wir nicht wissen was passiert ist, wird keiner der Steine benutzt. Das ist ein Befehl.“

Wray wurde blass. Das Eli einen der Kommunikationssteine umklammert hielt, war ihr gar nicht aufgefallen. Und wenn der Stein wirklich seine Todesursache war, dann war sie vielleicht nur ganz knapp selber dem Tod von der Schippe gesprungen.

Einige Minuten sagte niemand etwas. Nur Chloes Wimmern war zu hören.

TJ war die erste, die wieder einen klaren Gedanken fassen konnte: „Das ist jetzt vielleicht ein ganz dummer Gedanke. Aber was wäre, wenn Eli unser Gespenst ist?“

„Wenn er wegen irgendetwas gestorben wäre, als er den Stein berührte“, nahm Scott den Gedanken auf, „dann könnte sein Bewusstsein im Augenblick seines Todes durch den Stein vielleicht in der realen Welt hängen geblieben sein oder so.“

„Sie irren sich“, rief Rush über die Schulter, während er eilig den Raum verließ, „der Geist ist nicht Eli!“

Verdammt, dachte Young, als er Rush nacheilte, warum konnten nicht einmal alle in einem Raum bleiben, bis sie ihre Diskussionen beendet und zu einem Ergebnis gekommen waren?

„Wer ist der Geist also Ihrer Meinung nach?“, wollte Young wissen, als er Rush eingeholt hatte. Diesesmal war ihnen keiner gefolgt.

„Ich habe keine Ahnung“, entgegnete Rush, der unbeirrt weiterging.

„Und von woher wollen Sie dann wissen, dass es nicht Eli ist?“, harkte Young nach.

„Sehen Sie sich doch Chloe an“, erwiderte Rush, „Eli mag die Kleine. Er würde sie nie so zu Tode erschrecken. Die Arme ist ja schon kurz vor einem Nervenzusammenbruch.“

Young blieb stehen und ließ sich das eben gehörte durch den Kopf gehen. Rush hatte Recht. Anscheinend war der Geist wirklich nicht Eli. Das war sehr bedauerlich, denn einerseits wäre man vermutlich sehr schnell mit dem Geist auf einen gemeinsamen Nenner gekommen und zum anderen bedeutete dass, das vermutlich wirklich der Geist für Elis Tod verantwortlich war. Was wiederum bedeutete, dass keiner an Bord mehr sicher war.

„Wo wollen Sie eigentlich hin?“, rief Young Rush nach, der unbeirrt weitergegangen war, als Young stehen geblieben war, und inzwischen schon fast das Ende des Ganges erreicht hatte.

„Ich will eine Theorie überprüfen!“, rief Rush zurück, bog um eine Ecke und war damit aus Youngs Blickfeld verschwunden.

Der Colonel drehte sich um und ging zurück. Er musste sich um eine Leiche kümmern.

***

Rush trat an das Terminal und starrte auf den Bildschirm, während er überlegte. Was wussten sie bis jetzt über den Geist? Er konnte Systeme der Destiny kontrollieren. Zumindest das Licht und die Türen, aber bestimmt war das nur ein kleiner Teil seiner Möglichkeiten. Er konnte Kisten schweben lassen. Jedenfalls hatte Greer das erwähnt, als sie Wray und Young zu den Steinen gefolgt waren. Möglicherweise hatten die Antiker mit Antigravitation experimentiert und das war nur ein weiteres System der Destiny das der Geist kontrollierte.

Der Geist tötete. Halt, nein. Vielleicht war Elis Tod auch nur tragischerweise gerade zu dem Zeitpunkt eingetreten, an dem das Gespenst aufgetaucht war. Ein dummer Zufall. Und der Rest der Besatzung zog jetzt die falschen Schlüsse. Das taten Menschen immer. Wahrscheinlich hatte es nur einen Defekt in dem Kommunikationsstein gegeben.

Also wer oder was war dieser Geist? Warum tauchte er gerade jetzt auf? War er vielleicht eine Art defekte KI der Destiny die auf einmal wieder zum Leben erwacht war? Oder vielleicht wirklich ein Geist eines früheren Besatzungsmitgliedes?

Was er auch immer war, er hatte auf jeden Fall wahrscheinlich Zugriff auf Systeme des Schiffes, die für die Besatzung bis jetzt gesperrt gewesen waren. Es könnte sich auf jeden Fall lohnen zu versuchen, mit dem Gespenst Kontakt aufzunehmen. Und wenn es an Elis Tod wirklich unschuldig war, wovon Rush ausging, dann sollte ein Kontaktversuch auch vollkommen ungefährlich sein. He, zumindest hätte der Geist doch sonst die Kiste nicht an die Decke sondern weiterhin auf Greer und Wray gelenkt, wenn es wirklich böse Absichten hätte, oder?

Rush traf eine Entscheidung. Er würde hier und jetzt versuchen mit dem Gespenst Kontakt aufzunehmen, in Erfahrung bringen wer es war, woher es kam und vor allem, ob er ihm mehr Kontrolle über die Destiny geben konnte.

Nur wie sollte er vorgehen? Wie nimmt man am besten mit Etwas Kontakt auf, von dem man weder weiß, ob man mit ihm kommunizieren kann und wenn ja, wo sich dieses Etwas zurzeit überhaupt herumtreibt?

Rush entschloss sich dazu, einfach mit der leichtesten Methode anzufangen die ihm einfiel, sollte diese nicht erfolgreich sein, konnte er sich immer noch etwas anderes überlegen.

Also stellte er sich einfach in die Mitte des Raumes und rief: „He Geist! Bist du da? Hörst du mich?“

Nichts.
Rush lies enttäuscht die Schultern sinken. Zufällig fiel sein Blick auf den Terminal. Dort waren zwei Wörter aufgetaucht, die vorher noch nicht da gewesen waren:

JA
JA

„Ja, du bist da und ja, du hörst mich“, flüsterte Rush zufrieden und fuhr dann in normaler Lautstärke fort, „bist du Eli?“

NEIN

Gut, dass hatte er erwartet.
„Wer bist du?“

EURE VORSTELLUNG VON EINEM GEIST ODER GESPENST TRIFFT ES WOHL AM BESTEN.

OK, also keine KI. Irgendwie schade, aber vielleicht konnte der Geist ihm ja trotzdem helfen.
„Hast du Zugriffe auf die Systeme der Destiny?“

JA

Gut! Das war gut!
„Wärst du bereit, mir Zugriff auf die Systeme zu geben, die momentan noch gesperrt sind?“

WAS BEKOMME ICH ALS GEGENLEISTUNG?

Rush überlegte Fieberhaft, aber was konnte man einem Geist groß anbieten?
„Was willst du denn?“, fragte Rush schließlich unschlüssig.

HABT IHR PIZZA AN BORD?

Rush sah noch mal auf das Terminal, aber anscheinend hatte er sich nicht verlesen. Pizza? Was in aller Welt wollte ein Gespenst mit Pizza? Woher kannte das Gespenst überhaupt Pizza? Immerhin ging er davon aus, dass es sich um einen verstorbenen Antiker handelte. Hatte es die Besatzung von Pizza reden hören? Konnte ein Gespenst überhaupt essen?
„Ich weiß es nicht“, sagte Rush schließlich, „aber ich kann gerne nachschauen. Wenn ich etwas fragen darf…?“

JA?

„Für was brauchst du Pizza? Kannst du denn überhaupt etwas essen?“

ICH GLAUBE IN MEINEM MOMENTANEN ZUSTAND WÄRE DAS WIRKLICH NICHT SO EINFACH. VERDAMMT! ICH HÄTTE JETZT LUST AUF PIZZA GEHABT!

„Tja, kannst du mir dann trotzdem Zugriff auf die Systeme geben?“, wollte Rush wissen, „ich meine, ich wäre ja bereit gewesen, nachzuschauen ob wir Pizza an Bord haben und hätte sie dir auch gerne überlassen.“

NEIN. ICH WILL SCHON EINE GEGENLEISTUNG. WIR MÜSSTEN UNS WOHL ETWAS ANDERES AUSDENKEN. HMMM… ICH WEIß: MACH EINEN KOPFSTAND!

„Was?“, fragte Rush verwirrt und sah perplex auf das Terminal vor ihm. Er sollte einen Kopfstand machen? Für was in aller Welt sollte das denn gut sein?

MACH EINEN KOPFSTAND UND ICH GEBE DIR ZUGRIFF AUF ALLE SYSTEME DER DESTINY.

Naja, einen Kopfstand konnte er ja versuchen. Besonders, wenn er dafür Zugriff auf alle Systeme der Destiny bekam. Das war ein sehr geringer Preis. Am besten jetzt nicht mehr groß diskutieren…

Rush ließ sich auf die Knie hinunter und legte seine Hände auf den Boden. Er brauchte fünf Anläufe, aber schließlich schaffte er doch einen etwas wackeligen Handstand. Sofort zog er die Hände vom Boden weg, so dass er jetzt einen Kopfstand machte. Es dauerte zwar nur eine halbe Sekunde, bis er krachend auf dem Boden aufkam, aber es war ein Kopfstand gewesen! Und der Geist hatte ja auch nicht gesagt wie lange der Kopfstand dauern sollte!

Triumphierend trat Rush wieder an das Terminal, aber er hatte noch immer keinen Zugriff auf die anderen Systeme.

„He!“, rief er, „wir hatten eine Abmachung! Was ist jetzt?“

Er sah auf das Terminal, aber es erschien keine weitere Botschaft.

Rush sah sich um: „He, Geist! Bist du noch da?“

Aber es tat sich nichts. Weder auf dem Terminal noch sonst irgendwo im Raum.
Rush wollte gerade den nächsten Kontaktversuch unternehmen und seinen Unmut zum Ausdruck zu bringen, als er einen schrillen, markerschütternden Schrei hörte. Dieser kam von weiter weg und gehörte eindeutig zu Chloe.

Also war der Geist wohl wirklich inzwischen woanders…

weiter: Kapitel 3
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