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Spuk auf der Destiny von Redlum

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Kapitel Bemerkung: Anmerkung: Entstanden zur Horror-Challenge auf SG-P zum Thema "Geister/Gespenster"

Zeitliche Einordnung: Irgendwann vor 1.09 Gefahr für die Destiny
Spuk auf der Destiny


Chloe genoss die Wasserdampfdusche. Das war, soweit sie es für sich beurteilen konnte, die beste Erfindung der Antiker. Viel besser als jedes Raumschiff, jede Energiequelle oder angeblich andere Wunderwerke. Diese Dusche war alles was sie brauchte.
Dieser wunderbar heiße Dampf, der sich über den ganzen Köper verteilte. Was gab es schöneres?

Moment, war da gerade etwas gewesen? War der Dampf gerade eine Spur kälter geworden? Nein, es war die Luft. Ein eisiger Hauch blies plötzlich durch den Raum. Wie konnte das sein? Sie war in einem geschlossenen Raum und dementsprechend gab es weder einen Luftzug, noch konnte sich jemand an der Belüftung zuschaffen machen.

Sie drehte sich zur Tür um, um sich zu vergewissern das ihre Vermutung richtig war. Und tatsächlich: Die Tür war nach wie vor geschlossen. Vorsichtig drehte sie sich einmal komplett um sich selbst, aber es war tatsächlich niemand im Raum. Sie war alleine.
Wahrscheinlich spielte ihr nur ihre blühende Phantasie einen Streich. Vielleicht hätte sie sich bei ihrem letzten Besuch auf der Erde doch keine Horrorfilme anschauen sollen.

Und dann wurde der Dampf tatsächlich kälter. Und diesesmal war es eindeutig keine Einbildung, denn es mussten mindestens fünf Grad sein. Mit einem unguten Gefühl im Bauch und leicht fröstelnd drehte Chloe sich zu der Konsole, mit der man die Duscheinstellungen steuern konnte.

Aber noch bevor sie einen richtigen Blick darauf werfen konnte, traf sie ein einskalter Hauch im Nacken. Chloe wollte sich umdrehen, aber in genau dem Augenblick erlosch das Licht und tauchte den ganzen Raum in stockdunkle Finsternis.
Als im selben Moment ihr ganzer Körper von einer Eiseskälte erfasst wurde, fiel ihr nur noch eins ein was sie machen konnte: Schreien!

***

Scott saß in seinem Quartier und war in eine Zeitschrift vertieft. Nicht das sie besonders spannend gewesen wäre, aber es war die einzige Zeitschrift, die es geschafft hatte, ihren Weg von der Ikarus-Basis auf die Destiny zu finden und dementsprechend war sie bei der Crew mehr als nur ein bisschen beliebt, auch wenn es eigentlich nur um Angelköder und Fischfutter ging.
Warum hatte General O’Neill bei seiner Besichtigungstour auf der Basis nicht etwas Interessanteres vergessen können?

„AAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!“

Scott sah alarmiert auf, als er den Schrei hörte, der aus Richtung der Dusche gekommen war.
Chloe!

Scott sprang von seinem Bett auf und lief zu dem Duschraum, fand diesen aber verschlossen vor. Er versuchte die Tür mit Hilfe der an der Seite angebrachten Konsole zu öffnen, aber aus irgendeinem Grund ließ sie sich nicht öffnen, so wie sonst.

Scott hämmerte an die Tür: „Chloe! Was ist passiert!?“

Aber er erhielt keine Antwort. Stille war alles was ihm entgegenschlug.
Auf einmal legte sich eine Hand auf seine Schulter.

Scott zuckte zusammen und wirbelte herum – Rush stand hinter ihm.

„Scott, was machen sie da?“, wollte Rush wissen.

„Ich habe Chloe schreien hören“, erwiderte Scott, „sie hat geduscht und jetzt ist die Tür verschlossen.“

„Ist das etwas ungewöhnliches?“, fragte Rush leicht amüsiert, „ich meine, ich schließe auch die Tür ab, wenn ich duschen gehe.“

„Chloe aber nicht“, entgegnete Scott, „dafür hat sie auf dem Schiff viel zu viel Angst. Und seitdem sie sich bei ihrem letzten Besuch auf der Erde einen Horrorfilm angesehen hat…“

„OK, dass haben wir gleich“, meinte Rush und beugte sich zu der Konsole neben der Tür. Nach einigen vergeblichen Versuchen, die Tür zu öffnen trat er einen Schritt zurück: „Das ist seltsam.“

„Was?“, fragte Scott alamiert.

„Ich verstehe nicht warum ich die Tür nicht öffnen kann“, erklärte Rush und kratzte sich am Kopf, „mit den Überbrückungscodes die ich habe sollte es eigentlich problemlos möglich sein.“

Scott sah Rush entsetzt an, dann drehte er sich um und rannte davon.

„Wo wollen Sie hin?“, rief Rush ihm nach.

Scott drehte im laufen den Kopf in Rushs Richtung, ohne seine Geschwindigkeit zu verlangsamen: „Warten sie hier Doktor, ich bin sofort zurück!“

***

Zehn Minuten später war Scott zurück und hatte einige kleine Päckchen dabei.

„Was ist das?“, wollte Rush wissen.

„C4“, antwortete Scott.

Rush riss entsetzt die Augen auf: „Sind Sie verrückt!? Wissen Sie was alles passieren kann, wenn Sie jetzt versuchen die Tür aufzusprengen???“

„Dort drinnen ist ein Mensch, der vermutlich unsere Hilfe braucht“, erwiderte Scott angespannt und brachte die Sprengladungen an.

„Sie können sich doch nicht mal sicher sein, ob Chloe wirklich in diesem Raum ist“, versuchte Rush Scott umzustimmen.

„Gleich wissen wir es“, entgegnete Scott und entfernte sich etwas von der Tür, „Doktor ich würde an ihrer Stelle etwas zur Seite treten. Ich werde bei drei auf diesen Knopf drücken“, dabei zeigte er auf den Zünder.

„Lieutenant, bitte überlegen Sie sich noch einmal…“, flehte Rush.

„Eins“, unterbrach ihn Scott.

„Ich finde einen Weg, die Tür zu öffnen, ohne dabei das halbe Schiff zu zerstören!“

„Zwei.“

„OK, was halten sie davon?“, fragte Rush, ohne dass er wusste, was er Scott vorschlagen sollte.

„Drei.“

Doch bevor Scott die Zündung aktivieren konnte, öffnete sich die Tür wie von Geisterhand. Rush und Scott sahen sich völlig verblüfft an und starrten dann in den dunklen Raum.

„Wieso ist die Tür aufgegangen?“, raunte Scott in Rushs Richtung, aber der Doktor konnte nur verwirrt mit dem Kopf schütteln.

Schließlich trat Rush als erstes in den Raum und suchte nach dem Lichtschalter. Noch bevor er ihn in der Dunkelheit fand, flammte das Licht auf. Rush sah den Lichtschalter völlig überrascht an, während Scott mit einem Schrei an ihm vorbei, in die Mitte des Raumes wo sich der Duschbereich befand, stürzte.

Dort lag eine völlig reglose Chloe auf dem Boden.

„Ist sie…“, fragte Rush entsetzt, schaffte es aber nicht, den Satz zu beenden.

Scott suchte nach einem Puls und sah schließlich erleichtert zu Rush auf: „Nein, sie scheint nur ohnmächtig zu sein. Rush, was zum Teufel ist hier los?“

Doch Rush konnte Scott nur ebenso ratlos anschauen und mit den Schultern zucken: „Ich habe nicht die geringste Ahnung.“

***

Greer war langweilig. Er stand jetzt seit drei Stunden vor dem Vorratsraum Wache. Schließlich mussten sie ihre Vorräte rationieren und es konnte jederzeit sein, dass irgendein Zivilist auf die Idee kam, dass ihm mehr als seine tägliche Ration zustand.

Wenn Greer ehrlich zu sich war, dann wünschte er sich sogar, dass irgendjemand versuchen würde, sich gewaltsam Nahrungsrationen zu besorgen. Eine kleine Auseinandersetzung wäre jetzt genau das, was er brauchte.

Als wäre sein Wunsch erhört worden, hörte er ein Scheppern aus dem Vorratsraum. Das seltsame war nur, dass im Vorratsraum niemand sein konnte. Er hatte den Raum selber zu Beginn seiner Schicht kontrolliert und seitdem den einzigen Zugang keinen Moment aus den Augen gelassen.

Vorsichtig öffnete Greer die Tür und schlich in den Raum. Es war dunkel, aber sobald er Licht machte würde der oder die Unbekannte wissen, dass er hier war und auf dem Weg wieder verschwinden, auf dem der oder diejenige gekommen war.
Es gab nur eine Möglichkeit: So nahe wie möglich an die Person herankommen und ihr den Rückweg abschneiden, bevor sie überhaupt merkte, dass er da war.

Irgendwo rechts neben ihm krachte eine Kiste auf den Boden.
Greer tastete sich in der Dunkelheit weiter nach vorne und wagte kaum zu atmen. Das war genau das, was er sich seit drei Stunden erhofft hatte, endlich ein bisschen Aktion.
Ein leises Scheppern links von ihm. Greer änderte leicht die Richtung.
Auf einmal lief ihm ein leichter Schauer über den Rücken. War da gerade etwas gewesen?
Greer merkte, dass er nicht mehr wusste, wo er sich überhaupt befand. Wo war der Ausgang? Vielleicht hätte er doch das Licht anschalten sollen, aber dafür war es jetzt zu spät.
Es krachte wieder.
Weiter weg.
Nun, zumindest hatte er noch die Lampe, die an seiner Waffe befestigt war. Auch wenn der Überraschungseffekt weg sein würde, entschloss sich Greer, die kleine Lampe anzuschalten. Er war vermutlich nahe genug an dem Unbekannten, dass er ihm so oder so nicht entkommen konnte und ohne Licht kam er nicht weiter.

Greer tastete nach dem Schalter, drückte ihn und – nichts geschah.
Anscheinend war die Lampe kaputt.
Verdammt!

Plötzlich hörte er leise, langsame Schritte – hinter sich!
Da wo eigentlich keiner sein sollte! Denn der oder die Unbekannte waren ja vor ihm!

Die Schritte kamen immer näher und verharrten schließlich. Greer lauschte einige Sekunden in die Dunkelheit.
Plötzlich legte sich eine Hand von hinten auf seine Schulter.
Greer wirbelte herum und schlug gleichzeitig reflexartig nach dem Etwas hinter ihm.

„Ah!“

Im gleichen Moment, indem der Schrei ertönte, ging im ganzen Raum das Licht an und Greer sah Wray vor sich liegen.

„Verdammt Greer, was sollte das?“, fragte Wray und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck eine Hand auf ihr rechtes Ohr.

„Was machen Sie hier?“, fragte Greer überrascht.

„Ich habe gesehen, dass die Tür zum Vorratsraum offen ist und keine Wache davor steht“, entgegnete Wray, „da wollte ich nachschauen, was los ist.“

„Und Sie sind alleine hier?“, wollte Greer wissen.

„Ja warum?“, fragte Wray wütend zurück, während sie aufstand, „wollen Sie noch jemandem eine verpassen?“

„Wer hat dann das Licht angeschaltet?“, wollte Greer wissen.

„Na wer wohl?“, entgegnete Wray und drehte sich um. Aber an der Tür und am Lichtschalter stand niemand, sie waren alleine.

„Und wen habe ich dann hier drinnen gehört, wenn Sie erst nach mir den Raum betreten haben?“, stellte Greer die nächste Frage und sah sich um. Außer Wray und ihm war der Raum leer.

Jetzt sah Wray ihn ebenso verwirrt an, wie er sich fühlte.

Auf einmal weiteten sich Wrays Augen. Sie fixierte einen Punkt hinter ihm und rief entsetzt: „Greer, passen Sie auf!“

Greer wirbelte herum und sah eine Kiste auf sich zukommen, die wie von Zauberhand in der Luft hing und auf gerader Bahn auf ihn und Wray zuschoss. Greer hob seine Waffe, zielte und drückte den Abzug durch.
Aber nichts geschah. Anscheinend war nicht nur die Lampe im Eimer.
Verdammte Scheiße!

Die Kiste nahm immer mehr Fahrt auf, raste immer schneller werdend genau auf sie zu – und blieb nur wenige Zentimeter von ihnen entfernt abrupt in der Luft hängen.
Dann änderte sie die Richtung und schoss senkrecht in die Höhe, um schließlich an der Decke zu zerschellen, einen Regen aus überreifen Früchten auf ihn und Wray niedergehen zu lassen und sie beide auf diese Weise rot einzufärben.

„Verdammt, Greer, raus hier!“, rief Wray, als sie sich schließlich als erste wieder gefangen hatte und zog einen immer noch ziemlich verdattert dreinblickenden Greer hinter sich her.

***

„Oh Gott, was ist ihnen beiden denn passiert?“, fragte TJ entsetzt, als Wray und Greer die Krankenstation erreichten.

Außer ihnen dreien waren außerdem noch Rush und Young anwesend, die sich in einer Ecke leise unterhielten.

„Das ist halb so wild“, entgegnete Wray an TJ gewandt, „nur etwas aufgeplatztes Obst. Aber könnten Sie sich vielleicht mein Ohr einmal anschauen?“

Greer trat zu Rush und Young und sah letzteren an: „Sir, wir haben ein Problem.“

„Ich weiߓ, erwiderte Young und nickte in den hinteren Bereich der Krankenstation.

Greer erkannte, dass Chloe, die Käseweiß im Gesicht war, auf einem der Krankenbetten lag und ein besorgter Scott neben ihr saß.

„Was ist passiert?“, wollte Greer wissen.

„Chloe hat wohl Bekanntschaft mit einem Gespenst gemacht“, entgegnete Young.

Greer tauschte einen vielsagenden Blick mit Wray, die diese Aussage ebenfalls gehört hatte – und dann erlosch mit einem Schlag das Licht auf dem gesamten Schiff.

weiter: Kapitel 3
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