Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Die Rebellen (4): Erste Erkenntnisse von Selana

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Teil 3

Der Saurier flog genau auf Lorne zu, und nur ein mächtiger Sprung zur Seite verhinderte, dass die riesigen Krallen der Echse ihn packen konnten. Der Genii vor ihm hatte weniger Glück. Da das Ungeheuer Lorne verfehlt hatte, steuerte es auf die nächste Beute zu. Der Saurier packte den Mann und hob sein schreiendes Opfer mühelos in die Lüfte.

Jetzt erst löste sich die Erstarrung der Männer und Frauen und drei Waffen auf einmal schossen dem Flugsaurier hinterher. Diese stieß einen Schmerzensschrei aus und ließ ihr Opfer fallen. Der Mann stürzte jedoch aus so großer Höhe ab, dass Lorne ihm keine Chance zum Überleben gab. Mit einem dumpfen Laut stürzte er nahe beim Wald zu Boden.

Ohne zu zögern lief Lorne los, um dem Mann zu helfen. Dabei vergaß er die Echse ganz. Kitaro, der weiter den Himmel beobachtet hatte, stieß einen Warnschrei aus. Die Bestie kam zurück! Sie näherte sich dem Major, der die Gefahr noch nicht erkannt hatte im Sturzflug. Kitaro erkannte, dass Lorne verloren war, wenn er nicht eingriff. Wenn er nicht wollte, dass der Mann starb, musste er jetzt sein so lange gehütetes Geheimnis preisgeben. Er hoffte nur, dass seine bisherigen Freunde anschließend in ihm nicht das Ungeheuer sahen, dass viele Menschen auf verschiedenen Welten in ihm gesehen hatten.

Er konzentrierte sich kurz und verwandelte sich in ein Ebenbild des Tieres und schwang sich in den Himmel. Der Wind fing sich in seinen Flügeln, er zog hoch und stieß mit Urgewalt mit dem Flugsaurier zusammen. Der Saurier geriet ins Trudeln, und ein Schrei erfüllte die Lüfte. Kitaro, ebenfalls benommen von dem Zusammenprall fing sich wieder. Die Echse kam im Bogen zurück und griff ihren unerwartet aufgetauchten Rivalen an.

Die Menschen unten verfolgten mit atemloser Spannung den ungewöhnlichen Luftkampf. Sie wagten nicht zu schießen, denn mittlerweile konnten sie Kitaro und das Tier nicht mehr unterscheiden. Die Flügelspannweite der Echse betrug sicher 10-12 m. Das Vieh hatte einen Schlangenhals und einen spitz zulaufenden Kopf mit langem Schnabel. Oben auf dem Kopf saß ein kleiner Höcker. Der Körper war verhältnismäßig klein und endete in einem langen Schwanz. Die kräftigen Füße trugen spitze Krallen. Mit diesen und dem langen kräftigen Schnabel bekämpften sich die Gegner in ungefähr 20 m Höhe.

Da brachte der linke Saurier dem anderen eine entscheidende Verletzung bei, denn dieser fiel zu Boden. Mit lautem Krachen stürzte er, nur wenige Meter von den Menschen entfernt in den Wald. Die Erde bebte, als würde eine Bombe einschlagen!
Lorne hatte inzwischen den abgestürzten Genii erreicht, doch er konnte nur noch dessen Tod feststellen.

Der zweite Saurier drehte noch eine Runde und setzte dann zur Landung an. Etwas unbeholfen kam er am Boden an und verwandelte sich zurück in ... Kitaro. Alle starrten den Mann jetzt an.

„Ich glaube, ihr erwartet jetzt eine Erklärung von mir“, meinte er.

„Das auf jeden Fall“, sagte Sheppard. „Wie in aller Welt hast du das gemacht?“

„Er ist ein Spion“, sagte Kilar.

„Nein, das bin ich nicht“, verteidigte sich Kitaro. „Ich bin nur kein Mensch. Mein Volk nennt sich die Hadar und wir können jede gewünschte Form annehmen.“

„Star Trek!“, meinte McKay. "Du bist unser Odo."

„Wie bitte?“, Kitaro verstand nichts.

„Das ist eine Fernsehserie bei uns auf der Erde“, fügte McKay hinzu. „Ach, vergiss es.“

„Warum hast du das uns nie gesagt?“, fragte Sheppard. „Weiß Teyla davon?“

„Nein, ich lebe schon lange bei ihrem Volk. Ich fand einen toten Athosianer im Wald und habe dessen Identität angenommen. Mein Volk lebt eigentlich in der Milchstraße und ist dort über die ganze Galaxis verstreut. Mich hat es durch Zufall in diese Galaxis verschlagen. Ihr müsst wissen, dass wir sehr lange leben können. Die Goa’uld haben uns wegen unserer Fähigkeit gejagt. Danach ist uns das tarnen in Fleisch und Blut übergegangen. Zumal uns auch die Menschen nicht mochten, wenn sie erfuhren, was für Fähigkeiten wir besitzen. Ich glaube sie fürchteten uns.“

„Nicht wir“, sagte John. „Wenn du es ehrlich meinst bist du uns willkommen.“

Kitaro starrte John sprachlos an. Die Atlanter waren die ersten, die das zu ihm sagten. Alle anderen hatten ihn davongejagt oder sogar versucht ihn zu töten, sobald sie um sein Geheimnis wussten.

„Kommt! Sehen wir uns die Echse an. Deine Geschichte kannst du uns immer noch erzählen, Kitaro“, sagte John.

Erleichtert atmete Kitaro auf und zusammen liefen sie zu der Echse hinüber.

"Unglaublich", bestaunte Gilia den Flugsaurier.

"Sie ist tot. Dein abgestürzter Mann leider auch, Kolya", wandte Lorne sich dann an den Genii.

„Wir müssen weiter", bedrängte Kitaro die Gruppe. "Wer weiß, was hier noch alles herumschleicht."

So setzten sie sich zögernd in Bewegung und erreichten endlich den Waldrand. Eine Stunde gingen sie unbehelligt durch den Wald. Da geschah es! Keiner hatte die funkelnden, hungrigen Augen bemerkt, die jede ihrer Bewegungen schon eine Zeitlang gierig verfolgten. Urplötzlich überfiel eine Gruppe von zehn kleinen Raubsauriern die überraschten Menschen.

Bevor diese reagieren konnten, wurde einer der Genii das Opfer der Bestien. Daraufhin eröffneten die Genii das Feuer auf das Rudel. Eine der kleinen Echsen, die fast wie eine Miniaturausgabe des großen Tyrannosaurus Rex aussahen, wurde auf der Stelle getötet. Die anderen setzten ihre Angriffe jedoch unbeirrt fort und sprengten die Menschen auseinander.

Lorne sah Gilia, Kilar und John im Dickicht verschwinden und folgte ihnen. Nach kurzer Zeit hörte er hinter sich ein Keuchen und drehte sich um. Er erstarrte förmlich vor Schreck. Nur drei Meter von ihm entfernt hockte eines der kleinen Biester und starrte ihn aus intelligenten Augen an.

Jetzt hatte Lorne Gelegenheit ihn aus der Nähe zu betrachten. Der Saurier saß auf den Hinterbeinen und wippte mit dem Oberkörper. Die Arme waren lang und endeten in sehr beweglich aussehenden Greiffingern und je einer langen, stark gekrümmten Kralle. Auch die Beine waren kräftig und endeten in vier Zehen, von denen einer stark nach oben gekrümmt war. Daran befand sich eine riesige Sichelkralle, die sehr gefährlich aussah. Der Kopf ähnelte dem des T-Rex, und in seinem geöffneten Maul saßen säbelartige Reißzähne. Es sah aus, als lachte er ihn aus. Alles in allem ähnelte der Räuber einem großen Laufvogel. Lorne glaubte nun auch die Rasse zu kennen. Er sah aus wie ein Deinonychus! Diese galten als eine der intelligentesten und gefährlichsten aller Raubsaurier, da sie immer im Rudel auf die Jagd gingen.

Mensch und Saurier starrten sich in die Augen. Der Dino schien sich seiner Überlegenheit dem Menschen gegenüber bewusst zu sein. Da endlich überwand Lorne seine Erstarrung und feuerte seinen Strahler, den er schussbereit in der Hand hielt ab. Der Deinonychus wurde zurückgeschleudert, überschlug sich, schüttelte sich und stand wieder auf.

Lorne begriff, dass er den Strahler nur auf Betäubung gestellt hatte, was ihm jetzt zum Verhängnis werden konnte. Bevor er dazu kam, die Einstellung zu ändern, griff die Bestie wütend an. Nur ein blitzschneller Sprung zur Seite bewahrte ihn vor den tödlichen Krallen des Deinonychus. Dabei stolperte er aber über eine Wurzel am Boden und fiel rückwärts ins Dickicht. Der Deinonychus war wieder heran, und Lorne sah die geifernde Fratze auf sich zukommen.

Gerade bevor der Saurier seine Krallen zum tödlichen Schlag einsetzen konnte, traf ihn ein konzentrierter Strahl.

"Lorne, schnell! Hier herauf", hörte er McKays Stimme von oben erklingen. Er blickte hinauf und sah den Wissenschaftler, Kilar und Gilia auf dem Ast eines Baumriesen sitzen. Ohne lange zu überlegen kletterte er zu ihnen hinauf und blieb schwer atmend neben ihnen sitzen.

"Danke, Rodney!", brachte er mit Mühe heraus. "Das war Rettung in letzter Sekunde."

"Du musst dich bei Gilia bedanken. Sie hat geschossen", meinte McKay.

Lorne nickte Gilia dankend zu und fragte dann: "Wo sind die anderen abgeblieben?"

"Keine Ahnung", antwortete Gilia. "Das letzte, was ich sah, war, dass jeder in eine andere Richtung davonrannte."

"Hat jemand einen Lebenszeichendetektor bei sich?", fragte Rodney. "Meinen habe ich bei der Flucht verloren."

Alle verneinten. Lorne nahm sich vor in Zukunft immer einen einzustecken.

"Dann versuchen wir es mit dem Funkgerät", sagte Lorne und aktivierte seines. Doch leider bekam er keine Antwort. "Entweder sind wir die einzigen Überlebenden oder etwas stört die Verbindung. Ich werde es weiter versuchen."

Sie warteten ungefähr eine halbe Stunde auf dem Baum, während Lorne immer wieder versuchte, mit den anderen Verbindung aufzunehmen. Jedoch ohne Erfolg! Schließlich entschlossen sie sich zurück zu marschieren. Sie waren bei der Flucht vor den Deinonychus weit in den Wald geraten, so dass sie im ersten Moment nicht wussten, in welche Richtung sie sich wenden sollten. So ging Lorne voraus, während Rodney, Gilia und Kilar ihm folgten.

Eine Stunde bewegten sie sich durch den Wald ohne die Stadt zu Gesicht zu bekommen. Mehrmals hörten sie verdächtige Geräusche und versteckten sich schnell. Doch niemals bekamen sie das Tier, welches das Geräusch verursachte zu Gesicht. Nach der Begegnung mit dem Flugsaurier und den Deinonychus hatten sie auch kein Verlangen danach. Immer wieder versuchte der Major mit den Freunden Verbindung aufzunehmen. Urplötzlich lichtete sich der Wald vor ihnen.

"Die Stadt", entfuhr es Lorne. "Wir haben es geschafft."

Sie traten an den Waldrand und blieben enttäuscht stehen, obwohl der Anblick, der sich ihren Augen bot nicht phantastischer hätte sein können. Sie hatten nicht die Stadt, sondern den Rand des Waldes erreicht. Vor ihnen erstreckte sich eine große Ebene, auf welcher es von Dinosauriern nur so wimmelte. Nur weit hinten am Horizont war ein dunkler Strich zu erkennen. Es war anzunehmen, dass sich dort der Wald fortsetzte. Schnell sanken sie zurück in den Schutz des Dickichts und ließen den grandiosen Anblick auf sich einwirken.

Ein breiter Fluss lag vor ihnen, der jedoch sehr flach sein musste, denn sie sahen unzählige Sandbänke in seinem Bett. Auf diesen und am Ufer tummelten sich die Dinosaurier. Die Sonne versank gerade am Horizont und badete die Landschaft in ein unwirkliches rotes Licht. Nicht weit von ihnen entfernt weidete eine Gruppe dieser seltsamen Lebewesen. Einige von ihnen gingen auf allen vieren, die anderen saßen auf ihren kräftigen Hinterbeinen. An einem ihrer Vorderbeine, die fast wie Hände wirkten, saß ein großer spitzer Dorn.

Lorne wusste jedoch, dass die Tiere friedliche Pflanzenfresser waren und den Dorn nur zur Verteidigung benutzten. Die Wissenschaftler auf der Erde hatten sie Iguanodon genannt. Die Riesen waren bis zu 10 m lang und wogen bestimmt um die 4-5 Tonnen. Auch Jungtiere tollten zwischen den Großen umher.

Weiter hinten konnten sie einige der monströsen Brachiosaurier erkennen und solche mit Schnäbeln wie Enten. Auch unbekannte Dinos kamen um diese Tageszeit zur Tränke. Die Luft war erfüllt vom Schreien einiger kleiner Flugsaurier, die hin und wieder tauchten und sich mit Fischen in den Schnäbeln in die Lüfte schwangen. Nur mit Mühe konnten sich die Beobachter von dem Anblick lösen. Doch leider erkannten die Menschen, dass sie sich total verirrt hatten. Sie waren ohne Zweifel in die falsche Richtung gelaufen. Das bedeutete, dass sie wieder in den Wald zurückkehren mussten, um die Stadt zu erreichen.

"Es wird dunkel", meinte Kilar. "In der Nacht können wir uns nicht durch den Wald bewegen. Wir müssen uns ein sicheres Versteck suchen und morgen versuchen, den Weg zurück zu finden."

"Kilar hat recht", stimmte McKay zu. "Wer weiß, welche Saurier nachts durch den Wald schleichen. Für die wären wir dann ein gefundenes Fressen."

Das war leicht gesagt! Wo sollten sie so schnell ein Versteck finden?

"Die Bäume", schlug Lorne vor. "Dort sind wir dann wenigsten vor den Raubsauriern sicher."

Die anderen fanden den Vorschlag akzeptabel und so machten sie sich auf die Suche. Es gab viele Baumriesen, und nach kurzer Suche fanden sie einen geeigneten. Einer der riesigen Baumfarne, die sie einfach „Bäume“ nannten, bildete oben eine regelrechte Plattform. Diese lud geradezu zur Übernachtung ein. Schnell kletterten sie nach oben. Es wurde auch höchste Zeit, denn inzwischen war es dunkel geworden. Auf dem Baum würde es zwar nicht gerade sehr bequem zum Schlafen sein, aber wenigsten einigermaßen sicher. Sie beschlossen abwechselnd Wache zu halten. Lorne übernahm die erste Wache.

Die anderen legten sich hin und schliefen auf der Stelle vor Müdigkeit ein. Lorne wachte über seine Gefährten. So saß er mitten in der Nacht auf dem Baumfarn, allein seinen Gedanken überlassen. Die Welt um ihn herum war fremdartig und er fühlte sich zurückversetzt in die Vergangenheit der Erde, in eine Zeit vor über 100 Millionen Jahren. War es nicht eigentlich eine Reise in die Vergangenheit?

Viele unbekannte Geräusche erfüllten die Dunkelheit. Mehrmals hörte er in der Nähe Tiere vorbeiziehen. Den Geräuschen nach mussten einige davon riesig sein. Einmal hörte er direkt unter sich ein Schnüffeln und Kratzen. Anscheinend roch das Tier sie, konnte aber zum Glück nicht auf den Baum klettern. Schließlich brüllte es vor Wut und Enttäuschung auf und zog von dannen.

Lorne atmete erleichtert auf. Seine Gedanken schweiften ab zu den anderen Freunden. Was mochte mit ihnen geschehen sein?

weiter: Kapitel 4
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.