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Die Wahrheit ist irgendwo da draußen von Selana

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Teil 6

Agent Mulder

Plötzlich geschah etwas Seltsames: ein blendend weißer Lichtstrahl schoss aus dem Wald und hüllte den Hubschrauber ein. Dadurch geriet dieser ins Torkeln und drohte abzustürzen.

Es schien, als hätte der Motor ausgesetzt. Doch es gelang dem Piloten, die Maschine nach kurzer Zeit wieder unter seine Kontrolle zu bekommen. Er gewann an Höhe und flog davon. Aufatmend verließ ich meine Deckung und sah mich abermals nach Scully um. Doch noch immer fand ich keine Spur von ihr. Ein Geräusch neben mir ließ mich herumfahren, doch es war nur Hawkeye.

"Wo ist Scully?", fragte ich ihn.

Hawkeye sah betreten zu Boden. "Tut mir leid, Mulder. Sie ist an Bord des Hubschraubers gezogen worden. Ich konnte es nicht verhindern."

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Hawkeye erleichtert war, und mir fielen Scullys warnende Worte wieder ein. Hawkeye sah mein betretenes Gesicht und schlug mir auf die Schulter.

"Keine Sorge, Fox. Ihr wird schon nichts passieren. Die Soldaten sind sicher höflich zu einer Lady."

"Warum hast du auf den Soldaten geschossen?", wollte ich wütend wissen. "Was ist, wenn du ihn getötet hast?"

"Ach was! Ihm ist nichts Schlimmes passiert. Ich bin ein guter Schütze. Es war nur ein Streifschuss."

So richtig wollte ich Hawkeye das nicht glauben. Mein Misstrauen war endgültig geweckt. Da fiel mir das weiße Licht ein. "Hast du das helle Licht gesehen, dass den Hubschrauber getroffen hat? Was kann das gewesen sein?"

"Ich habe nichts gesehen", lautete die Antwort. "Aber jetzt sollten wir von hier verschwinden. Es wird sicher bald von Militärs nur so wimmeln, und dann will ich nicht mehr hier sein."

In dieser Beziehung musste ich ihm Recht geben, obwohl ich seine Behauptung, er habe das Licht nicht gesehen, nicht glaubte.

Agent Dana Scully

Ich zuckte zusammen, als der Schuss dicht an mir vorbeischoss und neben mir einen jungen Soldaten traf. Der andere Soldat griff zu und zog mich mit einem Ruck ins Innere des Hubschraubers. Ich hörte Hawkeye nach Mulder rufen und hörte gleichzeitig, dass neben mir der Bordschütze zu feuern begann. Eine eiskalte Hand schien nach meinem Herzen greifen zu wollen.

Sie konnten Mulder treffen.

Der Hubschrauber startete und flog in niedriger Höhe auf den Wald zu.

"Setzen Sie sich nach hinten, Madam. Da sind Sie sicherer", sagte eine freundliche Stimme zu mir. Ein junger mexikanischer Major winkte mich nach hinten, und ich folgte ihm. Dort fand ich auch den angeschossenen Soldaten. Ich beugte mich über ihn. Er hatte zum Glück nur einen leichten Streifzug abbekommen.

"Sie dürfen meinen Partner nicht töten", wandte ich mich an den Major. "Er war es nicht, der auf Ihren Soldaten geschossen hat."

"Keine Sorge, Madam. Das haben wir nicht vor, wenn er uns nicht dazu zwingt", erwiderte der Major.

Noch immer flog der Hubschrauber dicht am Wald entlang, wobei der Bordschütze immer wieder den Waldrand mit Salven eindeckte. Jedes Mal fürchtete ich um Mulders Leben.

"Tut mir leid, Agent Scully. Aber Mulder hätte lieber in den Hubschrauber einsteigen sollen. Wir wollten auch ihn in Sicherheit bringen. Er weiß gar nicht, mit wem er sich da eingelassen hat", sagte der Major wieder zu mir. "Das Ding da draußen nimmt keine Rücksicht auf das Leben von Menschen."

Während ich noch überlegte, woher der Major unsere Namen kannte und was er mit Ding gemeint hatte, traf ein helles Licht unseren Hubschrauber, und im gleichen Moment fing der Motor an zu stottern, bis er schließlich ganz aussetzte. Während ich mich verzweifelt irgendwo festklammerte, bekam der Pilot den Hubschrauber wieder unter seine Kontrolle. Als er die Maschine wieder in eine gerade Lage brachte, ließ ich meinen Halt los und sah mich nach dem Major um. Er lag wenige Meter von mir entfernt am Boden. Ich kroch zu ihm hinüber, um ihn zu untersuchen. Als erstes fühlte ich seinen Puls und erkannte, dass er nur bewusstlos war. An seiner Stirn blutete er aus einer leichten Verletzung. In diesem Moment schlug er wieder seine Augen auf.

"Was ist passiert?", fragte er.

Ich zuckte in einer ratlosen Geste mit den Schultern. Daraufhin wandte er sich an den Piloten und fragte dasselbe. "Wohin fliegen Sie?"

"Zurück zum Stützpunkt, Sir. Bevor ich nicht weiß, was mit der Maschine passiert ist, fliege ich nicht weiter."

"Ich erinnere mich an ein helles Licht", sagte der Major.

"An das kann ich mich auch erinnern", warf ich ein. "So etwas habe ich noch nie gesehen."

Inzwischen hatten wir den Stützpunkt erreicht, und der Hubschrauber setzte zur Landung an. Wir stiegen aus und gingen auf ein großes Zelt zu, das in der Nähe der großen Höhle stand.

Ich glaubte ein Summen aus der Höhle zu hören, und fragte den Major danach. Doch er lächelte nur geheimnisvoll und bat um etwas Geduld. Die ging mir nun langsam aus, aber trotzdem folgte ich ihm in das Innere des Zeltes. Vielleicht erfuhr ich dort endlich, was ich wissen wollte.

Im Zelt stand ein großer langer Tisch mit Stühlen und auf zweien saßen Männer, die sich bei unserem Eintritt erhoben. Der rechte war ein Mann von ungefähr 50 Jahren im Rang eines Colonel, und der linke war: Hawkeye.

Unwillkürlich blieb ich stehen, doch Hawkeye beachtete meine Überraschung gar nicht, sondern fragte: "Wo ist Mulder?"

"Das sollten Sie doch besser wissen", erwiderte ich. "Schließlich haben Sie vor kurzem da unten auf den Hubschrauber geschossen, dabei einen Mann verletzt und Mulder die Flucht ermöglicht. Wo ist er? Was haben Sie mit ihm gemacht?"

Bevor Hawkeye etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, sprach zum ersten Mal der Colonel: "Ich bin Colonel Griffin, Major Rodriguez kennen Sie ja schon. Und Sie sind Agent Dana Scully vom FBI, nehme ich an."

Ich nickte nur stumm und wartete auf weitere Erklärungen des Colonels. Es interessierte mich, warum er Hawkeye nicht einsperrte und wie Hawkeye es so schnell geschafft hatte hier herzukommen. Noch vor dem Kampfhubschrauber.

Colonel Griffin sah sehr ernst aus, als er mir antwortete: "Wir haben Ihren Weg sehr genau verfolgt, Agent Scully. Leider kamen wir dann zu spät, um Sie und Agent Mulder zu warnen."

"Zu warnen? Vor was?"

"Vor dem Ding, das sich Ihnen gegenüber als Agent Hawkeye ausgegeben hat." Dabei sah er zu Hawkeye hinüber.

Wieder dieses Wort: Ding. Nun sah ich Hawkeye fragend an.

Der erwiderte ausdruckslos meinen Blick, bevor er antwortete: "Sie erinnern sich sicher, dass wir uns in Eagle Pass trafen und dort vereinbarten, zusammen nach Mexiko zu fahren. Wir trennten uns kurz, um uns für unser Abenteuer umzuziehen."

Ich nickte. Selbstverständlich wusste ich das noch.

Hawkeye fuhr fort: "Ich betrat also mein Hotelzimmer, und das nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass eine Gruppe Soldaten in mein Zimmer stürmte und mich unsanft weckte. Es kostete mich die größte Mühe, ihnen zu erklären, dass ich wirklich der war, für den ich mich ausgab. Dann versuchten wir, Sie und Mulder zu finden, doch Sie waren schon auf dem Weg nach Mexiko. Irgendwie haben Sie es dann auch noch geschafft unsere Beobachter anzuhängen."

"Sie meinen die Männer in dem roten Ford?"

"Ja."

"Aber die haben versucht, auf uns zu schießen. Da dachten wir natürlich, sie wollten uns töten."

"Die Männer wollten Sie nur stoppen."

"Aber das konnten wir nicht ahnen." Mir fiel noch etwas ein: "Wer hat dann am Rio Grande auf Mulder geschossen? Und warum haben Ihre Leute Martins getötet und mit was?"

Jetzt antwortete der Colonel: "Niemand von uns hat diesen Ufologen erschossen. Und die Schüsse auf Mulder waren nur zur Warnung gedacht. Wir wollten verhindern, dass er zu neugierig wird."

Wieso hatte ich das ungute Gefühl, nach Strich und Faden angelogen zu werden?

"Wenn Sie Mulder besser kennen würden, wüssten Sie, dass Sie damit genau das Gegenteil erreicht haben. Was ist nun mit Mulders Begleiter?"

"Er hat anscheinend die Fähigkeit, jede Gestalt anzunehmen. Wir haben ihn entdeckt, als er versuchte, in die Höhle einzudringen. Doch leider ist er uns entkommen. Wir verfolgten ihn, verloren jedoch seine Spur in den USA. Doch dann entdeckten wir ihn wieder in Eagle Pass, aber er entkam uns wieder über die Grenze zurück nach Mexiko. Dann tauchten Sie, Agent Hawkeye und Mulder auf. Wir überprüften Sie und versuchten Sie zu warnen. Einer meiner Männer entdeckte Sie, Mulder und einen Mann, auf den Hawkeyes Beschreibung passte, kurz hinter der mexikanischen Grenze. Wir versuchten Sie aufzuhalten, was jedoch misslang. Den Rest kennen Sie."

"Was ist in der Höhle?"

"Das ist etwas, das Sie und Mulder nicht zu interessieren braucht."

Wütend funkelte ich Griffin an: "Das glauben nur Sie! Hätten Sie von Anfang an mit offenen Karten gespielt, wäre Mulders Leben jetzt nicht in Gefahr."

Colonel Griffin versuchte nicht einmal, sich zu rechtfertigen, sondern zuckte nur mit den Achseln: "Manchmal gibt es Dinge, Agent Scully, die einfach über unsere Köpfe hinweg entschieden werden. Wir haben nur zu gehorchen."

"Das ist immer die einfachste Ausrede, Colonel."

"Wie auch immer", meinte er. "Auf jeden Fall werden wir jetzt aufbrechen, Mulder und diesen Fremden verfolgen, und nicht unsere Zeit mit unnützen Reden vergeuden."

Da hatte er Recht, und so verließen wir das Zelt. Draußen sprach ein Soldat mit Rodriguez, der dann wieder zu uns kam.

"Sergeant James sagte mir gerade, dass eine Patrouille die Spur der beiden entdeckt hat, Sir. Wir würden gerne sofort aufbrechen."

Der Colonel nickte und überließ es Rodriguez, einen Trupp zusammenzustellen. Da es durch unwegsames Gelände gehen würde, mussten wir wieder zu Fuß gehen. Innerhalb kürzester Zeit hatte der Major alles organisiert und los ging es. Natürlich hatten die Soldaten versucht, mich zurückzulassen, doch ich ließ mich nicht dazu überreden. Ich wollte mich auf jeden Fall an der Suche nach Mulder beteiligen. Hätte ich gewusst, dass der Colonel mich nur gewähren ließ, um Mulder und diesen Fremden zu fangen, wäre ich wahrscheinlich nicht mitgegangen.

So setzte uns der Hubschrauber oben am Hügel ab. Wir folgten kaum benutzten Pfaden, die sich an Felswänden entlang schlängelten. Manchmal ging es links oder rechts steil nach unten, und obwohl ich schwindelfrei bin, ersparte ich mir einen allzu langen Blick in die Tiefe.

Nach einigen Stunden legten wir am Hang eines Berges unsere erste Ruhepause ein. Doch schon nach kurzer Zeit ging es weiter. Bald darauf geriet die Schlange ins Stocken.

Rodriguez erklärte mir: "Die Vorhut hat etwas entdeckt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es Mulder und der Fremde sind."

"Wo?"

"Etwas voraus."

Wir befanden uns gerade auf einem schmalen Grat zwischen zwei Tälern. Links und rechts ging es abwärts. Am gegenüberliegenden Hang führte ein schmaler Weg den Berg hinauf. Dorthin zeigte Rodriguez. Ich hob mein Fernglas, das ich zwischenzeitlich herausgeholt hatte vor die Augen. Nach kurzer Suche fand ich die Stelle, auf die der Major zeigte.

Tatsächlich!

Deutlich erkannte ich zwei Gestalten, die sich auf dem schmalen Pfad nach oben bewegten. Und ich sah die Soldaten, die sich den Flüchtenden näherten. Irgendwie musste es mir gelingen, Mulder zu warnen.

weiter: Kapitel 7
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