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Die Wahrheit ist irgendwo da draußen von Selana

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Teil 11

Agent Mulder

In dieser Nacht schlief ich schlecht. Als ich gegen 3.oo Uhr morgens erwachte, konnte ich nicht mehr einschlafen. So beschloss ich etwas ins Freie zu gehen. Die Nacht war sternenklar und die Luft mild. Ich setzte mich auf einen Stein mit Blick auf das jetzt verschwundene Tor des Berges. Sofort musste ich an Turon/Apollo und an den Ashrak denken. Der Tok’ra schien es geschafft zu haben, sein Schiff zu aktivieren. Natürlich hatte ich diesem Colonel O’Neill und den anderen verschwiegen, dass ich wusste, was mit den beiden Alien passiert war. Auch wenn es mir gegen den Strich ging, ich hatte mein Wort gegeben. Und dies würde ich sogar gegenüber einem Alien halten.

Ein paar Stunden vorher

Apollo zog mich mit sich. Der Nebel war verschwunden und wir standen wieder in der Höhle. Ich fragte mich, was er vorhatte. Erste Zweifel kamen in mir auf. Wie lange suchte ich schon nach dem Beweis von außerirdischen Intelligenzen? Nun stand einer vor mir als lebender Beweis und ich tat nichts. Doch sofort musste ich daran denken, was mit den anderen Besucher passiert war, die schon vorher auf der Erde gelandet waren. Sie waren getötet worden. Bestenfalls hatte Apollo die Chance als Laborratte zu enden. Das wollte ich aber nicht. Er schien nicht böse zu sein, schließlich hatte er Scully und mir nichts getan. Im Grunde wollte er nur nach Hause.

„Was ist dein Ziel?“, fragte ich ihn deshalb.

„Ich möchte nur weg von hier. Mein Raumschiff ist startklar, ich muss nur den Zugang zu ihm bekommen.“

„Und was ist mit dem anderen?“, fragte ich.

„Wie ich schon sagte, er ist ein Kopfgeldjäger. Die Goa’uld jagen uns Tok’ra seit zweitausend Jahren. Wir bekämpfen sie so gut es geht, indem wir uns als Spione unter sie mischen. Aber hin und wieder kommen sie uns auf die Spur. Viele Jahre habe ich in den Diensten des Systemlord Apophis gestanden. In dieser Zeit habe ich für den Rat der Tok’ra viele Geheimnisse ausspioniert. Doch dann kam Apophis hinter mein Geheimnis. Ich musste fliehen und fand durch Zufall diese Welt. Hier glaubte ich mich sicher. Aber dieser Ashrak hat mich gefunden. Also muss ich weiter fliehen.“

„Was ist ein Systemlord?“

„Du würdest sie als Fürsten bezeichnen. Sie herrschen über ein großes Gebiet mit vielen Welten.“

„Es gibt also viele Außerirdische?“

„Ja, mehr als du dir träumen lassen würdest. Und viele sind nicht so friedlich wie wir Tok’ra.“

„Das weiß ich. Sie entführen Menschen und machen Experimente mit ihnen. Meine eigene Schwester haben sie als Kind entführt. Noch heute bin ich auf der Suche nach ihr.“

„Da kann ich dir leider nicht helfen, denn wir Tok’ra entführen die Menschen nicht, um mit ihnen zu experimentieren. Es wäre aber möglich, dass es die Goa’uld waren. Doch nun sind wir am Ziel.“

Vor uns befand sich eine große Computeranlage. Apollo tippte darauf herum wie verrückt. Plötzlich gingen die Lichter an und die ganze Anlage erwachte zum Leben.

„Ich brauche etwas Zeit, um alles hochzufahren“, meinte Apollo. „Es ist besser, wenn du mich jetzt verlässt, denn ich möchte nicht, dass dir etwas passiert. Und versprich mir, dass du mich nicht verraten wirst. Das ist der Preis, dass ich dich laufen lasse. Außerdem habe ich auch Scully verschont.“

Nein, das wollte ich nicht! Wie lange suchte ich schon nach dem Beweis. Doch als ich Apollo ansah, wusste ich, dass ich keine andere Wahl hatte. Auf jeden Fall würde ich trotzdem den Beweis für außerirdisches Leben haben. Niemand konnte es leugnen, wenn vor aller Augen ein Raumschiff starten würde.

Ich drehte mich zufrieden herum und starrte genau in das grinsende Gesicht von Rodriguez, bzw. Ashrak, der eine dieser Schlangenwaffen auf mich gerichtet hatte.

„Du wirst nirgendwo hingehen, Apollo!“, sagte er mit seiner verzerrt klingender Stimme. „Du wirst jetzt mit mir kommen. Mein Auftraggeber will dich lebend haben.“

„Wenn ich mit dir komme, was wird dann mit Mulder?“

„Er ist nur ein Mensch, ein frecher Sklave und verdient den Tod.“

Apollos Augen blitzen auf und plötzlich reagierte er so schnell, dass niemand darauf reagieren konnte. Vor unseren Augen verwandelte sich Apollo plötzlich in einen riesigen goldenen Tiger, der sich brüllend auf Ashrak stürzte. Ich konnte nicht glauben, was ich sah.

Ashrak konnte nicht schnell genug ausweichen. Der Tiger warf den überraschten Mann zu Boden und biss ihm die Kehle durch. Das ging so schnell, dass nicht einmal eine Minute vergangen war, als der Tiger sich mit bluttropfendem Maul mir zuwandte. Ich machte unwillkürlich einen Schritt zurück.

Der Tiger brüllte auf und verwandelte sich zurück in das Katzenwesen. „Das ist eine meiner liebsten Formen“, sagte Apollo oder war es Turon der Wirt? „Aus einem dieser Wesen entwickelten sich vor Tausenden von Jahren meine Vorfahren.“

„Das war unglaublich“, sagte ich nur.

Apollo bückte sich und hob die Schlangenwaffe auf. Dann feuerte er dreimal hinter einander auf den Toten und dieser löste sich buchstäblich in seine Bestandteile auf.

„Was ist das?“, fragte ich erschreckt.

„Die Zat ist eine fantastische Waffe. Einmal betäubt, zweimal tötet und dreimal löst jeden Körper auf.“

„Die perfekte Mordwaffe“, meinte ich.

„Geh jetzt!“, forderte mich Apollo auf.

Widerstrebend tat ich was er sagte.

Nacht

Tief atmete ich die Luft ein. Ich ließ meine Gedanken schweifen. Was hatte Apollo da angestellt, dass die ganze Höhle auf einmal verschwunden war? Wie lange ich da so saß, wusste ich nicht. Ein Rumpeln und Rumoren schreckte mich auf. Die Erde fing an zu zittern und Steine lösten sich aus dem Berg. Erschreckt sprang ich auf und sah zu, dass ich großen Abstand von dem Berg bekam.

Ein Erdbeben?

Die Erde zitterte und bebte stärker. Ein helles Licht hüllte den Berg mit der Höhle ein. Ein Lichtstrahl blendete mich und zwang mich, die Augen zu schließen. Als ich sie wieder öffnete, schwebte ein pyramidenförmiges in helles Licht gehülltes Gebilde über mir. Es bewegte sich, schaukelte und verschwand. Ich versuchte seine Flugbahn zu verfolgen, doch es war so schnell, dass ich nur einen Lichtblitz sah. Dann war es nicht mehr zu sehen.

Nein! Das durfte nicht sein! Apollo konnte mir das doch nicht antun und mitten in der Nacht starten, wo niemand es sah. Doch es war nicht mehr zu ändern, so sehr ich mich auch ärgerte. Jetzt stand ich wieder mit leeren Händen da.

Good bye, Apollo dachte ich. Ich senkte meinen Blick und suchte den Berg mit der Höhle.

Doch es gab keinen Berg mehr!

Der ganze Berg war verschwunden. Ein Raumschiff, das der Fremde sich jetzt geholt hatte, um nach Hause zu fliegen?

"Mulder, was war das?", Scully kam atemlos angerannt, gefolgt von Colonel O’Neill und seinen Leuten. "Wo ist der Berg geblieben?"

Ich zeigte nach oben: "Da."

Der Colonel sah nach oben und sah mich dann mitleidig an: "Sie spinnen, Mulder. Agent Scully hatte Recht. Das alles ist wohl ein Experiment unserer Regierung gewesen. Nichts von dem ist wirklich geschehen. Welchem Zweck das Experiment diente, hat uns nicht zu interessieren. Wir sind Soldaten und haben Befehlen zu gehorchen. Auch Sie arbeiten für die Regierung. Es ist besser Sie vergessen alles, was sie gesehen zu haben glauben. Morgen werden Sie abreisen."

Ich trat dicht an O’Neill heran. Am liebsten hätte ich ihn gepackt und geschüttelt. „Wollen Sie mich einschüchtern? Damit erreichten Sie bei mir nichts. Ich lasse mich nicht länger vom Militär für dumm verkaufen.“

„Ach wirklich?“, O’Neill schien nicht beeindruckt zu sein.

Ich begriff, dass er ein anderes Kaliber war, als die Militärs, denen ich bisher begegnet war. Obwohl er mir im Grunde sympathisch war, schien er knallhart zu sein und nicht einen Millimeter von seiner Einstellung abzuweichen.

Genauso wie ich!

Der Colonel sah mich fast mitleidig an. „Sie haben gehört, was ich gesagt habe, Mulder! Wenn Sie morgen nicht abreisen, werde ich dafür sorgen, dass Sie die nächsten Jahre in einem Militärgefängnis verbringen. Und glauben Sie mir, ich spaße nicht!“

Damit wandte sich der Colonel ab. Für ihn war der Fall damit erledigt.

Ich war mehr als sprachlos, doch für mich war das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Wie von dem Colonel verlangt, reisten wir am anderen Morgen ab. In keinem Bericht wurde der Vorfall erwähnt, noch hörte ich je noch etwas davon. Ich schrieb meinen Bericht und lieferte ihn bei Skinner ab.

"Sie wollen doch nicht im Ernst, dass ich diesen Bericht meinen Vorgesetzten abliefere, Agent Mulder?", fragte er mich erstaunt, nachdem er ihn sorgfältig gelesen hatte.

"Sir! Ich habe es mit eigenen Augen gesehen."

"Agent Scully erwähnte in ihrem Bericht aber nichts davon. Anscheinend sind Sie der einzige, der das UFO gesehen haben will. Ich persönlich gehe lieber von Scullys Vermutung aus. Sie sollten Ihren Bericht entsprechend abändern, Mulder."

"Das werde ich nicht tun, Sir. Scullys Erklärung ist vielleicht sehr logisch, aber unwahr. Niemand hat da draußen irgendwelche Experimente durchgeführt. Und das Raumschiff war da. Ich habe mit diesen Alien gesprochen. Und sie erklärten mir, dass es viele da draußen gibt. Und nicht alle waren so harmlos wieder Apollo.“

„Apollo! Schon der Name!“

„Na und? Er nannte sich eben nach diesem griechischen Gott.“

Skinner sah mich lange und nachdenklich an: "Wie Sie wollen, Agent Mulder. Aber ich sage Ihnen gleich, dass niemand Ihrem Bericht Glauben schenken wird."

Wütend stand ich auf und verließ Skinners Büro. Es war wie immer. Jeder leugnete die Existenz der Außerirdischen. Doch ich würde niemals aufgeben, sondern weitermachen.

Und ich weiß: die Wahrheit ist irgendwo da draußen. Und ich werde sie eines Tages finden.

Cheyenne Mountain
Stargate-Center

George Hammond las den Abschlussbericht von Colonel O’Neill über diesen Fall. „Und Sie sind sicher, dass dieser Mulder keinen Beweis hat?“

„Ja, Sir! Er kann zwar wie immer etwas von Raumschiffen erzählen, aber niemand wird ihm glauben. Und die, welche die Wahrheit kennen, werden schweigen. Der Agent tut mir im Grunde leid, aber er würde ganz bestimmt ein Sicherheitsrisiko für unser Programm bedeuten.“

„Und diese beiden Goa’uld?“

„Man fand keine Spur von ihnen. Sie müssen mit dem Raumschiff gestartet sein.“

„Dieser Mulder erwähnte etwas von den Tok’ra.“

„Das ist uns auch ein Rätsel. Vielleicht sollten wir uns mit den Tok’ra in Verbindung setzen und sie fragen“, meinte O’Neill.

„Im Grunde ist es egal. Das Raumschiff ist weg. Und mit ihm, wer auch immer da drin war: Tok’ra oder Goa’uld. Aber sicher werden wir noch ein Auge auf Mulder haben müssen. Er macht bestimmt noch Probleme in der Zukunft.“

„Ja, Sir! Wir werden ihn beobachten“, versprach O’Neill. „Denn sicher werden sich unsere Wege eines Tages wieder kreuzen.“

Ende
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