Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Eine neue Welt von Selana

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort

Diese Story spielt gleich nach dem Pilotfilm und ist mein erster Versuch eine Atlantis-Story zu schreiben. Mehr Infos zur Serie hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht zur Verfügung. Wenn also Sachen darin vorkommen, die es später in der Serie nicht gab, sei mir das verziehen.
Eine neue Welt


Teil 1

Die Aussicht war atemberaubend. Die scheinbar feste Glaswand hatte sich wieder einmal bei seiner Annäherung automatisch geöffnet. Major John Sheppard war es schon gewohnt, dass sich Dinge bei seiner Annäherung öffneten, bewegten oder aus dem Nichts erschienen. Wie ihm Dr. Weir und Dr. McKay erklärt hatten, war das auf das Gen der Antiker zurückzuführen, dass er in sich trug. Genauso wie General Jack O’Neill und jeder 16.000ste Mensch auf der Erde. Die meisten mussten den Umgang mit der Antiker-Technologie jedoch trotzdem erlernen. Er jedoch schien ein Naturtalent zu sein.

Sheppard machte einen weiteren Schritt und stand auf der kleinen Plattform auf der Spitze des Turmes, der sich auf der westlichsten Plattform der alten antikischen Stadt befand. Sechs Plattformen, sternförmig angelegt, bildeten die Stadt. Das Stargate befand sich im höchsten Turm von Atlantis, direkt im Zentrum der Stadt, dort, wo alle Plattformen zusammenliefen. Von seinem Standpunkt aus konnte er den hohen Turm genau erkennen.

Drei Wochen war es jetzt her, seit sich die Atlantis-Expedition auf den Weg gemacht hatte und hier gelandet war, mitten in einem Ozean auf einem unbekannten Planeten in der Pegasus-Galaxie, die zur Lokalen Gruppe gehörte. Um mit dem Sternentor von einer Galaxis zur anderen zu reisen, hatte man auf der Erde ein Zusatz-Energiegerät benötigt, dass ZPM genannt wurde.

Dieses hatte damit seine ganze noch vorhandene Energie verbraucht. Da die Erde nur ein solches Energiegerät besaß, war es ein Weg ohne Rückfahrkarte. Zumindest für den Moment. Denn die Expedition befand sich schließlich in der schon lange gesuchten alten Stadt der Antiker. Hier hoffte man weitere ZPMs zu finden. Die Stadt war vor langer Zeit von den Antikern verlassen worden, doch davon abgesehen war sie noch völlig intakt. Fast schien es, als wären die Antiker nur ausgegangen und würden jederzeit zurückkehren. Oder auch, dass die Stadt nur auf ihre Ankunft gewartet hatte.

Ein heftiger Wind wehte in dieser Höhe. Trotzdem trat er bis an die Brüstung heran und sah hinab. Tief unten schlug das Meer in leichten Wellen gegen die Anlegedocks der Plattformen. Alles war verlassen. Kein einziges Schiff hatte angelegt. Sheppard versuchte sich vorzustellen, wie das früher ausgesehen hatte, als die Antiker noch hier lebten. Sicher war damals ein Kommen und Gehen gewesen, zu Wasser und in der Luft.

Atlantis konnte einen Schutzschild um sich aufbauen und sogar im Weltraum fliegen oder sich im Wasser versenken. Doch dafür fehlte ihnen im Moment die Energie. Zur Zeit waren sie praktisch schutzlos ihren Feinden ausgeliefert, wenn man sie entdeckte. Hauptsächlich waren das die Wraith, gruselig aussehende hoch entwickelte Lebewesen, die die Raumfahrt und das Reisen durch die Sternentore beherrschten. Es war also dringend erforderlich, neue Energiequellen aufzutreiben. So durchforschten Gruppen von ihnen die Stadt, in der Hoffnung etwas Brauchbares zu finden.

John Sheppard war ein großer schlanker Mann, Mitte dreißig, mit kurzen dunklen, immer wuscheligen Haaren und durchdringendem Blick. Nach dem Tod von Colonel Marshall Sumner war er der ranghöchste Offizier, und führte das Kommando über die anwesenden Soldaten, welche die Expedition zu deren Schutz begleiteten. Das Kommando über das gesamte Unternehmen hatte Dr. Elizabeth Weir. Die Forschungsgruppe bestand aus einigen hundert Menschen aus über zwölf Nationen der Erde. Außerdem lebten noch einige Athosianer in der Stadt, Ureinwohner des Planeten Athos, auf die sie während ihrer ersten Außenmission gestoßen waren. Sheppard nahm an, dass es Nachkommen der Antiker waren. Sie besaßen noch viel von deren Wissen, auch wie man die Sternentore bediente. Die alten Städte ihrer Vorfahren hatten sie jedoch verlassen und lebten als Nomaden in Zelten, aus Furcht vor den Wraith.

Das Außenteam hatte Freundschaft mit ihnen geschlossen. Doch dann griffen die Wraith an, entführten viele die Bewohner, unter ihnen auch Col. Sumner. Sheppard floh mit dem Rest der Athosianer und seinen Soldaten zurück nach Atlantis.

Einige der Entführten konnte Sheppard später mit einem Rettungsteam wieder befreien, doch Col. Sumner kam dabei ums Leben. Die Athosianer erzählten ihnen von den Wraith. Diese beherrschten die Pegasus-Galaxie und verbreiteten Angst und Schrecken unter den Bewohnern. Immer wieder erschienen sie mit ihren schnellen Raumschiffen durch die Sternentore und entführten viele Menschen. So schaffte es keine Rasse eine wirklich große Zivilisation aufzubauen, um den Wraith gefährlich werden zu können.

Einst besiegten diese auch die Antiker. Die Entführten wurden getötet. Die Wraith saugten ihnen die Lebensenergie aus, denn von dieser Substanz ernährten sie sich. Dadurch lebten sie unglaublich lange, konnten sich schnell wieder regenerieren und waren dadurch schwer zu töten. Sie waren wie die Vampire in den alten Erdensagen, nur das sie nicht das Blut ihrer Opfer aussaugten, sondern deren Lebensenergie.

Sheppards Blick wanderte über das Wasser, doch so weit sein Blick auch reichte, es war nirgends Land zu sehen. Vielleicht sollten sie einen der Jumper nehmen und ihre neue Heimat erkunden. Als er hinter sich leise Schritte hörte, drehte er sich hastig herum, doch er entspannte sich sogleich. Teyla Emmagan war ein bezaubernder Anblick. Sie war die Anführerin der Athosianer und eine der von Sheppard befreiten Entführten.

„Da sind Sie ja, Major! Ich habe mir schon Sorgen gemacht, weil Sie so plötzlich verschwunden waren.“

Sie blickte den großen Fremden lächelnd an. Er war ihr vom ersten Augenblick an sympathisch gewesen und nicht so arrogant aufgetreten, wie der ehemalige Anführer der Soldaten, Col. Sumner. Sie mochte den Soldaten von der Erde, der sein Leben riskiert hatte, um sie und die anderen Entführten zu retten.

Der Major lächelte zurück. „Ich hatte das dringende Bedürfnis nach frischer Luft.“

Teyla war genauso überwältigt von dem Ausblick. Das endlose Meer und der fantastische Anblick von Atlantis, das praktisch zu ihren Füßen lag. Nur der Turm mit dem Stargate-Center ragte noch etwas höher in die Luft.

„Haben Sie etwas gefunden?“, fragte Teyla neugierig.

„Nein, nur die herrliche Aussicht“, erwiderte der Major und lies seinen Blick erneut über den Horizont streifen.

„Das ist doch durchaus etwas.“

„Aber nicht das, was wir suchen“, meinte Sheppard. „Nun, ich glaube, es wird langsam Zeit, dass wir weitersuchen. Folgen Sie mir!“

Damit verließ er die Plattform und betrat den Gang.

Teyla folgte ihm schnell. Der Wind spielte mit ihren langen rötlichen Haaren, als sie die Plattform verlies. Ihren langen Mantel hatte sie längst abgelegt und trug nun die Bekleidung der Soldaten des Atlantis-Teams. Diese standen ihr ausgezeichnet, wie Sheppard bemerkte. Der Kampfanzug betonte ihre schlanke Figur.

Teyla bemerkte seinen Blick und zog fragend die Augenbraunen hoch.

„Ich dachte gerade daran, wie gut Ihnen unsere Bekleidung steht“, beantwortete Sheppard ihre unausgesprochene Frage.

„Und praktisch ist sie auch“, meinte Teyla und sah an sich hinunter. „In den Taschen der Weste kann man viel unterbringen.“

Hinter den beiden schloss sich die Wand und sie standen in einem langen Gang. Links befand sich die breite Fensterfront, rechts eine kahle Wand. Sie gingen ein paar Meter, als neben Sheppard eine kleine Öffnung in der Wand entstand.

Der Major blieb wie vom Blitz getroffen stehen und sagte seufzend: „Ich sollte mich langsam daran gewöhnt haben, aber es ist nicht so.“

„Auch vor uns anderen öffnen sich automatisch die Türen oder geht das Licht an“, versuchte Teyla ihn aufzumuntern. „Die Stadt reagiert auf die Anwesenheit aller Personen.“

„Aber bei mir öffnen sich weit aus mehr Türen, erscheinen Dinge aus dem Nichts oder verschwinden wieder.“

„Sie sollten stolz darauf sein“, meinte Teyla. „Das macht Sie zu etwas Besonderem.“

„Ich möchte aber nichts Besonderes sein“, erklärte der Major entschieden.

Sheppard machte trotzdem einen Schritt in den kleinen Raum hinein. Die Neugierde war größer. Teyla folgte ihm. Hinter ihnen schloss sich die Tür augenblicklich und ein plötzlicher Andruck drückte sie beide fast zu Boden. Nur der schnelle Griff an Sheppards Schulter verhinderte, dass Teyla zu Boden ging.

Der Major erkannte sofort, was es war. „Keine Angst, das ist ein Aufzug, der uns mit großer Geschwindigkeit nach unten befördert.“

So plötzlich wie er losgefahren war, stoppte der Lift wieder.

„Öffnen!“, befahl Sheppard laut und die Tür vor ihnen verschwand in der Wand. Schnell verließen Teyla und er die kleine Kabine. Der Frau ließ seine Schulter los, an der sie sich noch immer festgehalten hatte.

Sie sahen sich überrascht um. „Wo sind wir?“

„Keine Ahnung! Aber weit unten“, meinte Sheppard und zeigte auf das Wasser nicht weit von ihnen entfernt. Da gingen alle Lichter an und sie sahen, dass sie in einer großen Halle standen, mit verschieden großen Anlegestellen, an denen unterschiedlich große Boote festgemacht waren. Alle sahen noch intakt aus und besaßen Pfeilform. Das kleinste Schiff mochte vier Meter lang sein, die Größten ungefähr zwanzig Meter.

Sheppard fuhrt herum, weil er eine Bewegung aus den Augenwinkeln zu sehen geglaubt hatte.

„Was ist los?“

„Ich dachte, eine Bewegung oder einen Schatten gesehen zu haben.“

„Sicher haben Sie sich getäuscht. Außer uns ist niemand hier, sonst hätte die Stadt auf seine Anwesenheit reagiert.“

„Nur wenn es ein Mensch gewesen wäre“, meinte Sheppard. Da er aber nichts mehr sah, glaube er auch an eine Täuschung. Zudem interessierten ihn die Boote mehr. Sicher ließen sie sich auch von ihm steuern, genauso wie die kleinen Raumschiffe, die er „Puddlejumper“ genannt hatte.

Sheppard ging nach vorne und blieb an einer der kleinen Anlegestellen stehen und besah sich das schnittige futuristisch aussehende kleine Boot. Dann folgte sein Blick dem Wasser. Am Ende der Halle befand sich ein großes Hangartor. Sicher konnte er das auch öffnen. Er entschied, seinen Fund zu melden.

Sheppard griff an sein Funkgerät und aktivierte es: „Sheppard an Stargate-Zentrale. Teyla und ich haben einen Hangar mit Booten gefunden. Das könnte interessant sein.“

„McKay hier!“, erklang eine Stimme aus dem Gerät. „Wo Sind Sie, Major?“

„Wir befinden uns auf der westlichsten Plattform, direkt an der Wasserlinie. Zuerst waren wir oben im Turm, als ich einen Fahrstuhl entdeckte, der uns direkt in diese Halle beförderte.“

„Ich kann mir denken, wo das ist. Bleibt, wo ihr seid! Wir sind bald da!“, rief McKay in das Gerät.

„Verstanden! Sheppard, Ende!“

Er deaktivierte das Funkgerät und sprang mit einem Satz in eines der kleineren Boote.

„Was machen Sie da?“, rief Teyla erschrocken.

„Das Boot ansehen! Mit ihnen und den Jumpern könnten wir diese Welt erkunden.“

„Das ist ein witziger Name für ein Raumschiff“, meinte Teyla schmunzelnd.

„Aber passend, oder? Schließlich springen wir damit in das Wurmloch, das für mich immer noch wie eine Pfütze Wasser aussieht. Und nun werde ich versuchen das Boot zu starten.“ Noch während er daran dachte, sprang auch schon der Motor an. „Aus!“, befahl er und sofort schaltete sich der Motor wieder aus. „So langsam macht mir diese Sache mit dem Gen doch Spaߓ, Sheppard machte dabei ein Gesicht wie ein kleiner Junge, der ein schon lange gewünschtes Spielzeug bekommen hatte.

„Wie ich sehe, sind alle Männer kleine Kinder, wenn es um Technik geht“, meinte Teyla kopfschüttelnd. „Selbst, wenn sie aus einer anderen Galaxis kommen.“

Sheppard sagte nichts darauf. Wahrscheinlich hatte er die ironische Bemerkung überhaupt nicht gehört. Die nächsten fünfzehn Minuten ging er von Boot zu Boot und bei keinem hatte er Schwierigkeiten, es zu starten.

Gerade stand er bei einem etwas größeren Boot und betrachtete es. Das Kräuseln im Wasser neben sich sah er nicht.

„Major! Vorsicht!“

Der Warnruf kam zu spät.

Sheppard spürte die Bewegung mehr, als er sie sah. Jemand packte ihn von hinten und bevor er sich wehren konnte, stürzte er hinterrücks in Wasser. Er merkte noch, wie das Wasser über ihm zusammenschlug, spürte einen Schlag am Kopf und verlor augenblicklich das Bewusstsein.

weiter: Kapitel 2
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.