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Beregar von Selana

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Teil 6 von 6



Ronon, Teyla und McKay waren von den Kriegerinnen gefunden und hergebracht worden. Inzwischen waren auch die Angreifer gesichtet worden. Eine maturanische Kolonne hatte sich auf den Weg gemacht, die zusammen mit den waffenfähigen Männern der drei Nachbardörfer das Dorf angreifen wollten.

„Beregar“, sagte Sheppard nach der Lagebesprechung. „In einem Tag sind die Angreifer hier. Was willst du tun?“

Beregar hasste es, mit seinen Kräften andere Lebewesen zu verletzen, aber diesmal hatte er wohl keine andere Wahl.

„Wir haben es mit 500 Mann zu tun. Ich könnte natürlich mit dem Jumper angreifen, aber dann gibt es ein Blutbad. Dasselbe gilt für die P90er. Betäubungswaffen haben wir auch nur fünf“, meinte Sheppard.

„Richtig, aber ich will kein Blutbad. Du kennst meine Kräfte nicht. Es ist ein leichtes für mich, dass schnell zu beenden.“

Beregar erhob sich und ging mit Sheppard nach draußen.

Rhiana, Teyla, Ronon und McKay halfen inzwischen, die Häuser zu sichern. Dazu wurden große Holzläden vor allen Fenstern befestigt und die Türen mit Barrikaden gesichert. Vorräte und Wasser wurden in die Verstecke gebracht, wo die alten Frauen und Männer sich mit den Kindern verstecken würden. Jeder gesunde Mann bis zu einem bestimmten Alter beteiligte sich an der Verteidigung. In so einem Fall wurde jeder gebraucht. Um das Dorf herum wurden Barrikaden errichtet und die Verteidigungsgräben mit Pfählen gesichert. Jede Kriegerin war dabei ihre Waffe zu richten, unterstützt von ihren größeren Kindern und Männern. Am Abend war das Dorf gesichert.

„Bei Morgengrauen wird die Armee uns erreichen, doch wir sind bereit“, sagte Diana zu Rhiana.

Rhiana wunderte sich, wie ruhig alle bei der Arbeit waren und kaum Angst zeigten. So sprach sie die Frauen darauf an und erhielt jedes Mal die gleiche Antwort: „Unser Gott Beregar wird uns beschützen. Er ist stärker und mächtiger als jede Armee.“

Die Nacht verbrachten sie alle in unruhigem Schlaf. Immer wieder schreckten sie auf. Und mit dem ersten Licht war das kleinere Heer da.

Die Maturaner standen in voller Rüstung auf dem Kamm des Hügels. Die Rüstung ähnelte denen, die sie von römischen Abbildungen kannten. Zu jeder Rüstung gehörten ein Schwert, Stoßlanze, der übliche lederne Brustpanzer, ein erzbeschlagener Lederhelm, Schild und die Beinschienen. Sie hatten das kleine Dorf eingekreist.

Der Hauptmann saß auf einem Pferd, mit seinem engsten Beratern etwas abseits auf einer Anhöhe. Von dort hatte er einen Überblick über das Dorf, ohne bei Kampfhandlungen selbst gefährdet zu werden.

Sein Berater Cirak sah das mit Verachtung. Cirak war schon lange in dieser Gegend stationiert, während der Hauptmann erst seit kurzem die Männer befehligte. Er war direkt aus Matura gekommen und sah seine Versetzung als Strafe an. Entsprechend gnadenlos führte er sich auch auf. Er hoffte wohl, wenn es ihm gelänge, einige Revolten niederzuschlagen, dass er dann wieder nach Matura zurückkehren konnte. Er hielt die Landbewohner für Barbaren.

„Es sieht recht friedlich aus. Sie betreiben Ackerbau“, meinte Cirak zu dem Hauptmann.

Dieser sah seinen Untergebenen strafend an. „Sie bedrohen Matura, und du weißt, was das für sie bedeutet.“

„Aber sollten wir die Angaben der Bauern dieser Gegend nicht erst überprüfen, bevor wir ein ganzes Dorf mit Frauen und Kindern auslöschen?“, wagte er weiter einzuwerfen.

„Die Frauen sind die Krieger in diesem Dorf, vergiss das nicht Cirak.“

„Aber ...!“

„Kein aber! Ich gebe hier die Befehle. Hast du sonst noch etwas einzuwenden?“

„Ja, es soll einen Gott geben, der die Menschen des Dorfes beschützt.“

„Einen Gott?“, fragte der Hauptmann spöttisch. „Warum nicht gleich ein Drache oder so etwas in der Art? Seit wann bist du abergläubisch?“

„Ich bin nicht abergläubisch, Herr, aber ich lebe schon lange in diesem Land und habe schon viele seltsamen Geschichten gehört.“

„Ich mag zwar erst seit kurzem auf dem Land leben, aber glaube mir, so etwas wie Ungeheuer oder Götter, die einem leibhaftig gegenüberstehen, gibt es nicht.“

„Ich ...“, Cirak verstummt, als ein Mann und zwei Frauen aus dem Dorf sich ihnen auf Pferden näherten. Der Mann trug eine weiße Fahne.

„Sie wollen wohl schon klein beigeben“, sagte der Hauptmann in herablassenden Tonfall. „Wo ist dein Gott denn jetzt, Cirak?“

Cirak sagte nichts, denn er war anderer Ansicht, als der Hauptmann. Direkt unter ihrem Hügel blieben die drei Menschen stehen. Der Mann sah eindrucksvoll aus.

„Bist du der Hauptmann?“, fragte er, und seine Stimme drang leicht bis zu ihnen herauf.
„Ja“, sagte der maturanische Hauptmann. „Was willst du?“

„Wir bitten euch zu gehen. Dieses Dorf ist friedlich, es bedroht die Autorität von Matura nicht. Und es steht unter meinem Schutz. Wenn ihr es wagt uns anzugreifen, werdet ihr meinen Zorn zu spüren bekommen.“

Der Hauptmann lachte spöttisch auf. „Siehst du nicht die ganze Abteilung Soldaten? Und zusätzlich die Armee aus den anliegenden Nachbardörfern? Wer bist du, der es wagt, sich gegen Matura zu stellen?“

„Ich bin Beregar. Das sind Ilene und Diana“, stellte der Mann sich und die beiden Frauen vor.

„Du hältst dich also für einen Gott? Das ist anmaßend und Gotteslästerung. Alleine für diese Behauptung verdienst du den Tod. Sag deinen Frauen, sie sollen sich ergeben, dann bin ich vielleicht bereit ihr Leben zu verschonen. Sie werden als Sklavinnen in Matura leben. Dich aber wird die ganze Härte des Gesetzes treffen. Doch wenigsten kannst du dann mit dem Bewusstsein sterben, dein Dorf gerettet zu haben.“

Beregar sah den Maturaner betrüblich an. Seine Hoffnung alles friedlich zu regeln, war zwar gering gewesen, aber er hatte es wenigstens versuchen wollen.

„Ist das dein letztes Wort?“ Als der Maturaner nickte, sagte Beregar. „Du hast es so gewollt. Kommt!“, wandte er sich dann an die Frauen. „Reiten wir zurück“, ein letzter Blick traf den Hauptmann. Dann drehte Beregar sein Pferd herum und ritt mit den Frauen den Hügel hinunter.

Das Gejohle der Maturaner verfolgte sie. Nur Cirak sah nachdenklich aus. Er war schon älter und besaß eine große Menschenkenntnis. Dieser Mann, der sich Beregar nannte, besaß große Stärke. Vielleicht war an den Gerüchten doch etwas dran. Doch ein Blick in die Augen seines Befehlshabers belehrte ihn, dass dieser nicht mit sich reden ließ.

„Befiehl den Angriff, Cirak“, befahl er auch schon. „Auf dem Schlachtfeld wird ihnen ihre Anmaßung schnell vergehen.“

Cirak hob widerwillig den Arm und die Armee rückte vor.

Unten im Dorf hatten sich die Amazonen hinter den Barrikaden verschanzt und die Alten, Kranken und Kinder in die Verstecke gebracht. Für den Fall, dass es doch einigen Soldaten gelang durchzubrechen.

Beregar hatte sich inzwischen auf einem nahen Hügel, direkt über dem Dorf zurückgezogen. Dort hatte er einen guten Überblick auf das Schlachtfeld. Die Armee rückte heran. Es war an der Zeit. Er tat es nur widerwillig. Beregar schloss die Augen und konzentrierte sich. Die Luft um ihn herum begann zu flimmern, als er ihr sämtliche Energie entzog und bündelte. Zwischen seinen erhobenen Händen entstanden Energiespeere, die er auf die angreifenden Soldaten schleuderte. Die ersten Pferde scheuten und warfen die Reiter ab, die Fußsoldaten gerieten in Unordnung, als Blitz um Blitz in ihre Reihen schlug.

Mit wachsendem Entsetzen beobachtete der Hauptmann von seinem Hügel aus, wie seine wohlgeordnete Armee sich in einem Chaos auflöste, als die Blitze wie bei einem ungeheuren Gewitter unaufhörlich gezielt zwischen die Soldaten fuhren. Zwar trafen sie nie direkt einen Menschen, doch die Auswirkungen waren auch so gewaltig und schleuderten die Männer und auch manchmal ein Pferd durch die Lüfte. Die Bauern hatten schon längst ihre Waffen weggeworfen und die Flucht ergriffen.

Nur Cirak beobachtete das Chaos unter ihm mit Genugtuung. Er hatte es geahnt. Dieser Beregar war wirklich ein Gott. Dort oben stand er und schickte Blitz um Blitz in die Reihen der Angreifer. Als auch ein Blitz direkt neben dem Hauptmann einschlug, befahl dieser den sofortigen Rückzug.

Als die Soldaten sich geschlagen zurückzogen, hörten die Blitze auf. Cirak beobachtete wie Beregar ihren Rückzug überwachte und beschloss hier zu bleiben. In dem allgemeinen Chaos fiel es nicht auf, dass er fehlte. Man würde annehmen, dass auch er zu den Toten gehörte. In einem Busch zog er seine Uniform aus und marschierte die Hügel hinunter. Tote und verletzte Soldaten lagen herum. Die Frauen und Männer des Dorfes sortierten die Verletzten aus und versorgten sie. Spontan beteiligte sich Cirak daran. Vielleicht nahmen ihn die Bewohner dann bei sich auf.

Beregar ließ sich erschöpft auf dem Hügel zu Boden sinken. Die Abwehrmaßnahmen hatten seine ganze Kraft gefordert, doch er war erfolgreich gewesen. Das Dorf war unversehrt und die einzigen Toten würden die Angreifer zu beklagen haben. Er hatte versucht so viele wie möglich zu schonen, doch ohne Verluste ging so etwas leider nie ab.

„Beregar!“, die besorgte Stimme von Sheppard ertönte.

Ihm folgte Rhiana, Teyla und Ronon, die alles mit Unglauben beobachtet hatten.

„Du hast sie gerettet und das werden sie dir nie vergessen. Es war beeindruckend dir zuzusehen. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es nie glauben“, sagte Teyla.

„Es ist die Macht der Luft die Energie zu entziehen“, erklärte Beregar. „Alle Aufgestiegenen besitzen diese Fähigkeit. Wir können, damit aber auch Wunden heilen oder Gegenstände durch die Luft fliegen lassen.“

„Eine wundersame, aber auch gefährliche Gabe“, meinte Rhiana nachdenklich.

„Ja, und von den Falschen eingesetzt eine tödliche Waffe“, Beregar dachte dabei an Damien und die Ori.

Nachdem alles aufgeräumt und die Verwundeten versorgt waren, wurde ein Fest vorbereitet, das am Abend begann und bis früh am Morgen dauerte.

Einen Tag später waren sie aufbruchbereit. „Ihr seid hier jederzeit willkommen. Lebe wohl!“ rief Diana ihnen nach.

„Ich mag Diana“, sagte Rhiana.

John legte ihr einen Arm um die Schulter und sah sie zärtlich an. „Ich mag sie auch, aber du bist mein Glückstern.“

Rhiana lächelte zurück, während die anderen sich bezeichnende Blicke zuwarfen.
Beregar lächelte zufrieden vor sich hin. Jetzt konnte er sich endlich anderen Aufgaben zuwenden.

„Erklär mir eines“, wandte sich John an Beregar. „Warum war Damien hinter mir her?“

„Es gibt unter den noch lebenden Antiker einige mit großem Potential. Sie besitzen die Fähigkeit aufzusteigen. Danach ist ihre Macht unbegrenzt. Die Ori wollen alle diese Antiker töten und haben Jäger ausgesandt. Die Jäger sind ebenfalls Antiker, die fast soweit sind aufzusteigen. Doch den letzten Schritt haben sie noch nicht geschafft. Die Ori wenden sich an diese und versuchen sie zu verführen.“

„Aber ich dachte Damien sei auch ein Aufgestiegener gewesen“, wandte John ein.

„Leider gibt es auch solche, die schon aufgestiegen sind, sich aber noch mehr Macht versprechen, wenn sie den Weg der Ori gehen. So einer ist Damien. Wenn er viele potentielle Kandidaten tötet, versprachen die Ori ihm noch mehr Macht zu geben.“

„Es ist immer wieder dasselbe“, meinte Rhiana. „Selbst unser Volk wird noch von der Macht verführt. Und wir erwarten, dass die normalen Menschen den guten Weg gehen, wo wir selbst noch nicht so weit sind.“

„Es gibt Hoffnung, meine Liebe“, wandte Beregar ein. „John und du, ihr beide seid solche positiven Kräfte. Aufgestiegene wie ich werden euch auf euren Weg beschützen, wenn es in unserer Macht liegt.“

Bald darauf hatten sie den Jumper erreicht. Beregar verabschiedete sich und verwandelte sich in eine Energiewolke. Die Atlanter sahen ihm noch nach, dann stiegen sie in den Jumper. Es wurde Zeit nach Hause zu fliegen.

Ende
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