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Beregar von Selana

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Teil 4 vom 6



Irgendwo auf einem Hügel über Matura

Rhiana hielt ihr Pferd auf dem Hügel an und sah in das Tal hinunter. Dort unten lag das Anwesen eines reichen Maturaners. Sie war dort gewesen, um einem Hinweis nachzugehen, den sie erhalten hatten. Doch leider war es umsonst gewesen. Die Spur hatte sich als falsch herausgestellt. Sie waren dem Unbekannten nicht näher gekommen.

Sie warf einen hastigen Blick hinauf zur Sonne. Es war Mittag und Zeit zurückzureiten. Sie zog leicht am Zügel ihres Pferdes, worauf die Stute sich umdrehte, um dem Weg zu folgen, der sie zu der breiten Straße brachte, der zurück zur Stadt führte. Sie liebte es zu reiten und bedauerte, dass John nicht mitgekommen war. Doch er hatte etwas anderes vorgehabt.

Da bemerkte Rhiana den Reiter, der sich langsam und bedächtig näherte. Sie sah, dass es eine Frau war, die aber wie ein Mann in Rüstung gekleidet war. Diese bestand aus einem Unterkleid, darüber ein Kettenhemd mit der Brustpanzerung aus festem gegerbtem Leder. Der Helm war einfach rund und wies Wangen- und Nasenschutz auf. Der Schild war kleiner als bei einem Mann und exakt auf ihre Größe angepasst und hing an ihrem Sattel. Er war aus verschiedenen Holzschichten gefertigt, mit einem eisernen Rahmen herum. Rhiana hatte auf diesem Planeten noch keine Frau gesehen, die so bekleidet gewesen war.

Da es eine Frau war, dachte sie jedoch nicht an Gefahr. Erst, als die Kriegerin ihr Schwert zog begriff sie, dass die andere sie zum Kampf herausforderte.

"Das ist nicht dein ernst, ich kenne dich nicht."

„Das ändert nichts daran, dass ich dich nun töten werde, denn mit deinem Tod verleiht mir mein Gott seine Macht und ich werde wie er.“

„Wie dass?“, langsam tastete sich Rhianas Hand zu ihrer Strahlenpistole, doch die Kriegerin war wachsam und stieß blitzschnell mit dem Schwert zu.

Nur ein schneller Sprung vom Pferd rettete ihr Leben. Dabei verlor Rhiana jedoch ihre Waffe.

„Wehr dich!", rief die Kriegerin und trieb ihr Pferd auf Rhiana zu.

Rhiana sprang erneut zur Seite und wich blitzschnell aus. Mit einer geschmeidigen Bewegung sprang sie das Pferd an und riss die Unbekannte mit sich zu Boden. Sie rollten über den harten Untergrund und kamen wieder auf die Beine. Auge in Auge standen sich die beiden Frauen gegenüber.

Da bemerkte Rhiana das zweite Schwert am Sattel des Pferdes. Bevor ihre Gegnerin begriff, was sie vorhatte, sprang Rhiana nach vorne und bekam den Schwertgriff zu packen. Mit einem Ruck zog sie es heraus und rollte sich zwischen den Beinen des Pferdes hindurch. Das Schwert der Fremden schlug dort auf, wo sie vor einer Sekunde noch gestanden hatte. Rhiana gab dem Pferd einen kleinen Klaps aufs Hinterteil und dieses sprang wiehernd davon.

Jetzt standen sich die Frauen erneut gegenüber. Nun war Rhiana froh, dass sie immer so viel mit John, Teyla und Ronon trainiert hatte. Neben dem Stocktraining hatte auch Schwertkämpfe dazugehört. Das hatte sie nicht ganz verstanden, doch Ronon hatte darauf bestanden, weil das Schwert in der Pegasusgalaxis eine oft verwendete Waffe war. Und ihre Abenteuer in Mittelerde hatte sie vollends davon überzeugt.

„Willst du mir nicht deinen Namen verraten? Ich möchte doch wissen, wen ich töte“, verspottete Rhiana die Fremde.

„Ich bin Kallista und ich bin diejenige, die dich töten wird!“

Mit einem Schrei sprang Kallista auf Rhiana zu, die jedoch geschickt auswich. Ihre Schwerter schlugen aufeinander und die Schläge waren weit zu hören, doch niemand war in der Nähe um Notiz davon zu nehmen. Einmal gewann Rhiana die Oberhand dann wieder Kallista. Beide Kämpferinnen waren gleich stark und Sieger würde diejenige sein mit der größten Ausdauer oder mit dem größeren Glück.

Schließlich war das Glück auf Rhianas Seite. Kallista machte einen Ausfallschritt rückwärts, um dem Hieb der anderen auszuweichen und stolperte. Rhiana war sofort zur Stelle und nützte die Schwäche der Gegnerin gnadenlos aus. Der Kampf dauerte schon zu lange. Es wurde Zeit, ihn zu beenden. Ihr Schwert sauste von unten nach oben, traf das Schwert ihrer Gegnerin und schleuderte es im hohen Bogen davon. Es flog in den nahen Abgrund, unerreichbar für Kallista.

Kallista war einen Moment starr vor Überraschung, überwand den Moment jedoch blitzschnell. Als Rhianas Schwert heruntersauste, warf sie sich zur Seite und das Schwert der anderen schlug nur wenige Zentimeter neben ihr auf den Boden. Kallista rollte sich um ihre Achse und war blitzschnell auf den Beinen und ging in Abwehrstellung. Rhiana folgte ihr und als Kallista mit dem Fuß zuschlug, wich sie ihrerseits aus. Die andere war zu langsam gewesen. Der lange Kampf hatte sie ermüdet.

Auch Rhiana fühlte diese Müdigkeit in allen Gliedern, doch noch war keine Zeit auszuruhen. Ihr Schwert fuhr herum und traf Kallista in die Seite. Ihre Gegnerin stieß einen Schmerzensschrei aus, und als Rhianas Schwert sie ein zweites Mal verletzte, begriff Kallista, dass sie nicht siegen konnte. Dieses Mal war sie einer Stärkeren begegnet. Oder jemanden mit mehr Glück.

Ohne zu überlegen rollte Kallista sich mehrmals um sich selbst und kam somit aus der Reichweite von Rhianas Schwert. Nur noch wenige Meter trennten sie vom Abgrund und mit einem Schrei, der ihre ganze Wut ausdrückte stürzte sich Kallista in die Tiefe.

Mit wenigen Sätzen war Rhiana am Rand und blickte hinab. Kallistas Sprung war wohldurchdacht gewesen. Sie war auf einem Vorsprung aufgekommen und klettere gerade weiter nach unten. Eine Verfolgung war zwecklos, denn bis sie unten ankam, war die andere bestimmt verschwunden.

"Diesmal hast du Glück gehabt! Versuch das nie wieder!", rief Rhiana in den Abgrund. "Wenn wir uns wieder über den Weg laufen, werde ich vollenden, was wir heute begannen."

Wütend auf sich und die Umstände, die sie gezwungen hatten beinahe eine Frau zu töten, stieg Rhiana in den Sattel ihres Pferdes, das nicht weit von ihr entfernt graste. Sie musste so schnell wie möglich zurück. Wenn man es auf sie abgesehen hatte, dann bestimmt auch auf John. Sie aktivierte ihr Funkgerät und bekam mit Ronon Verbindung, der ihr sagte, dass John von einer Gruppe Frauen entführt worden war. Wahrscheinlich die gleiche Gruppe, zu der diese Kallista gehörte.



In der Villa

Sofort, nachdem Beregar von Sheppards Entführung erfahren hatte, schickte er seine Männer auf den Weg. Er selbst wählte einen anderen Weg. Er ahnte nun, wer der Unbekannte sein konnte. Beregar konzentrierte sich und löste sich in einem Lichterflimmern auf, nur um Sekunden später in der Villa neu zu rematerialisieren. Dort ließ er sich nicht auf lange Reden ein, sondern konzentrierte sich auf die ihn umgebende Energie und formte einen Energieblitz und schleuderte ihn auf Damien.

Damien wurde überrascht und stürzte zu Boden, wo er benommen liegen blieb. „Du bist erbärmlich, Bruder“, sagte Beregar. „Du benutzt deine Macht, um diese Frauen zu manipulieren und dich als Gott anbeten zu lassen.“

Damien hatte sich etwas erholt und verlor ebenfalls keine Zeit. Beregar wurde von einem Blitzstrahl getroffen und zurück geschleudert. Beregar wurde davon zwar nicht verletzt, doch er blieb einen Augenblick benommen liegen. Doch sogleich schüttelte er seine Benommenheit ab und versetzte sich zurück in seinen Energiezustand. In Damiens Rücken tauchte Beregar erneut auf und schleuderte einen Energieblitz auf ihn. Etwa eine Minute wogte der Kampf hin und her, wobei sowohl Beregar, als auch Damien sich in ihre Energieform zurückverwandelten. Dann war zu sehen, dass Beregar zu siegen begann.

Diana hatte der Auseinandersetzung atemlos zugesehen. Beide waren mächtige Götter und sie begriff, dass Beregar sie und ihre Schwestern leicht töten konnte, wenn es sein Wunsch war.

Dann sah Diana zu ihrem Entsetzten, dass Damien die Flucht ergriff, in dem er sich einfach in Luft auflöste und verschwand. Enttäuscht blieb Diana zurück, als sie begriff, dass ihr Gott, dem sie so lange gedient hatte, sie und ihre Schwestern schmählich im Stich ließ und sie der Gnade des anderen Gottes auslieferte.

Beregars Blick fiel auf Diana, welche zitternd am Boden lag und sich nicht zu rühren wagte.

Er ging zu ihr hinüber. „Steh auf! Du hast nichts von mir zu befürchten.“

Diana wagte immer noch nicht, sich zu rühren. Erst, als Beregar sie an der linken Schulter packte und hochzog, riskierte sie es aufzublicken.

Sie sah in zwei gütige Augen. „Wie ist dein Name?“, fragte der Gott sie.

„Diana“, hauchte sie.

„Ein schöner Name. Ich bin Beregar. Du brauchst keine Furcht vor mir zu haben. Ich bin kein Gott.“

„Oh doch! Das bist du. Ich habe alles gesehen. Damien ...“

„Er ist kein Gott sondern ein Wesen wie ich, dessen Art du noch nicht begreifen kannst“, erwiderte Beregar.

„Dann bist du doch ein Gott“, widersprach Diana.

Beregar seufzte und gab es auf, die Kriegerin zu überzeugen. Stattdessen sagte er: „Wo ist Sheppard? Der Mann, den ihr für Damien gefangen genommen habt? Ich bin hier, um ihn zu retten.“

„Komm mit mir! Ich führe dich“, sagte die Kriegerin und ging schnellen Schrittes voran.

In diesem Augenblick entstand am Eingang der Halle ein großer Tumult.

Inzwischen waren auch die anderen bei der Villa angekommen, einschließlich der maturanischen Soldaten.

"Wo ist Sheppard?", fragte Rhiana die Kriegerin, welche sie hereingelassen hatte und sie abschätzend musterte.

Die Amazone bemerkte sofort die Kämpferin in ihr. „Ich weiß nicht, wen du meinst“, log die Frau sie an.

"Du lügst! Wir wissen, dass er da ist.“

Die Kriegerin rief: "Schwestern! Her zu mir! Tötet die Männer und die Frau!"

Inzwischen hatte sich Ronon mit den restlichen Soldaten durch einen Seiteneingang gewaltsam Eintritt verschafft. Es gelang ihnen die Wachen zu überwältigen, bevor sie Alarm geben konnten. Sie waren dabei Zimmer um Zimmer zu durchsuchen.

Sie erreichten einen großen Raum, in dessen Mitte ein Altar stand.

"Welche seltsamen Bräuche werden hier praktiziert“, fragte Ronon, als er den Altar mit dem darauf gefesselten Sheppard erblickte, und die ihn umgebenden kriegerisch gekleideten Frauen.

Die Kriegerinnen stürzten sich auf die Soldaten und ein Kampf entbrannte. Ronon kämpfte sich den Weg zu John durch und tötete die Amazone, die noch am Altar stand, um den Gefangenen zu bewachen. Er hob sein Schwert und ließ es auf die Ketten, die Sheppard fesselten, heruntersausen, doch diese widerstand dem ersten Versuch. Erst beim dritten Schlag sprangen die Ketten auf. Sheppard sprang auf und ergriff ein Schwert, das neben dem Opfertisch lag.

Ronon sah ihm verdutzt hinterher, als Sheppard davonlief.

"Was ist denn in den gefahren?", dachte Ronon und beeilte sich ihm nachzulaufen. Als er den Altarraum verließ, sah er Sheppard gerade noch durch eine Tür laufen.

Ronon blieb überrascht stehen, als er ebenfalls diese Tür passierte und Beregar und einige Amazonen erblickte.

John sah sich wütend um. "Wo ist er? Er hat seine Kriegerinnen auf Rhiana gehetzt. Ich muss wissen, wo sie sind.“

Ronon blieb neben Beregar stehen.

"Ich habe keine Ahnung“, sagte Beregar.

Sheppard konnte seine Angst nicht verbergen. "Damien darf auf keinen Fall entkommen."

„Ich bin hier“, sagte eine Stimme hinter ihnen.

Als John sich umdrehte, sah er Rhiana und einige Soldaten eintreten. Ihnen folgten einige Kriegerinnen. Die Frauen machten jedoch nicht den Eindruck kämpfen zu wollen, da ihre Schwerter gesenkt waren.

John lief zu Rhiana und umarmte sie erleichtert. „Er sagte, dass er jemanden auf dich gehetzt hat.“

„Eine Frau, aber ich habe sie besiegt“, sagte Rhiana lächelnd.

„Der falsche Gott ist geflohen. Meine Schwestern und ich werden ihm nicht länger dienen“, sagte Diana.

„Wieso ist er geflohen?“, fragte Sheppard überrascht und auch erleichtert, dass es zu keinem weiteren Blutvergießen kommen würde.

„Jemand, der mächtiger als er ist, hat eingegriffen“, erklärte Diana und vermied es krampfhaft auf Beregar zu sehen. Der Gott hatte ihr befohlen ihn nicht zu verraten, und ab sofort würde sie ihm dienen.

„Wer war es?“, fragte Ronon.

„Ich habe mein Wort gegeben seinen Namen nicht zu verraten, doch glaubt mir, ihr habt mächtige Verbündete.“

Ronon sah der Frau an, dass nichts sie dazu bewegen würde, mehr zu sagen, also ließ er es vorerst auf sich beruhen.

Sheppard wandte sich an Rhiana, Ronon, Teyla, Beregar und die überlebenden Soldaten und dankte ihnen ebenfalls für seine Rettung.

„Was werdet ihr nun tun?“, fragte John dann Diana.

„Wir haben einen neuen Herrn, dem wir dienen werden.“

„Dann hoffe ich, dass er eure Hilfe auch verdient“, meinte Sheppard.

„Das tut er“, Diana hob die Hand. Sie und ihre Schwestern zogen sich zurück, nicht ohne ihre Toten und Verletzten mitzunehmen. Sheppard sah ihnen nach und fragte sich, ob er sie je wieder sehen würde.

„Dieser Damien ist auch verschwunden. Jetzt werden wir nie erfahren, warum er mich töten wollte“, sagte John.

An der Seite seiner Freunde verließ er das ungastliche Haus, in welchem er fast den Tod gefunden hatte. Beregar sah ihnen einen Augenblick wissend hinterher. Eines war sicher, Damien gab nicht auf. Sie würden sich wieder sehen.

weiter: Kapitel 5
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